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DIGITALISIERUNG IN DER INDUSTRIE – CHANCEN NUTZEN Ein Ratgeber der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg für kleine und mittlere Unternehmen

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DIGITALISIERUNG IN DER INDUSTRIE – CHANCEN NUTZENEin Ratgeber der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg für kleine und mittlere Unternehmen

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Inhaltsverzeichnis

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Vorwort Seite 3

Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung Seite 5

Digitale Bildung Seite 6

Digitale Geschäftsmodelle Seite 7

Digitale Produktionstechnik Seite 8

Digitalisierung weitergeführt – Industrie 4.0 Seite 10

Mensch-Technik-Organisation im Kontext Seite 12 der Entwicklung zur Industrie 4.0

Best Practice: Industrie 4.0 in Baden-Württemberg Seite 14

Best Practice: Industrie-4.0-Anwendungen in der Region Seite 16

Partner auf dem Weg zur Industrie 4.0 Seite 22

Unterstützungsangebote Seite 26

Förderprogramme Seite 34

Ansprechpartner Seite 36

Impressum Seite 36

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Vorwort

Wir unterstützen die Unternehmen der Region durch Interessensvertretung, Fort- und Weiterbildungs- möglichkeiten, Informations- und Vernetzungsangebote in ihren Digitalisierungsvorhaben. Dieser Ratgeber soll Ihnen dabei helfen, einen Überblick über die Angebotsvielfalt zu bekommen.

Für Sie als Unternehmer sind gerade die qualifizierte Bildung Ihrer Fachkräfte, die Weiterentwicklung des eigenen Geschäftsmodells und damit einhergehend die Neugestaltung der internen Organisationsstrukturen Herausforderungen, denen Sie tagtäglich begegnen. Um Sie bei der Lösung dieser Herausforderungen zu unterstützen, bietet Ihnen Ihre IHK ein zielgerichtetes Dienstleistungsportfolio an.

Speziell für kleine und mittlere Unternehmen ist digitale Kompetenz im immer schneller und härter werdenden Wettbewerb eine wesentliche Erfolgskomponente: Höhere Produktivität, mehr Flexibilität und Effizienz sind gefragt, um im Rennen um Marktanteile die Nase vorne zu behalten.

Unsere Region Schwarzwald-Baar-Heuberg steht exemplarisch für die gesamte baden-württembergische Innovationskraft: Auf engem Raum sind hier all jene fortschrittlichen Technologien und Verfahren, wissensintensiven Dienstleistungen, akademischen und industriellen Forschungs- und Entwicklungs- kompetenzen vorhanden, die das Bundesland großgemacht haben.

Um diese Spitzenstellung zu behalten, gilt es, die digitale Transformation nicht nur mitzumachen, sondern durch sie und mit ihr zu wachsen.

Anne-Christine RehmProjektleitungIHK Schwarzwald-Baar-Heuberg

Thomas AlbiezHauptgeschäftsführerIHK Schwarzwald-Baar-Heuberg

Thomas ButschVizepräsident, IHK Schwarzwald-Baar-HeubergGeschäftsführer, HEBUmedical GmbH

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Digitalisierung

Wirtschaft

Gesellschaft

Netzwerk

Kommunikation

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Eigentlich sind Computer, Netzwerke und Softwares nichts Neues. Auch ist mit der fast schon exponentiell wachsenden Leistungsfähigkeit unterschiedlichster Teiltechnologien und mit der rasanten Entwicklung der Informations- und Kommu-nikationsnetze mit Breitbandinternet, smarten Mobilgeräten und immer intelligenteren Algorithmen sowie immer größeren Datenspeicherkapazitäten das Zusammenwachsen all dieser Aspekte der digitalen Welt längst im Gange.

Die Folge dieser Entwicklung ist für Wirtschaft und Gesell-schaft eine immer wieder neue Herausforderung in der Abwägung dessen, was machbar ist, und den Auswirkungen: Die Digitalisierung im Allgemeinen und Industrie 4.0 im Besonderen können vieles ändern und besser machen, aber auch Probleme aufwerfen – die Aufgabe, diese Prozesse im Auge zu behalten, liegt bei Politik, Wirtschaft und Gesell-schaft gleichermaßen. Einig sind sich die Akteure jedoch darin, dass diese Aufgabe am besten angegangen wird, indem man sie aktiv und gestaltend annimmt.

Produktions-optimierung(79 Prozent)

Fachkräfte-qualifizierung

(40 Prozent)

Verbesserte Kundenbetreuung

(38 Prozent)

Absatzsteigerung(17 Prozent)

Datensicherheit(41 Prozent)

Investitionskosten(31 Prozent)

Neue Geschäfts- modelle

(50 Prozent)

Fehlende Standards(35 Prozent)

Ausweitung Produkt- und Serviceportfolio

(50 Prozent)

Die größten Chancen der Digitalisierung für die Industrie

Die größten Herausforderungen auf dem Weg in die digitale Industrie

Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung

Quellen: Boston Consulting Group (2016): Time to Accelerate in the Race Towards Industry 4.0.Kagermann, Henning et al. (Hrsg.) (2016): Industrie 4.0 im globalen Kontext.Saam, Marinanne et al. (2016): Digitalisierung im Mittelstand: Status quo, aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen.

Netzwerk

Kommunikation

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Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (2016): Digitale Bildung. Themenheft Mittelstand-Digital.

Digitale Bildung

Der digitale Wandel verändert nicht nur unsere Gesellschaft, sondern auch unsere Wirtschaft und unser Arbeitsleben. Die Entstehung neuer Aufgaben und Berufe geht mit neuen An-forderungen an die Qualifikation von Fachkräften einher. Im digitalen Zeitalter ist kontinuierliche Qualifizierung essen-ziell, dies betrifft auch kleine und mittlere Unternehmen.

Durch die sich verändernden Arbeitsprozesse sind für Mit-arbeiter kleiner und mittlerer Unternehmen auch weitere Kompetenzen erforderlich. 80 Prozent der Unternehmen, die bereits auf dem Weg ins digitale Zeitalter vorangeschritten sind, fordern ein breites IT-Fachwissen und -Kompetenzen von ihrer Be legschaft – angefangen bei der Datenauswer-tung und -analyse bis hin zum Prozessmanagement. Neben dem technischen Know-how sind soziale Kompetenzen ge fragter denn je. Demnach benötigen Mitarbeiter von KMU zukünftig starke Sozialkompetenzen. Hierunter verstehen über 50 Prozent der Betriebe im Detail:

• Führungskompetenz

• Problemlösungs- und Optimierungskompetenz

• Sozial- und Kommunikationskompetenz

• interdisziplinäres Denken und Handeln

• Mitwirkung in Innovationsvorhaben

• wachsendes Prozess-Know-how

Den größten Kompetenzbedarf machen Experten bei kleinen und mittleren Unternehmen in diesen Bereichen aus:

• Datenauswertung und -analyse

• Prozessmanagement

• Kundenbeziehungsmanagement

• Umgang mit IT-spezifischen Systemen

3 von 5KMU greifen bei der Prozesssteuerung von Kernprozessen nach wie vor auf gedruckte Pläne und die Erfahrung der Mitarbeiter zurück, statt technisch basierte Verfahren zu nutzen.

2 von 3Führungskräften in KMU sehen in der Digitalisierung eine Chan-ce für ihr Unternehmen, nur jeder 50. erkennt darin ein Risiko.

77 % 36 %der Führungskräfte halten die Weiterbildung im Bereich Digital-kompetenz der Mitarbeiter für wichtig.

Nur 36 Prozent gehen die Qualifizierung ihrer Belegschaft auch systematisch an.

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Die immer größer werdende Fülle von verfügbaren Informa-tionen ist eines der zentralen Merkmale des digitalen Wandels – und diese Fülle nutzen nicht nur Unternehmen, sondern auch deren Kunden. Diese wandeln sich mehr und mehr zu gut ver-netzten und informierten Akteuren und agieren damit anders im Markt als früher. Entsprechend müssen sich Unternehmen auf diese geänderten Bedingungen einstellen und ihre Ge-schäftsmodelle anpassen, um ihren Kunden gerecht werden zu können.

So sind für Geschäftsmodelle im digitalen Heute andere Er-folgsfaktoren ausschlaggebend:

• 72 Prozent der Unternehmen setzen auf eine stärkere Vernetzung mit Kunden und Partnern.

• 66 Prozent bieten Lösungen und Systeme statt Produkten an.

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (2017): Digitale Bildung. Themenheft Mittelstand-Digital.

32 %

19 %

50 %

5 %

Unternehmen, die ihre Unternehmenskommunikation um Online-Marketing erweitern:

der Unternehmen integrieren Kunden z. B. durch Empfehlungen in sozialen Netzwerken, Produkt- und Service-Innovation und durch Feedback oder stärken die Kundenbindung über kreative Angebote.

Unternehmen mit klar definierten und automatisiert arbeitenden Kundenprofilen:

Unternehmen, die Netzwerke und Partnerschaften für die Entwicklung neuer Produkte und Services nutzen:

Unternehmen, die Kunden in das Ökosystem integrieren,um deren Impulse für Innovationen nutzen zu können:

STUFE 1

STUFE 3

STUFE 2

STUFE 4

der Unternehmen gehen diesen Weg über das Versenden von Newslettern im Abonnement, den Einsatz von Cookies oder das Anbieten von Kundenaccounts auf der Unternehmenswebsite sowie in personalisierten Apps.

der mittelständischen Unternehmen setzen mit Feed-back-Schleifen, Bonusprogrammen und Gutscheinen auf eine stärkere Bindung des Kunden.

der Unternehmen nutzen gemeinsame elektronische Einkaufs- und Vertriebsplattformen. Mit 5 Prozent befinden sich erst wenige Geschäftsmodelle auf diesem Niveau der Digitalisierung.

Die Wandlung von klassischen Geschäftsmodellen hin zu einer Ausrichtung auf das digitale Zeitalter kann in vier Stufen beschrieben werden:

Digitale Geschäftsmodelle

• 64 Prozent bauen ihre Serviceleistungen mit Nutzen für den Kunden aus.

Die Quellen für neue Geschäftsideen sind in Vorreiterunter-nehmen ähnlich wie früher, jedoch in ihrer Gewichtung stark verändert:

• 70 Prozent finden neue Impulse im Dialog mit ihren Mitarbeitern.

• 64 Prozent sehen Trends in der Beobachtung des Wettbewerbs und in Marktanalysen.

• 55 Prozent erhalten Ideen aus dem Dialog mit Kunden und Crowdsourcing.

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Digitalisierung findet in so gut wie jedem Unternehmen bereits statt – schon digital gesteuerte Automatisierungseinrichtungen oder Sensoren in Maschinen sind mit diesem Begriff gemeint. Die Elemente der Digitalisierung sind vielfältig und ihr Einsatz kann modular erfolgen, bevor eine wirklich groß definierte

Umsetzung stattfindet: Das ebnet der Digitalisierung den Weg auch in die Produktion des Mittelstands. Richtig eingesetzt, helfen digitale Elemente jetzt bereits dabei, Prozesse effizienter zu machen, Arbeit zu erleichtern oder neue Umsatzquellen zu erschließen.

Cloud(67 Prozent)

Sensoren(27 Prozent)

Additive Fertigung(67 Prozent)

Big Data(35 Prozent)

Digitale Technologien, die Unternehmen bereits nutzen

Acht Bereiche, in denen Unternehmen große Chancen durch die digitale Produktion erwarten

Produktions-flexibilität

68 %

Kürzere Reaktionszeiten

59 %

Bessere Gesamtanlagen-

effektivität

46 %

Bessere Kunden-

unterstützung

33 %

Neue Produkte

31 %Kosten- reduktion

24 %Neue

Geschäfts-modelle

16 % Neue Absatz-märkte

13 %

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (2017): Sensor, Tablet, RFID: Digitale Technologien in der Produktion.

Digitale Produktionstechnik

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Aufwand(25,8 Prozent)

Geringer Nutzen(3,9 Prozent)

Kosten(22,1 Prozent)

Sicherheitsbedenken(15,9 Prozent)

Hemmnisse der Digitalisierung der Produktion aus Sicht der Unternehmen

Technologie-Trends, die Unternehmen künftig wichtig sind

IT-Sicherheits-technologie(100 Prozent)

Cloud(70 Prozent)

Machine-to-Machine- Kommunikation

(85 Prozent)

Big Data(63 Prozent)

Additive Fertigung(53 Prozent)

Augmented Reality(50 Prozent)

Social Machines(75 Prozent)

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (2017): Sensor, Tablet, RFID: Digitale Technologien in der Produktion.

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Digitalisierung weitergeführt –Industrie 4.0

Was ist eigentlich Industrie 4.0?Der Begriff „Industrie 4.0“ beschreibt den Einsatz neuer Techno-logien, welche die Vernetzung von Maschinen und Objekten über das Internet ermöglichen. Das „Internet of Things“ (IoT), also das Internet der Dinge, wird durch diese Technologien im Industriemaßstab möglich und hat Einfluss auf die Ausgestal-tung der Wertschöpfungskette. Denn die Vernetzung findet bei Industrie 4.0 in Echtzeit und über Unternehmensgrenzen hinweg statt.

Technikseitig sind das Herzstück von Industrie 4.0 sogenannte cyber-physische Systeme (CPS): Dies sind Objekte, die durch die Art ihrer Hard- und Software mit ihrer Umwelt interagieren können und in einer Kommunikationsinfrastruktur vernetzt sind. Tatsächlich meint der Begriff „Industrie 4.0“ eine große Band-breite von Technologien. Wesentliche Elemente stammen aus den Feldern Software- und Systemtechnik, Kommu- nikationstechnologie, eingebettete Systeme, Smart Factory und die Mensch-Maschine-Schnittstelle (siehe Abbildung). Die Übergänge zwischen diesen einzelnen Feldern sind in der Regel fließend.

Industrie 4.0 meint also eigentlich keine Neuentwicklung, sondern vielmehr die sinnvolle Kombination von bestehenden Technologien aus dem „Internet of Things“. Die Anwendung dieser Technologien findet nicht isoliert statt, sondern als Teil allgemeiner Entwicklungen, die den technischen Fortschritt an-treiben oder bremsen können. Im Allgemeinen sind damit gesellschaftliche Megatrends gemeint, die Einfluss auf die in-dustrielle Produktion haben: Neben der Digitalisierung und der fortschreitenden Vernetzung sind das aktuell der demografische Wandel, der globale Wettbewerb und die Dynamik neuer Wett-bewerber mit digital getriebenen Geschäftsmodellen – diese Faktoren erhöhen den Druck, schneller, effizienter und flexibler zu fertigen.

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Industrie- 4.0-Technologien

Echt-zeit- daten

Cloud- Computing

Web- Services

Big Data

Sprach- steuerung

ID- Techno- logien

Micro- controller

MZM

Draht-lose

Kommuni- kation

IT- Sicherheit

Sensoren

Smart Machines

Smart Products

Autonome Steuerung

Plug & Produce

Robotik

Mobile Assistenz- systeme

VR/AR

Semantische Technologien

Middleware

Simu- lation

Industrial Ethernet

Ortungs- systeme

Energy- Harvesting

Industrial Smart Grids

Additive Fertigung

Gesten- steuerung

Intuitive Bedien- elemente

Kontextbasierte Informations- präsentation

Kommunikations- protokolle

Machine-Learning

Software- und Systemtechnik

Kommunikationstechnologien

Eingebettete Systeme

Smart Factory

Mensch-Maschine-Schnittstelle

Technologie-Kosmos des Themenfeldes Industrie 4.0

Quelle: Schlund, Sebastian, Baaij, Ferdinand (2017): An Implicit Definition of Industry 4.0 Using Citation Based Technology Ranking.

Hochleis-tungsnetze

Social Techn.

Aktoren

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Welche Rolle spielt Industrie 4.0 für Baden-Württemberg?Unser Bundesland zählt aktuell zu den weltweit stärksten Industrieregionen. Speziell der Maschinenbau des Landes gilt als einer der wichtigsten Fabrikausrüster weltweit und hat bei Industrie 4.0 als Lösungsanbieter eine starke Innovatorenrolle. Darüber hinaus zählt Baden-Württemberg zu den wichtigs-ten Standorten für die Entwicklung industriell ausgelegter Informations- und Kommunikationstechnologien. Exzellente Forschungs- und Bildungseinrichtungen tragen zu diesen wichtigen Rollen maßgeblich bei. Das begründet den Anspruch Baden-Württembergs, international führender Anbieter für Industrie-4.0-Technologie zu werden und im globalen Wett-bewerb Maßstäbe zu setzen.

Ist Industrie 4.0 nur etwas für Großunternehmen?Gerade für kleine und mittlere Unternehmen ist es wichtig, wettbewerbsfähig zu bleiben. Hierfür müssen KMU jedoch schnell auf Veränderungen im Markt reagieren und den wach-senden Ansprüchen an Produkte, z. B. bei der Individualisierung, gerecht werden können. Effizienzsteigerung bei Kostenreduzie-rung und Ressourcenschonung sind weitere Aspekte, die durch Industrie 4.0 maßgeblich gefördert werden. Solche smarten Technologien sind auch im Dienstleistungssektor oder in Hand-werksbetrieben ein echter Gewinn. Welche Technik sinnvoll eingesetzt werden kann, das hängt natürlich davon ab, welche Ziele das jeweilige Unternehmen anvisiert.

Wozu brauchen Unternehmen neben einer Unternehmensstrategie explizit eine digitale Strategie für ihr Unternehmen?Weil nur so gewährleistet ist, dass alle Unternehmensbereiche – von der Fertigung über die Logistik bis hin zu Produkten, Ser-vices und Geschäftsmodellen – bedacht werden und die Digita-lisierung von Anfang an strategisch angegangen wird. Bei einer Einbettung in die allgemeine Unternehmensstrategie ist die Gefahr groß, dass das Thema verwässert umgesetzt wird oder in seiner Bedeutung zurückfällt. Mit einer separaten Digitalstrate-gie ist es deutlich wahrscheinlicher, dass angestrebte Synergien zwischen den Unternehmensbereichen auch tatsächlich erzielt werden und der Betrieb effizienter abläuft.

Wie wirkt sich Industrie 4.0 auf Arbeit und Beschäftigung aus?Industrie 4.0 birgt viele Chancen, Arbeit zu humanisieren und zu rationalisieren: Maschinen können Menschen Arbeiten abneh-men, die gefährlich, körperlich anstrengend oder monoton sind. Oft sind Maschinen in diesen Tätigkeiten nicht nur ausdauern-der, sondern auch präziser als der Mensch. Welche Arbeiten genau von dieser Entwicklung in welcher Weise beeinflusst werden, ist noch nicht abzusehen. Es ist jedoch sicher, dass sich die Arbeitsplätze durch diese Ergänzung zwar ändern, aber nicht weniger werden. Stark veränderte und neue Berufsbilder werden in naher Zukunft eine große Rolle spielen, ebenso das lebenslange Lernen und die Bereitschaft zur permanenten Wei-terqualifizierung. Hier sind nicht nur die Arbeitnehmer, sondern auch die Unternehmen gefordert.

Wo und wie können Unternehmen ihre Mitarbeiter für Industrie 4.0 qualifizieren?Die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg und ihre regionalen sowie überregionalen Partner bieten zahlreiche Weiterbildungsange-bote, Seminare, Symposien, Sprechtage, Workshops und weitere Formate zum Thema Industrie 4.0 an, bei denen Unternehmen ihre Mitarbeiter für Industrie 4.0 qualifizieren können.

Dabei, Fach- und Nachwuchskräfte auf die Anforderungen der Industrie 4.0 vorzubereiten, spielt auch die Einrichtung von Lernfabriken 4.0 an beruflichen Schulen eine wichtige Rolle. Die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg beteiligte sich an der Einrich-tung der Lernfabrik 4.0 an der Feintechnikschule Schwenningen (FTS). Darüber hinaus unterstützt sie die Stiftungsprofessur für Cyber-Physical Systems. Sie wird bei der Hahn-Schickard- Gesellschaft für angewandte Forschung e. V. am Standort Villingen angesiedelt und begleitet insbesondere kleine und mittlere Unternehmen auf deren Weg zur Industrie 4.0.

Ebenso ist die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg mit dem Projekt „DigitalMountains“ ein zentraler Akteur beim Aufbau sowie bei der Etablierung eines regionalen Kristallisationszentrums für Digitalisierung. Als einer von insgesamt nur zehn „Digital Hubs“ im Land ist das Projekt darauf ausgerichtet, für Fragestellungen und Vorhaben im digitalen Umfeld vorhandene Ressourcen in der Region zugänglich zu machen und neue Möglichkeiten zu schaffen. Kernthemen sind dabei Ideen aus den Bereichen 3D, virtuelle Realität und Augmented Reality (erweiterte Realität) sowie cyber-physische Systeme. Die Qualifizierung von Fach-kräften ist hierbei ein Schwerpunkt des Hubs.

Mensch-Technik-Organisation im Kontext der Entwicklung zur Industrie 4.0

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Wie sieht zukünftig die berufliche Ausbildung aus?Da die Digitalisierung in so gut wie allen Bereichen der Arbeits-welt Einzug halten wird – sofern sie das nicht bereits getan hat –, wird die Kompetenz zum Umgang mit Informations-technologie über alle Ausbildungsberufe hinweg zum zentralen Faktor. Ferner wird das Verstehen von Gesamtprozessen eine zentrale Bedeutung erhalten. Bei der Beratung zur Neuordnung von dualen Ausbildungsberufen achtet die IHK darauf, in wel-chem Umfang digitale Kompetenzen erforderlich sind. Darüber hinaus setzt sich die IHK dafür ein, bestehende Berufsbilder auf die Anforderungen der digitalen Welt auszurichten. Hierbei ist es wichtig, diese zeitnah an die Anforderungen der Digitali-sierung anzupassen, jeden Ausbildungsberuf auf die Relevanz der Implementierung von Digitalisierungskompetenzen hin zu analysieren und diese umzusetzen.

Wie müssen Führungskräfte mit Industrie 4.0 und deren Herausforderungen umgehen?Gute Führungskräfte erfüllen immer auch eine Vorbildfunktion für die Zusammenarbeit über Grenzen von Disziplinen und Kulturen hinweg. Sie müssen in der Lage sein, über den eigenen Tellerrand hinauszusehen, und das offene Gespräch suchen. Als Führungskraft muss man in Zukunft auch die eigenen Mitarbei-ter dazu anhalten, über die eigenen Grenzen hinauszuschauen und im Austausch mit anderen neue Perspektiven kennen-zulernen. Dies trägt dazu bei, dass Mitarbeiter ihre eigenen Kompetenzen und Stärken besser entwickeln. Zu einer vorwärts gerichteten und zur Digitalisierung passenden Führungskultur zählt auch die Fähigkeit, Probleme nicht nur selbst lösen zu wollen, sondern auch auf die sogenannte „Schwarmintelli-genz“ zurückzugreifen: Durch Einbindung vieler individueller Kompetenzen und Stärken aus dem Team sollen nachhaltigere Problemlösungen entstehen. Voraussetzung für einen echten Mehrwert hieraus ist allerdings die Entwicklung und gelingende Anwendung sozialer und methodischer Kompetenzen.

Für Führungskräfte ist zudem das Thema der flexiblen und mobilen Arbeit ein verstärkt bedeutsames Thema: Die neuen Technologien bieten die Chance, ständig und ortsunabhängig erreichbar zu sein und entsprechend frei zu arbeiten. Anderer-seits müssen aber auch Faktoren wie die Teamzugehörigkeit und eine klare Abgrenzung von Arbeit und Freizeit berücksichtigt werden.

Welche neuen Jobs werden entstehen?Grundsätzlich werden sich viele Berufe wandeln: Ohne Kompe-tenz im Umgang mit Informationstechnik wird kaum noch eine qualifizierte Beschäftigung möglich sein. Das bedeutet auch, dass heute bereits mit IT arbeitende Fachkräfte künftig noch mehr Wissen im Umgang mit dieser Technik brauchen werden. Zudem werden mehr Experten in IT-nahen Berufen benötigt, z. B. hardwarenahe Softwareentwickler. Im Mittelstand werden dabei mehr Mitarbeiter mit Kompetenzen in der Umsetzung von IT-Projekten gefragt sein, Großunternehmen werden hingegen für den Umgang mit großen und unstrukturierten Datenmen-gen Spezialisten benötigen.

Wie werden sich Arbeitsplätze wandeln?Der Einfluss der Digitalisierung und Automatisierung wird sich sowohl direkt als auch indirekt auf die individuelle Arbeits-welt auswirken: Mit Sicherheit werden Teilaufgaben zukünftig öfter von Maschinen und Robotern übernommen, digitale und physische Assistenzsysteme werden Mitarbeiter entlasten und unterstützen. Leichtbauroboter, mobile Endgeräte wie Smart-phone, Tablet oder Datenbrille im Arbeitskontext oder auto-nome Transportsysteme werden hierfür nach außen sichtbare Belege sein. Die Erledigung von Aufgaben wird dabei durch die individualisierte und auftragsbezogene Bereitstellung von In-formationen geprägt sein: Nur was zur Umsetzung der Aufgabe notwendiges Wissen ist, wird strukturiert dargestellt. Dadurch gelingt auch eine flexiblere Arbeitsorganisation.

Es wird zudem ein Wandel in der Struktur von Arbeit stattfin-den: Arbeitszeit und -ort werden zunehmend flexibler gestalt-bar, was jedoch entsprechende betriebliche Modelle voraussetzt, die auch mit den Bedürfnissen der Beschäftigten harmonieren.

Wird Industrie 4.0 das Lean-Management ersetzen?Da das Lean-Management eine sinnvolle Voraussetzung für die Etablierung von Industrie 4.0 ist, wäre das sicherlich der falsche Ansatz. Auch wenn die beiden Konzepte nicht in allen Details übereinstimmen, ergänzen sie sich doch sinnvoll. Die Grundideen von Lean-Management, mit definierten Prozessen, standardisierten Abläufen und dezentralen Regelkreisen zu arbeiten, schaffen erst die Voraussetzungen für einen gelingen-den Einstieg in Industrie 4.0.

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Best Practice: Industrie 4.0 in Baden-Württemberg

Die WITTENSTEIN SE gilt als einer der Pioniere der deutschen Industrie im Hinblick auf Industrie 4.0. Im Zentrum ihrer Aktivi-täten stehen die Realisierung einer smarten Produktion sowie die Entwicklung von intelligenten Produkten – z. B. für den Maschinenbau oder die Logistik. In der Innovationsfabrik in Igersheim und in der Urbanen Produktion in Fellbach treibt die WITTENSTEIN SE die digitale Transformation des Unter-nehmens voran. Ziel ist die Smart Factory – mit dem Menschen

Warum ist gerade Baden-Württemberg prädestiniert, Leitanbieter und Leitmarkt für das Thema Industrie 4.0 zu werden?Baden-Württemberg gehört heute zu den stärksten Industriere-gionen weltweit. Die Maschinenbauer aus Baden-Württemberg gelten als die „Fabrikausrüster der Welt“. Das Land ist nicht nur führend beim Maschinen- und Anlagenbau, sondern auch bei industriell ausgerichteten Informations- und Kommunika-tionstechniken. Zudem finden wir in Baden-Württemberg die komplette Breite an Anwendern für die Industrie-4.0-Lösungen, angefangen bei der Automobilindustrie über Chemie- und Phar-maindustrie bis hin zur Medizintechnik. Wir haben exzellente Forschungseinrichtungen und sehr gut aufgestellte Bildungs-einrichtungen. Kurzum, eigentlich die besten Voraussetzungen, um Industrie 4.0 erfolgreich voranzutreiben. Doch die Konkur-renz schläft nicht! Daher gilt es, alle Akteure noch besser zu vernetzen, die Aktivitäten noch besser abzustimmen und unsere Stärken weiter auszubauen.

als Entscheider im Mittelpunkt der Produktion. Qualifizierte Unterstützung für seine Arbeit erhält er durch vernetzte phy-sische und virtuelle Produktionselemente sowie entsprechende Steuerungssysteme.

Dr.-Ing. E. h. Manfred Wittenstein ist Vorsitzender des Auf-sichtsrats der WITTENSTEIN SE und Vorsitzender des Lenkungs-kreises der Allianz Industrie 4.0 BW, deren Ziel darin besteht, den Mittelstand in Richtung Industrie 4.0 zu begleiten. Im Interview steht er Rede und Antwort zu den aktuellen Fragen zum Thema Industrie 4.0:

Wo hapert es bei Mittelständlern besonders auf dem Weg in die Industrie 4.0?Hier gibt es noch großen Informationsbedarf. Viele Mittel-ständler stellen sich die Frage, welchen konkreten Nutzen ihr Unternehmen aus den neuen Technologien ziehen kann und welche Industrie-4.0-Lösungen überhaupt sinnvoll sind. Außer-dem herrschen oftmals noch große Bedenken hinsichtlich der Daten- und Betriebssicherheit. Zu diesen Bedenken kommen die Investitionsleistungen bei knappen finanziellen Ressourcen.

Fehlt das Geld für Investitionen? Helfen Fördergelder?Natürlich muss der Unternehmer genau abwägen, in welche Zukunftsprojekte er investiert. Förderangebote können gerade mittelständischen Unternehmen dabei helfen, eine Entwicklung Richtung Industrie 4.0 anzuschieben. Die Unterstützungsmög-lichkeiten sind in Deutschland, vor allem in Baden-Württem-berg, meiner Wahrnehmung nach sehr gut ausgeprägt. Betonen möchte ich auch, dass geförderte Projekte mit Forschungs-einrichtungen auch mittelständischen Unternehmen enorm weiterhelfen können.

Interview: „Akzeptanz schafft man vor allem durch Transparenz“

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Wichtig ist auch, dass sich Beschäftigte auf ein sich veränderndes Aufgabenspektrum vorbereiten können. Was ändert sich für die Beschäftigten? Wie muss man darauf re-agieren?Unternehmen, die Industrie 4.0 umsetzen wollen, stehen vor einem umfassenden Veränderungs- und Transformationspro-zess, der sich selbstverständlich auch auf die Mitarbeiter aus-wirkt. Das Aufgabenspektrum wird sich grundlegend verändern. In den direkten Bereichen auf Werker-Ebene wie auch in den indirekten Bereichen, die beispielsweise die Materialversorgung betreffen. Aber auch die Management- und Führungsaufgaben stehen vor einem großen Wandel. Industrie 4.0 betrifft daher alle Ebenen im Unternehmen. Selbstverständlich steckt auch in den Industrie-4.0-Lösungen großes Rationalisierungspotenzial. Man sollte sich aber vom Schreckgespenst der menschenleeren Fabrik verabschieden: Industrie 4.0 zielt darauf ab, flexibler und intelligenter zu produzieren. Die neuen Technologien tragen dann auch dazu bei, Fehler im System zu vermeiden und die Beschäftigten zu entlasten, z. B. durch intelligente Assistenz-systeme. Und schließlich ist der Einsatz der neuen Technologien kein Selbstzweck, sondern dient dazu, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen am Weltmarkt zu steigern.

Geht es in erster Linie um zusätzliche Mechatronik- und IT-Kenntnisse, oder geht es um Grundsätzliches?Natürlich werden fachliche IT-Kenntnisse zukünftig enorm an Bedeutung gewinnen. Es geht aber um mehr. Die Systeme, die Mitarbeiter beherrschen müssen, werden zunehmend kom-plexer. Daher steigen die Anforderungen an das systemische Denken, also das Denken in komplexen Zusammenhängen. Es werden sich möglicherweise bestimmte Rollen noch stärker herausbilden als bisher. Auf der einen Seite der Spezialist mit sehr hoher Fachkompetenz, auf der anderen Seite der Generalist mit Anschlusskompetenz für verschiedene Fachdisziplinen und einem hohen Systemverständnis.

Helfen da Ausbildungsfabriken? Oder brauchen wir eher ganz neue Studien- und Ausbildungsgänge?Zunächst geht es darum, die für die Digitalisierung erforder-lichen Kompetenzen in unsere bestehenden Aus- und Weiter-bildungsangebote zu integrieren. Der Ruf nach komplett neuen Angeboten ist zwar naheliegend, würde aber zunächst nur zu einer weiteren Ausdifferenzierung der Ausbildungs- und Stu-dienangebote führen und nicht zu mehr oder besser qualifizier-

ten Absolventen. Gerade im Hochschulsektor haben wir heute eher zu viele Studiengänge als zu wenige.

In der dualen Ausbildung und im Studium der Ingenieurwissen-schaften haben sich Lernlabore bestens bewährt. Die Nut-zung der Konzepte, Technologien und Prozesse ausgewählter Industrie-4.0-Szenarien ermöglicht eine bedarfsgerechte und praxisorientierte Ausbildung der zukünftigen Fachkräfte. Die Initiative des Landes Baden-Württemberg, Industrie-4.0-Labore in Berufsschulen aufzubauen, begrüße ich daher sehr.

Wie kann man die Mitarbeiter mitnehmen auf die Reise in die Industrie 4.0?Neue Formen der Fabrikarbeit sowie eine Umgestaltung der Arbeitsorganisation können zu großer Verunsicherung in der Belegschaft führen. Akzeptanz schafft man vor allem durch Transparenz, Aufklärung und die Beteiligung der Belegschaft am Veränderungsprozess. Wichtig ist, die Vorteile und Potenziale der neuen Technologien aufzuzeigen.

Ist Industrie 4.0 eher eine Frage der Technik (Vernetzung, dezentrale Intelligenz) oder ist es eine Frage der Geschäftsmodelle?Der Einsatz der digitalen Technologien ist kein Selbstzweck, ich kann mich da nur wiederholen. Er dient zur Stärkung der Wett-bewerbsfähigkeit des einzelnen Unternehmens. Daher muss jedes Unternehmen auch für sich bestimmen, wo die größten Potenziale liegen, und dort zunächst den Schwerpunkt setzen. Ein Automobilzulieferer auf Tier-2-Ebene wird sich möglicher-weise schwer dabei tun, kurzfristig sein Geschäftsmodell grund-sätzlich zu ändern. Für ihn könnte es höchstwahrscheinlich erst einmal darum gehen, die Produktion noch flexibler zu gestalten. Hingegen könnte ein Hersteller von Möbeln sicherlich über ein geändertes Geschäftsmodell nachdenken und dem Kunden anbieten, frei gestaltete Möbel herzustellen. Dazu sind aber wiederum auch Anpassungen notwendig, um diesen Service auch darstellen zu können. Kurzum, beide Ebenen müssen in der Regel bedient werden, nur die Schwerpunktsetzung ist in Abhängigkeit der strategischen Ausrichtung des Unternehmens unterschiedlich.

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Industrie 4.0 ist ein weit gefasster Begriff: Häufig mangelt es den Unternehmen an der Fähigkeit, sich vorzustellen, was sich konkret hinter dem Begriff verbirgt, oder es entsteht der Eindruck, Indus-trie 4.0 sei nur für große Unternehmen realisierbar. Wie Industrie 4.0 konkret von Unternehmen unserer Region umgesetzt wird, erfahren Sie in den nachfolgenden Best-Practice-Beispielen. Hier-

ebm-papst: Baukasten für Materialversorgungssysteme

Das Unternehmen

Die ebm-papst-Gruppe ist Hersteller von Elektromotoren und Ventilatoren. Mit rund 20.000 Produkten ist ebm-papst der weltweit führende Hersteller von Ventilatoren und Motoren und beliefert Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen. ebm-papst-Produkte sind u. a. in der Lüftungs-, Klima- und Kältetechnik, bei Haushaltsgeräten, der Heiztechnik, in IT- und Telekommunikationsanwendungen, bei Applikationen im PKW und der Nutzfahrzeugtechnik im Einsatz.

Was ist der Hintergrund des Forschungsprojekts?

Heutige Logistik- und Materialflusssysteme sind überwiegend starr in Layout, Durchsatz und den zu fördernden Ladungsträ-gern. Ihr Umbau ist sehr zeit- und kostenintensiv und wird bis-her überwiegend manuell durchgeführt. Zusätzlich verursacht die Steuerungstechnik heutiger Systeme einen Großteil der Gesamtsystemkosten, bedingt durch einen hohen Installations-aufwand für die zentrale Struktur.

bei handelt es sich um prämierte Projekte des Wettbewerbs „100 Orte für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg“. Die darin vor-gestellten Vorhaben zeigen neue Produkte, Maschinen, Anlagen und Komponenten, Software- und Kommunikationslösungen, neu angepasste Prozesse für Fertigung und Organisation oder neu definierte Angebote für Unternehmen und Privatkunden.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

Ziel ist die Entwicklung eines flexiblen, autonomen Versor-gungssystems in der Produktion. Grundprinzip ist der Einsatz redundanter, baugleicher Einzelelemente, die selbstständig navigieren und Ladungsträger transportieren. Darüber hinaus soll das System die Notwendigkeit der Anpassung aufgrund von Änderungen im Produktionssystem erkennen, Alternativen simulieren und sich selbst umbauen. KARIS PRO kann dadurch komplexe Aufgaben meistern und gleichzeitig einfach und intuitiv vom Menschen verstanden und bedient werden.

Wie funktioniert die Lösung?

KARIS PRO besteht aus vielen Elementen, die sowohl alleine als auch im Zusammenschluss arbeiten können. Im Verbund organisiert, können die Elemente Rollenbahnen (Stetigcluster) und Funktionscluster (Unstetigcluster) bilden. Dadurch erlangt KARIS PRO eine Anpassungsfähigkeit, welche die Bewältigung verschiedenster Aufgaben ermöglicht, wie z. B. den Einzel-transport von Teilen zu unterschiedlichen Zielen, den Transport großer Ladungsträger im Verbund sowie den stetigen Transport über Rollenbahnen. Die einzelnen Elemente kommunizieren nicht nur untereinander, sondern auch mit ihrer Umwelt, insbe-sondere mit dem Menschen. Der Mensch kann bei Bedarf in die Aufgabenplanung eingreifen und so z. B Aufträge priorisieren.

Best Practice: Industrie-4.0-Anwendungen in der Region

Bild: Martin Wagenhan

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GEWATEC: Systemlösungen für den Mittelstand

Das UnternehmenDie GEWATEC GmbH & Co. KG bietet Branchen-Softwarelösun-gen u. a. für Präzisionsteilehersteller, Automobilzulieferer, Me-dizintechniker und Kunststoffspritzguss-Unternehmen an. Das Angebot umfasst Komplett- oder MES-Lösungen, bestehend aus Software-Modulen für Kalkulation, Produktionsplanung und -steuerung, Fertigungsleitstand für die Kapazitätsplanung, Maschinen- und Betriebsdatenerfassung, Produktionsmittel-management mit CNC-Programmübertragung, Energiemanage-ment und Qualitätsmanagement.

Welche neuen Maßnahmen wurden eingeführt?Das Unternehmen bietet mit seinen Branchenlösungen, vor allem für Präzisionsteilehersteller und Medizintechnikunter-nehmen, eine umfassende integrierte IT-Unterstützung für ihre Fertigungsabläufe. Ziel ist die intelligente Fabrik, die einen kontinuierlichen Datenaustausch zwischen Planungs- und Produktionsebene ermöglicht. Die Lösung zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Prozess- und Qualitätsdaten an der Maschine bis zur Online-Anbindung des Kunden abbildet.

Durch Kommunikation zwischen Maschine und MES-System wird der Produktionsplan fortlaufend verifiziert. Die bidirektio-nale und durchgängige vertikale Integration von Sensoren und Aktoren (cyber-physikalische Systeme) und standardisierten Maschinenschnittstellen bildet dabei das Herzstück. Durch die Kommunikation in Echtzeit und die dadurch gewonnenen Infor-mationen wird ein virtuelles Abbild aller Prozesse und Zustände innerhalb der Fertigung erzeugt. In der hauseigenen Modellfab-rik können alle Software-Module (MDE/BDE/PZE, CAQ und PPS) demonstriert werden.

Welche Vorteile gibt es im Vergleich zum herkömmlichen Ansatz?Die im Hause GEWATEC eigens für Industrie 4.0 entwickelten cyber-physikalischen Systeme mit Sensor- und Aktor-Funk-tionalität ermöglichen eine genaue Prozessüberwachung und Prozesssteuerung in Echtzeit. Ausgehend davon, ermöglicht das eingesetzte MES-System neben der Prozessoptimierung auch ein Höchstmaß an Transparenz und Traceability. Abweichun-gen vom vorgegebenen Fertigungsprozess werden in Echtzeit erkannt und können umgehend und ortsunabhängig korrigiert werden.

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WERMA Signaltechnik: Transparenz als Nachrüstlösung – dank vernetzter Signalsäulen

Das Unternehmen

Bei WERMA wird Signaltechnik weitergedacht – der Signal-gerätehersteller gilt seit Jahren als „Europas führendes Signal“. WERMA bietet intelligent vernetzte Signaltechnik, nachrüstbare Systeme und clevere Industrie-4.0-Lösungen, mit denen Vernet-zung für Unternehmen aller Größen einfach realisierbar wird.

Welches Problem adressiert die Industrie-4.0-Lösung?

Im Industrieumfeld stehen viele Unternehmen vor der Heraus-forderung, die Materialversorgung, den Fertigungsprozess und die Versandlogistik so effizient wie möglich zu gestalten – trotz des Trends zu immer mehr Individualisierung. Bislang gibt es im Umfeld von Digitalisierung, Vernetzung und Industrie 4.0 nur sehr wenige praktikable Lösungen, die im Idealfall auch noch einfach und sukzessive nachgerüstet werden können.

Welche Industrie-4.0-Lösung wurde umgesetzt?

Für die angeführte Herausforderung bietet WERMA die pas-senden Lösungen – und zwar mit fertigen Systemen, die nicht nur einfach und jederzeit nachrüstbar sind, sondern auch „out of the Box“ funktionieren und sofort einsetzbar sind. So ist gewährleistet, dass Unternehmen aller Größen die Möglich-keiten der Vernetzung und Digitalisierung nutzen und davon profitieren können.

Im Detail: die Systeme von WERMA

Bei den funkbasierten, innovativen Systemen zur Prozessop-timierung für die Industrie, Produktions- und Versandlogistik werden weltweit einzigartig Maschinen, Arbeitsplätze oder FIFO-Regale per Funk miteinander vernetzt. Sie stellen so eine einfache, nachrüstbare und fertige Lösung zur Reduzierung von Stillständen oder zur automatischen Nachschubsteuerung dar.

StockSAVER: Die Nachrüstlösung für FIFO-Regale in der Pro-duktionslogistik löst alle typischen Kanbanprobleme.

SmartMONITOR: mit der cleveren Lösung für produzierende Unternehmen nie mehr Stillstände und Störungen verpassen.

AndonSPEED: Das Call-for-Action-System macht an Montage- und Versandarbeitsplätzen Zeitsparen dauerhaft möglich.

Modernste Technologien für intelligente Signaltechnik

Da heutige Signalgeräte nicht nur optisch und akustisch vor Ort warnen, leiten und schützen, sondern auch intelligent mitei-nander kommunizieren, setzt WERMA auf modernste Techno-logien zur Vernetzung: Ob IO-Link, AS-i, USB oder als Funknetz-werk – Signalgeräte von WERMA verfügen über die neuesten Schnittstellen und ermöglichen so einen schnellen, flexiblen und unkomplizierten Datenaustausch.

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ASANUS: BarCon Prozesssoftware mit ARIS RFID Chip unterstützt Automationstechno-logie für den Krankenhausbereich und die Industrie

Das Unternehmen

Die ASANUS Medizintechnik GmbH bietet komplette Systemlö-sungen und Produkte für das Gesundheitswesen im operativen und informationstechnologischen Bereich. Das Unternehmen entwickelt innovative Softwarelösungen für die Materialwork-flow-Prozesse in seiner BarCon Software und automatisiert diese mit seiner ARIS RFID Chip Technologie.

Welches Problem adressiert die Industrie-4.0-Lösung?

Die voneinander räumlich getrennten Arbeitsbereiche Opera-tionssaal und Zentralsterilisation sowie die sterile Material-versorgung von Verbrauchsmaterial sind häufig Ursache für logistische Falschlieferungen von Material in den Operations-saal. Dadurch können sehr hohe Arbeitsablaufstörungen im Operationssaal – verbunden mit hohen Risiken für die Patien- ten – auftreten.

Welche Industrie-4.0-Lösung wurde umgesetzt?

Die entwickelte Industrie-4.0-Lösung vernetzt die räumlich getrennten, jedoch ineinandergreifenden Arbeitsbereiche von Operationssaal und Zentralsterilisation sowie die gesamte Ste-rilgutmaterialversorgung in Echtzeit. Sie bietet eine sehr hohe Patientensicherheit im Operationssaal durch zwingend einzu-haltende Arbeitsvorgänge von Mitarbeitern in allen Bereichen.

Die ASANUS BarCon Softwarelösung ist auch mit Schnitt- stellen zu der SAP ERP Software sowie zu anderen Kranken-hausinformationssoftware-Systemen verbunden und somit integraler Bestandteil einer ganzheitlichen Materialworkflow-vernetzung.

Welche Vorteile gibt es im Vergleich zum herkömmlichen Ansatz?

Die Patientensicherheit im Operationssaal ist wesentlich höher. Das zu erwartende Material wird mit einer sehr hohen Sicher-heit auch zu dem gewünschten Zeitpunkt vollständig angelie-fert. Wartezeiten und Verzögerungen im Operationssaal können vermieden werden und dadurch wertvolle Prozesseinsparungen mit hohem wirtschaftlichem Potenzial sichergestellt werden.

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Precision Motors Deutsche Minebea: Betriebsstrom zum Nulltarif durch Smart Valve

Das Unternehmen

Die Precision Motors Deutsche Minebea GmbH mit Sitz in Villingen-Schwenningen ist das größte Motoren-Entwicklungs-zentrum im internationalen Verbund der japanischen Minebea- Mitsumi Inc., Tokyo. PMDM entwickelt innovative elektronisch kommutierte Gleichstrommotoren BLDC, Antriebssysteme sowie Energy-Harvester-Systeme. Neben dem Kerngeschäft, der Entwicklung von Festplattenantrieben, werden Präzisionsmoto-ren und Sensoren für den Automobilbereich und die Industrie entwickelt.

Welche neuen Maßnahmen wurden eingeführt?

In vielen Wohnungen ist das herkömmliche Thermostatventil an Heizkörpern (Handventil) allgegenwärtig. Die meiste Energie kann jedoch durch programmierbare elektronische Thermos-tatventile gespart werden. Größter Schwachpunkt bisheriger Heizkörperventile ist allerdings die Batterie: Je nach Regelungs-beanspruchung müssen diese im schlimmsten Fall einmal jährlich gewechselt werden, um eine optimale Stromversorgung gewährleisten zu können.

PMDM hat mit Smart Valve ein Heizungsventil entwickelt, das gänzlich ohne Batterien und Kabelanbindung auskommt und den benötigten Strom selbst produziert. Das neu entwickelte Heizkörperventil nutzt die Wärmedifferenz zwischen Heizkörper und Raum, um elektrische Energie mittels eines thermoelektri-schen Generators (TEG) zu generieren. Der TEG besteht aus in Serie kontaktierten Thermoelementen und zwei verschiedenen elektrischen Leitern. Wärme wird auf diese Weise in Strom um-gewandelt.

Welche Vorteile gibt es im Vergleich zum herkömmlichen Ansatz?

Mit programmierbaren, elektronischen Heizkörperventilen lassen sich bis zu 20 Prozent Heizkosten einsparen. Durch den wartungsfreien Betrieb werden enorme Kosten eingespart und die Umwelt wird zudem entlastet, da weniger Sondermüll in Form von alten Batterien anfällt. Es müssen keine Kabel zur Stromversorgung bei Modernisierungen gelegt werden. Die Energieversorgung ist bei diesem System immer sichergestellt.

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blukii: location based solutions für die Industrie

Das Unternehmen

blukii ist ein neues Geschäftsfeld der Schneider Schreibgeräte GmbH – eines knapp 80-jährigen Familienunternehmens. Vor rund sieben Jahren wagte der Geschäftsführer Herr Schnei-der den Schritt, sein Unternehmen zu diversifizieren und ein komplett neues Geschäftsfeld aufzubauen, das sich nicht mit Schreibgeräten beschäftigt, sondern Bluetooth Low Energy Sensoren und Location Based Services (standortbezogene Leistungen) anbietet.

Welches Problem adressiert die Industrie-4.0-Lösung?

blukii macht es möglich, Informationen und Sensorwerte an einem definierten Ort zur Verfügung zu stellen bzw. zu empfangen. Dieses System ist vielseitig anwendbar und kann z. B. Informationen wie Maschinendaten, Manuals, Arbeits-pläne, Shopfloor-Ergebnisse oder Service-Daten direkt vor Ort per App abrufbar zur Hand geben. Darüber hinaus können viele verschiedene Sensorwerte abgegriffen werden – das alles ohne Kabel und nahezu überall. Die Industrie-4.0-Lösung ermög-licht eine Überwachung der Produktion, der Lagerhalle oder des Labors sowie eine Kontrolle der Auswirkungen von äußer-lichen Bedingungen auf die Qualität. Ebenso können aber auch

herstellerübergreifend Maschinen, die einen Zähler benötigen, ans Netz angebunden werden und diese Daten in Echtzeit abgerufen werden. Beispielsweise können die einzelnen Hübe einer Stanzmaschine detektiert werden und anschließend live über den blukii Hub, der alle Daten sammelt und verarbeitet, in einem Dashboard am PC oder vor Ort auf dem Tablet ver-anschaulicht werden. Mit dem blukii Hub ist es auch möglich, Asset-Tracking durchzuführen. Mitarbeiter müssen somit nicht mehr lange suchen, wo sie das benötigte Werkzeug oder Mate-rial finden, ein kurzer Blick aufs Tablet genügt.

Welche Vorteile gibt es im Vergleich zum herkömmlichen Ansatz?

Das blukii System ist einfach umzusetzen und eine sehr kosten- günstige Lösung. Es ist ein System, das Schritt für Schritt er-weitert werden kann und die Mitarbeiter nicht überfordert. Die Lösung bietet einen guten Einstieg in die Industrie 4.0, da sie die Möglichkeit eröffnet, ältere vorhandene und herstellerüber-greifende Maschinen aufzurüsten und somit alle Maschinen in einem System abzubilden und in Echtzeit zu illustrieren. Die Entwicklung hat nicht das Ziel, die Produktion zu revolutionie-ren, sondern lediglich zu erleichtern und effizienter zu machen, indem sie Daten liefert, die nach Auswertung zu Verbesserungs-prozessen führen können. Vor allem gilt es, Daten genau dort zugänglich zu machen, wo sie auch wirklich gebraucht werden und nützlich sind.

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Regionale Partner

Hahn-SchickardDer Forschungs- und Entwicklungsdienstleister ist mit seinen Instituten an drei Standorten in Baden-Württemberg vertreten: in Stuttgart, Villingen-Schwenningen und Freiburg. In Zusam-menarbeit mit der Industrie realisiert Hahn-Schickard inno-vative Produkte und Technologien in den Bereichen Sensoren und Aktoren, Systemintegration, cyber-physische Systeme, Lab-on-a-Chip und Analytik, Mikroelektronik, Aufbau- und Verbindungstechnik, Mikromontage und Informationstechnik. Eine Stiftungsprofessur Cyber-Physical Systems wird bei der Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e. V. am Standort Villingen angesiedelt. Sie begleitet insbesondere kleine und mittlere Unternehmen auf deren Weg zur Industrie 4.0.

Weitere Informationen unter: www.hahn-schickard.de

Auf dem Weg zur Digitalisierung ist es wichtig, die relevanten Anlaufstellen zu kennen, die Sie bei Ihrem Vorhaben unter-stützen. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über regionale sowie überregionale Partner und Plattformen, die Sie bei Ihrem individuellen Digitalisierungsprojekt unterstützen werden.

Partner auf dem Weg zur Industrie 4.0

DigitalMountainsMit dem Projekt „DigitalMountains“ ist die IHK Schwarz-wald-Baar-Heuberg ein zentraler Akteur beim Aufbau eines regionalen Kristallisationszentrums für Digitalisierung. Als einer von insgesamt nur zehn „Digital Hubs“ im Land ist das Projekt darauf ausgerichtet, für Fragestellungen und Vorhaben im digi-talen Umfeld vorhandene Ressourcen in der Region zugänglich zu machen und neue Möglichkeiten zu schaffen. Kernthemen sind dabei Ideen aus den Bereichen 3D, virtuelle Realität und Augmented Reality (erweiterte Realität) sowie cyber-physische Systeme.

Weitere Informationen unter: www.digital-mountains-hub.de

Feintechnikschule Villingen-SchwenningenDie Lernfabrik Industrie 4.0 der Feintechnikschule Villingen- Schwenningen ermöglicht den Auszubildenden und Absolven-ten eine erstklassige, nachhaltige und zukunftssichernde Aus-bildungsleistung. Durch den Einsatz aktuellster Industrie-Tech-nologien kann die Anlage für nahezu alle Unterrichtsstufen, Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie insbesondere auch als Experimentierumfeld für Unternehmen eingesetzt werden.

Weitere Informationen unter: www.feintechnikschule.de

Gewerbeschule Villingen-SchwenningenAn der Gewerbeschule Villingen-Schwenningen können Schüler die Verbindung von Produktions- und Informationstechnologien ganz praktisch erlernen. Die Lernfabrik 4.0 ist für die Ausbildung und Lehre in Elektrotechnik, Mechatronik sowie Automatisie-rungstechnik eingerichtet. Elektrolabore und Schulungsräume ermöglichen modellhafte Projekte auch gemeinsam mit der regionalen Wirtschaft.

Weitere Informationen unter: www.gewerbeschule-vs.de

Duale Hochschule Baden-Württemberg Villingen-SchwenningenDie Duale Hochschule Baden-Württemberg Villingen- Schwenningen ist für die Ausbildung und die Qualifizierung der Fachkräfte von morgen ein wichtiger Partner in der Region. Sie führt zum Oktober 2019 das neue Studien- angebot „BWL – Digital Business Management“ ein. Hier wird neben den klassischen BWL-Themen auf die Grundlagen der digitalen Wirtschaft mit Berücksichtigung von Themen wie Digitale Transformation der Geschäfts-modelle, IT-Sicherheit oder auch Kundenorientierung in der digitalen Wirtschaft fokussiert. Dieses Studienangebot er-gänzt in sinnvoller Weise die existierenden Angebote z. B. im Bereich der Wirtschaftsinformatik oder der klassischen BWL. Daneben existieren – teilweise kooperative – Forschungspro-jekte, wie z. B. das Projekt „Emergenzbasierte Statistik“.

Weitere Informationen unter: www.dhbw-vs.de

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TechnologyMountains e. V.Der Technologieverbund versteht sich als Bindeglied zwischen Wirtschaft und Wissenschaft und initiiert gemeinsam mit den Mitgliedern Entwicklungs- und Kooperationsprojekte. Ziel der Technologieoffensive ist es, Synergien systematisch zu fördern, Kompetenzen zu vernetzen und Innovationen voranzutreiben.

Medizintechnik + Mikrotechnik + Kunststofftechnik = Techno-logyMountains.

So lautet die Erfolgsformel der Technologieoffensive, die damit die technologische Stärke und Innovationskraft im Südwesten repräsentiert.

Da in diesen Branchenschwerpunkten die Digitalisierung eine zentrale Rolle spielt, ist TechnologyMountains ein wichtiger Impulsgeber und Wegbereiter für die Unternehmen der Region. So unterstützt TechnologyMountains unter anderem das Projekt DigitalMountains.

Weitere Informationen unter: www.technologymountains.de

Hochschule Furtwangen University Die Hochschule Furtwangen (HFU) ist für die Ausbildung und die Qualifizierung der Fachkräfte von morgen ein wichtiger Partner in der Region. Digitalisierungsaspekte werden in mehre-ren der ca. 60 Studiengänge der HFU behandelt. Darüber hinaus zählt die angewandte Forschung zu ihren wesentlichen Profil-elementen. In sechs profilbildenden Forschungsschwerpunkten und zehn fachlich fokussierten Forschungsinstituten werden Forschungsfragen aus Industrie, Wirtschaft und Gesellschaft bearbeitet. Im Rahmen von zahlreichen Forschungsprojekten entwickelt die HFU konkrete Lösungen u. a. in den Anwendungs-feldern Industrie 4.0, Digitalisierung und IT-Sicherheit.

Weitere Informationen unter: www.hs-furtwangen.de

IHK Schwarzwald-Baar-HeubergDie IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg ist Partner für ihre 37.000 Mitgliedsunternehmen im Hinblick auf alle Fragen rund um die Digitalisierung: Ob Aus- und Weiterbildung, Rechtsfragen, Existenzgründung oder Technologie, die Experten der IHK helfen ihren Mitgliedsunternehmen weiter.

Die Aufgabe der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg ist es, die Unternehmen der Region durch Interessensvertretung, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Informations- und Vernetzungsangebote in ihren Digitalisierungsvorhaben zu stärken. So unterstützt die IHK unter anderem das Projekt DigitalMountains.

Weitere Informationen unter: www.schwarzwald-baar-heuberg.ihk.de

Kunststoff-Institut SüdwestDas Kunststoff-Institut Südwest und das Kunststoff-Insti-tut Lüdenscheid sind in verschiedenen Projekten dabei, den Einstieg in die Digitalisierung für Unternehmen im Bereich Kunststoffverarbeitung zu unterstützen. Beispielhaft seien hier folgende ausgewählte Projekte genannt: Ziel des EU-Projekts „MONSOON - Datenerfassung mit dem Spritzgießwerkzeug“ ist eine effizientere Nutzung von Rohstoffen und Energie auf Basis von softwarebasierten Werkzeugen. Im Projekt „Fach-kraft Automatisierer“ wird ein Schulungskonzept erarbeitet, das speziell das Umfeld Automatisierung und den Berufszweig

Medical Mountains GmbHMedicalMountains ist eine Clusterinitiative der Medizin-technikbranche mit dem Ziel, kleine und mittelständische Unternehmen zu vernetzen, ihr Wachstum zu fördern und Wettbewerbsvorteile weiter auszubauen. Als einer der Megatrends in der Medizintechnik ist die Digitalisierung ein enorm wichtiges Innovationsfeld. MedicalMountains ermöglicht durch sein Netzwerk die Einbindung von Exper-tisen aus nationalen und internationalen, spezialisierten Technologieregionen und ermöglicht dadurch zielführende, anwendungsnahe und marktorientierte Entwicklungsko-operationen, die in konkrete Produkte und Prozesse zur Digitalisierung der Medizintechnik münden. Gerade durch Verbundprojekte mit gezielt identifizierten Partnern können innovative Lösungen in die Praxis umgesetzt werden.

Weitere Informationen unter: www.medicalmountains.de

der Monteure mittels Virtual und Augmented Reality behan-delt. Das Softwareprojekt „K-Advisor Touch - Digitalisierung von Musterungsdokumentation“ ermöglicht eine einheitliche, unkomplizierte und schnelle Musterungsdokumentation vom Spritzgießwerkzeug.

Weitere Informationen unter: www.kunststoff-institut.de

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Überregionale Partner

CyberForum e. V.Das CyberForum e. V. ist mit über 1.200 Mitgliedern das größte regional aktive Hightech-Unternehmer-Netzwerk in Euro-pa. Vom Start-up und von der Softwareschmiede über den erfahrenen Unternehmer und internationalen Informations-technologie-Anbieter bis hin zu Forschungseinrichtungen und Universitäten – das CyberForum bringt die verschiedenen Akteure zusammen.

Weitere Informationen unter: www.cyberforum.de

DIZ | Digitales InnovationszentrumDas DIZ | Digitales Innovationszentrum ist eine gemeinsame Initiative des CyberForums e. V. und des FZI Forschungszent-rums Informatik. Als neutrale und unabhängige landesweite Anlaufstelle unterstützt das DIZ den baden-württembergischen Mittelstand dabei, Wertschöpfungsketten nachhaltig in die digitale Welt zu überführen. IT-Sicherheit spielt dabei eine zentrale Rolle. Zu den Angeboten des DIZ zählt unter anderem die Vermittlung von Experten, um Unternehmen bei einzelnen Schritten oder bei der Entwicklung von digitalen Gesamtstrate-gien zu unterstützen. Darüber hinaus initiiert das DIZ zahlreiche Veranstaltungen rund um die Digitalisierung. Insbesondere bringt das DIZ auch Unternehmen der sogenannten Old Economy mit digitalen Firmen und Start-ups zusammen, um gemeinsame Innovationsprozesse voranzutreiben.

Weitere Informationen unter: www.diz-bw.de

ClusterAgentur BWDie ClusterAgentur BW ist Dienstleister für die Cluster- Initiativen, landesweiten Netzwerke und die Clusterpolitik in Baden-Württemberg. Als Partner des Clustermanagements und der Cluster-Initiativen hilft sie ihnen auf dem Weg der weiteren Professionalisierung. Ziel der ClusterAgentur BW ist es, die Clustermanagements so zu schulen, dass sie zukünftig ihren Mitgliedern noch bedarfsgerechtere Services anbieten können. Darüber hinaus unterstützt die ClusterAgentur BW das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau bei der Umsetzung der clusterpolitischen Ziele des Landes.

Weitere Informationen unter: www.clusteragentur-bw.de

digital@bwDie Vorhaben der landesweiten Digitalisierungsstrategie „digital@bw“ der Landesregierung werden unter dem Dach des Digitalisierungsministeriums koordiniert und gebündelt. Mit „digital@bw“ wurde die erste, landesweite und ressortübergrei-fende Digitalisierungsstrategie erstellt, die in Teamarbeit von allen Ministerien erarbeitet wurde.

Mit www.digital-bw.de hat die Landesregierung ein neues Schaufenster der Digitalisierung an den Start gebracht. Es ist das zentrale Online-Portal rund um alle Digitalisierungsthe-men und -maßnahmen im Land. Darüber hinaus berichtet die Landesregierung im Digitalisierungsbericht über den aktuellen Umsetzungsstand der Maßnahmen der ressortübergreifenden und landesweiten Digitalisierungsstrategie digital@bw. Der Bericht ist ebenfalls auf dem Online-Portal verfügbar.

Weitere Informationen unter: www.digital-bw.de

Allianz Industrie 4.0 Baden-WürttembergDie Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg ist ein vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg initiiertes und gefördertes Netzwerk. Oberstes Ziel ist es, die Kompetenzen aus Produktionstechnik sowie Informations- und Kommunika-tionstechnik zu bündeln und den industriellen Mittelstand in Richtung Industrie 4.0 unterstützend zu begleiten.

Weitere Informationen unter: www.i40-bw.de

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Mittelstand 4.0 – Kompetenzzentren und -agenturenMittelstand-Digital informiert kleine und mittlere Unternehmen und das Handwerk über Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung. Den Unternehmen stehen insgesamt 23 Mittel-stand 4.0-Kompetenzzentren in ganz Deutschland zur Seite. Mit viel aktuellem Know-how sowie Anschauungs- und Erpro-bungsmöglichkeiten bietet dieses bundesweit flächendeckende Unterstützungsnetzwerk für den Mittelstand den Unternehmen Digitalisierung zum Anfassen. Zudem bearbeiten Mittelstand 4.0-Agenturen übergreifende Digitalisierungsthemen wie Cloud-Computing, Kommunikation, Handel und Prozesse und tragen diese mittels Multiplikatoren in die Fläche.

Weitere Informationen unter: www.mittelstand-digital.de

RKW Baden-WürttembergDas RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e. V. bietet ein breites Branchen-Know-how von A bis Z, von Architekturbüros bis Zuliefererindustrie. Mit den Leistungsbausteinen Unternehmensberatung, Weiter-bildung und Mittelstandsprojekte ist das RKW BW Partner des Mittelstands, um dessen Stärken zu stärken und Unterneh-menspotenziale zu Unternehmenserfolgen zu machen.Im weiten Bereich der Digitalisierung bietet das RKW BW folgende Leistungen:1. Kostenfreie Digitalisierungschecks2. IT-Sicherheitschecks und Grundaudits nach der „DS-GVO“3. Produktionsoptimierungen mit den notwendigen Digitalisierungsansätzen4. Durchführung von Workshops zur Geschäftsmodell- Innovation vor dem Hintergrund der Digitalisierung und der Transformationsprozesse, beispielsweise in der Automobilindustrie5. Initiierung und Betreuung von „Digiscout-Projekten“, in denen Auszubildende in ihren jeweiligen Ausbildungs- betrieben nach Digitalisierungspotenzialen suchen und ihre Verbesserungsideen in einem Betriebsprojekt umsetzen

Weitere Informationen unter: www.rkw-bw.de

Plattform Industrie 4.0Ziel der Plattform ist es, gemeinsame Handlungsempfehlungen zu erarbeiten, die als Basis für einheitliche und verlässliche Rahmenbedingungen dienen sollen. Anspruch der Plattform ist es, alle relevanten Trends und Entwicklungen im Bereich der produzierenden Industrie zu identifizieren und im Sinne eines einheitlichen Gesamtverständnisses von Industrie 4.0 zusam-menzuführen. Dies bedeutet umgekehrt, dass die Plattform kei-ne operative Realisierung von Aktivitäten im Markt betreibt, wie Demozentren, Forschungsprojekte und unternehmensgetriebene Projekte, diese aber proaktiv initiiert und begleitet.

Weitere Informationen unter: www.plattform-i40.de

Wirtschaft digital BWDas Portal „Wirtschaft digital BW“ (www.wirtschaft-digital-bw.de) ist eine Maßnahme im Rahmen der Initiative Wirtschaft 4.0 des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg. Zielsetzung der Initiative Wirtschaft 4.0 ist es, die Unternehmen Baden-Württembergs bei der digitalen Transformation zu unterstützen. Mit dem zentralen Internetpor-tal „Wirtschaft digital BW“ hat das Ministerium ein Service-An-gebot für Unternehmen und Beschäftigte geschaffen, das insbesondere die Transparenz der vorhandenen Unterstüt-zungsangebote für verschiedene Branchen und verschiedene Anliegen erhöht. Das Portal gibt den Unternehmen zielgerichtet Informationen, beispielsweise zu Ansprechpartnern und aktuel-len Veranstaltungen, und zeigt Best-Practice-Beispiele auf. Der Einstieg ist über verschiedene Wege möglich: über die Branche, über Themen oder auch über Zielgruppen.

Weitere Informationen unter: www.wirtschaft-digital-bw.de

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1. ChecksBenchmark Readiness-I4.0 des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI)Mit Benchmark Readiness-I4.0 haben Unternehmen die Möglich-keit, die derzeitige Aufstellung ihres Betriebes bzgl. Industrie 4.0 mit ihrer Unternehmens-Vergleichsgruppe zu überprüfen, und so die Chance, ihre Industrie-4.0-Stärken im Vergleich zu erkennen und noch brachliegende Potenziale zu identifizieren.

Digitalisierungscheck des RKW Rationalisierungs- und Inno-vationszentrums der Deutschen WirtschaftDer Digitalisierungscheck des RKW gibt Unternehmen Aufschluss über ihren Status-quo sowie ihr Digitalisierungspotenzial.

2. WegweiserIndustrie-4.0-Kompass der Plattform Industrie 4.0Der Industrie-4.0-Kompass gibt Orientierung in der Vielfalt der Industrie-4.0-Angebote und bietet einen schnellen und struktu-rierten Überblick.

Storytelling Digitalisierung des Digitalen Innovations- zentrumsDas Storytelling Digitalisierung erleichtert auf spielerische Weise den Einstieg in die Digitalisierungsthematik. Die darin enthalte-nen kleinen Geschichten aus Bereichen wie z. B. dem Einzelhandel verdeutlichen anschaulich, dass es für Unternehmen jeder Art unterschiedlichste Möglichkeiten gibt, digitaler zu werden.

3. ScoutingDigitalisierungsscouts der Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg Die Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg begleitet mit dem geförderten Industrie-4.0-Scouting KMU auf dem Weg zur Digi-talisierung. In einem zweieinhalbtägigen Workshop im Betrieb vor Ort erarbeiten die Unternehmen mit zertifizierten Fach- experten konkrete Ideen für die Umsetzung von Industrie-4.0- Projekten entlang der individuellen Wertschöpfungskette.

4. Wettbewerbe100 Orte für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg der Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg Jährlicher Wettbewerb zu herausragenden Ideen aus Wirtschaft und Wissenschaft, die das Potenzial von Industrie 4.0 voll aus-schöpfen.

5. Leitfäden, Checklisten, Ratgeber Digitalisierungsbericht der Landesregierung Baden- Württemberg Mit digital@bw hat die Landesregierung im Sommer 2017 eine landesweite und ressortübergreifende Digitalisierungsstrategie auf den Weg gebracht. Mit dem Digitalisierungsbericht gibt die Landesregierung erstmals einen Überblick über den Umsetzungs-stand von digital@bw.

Monitoring-Report 2017 der Wirtschaft DIGITAL Baden-WürttembergWo steht die Wirtschaft Baden-Württembergs aktuell und zu-künftig bei der Digitalisierung? Wie unterscheidet sich der Stand der Digitalisierung in verschiedenen Branchen? Und was kann die Politik tun? Antworten auf diese Fragen gibt der Monitoring-Re-port 2017 der Wirtschaft DIGITAL Baden-Württemberg.

Spotlight Digital 2017: Digitalisierung der Wirtschaft – Broschüre des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags Die Broschüre gibt einen Überblick über die Digitalisierungs- Unterstützungsangebote der IHKs in Baden-Württemberg.

Zukunftschance Digitalisierung – Wegweiser des Bundesmi-nisteriums für Wirtschaft und Energie (BMWi)Der digitale Wandel betrifft alle Branchen. Und er erfasst die gesamte Wertschöpfungskette eines Unternehmens: von der Kundenakquise über die Produktion und den Vertrieb bis hin zu internen Prozessen wie Personal- und Wissensmanagement. Ziel dieses Wegweisers ist es, Unternehmen zu unterstützen und aufzuzeigen, warum Digitalisierung auch für ihr Unternehmen sinnvoll sein kann, wo ein Mehrwert entsteht und welche Chan-cen sich bieten.

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Für den Weg in Richtung Industrie 4.0 gibt es zahlreiche Unterstützungsangebote für kleine und mittlere Unternehmen. Um sich im Dschungel der Angebote orientieren zu können, finden Sie im Nachfolgenden eine Übersicht über verschiedene Unterstützungsan-gebote regionaler und überregionaler Partner. Diese reichen vom Status-quo-Check über Scouting, Informationsmedien, Checklisten und Leitfäden bis hin zu Veranstaltungsformaten und Weiterbildungsangeboten. Sie sollen Ihnen Orientierung geben und Impulse setzen für die Realisierung Ihres Digitalisierungsvorhabens.

Unterstützungsangebote

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Digitalisierung

Leitfaden

Zukunfts-chance

Ratgeber

Wegweiser

Alle Unterstützungsangebote finden Sie online unter: www.ihk-sbh.de/digital

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Wirtschaft

Erfolg

Zukunft

Mittelstand

Geschäfts-modelle

Alle Unterstützungsangebote finden Sie online unter: www.ihk-sbh.de/digital

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Rezepte für den digitalen Wandel – Leitfaden der Mittelstand 4.0-AgenturErfolgsrezepte und Tipps zeigen kleinen und mittleren Unterneh-men auf, wie ihnen der digitale Wandel gelingt: Im Leitfaden „Re-zeptbuch für den digitalen Wandel“ der Mittelstand 4.0-Agentur Kommunikation helfen Checklisten und Schritt-für-Schritt-An-leitungen bei der Umsetzung der Digitalisierung von kleinen und mittleren Unternehmen.

In 10 Schritten digital – Praxisleitfaden der Bitkom e. V. Die digitale Transformation ist kein Prozess mit klarem End-punkt. Vielmehr ist das Ziel, Unternehmen so schlagkräftig und flexibel aufzustellen, dass sie auf neue Technologien und eine sich stetig wandelnde Umgebung schnell reagieren können. Dieser Praxisleitfaden richtet sich an Inhaber und Führungskräfte mittelständischer Unternehmen und soll ihnen ermöglichen, sich dem Thema digitale Transformation Schritt für Schritt zu nähern.

Neue Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle in In-dustrie 4.0 – Leitfaden der VDI/VDE Innovation + Technik GmbHDieser Leitfaden gibt Orientierung und Hilfestellung für Unter-nehmen, die im Rahmen der Umsetzung von Industrie 4.0 neue Geschäftsmodelle entwickeln und neue Wege der Wertschöp-fung zur nachhaltigen Stärkung ihrer Marktposition nutzen möchten.

Digitale Geschäftsmodelle: Erfolgsfaktoren und Praxis- beispiele – Broschüre der Begleitforschung Mittelstand- Digital WIK GmbHDie Broschüre hat es sich zur Aufgabe gemacht, Beiträge von Autoren zu bündeln, die allesamt sehr nahe an der betrieblichen Praxis sind und in engem Austausch gerade mit kleinen und mittleren Unternehmen stehen. Anhand von zahlreichen Praxis-beispielen werden nicht nur Wege und Möglichkeiten, sondern auch Ergebnisse und Lösungen vorgestellt, die KMU sensibili-sieren und helfen können, bestehende Unwägbarkeiten bei der digitalen Transformation zu verringern.

Digitale Geschäftsmodelle – Themenheft des Bundesminis-teriums für Wirtschaft und Energie Ziel des Themenhefts ist es, aufzuzeigen, dass eine Neuaus-richtung des Geschäftsmodells eine große Chance sein kann: Betriebe können nicht nur neue und bessere Produkte und Dienstleistungen entwickeln und ihre Kundschaft vergrößern, sondern sich auch ganz neue Wachstumsfelder und Erlösquel-len erschließen.

Die Fabrik der Zukunft: vernetzte Produktion als Basis für erfolgreiche Digitalisierung im Betrieb – Broschüre des Mittelstand 4.0-KompetenzzentrumsDie Broschüre vermittelt einen Überblick über die vernetzte Produktion bei KMU. Zahlen und Fakten, Praxisbeispiele und ein Experteninterview helfen, das Thema aus diversen Blickwinkeln zu betrachten.

Digitale Produktionsprozesse – Themenheft Mittelstand-Digital Das Themenheft stellt einige digitale Produktionstechnologien und Arbeitsmittel mit ihren Vor- und Nachteilen vor und analy-siert die Wirtschaftlichkeit und Tauglichkeit für den Mittelstand. Es zeigt u. a., welche Chancen durch das digitale Erfassen und Auswerten von Produktionsdaten entstehen, und erklärt, wie kleine Betriebe über eine Online-Plattform kooperieren und so mehr Schlagkraft im Wettbewerb entfalten können.

Digitale Helfer im Arbeitsalltag – Praxisleitfaden des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Der Praxisleitfaden für Assistenzsysteme in der Produktion des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums gibt einen Überblick darüber, was genau unter digitalen Assistenzsystemen ver-standen wird und wofür diese im Unternehmen nutzenstiftend eingesetzt werden können.

Digitale Produktionsmittel im Einsatz – Broschüre der Begleitforschung Mittelstand-Digital Welche Digitalisierungsinvestition bringt mir den höchsten Ertrag und wie könnte das Change-Management für meine Pro-duktionseinrichtungen aussehen? In der Broschüre der Begleit-forschung Mittelstand-Digital werden ausgewählte, innovative digitale Produktionsmittel vorgestellt und Beispiele für ihren erfolgreichen Einsatz in konkreten Praxisunternehmen geliefert.

Datensicherheit - kurz und knapp – Broschüre des Deutschen Industrie- und Handelskammertags Die Broschüre soll einerseits Geschäftsführer für das Thema Daten- und Informationssicherheit sensibilisieren, gibt aber auch konkrete Anregungen und Tipps für die betreffenden Mit-arbeiter, wie die gröbsten Fallen vermieden werden können.

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Industrie 4.0 – Aber sicher – Broschüre des Deutschen Industrie- und Handelskammertags Die Digitalisierung wird immer mehr zum Wachstumstreiber für die Wirtschaft – das gilt über den industriellen Kern hinaus für alle Branchen. Das sehen auch die deutschen Unternehmen so, von denen mehr als zwei Drittel in der Digitalisierung Chancen für neue Märkte, für Kundenbeziehungen, bei der Produkt-entwicklung und im Geschäftsprozess sehen. Diese Broschüre soll Mittelständlern helfen, sich sicherer in der Industrie 4.0 zu bewegen.

Planung von unternehmenseigenen Ressourcen – Leitfaden der Mittelstand 4.0-Agentur Prozesse Der Leitfaden richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen und zeigt Möglichkeiten auf, wie mit Hilfe von Software unternehmenseigene Ressourcen und Produktions- aufträge übersichtlich dargestellt werden können.

Digitale Bildung: Kompetenzen für die digital unterstützte Wertschöpfung – Magazin des Mittelstand-Digitals In dieser Ausgabe des Mittelstand-Digital-Magazins zum Schwerpunkt „Digitale Bildung: Kompetenzen für die digital unterstützte Wertschöpfung“ stellen Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichen Kontexten ihre Ansätze zur Qualifizierung der Beschäftigten für künftige digitalisierte Produktions- und Dienstleistungsprozesse vor.

Neue Arbeit: wie die Digitalisierung unsere Jobs verändert – Studie der Bitkom e. V. Welche neuen Jobbezeichnungen gibt es? Welche sind bereits verschwunden? Und welche Rolle spielt Digitalkompetenz in Unternehmen? Die Studie gibt einen Ausblick darauf, welchen Einfluss die Digitalisierung zukünftig auf unsere Arbeitsweise haben wird.

Website-Gestaltung für kleine und mittlere Unternehmen – Leitfaden der Mittelstand 4.0-Agentur Handel Der Leitfaden bietet eine Hilfestellung zur Websitegestaltung für kleine und mittlere Unternehmen im B2B-Kundenbereich. Praxisnahe Tipps und Tricks zeigen, welche Anforderungen eine B2B-Website heute erfüllen muss.

Webanalyse für kleine und mittlere Unternehmen im Geschäftskundenbereich – Leitfaden der Mittelstand 4.0-Agentur HandelDie Webanalyse bietet für Unternehmen die Möglichkeit, aus-gewählte Besucherkennzahlen kontinuierlich zu messen und zu interpretieren, sodass die Website noch besser an die Anforde-rungen der Zielgruppe angepasst werden kann. Der Leitfaden liefert speziell für im Business-to-Business(B2B)-Geschäft tätige Unternehmen praxisnahe Tipps und Tricks rund um das Thema.

Leitfaden zum Aufbau eines B2B-Online-Shops – Veröffentlichung der Mittelstand 4.0-Agentur HandelDer Leitfaden gibt Orientierung, wie Unternehmen einen eigenen Online-Shop für Geschäftskunden aufbauen können.

Ratgeber Online-Handel des Deutschen Industrie- und HandelskammertagsDer Ratgeber gibt Antworten zu den wichtigsten Fragen des Online-Handels. Von den Impressums- und Informationspflich-ten, dem Widerrufsrecht bis hin zur Abfassung von allgemeinen Geschäftsbedingungen.

B2B-E-Commerce – Leitfaden der Mittelstand 4.0- Agentur HandelDer Leitfaden gibt kleinen und mittleren Unternehmen, die im Geschäftskundenbereich tätig sind, konkrete Hilfestellung bei der Planung und Umsetzung von E-Commerce-Projekten. Beleuchtet werden u. a. Trends und Geschäftsmodelle im B2B-E-Commerce sowie Herausforderungen, wenn ein Online-Shop oder Online-Marktplatz in bestehende Unternehmensprozesse und -strategien integriert werden soll.

Cloud-Computing 360 – Merkmale und Handlungsemp-fehlungen der Mittelstand-Digital 4.0-Agentur CloudDie Checkliste bietet Unternehmen eine Orientierungshilfe, relevante Punkte bei der Einführung von Cloud-Computing in die unternehmensinternen Prozesse zu erfassen und zu doku-mentieren.

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Online-Handel

Analyse

B2B

Bildung

Planung

Ausblick

Alle Unterstützungsangebote finden Sie online unter: www.ihk-sbh.de/digital

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Workshop

Netzwerk

Industrie 4.0

Innovation

Geschäfts-modelle

Alle Unterstützungsangebote finden Sie online unter: www.ihk-sbh.de/digital

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Veranstaltungen/Workshops/Arbeitskreise und Weiterbildungsangebote der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg

Arbeitskreis „Produktion 2030“Für die beteiligten Branchen und Technologiefelder – Maschi-nenbau, Automatisierungstechnik, Informations- und Kommu-nikationstechnik, Mikrosystemtechnik, Mechatronik – bietet die IHK zahlreiche Plattformen zur Vernetzung und zum Austausch. Beispielsweise vernetzt der Arbeitskreis „Produktion 2030“ Unternehmen in der Region zu einer „Ideenschmiede“, um tech-nische Herausforderungen gemeinsam zu stemmen und neue Effizienzprojekte anzustoßen. Bei den drei bis vier kostenfreien Treffen pro Jahr verbinden sich Theorie und Praxis.

DigitalisierungssprechstundeFür kleine Unternehmen bietet die IHK Schwarzwald-Baar-Heu-berg eine kostenfreie, neutrale Digitalisierungssprechstunde, bei der mit Experten die individuelle Unternehmenssituation im Hinblick auf die Digitalisierung erörtert wird und es eine persönliche Beratung gibt.

Exkursionsreihe „Industrie 4.0“Die Exkursionsreihe „Industrie 4.0“ bietet Mitgliedsunternehmen die Möglichkeit, in Demonstrationszentren Industrie-4.0-An-wendungen zu erleben, Einblicke in Vorreiterunternehmen im Bereich Industrie 4.0 zu erhalten und so Prozesse auf das eigene Unternehmen zu übertragen.

IHK Innovations-NewsletterDamit Sie stets am Puls der Zeit sind, informiert die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg mit dem monatlichen IHK Innova-tions-Newsletter über aktuelle Termine und Trends, häufig mit dem Schwerpunkt Digitalisierung.

Let´s get digitalUnter dem Claim „Let´s get digital“ startet die IHK Schwarz-wald-Baar-Heuberg eine Digitalisierungsoffensive. Sie bündelt alle Aktivitäten der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg zum Thema Digitalisierung sowie darüber hinaus alle Angebote der Akteure der Region, sodass sich Unternehmer schnell eine Übersicht verschaffen können über:• Veranstaltungsangebote• Akteure und Partner in Baden-Württemberg• Fördermittel • Seminar- und Schulungsangebote• Netzwerke zum Thema Digitalisierung• Informationen und Publikationen zu aktuellen Trends

Symposium „Innovation Forum Smarte Technologien und Systeme“Das Symposium „Innovation Forum Smarte Technolgien und Systeme“ bringt Unternehmer, Entwicklungsleiter und Ent-scheidungsträger aus der Industrie mit engagierten Wissen-schaftlern aus ganz Europa an einen Tisch. Referenten ver-mitteln fortgeschrittene Ideen, Forschungsergebnisse, aktuelle Projektvorhaben und stellen erste Prototypen vor. Hierbei stellt die Digitalisierung, vor allem das „Internet of Things“, einen zentralen Schwerpunkt der Veranstaltung dar.

Technologietransfer mit dem Schwerpunkt „Industrie 4.0“Das Technologietransferangebot der IHK mit dem Schwerpunkt „Industrie 4.0“ initiiert aktiv Kooperationen zwischen Unter-nehmen sowie Forschungseinrichtungen und Hochschulen zur Realisierung von Digitalisierungsprojekten.

TechTalks Die Talk-Reihe richtet sich an Fachleute und Entscheidungsträ-ger von KMU. An einen Impulsvortrag zu Trendthemen häufig mit Schwerpunkt Digitalisierung schließt sich ein Get-together mit Networking an. Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über die Entwicklungen im jeweiligen Technologiesegment und somit wichtige Impulse, sowohl für die tägliche Arbeit als auch für die strategische Ausrichtung.

Workshop „Entscheider treffen sich. The Future of Making Things“Ein Netzwerktreffen mit Zukunftsorientierung bietet das Format „Entscheider treffen sich. The Future of Making Things“. Hier werden Fragen der Digitalisierung von Geschäftsmodellen umfassend betrachtet, von den Technologien bis hin zum wich-tigsten Kapital von Unternehmen: ihren Mitarbeitern.

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Auf Ihrem Weg der digitalen Transformation sind Sie nicht allein: Die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg unterstützt Sie dabei, Ihre Digitalisierungsvorhaben fördern zu lassen. Hierbei existieren vielfältige Förderprogramme für innovative Vorhaben. Die nachfolgende Auflistung ist nicht vollständig, stellt aber interessante Förderungsmöglichkeiten dar:

DigitalisierungsprämieDie Digitalisierungsprämie ist eine Maßnahme der „Initiative Wirtschaft 4.0“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg, die Teil der landesweiten Digitalisierungsstrategie „digital@bw“ ist.

Mit der Digitalisierungsprämie werden konkrete Projekte zur Einführung neuer digitaler Lösungen sowie zur Verbesserung der IT-Sicherheit in kleinen und mittleren Unternehmen geför-dert. Unterstützt werden Vorhaben mit einem Kostenvolumen zwischen 10.000 Euro und 100.000 Euro. Die Digitalisierungs-prämie wird als Tilgungszuschuss mit einem Förderdarlehen der L-Bank kombiniert.

go-digitalDas bundesweite Förderprogramm go-digital des Bundesmi-nisteriums für Wirtschaft und Energie unterstützt kleine und mittlere Unternehmen sowie Handwerksbetriebe dabei, die eige-ne Digitalisierung auf drei Feldern voranzutreiben: IT-Sicherheit, digitale Markterschließung und digitalisierte Geschäftsprozesse. Praxiswirksam bietet das Programm Beratungsleistungen, um mit den technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in den Bereichen Online-Handel und Digitalisierung des Ge-schäftsalltags sowie dem steigenden Sicherheitsbedarf bei der digitalen Vernetzung Schritt zu halten.

go-InnoMit dem Förderprogramm „go-Inno“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie werden Unternehmen aus Gewerbe und Handwerk angesprochen, die mit Hilfe externer Beratung ein innovatives Produkt oder ein innovatives technisches Ver-fahren in ihrem Unternehmen einführen wollen. Über „go- Inno“ können diese Unternehmen bis zu 50 Prozent ihrer Aus-gaben für die Beratungsleistung bei einem der dafür autorisier-ten Beratungsunternehmen decken. Die Gutscheine sind beim Beratungsunternehmen erhältlich, ein Antragsverfahren ist nicht erforderlich.

Förderprogramme

Horizont 2020Horizont 2020 ist das Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation. Es deckt ein breites thematisches Spektrum von der Grundlagenforschung bis zu marktnahen Innovationsmaßnahmen ab. Horizont 2020 ist ein für Hochschulen, Forschungsinstitute und KMU gleichermaßen geeignetes Förderprogramm, welche Forschungs- und Entwick-lungsprojekte, Demonstrationsvorhaben oder Innovationsmaß-nahmen auf europäischer Ebene durchführen wollen.

Innovationsgutscheine A und BMit den Innovationsgutscheinen des Landes Baden-Württem-berg werden extern vergebene Leistungen im Rahmen von Forschung und Entwicklung gefördert. Dabei können For-schungs- und Entwicklungsaufträge sowohl an Hochschulen und Forschungseinrichtungen als auch an spezialisierte Unter-nehmen oder Ingenieurbüros vergeben werden. Antragsbe-rechtigt sind KMU der gewerblichen Wirtschaft und der Freien Berufe, die ihren Hauptsitz in Baden-Württemberg haben, sowie Existenzgründer, die in Baden-Württemberg gründen werden.

Innovationsgutschein Hightech DigitalMit diesem Gutschein sollen anspruchsvolle Forschungs- und Entwicklungsvorhaben etablierter Unternehmen im Zusam-menhang mit der Entwicklung und Realisierung von digitalen Produkten und Dienstleistungen, insbesondere in folgenden Themenfeldern, unterstützt werden: Lösungen für die digitale Transformation von Geschäftsmodellen, Lösungen im Zusam-menhang mit Industrie 4.0, vernetzte Systeme und Prozesse, Internet der Dinge, Smart Services, hochflexible Automati-sierung, Big-Data-Projekte, Simulationsmodelle, Virtual und Augmented Reality und Embedded Systems.

Industrie 4.0-Testumgebungen – Mobilisierung von KMU für Industrie 4.0Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zu den Themenfeldern Industrie 4.0, Internet der Dinge und cyber- physische Systeme. Gefördert werden Einzelvorhaben, welche die Entwicklung oder Erprobung von neuen Produkten und Prozessen sowie deren Weiterentwicklung, die Entwicklung innovativer Systemansätze sowie die Entwicklung digitaler Dienstleistungen zum Gegenstand haben. Ziel ist es, mithilfe von Industrie-4.0-Testumgebungen an deutschen Forschungs-instituten KMU bei der Anpassung ihrer Wertschöpfungs-modelle an digitalisierte Prozesse und bei der Forschung und Entwicklung von neuen digitalen Produkten zu unterstützen.

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Innovationsfinanzierung 4.0 Die L-Bank stellt in Zusammenarbeit mit der KfW-Bankengruppe zinsgünstige Kredite für die langfristige Finanzierung von Digi-talisierungs- und Innovationsvorhaben sowie von Investitionen und Betriebsmitteln innovativer Unternehmen bereit. Antrags-berechtigt sind neu gegründete und etablierte kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sowie Angehörige der freien Berufe gemäß KMU-Definition der EU.

Kleine und mittlere Unternehmen können in der neuen Innova-tionsfinanzierung 4.0 aus vier Förderbausteinen wählen:

1. Innovative Vorhaben zur Entwicklung neuer Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen

2. Vorhaben zur Digitalisierung von Prozessen und Produkten sowie Entwicklung und Implementierung von Digitalisie- rungsstrategien und -konzepten

3. Alle Vorhaben innovativer Unternehmen

4. Innovative Vorhaben für Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen entlang der kompletten Wertschöpfungs- kette Mobilität zur Diversifizierung in- und außerhalb der herkömmlichen Automobilproduktion

KMU-innovativ: Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)Mit dieser Fördermaßnahme will das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Innovationspotenzial kleiner und mittlerer Unternehmen im Bereich Spitzenforschung stär-ken. Die Fördermaßnahme ist ausgerichtet auf das Themenfeld „Informations- und Kommunikationstechnologie“ mit seinen Technologiebereichen Datenwissenschaft, Informationstech-nologien, Industrie 4.0 (DII), Kommunikationssysteme und IT-Sicherheit (KIS). Unterstützt werden industrielle Forschungs- und experimentelle Entwicklungsvorhaben zur Stärkung der Innovationsfähigkeit der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland. Gefördert werden industrielle Forschungs- und vorwettbewerbliche Entwicklungsvorhaben, die gekennzeich-net sind durch ein hohes wissenschaftlich-technisches sowie wirtschaftliches Risiko und die über den Stand der Technik hinausgehen.

WIPANO (Patentförderung und -verwertung)Mit der WIPANO-Förderung werden kleine und mittlere Unter-nehmen bei der erstmaligen Sicherung ihrer Forschungs- und Entwicklungsergebnisse durch gewerbliche Schutzrechte unter-stützt und angeleitet. Das Förderprogramm wendet sich an Neulinge, die bisher noch kein Patent angemeldet haben oder deren letzte Patentanmeldung mehr als fünf Jahre zurückliegt. Erklärtes Ziel ist darüber hinaus die Förderung der wirtschaft-lichen Verwertung von Innovationen in Form von marktfähigen Produkten/Lösungen.

Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)Mit dem „Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand“ (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, sollen vor allem die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen unterstützt werden. Das ZIM ist ein bundesweites, technologie- und branchenoffenes Förder-programm für KMU und für mit diesen zusammenarbeitenden wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen.

Das Förderprogramm unterstützt Unternehmen bei ihren For-schungs- und Entwicklungsaktivitäten für innovative Produkte, Verfahren oder technische Dienstleistungen ohne Beschränkung auf bestimmte Technologien und Branchen. Zudem gibt es die Möglichkeit, Zuschüsse für extern vergebene Leistungen in Zu-sammenhang mit der Markteinführung der Innovation zu erhal-ten (nur im Zusammenhang mit einem bewilligten ZIM-Projekt). Die Förderung erfolgt in Form von Zuschüssen.

Alle weiteren Informationen finden Sie online unter: www.ihk-sbh.de/digital

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