digital manufacturing mit sap-standardsoftware€¦ · maschinendaten in der cloud 20 um risiken zu...

48
1/20 AUFBAU UND OPTIMIERUNG IT-GESTÜTZTER PRODUKTIONSPROZESSE Industrie 4.0 | Internet der Dinge Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware Durchgängig vernetzte Produktions- und Logistikprozesse www.digital-manufacturing-magazin.de D, A, CH: 9,50 Euro, weitere EU-Länder: 11,70 Euro | ISSN 1867-9781 | Eine Publikation der WIN-Verlag GmbH & Co. KG

Upload: others

Post on 25-Jun-2020

3 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1/20

AUFBAU UND OPTIMIERUNG IT-GESTÜTZTER PRODUK TIONSPROZESSE Industrie 4.0 | Internet der Dinge

Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware

Durchgängig vernetzte Produktions- und Logistikprozesse

www.digital-manufacturing-magazin.de D, A, CH: 9,50 Euro, weitere EU-Länder: 11,70 Euro | ISSN 1867-9781 | Eine Publikation der WIN-Verlag GmbH & Co. KG

Page 2: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

Jetzt auch als digitale Ausgabe

united-kiosk.de/kiosk-win

Auf 5 Geräten gleichzeitig lesen: • im Web & per App

Shoppen wie man möchte: • von Artikel bis Abo

30 Tagegratis lesen

Werbeanzeige_fuer_Partner_210_x_297_mm.indd 1 21.02.17 09:47

Jetzt auch als digitale Ausgabe

united-kiosk.de/kiosk-win

Auf 5 Geräten gleichzeitig lesen: •im Web & per App

Shoppen wie man möchte: •von Artikel bis Abo

30 Tagegratis lesen

Werbeanzeige_fuer_Partner_210_x_297_mm.indd 1 21.02.17 09:47

Page 3: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

Liebe Leserinnen und Leser,

Industrie 4.0 ist viel mehr als die intelli-gente Vernetzung und Digitalisierung der Produktion durch neue Technolo-gien wie künstliche Intelligenz (KI) oder Internet der Dinge (IoT). Industrie 4.0 steht auch für einen Transformationspro-zess, der Unternehmen, Arbeitswelt und Gesellschaft verändern wird. Nicht selten gerät das allerdings in den Hintergrund, denn Debatten rund um Industrie 4.0 wer-den all zu oft technologiezentriert geführt.

Eine wichtige Rolle kommt bei der digi talen Transformation auch den Füh-rungskräften zu. Aber wie bewerten ei-gentlich Führungskräfte diesen Wandel und wie reagieren sie darauf? Genau dies wollte das Consulting-Unternehmen Deloitte wissen und hat dazu Führungs-kräfte aus 19 Ländern befragt. Die Ergeb-nisse sind in die Industrie-4.0-Studie 2020 eingeflossen.

Laut der Studie sind von den befragten Unternehmen diejenigen wirtschaftlich erfolgreicher, die eine effektive Indus trie-4.0-Strategie haben. Immerhin konnten 18 Prozent damit im vergangenen Jahr ein Wachstum von 20 Prozent oder mehr

verzeichnen. Dagegen erzielten nur drei Prozent der Unternehmen ohne entspre-chende Industrie-4.0-Strategie ein ähn-lich starkes Wachstum.

Die Studie zeigt aber auch, dass hin-sichtlich der Strategie noch erheblicher Nachholbedarf in den Führungsetagen besteht: Denn nur zehn Prozent der weltweit Befragten haben angegeben, dass ihre Unternehmen eine umfassen-de Industrie-4.0-Strategie verfolgen – in Deutschland sind es neun Prozent. Derzeit haben zwei Drittel der globalen Unter nehmen entweder keine definierte Industrie-4.0-Strategie (21 Prozent) oder verfolgen lediglich Ad-hoc-Ansätze zur punktuellen Umsetzung (47 Prozent). Hier gibt es noch viel Potenzial. Die Um-frage zeigt jedenfalls, dass viele Unter-nehmen einen Gang hochschalten müs-sen, wenn sie die digitale Transformation erfolgreich meistern wollen.

Viel Spaß beim Lesen!

Rainer Trummer, Chefredakteur

Industrie 4.0 rechnet sich

E D I T O R I A L

Besuchen Sie Digital Manufacturing auch auf Facebook, Twitter und XING.

EMCO-TEST – die Zukunft der HärteprüfungQualitätssicherung auf dem höchsten Level der Automatisierung mit ecos Workflow xCHANGE, der cleveren Programmschnittstelle.

www.emcotest.com

EMCO-TEST – die Zukunft der HärteprüfungQualitätssicherung auf dem höchsten Level der Automatisierung mit ecos Workflow xCHANGE,der cleveren Programmschnittstelle.

www.emcotest.com

EmcoTest_AZ_Digitalisierung_210x105_RZ.indd 1 19.12.19 17:05

Page 4: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

4 1 / 2 0 2 0

I N H A LT

NewsAktuelles aus der Branche 6

Logimat 2020 Mehr Intralogisitk geht nicht 9

Titelstory: Digital Manufacturing im SAP-StandardDurchgängig vernetzte Produktions- und Logistikprozesse 10

Werkzeug- und DatenmanagementWissensdatenbank sichert Fertigungs-Know-how 13

ERP im VerpackungsmaschinenbauProjektmanagement par excellence 16

Werkzeug- und DatenmanagementSmarte Konzepte mit der richtigen Technologie 18

DigitalisierungMaschinendaten in der Cloud 20

Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes ERP-System, das den Material- und Wertefluss der Kundenaufträge transparent macht. Bild: SN Maschinenbau

Wissensdatenbanken in der Fertigung: Mit CAM-Datenmanagement und Werkzeugdaten-Verwaltung wertvolles Fertigungs-Wissen digitalisieren und sicheren. Bild: Coscom/Zollern

1614

Redaktionell erwähnte Institutionen, Anbieter und Veranstalter6 River Systems [S. 8], Aixbrain [S. 6], ams Solution [S. 16], Asseco Solutions [S. 8], Blu Beyond [S. 28], BMI Lab [S. 28], c-Com [S. 38], Camelot [S. 40], Coscom [S. 14], Cosmo Consult [S. 18], DMG Mori [S. 32], Emco-Test [S. 36], euroexpo [S. 9], Gfos [S. 6], Hamburg Messe [S. 8], Heitec [S. 30], IGZ [S. 10], Inovolabs [S. 25], IVG Göhringer [S. 24], Jakob Antriebstechnik [S. 8], Messe Luzern [S. 6], MQ Result [S. 7], Panduit [S. 24], Pickert & Partner [S. 27], QSC [S. 6], Roemheld [S. 6], SAP [S. 20], Schaeffler [S. 6], SQL Projekt [S. 26], Strobl [S. 22], Sys Tec electronic [S. 27], VDW [S. 34], Walter [S. 7], XPO Logistics [S. 8], Zimmer Group [S. 40].

Automatisierungstreff 2020Die Praxis steht im Vordergrund 22

Meldungen von Ausstellern 24

Smarter Einstieg in die IoT-Technologie 25

Mit durchgängiger Datenintegration zur Prozessoptimierung 26

IoT-Geschäftsmodelle für die Verpackungsindustrie 28

IntralogistikSchnell und sicher zur Smart Factory 30

Das Spielfeld erweiternAuf der Hausaustellung stellt DMG Mori Digitalisierungslösungen heraus 32

Messtechnik OPC UA erleichtert Messtechnikern die Arbeit 34

Härteprüfung mit IntelligenzDigitalisierung in der Qualitätssicherung 36

Die Digitalisierung des WerkzeughandlingsWie Apps und Cloud den Umgang mit Werkzeugen optimieren 38

MontagesystemeWandlungsfähige Montage 40

Studie: „Lean trifft Digital“Erfolgsrezept gegen die Rezession? 42

EDITORIAL 3

MARKETPLACE 44

VORSCHAU, IMPRESSUM 46

AU

TOM

ATI

SIER

UN

GST

REFF

Page 5: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

Schrittweise die Fertigung vernetzen, Lieferanten und Kunden einbeziehen, Daten gemeinsam nutzen – das ermöglichen die digitalen Dienst-leistungen von c-Com. Das Start-up entwickelt dafür entsprechende Applikationen. Bild: c-Com38

I N H A LT

Titelanzeige: IGZ Ingenieurgesellschaft mbHDigital Manufacturing mit SAP-StandardsoftwareFür dormakaba ist Losgröße 1 kein Trend, sondern längst Realität. Mit der Einführung der Standardsoftware SAP Manufac-turing Execution (SAP ME) und SAP Extended Warehouse Ma-nagement (SAP EWM) am Stand-ort Wetzikon hat der Anbieter von Zutritts- und Sicherheits-lösungen nun einen wichtigen Schritt in Richtung der „Connec-ted Company“ unternommen. Im Fokus standen die Steuerung der Produktion, eine enge verti-kale Maschinenintegration inkl. automatisiertem Materialfluss sowie ein durchgängiges Tra-cking des Single-Piece-Flows bei hohem Auftragsvolumen. Um-gesetzt wurde das ambitionierte Projekt gemeinsam mit IGZ, dem SAP-Projekthaus für Produktion und Logistik aus Falkenberg in der Oberpfalz.

IGZ Ingenieurgesellschaft für logistische Informationssysteme mbH Logistikweg 1D-95685 Falkenberg Tel.: +49 (0) 96 37 / 92 92 0E-Mail: [email protected]

1/20

AUFBAU UND OPTIMIERUNG IT-GESTÜTZTER PRODUK TIONSPROZESSE Industrie 4.0 | Internet der Dinge

Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware

Durchgängig vernetzte Produktions- und Logistikprozesse

www.digital-manufacturing-magazin.de D, A, CH: 9,50 Euro, weitere EU-Länder: 11,70 Euro | ISSN 1867-9781 | Eine Publikation der WIN-Verlag GmbH & Co. KG

Gemeinsam mit Ihnen gehen wir die Herausforderung Industrie 4.0 an und begleiten Sie als verlässlicher Partner bei der digitalen Transfor- mation Ihres Unternehmens. Als Mitglied der e-F@ctory Alliance, unseres global aufgestellten Partnernetzwerks, beraten wir Sie ganzheitlich auf Grundlage Ihrer spezifischen Anforderungen. Denn unser Netzwerk ist spezialisiert auf maßgeschneiderte Hard- und Softwarelösungen inner-halb der Fabrikautomation. Mit der nahtlosen Integration von Anlagen-betrieben und Steuerungssystemen sorgen wir für ein Höchstmaß an Transparenz und Produktivität. Damit Sie auch weiterhin den Blick aufs Ganze nicht verlieren.

Detaillierte Infos: de3a.mitsubishielectric.com/fa/de/solutions/efactory

Das Ganze im Blick –mit e-F@ctory und unserem Partnernetzwerk

Mitsu_NEU_e_Factory_JP_150x212mm.indd 1 31.01.20 10:08

Page 6: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 06

N E W S

F A C H M E S S E : D I E A M E X P O I N L U Z E R N

Impulse fürs 3D-Druck-ProjektWer sich über neue Tech-nologien oder Materialien, Designs oder die Serienpro-duktion mit additiver Ferti-gung informieren möchte, ist auf der AM Expo 2020 richtig. Bereits zum vierten Mal ist die Fachmesse eine Plattform, auf der sich An-wender über den aktuellen Stand des professionellen 3D-Drucks informieren kön-nen. Auf der Fachmesse vom 3. bis 4. März 2020 in Luzern finden sie Hilfestellungen

für ihre Projekte. Ausstel-ler entlang der gesamten Wertschöpfungskette zei-gen, wie sich additive Fer-tigung rentabel einsetzen lässt. In zahlreichen Refera-ten stellen Experten in der Praxis umgesetzte Beispie-le aus sämtlichen Anwen-dungsfeldern der additiven Fertigung vor. Wer sich zum ersten Mal mit additiver Fer-tigung beschäftiget, ist beim MX-Einsteigertreffen richtig: Hier werden Fragen für den

erfolgreichen Einstieg in den 3D-Druck be-antwortet.

S C H A E F F L E R

Condition Monitoring für alleAus Kostengründen werden im Produktionsumfeld meist nur direkt prozesskritische Maschinen permanent über-wacht. Das liegt oft an den Kosten. Schaeffler möchte die flächendeckende und auto-matisierte Zustandsüberwa-chung nun wirtschaftlich ma-chen: Mit Optime bietet das Unternehmen eine einfach zu nutzende Condition-Mo-nitoring-Lösung im unteren Preissegment an. Es besteht aus kabellosen, batteriebe-triebenen Schwingungssen-soren, einem Gateway und einer App zur Visualisierung der Analyseergebnisse. Spe-ziell entwickelte Algorithmen analysieren die von den Sen-soren erfassten Daten. So er-kennt das System mit einer Vorlaufzeit von mehreren Wo-chen Schäden. Es überwacht zum Beispiel Elektromoto-ren, Lüfter und Pumpen auf Unwuchten, fehlerhafte Aus-

richtung und Anschlagen. Die App visualisiert Trendverläu-fe, die Schwere von Schäden mittels Ampel, Alarmen und weiteren Informationen. Die Aggregate können nach Be-darf gruppiert werden und ihr Zustand ist für die Nut-zergruppen in unterschied-lichen Ansichten darstellbar. Konkrete Handlungsempfeh-lungen machen es betriebsin-ternen Instandhaltern oder auch Servicefirmen leicht, Wartungsmaßnahmen, Per-sonaleinsatz und Ersatzteil-beschaffung rechtzeitig und kosteneffizient zu planen. Die Schwingungssensoren wer-den an den Aggregaten ver-schraubt oder verklebt und per Nahfeldkommunikation (NFC) über die App aktiviert. Alle Sensoren verbinden sich selbstständig untereinander und mit dem Gateway zu ei-nem eigenständigen Mesh-Netzwerk.

G F O S , Q S C U N D A I X B R A I N

KI in der FertigungsplanungIm Fokus der Kooperation von GFOS, QSC & aixbrain steht die Frage: Wie können Feinplanung und Material-flusssteuerung noch intelli-genter werden? Die Antwort ist, Manufacturing Execution Systeme (MES) mit Künstli-cher Intelligenz (KI) zu kom-binieren und damit die Fein-planung durch intelligente Reaktionen und Entschei-dungen zu perfektionieren. Das System lernt dabei aus getroffenen Entscheidun-gen und den daraus folgen-den Resultaten. Ein erster Ansatz für dieses Konzepts wird dieses Jahr auf der Hannover Messe vom 20. bis zum 24. April präsentiert.

Das System sammelt sämt-liche Daten, verwertet die-se maschinell, und lässt die gewonnenen Einsichten un-mittelbar mit in die Feinpla-nung einfließen. Dabei stellt Gfos das benötigte MES-System bereit. Die Sensor-Technologie bringt QSC in die Kooperation ein. Zudem wirft QSC langjährige Tech-nologie- und Anwendungs-erfahrung in den Bereichen Cloud und Colocation, SAP und Internet of Things mit in die Waagschale. Die KI-Kom-ponenten werden von aixb-rain geliefert, ein Unterneh-men, das auf selbstlernende Prozessautomatisierung für Fabriken spezialisiert ist.

R O E M H E L D A U F D E R M E T A V

Hydraulikaggregate und Spanntechnik für Industrie 4.0Roemheld zeigt auf der Me-tav Hydraulikaggregate und sowie flexible Spannlösun-gen für filigrane Werkstücke und die 5-Achs-Bearbeitung. Die Hydraulikaggregate für den Industrie-4.0-Einsatz ba-sieren auf dem bestehenden Roemheld-Modulsystem für einfach und doppelt wirken-de hydraulische Spannvor-richtungen. Neu ist das ei-gens entwickelte Condition Monitoring, das anhand von kontinuierlich erhobenen

Messdaten den Zustand des Aggregates laufend analy-siert. Zudem stellt das Unter-nehmen Spannelemente mit integrierter elektrischer Weg-messung und Nullpunktspan-nelemente mit vollintegrier-ter Sensorik vor. Präsentiert werden auch platzsparende exzentrische Bohrungsspan-ner, die nah an der Werkstück-kontur eingesetzt werden können, schlanke Abstützele-mente, die Bauteilvibrationen verhindern, und positionsfle-

xible Spannelemente für die Luftfahrtindustrie. Zudem sind Hilma-Ma-schinenschraubstöcke MC-P zum verzugsfreien Spannen filigraner Werk-stücke und die 5-Achs-Bearbeitung zu sehen.

Bild

: Sch

aeffl

er

Bild

: Roe

mhe

ld

Inspiration fürs eigene AM-Pro-jekt holen auf der AM Expo.Bild: Messe Luzern

Page 7: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

Die FP Secure IoT-Starterkits bieten Ihnenalles zum Einstieg in die praktische Anwendung von IoT vom Einlesen von Sensoren, Aktoren und Schnittstellen über die Konfiguration von EDGE-Gateways bis hin zur Darstellung der Daten in einem Cloud-gestützten Dashboard.

Ihre Vorteile auf einen Blick:• Risikoloser Einstieg in die IoT-Technologie • End-2-End Komplettpaket für die Auto- matisierung oder Energiemanagement• Schnelle Umsetzung von Ideen• Aufbau eigener IoT-Kompetenz• Learning by Doing• Gutschein für einen IoT-Workshop

IoT Starthilfe: Die komplette End-2-End Solution als Starterkit.

Weitere Informationen über unsere IoT-Starterkits finden Sie unter: fp-secureiot.com

Save the Date!

IoT-Workshop 26.03.2020

Infos & Anmeldung:iot.Automatisierungstreff.com

RZ__FP_Starterkit_150x212_DFM_01_2020.indd 1 23.01.20 09:07

D R E H B E A R B E I T U N G – W A L T E R

Schultern stechen ohne LimitMit dem Stechhalter G3051-P und den MX22-2L/R-Wendeschneidplatten bringt Walter ein neues System speziell für das Stechen entlang einer Schulter auf den Markt. Eine um 3 Grad geneig-te Einbaulage der Platte und bauteil-seitig plan ausgeführte Stechplatten ermöglichen tiefes Einstechen – ohne axiale Berührung der Planfläche durch

die Stechplatte. Der Stechhalter in den neuen Schaftgrößen 12 bis 25 Millime-ter ist mit Walter Präzisionskühlung aus-geführt. Die präzisionsgeschliffenen, vierschneidigen Wendeschneidplatten gibt es mit GD8- beziehungsweise VG8-Geometrie. Die VG8-Geometrie wur-de speziell für die Schlichtbearbeitung hinter einem Bund entwickelt. Durch

ihren geringeren Platzbedarf ermögli-chen sie enorme Materialeinsparungen in der Massenproduktion im Vergleich zu einer herkömmlichen V-Platte. Das Stechsystem G3051-P ist einsetzbar auf Langdreh- und Mehrspindel-Maschinen sowie Drehautomaten. Es erlaubt Stech-tiefen bis 5 Millimeter sowie Stechbrei-ten von 1,5 bis 3 Millimeter.

M Q R E S U L T C O N S U L T I N G

Augen auf beim ERP-UpgradeViele ERP-Anbieter bieten der-zeit Upgrades ihrer Systeme an, die besondere Aufmerk-samkeit erfordern, denn sie bringen weitreichende inhaltli-che und technologische Ände-rungen, die in Auswirkungen und Aufwand einem komplet-ten Systemwechsel gleichen. Ohne zeitlichen und techno-logischen Druck sollten An-wender zunächst strategische Fragen beantworten: Passt das System auch in Zukunft zur Un-ternehmensstrategie und dem Geschäftsmodell? Erfüllt es die Anforderungen der fortschrei-tenden Digitalisierung? Ist der aktuelle ERP- Einführungspart-ner noch der richtige? Welche Rationalisierungspotenziale müssen im Unternehmen ge-hoben werden und welchen Beitrag leistet das Upgrade dazu? Wie verträgt sich das ERP-Upgrade mit anderen stra-tegischen IT- Projekten in den Bereichen PLM, CRM, SCM, oder PIM? Wird in Zukunft eine Cloud-Migration geplant? Sys-tematisch Antworten auf sol-che Fragen kitzeln Beratungs-unternehmen wie MQ Result Consulting heraus. Eine Di-gitalisierungslandkarte des Unternehmens zeigt die Sys-tem- und Medienbrüche auf, die zugunsten durchgängig digitaler Prozesse geschlossen werden müssen.

Bild

: Wal

ter

Page 8: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 08

N E W S

I M P R E S S I O N E N V O N D E R F A C H M E S S E N O R T E C

Selbstbewusst trotz Delle

Den Maschinen- und Anla-genbau schüttelt ein radika-ler Strukturwandel. Ein Mix aus digitaler Transformation, internationalen Handelsstrei-tigkeiten und der vielerorts spürbaren Konjunkturdel-le beschreibt die aktuelle Marktlage recht gut. Zur Nor-tec, die vom 21. bis 24. Janu-ar in Hamburg stattfand, hat die Branche jedoch die Ärmel hochgekrempelt. Rund 430 Aussteller präsentierten alle Stationen entlang der Wert-schöpfung moderner Pro-duktion sowie die Potenziale durch digitale Technologien.

Die Aussteller nutzten ihre Messepräsenz dafür, neue Impulse für ihr Geschäft so-wie Beratung von Experten zu den Themen künstliche Intelligenz, additive Ferti-gung, Robotik oder Automa-tion einzuholen. Neben zahl-reichen Ausstellern aus dem Bereich Metall- und Kunst-stoffbearbeitung demonst-rierte der stark gewachsene Gemeinschaftsstand Elekt-ronikfertigung mit über 50 Unternehmen die wachsen-de Relevanz. Was wünscht sich die Branche für die Zu-kunft, in welchen Bereichen können Potenziale gehoben werden und welche Chancen ergeben sich durch die Digi-talisierung? Um solche Fra-gen ging es auf dem Nortec Campus für den Mittelstand. Rund 10.000 Besucher ka-men zur Messe.

J A K O B A N T R I E B S T E C H N I K

Spannelemente: Einfach gutMit der Kraftspannmutter MCA hat Jakob Antriebstechnik ein Spannelement im Programm, das ohne zusätzlichen Instal-lationsaufwand hohe Spann-kräfte Betriebssicherheit ge-währleisten kann. Dabei ist sie ganz einfach manuell bedien-bar. Hierfür wird lediglich ein Schraubenschlüssel benötigt. Auf einem eigens von Jakob konzipierten Prüfstand zeigen die Spannelemente Ihre Lang-lebigkeit, wobei sie einer Dau-erbelastung von 10.000 Last-wechseln unterzogen wurden. Die Kraftspannmutter MCA un-terscheidet sich vom Vorgän-germodell MC durch ein verän-

dertes Design mit reduzierten Außenmaßen. Und auch In-nen hat sich etwas getan: Die Lagerung der Planetenräder wird nun durch stabile Klauen anstelle von Bolzen bewerk-stelligt. Damit konnte Platz für deutlich größere Einschraub-gewinde geschaffen und der Leistungsbereich um bis zu 100 Prozent gesteigert wer-den. Die Werkstoffausführung aus Vergütungsstahl sowie die vor Korrosion schützende Oberflächenbeschichtung ga-rantieren eine lange Lebens-dauer der Spannelemente. Die Dichtigkeit der Antriebs-mechanik und der Spritzwas-serschutz konnten ebenfalls gesteigert werden. Die me-chanische Spannmutter MCA ist unter normalen Betriebsbe-dingungen wartungsfrei und in Sonderausführung bis 400 Grad Celsius einsetzbar.

A S S E C O S O L U T I O N S

Das ERP wird intelligentAsseco hat die Version 7.0 der ERP-Lösung APplus ver-öffentlicht. Die durchgän-gig HTML5-fähige Lösung lässt sich sowohl browser- als auch betriebssystemun-abhängig nutzen. Der neue technologische Unterbau schafft auch die Grundlage für funktionale Neuerun-gen: Es ist die erste APplus-Lösung, die standardmäßig auf künstliche Intelligenz für unterschiedliche An-wendungsbereiche zurück-greifen kann. Neben einer KI-basierten Anomalieer-kennung für die Fertigung und intelligente Analyse-funktionen zur Lageropti-mierung ermöglicht Version 7.0 Anwendern eine auto-matisierte Personalisierung von Portalen und Sichten,

basierend auf ihrer tatsäch-lichen System-Nutzung. Auch im Vertrieb kommt die KI-Technologie zum Einsatz: Zur Lead-Generierung iden-tifiziert APplus aussichtsrei-che Kandidaten und bewer-tet die Erfolgschancen von Vertriebsprojekten. Trotz des Technologiewechsels ist die Migration für Be-standskunden als nahtlose Transformation bestehen-der Installationen inklusive aller Anpassungen möglich, wie der Softwarehersteller erklärt.

X P O L O G I S T I C S U N D 6 R I V E R S Y S T E M S

Intelligente Cobots im EinsatzDer US-amerikanische Logis-tikdienstleister XPO Logistics setzt den kollaborativen Co-bot Chuck von 6 River Systems nun schon seit November in Großbritannien ein. Nach der erfolgreichen Einführung des Cobots an verschiedenen US-Standorten, optimiert Chuck an den britischen Standorten die Kommissionierung – vor allem bei Auftragsspitzen im Saisongeschäft. Das Ergeb-nis: Die Produktivitätsraten der Mitarbeiter verdoppelten sich. Die Auftragsgenauigkeit hat sich um bis zu 40 Prozent gesteigert. Zudem erhöhte sich die Arbeitssicherheit, da Laufwege und sich wieder-holende Arbeitsabläufe der Mitarbeiter reduziert wurden. Die Cobot-Lösung berechnet auf der Grundlage von künst-

licher Intelligenz und maschi-nellem Lernen die effizientes-ten Wege im Lager und die effizienteste Auftragsreihen-folge während des Kommis-sionierens. Die Cobots leiten die Mitarbeiter zum richti-gen Lagerbereich, validieren die kommissionierten Artikel und transportieren die Ar-tikel zu den vorgesehenen Packstationen. Die einzelnen Arbeitsschritte werden dem Mitarbeiter dabei auf einem Display grafisch angezeigt. Potenzielle Sprachbarrieren werden so vermieden.

Bild

: Rol

f Otz

ipka

/Ham

burg

Mes

se u

nd C

ongr

ess

Bild

: 6 R

iver

Sys

tem

s

Bild

: Ass

eco

Bild

: Jak

ob A

ntrie

bste

chni

k

Page 9: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

I N T R A L O G I S T I K : L O G I M AT 2 0 2 0

Z U R FAC H M E S S E für Intra-logistik-Lösungen und Prozess-management, die vom 10. bis 12. März alle 10 Hallen belegt, erwartet der Veranstalter über 1.650 Aussteller und mehr als 65.000 Fachbesucher.Viele der Aussteller fokussieren auf neue Technologien und Lö-

sungen für Industrie 4.0, Internet der Dinge (IoT) und Digitalisie-rung, aber auch auf klimafreundliche Logistik und Verpackung. Damit sich der Besucher zurechtfindet, sind die Hallen nach Aus-stellergruppen gegliedert. Die größte ist die der Maschinen- und Anlagenbauer, die Ihre Produkte und Lösungen für effiziente Wa-renflüsse in den Hallen 1, 3, 5 und teils in der 7 zeigen. Hier geht es um Prozessautomatisierung, optimierte Fertigungsprozesse auch bei Losgröße 1. Zu sehen sind Fördertechnik-Baukästen bis hin zum Hochleistungs-Shuttle, IT für die Layout-Planung und Anlagenkonzeption sowie fürs den Instandhaltungs- und Ersatz-teilmanagement. Fahrerlose Transportfahrzeuge (FTS) findet der informierte Messebesucher in Halle 2.

Verpackung und Wiegesysteme, Behälter und Kennzeich-nungstechniken sind gegenüber in den Hallen 4 und 6 zu finden. Dort gibt es Drehteller-Stretchwickler, 3D-Schwerpunktwaa-gen und 3D-Frachtvermessung, digitale Sicherheitsdrucker, fäl-schungssichere Etiketten und erweiterte RFID-Drucker.

Außerdem gibt es Vorträge über Themen wie „AutoID als Ena-bler der Digitalen Transformation“, „Mensch-Technik-Interaktion in der Kommissionierung“ oder „KI im Reality Check“. In Letzte-rem geht der Dozent mit einem Praxisbeispiel darauf ein, wie Un-ternehmen mit fehler- und lückenhaften Daten im Kontext von neuen Analyse-Tools umgehen können. Auch andernorts gibt es viele frei zugängliche Live-Events in den Messehallen, beispiels-weise zu den Themen Ladungssicherung und Smart Warehouse.

Mehr geht nichtDie Logimat 2020 belegt die komplette Stuttgarter

Messe. Wann sie stattfindet und was es wo zu sehen

gibt, haben wir zusammengetragen.

DÜSSELDORF,10.–13. MÄRZ YOURPOWER BUSINESS

UND KOMM ZUR METAVDREH DOCH AB

Aufdrehen – aber richtig: Die METAV präsentiert alles zu Technologien, Trends und Entwicklungen rund um die Metallbearbeitung in der Produktionstechnik.

Das Live-Erlebnis, um das sich in der Branche alles dreht – egal ob links- oder rechtsrum.

21. Internationale Messe fürTechnologien der Metallbearbeitung

JETZT 4 TAGE LAUFZEIT!

VON DIENSTAG BIS FREITAG

Bild

er: e

uroe

xpo

Page 10: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 010

D I E H E U T I G E dormakaba Holding AG mit Sitz in Rümlang, Schweiz, ging 2015 aus dem Zusammenschluss der Marken „Dorma“ und „Kaba“ hervor. Mit diesem Schritt wurde die Gruppe zu einem der Top-3-Unternehmen im Weltmarkt für Zutritts- und Sicherheitslösungen. Die-se kommen in Hotels, Shops, Sportstät-ten, Flughäfen, Krankenhäusern sowie in Regierungs- und Verwaltungsgebäu-

den zum Einsatz, aber auch in der Indust-rie sowie in Wohngebäuden. dormakaba bietet Produkte, Lösungen und Services aus einer Hand und hat sich einer nach-haltigen Entwicklung entlang der ge-samten Wertschöpfungskette verschrie-ben. Mehr als 16.000 Mitarbeitende sowie globale Partner sichern die starke Präsenz in mehr als 130 Ländern rund um den Globus. Das an der SIX Swiss Exchange notierte Unternehmen erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2018/19 einen Umsatz von rund 2,8 Milliarden Schweizer Franken.

Historisch gewachsene IT-LandschaftenAuf dem Werksgelände in Wetzikon wer-den rund 95 Prozent der Produkte indi-vidualisiert gefertigt; eine Lagerhaltung von Fertigwaren findet nahezu nicht statt. Pro Tag sind mehr als 1.000 Kun-denaufträge abzuarbeiten. Daraus resul-tieren über 3.000 Fertigungsaufträge im gleichen Zeitraum. Schon allein diese Zahlen implizieren enorme Herausfor-derungen. Hinzu kommen die kunden-spezifischen Codierungen (Permutation) und die mit „Losgröße 1“ einhergehende Variantenvielfalt, die sich auf n x 100.000 beläuft. Aktuell sind es über 50 Produk-tionsmaschinen sowie mehr als 100 Handarbeitsplätze, an denen Schlüssel und Schließzylinder hergestellt und im Anschluss in der Montage zusammen-geführt werden. Am Standort produziert das Unternehmen außerdem digitalisier-te Lösungen für Schließsysteme.

Bis zum Umstieg auf die neue Stan-dardsoftware für die Produktions- und

Materialflusssteuerung nutzte dorma-kaba ein eigenentwickeltes – in den verschiedenen Werken unterschiedlich ausgeprägtes – MES-System sowie eine spezielle Lagerverwaltungslösung im Be-reich der Logistik. Wenngleich man die erforderlichen Leistungswerte erreich-te, konnten neue Markt- und Produkt-anforderungen nur durch zeitintensive Weiterentwicklungen bedient werden. In diesem Kontext erwies sich auch die Abhängigkeit von internem Spezialisten-Know-how als langfristig nicht tragfähig.

Digitalisierungsstrategie weist den Weg„Diese Architektur passte nicht mehr in die Gesamtstrategie“, erklärt Christoph Kunz, seit 2012 Leiter des Werks Wetzi-kon. „Im Rahmen unserer Digitalisie-rungsinitiativen fokussieren wir eine End-to-End integrierte Systemlandschaft, auf deren Basis sich Connected Services realisieren lassen.“ Ziel ist es, sowohl Pro-dukte untereinander als auch das Unter-nehmen mit seinen Kunden im Sinne von Industrie 4.0 durchgängig zu vernetzen. Für die Produktion bedeutet der Digitali-sierungsansatz: horizontale und vertikale Integration, Standardisierung und Ablö-sung der bisherigen Systemlandschaft. Vor diesem Hintergrund war auch die Ab-kehr von der bisher betriebenen, papier-unterstützten Fertigung nur konsequent, die einen enormen Sortier- und Hand-habungsaufwand verursachte.

Im Vorfeld der Umsetzung prüften die Projektverantwortlichen bei dorma-kaba drei Möglichkeiten: Verwendung

Durchgängig vernetzte Produktions- und LogistikprozesseFür dormakaba ist Losgröße 1 kein Trend, sondern längst Realität. Mit der Einführung der Standardsoftware

SAP Manufacturing Execution (SAP ME) und SAP Extended Warehouse Management (SAP EWM) am Standort

Wetzikon hat der Anbieter von Zutritts- und Sicherheitslösungen einen wichtigen Schritt in Richtung

„Connected Company“ unternommen. Umgesetzt wurde das ambitionierte Projekt gemeinsam mit IGZ,

dem SAP-Projekthaus für Produktion und Logistik.

V O N A N D R E A S B U S C H

T I T E L S T O R Y : D I G I TA L M A N U FA C T U R I N G M I T S A P - S TA N D A R D S O F T W A R E

Integriertes automatisches Kleinteilelager (AKL) zur Pufferung von Zylinder-Inserts für Montage-versorgung mit SAP EWM.

Page 11: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 0 11

T I T E L S T O R Y : D I G I TA L M A N U FA C T U R I N G M I T S A P - S TA N D A R D S O F T W A R E

und Anpassung der existierenden MES-Lösung, Konzipierung eines neuen MES in Eigenregie oder die Einführung einer neuen SAP-ME-Standardsoftware. „Die Entwicklung eines eigenen Systems hät-te definitiv zu lange gedauert; geschätzt hätte man sicherlich rund 30 Mann jahre dafür aufbringen müssen“, merkt der Werksleiter augenzwinkernd an. Somit waren die Würfel gefallen. Gleichzeitig wurden die operativen Anforderungen analog zur neuen SAP-IT-Strategie defi-niert: Einbindung mit bestehendem SAP ERP in einem ersten Schritt mit gleichzei-tiger Ablösung der veralteten MES- und Logistik-Systeme sowie Vorbereitung auf die Integration eines neuen SAP ERP. In diesem Zusammenhang war es für den Sicherheitsspezialisten auch wichtig, von der zyklischen Weiterentwicklung der Standardsoftware durch SAP auf lange Sicht partizipieren zu können.

Analysieren statt laborierenIm Rahmen einer Voranalyse wurde die geplante SAP-MES/EWM-Konzeption zu-nächst gemeinsam mit dem SAP-Projekt-haus IGZ überprüft. Dabei zeigte sich in den Workshops, dass man bei den oft sehr speziellen Anforderungen mehr als 75 Prozent der Anforderungen im Stan-dard SAP Manufacturing Execution (SAP ME) abbilden konnte, im Falle von SAP Extendend Warehouse Management (SAP EWM) sogar über 80 Prozent. Da raus resultierten deutliche Kostenvorteile. Um eine kontrollierte Migration auf die neue strategische IT-Architektur sicherstellen zu können, entschied sich dormakaba für ein im laufenden Betrieb durchzu-führendes Phasenmodell anstatt eines „Big Bang“, bei dem das Einführungsrisi-ko weitaus größer gewesen wäre. Zudem hätte man die gesamte Produktion leer-fahren müssen.

„An dieser Stelle ist auch die Ent-scheidung gefallen, den eingeschlage-nen Weg mit IGZ weiterzugehen“, sagt Christoph Kunz. „Während der Vorana-lyse wurde die besondere SAP-ME- und SAP-EWM-Kompetenz deutlich, IGZ bie-tet alles aus einer Hand und auch die Referenzbesuche haben uns überzeugt.“ Entscheidend waren ferner ausgefeilte IGZ-Emulations-Tools für die integrier-te und vollautomatisierte Emulation der Produktionsmaschinen/-abläufe sowie Logistik. Damit war eine verbesserte Vor-bereitung auf Anlagentests möglich, und

Unsicherheiten konnten ausgeschlossen werden, sowohl in der aktuellen Projekt-phase als auch bei zukünftigen Optimie-rungen und Erweiterungen.

Synchronisierte System-KommunikationIm ersten Schritt haben die IGZ-Inge-nieure das Modul SAP ME in den Produk-tionsbereichen, ohne direkte Anbin-dung an das bestehende Lagersystem, implementiert. Dabei hat man zunächst 20 Produktionsmaschinen integriert. Reali siert wurde dies über modernste Web-Service-Technologie und SAP Plant Connectivity (SAP PCo). Im Zuge dessen ist es gelungen, die Response-Zeit beim Datenaustausch zwischen den Anlagen und SAP ME auf unter 200 Millisekunden zu reduzieren. Gleichzeitig lies sich im Bereich Schlüssel und Mechatronik be-reits die papierlose Fertigung umsetzen. In der darauffolgenden Phase wurden das Produktionsleitsystem auf alle weiteren Bereiche ausgerollt und das bisherige Warehouse-Management-System durch SAP EWM ersetzt. Damit hat man die Zielvorgabe einer direkten und engen Online-Integration zwischen SAP ME und SAP EWM erreicht. In keinem Ferti-gungssektor sind noch gedruckte Bele-ge anzutreffen.

Heute startet der Auftragsprozess mit Bildung der Permutation und Erstellung einer Segmentierung. Es folgen eine „Klammerung“ nach spezifischen Kriteri-

en im SAP ERP sowie eine erneute, auf-tragsübergreifende Gruppierung in SAP MES, über die Batches gebildet werden. Diese Lose lassen sich automatisch einem Arbeitsplatz zuweisen und mit Trägern verknüpfen, die auch der Produkt-Identi-fikation dienen. Ein Tray enthält somit mehrere aus Kleinstmengen bestehen-de Fertigungsaufträge. Dies hat den ent-scheidenden Vorteil, dass man die Zahl der im Umlauf befindlichen Handling Units deutlich reduzieren konnte. Nach Abschluss des ersten Abarbeitungsvor-gangs beziehungsweise der Vorfertigung sendet SAP ME eine entsprechende Mel-dung an das SAP EWM, und die Behälter werden automatisch als WIP-Units in ei-nem der zwei, direkt in die Produktions-umgebung integrierten automatischen Kleinteilelager (AKL) zwischengepuffert. In einem nächsten Schritt prüft das Sys-tem, welcher Arbeitsplatz frei ist oder

Vollautomatische Schlüsselfertigung in SAP ME mit FTS-Versorgung und Beladung der Produktionslinien.

SAP-ME-Mechatronik-Arbeitsplatz mit RFID- Kartenleser.

Page 12: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 012

in Kürze frei wird. Außerdem erfolgt die Abfrage der Qualifikation des jeweiligen Bedienpersonals. So ist sichergestellt, dass anspruchsvolle Montageaufträge direkt dorthin gemeldet werden, wo das erforderliche Know-how vorhanden ist. Parallel erfolgt die Auslagerung der an-geforderten Handling-Unit(s).

SAP ME fungiert als „Mastersystem“Die vollautomatischen Kleinteillager, die direkt in den Prozess eingebunden sind, bieten insgesamt 12.000 Stellplät-ze in jeweils zwei Gassen. Zudem wur-de in die Fördertechnik ein sogenanntes „Zusammen-Führ-Lager“ (ZFL) mit 3.000 Stellplätzen integriert. Dabei handelt es sich um eine Spezialautomatisierung, in der sich die Schlüssel aus der Vorfer-tigung bis zur Ankunft der passenden Zylinder/Inserts puffern lassen. Behälter mit zugehörigen Zylindern/Inserts wer-den SAP-EWM-unterstützt an das ZFL transportiert und vollautomatisch um zugehörige Schlüssel ergänzt. Von dort aus geht es weiter in die Montage. Durch

die Migration auf SAP-Standardsoftware konnte man darüber hinaus den „Aus-schuss- und Ersatz-Prozess“ (AEP) opti-mieren. Dabei handelt es sich um einen durch Nacharbeit erforderlichen Folge-schritt, in dem die erneute Fertigung von auftragsspezifischen Komponenten an-gestoßen wird. Diese erfahren jetzt eine spezielle Steuerung des Materialflusses mit SAP EWM direkt zum AEP-Platz. Ein-ziges Front-End für die operativen Mit-arbeiter ist jedoch SAP ME; sie haben keine Berührung mit SAP EWM. Sämt-liche Materialbewegungen im Hinter-grund lassen sich direkt über SAP ME als „Master system“ anstoßen.

Schlanke Produktion mit Losgröße 1Seit Anfang 2019 hat IGZ SAP ME im kompletten dormakaba-Werk Wetzikon ausgerollt. Gleichzeitig wurde SAP EWM eingeführt. Papierlose Abläufe und eine automatische Auftragsfeinplanung sind die Folge. Durch die systemgestützte Ablösung des aufwändigen Sortier- und Handlings-Aufwands konnte man große Effizienzsteigerungen erzielen, und es herrscht durchgängig Transparenz über jedes einzelne Teil und jeden Prozess-schritt. Zudem profitiert das Personal von anwendungsspezifischen Nutzerober-flächen, die sich intuitiv bedienen lassen. Gleichwohl betont Christian Kunz, dass man auch Lektionen lernen musste. So sei es aufgrund der Komplexität eines sol-

chen Projektes wichtig, sich im eigenen Unternehmen nicht auf wenige Know-how-Träger zu verlassen, sondern frühzei-tig weitere Mitarbeiter einzubinden, um Schlüsselpersonen zu entlasten. Auch der Aufwand für das Testmanagement sollte dabei nicht unterschätzt werden. Dank der sorgsam durchgeführten Funktions- und Massentests hat man die vorherige Produktionsleistung nach der Umstellung in nur einer Woche wieder erreicht.

„SAP ME/EWM ist für dormakaba ein wichtiger Teil von Industrie 4.0 und er-möglicht erst eine lückenlose End-to-End-Integration“, resümiert der Werks-leiter. „Auf dem Weg zur Connected Company sind wir damit einen entschei-denden Schritt weitergekommen.“ Die Plattform fungiert als Bindeglied zwi-schen Shop-Floor und dem ERP, liefert Informationen in Echtzeit und steuert die papierlose Fertigung in Losgröße 1 vollautomatisch. Die Transparenz sorgt zudem dafür, schnellere und bessere Ent-scheidungen treffen zu können, um ge-gebenenfalls manuell zu intervenieren. Aufgrund des neuen flexiblen Konzepts

der Maschinenanbindung an SAP ME konnte das Unternehmen bereits neue Anlagen vollständig in Eigenregie an SAP ME anbinden. Derzeit stehen ne-ben dem Rollout in weiteren Niederlas-sungen zusätzliche Optimierungen auf der Agenda. Dazu zählt beispielsweise die Einführung eines fahrerlosen Trans-portsystems (FTS) mit direkter Ansteue-rung aus SAP ME. dormakaba sieht sich jedenfalls für künftige Anforderungen bestens gerüstet. r t

Andreas Busch ist Verkaufsleiter SAP Manufacturing bei IGZ.

T I T E L S T O R Y : D I G I TA L M A N U FA C T U R I N G M I T S A P - S TA N D A R D S O F T W A R E

Zylinderfertigstellung mit Pick-by-Light-Eingriffs kontrolle durch SAP ME.

Gesamtleitstand für Produktion und Material-fluss mit SAP ME und SAP EWM. Alle Bilder: dormakaba Schweiz AG / IGZ

Zylinder-Insert-Montage mit bidirektionaler Anbin-dung von acht Aggregaten in der Linie an SAP ME.

Page 13: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

W E R K Z E U G - U N D D AT E N M A N A G E M E N T

D E R E R F O LG eines Unternehmens hängt insbesondere an der Ressour-ce Wissen: In Form von Patenten, En-gineering, Produktionsverfahren oder Ähnlichem kann es für einen Wettbe-werbsvorteil sorgen und gilt als betriebs-wirtschaftliche Größe, die sogar als im-materieller Vermögensgegenstand in Bilanzen erscheint. Dieses Wissen wird oft streng geheim gehalten und ist nur ausgewählten Mitarbeitern zugänglich, bildet es doch die Grundlage des Betrie-bes und sichert seinen Wettbewerbsvor-sprung. Daneben existiert eine zweite Art Wissen, nicht minder bedeutsam für das Bestehen eines Unternehmens. Dieses Wissen in Form von Daten und Informati-onen soll einer möglichst großen Anzahl von Mitarbeitern zur Verfügung stehen.

Dieses Wissen liegt nicht verschlossen in Tresoren, sondern befindet sich in den Köpfen der Mitarbeiter. Vor der Aufga-be, dieses Wissen und Know-how mög-lichst breit zugänglich zu machen, stand das Werk Braunschweig der Zollern BHW

Gleitlager GmbH. Als metall-verarbeiten-des Unternehmen mit einer über 300-jäh-rigen Tradition produziert der heutige Konzern weltweit eine breite Platte von unterschiedlichsten Produkten. Dazu zählen unter anderem Stahlprofile, Ma-schinenbauelemente, Produkte für die Antriebstechnik oder die Lagertechnik.

Die Gleitlager-Produktion findet im Werk Braunschweig statt. Hier stellen 380 Mitarbeiter etwa 2.800 verschiedene Artikel her, die nach Sparten aufgeteilt sind: Halbschale, Großlager, Buchsen und Komponenten – Produkte, die im Groß-motoren-, Generatoren- und Kompresso-renbau zum Einsatz kommen.

„Früher Monopol, heute starker Wett-bewerb. Unseren Mitarbeitern ist klar, dass wir nicht mehr alleine am Markt agie-ren. Und es sind immer die klassischen Themen wie Liefertermintreue, Lieferzei-ten, Produktpreis, Qualität und Service. Da gilt es einfach, der Beste am Markt zu sein“, erklärt Rene Oschmann, Produkti-onsleiter bei Zollern. Bei den Mitarbei-

tern liegt bereits eine Herausforderung für den metallverarbeitenden Betrieb: Ihr Durchschnittsalter beträgt 47 Jahre. Demnach wird ein Großteil in den kom-menden Jahren in Rente gehen – und mit ihnen würde auch ihr Fertigungs-Know-how verlorengehen.

Digitale Sicherung des WissensMarco Künze, Projektleiter Produktions-system am Standort Braunschweig, be-schreibt die Situation: „Der demografi-sche Wandel trifft uns besonders hart. Wir wollen dem Wissensverlust durch Personalfluktuation schon heute vorbeu-gen, denn nur mit Fertigungs-Know-how sind wir in der Lage, unser Produkt herzu-stellen.“ Daher sieht Künze seine Aufga-be auch darin, das Wissen der Mitarbei-ter zu bewahren, abzuspeichern und es bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen. Nicht nur der Generationswechsel in der Belegschaft stellt ihn und sein Team vor neue Herausforderungen, sondern auch

Wissensdatenbank sichert Fertigungs-Know-howWissen sichern, ausbauen und für die Wertschöpfung nutzen: Mit CAM-

Datenmanagement und Werkzeugdaten-Verwaltung digitalisiert ein welt-

weit operierendes, metallverarbeitendes Unternehmen seine Fertigungs-

informationen und sichert wertvolles Fertigungs-Wissen für die Zukunft.

V O N M I C H A E L N A U M A N N

Automata GmbH & Co. KG [email protected] | www.cannon-automata.com | Tel. +49(0)8233-79160

IIoT-ControllerE1/K1ARM® Cortex®-A9 Multicore-CPU

OPC-UA | EtherCAT® | CAN | WLAN | Onboard IOs

Standalone oder kombiniert mit L1/C1 Panels

CODESYS IEC 61131-3

automata_2020_1_E1_K1_DigiManu_rev0.indd 1 03.02.2020 07:56:59

AZ_automata_2020_1_E1_K1_DigiManu_rev0.indd 1 03.02.20 15:12

Das Infrastruktursystem von Coscom hilft bei der Digitalisierung von fertigungsrelevanten Daten.

Page 14: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 014

der Wandel bei der Arbeit selbst. Wäh-rend ein Mitarbeiter klassischerweise Wissen anwendet, um ein festumrissenes Aufgabengebiet auszufüllen, wird in Zu-kunft immer mehr gefordert, dass er Ar-beitspakete selbstbestimmt abarbeitet.

Bereits um die Jahrtausendwende hat-te die Zollern BHW Gleitlager eine Werk-zeugdatenbank-Lösung eingeführt. Da der Standort in Braunschweig seine Ferti-gung weiter digitalisieren und vernetzen wollte, wurde die in die Jahre gekom-mene Insellösung-Werkzeugverwaltung durch eine zentrale Infrastruktursoftware von Coscom, bestehend aus ToolDirec-tor für das Toolmanagement, ToolDirec-tor Warehouse für Lagerverwaltung und FactoryDirector für das CAM-Datenma-nagement, ersetzt.

Zentrale Fertigungsdatenbank nach dem Lego-PrinzipAn die neue Softwarelösung wurden hohe Erwartungen gestellt. Zum einen musste sich das System in die beste-hende IT-Landschaft einpassen und ins-besondere mit dem SAP-System kom-munizieren. Denn das ist der Dreh- und Angelpunkt in der Fertigung. Des Weite-ren ging es bei der Einführung eines neu-en Systems darum, individuelle Anforde-rungen des Zollern-Werkes Braunschweig abzudecken und eine Standardsoftware einzuführen. Künze erklärt: „Customized Software führt aufgrund seiner proble-matischen Updatefähigkeit immer in eine Einbahnstraße. Die Software von Coscom ist ein ausbaubares, zukunftsfähiges Sys-tem nach dem Lego-Prinzip.“

Um die Akzeptanz des neuen Systems zu testen und möglichst schnell in die Fertigung zu integrieren, wurde es zu-nächst in einer Lernwerkstatt eingeführt. Der Vorteil hierbei: Man konnte in einem Teilbereich der Produktion Erfahrungen sammeln und die Mitarbeiter motivieren,

um die Akzeptanz des neuen Systems von Anfang an sicherzustellen. Außerdem ging es in der Lernwerkstatt auch darum, mit Disziplin ein verbindliches Regelwerk zu erstellen, an das sich alle halten. Mit den Erfahrungen in der Lernwerkstatt konnte die Lösungen ToolDirector und FactoryDirector schrittweise ausgerollt werden. Durch die abteilungsweise Ein-führung des Systems wurde auch das In-teresse der Belegschaft geweckt.

Dem Projektteam stellte sich zu Beginn der Einführung auch die Frage, wie man das neue Wissen sauber hält, sodass nur wirklich relevante Informationen in die Datenbank aufgenommen werden. „Das andere Zauberwort heißt Disziplin: Die Mitarbeiter müssen sich unbedingt an die definierten Regeln halten. So kom-men zum Beispiel in das Feld Bemerkun-gen nur Informationen, bei denen die Fertigung vom Standard abweicht, alles andere bleibt draußen“, so Oschmann.

Auch ging es darum, neue Informatio-nen möglichst schnell den Mitarbeitern zugänglich zu machen, sodass sie die-ses Wissen zeitnah in ihrer Arbeit einset-zen können. Damit diese Informationen so schnell wie möglich in das Coscom-System gelangen, müssen alle Mitarbei-ter ihren Beitrag dazu leisten. Eine der größten Herausforderungen war es, die Belegschaft dazu zu bringen, die Daten-

bank mit relevanten Informationen zu befüllen und diese Informationen dann auch zu nutzen.

Mit der Einführung des neuen Ferti-gungsinformationssystems ging bei Zol-lern zugleich das Thema „saubere Da-tenbank“ einher. Um die Systeme von weniger oder nicht relevanten Informati-onen frei zu halten, stehen die Key-User sozusagen als Wächter vor den Daten-banken. Aufgrund ihrer Erfahrung und ihres Wissens können sie den Wert der Informationen abschätzen und ihre Kol-legen soweit sensibilisieren und schu-len, dass sie nur noch wirklich wichtige Informationen ablegen: „Wir wollen ir-gendwann soweit sein, dass wir keine Key-User brauchen, vielmehr dass jeder ein Key-User ist, der ganz automatisch auf saubere Daten im System achtet“, be-schreibt Marco Künze seine Vision.

InfoPoints für mehr TransparenzNeben den Fertigungsdatenbanken Tool- und FactoryDirector führte das Team von Oschmann auch digitale InfoPoints in der Produktion ein. Das sind PC-Terminals, auf denen die Mitarbeiter nicht nur alle Informationen aus der Coscom-Wissens-datenbank erhalten, sondern auch wei-tere Informationen über das Unterneh-men und ihre Arbeit abrufen können. So erhalten sie neben SAP-Daten auch Zu-gang zu Kennzahlen des Unternehmens.

Außerdem wurde die Arbeitsvorberei-tung von Marco Künze und seinem Team mit eingebunden. Die Lösungen ToolDi-rector und FactoryDirector stehen nun den AV-Mitarbeitern als Kommunika-tions- und Datendrehscheibe offen, weil dort alle Informationen, die für die Ferti-gung eines bestimmten Teiles benötigt werden, gespeichert sind. Marco Künze erklärt: „Du musst es nicht wissen. Du musst nur wissen, wo es steht. Besonders bei der Wiederholteile-Fertigung und im

W E R K Z E U G - U N D D AT E N M A N A G E M E N T

TRANSPARENT.MOBIL.IHR MES.

WEB.MES: DAS MES FÜR IHRE PRODUKTION

WEB.MES schafft Transparenz und Effizienz in Ihren Produktionsprozessen. Und WEB.MES arbeitet device- unab hängig, denn es ist webbasiert, mobil und cloud- fähig – in Echtzeit. Wie Sie mit unserer MES- Lösung Ihre Prozesseffizienz erhöhen, zeigen wir Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch.

Weitere Informationen zu uns und unserer Lösung:www.boehme-weihs.de

Die Zollern BHW Gleitlager produziert Gleitlager für den Einsatz in Kompressoren, Dieselmotoren und Lagersätze. Bilder: Coscom/Zollern

Der Coscom FactoryDirec-tor stellt die Fertigungs-, Artikel- und Technologie-Informationen auf InfoPoints zur Verfügung.

Page 15: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

W E R K Z E U G - U N D D AT E N M A N A G E M E N T

Rahmen des Änderungsmanagements beweist sich der Mehrwert des Systems täglich. Die Mitarbeiter geben auch alle weiterführenden Informationen ein, die für die Produktion dieses Teils von Be-deutung sind. Mit dem System sichern wir das gesamte Fertigungs-Know-how.“

Die weiteren positiven Resultate des neuen Infrastruktursystems ließen nicht lange auf sich warten. So ging nicht nur die Reduzierung der Rüst- und Neben-zeiten um 20 Prozent auf das Konto der Coscom-Lösung, sondern auch weite-re Verbesserungen im Produktionsab-lauf. Statt dezentralen Werkzeuglagern an den Maschinen wurde mit dem Auf-bau eines zentralen Werkzeuglagers be-gonnen. Hierbei informiert ToolDirector Warehouse die Mitarbeiter über Einsatz-bereiche und -orte aller Werkzeuge in der Fertigung, wodurch Suchen entfällt: Sind sie im Einsatz und wo? Sind sie defekt? Die Einzel- und Komplettwerkzeuge gelan-gen zudem schneller an den richtigen Ort.

Darüber hinaus haben sich durch das neue System die Anlaufphasen bei der Inbetriebnahme von neuen Maschinen drastisch verkürzt. Während es früher bis

zu zwei Monate dauerte, bis eine neue Maschine einsatzbereit war, braucht man heute nur knapp zwei Wochen. „Schon im Vorfeld der Einführung einer neuen Maschine konnten wir mit Coscom eine sichere Prozessgestaltung gewährleisten und somit die Anlaufphase deutlich ver-kürzen, also mit Zeit- und Kapazitätsge-winn die neue Maschine produktiv brin-gen“, erinnert sich Künze.

Außerdem konnten die Mitarbeiter fle-xibler agieren, denn ihnen standen die nötigen Daten, Programme und Informa-tionen von Anfang an auch für die neue Maschine auf Knopfdruck zur Verfügung. So war es möglich, Aufgaben an der neu-en Maschine schneller und sicherer zu be-wältigen. Für das Controlling bei Zollern wichtige Argumente, denn der Investiti-onsrückfluss war planbarer und im Vor-feld mit validen Kennzahlen abgesichert.

Zentrale des Wandels für das digitale ZeitalterMit der Entscheidung für Coscom ist Oschmann sehr zufrieden: „Die Bereit-schaft, Wissen zu teilen, stieg enorm in der Belegschaft. Das System dient auch

dazu, die Arbeitsplätze zu sichern, weil jeder Mitarbeiter durch dieses zentrale verfügbare Wissen flexibler wird. Das be-deutet, auch wenn es Optimierungen an einem Arbeitsplatz gibt, sind die nötigen Informationen umgehend bereitgestellt.“

Marco Künze ergänzt: „Das Coscom-System ist die Zentrale unseres Wandels in das digitale Zeitalter, es verbindet im Rahmen der Digitalisierung Zwischen-menschliches mit den ökonomischen Zielen der Verschlankung und Optimie-rung.“ Zwischenmenschliches mit der di-gitalen Welt zu verbinden, gilt auch für die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Zollern und Coscom: „Nicht nur bei der Software, auch beim Thema Pro-jektmanagement bietet Coscom ein au-ßerordentlich professionelles Produkt. Deren Projektsteuerung entlastete un-ser Projektteam, das Prozess- und Ferti-gungs-Know-how floss von Anfang an in das gesamte Projekt mit ein und sorgte für eine reibungslose Einführungszeit“, so das Fazit von Rene Oschmann. sg

Michael Naumann ist freier Fachjournalist in München.

TRANSPARENT.MOBIL.IHR MES.

WEB.MES: DAS MES FÜR IHRE PRODUKTION

WEB.MES schafft Transparenz und Effizienz in Ihren Produktionsprozessen. Und WEB.MES arbeitet device- unab hängig, denn es ist webbasiert, mobil und cloud- fähig – in Echtzeit. Wie Sie mit unserer MES- Lösung Ihre Prozesseffizienz erhöhen, zeigen wir Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch.

Weitere Informationen zu uns und unserer Lösung:www.boehme-weihs.de

Page 16: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 016

D E R Verpackungsmaschinenbau im deutschsprachigen Raum ist Techno-logieführer im Weltmarkt. Zweistellige jährliche Zuwachsraten belegen dies eindrucksvoll. Zumal sich die Nachfra-ge gerade auch dann als robust erweist, wenn die allgemeine Investitionslage eher schwach ist. Der Grund: Konsum-güterhersteller sehen innovative Pro-duktdesigns als Schlüsselkomponente, um die Kauflaune der Verbraucher neu zu beleben. Flexibel arbeitende Verpa-ckungsmaschinen sind daher auch in Konjunkturtälern gefragt. Läuft die Ge-samtwirtschaft wieder zu alter Form auf, arbeiten die Maschinenbauer und ihre Zulieferer ohnehin an der Kapazitäts-grenze. Dabei kommt ihnen der lang-fristige Trend entgegen, dass Produktle-benszyklen der zu verpackenden Güter permanent kürzer werden, was aufseiten des Maschinen- und Anlagenbaus zu ei-ner stetig steigenden Zahl an Folgeauf-trägen, Neubestellungen und Umbauten von bestehenden Maschinen führt.

Für die passgenaue Erfüllung der hohen Anforderungen in der Konsumgüterin-dustrie, benötigen Maschinenbauer, Sys-temlieferanten und Komponentenher-steller maximale Transparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Im Zuge der Auftragsdurchführung kommt es da-rauf an, alle kaufmännischen und tech-nischen Informationen in einem durch-gängigen Auftragsmanagementsystem in Echtzeit zu vernetzen. Das abzude-ckende Prozessspektrum reicht von Ver-trieb, Projektmanagement und Entwick-lung über Fertigung, Disposition, Einkauf und Materialwirtschaft bis zu Montage, Versand und Servicemanagement. Hinzu kommen Zeit- und Betriebsdatenerfas-sung sowie Produktdaten management und Dokumentationswesen, wie auch Finanzbuchhaltung, Personalwesen und Unternehmens-Controlling.

MultiprojektplanungDie Kundenaufträge der Verpackungs-maschinenbauer besitzen meist einen

hohen Projektcharakter; deshalb ist ERP-seitig ein Höchstmaß an Flexibilität ge-fragt. Etwa wenn es darum geht, die in-ner- und außerbetrieblichen Kapazitäten bereits unmittelbar nach Auftragsein-gang zu planen, auch wenn zu diesem Zeitpunkt oft nicht viel mehr als die ers-ten Design-Ideen der zu verpackenden Produkte auf dem Tisch liegen.

Belastbare Feinplanungsinformationen stehen den Maschinen- und Anlagen-bauern meist erst viel später zur Verfü-gung. Um dennoch die erforderlichen Kapazitäten auf den Punkt genau bereit-zustellen, benötigt das ERP eine Multi-projektplanung, welche die künftige Auslastungssituation aus den Angebots-daten mit hoher Auftragswahrscheinlich-keit und dem Auftragsbestand errechnet.

Über ein flexibel konfigurierbares Kapazitäten-Dashboard erfahren die Projektverantwortlichen, wie sich die Ressourcenplanung parallel zum Pro-jektfortschritt weiterentwickelt. Unter anderem liefert das Dashboard einen fortwährenden Kapazitätsabgleich von Grob- und Feinplanung. Eine solche Mul-tiprojektplanung zeigt lieferterminrele-vante Kapazitätsengpässe bereits in ihrer Entwicklung. Gegenmaßnahmen lassen sich somit frühzeitig einleiten, um die zugesagte Termintreue sicherzustellen.

Wachsende AuftragsstücklisteDie Verpackungsanlagenbauer aus dem deutschsprachigen Raum differenzieren sich über kundenspezifisch ausgeleg-te Produkte. Entsprechend hoch ist der Anteil der Sonderkonstruktion. Die Pro-duktionsphilosophie fußt daher auf den Prinzipien der Einzelfertigung, und die gesamte Wertschöpfung erfolgt weitge-hend auftragsbezogen. Im Unterschied zur Serienfertigung kann beispiels weise

Projektmanagement par excellenceEntwicklung und Bau von Verpackungsmaschinen ist nicht nur Ingenieurskunst, sondern auch ein komplexes

Projektgeschäft. Für die Minimierung der betriebswirtschaftlichen Risiken benötigen Verpackungsmaschinen-

bauer ein auftragsbezogen arbeitendes ERP-System, das den Material- und Wertefluss der Kundenaufträge

entlang der gesamten Wertschöpfungskette transparent und steuerbar macht.

V O N T H O M A S F R E H S O N K E

E R P I M V E R PA C K U N G S M A S C H I N E N B A U

Die in das Auftragsmanagement integrierte Controlling-Lösung ams.bi ermöglicht Einzelfertigern eine 360-Grad-Sicht auf ihr Projektgeschäft. Bild: ams.Solution

Page 17: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

E R P I M V E R PA C K U N G S M A S C H I N E N B A U

ein großer Anteil des Bedarfsmaterials im Auftragsverlauf entstehen und somit erst nach und nach disponiert werden – so auch beim oberbayrischen Unternehmen Somic, das Endverpackungsmaschinen für Lebensmittel, Süßwaren, Snackpro-dukte, Petfood und Arzneimittel herstellt. Je nach Kapazitätslage bindet Somic un-terschiedliche Fremdfertiger in die Projek-te ein. Anhand vordefinierter Workflows prüft die Arbeitsvorbereitung im ERP-System, welche Fertigungsteile komplett beziehungsweise welche einzelnen Ar-beitsschritte fremdvergeben werden. Das Unternehmen nutzt dazu das projektori-entiert arbeitende Auftragsmanagement-system ams.erp von ams.Solution.

Im Zentrum des Auftragsmanagements steht die Arbeit mit der wachsenden Auf-tragsstückliste. Einzel- und Auftragsfer-tiger nutzen diesen Ausdruck, um damit deutlich zu machen, dass sie während der gesamten Projektlaufzeit Konstruktions-änderungen zu verarbeiten haben. Bei der wachsenden Auftragsstückliste handelt es sich um eine anfangs noch relativ grobe Produktstruktur im direkten Auftragsbe-zug, die konstruktionsbegleitend weiter-entwickelt wird. Hierüber lassen sich die Kapazitäten eines Auftrags planen, auch wenn das volle Set der Produktinforma-tionen noch in weiter Ferne liegt. Dabei dokumentiert man den aktuellen Stand einer Anlage über die auftragsbezogene Stückliste. Zu jedem Auftrag gibt es eine einzige aktuelle Auftragsstückliste, an die die Buchungen des ERP-Anwenders an-geknüpft sind. Übergibt die Kons truktion aktualisierte Stücklistenstrukturen an das ERP, erkennt die Auftragsleitstelle umge-hend, welche Beschaffungsvorgänge an-hand einer früheren Version dieser Stück-liste bereits angestoßen wurden und inwiefern durch die jüngste Konstruk-tionsänderung ein zusätzlicher Hand-lungsbedarf entsteht.

Projekt-ControllingOft startet der Engineering-Prozess mit komplexen Vorprojekten, in denen die Konsumgüterhersteller ihre Design- Ideen mit dem Verpackungsmaschinen-bauer abstimmen und auf deren Umsetz-barkeit hin prüfen. Um von Anfang an – also gerade auch in der von zahlreichen Unwägbarkeiten geprägten Presales-Phase – wirtschaftlich arbeiten zu kön-nen, benötigt das ERP-System eine mul-tidimensionale Kostenträgerrechnung,

in die projektbegleitend immer die aktu-ellsten Auftragsdaten einfließen.

Die für die Einzel-, Auftrags- und Vari-antenfertigung ausgelegte Geschäfts-software ams.erp löst diese Anforderung über eine mitlaufende Kalkulation, die Voll- und Teilkostenbetrachtungen nach vier Deckungsbeitragsstufen liefert. Ne-ben Budget, Soll- und Ist-Daten lassen sich auch prognostizierte Abweichun-gen berücksichtigen. Somit entsteht eine 360-Grad-Kostenübersicht, die sekunden-genau den Werteverzehr des Projektes widerspiegelt und eventuelle Kostenab-weichungen über ein Frühwarnsystem umgehend meldet. Dabei lassen sich die Kosten bis auf die Ebene der einzelnen Kalkulations- und Buchungspositionen herunterbrechen. Auf diese Weise ermit-telt das Projekt-Controlling punktgenau, an welcher Stelle der Auftragsverlauf von den Planungswerten abweicht respekti-ve abzuweichen droht.

Internet der DingeERP-Systeme verbinden alle horizonta-len und vertikalen Prozesse miteinander. Damit entwickeln sie sich zur zentralen Daten drehscheibe im industriellen Internet (Internet of Things, IoT). Um diese Schlüsselstel-lung nutzen zu können, sollte es die Architektur des ERP ermöglichen, Drittsysteme über leicht aufsetzbare Web-Services anzubinden, zum Beispiel die SPS-Steuerung einer ausge-lieferten Produktions-anlage. Web-Services unterstützen die Ma-schine-zu-Maschine-Kommunikation. Eine IoT-fähige ERP-Lösung verknüpft die Informa-tionen der eingebun-denen Systeme in Echt-zeit. So etwa im Bereich der vorbeugenden In-standhaltung, deren Bedeutung parallel zur weiteren Vernetzung der Fertigungstechnik stark zunimmt. In be-sonderer Weise gilt dies auch für den Verpa-ckungsmaschinenbau,

dessen Anlagen am Ende der Produk-tionsstraßen zum Einsatz kommen. Des-halb zählt hier Verfügbarkeit mehr denn je zu den zentralen Kundenanforderun-gen. Mit einem IoT-fähigen ERP-System stärken Maschinen- und Anlagenbauer ihre Ausgangsposition, um die Entwick-lungschancen des industriellen Internets erfolgreich zu nutzen und ihre Technolo-gieführerschaft im internationalen Wett-bewerb zu verteidigen. r t

Thomas Frehsonke ist Presales Consultant bei der ams.Solution AG.

www.industrieinformatik.com

Digitalisieren Sie Ihre Fertigung

und schaffen Sie die Basis

für eine effiziente Produktion!

Softwaregestützte

Fertigungsoptimierung

mit cronetwork MES

20.-24.4.2020Halle 17 / B42

Im Zentrum der Business-Software ams.erp steht die Arbeit mit der wachsenden Auftragsstückliste. Bild: SN Maschinenbau

Page 18: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 018

D I E 1950 gegründete Kral GmbH im österreichischen Lustenau ist ein in drit-ter Generation geführtes Familienunter-nehmen, das Schraubenspindelpumpen und Durchflussmesstechnik entwickelt und produziert. Darüber hinaus bietet man kundenspezifische Lösungen für Anlagen an, vom Engineering bis zur In-betriebnahme und dem After Sales Ser-vice. Neben der Firmenzentrale in Lus-tenau gibt es ein technisches Büro und Vertriebsnetz in Deutschland, einen Di-rektvertrieb in Frankreich und Polen und zwei weitere Standorte in China und den USA. Das Unternehmen ist in die Business Units Schraubenspindelpumpen und Durchflussmesstechnik aufgeteilt. Produ-

ziert werden die Produkte ausschließlich auf Kundenauftrag. „Bei unseren Kunden genießen wir den Ruf, Sonderwünsche zu ermöglichen“, erklärt Operations-Ma-nager Thomas Blum.

Zurück zum Standard mit PilotprojektAls ERP-System war bis 2018 Microsoft Dynamics NAV 2009 im Einsatz, aller-dings mittlerweile so stark individuali-siert, dass man kaum von einem Stan-dard sprechen konnte. „Die wichtigste Aufgabe auf unserer Agenda war: Zurück zum Standard. Daher musste für uns ein großer Teil der Standardisierung durch die Anpassung der eigenen Prozesse um-

gesetzt werden“, erinnert sich IT-Mana-ger Thomas Düringer. Als Partner für die-ses Projekt entschied man sich 2016 für die Cosmo Consult-Gruppe, Europas füh-renden Microsoft-Dynamics-Partner und weltweiten Anbieter von IT-Lösungen und Dienstleistungen für die Digitalisie-rung von Unternehmen.

Das Projektteam begann zunächst mit einem Reengineering und Update auf Microsoft Dynamics 2017. Auf die Implementierung der Branchenlösung cc|auftragsfertigung folgte ab April 2018 die Optimierung des ERP-Standards, un-ter anderem durch eine Integration von Cosmo-Consult-Lösungen wie der takto-rientierten Planung, dem Produktdaten-management und einem Webshop auf Basis von cc|e-commerce, in den man den Konfigurator aus der Auftragsferti-gung eingebunden hat. In der Konstruk-tion wurden als Pilotprojekt das in das Produktdatenmanagement integrierte Änderungswesen und der CAD-Konnek-tor eingeführt.

Webshop sorgt für EntlastungDer Webshop vom Cosmo Consult-Partner Sana Commerce ist Bestandteil von cc|e-commerce und konnte ohne Schnittstelle in das ERP-System integriert werden. In ihm kann der Außendienst mit dem Konfigurator dafür sorgen, dass er ein technisch und kaufmännisch ein-wandfreies Produkt ohne Umweg über das Stammhaus anbieten kann. Denn al-les, was im Konfigurator aufgeführt ist, wurde bereits technisch und kaufmän-nisch geprüft sowie freigegeben. Der

Smarte Konzepte mit der richtigen TechnologieKompetente Beratung, ausgereifte Technologie und eine Kooperation mit dem IT-Dienstleister versprechen

Erfolg auf dem Weg zum digitalisierten Unternehmen. Die Kral GmbH, Hersteller von Schraubenspindel-

pumpen und Durchflussmesstechnik, hat mithilfe von Cosmo Consult ihr ERP-System modernisiert und weitere

Anwendungen integriert, wie einen Webshop und das Änderungsmanagement für die Produktentwicklung.

V O N V O L K E R V O R B U R G

W E R K Z E U G - U N D D AT E N M A N A G E M E N T

IT-Manager Thomas Düringer (links) und Operations-Manager Thomas Blum an einer Kommissionierstation bei Kral. Bild: Daniela Glunz/Cosmo Consult

Page 19: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 0 19

W E R K Z E U G - U N D D AT E N M A N A G E M E N T

Vertriebsmitarbeiter wählt mit Hilfe ei-ner Checkliste die gewünschten Optio-nen aus und erhält am Ende ein fertiges Produkt, bei dem der Verkaufstext sowie der Verkaufspreis automatisch generiert werden. „Damit haben wir unser Ziel er-reicht, dass die Niederlassungen und der Direktvertrieb weltweit autonom arbei-ten können. Das funktioniert hervorra-gend“, berichtet Düringer.

Darüber hinaus dient der Webshop als ERP-System im Internet. Über ihn las-sen sich Belege erstellen oder einsehen, Zeichnungen, Rechnungen und Liefer-scheine anzeigen und demnächst ermög-licht er eine Sendungsverfolgung mit Track-and-Trace. Das entlastet nicht nur den Innendienst, auch der Direktvertrieb wird gefördert und die variantenlastigen Produkte kann der Vertriebsmitarbeiter bestellen, ohne dass er einen Techniker im Hintergrund braucht. „Vor allem die in-terne Effizienz konnten wir so von Beginn an deutlich steigern“, bestätigt Düringer. Auch die Lieferzeiten lassen sich so ver-kürzen, Preise schneller kalkulieren und Liefertermine schneller festlegen – alles ohne Beteiligung der Zentrale.

Wurde früher das Änderungsmanage-ment in Papierform abgewickelt, wird jetzt mit dem neuen, in das Produktda-tenmanagement integrierten Change-Management alles digital im ERP-System abgebildet. Einen Änderungsvorschlag erstellt der Mitarbeiter direkt im ERP, der dann von einem Techniker überprüft, be-arbeitet und schließlich angenommen oder abgelehnt wird. Bei Annahme wird ein Änderungsauftrag mit allen für wich-tigen Informationen erzeugt und an die zuständigen Abteilungen weitergeleitet.

Dokumentation aller VorgängeDurch dieses Vorgehen verkürzt sich die Durchlaufzeit erheblich, jeder hat Zugriff auf den Status des Änderungsauftrags und sämtliche Vorgänge sind im System dokumentiert. „Bei uns gibt es kein Schat-ten-ERP mit Excel-Tabellen mehr, sondern es steht alles und für alle zugänglich im System“, erklärt Blum und fährt fort: „Die-ses Änderungsmanagement ist ein wich-tiger Baustein unseres digitalen Wandels, den wir gerade durchlaufen. Weg von der manuellen Steuerung des Unternehmens hin zur digitalen Steuerung.“

Ebenfalls im Produktdatenmanage-ment integriert ist ein von Cosmo Consult neu entwickeltes Bindeglied vom CAD-

System zu Dynamics 365 BC. Der Techniker kann nun im CAD-System seine vollstän-dig konstruierte Pumpe per Knopfdruck ins ERP-System übertragen, das automa-tisch die entsprechende Stückliste für die-ses Produkt generiert. In dem Pilotprojekt trugen die Mitarbeiter von Kral mit ihren Anregungen und Änderungswünschen viel zum Entwicklungserfolg bei: „Wir konnten so die Geschwindigkeit erhöhen und die Fehlerquote minimieren. Das ist Effizienz auf die Spitze getrieben“, erläu-tert IT-Leiter Blum und ergänzt: „Hier hilft Cosmo Consult, uns über Effizienz, Zeit und Qualität positiv vom Wettbewerb zu unterscheiden.“

Smarte Konzepte offenbaren VerbesserungpotenzialEin weiteres Highlight ist die Produkti-onsplanung mit cc|top, einem Tool für die taktorientierte Planung. „Das neue Tool zur Kapazitätsplanung hilft uns da-bei, sowohl die zerspanende Fertigung als auch die Endmontage zu planen und zu steuern. Wir haben eine optima-le Transparenz durch das Unternehmen, man kann genau sehen, wo es Potenziale gibt“, erklärt Blum.

Eine Optimierung der Durchlaufzeiten im Materialfluss erreicht ein fahrerloses Transportsystem, das seine Trigger vom ERP-System erhält. Dazu wird die Kom-missionierung nachts automatisch ange-steuert und die benötigten Komponenten aus dem automatischen Kleinteilelager werden an die Kommissionierzellen ge-liefert, was im System verbucht und der Lagerbestand entsprechend aktualisiert wird. Blum berichtet hiezu: „Dieses smar-te Konzept haben wir gemeinsam mit Cosmo erstellt. Wir haben eine Kommis-sionierung für die Fertigung, eine für die Montage, eine für Ersatzteile und eine für Blaulichtaufträge, also Expressaufträge,

die Vorrang haben. Das sind vier unter-schiedliche Varianten, die unter einen Hut zu bringen waren. Beratung, Konzept und Programmierung waren auch hier große Leistungen unseres IT-Partners.“

IT-Dienstleister als SparringspartnerDie Erfolge führt man bei Kral nicht zu-letzt auf die gute Zusammenarbeit mit dem IT-Partner zurück. „Wir reduzieren Cosmo Consult nicht auf den Stellenwert eines banalen Dienstleisters. Wir sehen die Consultants als Sparringspartner für unsere eigenen Prozesse. Wir bekommen den Input, setzen ihn um und holen uns wieder Feedback. Die Consultants sind für uns keine Kümmerer, sondern wert-volle Unterstützer“, betont Düringer.

Auch Blum lobt die Zusammenarbeit: „Es gab natürlich Diskussionen, was aber unbedingt dazugehört. Die kritische Bera-tung wie etwa „macht lieber viele kleinere Schritte als wenige große“ hat uns im Pro-jekt sehr unterstützt.“ Noch ist das Digita-lisierungsprojekt nicht zu Ende und auch die Vorbereitungen für den nächsten Re-lease-Wechsel beginnen bald – natürlich mit demselben Partner. „Nicht allein die Lieferung von Software, sondern vor al-lem die kompetente Beratung bestimmt unsere Zukunft mit Cosmo Consult“, ist IT-Leiter Düringer überzeugt. sg

Volker Vorburg ist freier Fachjournalist in Vaihingen an der Enz.

Die Kral GmbH ist spe-zialisiert auf individuell angefertigte Schrauben-spindelpumpen und Durchflussmesstechnik. Bild: Kral GmbH

In der Schweißerei von Krahl werden Bestandteile für Schraubenspindelpumpen hergestellt. Bild: Kral GmbH

Page 20: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 020

D I E P U M P E N bei einem Süßwaren-hersteller in Niedersachsen müssen überprüft werden. Ein kurzfristiger Ser-vicetermin soll den drohenden Produk-tionsausfall vermeiden. Für die Techniker von Netzsch Pumpen & Systeme GmbH ein durchaus komplexes Unterfangen, denn ihre Kunden arbeiten in der Regel nicht mit Standardpumpen des Herstel-lers, sondern mit selbst weiterentwickel-ten und auf ihren Einsatz zugeschnitte-nen, individuellen Pumpsystemen. Die Folge: Die bei dem Pumpenhersteller abgelegten Originaldaten stimmen mit der im Einsatz befindlichen Pumpe nicht mehr überein – was Kundenservice und Wartung erschweren.

Die gehört nun der Vergangenheit an, da die Servicetechniker von Netzsch

dank einer neuen Datenplattform Zu-griff auf die Einzelstücklisten ihrer Kun-den beziehungsweise die Maschinenbü-cher von Dienstleistern, die die Pumpen betreiben, haben. Die Servicetechni-ker wissen damit genau, was sie bei der Wartung erwartet und bringen die be-nötigten Einzelteile schon beim ersten Termin mit. Anders als früher müssen sie nun auch keine dicken Handbücher oder ordnerweise Unterlagen zum Kun-den schleppen, denn sie erhalten alle be-nötigten Informationen einfach über die Cloud-Plattform.

Daten sind der zukünftige Rohstoff der IndustrieFür Industrieunternehmen wie die 1873 gegründete Netzsch mit Stammsitz in Selb in Ostbayern reicht es heutzuta-ge nicht mehr aus, Maschinen, Turbinen oder Fahrzeuge herzustellen. Sie müs-sen sich weiterentwickeln – vom Maschi-nenspezialisten zum Software-Experten und Dienstleister für Daten, die sich un-tereinander oder mit ihrer Umgebung vernetzen lassen. Die dabei gesammel-ten Informationen – beispielsweise über Temperaturschwankungen, Betriebs-zeiten oder drohende Ausfälle – lassen sich auswerten und für strategische Ge-schäftsentscheidungen nutzen.

Dass datengetriebene Geschäftsmodel-le zunehmend in den Fokus von Kunden und Unternehmen rücken, beweist auch ein Blick auf die Liste der weltweit wert-vollsten Unternehmen weltweit. An der Spitze: Apple, Amazon, Microsoft und der Google-Mutterkonzern Alphabet. Vor zehn Jahren rangierte Google auf Platz 22, Apple folgte auf Platz 33 – und Ama-zon war noch gar nicht in der Liste der wertvollsten Unternehmen vertreten. Der Ölkonzern Exxon Mobile, 2009 noch wertvollstes Unternehmen, ist heute auf Platz zehn abgerutscht.

Das zeigt: Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen auch Unternehmen der Industriebranche ihre Geschäftsmodel-le digitalisieren. So wird datengetriebe-ne Wertschöpfung neben den von Haus aus datenaffinen IT-Anbietern für immer mehr Branchen entscheidend. Zugleich wandeln sich Unternehmen zunehmend zu Plattformbetreibern. Sie sammeln und analysieren Kunden- sowie Produktdaten und entwickeln daraus neuartige Servi-ces. Laut einer Untersuchung des Bran-chenverbands Bitkom bieten bereits 45 Prozent der Firmen in Deutschland ihre Produkte und Dienstleistungen auf ei-ner Plattform an. 44 Prozent der Befrag-ten kaufen auf Plattformen Produkte ein oder beziehen Dienstleistungen darüber.

Maschinendaten in der CloudOb es darum geht, Anlagen übersichtlich zu verwalten oder Produktdaten zentral abzulegen: Der zur Netzsch-

Gruppe gehörende Pumpenhersteller Netzsch Pumpen & Systeme nutzt hierfür eine Cloud-Plattform – und

profitiert davon doppelt: Nicht nur die Kundenzufriedenheit ist gestiegen, auch der Wartungsaufwand für die

bei Kunden eingesetzten Pumpen hat sich reduziert.

V O N C L A U D I U S L I N K

D I G I TA L I S I E R U N G

Ein Mitarbeiter bei der Herstellung von Rotoren für

die Pumpensysteme.

Dank der Cloud-basierten Datenplattform wissen die Servicetechniker von Netzsch immer, was sie für die Wartung der Pumpen beim Kunden benötigen.

HEITEC 4.0 – Effizienz im Engineeringwww.heitec.de/heitec40

Page 21: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

D I G I TA L I S I E R U N G

Auch Netzsch Pumpen & Systeme setzt verstärkt auf die Macht der Daten. Jüngs-ter Schritt bei der digitalen Transformati-on: ein Portal für kollaboratives Anlagen-management auf Basis der SAP Cloud Platform und des SAP Intelligent Asset Management. Einerseits können Kun-den dadurch schneller Ersatzteile bestel-len, andererseits kann der Mittelständler selbst produktiver werden und die War-tungsprozesse verbessern. Erste Mitar-beiter und Pilotkunden arbeiten bereits auf der Plattform. 2020 sollen weitere Kunden und Dienstleister sowie Partner von Netzsch folgen. „Das alles erfolgt auf freiwilliger Basis. Gleichzeitig halten wir die strengen Vorgaben der Datenschutz-grundverordnung (DSGVO) ein“, erklärt Bernhard Diemer, Senior Inhouse Con-sultant bei Netzsch.

Zugriff auf aktuelle ProduktdatenUmgekehrt können Kunden auf die ak-tuellen Produktstrategien und Hand-bücher der Netzsch Pumpen & Systeme zugreifen. Sie bemerken, wenn der Her-steller an den Produkten etwas verändert

oder Serviceprozesse neu definiert wur-den. Zudem lassen sich Maschinenstill-stände vermeiden, denn droht ein Aus-fall von Pumpen, wird der Hersteller über die Cloud-Plattform frühzeitig informiert und kann Gegenmaßnahmen einleiten.

„Früher gab es allenfalls Schnittstellen zu den Kunden- und Partnersystemen. Mit der Cloud-Plattform für das Anlagen-management unterstützen wir Prozesse bis in die jeweiligen ERP-Systeme hinein“, bestätigt Diemer. Auf diese Weise ge-winnen alle Beteiligten mehr Planungs-sicherheit. Gleichzeitig lassen sich Feh-lerquoten senken, manuelle Tätigkeiten reduzieren und Medienbrüche vermei-den. Nicht zuletzt befinden sich die In-halte stets auf dem aktuellen Stand.

Der digitale DatenzwillingDamit dies reibungslos funktioniert, werden detailierte Informationen zu al-len Pumpen im Digitalen Zwilling abge-legt. Dieser „Digital Twin“ – also die di-gitale Kopie einer Maschine – stellt die Maschinendaten strukturiert und stets aktualisiert in einer globalen Datenbank

bereit. Ändern die Nutzer etwas, fließt dies unmittelbar in die angebundenen ERP- oder Produktionssysteme ein Die Voraussetzung hierfür sind Stammdaten in hoher Qualität – woran Netzsch Pum-pen & Systeme ein Jahr feilte, unvoll-ständige Stammdaten ergänzte und mit Informationen aus Altbeständen anrei-cherte. Gleichzeitig mussten die Verant-wortlichen sorgfältig abwägen, welche Daten in der Cloud gespeichert werden dürfen und welche nicht.

Steilvorlage für Projekte im Industrie-4.0-UmfeldMit seinem kollaborativen Anlagenmana-gement und dem Digitalen Zwilling sieht sich Netzsch für zukünftige Aufgaben ge-rüstet. Eine ist schon recht konkret: In ei-nem Feldversuch stattete der Mittelständ-ler erste Maschinen mit IoT-Sensoren aus – als Basis für vorausschauende Wartung und weitere Industrie-4.0-Aktivitäten. Da-mit liegt der Pumpenhersteller im Trend. Laut einer Studie von IDC wollen Unter-nehmen zunehmend in die Vernetzung ihrer Produkte und damit in IoT-Projekte investieren: Betrugen die Ausgaben 2018 weltweit 646 Milliarden US-Dollar, sollen sie 2022 die Billionengrenze erreichen.

„Wir haben erkannt, dass sich Innova-tionen in Zukunft immer häufiger aus Er-kenntnissen speisen werden, die Maschi-nen aus Daten ziehen“, erklärt Diemer. Um die dafür nötige Masse an Informa-tionen zu erhalten, öffnet sich Netzsch bewusst nach außen und will künftig mit seinen Kunden und Partnern noch in-tensiver auf der vernetzten Plattform zu-sammenarbeiten. sg

Claudius Link ist Global Head of Line of Business Digital Manufacturing bei SAP.

Die Pumpensysteme von Netzsch Pumpen & Systeme kommen weltweit zum Einsatz – auch unter widrigen klimatischen Verhältnissen. Bilder: Netzsch Pumpen & Systeme

HEITEC 4.0 – Effizienz im Engineeringwww.heitec.de/heitec40

Page 22: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

D E R AU TO M AT I S I E R U N G S T R E F F präsentiert den Anwendern, vor allem aus dem Maschinen- und Anlagenbau, Lösungen für Automatisierungssysteme und Industrial-IT, die zur Erhöhung der Produktionseffizienz beitragen. Schwer-punkt bildet dabei die digitale Trans-formation im industriellen Umfeld. „Die Besonderheit unseres Automatisierungs-treffs ist die Kombination aus Workshops rund um die Themen Digitalisierung, IT und Automation sowie dem Lösungs-forum Marktplatz Industrie 4.0“, betont Sybille Strobl, Geschäftsführerin des Ver-anstalters Strobl GmbH.

Marktplatz Industrie 4.0 als HighlightDas Lösungsforum „Marktplatz Industrie 4.0“ ist mittlerweile ein fester Bestandteil und auch in diesem Jahr wieder ein High-light der Veranstaltung. Das Forum er-möglicht es, den ganzheitlichen Ansatz von Industrie 4.0 und IIoT zu verstehen und den Wert des Ganzen zu erkennen. Nur durch das nahtlose Zusammen-spiel von allen Ressourcen einer Fabrik – vom kleinen Sensor in der Produkti-on bis zur Management-Software in der Geschäftsführung – wird die Grundlage für eine signifikant höhere Wertschöp-fung erreicht. Der Marktplatz basiert komplett auf einem applikationsbezo-genen Konzept.

Auf dem Marktplatz Industrie 4.0 präsentieren Anbieter verschiedener Produkte und Disziplinen dem Markt-besucher konzentriert an einem Ort ihre realen Use-Cases und diskutieren mit ihm über konkrete Lösungsmöglichkei-ten für seine Aufgabenstellung. Auch

dieses Jahr wird der Marktplatz wieder beste Gelegenheit für intensive Gesprä-che bieten. Das Forum liefert keine allge-meinen technischen Präsentationen von Teilbereichen, sondern ist eine Plattform zur Vorstellung von konkreten Ideen und praktischen Lösungen, die einen echten Mehrwert generieren.

Als besonderes Highlight können dort Besucher, die von dem Unternehmen Rittal in Haiger aufgebaute, moderns-te Kompaktschrank-Produktion nach In-dustrie-4.0-Kriterien im Kleinformat live erleben. Durch die hochautomatisierte Produktionssteuerung im Verbund mit dem globalen Distributionszentrum wird das Werk zu einem zentralen Glied in der digi talisierten Auftragsabwicklung und

Die Praxis steht im VordergrundVom 24. bis 26. März findet der nächste Automatisierungstreff statt.

Im Fokus der erfolgreichen Veranstaltung in der Kongresshalle in

Böblingen steht – neben den bewährten Anwender-Workshops –

das Lösungsforum „Marktplatz Industrie 4.0“.

A U T O M AT I S I E R U N G S T R E F F 2 0 2 0

Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen begrenzt. Die Teilnahmeam Workshop ist kostenlos. Tagungsunterlagen, Erfrischungenwährend der Pausen und ein Mittagessen sind inklusive. SolltenSie verhindert sein, nehmen Sie die Stornierung bitte bis zum17.03.2020 vor, da wir ansonsten eine Bearbeitungsgebühr inHöhe von EUR 45,00 netto + MwSt. berechnen müssen.

Anmeldung unter: [email protected]

oder Anmeldung unter:www.automatisierungstreff.com/workshops

Die bekannten und erprobten Vorteile von RFID in der Automatisierungstechnik verschaffen dieser Technologie eine flächendeckende Ver-breitung mit einer sehr hohen Integrationstiefe auch in Bezug auf Industrie 4.0.

Lernen Sie bei diesem Workshop den Mehr-wert der Contrinex RFID-Systeme kennen.

INHALTE DES WORKSHOPS:

PVorstellung des RFID-Systems ConID mit HF- und LF-Readern auf einer einzigen RS485-Leitung

PFunktionsprinzip und Aufbau eines RFID-Systems

PSchreib-/Leseköpfe mit IO-Link Anbindung ermöglichen eine einfache Integration

P Anwendungsbeispiele und Use-Cases für neue Umsatzpotentiale durch RFID in der Industrie 4.0

PMit RFID wissen wo es langgeht: Das Zusammenspiel von Tags, Lesegeräten und Prozesssoftware

PLive-Vorführung des RFID-Systems ConID sowie der smarten IO-Link-Reader

MEHR INFORMATIONENBESSER KONTROLLIEREN –DANK RFID

ANWENDER-WORKSHOP

24.03.2020 • 10:00 - 13:00 UHR

AWS_Anz_AT2020_Contrinex_75mm_RFID.indd 1 06.02.20 09:34

Page 23: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

A U T O M AT I S I E R U N G S T R E F F 2 0 2 0

zu einem Garanten für die ständige Verfüg-barkeit des Serienportfolios mit Zubehör.

Kostenlose TerminkoordinationEin besonderes Angebot des Veranstal-ters ist die kostenlose Terminkoordina-tion der Besucher für den Marktplatz Industrie 4.0. Damit Anwender über aus-reichend Zeit für eine kostenlose und individuelle Beratung in Gesprächen mit Top-Spezialisten verfügen, stimmt der Veranstalter bei Bedarf gerne einen Wunschtermin für die Besucher ab. Die kostenlose Terminkoordination steht ab Februar 2020 für Besucher des Automa-tisierungstreffs zur Verfügung.

Von der Theorie in die PraxisIn entspannter Atmosphäre lernen die Teilnehmer in praxisnahen Anwender-Workshops die aktuellsten Trends und Produkte der Automatisierungs- und der Produktions-IT-Welt kennen. Ein be-sonderer Fokus liegt hierbei auf Themen rund um die industrielle Kommunikation, HMI/Scada, funktionale Maschinen- und Anlagensicherheit sowie Industrie-4.0-Konzepten.

Die Workshops sind darauf ausgelegt, dass sie eine direkte und praxisorientier-te Auseinandersetzung rund um die The-men IT sowie Automation erlauben und ermöglichen einen intensiven Austausch zwischen Anbieter und Anwender. Diese werden nicht zum passiven Konsumieren

„verdammt“, sondern legen selbst Hand an und erhalten so einen tiefen Einblick in den Einsatz von Produkten, Systemen und Methoden.

Wer Technik zum Anfassen einem ein-dimensionalen Frontalunterricht oder anonymen Ausstellungen vorzieht, ist bei den Workshops auf dem Automati-sierungstreff genau richtig.

Ein weiteres Highlight ist das Markt-platzfrühstück, zu dem alle Veranstal-tungsbesucher täglich ab 9 Uhr ein-geladen sind. Hier werden der direkte Austausch und das Networking während einer gemütlichen Stärkung am Morgen zusätzlich gefördert.

Openautomation BenchmarkVerschiedene Lösungsanbieter haben sich den drei komplexen IoT-Aufgaben/Ausschreibungen der Unternehmen Continental Teves, Hottinger Baldwin Messtechnik und Wieland-Werke gestellt. Die besten Lösungen werden im Finale am 25. März ab 10 Uhr in einem öffentli-chen Benchmark während des Automati-sierungstreffs vorgestellt und diskutiert.Das gesamte Programm finden Interessierte unter www.automatisierungstreff.com

Auf den folgenden Seiten präsentieren wir Ihnen Lösungen von Unternehmen, die am diesjährigen Automatisierungs-treff teilnehmen.

Der CODESYS Automation Server vereinfacht typische Aufgaben-stellungen von Automatisierern.

• Perfekte Kontrolle über die Steuerungslandschaft

• Komfortables Ausrollen von Applikationssoftware auf beliebig viele SPSen

• Schneller Austausch von Geräten im Feld

EVERYTHINGUNDER CONTROL

automation-server.com

Die Industrie-4.0-Plattform

UNDER CONTROLUNDER CONTROLUNDER CONTROLUNDER CONTROLUNDER CONTROLUNDER CONTROL

Light + Building 2020Erleben Sie CODESYS auf der

Light + Building 2020! Halle 12.0 | Stand A30

Automatisierungstreff in Böblingen: In entspann-ter Atmosphäre lernen die Teilnehmer in praxis-nahen Anwender-Work-shops aktuelle Trends und Produkte der Automatisie-rungs- und Produktions-IT-Welt kennen.Bild: Strobl GmbH

Page 24: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

A U T O M AT I S I E R U N G S T R E F F 2 0 2 0

oder Anmeldung unter:www.automatisierungstreff.com/workshops

Anwender-Workshop24.03.2020 • 10:00 - 17:00 Uhr

Detailliertes Programm

Anmeldung unter: Telefon: 0 61 90 - 99 07 - 0 oderE-Mail: [email protected]

Die Teilnehmerzahl ist auf 14 Personen begrenzt. Die Teilnahmegebühr pro Person beträgt EUR 99,00 netto zzgl. MwSt. In der Gebühr sind enthalten: Teilnahme am Workshop, ein Teilnahmezertifikat, Seminarunterlagen, Mittagessen und Erfrischungen während der Pausen.

Theoretischer Teil:

• netX 90 Grundlagen• Struktur und Wirkungsweise Hilscher DPM - Dual Port Memory• cifX API - Softwareschicht

• netPROXY Technology, netPROXY HOST API• Konfiguration OPC UA Server, Objekte verwalten

Praktischer Teil:

Inbetriebnahme PROFINET Gerät mit OPC UA und Webserver:

• netXSTUDIO Projekt aufsetzen, Applikationsseite programmieren• Communication STUDIO Projekt aufsetzen, OPC UA Konfiguration erstellen• Inbetriebnahme des Geräts innerhalb eines PROFINET Netzwerkes mit SPS

Inhalte des Workshops:

Industrial Real-Time- Ethernet und IoT geben sich das Jawort

Glückliche Hochzeit:

PROFINET, OPC UA und Webserver mit dem netX 90

AZ_Hilscher_AWS2020_netX90_Hochzeit_75mm.indd 1 06.02.20 09:45

P A N D U I T

Höhere Bandbreite und Schnelligkeit im RechenzentrumDas neue Whitepaper von Panduit „Wert-schöpfung durch Licht – Die Zukunft von Glasfasern in den Netzwerken von Re-chenzentren“ zeigt nützliche Tipps und Tricks für Netzwerke im Rechenzentrum. Der Autor Dr. Rick Pimpinella liefert in dem Dokument ausführliche Hinweise für die Weiterentwicklung der Daten-kommunikation. In dem Werk werden gleichzeitig die wichtigsten Wachstums-bereiche in der digitalen Wirtschaft vor-gestellt und die Einflüsse von kompri-mierten Hochgeschwindigkeitssystemen bis hin zu datenintensiven Anwendun-gen diskutiert. Darüber hinaus unter-sucht der langjährige Fachmann aus der Glasfaserkabelforschung von Pan-duit Trends wie Edge-Computing, IoT (Inter net of Things), maschinelles Lernen (Machine Learning) und künstliche In-telligenz (KI/AI). Dabei werden die Aus-wirkungen der Betreiber von Hyperscale-Rechenzentren und des Open-Compute Projektes auf die Innovationen analysiert.„Die Kommunikationsinfrastruktur von Rechenzentren muss zukünftig noch

höhere Übertragungsraten und mehr Bandbreite bieten. Folglich benöti-gen Betreiber, Planer und Ersteller von Rechen zentren genaue Informationen über die Entwicklungen. Nur dann las-sen sich Netzwerkinfrastrukturen imple-mentieren und erweitern, um die hohen Anforderungen zu erfüllen. Gleichzei-tig benötigen Rechenzentrumsnut-zer und -kunden Einblicke in die Her-ausforderungen ihrer Serviceprovider, um beim Kauf Vertrauen zu fassen“, so Dr. Rick Pimpinella. Das Whitepaper ent-hält übersichtliche Diagramme, auf-schlussreiche Tabellen, Kurzfassung und Fazit. Zudem gibt der Panduit-Experte eine Wachstumsprognose ab für den Datenverkehr im Rechenzentrum so-wie aktuelle und künftige Meilensteine für Hochgeschwindigkeitstechnologien für eine zukunftssichere Gestaltung des Rechen zentrumsnetzwerks.

Interessierten steht das Whitepaper von Panduit kostenlos zum Download bereit: https://pages.panduit.com/light_to_money.html

A N W E N D E R - W O R K S H O P V O N I V G G Ö H R I N G E R

Stolperstellen bei Profinet-Abnahme und -Diagnose

Profinet ist das Rückgrat vieler indus-trieller Anlagen. Nach den Erfahrun-gen von IVG Göhringer sorgen Fra-gen zur Inbetriebnahme, Fehlersuche und Instandhaltung von Profinet- Installationen immer wieder für Verun-sicherung beim Anwender. Ein Beispiel dafür ist die Signaldämpfung, die – ent-gegen anderer Meinungen – nicht von der Leitungslänge abhängig ist und im Zweifel zu unnötigen Schlechtbewer-tungen führt. Im ersten Teil des eintä-gigen Workshops, der am 26. März auf dem Automatisierungstreff stattfindet, geht es schwerpunktmäßig um die Hard-ware. Technische Zusammenhänge wer-den erläutert und die Vor- und Nachteile

der verschiedenen Diagnosemöglich-keiten besprochen. Im zweiten Teil wird das Profinet-Monitoring- und Diagnose-system Herakles besprochen. Das um-fassende Software-Werkzeug bietet eine schnelle und aussagefähige Diagnose von Profinet-basierten Produktionsanla-gen. Neben einem systematischen Mo-nitoring über Netzwerkgrenzen hinweg, bietet die Lösung vielfältige Diagnose-möglichkeiten und warnt den Instand-halter frühzeitig vor drohenden Ausfäl-len. Das System validiert das Netzwerk regelmäßig und bietet ein umfassendes Gerätemanagement.

Weitere Informationen und Anmel-dung: https://t1p.de/2j2b

Bild

: Pan

duit

Profinet-Monitoring- und Diagnosesystem Herakles: Die topologische Darstellung des Automatisierungsnetzwerks sorgt für ei-nen umfassenden Überblick.Bild: IVG Göhringer

Page 25: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 0 25

AU

TOM

ATIS

IERU

NG

STR

EFF

2020

A U T O M AT I S I E R U N G S T R E F F 2 0 2 0

M I T D E N IoT-Starterkits von FP Inovo-Labs können Anwender ohne große Investitionen in die IoT-Welt einsteigen und Erfahrungen mit einer kompletten End-to-End-Lösung sammeln. Auf ein-fachem Weg lassen sich eigene IoT-Use- Cases entwickeln und erste Schritte in die Welt des IoT unternehmen – und das für eine Investition von 359 Euro. Anwen-der nähern sich mit dem Starterkit der IoT-Thematik an und legen den Grund-stein für spätere Erweiterungen. IT-Mit-arbeiter lernen einen einfachen Weg kennen, die letzte Meile zu überbrü-cken. SPS-Techniker haben eine einfa-che Möglichkeit, die Produktions daten für die IT-Welt zu übermitteln.

Das OTGuard Gateway im Starterkit hat einen digitalen Eingang mit Alarming-Funktion und bietet zwei serielle Schnitt-stellen für Modbus RTU (RS-485) und RS-232 sowie einen WiFi-Anschluss. Das integrierte Mobilfunkmodul mit Anten-ne dient der abgesicherten Übertragung der Daten von sowie zur Zentrale über LTE. Um die Anschlussmöglichkeiten zu erweitern, enthält das Starterkit neben dem OTGuard ein Erweiterungsmodul für zusätzliche Ein-/Ausgänge. Dieses E/A-Modul verfügt über drei analoge Ein-gänge sowie über fünf digitale Ausgän-ge. Mit dieser Kombination kann man viele typische Aufgaben realisieren. Das Gateway lässt sich probehalber an die Sensorik vorhandener Maschinen und Anlagen anschließen und ermöglicht die Aufbereitung von Produktionsdaten

für die IT-Ebene. Die Anbindung hat da-bei keinen Einfluss auf das Automatisie-rungssystem.

Verschiedene Programmier-möglichkeitenIm Starterkit sind drei verschiedene Pro-grammiermöglichkeiten vorgesehen, die über den LAN-Anschluss oder das inte-grierte WiFi verbunden werden: Web- TiLa als integrierte Konfigurationssoftware mit einer einfachen grafischen Oberflä-che dient der Inbetrieb-nahme und Konfiguration von Signalen und Eingän-gen. Über den Windows-Tool-Browser TiLa lassen sich die gesammelten Da-ten strukturieren und ein-fache Konfigurationsarbei-ten erledigen, zum Beispiel die Zuweisung der Bezie-hungslisten. Für komplexe-re Arbeiten ist die XML-ba-sierte Konfigurations- und Programmierungssoftware TiCo gedacht. Sämtliche Konfigurationsprogramme sowie die komplette Do-kumentation befinden sich auf einem USB-Stick.

Kostenloser Cloud-ZugriffDas Starterkit enthält au-ßerdem einen auf ein Jahr limitierten kostenlosen

Cloud-Zugriff sowie eine – in der Funkti-onalität etwas eingeschränkte – Version einer kompletten Dashboard-Visualisie-rungssoftware. Kommuniziert wird über ein VPN-Tunnel. Der Zugriff auf die Cloud und das Gateway zur Konfiguration ist per Smartphone möglich. Aufgrund der OPC-UA- und MQTT-Schnittstellen können die Anwender auch andere Cloud-Lösungen wie Azure oder IBM Cloud nutzen.

Mit dem Starterkit von FP InovoLabs steht eine komplette End-to-End-Lösung für IoT-Projekte vom Sensor bis zur Cloud zur Verfügung. Der Anwender kann die Vorteile des Systems zu geringen Kos-ten innerhalb eines Jahres kennenlernen, erste praktische Erfahrungen sammeln und dann die für ihn richtige Entschei-dung für weitere Investitionen treffen.

Außerdem enthält das Starterkit einen Gutschein für einen IoT-Workshop. Wäh-rend des Automatisierungstreff veran-staltet FP InnovoLabs am 26.03.2020 in der Kongresshalle Böblingen den Work-shop „Einstieg in die IoT-Technologie“. Hier erfahren die Teilnehmer mehr über die reale Umsetzung bei kalkulierbarem Risiko für einen Einstieg in die digitale Zukunft. In praktischen Übungen wird gezeigt, wie erfolgreich sich eine IoT- Anwendung aufsetzen lässt. r t

Stefan Körte ist Leiter Vertrieb + Marketing bei der InovoLabs GmbH.

IoT Starthilfe: Die komplette End-2-End Solution als Starterkit.

Konfigurationssoft-ware als Web-App on Board

Verdichtungs-software für Signale/Eingänge inklusive

Konfiguration des Gateways per Smartphone möglich

RS232 Digital I/O Analog Input RS485

Cloud

Smarter Einstiegin die IoT-TechnologieDas Internet of Things (IoT) ermöglicht Maschinen- und Anlagenbauern,

ihre Daten für mehr Effizienz und neue Geschäftsmodelle zu nutzen.

Dafür ist eine sichere und zuverlässige Datenübertragung erforderlich.

FP InovoLabs bietet mit seinem Starterkit eine komplette IoT-Lösung,

die auf der Gateway-Serie OTGuard für den Anwendungsbereich

Automatisierung basiert.

V O N S T E F A N K Ö R T E

FP InovoLabs bietet ein Starter kit für IoT-Projekte im Maschinen- und Anlagenbau an. Bild: FP InovoLabs

Page 26: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 026

AU

TOM

ATIS

IERU

NG

STR

EFF

2020

A U T O M AT I S I E R U N G S T R E F F 2 0 2 0

D I E D I G I TA L E Transformation in Unter nehmen beinhaltet die Digitalisie-rung der Schnittstellen zwischen Auf-tragsverwaltung und Produktion. So kann ein durchgängig konsistentes Zustands-bild der Fertigung bis in das ERP-System in Echtzeit entstehen. Dadurch werden präzisere Kapazitätsplanungen und eine verbindliche Kundenkommunikation er-möglicht. Doch der Use Case geht noch einen Schritt weiter: Mit zusätzlicher Sen-sorik und einer MES-Lösung für die Er-kennung abweichender Prozesswerte (Anomalien) lassen sich die Qualität der gefertigten Produkte steigern sowie die Produktion fehlerhafter Teile drastisch

reduzieren und Ausfälle von Maschinen- und Anlagen teile verhindern.

Für diesen Retrofit Use Case haben drei Unternehmen ihre Kernkompetenzen ge-bündelt. Eine Bestandsmaschine wurde mit zusätzlicher Sensorik nachgerüstet, um mittels Körperschallanalyse und Daten-vorverarbeitung in der Edge-Ebene (SYS TEC electronic) Anomalien frühzeitig zu er-kennen. Eine MES/CAQ-Lösung mit Fokus auf einer Null-Fehler-Produktion (Pickert & Partner) deckt Optimierungspotenziale auf. Der Schnittstellen-Server Transconnect (SQL Projekt) übernimmt die übergreifen-de Datenintegration, aggregiert alle rele-vanten Daten und stellt sie den relevanten

Systemen zur richtigen Zeit im richtigen Format zur Verfügung.

OT- und IT-Ebene nahtlos verbindenDer nächste Arbeitsauf-trag sowie aktuelle Pro-zess- und Umgebungs-daten lassen sich in der Produktion papierlos auf einem Tablet anzeigen. Der nächste Auftrag er-rechnet sich aus dem vorhandenen Auftrags-vorrat, den jeweiligen Lieferfristen, den aktuell verwendeten Werkzeu-gen zur Minimierung der Rüstzeiten sowie den vorhandenen Ma-terialien in den Material-puffern. Die Auftragsda-ten sowie die relevanten Prozessdaten und Kenn-

zahlen werden allen Systemen entlang der gesamten Automatisierungs pyramide be-reitgestellt. Damit lassen sich eine optima-le Auftragsreihenfolge auf der ERP-Ebene berechnen oder bereits in der Edge und während der Fertigung Validierungen vor-nehmen, welche die Qualität erhöhen und Fehlproduktionen reduzieren.

Optimierung der Qualität im FokusBarcode-Scanner an der Maschine hel-fen den Werkern, die richtigen Materiali-en für einen Auftrag zu kommissionieren. Diese Informationen fließen in der MES/CAQ-Lösung zusammen, welche auf dieser Datengrundlage die Auftragsda-ten validiert und Qualitäts- sowie Güte-parameter ableitet. Die Einbeziehung von Auftragsdaten bis in die Edge-Ebene und nachgelagerte Auswertungen ermögli-chen es, die Angebotslegung mit dem tatsächlichen Aufwand abzugleichen und auf dieser Basis weitere Optimierungen vorzunehmen.

Smart Maintenance nachrüstenDer Use Case sieht vor, Maschinen mit ver-schiedenen Sensoren nachzurüsten. Die-se überwachen zum Beispiel die Tempe-raturen und Schwingungen der Motoren sowie die Energieaufnahme der Antrie-be. Basierend auf der langfristigen Auf-zeichnung dieser Messwerte lassen sich Anomalien ermitteln, die auf Verschleiß hindeuten und entsprechende Wartungs-prozesse auslösen. Dazu werden die Messdaten über einen relevanten Zeit-raum aufgezeichnet und ausgewertet. Treten Ausreißer aus einem definierten Spektrum auf, stellt dies eine Indikation für eine notwendige Wartungsmaßnah-

Mit durchgängiger Datenintegration zur ProzessoptimierungInnerhalb eines Gemeinschaftsprojekts des Marktplatz Industrie 4.0 e.V. zeigen die Unternehmen SQL Projekt,

Pickert & Partner und SYS TEC Electronic, wie sich die Potenziale des Industrial IoT vollständig ausschöpfen

lassen. Der Use Case fokussiert eine Industrie-4.0-Lösung für Bestandsmaschinen.

V O N D R . S T E F A N H E N N I G

Für den Retrofit Use Case haben die Unternehmen SQL Projekt, Pickert & Partner und SYS TEC Electronic ihre Kernkompetenzen gebündelt. Bild: SQL Projekt, Pickert & Partner und SYS TEC Electronic

Page 27: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

AU

TOM

ATIS

IERU

NG

STR

EFF

2020

A U T O M AT I S I E R U N G S T R E F F 2 0 2 0

Gemeinschaftsprojekt im Marktplatz Industrie 4.0 e.V.Das Digitalisierungsprojekt wurde als Gemeinschaftsleistung der folgenden Firmen mit ihren jeweiligen Kernkom-petenzen und innovativen Produkten innerhalb des Kompetenznetzwerks Marktplatz Industrie 4.0 e.V. realisiert:

SYS TEC electronic AG: Körperschallanalyse und Sensornetzwerk in der Edge mit dem CTR-700 Die industrielle Kommunikation wird in Zukunft stärker denn je auf Funktiona-litäten wie Condition Monitoring und Predictive Maintenance angewiesen sein. Die stetige Überwachung sowie vorausschauende Wartung sorgen für Prozessoptimierungen und Ausfall-sicherheit durch Datenerfassung und daraus resultierende Kostenersparnis.SYS TEC electronic entwickelt und fertigt kundenspezifische Elektroniklösungen für eingebettete Systeme und verteilte Automation. Die von Sensoren erfassten physikalischen Messgrößen werden im Edge Controller sysWorxx CTR-700 vorverarbeitet, harmonisiert und in se-mantisch strukturierte Daten überführt. Die lokale Performance ermöglicht da-bei auch komplexe Datenerfassungen, beispielsweise die Körperschallanalyse mittels FFT zur Auswertung von Schwin-gungsdaten mechanisch bewegter Maschinen- und Anlagenteile. Der Edge Controller wurde für indus trielle

Anwendungsfälle entwickelt. Neben zahlreichen Schnittstellen wie industriel-le Ein- und Ausgänge, TCP/IP, MQTT, OPC UA, Modbus, CANopen, USB, SD bietet er zwei Ethernet-Schnittstellen. Im Rahmen des Gemeinschaftsdemons-trators wurden realisiert:• Generierung von Daten mittels Körper-

schallanalyse • Datenaufnahme, Vorverarbeitung und

Speicherung für die Tasks Energie-monitoring, Anbindung von Sensorik und Aktuatorik sowie batteriebetrie-bene Mesh-Sensoren

• Bereitstellung von Informationen zu Prozesswerten und Betriebsmodi

• Bereitstellung signifikanter Informatio-nen für nachgelagerte Systeme.

Pickert & Partner GmbH:Qualitätssicherung und -Visualisierung durch ZEROdefectsMit Pickerts Softwarelösung ZERO-defects erhalten Anwender plattform-gestützte und cloudbasierte Apps, die essenzielle Funktionen für Qualität, Produktion und Prozesse bieten. Sie ermöglichen:• Predictive Quality durch Prozess-

absicherung & Fehlerverhinderung• Kostenreduktion

durch eine früher Fehlererkennung/ Fehlerentdeckung

• vollständige Digitalisierung aller Pro-duktions-, Prozess- und Qualitätsdaten und Schaffung eines digitalen Zwillings jedes einzelnen Produkts

• Förderung von Kollaboration und Kommunikation

• iteratives Vorgehensmodell zur schritt-weisen Erarbeitung einer Null-Fehler-Produktion.

SQL Projekt AG:Integrationsplattform Transconnect Transconnect als zentrale Integrations-plattform schafft mit seiner innovativen Architektur die Basis für die Realisierung unternehmensweiter Integrationsszena-rien. Genormte Datenformate und das universelle Adapterkonzept reduzieren die Anzahl der Schnittstellen, sorgen für eine Standardisierung der Gesamtarchi-tektur und die Beherrschung des vorhan-denen Technologie-Mixes. Transconnect unterstützt die Integration von Datenbe-ständen, Anwendungen sowie Geschäfts-prozessen und automatisiert komplexe Abläufe. Mit der Integrationsplattform lassen sich Integrationsszenarien schnell, kostengünstig und mit einer Erhöhung der Systemstabilität umsetzen.

me dar. Dabei ist es sogar möglich, entsprechende Wartungs- oder Lageraufträge automatisch auszulösen und mittels Push-Notifica-tion direkt an die Smart Devices relevanter Mitarbeiter zu senden.

Umgebungswerte für noch genauere DatengrundlageInsbesondere bei der Fertigung von Präzisionsteilen haben Tempe-raturschwankungen einen signifikanten Einfluss auf die Qualität. Deshalb installiert man Umweltsensoren in der Fertigungshalle an den relevanten Stellen nicht-invasiv auf Basis von Mesh-Netzen, um zum Beispiel die Lufttemperaturen zu überwachen. Diese Messdaten fließen direkt in die Prozesssteuerung ein und werden für die Para-metrierung der Maschinen herangezogen, insbesondere zur Über-wachung während der Fertigung. Kommt es zu größeren Tempera-turschwankungen, lassen sich aufgrund von Materialausdehnung vorgegebene Toleranzen möglicherweise nicht mehr einhalten. Ein entsprechendes Ereignis löst in diesem Fall eine Alarmmeldung aus.

Energie-Monitoring als zusätzlicher NutzenAuf Basis der verfügbaren Daten lassen sich weitere Nutzen effekte erzielen – vor allem beim Energie-Monitoring und bei der Energie-optimierung. Ein bedeutender Hebel für die Kostenoptimierung ist der Energieverbrauch. Mit der intelligenten Verteilung von Last-spitzen können Tarife optimiert und Kosten gespart werden. r t

Dr. Stefan Hennig ist Head of Transconnect Professional Services bei der SQL Projekt AG und 1. Vorstand des Verbandes Marktplatz Industrie 4.0 e.V.

In 3 Minuten vom Sensor in die CloudCONDITION MONITORING SYSTEM

Werbeanzeige_SchildknechtAG_CMS_105x147mm.indd 1 27.01.20 15:38

Page 28: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

D A E S T R OT Z (oder gerade wegen) des Hypes um den Begriff Geschäftsmo-dell sehr unterschiedliche Auffassungen gibt, wollen wir den Begriff im Folgenden zunächst beschreiben. Vorab das Wich-tigste: Bei einem Geschäftsmodell han-delt es sich um deutlich mehr als um ein Umsatz- oder Preismodell.

Ein Geschäftsmodell beschreibt, wie ein Unternehmen für seine Kunden Nut-zen stiftet und zugleich profitable Um-sätze erzielt. Im St. Gallen Business Model Navigator werden Geschäftsmodelle mit Hilfe des magischen Dreiecks erklärt: Im Mittelpunkt stehen die Kunden (Wer?) beziehungsweise Kundengruppen und deren Bedürfnisse. Die zweite Dimension ist das Leistungsversprechen – was wird dem Kunden angeboten und wie erfüllt es seine Bedürfnisse oder löst seine Pro-bleme (Was?). In der dritten Dimension geht es darum, durch welche Prozesse und Aktivitäten und mit Hilfe welcher Ressourcen und Fähigkeiten die Leistung erstellt wird (Wie?). In der letzten Dimen-

sion legt man dar, wieso dieses System finanziell tragfähig ist, indem Kosten-struktur und Erlösquellen beschrieben werden (Warum?).

Von Geschäftsmodellinnovationen spricht man, wenn mindestens zwei Dimensionen gleichzeitig verändert werden und dabei eine neuartige Ge-schäftslogik entsteht. Dies erlaubt Unter-nehmen, sich nicht mehr hauptsächlich über Preise oder Produkteigenschaften vergleichen zu lassen.

Anwendungsfall in der VerpackungsindustrieUm zu verdeutlichen, was dies in der Praxis bedeutet, erläutern wir an einem Beispiel, wie ein deutsches, mittelständi-sches Verpackungstechnikunternehmen ein neues Geschäftsmodell auf Grund-lage von IoT-Innovationen erfolgreich implementieren kann.

Das größte Problem im IoT-Kontext dürfte den meisten Unternehmen be-kannt sein: Wie lassen sich Maschinen-

daten so nutzen, dass ein wirklicher Mehrwert ent-steht, für den der Kunde zu zahlen bereit ist? Oft wird erst die Technolo-gie umgesetzt und dann diese entscheidende Frage gestellt. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihnen dieser Fehler nicht unterläuft! Eines der be-reits bekannten Proble-me in der Verpackungs-

IoT-Geschäftsmodelle für die VerpackungsindustrieHeutzutage werden die Begriffe Industrie 4.0 und industrielles Internet

der Dinge (IIoT) inflationär verwendet, vor allem im Zusammenhang mit

Geschäftsmodellen. Häufig fordert man neue Geschäftsmodelle – doch

die Diskrepanz zwischen dieser Forderung und den im Markt eingeführten

und erfolgreichen IIoT-Geschäftsmodellen ist enorm.

V O N R I C H A R D S T E C H O W U N D M A R C Z E N K E R

A U T O M AT I S I E R U N G S T R E F F 2 0 2 0

Weitere Informationen finden Sie unter: www.automatisierungstreff.com

„Dank OPC UA Companion Spezifikation transparente und sichere Daten von der Produktion bis in die Cloud"

Michael HeilmannSenior Software Engineer

Wie integriert man neue und bereits bestehende

Installationen in die moderne Welt von Datenmo-

dellen? Denn die Modellierung von Daten gewinnt

gegenüber dem klassischen Bereitstellen von Da-

tenpunkten immer mehr Bedeutung. Der Ruf nach

standardisierten Vorgängen und Prozessen wird

lauter.

Legen Sie selbst Hand an: Im praxisorientierten

Workshop von Mitsubishi Electric und IBHsoftec

lernt der Anwender, wie benutzerdefinierte OPC-

UA Variablen für Cloudlösungen nutzbar gemacht

werden können.

Interessant für Anwender, die Industrie 4.0 zur Re-

alität werden lassen und Firmen, die bestehende

Anlagen modernisieren wollen.

Weitere Teilnehmer 2020:

Weitere Informationen finden Sie unter: www.automatisierungstreff.com

„Praxiswork-shop MES Mini

Konfiguration in 90 Minuten"

Jochen KinauerDirector Channel Sales

Um den steigenden Anforderungen der Industrie in

Datenaustausch, Qualität und Anlageneffizienz ge-

recht zu werden, zeigen wir Ihnen in diesem Work-

shop, wie Sie eine kleine Fertigung in einem ‘MES

Mini‘ abbilden.

Inhalt dieses Praxisworkshops wird die Konfigura-

tion von Prozessschritten, Anlagen, Automatisie-

rungsszenarien, Material - Hilfsgüter + Verbrauchs-

materialien sein - wie im InFrameSYNAPSE MES

dargestellt.

Ziel ist es, Ihnen an diesem praktischen Beispiel

den Umfang und die Möglichkeiten eines MES nahe

zu bringen.

Weitere Teilnehmer 2020:

Bus

ines

s In

telli

genc

e

aruba //Enterprise BI Reporting, Analyse & Planung

Business Intelligence

Reporting Portal

einfach | besser | entscheiden

bachmann.

PROJEKTAG

camline_Testimonial_Anz_2020_75x297_.indd 1 05.02.20 08:37IBH_Testimonial_Anz_2020_75x297.indd 1 06.02.20 09:53

Das magische Dreieck der Geschäftsmodellinnovation.Bild: Gassmann, Frankenberger, Csik/BMI Lab

Page 29: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 0 29

industrie ist die über die Nutzungsdauer sinkende Effizienz von Verpackungs- und Verladeanlagen. Während der Lebens-dauer von Maschinen führen Neukonfi-gurationen, die Veränderung von Kom-ponenten, der Wechsel des Personals oder eine Änderung der Prozessabläufe zu suboptimalen Einstellungen und da-mit zu einer sinkenden Effizienz der An-lagen. Dies ist häufig ein schleichender Prozess und lässt sich ohne Benchmarks oder Leistungsindikatoren nur schwer identifizieren.

Die wichtigste Frage, die in diesem Fall gestellt wird, lautet: Wie lässt sich das Problem von zunehmenden Ineffizienzen beim Anlagebetrieb für die Kunden lösen?

Bei der Aufrüstung von bestehenden Anlagen spricht man von einem Retrofit. Dabei werden Maschinen mit Sensoren ausgestattet. Nur so lässt sich bei einer Brownfield-Anlage die erforderliche Kon-nektivität gewährleisten. Die implemen-tierten Konnektivitätslösungen ermög-

lichen die Modellierung von digitalen Zwillingen der Maschinen und Anlagen, deren Daten sich in eine zentrale Cloud übertragen lassen.

Diese Daten werden in einem Frame-work gespeichert, das dafür ausgelegt ist, dezentrale kontinuierliche Datenströme einzusammeln, zu visualisieren und zu analysieren. Hersteller können so Einbli-cke in die Maschinenauslastung gewin-nen und damit Benchmarks erstellen und Best Practices identifizieren. Auf Basis die-ses globalen technologischen Rahmens lässt sich der Effekt suboptimaler Maschi-nenoperationen in diesem Fallbeispiel quantifizieren: Nahezu die Hälfte der Kun-den betreibt ihre Maschinen mit einem Effizienzdefizit von 30 Prozent oder mehr.

Wie kann das genutzt werden? Die Fir-ma hat die Daten verwertet, um gezielt die jeweiligen Kunden zu kontaktieren und die Optimierung der Anlage anzu-bieten. Durch die vorhandenen Bench-marks kann man transparenter kom-munizieren und passgenauer anbieten. Gleichzeitig eröffnen sich neue Mone-tarisierungsoptionen: Wenn ein Herstel-ler bereits vorab weiß, mit welchen Pro-blemen er rechnen muss, kann er seinen Kunden eine leistungsabhängige Bezah-lung offerieren. Unternehmen können ein Angebot erstellen, für das der Kunde nur zahlen muss, wenn die versprochene Effizienzsteigerung der Anlage erreicht wird. Dies führt zu einer Win-Win-Situation für alle Beteiligten und zu einem optima-len Leistungsangebot.

Profitables, neues GeschäftsmodellIm vorliegenden Fall wurden mehrere Di-mensionen des Geschäftsmodells verän-dert: Die Kundengruppe hat sich geändert; man kann nun zielgerichtet diejenigen ansprechen, die Effizienzverluste erleiden – selbst, wenn es ihnen nicht bewusst ist. Das Leistungsangebot ist grundsätzlich

gleichgeblieben, da auch beim digitali-sierten Angebot die Anlagen optimiert werden. Allerdings hat sich geändert, wie sich dies erreichen lässt: Die Datengrund-lage ist deutlich größer, was spezialisierte und effektivere Best Practices ermöglicht. Dies führt zu einem gesteigertem Ver-ständnis für Optimierungsmöglichkeiten und Verbesserungspotenziale. Das Vorge-hen erlaubt neuartige Wege, die zu Effizi-enzgewinnen führen und für beide Seiten neue Möglichkeiten eröffnen.

Derartige Use Cases zeigen, wie sich die erzeugten Geschäftsmodellinnova-tionen systematisch erarbeiten und tes-ten lassen. Der St. Gallen Business Mo-del Navi gator ermöglichte es, über 200 erfolgreiche Geschäftsmodellinnovati-onen zu analysieren. Das Ergebnis: Es konnten über 55 erfolgreiche Geschäfts-modellmuster identifiziert werden. Da-bei stellte sich heraus, dass mehr als 90 Prozent der untersuchten Unternehmen Geschäftslogiken verwenden, die bereits von anderen Unternehmen (in der Regel aus anderen Branchen und in anderer Zu-sammensetzung) genutzt werden. Die-se Einsicht und die von der Universität St. Gallen und dem BMI Lab erarbeitete Methodik ermöglicht, systematisch neue Geschäftsmodellideen zu erzeugen. r t

Richard Stechow ist Innovation Consultant beim BMI Lab. Marc Zenker ist Head of Digital Innovation bei Blu Beyond.

AU

TOM

ATIS

IERU

NG

STR

EFF

2020

Wichtigste Erkenntnisse: • Geschäftsmodellinnovationen

lassen sich systematisch entwickeln und validieren.

• Kundenprobleme sollten im Fokus stehen und mittels neuer tech-nologischer Möglichkeiten gelöst werden.

• Die Nutzung von Industrie-4.0-Technologien ist bei den meisten Unternehmen noch auf interne Prozessoptimierungen ausgerichtet. Deshalb ist es derzeit besonders lukrativ, sich mittels extern ausge-richteter Geschäftsmodellinnovatio-nen von der Konkurrenz abzuheben.

• Um dies zu erreichen gilt es, schnell und mit geringem Aufwand zu testen, was der Kunde wünscht und wie sich dies zielgerichtet umset-zen lässt.

Bild

: Zap

p2Ph

oto/

shut

ters

tock

.com

Blu Beyond + BMI LabBlu Beyond und das BMI Lab teilen die Begeisterung für Innovationen und sind davon überzeugt, dass ein echter neuer Nutzen nur gemeinsam mit Kunden und Partnern entstehen kann. Blu Beyond bringt technolo-gische Expertise, sofort einsetzbare Frameworks und einschlägige Erfah-rung aus vielen IoT-Projekten mit. Das BMI Lab ist führend im Bereich der Geschäftsmodellinnovation und dem Aufbau von Innovations-fähigkeiten. Gemeinsam entsteht ein Team, das erfolgreich digitales Neuland erschließen und konkrete Ergebnisse liefern kann.

Wer einen Einblick in diese Methodik erlangen will, sollte den Böblinger Automatisierungstreff besuchen. Am 26. März findet der Workshop „Sen-sor- und datenbasierte Geschäfts-modellinnovationen“ statt, der das beschriebene Vorgehen vertieft.

Page 30: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 030

D I E I N T R A LO G I S T I K nimmt in der heutigen Produktionslandschaft einen immer größeren Raum ein. Allerdings treiben technischer Fortschritt und wech-selnde Marktanforderungen die Unter-nehmen immer mehr zur Modernisie-rung und Digitalisierung ihrer Anlagen. Heitec entwickelte deshalb zusammen mit Heisab und Artschwager + Kohl eine aufeinander abgestimmte Vorgehenswei-se für die durchgängige Vernetzung und Digitalisierung sowie das Retrofit automa-tisierter Lager und Logistikanlagen. Als Generalunternehmer greifen die Unter-nehmen auf ihre Erfahrung und Spezial-kenntnisse zurück, um die Anlagen zuver-

lässiger, hoch verfügbar und durchgängig transparent zu machen, wie erfolgreich durchgeführte Projekte zeigen.

Retrofit eines KommissionierlagersUvex Safety entwickelt und fertigt per-sönliche Schutzausrüstung, angefangen von Helmen, Brillen, Handschutz, Ar-beitsbekleidung bis hin zu Sicherheits-schuhen. Diese Produkte werden im Logistikzentrum Schwabach gelagert, kommissioniert und versendet. Das Kom-missionierlager wurde mitsamt der Steu-erungstechnologie auf Basis von Simatic S5 in den neunziger Jahren errichtet. In-zwischen sind die vorhandenen Steue-

rungskomponenten schon längere Zeit abgekündigt, sodass sich die Beschaf-fung von Ersatzteilen immer schwieri-ger gestaltet. Deshalb wuchs das Risiko, dass es beim Ausfall eines Bauteils zu längeren unkalkulierbaren Stillstandzei-ten kommt. Uvex Safety beauftragte da-her Heitec mit einer Bestandsaufnahme und der Beurteilung des Ausfallrisikos. In einer Anforderungsanalyse wurde die allgemeine Beschaffenheit des Lagers, der Zustand der Elektro- und Antriebs-technik sowie der Steuerungs- und Leit-systeme untersucht. Aus der technischen Dokumentation der eingesetzten Kom-ponenten und der Reparaturberichte konnten Ersatzteilverfügbarkeit und Ser-vicebedarf abgeleitet werden.

Im darauf aufbauenden Migrations-konzept wurde aufgezeigt, wie man zur gewünschten Zielposition kommt. Da-bei zeigte sich, dass im Bereich der För-derungstechnik die meisten Störungen mit steigender Tendenz auftraten. Prob-leme gab es hier besonders mit der Posi-tionierung des Quertransportwagens. Ein Ausfall dieses wichtigsten Teils der För-dertechnik stellt das größte Risiko dar, da dessen Ausfall das gesamte Lager stilllegt. In den vier Regalbediengeräten (RBG) sind zwar auch Simatic-S5-Steuerungen ver-baut, doch im Gegensatz zur Fördertech-nik laufen die RBGs immer noch stabil.

Neue Steuerungen reduzieren das AusfallrisikoEine der alten SPS war zuständig für die Steuerung der Fördertechnik, eine wei-tere, der Datenkonzentrator, für die Auf-tragsverwaltung und die Anlagenvisuali-sierung. Dieser kommunizierte mit dem übergeordneten Lagerverwaltungsrech-ner und vergab die Aufträge an die vier

Schnell und sicher zur Smart FactoryDie Automatisierungs- und Digitalisierungsspezialisten Artschwager + Kohl, Heisab und Heitec unterstützen

Unternehmen bei der Modernisierung ihrer Intralogistik vom ERP-System über die MES- und Logistikebene

bis hin zum Shopfloor. Dabei decken sie sämtliche Anforderungen an eine Smart Factory ganzheitlich ab und

modernisieren sowie digitalisieren die Lagertechnik über die gesamte Automatisierungspyramide hinweg.

V O N P E T E R B A U M Ü L L E R

I N T R A L O G I S T I K

Mithilfe eines Retrofits lässt sich die Lagertechnik intelligent modernisieren. Bild: Fotolia

Page 31: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 0 31

I N T R A L O G I S T I K

Regalbediengeräte sowie an die SPS der Fördertechnik. Die Verbindungen zwi-schen den Steuerungen waren als serielle Punkt-zu-Punkt-Verbindungen realisiert. Heitec ersetzte die beiden störungsanfäl-ligen Simatic-S5-Steuerungen durch eine neue Simatic-S7-1500, in der die Funktio-nalitäten der beiden Altsteuerungen zu-sammengefasst wurden.

Am Quertransportwagen (QTW) wur-den der Umrichter für den Antrieb und das Wegmesssystem mit Codierschie-ne ausgetauscht, da dessen Störun-gen zunahmen und der QTW nur noch mit deutlich reduzierter Geschwindig-keit betrieben werden konnte. Heitec tauschte das alte induktive Messsystem gegen ein optisches Lasermesssystem aus, welches gegen mögliche Beschädi-gungen und Verschleiß deutlich unemp-findlicher ist. Der Frequenzumrichter des Antriebes wurde gegen einen Umrichter mit inte grierter Positionierfunktion ge-tauscht. Somit konnte wieder millime-tergenau positioniert werden.

Rückverfolgbarkeit in Echtzeit durch SAP-IntegrationMit dem Einsatz der neuen Simatic-S7-Steuerung konnten auch Funktionen wie die Ansteuerung der Proportionalventile für die Hydraulik in den Hebern direkt im-plementiert werden. Bisher wurden hier-für externe, nicht mehr verfügbare Steuer-platinen verwendet. Durch die Integration der Funktionen in der Steuerung wurde das Ausfallrisiko deutlich reduziert und die Verfügbarkeit erhöht. Da die Sima-tic-S5-Steuerungen in den Regalbedien-geräten stabil liefen und daher nicht aus-getauscht werden mussten, wurden die Verbindungen zu den Steuerungen als se-rielle Verbindungen ausgeführt. Dies stellt im Gegensatz zu anderen Retrofit-Projek-ten eine Besonderheit dar und zeigt auch, dass es bei einem Retrofit nicht zwingend nötig ist, die komplette Steuerungstech-nik einer Anlage zu ersetzen.

Die Carl Schlenk AG in Roth-Barns-dorf ist Hersteller von Metallpulvern, Ef-fektpigmenten und Metallfolien. Mit ei-nem neuen Produktionsgebäude wollte Schlenk auch seine Logistikprozesse um-stellen. Ziel war es, einen Überblick über Materialverbräuche und Materialzugän-ge in Echtzeit zu erhalten. Bisher wur-den die zu verarbeitenden Substanzen entsprechend ihrer zugehörigen Rezepte in einer streng festgelegten Reihenfolge

zugegeben, gemischt und ruhen gelas-sen. Erst mit Abschluss des 48 Stunden dauernden Herstellungsprozesses wurde das fertige Produkt gewogen und die In-formation an das SAP-System geschickt. Anhand von Rezeptur und tatsächlichem Gewicht des Endprodukts verbuchte man prozentual die Bestandteile. Aller-dings fehlte der zeitnahe Überblick über Material, Lagerbewegung und Qualität.

Für die Batch-Prozesse stellt sich häu-fig die Herausforderung, Ergebnisse der Messstationen aus verschiedenen Pro-zessen in übergeordnete ERP-Systeme zu integrieren. Die meisten zu buchenden Materialen werden auf Waagen gewo-gen, die von unterschiedlichen Herstel-lern stammen, unterschiedliche Mess-bereiche haben und an verschiedenen Standorten stehen. Je mehr Software- und Subsysteme im Einsatz sind, desto länger dauert die Informationsverarbei-tung. Zudem müssen die vorhandenen Schnittstellen bei jedem neuen Release der ERP-Software erneut angepasst wer-den. Ein ebenfalls nicht zu unterschät-zender Nachteil ist bei solchen Lösungen der Etikettendruck bei der Wägung. Im Zuge eines erhöhten Verbraucherschut-zes und der Qualitätssicherung sind eine exakte Dokumentation und Verfügbar-keit der Messdaten im gesamten Produk-tionsprozess erforderlich. Voraussetzung hierfür ist die durchgängige Konnektivi-tät und Echtzeitfähigkeit der Systeme.

Produktionsdaten von Batch-prozessen in Echtzeit ermittelnDie Heitex-Tochtergesellschaft Heisab er-hielt den Auftrag, die Materialbewegun-gen bei Schlenk exakt zu ermitteln und in Echtzeit an SAP zurückzumelden. Da-mit sollten die Produktionsleiter jederzeit wissen, was tatsächlich gemischt wurde und wie der aktuelle Lagerbestand ist. Hierfür entwickelte Heisab mehrere mo-

bile Fiori-Apps, die auf mobilen Hand-scannern laufen. Gleichzeitig wurden die Waagen an eine Steuerung angebun-den, die ihre Daten über die Schnittstelle des OPC-UA-Servers an das SAP-System schickt. Damit kann der Werker durch das Scannen weniger Barcodes die exak-te Menge Material buchen. Für einen Fer-tigungsauftrag scannt er den Barcode des Fertigungsauftrages ein und holt die entsprechenden Fässer aus dem Lager. SAP sendet daraufhin die passenden Re-zepturen an das mobile Gerät. Die Waage liefert online das aktuelle Gewicht und meldet es bei Übereinstimmung mit dem Rezept an SAP zurück.

Die zeitnah gestützte Buchung von Material, Verbräuchen und Materialzu-gängen zum Prozessauftrag geschieht direkt am Arbeitsplatz durch den Ma-schinenbediener. Dadurch gewinnt man eine deutlich höhere Bestandssicherheit bei Material, Charge und aktueller Men-ge sowie die volle Traceability und Re-zepturüberwachung. Da alle Daten ohne Schnittstellenverluste in einem System vorliegen, können jetzt pro Charge oder Produktionsauftrag komplette Produk-tionsberichte für Automotive-Kunden ausgedruckt werden. Wenn der Auftrag fertig gemischt wurde, bekommt der Werker für den Behälter ein Label mitge-liefert, auf dem sämtliche relevanten Da-ten vermerkt sind. sg

Peter Baumüller ist Leiter Automatisierung bei Heitec AG.

Mit einer maßgeschnei-derten App lässt sich der Produktionsprozess von Metallpigmenten in Echtzeit verfolgen. Bilder: Schlenk/Heitec

Page 32: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 032

D E M A N W E N D E R Orientierung ge-ben in den Zukunftsfeldern Digitalisie-rung und Automatisierung, das möchte Christian Thönes, Vorstandsvorsitzender der DMG Mori Aktiengesellschaft, wie er zur Hausausstellung erklärte. Die Strate-gie scheint aufzugehen: steigender Um-satz und Gewinn im Jahr 2019 und trotz unsicherer Konjunktur ein relativ leichter Auftragsrückgang von nur 14 Prozent.

Und gerade bei der Digitalisierung trumpfte das Unternehmen vom 11. bis 15. Februar 2020 in Pfronten auf. Im Fokus standen neben den Neuerungen bei den konventionellen und additiven „Fertigungsmaschinen“ und Automa-tion die durchgängige Konnektivität als Standard, das neue Kundenportal my DMG Mori mit WerkbliQ Upgrade – auch für Fremdmaschinen, die App-ba-sierte Plattform Tulip als einfacher Weg für die Digitalisierung des Shopfloors und das Celos-Update.

Mit Letzteren verspricht das Unterneh-men allen Celos-Kunden ein PLC-unab-hängiges Update auf die aktuelle Version.

Lösungen brauchen ConnectivitySeit einigen Jahren bereits ergänzt der Maschinenbauer sein traditionelles Ge-schäft schrittweise mit digitalen Dienst-leistungen – und langsam ergibt sich ein Big Picture, das mit dem 2013 ein-geführten App-basierten Bedien- und Steuerungssystem Celos samt integ-rierten Fertigungsauftrags-Steuerungs-system Farbe bekam.

In diesem Zuge ist DMG Mori auch Gründungsmitglied der Adamos GmbH. Dieses Partner-Netzwerk „bringt Unter-nehmen aus unterschiedlichen Berei-chen zusammen, um gemeinsam den digitalen Wandel im Maschinen- und An-lagenbau voranzutreiben und dabei den Blick stets auf den Nutzen des Endkun-den gerichtet zu lassen“, wie es auf der Webseite des Industrie-Netzwerks heißt.

DMG Mori bietet die durchgängige Konnektivität im Standard seit der EMO 2019 auch für ausgewählte Fremdfabri-kate an. Das nennt der Hersteller „DMG Mori Connectivity“. Basierend darauf hat das Unternehmen beispielsweise einen

eigenen Messenger aufge-setzt, der mittels konfigurier-baren Dashboards den aktuellen Status der Maschinen auf einen Blick zeigt. In der Produktion in Pfronten laufen solche Systeme heute schon erfolgreich.

Automatisiertes Service-ManagementWie bereits auf der EMO 2019 zeigte der Werkzeugmaschinenbauer sein neues Kundeportal „my DMG Mori“, das für alle Maschinenkunden des Herstellers kos-tenlos ist. Es bietet Funktionen für die Steuerung, Kontrolle und Dokumentati-on aller Serviceprozesse, die mit den ein-gesetzten Werkzeugmaschinen zusam-menhängen. Innerhalb weniger Wochen hatten sich 4.000 Anwender mit ihrem Maschinenpark kostenlos registriert. Bis Ende des Jahres 2020 sollen es 20.000 User sein, prognostiziert DMG Mori.

Die Nutzer können via Kundenportal Serviceanfragen auf Knopfdruck starten. Diese und optional angehängte Fotos oder Videos gelangen ohne Umwege an den richtigen Experten. Dabei weiß der User durch Track-&-Trace-Funktion wie es aktuell um seinen Serviceaufträge steht.

Mit WerkbliQ auf herstellerübergreifen-den Service upgraden: Dabei muss diese Optimierung nicht auf DMG-Mori-Maschi-nen beschränkt bleiben. Denn das Kun-denportal basiert auf der Bielefelder Lö-sung WerkbliQ und lässt sich per Upgrade auf diese Wartungs- und Instandhaltungs-Plattform erweitern. Damit können An-wender die Funktionen für ihren gesam-ten Maschinenpark erschließen.

Tulip: Digitalisierung für alle40-Millionen-Dollar-Invest: Die Zusam-menarbeit zwischen DMG Mori und Tulip (Boston, USA) soll vor allem auch kleinen und mittleren Unternehmen den Einstieg in die digitale Fertigung erleichtern. Statt die Mitarbeiter im Shopfloor „Top Down“ in ein Korsett von Richtlinien zu zwingen,

Das Spielfeld erweiternEffiziente und qualitative Maschinen verkaufen, das alleine langt künftig wohl nicht mehr.

Wie DMG Mori bis dato erfolgreich entgegensteuert, zeigte sich auf der Hausausstellung

des Werkzeugmaschinenbauers.

D M G - M O R I - H A U S A U S S T E L L U N G

(von links) Christian Thönes, Vorstandsvorsitzender der DMG Mori Aktiengesellschaft und Dr.-Ing. Masahiko Mori, Präsident der DMG Mori Company, erklärten die aktuelle Strategie.

Page 33: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 0 33

steht ihnen mit Tulip eine No-Code-Platt-form zur Verfügung. Bedeutet: IT-Know-how ist nicht nötig, um eigenständig Manufacturing-Apps zu erstellen.

Der User kann auf vorhandene und bereits selbst erstellte Apps zurück-greifen, um seinen Prozess zu beschrei-ben. Via Drag-&-Drop entsteht eine interaktive „Roadmap“, die den Mitar-beiter durch die Arbeit begleitet und beispielsweise an einem Kontrollpunkt anleitet, eine Messung durchzufüh-ren. Das Ergebnis wird mittels smartem Messmittel automatisch dokumentiert.

Zur Hausaustellung waren in der Spindel fertigung am Produktionsstand-ort in Pfronten einige Tulip-Arbeitsplätze zu sehen. Hier hat DMG Mori nach eigenen Angaben bereits nach wenigen Wochen die Produktivität um 20 Prozent gesteigert und die Fehlerrate um 10 Prozent gesenkt.

Neue Maschinen – konventionell und additivKonventionell: Die beiden neuen hori-zontalen Bearbeitungszentren DMU so-wie DMC 65 H monoBlock sollen die Flexibilität und Ergonomie von 5-Achs-Vertikalmaschinen mit der Produktivität und Prozesssicherheit von Horizontal-bearbeitungszentrum vereinen. Dafür wurde der Spänefall optimiert, wodurch sich die Maschinen insbesondere für die Bearbeitung von Aerospace-Struktur-bauteilen eignen sollen.

Laserstrukturieren: Die neue Laser-tec 400 Shape erweitert die Dimensio-nen beim 5-achsigen Laserstrukturieren: 3.350 x 1.350 x 1.000 Millimeter groß und 20 Tonnen schwer dürfen die Teile sein. Hiermit lassen sich beispielsweise Kunst-stoffspritzformen für Armaturenbretter im Autobau strukturieren, um veredelte Oberflächen herzustellen.

Laserauftragsschweißen: Als High-light war in Pfronten die neue Lasertec

125 3D hybrid ausgepreist. Zurecht: Mit dem jüngsten Modell lassen sich größe-re Bauteile aufspannen und komplett in einem Schritt per Laserauftrag und Fräsen bearbeiten. Die Bauteile kön-nen bis zu 2.000 Kilogramm schwer sein und zudem aus zwei unterschiedlichen Materialien bestehen.

Pulverbettverfahren: Ein Highlight ist auch die Lasertec 30 Dual SLM. Das neue Pulverbett-Flaggschiff verfügt über zwei Laser, die gemeinsam an einem Bauteil oder parallel an mehreren Werkstücken arbeiten können. Die Produktivität des besonders präzisen Additiv-Verfahren steigt dadurch um bis zu 80 Prozent.

Automation im TrendKünftig will DMG Mori alle Werkzeug-maschinen mit Automationslösungen anbieten. Man reagiere auf eine mas-siv steigende Nachfrage und erwarte ein Wachstum im dreistelligen Bereich. Hier nur einige Beispiele aus dem um-fangreichen Angebot.

Bis zu 40 Paletten: Eine DMU-65-mono-Block stattete DMG Mori zur Hausmesse mit dem neuen Automatisierungssystem PH Cell mit einer Stellfläche von 10,7 Qua-dratmetern aus. Der modulare Aufbau der Lösung ermöglicht eine individuelle Anzahl an Paletten in unterschiedlichen Größen. Zunächst ist es der mono-Block-Reihe vorbehalten – DMG Mori möchte es künftig jedoch für viele weitere Maschi-nen liefern. Im Baukasten ist neben dem normalen Rüstplatz auch eine in 90-Grad-Schritten drehbare Version für eine bes-sere Ergonomie beim hauptzeitparalle-len Rüsten zu finden. Als Basisversion mit einem Regalmodul sind bis 20 Paletten möglich. Mit zusätzlichem Regal werden bis zu 40 Palettenspeicherplätze daraus.

Auch das fahrerlose Transportsystem PH-AGV 50 (Automated Guided Vehicle) war zu sehen. Entstanden aus einer Ent-

wicklungspartnerschaft mit Junghein-rich erlaubt es flexiblere Prozesse auf den letzten Metern der Materialanliefe-rung an die Maschine.

Robo2Go Vision war in Pfronten an ei-ner Drehfräsmaschine CTX beta 1250 TC installiert. Dabei handelt es sich um ein Automationslayout mit freiem Zugang zur Maschine und Sicherheitskonzept für die Kollaboration von Mensch und Ma-schine. Es ermöglicht eine direkte Bela-dung mit Europaletten und kommt dank 3D-Kamera ohne spezifische Werkstück-ablagen aus. Das Teachen soll in weniger als 10 Minuten erledigt sein.

Fazit: Die Strategie geht aufDMG Mori selbst unterstreicht seinen Wandel vom klassischen Produkt- und Serviceanbieter zum ganzheitlichen So-lutionspartner für Technologie-, Auto-matisierung- und Digitalisierungslösun-gen: „Mit dem neuen Rollenverständnis stellen wir uns auf einen sich ändernden Blick der Kunden ein“, erklärte Christian Thönes auf der Hausaustellung.

Der Gang durch die gut organisierte Produktion in Pfronten zeigt, dass DMG Mori weiterhin hart am Kernprodukt, der Werkzeugmaschine, arbeitet. Auch das Engagement beim Digitalisieren fällt ins Auge. Dass das Unternehmen künftig Maschinen bauen, ergänzen-de Lösungen und ganze Lösungspake-te anbieten möchte, die sich mühelos in globale Produktions-, Optimierungs- und Automatisierungskonzepte einpas-sen lassen, ist nur ein logischer Schritt.

Letztlich könnte sich ein Blick auf die so entstehenden Systeme und Lösungen auch für den ein oder anderen Maschi-nenanwender lohnen. Schließlich entwi-ckelt hier ein Maschinenbauer und Fer-tigungsunternehmen möglicherweise einfach adaptierbare digitale Lösungen für die eigene Produktion. jbi

Im Fokus standen neben neuen Maschinen und Automation durch-gängige Konnek-tivität, das neue Kundenportal my DMG Mori, die App-basierte Platt-form Tulip für die Digitalisierung des Shopfloors und das Celos-Update.Bilder: DMG Mori

Page 34: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 034

D I E L Ä N G E N M E S S T E C H N I K war lange Jahre in separaten klimatisierten Messräumen vorzufinden und eher sel-ten standardisiert mit anderen Maschi-nen und Softwareprodukten der Fabrik vernetzt. Mit Industrie 4.0 ändert sich das. Durch frühzeitiges Messen im Pro-zess (Inline-Messung) mit Portalmessge-räten und dank der Kommunikation von Messergebnissen oder Korrekturwerten an Werkzeugmaschinen können die Ab-läufe innerhalb der Fabrik einschließlich Qualitätssicherung optimiert und die Produktivität der Kunden signifikant er-höht werden.

„Derartige Closed-Loop-Vernetzungen lösen wir heute in aller Regel neben File Transfer über proprietäre Schnittstel-len und vielzählige klassische Protokolle der Feld- und Steuerungsebene“, erklärt Tobias Ischen, Product Manager Auto-mation IT bei Carl Zeiss Industrial Quali-ty Solutions. Diese Lösungen enthalten oft nur Informationen über das „Wie“, das heißt über die Technologie, mit der die Datenübertragung zu erfolgen hat. Unklar bleibt jedoch das „Was“, also was die Daten bedeuten, nämlich Variablen mit semantischer Beschreibung. Meist ist es auch kostenintensiv, dieses wertvolle

Wissen mit technischer und dokumenta-rischer Hilfe zu erhalten.

„OPC UA wird hinsichtlich der Reduk-tion des Integrationsaufwandes bei der Vernetzung durch Companion Specifica-tions zumindest für neue Fertigungsstät-ten der vielversprechendste Lösungsan-satz sein. Damit können wir uns künftig stärker auf die Umsetzung von automa-tisierten Mess prozessen und messtech-nischen Anwendungen fokussieren, weil die Sisyphusarbeit der Schnittstellenpro-grammierung einschließlich Pflege größ-tenteils entfällt“, berichtet Ischen.

OPC UA vereinfacht Vernetzung mit Software und PlattformenDie Carl Zeiss Industrielle Messtechnik aus Oberkochen, ein Aussteller auf der METAV, versteht sich insbesondere als Software- und Lösungsanbieter. OPC UA wird die Vernetzung mit Fremdsoftware und Plattforme wie Manufacturing Exe-cution System (MES) oder Cloud sowie mit Produkten des Shopfloors wie spei-cherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) und Peripheriegeräten, zum Bei-spiel RFID-Systeme, vereinfachen. „Dar-über hinaus erleichtert es uns als MES-Anbieter, beispielsweise Daten aus dem Maschinenpark des Kunden zur OEE-Be-rechnung einzusammeln“, betont Ischen. Damit werden die Produktionsabläufe transparenter und eröffnen dem Kun-den zahlreiche Möglichkeiten, den Ferti-gungsprozess hinsichtlich Produktivität, Qualität und Rentabilität zu verbessern. Zudem erhalten mit OPC UA IT-Security-Lösungen Einzug in den Shopfloor.

OPC UA erleichtert Messtechnikern die ArbeitDer herstellerunabhängige Kommunikationsstandard OPC UA verzeichnet derzeit einen

rasanten Zuwachs, weil die offene Plattform die Integration neuer Maschinen und Geräte

in der Produktion deutlich erleichtert. Für die Längenmesstechnik erarbeitet der VDMA

aktuell entsprechende domänenspezifische Informationsmodelle. Auf der Metav 2020

vom 10. bis 13. März informieren Messtechnikhersteller darüber aus erster Hand.

V O N D A G H E I D E C K E R

M E S S T E C H N I K

OPC UA ist ein vielversprechender Ansatz, um den Integrationsaufwand von Messtechniklösungen in der Fertigung zu verringern. Bild: Carl Zeiss Industrielle Messtechnik

Page 35: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 0 35

M E S S T E C H N I K

Der offene Schnittstellenstandard OPC UA stellt im Kontext von Industrie 4.0 eine Schlüsseltechnologie für den hersteller-unabhängigen Austausch von Daten dar. Durch die Spezifikation der technischen Datenübertragung und die Beschreibung der Datensemantik in „Informationsmo-dellen“ fördert es die Interoperabilität und bildet folglich die Grundlage für die technische Kommunikation gemäß In-dustrie 4.0-Referenzarchitekturen und Umsetzungsempfehlungen.

„Auf Basis der OPC-UA-Spezifikation entstehen derzeit eine Vielzahl an do-mänenspezifischen Informationsmodel-len, auch OPC UA Companion Specifi-cations genannt. Diese beschreiben die benötigten Informationen innerhalb ei-ner Domäne, beispielsweise der Längen-messtechnik“, “, erklärt Dr. Armin Lechler, stellvertretender Institutsleiter des ISW an der Universität Stuttgart. Das bringt Vorteile sowohl für die Anbieter als auch die Anwender.

Kostenreduzierung durch einheitliche Schnittstellen„Wie bei vielen Themen steht bei der Ver-einheitlichung von Kommunikations-schnittstellen die Kostenreduzierung im Vordergrund. Auch in der Längenmess-technik wird wegen proprietärer Lösun-gen viel Engineerings- und Anpassungs-aufwand geleistet“, sagt Lechler. Eine vereinheitlichte Schnittstelle erlaubt eine schnellere Realisierung kundenindividu-eller Projekte. Die Anbindung an andere Maschinen oder übergeordnete Steue-rungs- und Planungssysteme würde sich deutlich vereinfachen.

Hinzu kommt, dass eine Schnittstel-le kein Alleinstellungsmerkmal darstellt. Die Daten liegen heute bei allen Herstel-lern schon in der ein oder anderen Form

vor – nur eben nicht einheitlich“, betont Lechler. „Aufgrund der zahlreichen Aktivi-täten zu Companion-Standards und der zunehmenden Verbreitung von OPC UA im Allgemeinen sehe ich die Entwicklun-gen für die Zukunft positiv. Viele Projekte scheitern aktuell noch an der industriellen Umsetzung, da proprietäre Schnittstellen oft nicht wirtschaftlich nutzbar sind.“

Weniger Ausschuss durch Überwachung der Produktion„OPC UA bietet die Möglichkeit, unser Wissen aus dem Messablauf mit anderen Prozessbeteiligten zu teilen. Das verkürzt im Closed Loop Reaktionszeiten bei Ab-weichungen und spart unseren Kunden viel Zeit und Geld“, erläutert Prof. Heiko Wenzel, CDO der Wenzel Group in Wies-thal. „Unsere Koordinatenmessmaschi-nen kommen neben ihrer Anwendung im Messraum zunehmend fertigungs-nah zum Einsatz. Dabei prüfen wir nicht nur die Teile selbst, sondern erhalten kla-re Einblicke in Fertigungsbedingungen, wie Vibration, Temperatur etc., die un-sere Messergebnisse beeinflussen. Das Sammeln dieser Daten und die Analyse erfolgt bisher proprietär und kann da-

her erst einmal nur im eigenen Umfeld ausgewertet werden. Hier bietet OPC UA hervorragende Chancen, das Wissen mit und von anderen Maschinen zu teilen, um damit deutlich schnellere präzisere Rückmeldungen zu geben.“ Kunden pro-fitieren davon, dass die Analyseergebnis-se – für weniger Fehlteile – direkt in eine übergreifende Überwachung und Steue-rung der Produktion einfließen können.

Prozessüberwachung sorgt für hohe ProduktionsqualitätZum 40-jährigen Jubiläum der METAV ist auch Wenzel wieder als Aussteller mit von der Partie. In der Quality Area wer-den neueste Entwicklungen bei der Ko-ordinatenmesstechnik und Computerto-mographie sowie beim optischen High Speed Scanning gezeigt. Schwerpunkt ist die Integration in flexible Fertigungs-prozesse und die Sicherstellung der Pro-duktionsqualität durch zeitnahe Prozess-überwachung.

„Geschwindigkeit bei der Standardi-sierung ist aktuell wichtiger als Perfekti-on, sonst werden die Standards in ande-ren Branchen und Regionen gemacht, und wir müssen denen folgen. Wir sehen schon, dass sich hier beispielsweise IT-Un-ternehmen oder Automatisierer – mit an-deren Schwerpunkten und Erwartungen – positionieren wollen. Daher ist es wich-tig, dass wir nicht so sehr auf Einzelinte-ressen achten, sondern rasch gemeinsa-me, wenn auch kleine Nenner finden“, so das Fazit von Heiko Wenzel. sg

Dag Heidecker ist freier Journalist in Köln.

Die Daten der Koordinatenmessmaschinen bei Wenzel können mithilfe von OPC UA komfortabler geteilt werden, um Rückmeldungen zu erhalten. Bild: Wenzel Group

OPC UA Com-panion Specifica-tions erleichtern die Konfiguration von Maschinen und den Daten-transfer. Bild: Carl Zeiss Indus-trielle Messtechnik

Page 36: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

P R O G R A M M S C H N I T T S T E L L E N für Härteprüfmaschinen, zum Beispiel ecos Workflow xChange von Emco-Test Prüfmaschinen, erlauben den Austausch von Daten zwischen einem Härteprüfer und einem beliebigen Programm, einer Maschine oder einem Gerät. Damit wer-den alle für die Härteprüfung relevanten Para meter offengelegt. Die Schnittstelle ist in den meisten Härteprüfern serien-mäßig enthalten und lässt sich samt Ge-rät in automatisierte Anlagen integrieren. Diese Schnittstelle ermöglicht kunden-spezifische Anbindungen eines Härte-prüfers an Datenbanken, Dateneingabe-geräte sowie Produktionsanlagen. Selbst ein vollautomatisierter beziehungsweise mannloser Betrieb stellt keine Schwierig-keiten mehr dar. Durch das gängige XML-Format wird ein einfacher und klar struk-turierten Umgang ermöglicht.

lengang mit einer entsprechenden Ein-richtung zur Bauteilpositionierung oder von einem Roboter in einer Produkti-onszelle. Daraus ergeben sich Vorteile in der Handhabung, die den Vorgang der Härte prüfung vereinfachen.

Moderne Prüfmaschinen, die mit ei-ner intelligenten Software arbeiten und in die Produktion integriert sind, ermög-lichen nicht nur leistungsfähige Daten-auswertungen, sondern auch den Um-gang mit großen Datenmengen sowie aussagekräftige Analysen.

Kommunikation auf SteuerungsebeneOPC UA – ein Standard für den Daten-austausch – als plattformunabhängige, service-orientierte Architektur bietet den Vorteil, dass selbst unterschiedlichs-te SPS-Einheiten auf Signalebene mitei-nander kommunizieren können. Moder-ne Maschinen sind modular aufgebaut, fallen bei Wartun-gen weniger lange aus und sorgen lang-fristig für mehr In-vestitionssicherheit. Viele SPS-Komponen-

Härteprüfung mit IntelligenzNoch vor zwanzig Jahren war es keineswegs selbstverständlich, dass Maschinen untereinander und mit

Fertigungsanlagen oder Datenbanken kommunizieren konnten. Heute aber haben intelligente Systeme

in die Qualitätssicherung und Härteprüfung längst Einzug gehalten.

V O N M A T T H I A S B L A I C K N E R

Q U A L I TÄT S S I C H E R U N G

1 / 2 0 2 036

Industrie 4.0 lightMithilfe der Schnittstelle können An-wender ihre Prüfaufträge automatisiert ablaufen lassen, denn die eigene Fir-mensoftware kommuniziert direkt mit der Software der Härteprüfmaschine. Die Schnittstelle führt den Auftrag aus und sendet das Ergebnis zurück an die Software des Produktionsbetriebes. Der Härteprüfer kann mit der unternehmens-spezifischen Datenbanklösung über die Schnittstelle direkt interagieren und Prüfdaten austauschen. Die Anbindung von Dateneingabegeräten wie Barcode-Scannern und RFID-Lesern wird ebenso unterstützt wie unterschiedliche Forma-te zur Dateneingabe. Importierte Daten lassen sich im Härteprüfer verarbeiten, Prüfergebnisse direkt in der Datenbank ablegen und Informationen versenden, beispielsweise an ein Smartphone. Das ist sozusagen Industrie 4.0 light.

Die Schnittstelle ermöglicht die Über-mittlung der Steuerbefehle an den Härteprüfer. Damit lässt sich die Här-teprüfmaschine flexibel in komplexe Automatisierungssysteme integrieren. Die Beladung erfolgt über einen Rol-

Härteprüfmaschine integriert in eine auto-

matisierte Anlage.

Page 37: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

Q U A L I TÄT S S I C H E R U N G

ten werden automatisiert in Großserie hergestellt, so auch für die Härteprüf-maschinen von Emco-Test (mehrere 100.000 Stück pro Jahr). Die Bestückung und Verlötung erfolgen über vollauto-matisierte und standardisierte Prozesse. Die SPS-Komponenten werden ausführ-lichen Tests unterzogen und sind auf-grund ihrer Modularität flexibel nach-rüst- und umsteckbar. Damit lassen sie sich universell einsetzen. Aber es erge-ben sich noch weitere Vorteile: Da die SPS-Komponenten keine internen Relais besitzen, sind sie weitgehend verschleiß-frei, kleiner, zuverlässiger und oft lang-fristig kostengünstiger sowie mit ande-ren IT-Anlagen vernetzbar. Außerdem ermöglichen sie eine schnellere Fehler-analyse: Mittels Fernwartung lässt sich die Steuerungslogik über das Internet verändern. Die SPS-Einheiten weisen ei-nen geringeren Stromverbrauch als ver-bindungsprogrammierte Steuerungen (VPS) auf und lassen sich meist mit gerin-gerem Aufwand umfunktionieren oder neu verdrahten.

Digitale GegenwartDie Vorteile in der Herstellung und Um-setzung wirken sich nicht nur positiv auf den Maschinenbauer aus, sondern auch auf dessen Kundenstamm. Von der di-gitalen Vernetzung zwischen Hersteller und Anwender profitieren alle Beteilig-ten. So verlaufen Wartungsarbeiten, Up-dates und vor allem der Datenaustausch weitestgehend im Hintergrund ab, stö-ren keine Abläufe und führen zu keinen Produktionsstopps. Eine intelligente Här-teprüfmaschine, die über eine modulare Steuerung verfügt, verbunden mit einer intuitiven Software, ermöglicht eine leis-tungsfähige Qualitätssicherung. Durch die Digitalisierung ist die Härteprüfung vom einstmals mechanischen Vorgang zur hoch technologischen Messtechnik avanciert – vom einfachen Eindruck zur optisch unterstützten Datenauswertung, genauestens nachvollziehbar bis in den Nano-Bereich.

Härteprüfung der ZukunftEs bleibt spannend, was die fortschrei-tende Technologisierung der Qualitäts-sicherung, und im Speziellen der Härte-prüfung, bringen wird. Die zunehmende Vernetzung ermöglicht neue Formen der Zusammenarbeit wie innovative Arbeits- und Finanzierungsmodelle. Dies kann dazu führen, dass der Wert nicht mehr in den einzelnen Produktionsanlagen liegt, sondern in der gemeinsamen Nutzung von Daten. Bestrebungen und Tendenzen weisen genau in diese Richtung. r t

Matthias Blaickner leitet bei Emco-Test die Software-Entwicklung.

Print

ePaper?

PROBEABOFÜR BEIDES UNTER

www.digital-manufacturing-magazin.de/abonnement

Im Inneren einer Emco-Test-Härteprüfmaschine befinden sich zahlreiche SPS-Komponenten.Bilder: Emco-Test Prüfmaschinen

Page 38: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 038

W E R K Z E U G E S T E L L E N einen nicht unerheblichen Kostenfaktor in der Fer-tigung dar. Daher achten zerspanende Unternehmen darauf, sie optimal und so lange wie möglich zu nutzen. Vor allem in der Serienfertigung und bei automa-tisierten Abläufen sind der Optimierung jedoch oft enge Grenzen gesetzt. Werk-zeuge mit definierter Standmenge bei-spielsweise werden ausgetauscht, wenn diese Standmenge erreicht ist. Oft wäre das jedoch noch nicht nötig, denn das Werkzeug hat seine tatsächliche Stand-zeit noch nicht erreicht. Allerdings ge-hen die Betriebe auf Nummer sicher, um Qualitätsprobleme, Ausschuss und unge-plante Stillstände zu vermeiden.

Lösungen findenEinen Lösungsansatz für diese und ähnli-che Herausforderungen bietet das Modul

„Artis Genior Modular“ von Marposs. Die-ses Unternehmen ist Experte für Messtech-nik in der Fertigung. Die vollautomatische Werkzeug- und Prozessüberwachung er-fasst verschiedene Messwerte und wer-tet sie auf Basis mehrerer Kriterien aus. Beispielsweise misst das Modul die Kraft, die die Maschine bei der Bearbeitung auf-bringen muss. Von dieser Kraft schließt das System auf den aktuellen Verschleiß bezie-hungsweise auf den Bruch des Werkzeugs. Der aktuelle Status wird am Bediendisplay der Maschinensteuerung oder an einem angeschlossenen Rechner angezeigt.

Auf diese Weise lassen sich Werkzeuge bis zu ihrem tatsächlichen Standzeitende voll ausnutzen. Das gesamte System ist durch die unterschiedlichen Messungen des Moduls geschützt.

Kooperation für mehr NutzenUm Anwendern des Moduls zusätzlichen Mehrwert zu bieten, arbeitet Marposs mit c-Com zusammen. Dabei nutzt der Mess-technik-Spezialist die Open-Cloud-Platt-form des Start-ups. Der Anwender kann danke der Kooperation Warnmeldung über die c-Com-Cloud auf sein mobiles Endgerät erhalten, sobald er handeln soll-te. Das führt zu einer schnelleren Reaktion und zu einer erhöhten Effizienz.

Zudem erlaubt der Austausch der Da-ten genauere Voraussagen über die an-stehenden Werkzeugwechsel. c-Com erstellt dazu eine Übersicht, je nach Wunsch in Zeitangaben oder in der ver-bleibenden Anzahl an Werkstücken. Dank dieser Informationen können Mit-arbeiter im Einstellraum des Zerspaners rechtzeitig die neuen Werkzeuge vorbe-reiten und gezielt vorhalten.

Das vereinfacht die Planung und redu-ziert Rüstzeiten sowie Maschinenstillstän-de durch stets vorbereitete Werkzeuge. Auch die vorgehaltenen Werkzeuge las-sen sich so minimieren und damit Werk-zeugträger und Platz einsparen. Nun wollen Marposs und c-Com die Zusam-menarbeit ausbauen, deren erste Ergeb-nisse sie zur Emo im Herbst 2019 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt haben.

Digitale BeschichtungsabwicklungDie Aufarbeitung von Werkzeugen ist ein weiterer wichtiger Punkt, der die Kosten und zudem den Einsatz wertvoller Roh-stoffe verringern kann. Dazu zählen ins-besondere das Nachschleifen und Neu-beschichten der Werkzeuge.

Dazu durchläuft das Werkzeug mehre-re Stationen im Aufbereitungsprozess, die in der Regel verschiedene Unternehmen umsetzen. Um die Aufträge abarbeiten und entsprechend zuordnen zu können, erfasst jedes Unternehmen die Werkzeu-ge. Dieses Vorgehen ist damit sehr auf-wendig für alle Beteiligten, die Zerspaner, die Nachschleifer und die Beschichter.

Physische Begleitkarten durchlaufen heute gemeinsam mit den Aufträgen die gesamte Prozesskette. Hat ein Nach-schleifer die Werkzeuge zum Beschichten geschickt, ist er über den aktuellen detail-lierten Auftragsstatus im Unklaren. Möch-te er wissen, wann der Prozessschritt ab-geschlossen ist, muss er nachfragen.

Zudem haben Beschichter, Nachschlei-fer und auch der Nutzer der Werkzeu-ge keine Übersicht darüber, wie oft ein Werkzeug bereits nachgeschliffen und neu beschichtet wurde. Nur manchmal ist Anzahl der Nachschliffe am Werkzeug-

Wie Apps und Cloud den Umgang mit Werkzeugen optimierenSchrittweise die Fertigung vernetzen, Lieferanten und Kunden einbeziehen, Daten gemeinsam nutzen –

das ermöglichen die digitalen Dienstleistungen von c-Com. Das Start-up entwickelt dafür entsprechende

Applikationen und arbeitet eng mit Kooperationspartnern zusammen.

V O N G I A R I F I O R U C C I

D A S W E R K Z E U G H A N D L I N G D I G I TA L I S I E R E N

c-Com hat verschiedene Kooperationen zur Digitali-sierung des Werkzeugshandlings am Start. Bilder: c-Com

Page 39: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

D A S W E R K Z E U G H A N D L I N G D I G I TA L I S I E R E N

schaft markiert. Alles in allem steht dem Nutzen also eine relativ hohe und auf-wendige Verwaltung gegenüber.

Mit Oerlikon Balzers In Kooperation mit dem Beschichter Oer-likon Balzers hat c-Com eine Applikation entwickelt, die eine deutlich effektivere und transparentere Auftragsabwicklung erlaubt. Der Prototyp war zur Emo 2019 zu sehen. Die Voraussetzung, um die Vortei-le der digitalen Beschichtungsabwicklung nutzen zu können, ist die Serialisierung der Werkzeuge mit einer Identifikationsnum-mer. Die Applikation tauscht damit Daten mit dem Kundenportal „myBalzers“ aus. Die Kooperation digitalisiert die komplette Auftragsabwicklung und alle Belege sind online vorhanden.

Dokumente, wie Lieferscheine, Rech-nungen oder Auftragsbestätigungen sind ebenso verfügbar wie der Status jedes einzelnen Beschichtungsauftrags. Nachfragen zum Stand des Auftrags entfallen, ein kurzer Blick in die Applika-tion genügt.

Zudem beschleunigt der neue Prozess die komplet-te Auftragsabwicklung, da die erfassten Daten zum Auftrag für alle folgenden Prozessschritte zur Verfü-gung stehen. Zerspaner erhalten ihre Werkzeuge schneller von der Wieder-aufbereitung zurück Da die manuelle Eingabe von Daten stark reduziert ist, sinkt die Fehleranfälligkeit des Prozesses. Der Zerspa-ner weiß damit zu jeder Zeit alles Wichtige zu seinem Werkzeug. Er sieht, wie oft sein Werkzeug nachge-schliffen wurde und erhält umfassende Informationen zur Beschichtung. Diese Informationen können enorm hilfreich sein, um den Bearbeitungsprozess zu op-timieren. Der Nutzer kann Ursachen für Leistungseinschränkungen aufgrund des Werkzeugs schneller identifizieren und aus dem Weg räumen.

KI-App: Der technische Berater für die JackentascheDamit zerspanende Bearbeitungen pro-zesssicher und mit optimalem Ergebnis ablaufen, müssen viele Rädchen optimal

ineinandergreifen. Produziert der Zerspa-ner schlechte Ergebnisse oder gar Aus-schuss, kann dies viele Ursachen haben. Sind verschlissene Schneiden der Grund, stellen sich folgende Fragen: Um welchen Verschleiß handelt es sich? Warum tritt dieser Verschleiß auf und wie kann er zu-künftig vermieden werden? Um solche und ähnliche Fragen zu beantworten, hat c-Com eine Verschleißerkennungs-Appli-kation entwickelt und deren Prototyp auf der Emo 2019 vorgestellt.

Mit einem Smartphone und einer Zu-satzlinse zur Bildvergrößerung wird die ver-schlissene Schneide fotografiert. Daraufhin erkennt die App, um welchen Verschleiß es sich handelt und gibt entsprechende Handlungsempfehlungen. So können An-wender genau diesen Verschleiß künftig verhindern. Die Applikation basiert auf „Machine Learning“, einer Teildisziplin der

Künstlichen Intelligenz (KI). Das heißt, die Applikation lernt auf Grundlage von Da-tensätzen. Für die App hat das Start-up mehrere hun-dert Bilder gemeinsam mit den Werkzeugspezialisten von Mapal qualifiziert. Das heißt, der Algorithmus wur-de trainiert und ihm wur-de sozusagen „gezeigt“, wie welcher Verschleiß aussieht.

Die Applikation erkennt verschiedene Arten von Verschleiß wie Freiflächen-verschleiß, Kolkverschleiß oder Aufbauschneiden. Basierend darauf rät die App beispielsweise dazu, den Vorschub zu reduzie-ren, die Drehzahl zu erhö-hen oder auf eine andere

Beschichtung umzusteigen.Die Ratschläge und Hinweise sind heu-

te noch statisch. Allerdings arbeitet das Team bei c-Com daran, dass die App an-hand der Einsatzdaten des Werkzeugs ganz konkrete, individuelle und präzise Hinweise geben kann, welche Parameter geändert werden sollten – ein technischer Berater für die Hosentasche eben. Mit zahlreichen Ausbaumöglichkeiten sollen die gezeigten Anwendungen und Koope-rationen dem Werkzeuganwender künftig die Arbeit erleichtern und ihm helfen sei-ne Prozesse weiter zu optimieren. jbi

Giari Fiorucci ist Geschäftsführer von c-Com.

Anzeige_13_aaaf20_neu_75x297.indd 1Anzeige_13_aaaf20_neu_75x297.indd 1 03.12.19 17:4203.12.19 17:42

Prototyp auf der Emo 2019: Die Machine-Learning-App erkennt um welchen Ver-schleiß es sich handelt.

Page 40: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 040

B E R E I T S I M J A H R 2015 präsentier-te die Bundesregierung ihre Hightech-Strategie, Deutschland auf dem Weg zum weltweiten Innovationsführer vo-ranzubringen. Im Rahmen des Förder-programms „Innovationen für die Pro-duktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ wurden Ideenwettbewerbe und Forschungsprogramme gestartet, um Systemlösungen zur Montage kom-plexer Stückgüter in produzierenden Un-ternehmen zu entwickeln. Hierbei konn-ten zwei Gestaltungsfelder bearbeitet werden: kollaborative Montagesysteme und wandlungsfähige Montageanlagen. Bei dem Ideenwettbewerb wurden ins-gesamt 41 Projektskizzen mit 345 Pro-jektpartnern unter dem Stichwort „Kom-petenz Montage – kollaborativ und wandlungsfähig (KoMo)“ eingereicht.

Aus einer dieser Projektskizzen entstand das Forschungsprojekt „freeMoVe“. Unter diesen Begriff sollte eine wandlungsfä-hige Montage in frei vernetzten Monta-gesystemen verstanden werden. Ziel des Vorhabens war die Entwicklung einer neuen Organisationsform für die wand-lungsfähige und hochvariante Montage für kleine Stückzahlen bis Losgröße 1. Grundlage der neuen Organisationsform war die Möglichkeit, die Bearbeitungsor-

te und Reihenfolge für jedes Produkt in-dividuell nach Verfügbarkeit festzulegen (sogenannte Auftragsroute).

Hierfür wurden die Planung und Ge-staltung, Steuerung und Informations-bereitstellung sowie die erforderliche wandlungsfähige Technik weiterentwi-ckelt. Neben der Entwicklung der Or-ganisationsform entstanden als zen-trale Entwicklungen verschiedene technologische Bausteine, ein merkmals-basiertes Steuerungs- und Leitsystem mit Plug&Produce-Funktionen, mobile Roboter, flexible Zuführ- und Greiftech-nik sowie Stationstechnik.

Im freeMoVe-Projekt untersuchte das Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen Universität die Gestal-tung und Steuerung frei verketteter Montagesysteme. Unterstützt wurde es dabei von den Anwenderfirmen In-fineon AG, ZF Friedrichshafen AG und Philips Innovation Services (PInS), den Ausrüstern Zimmer Group, Ifsys GmbH, Henkel+Roth GmbH und Istec GmbH sowie vom Fraunhofer-Institut für Pro-

duktionstechnologie (IPT). Als frei verkettet wird ein Montagesys-tem bezeichnet, das für jedes individuelle Pro-dukt in Form einer Auf-tragsroute eine flexible Montageabfolge ohne zeitliche oder räumli-che Restriktionen be-reitstellt. Eine Auftrags-route beschreibt dabei die für die Montage eines Produktes aus-gewählten Bearbei-tungsorte und deren Reihenfolge.

Steuerung frei verketteter MontagesystemeIm Gegensatz zu einem starr verketteten Montagesystem, in dem die Auftrags-route bei der Montagesystemgestaltung festgelegt wird, sind für frei verkettete Montagesysteme dynamische Auftrags-routen charakteristisch. Die Festlegung der Auftragsroute erfolgt individuell für jeden Auftrag und wird unter Berück-sichtigung der Verfügbarkeit geeigne-ter Montageressourcen (beispielsweise nicht verfügbar aufgrund von Wartung oder Defekt) kontinuierlich nachgeführt.

Wandlungsfähige MontageDas vom Werkzeugmaschinenlabor der RWTH Aachen Universität geleitete Forschungsprojekt „freeMoVe“ hat

sich zum Ziel gesetzt, eine neue Organisationsform für die wandlungsfähige Montage für kleine Stückzahlen bis

Losgröße 1 zu entwickeln. Für die Zimmer Group stand bei dem Projekt das Thema „Greiftechnik am mobilen

Roboter“ und die Entwicklung adaptiver und flexibler Greiftechnik im Fokus.

V O N G R E G O R N E U M A N N

M O N TA G E S Y S T E M E

Ein hochflexibles Greifsystem für das Vorrichtungs-handling bei Infineon. Bilder: Zimmer Group

Wechselfingersystem für die kostengünstige und schnelle Anpassung an unterschiedliche Produktgeometrien.

Page 41: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 0 41

M O N TA G E S Y S T E M E

Das Leitsystem setzt dabei Optimie-rungsalgorithmen zur Maximierung der Effizienz des Montagesystems ein.

Die Zimmer Group verantwortete als Befähiger im Forschungsprojekt free-MoVe schwerpunktmäßig den Bereich „wandlungsfähige Stationstechnik“. Da-bei stand für das Unternehmen das The-ma „Greiftechnik am mobilen Roboter“ beziehungsweise die Entwicklung adap-tiver und flexibler Greiftechnik im Fokus.

Einfache Anpassbarkeit der Greifbackengeometrie Das Handhaben von einzelnen Werkstü-cken oder Baugruppen ist eine elementa-re Tätigkeit in der industriellen Montage, deren Anpassung an wechselnde Pro-dukte zeit- und kostenintensiv ist. Gro-ße regelbare Hub- und Greifkraftberei-che sowie eine einfache Anpassbarkeit der Greifbackengeometrie sind wichtige Anforderungen an eine adaptive Greif-technik. Die Zimmer Group hatte im freeMoVe-Projekt drei unterschiedliche adaptive Greifsysteme für verschiedene Anwendungsfälle entwickelt. Dabei wur-den auch die Möglichkeiten moderner elektrischer Greifsysteme berücksichtigt, die durch die stufenlose Einstellbarkeit von Kraft und Geschwindigkeit ein takti-les Arbeiten ermöglichen.

Für eine roboterbasierte Beförderung unterschiedlichster Produktionsvorrich-tungen wurde ein flexibles Greifsystem entwickelt, das die Vorrichtungen an in-dividuell definierten Positionen sicher

aufnimmt. Das aus mehre-ren Elektrogreifern beste-hende System zeichnete sich durch seine extreme Vielsei-tigkeit und Flexibilität aus. Es verfügte über einen großen einstellbaren Hub in X- und Y-Richtung und ermöglicht den klassischen Kraft- und Formschluss sowie das vor-gesteuerte Vorpositionieren und Greifen. Weitere Merk-male des Systems waren die schlanke Dimensionierung für den Einsatz an Leicht-baurobotern. Des Weiteren ließen sich alle relevanten Greifparameter im Voraus konfigurieren.

Wechselfingersystem für diverse FahrwerkkomponentenIn einem zweiten Anwendungsfall wur-de von der Zimmer Group ein völlig neuartiges Wechselfingersystem zur Handhabung unterschiedlichster Fahr-werkkomponenten (Spurstangen) ent-wickelt. Durch Anpassen der produktsei-tigen Greifbackengeometrie ließen sich unterschiedlichste Bauteile sicher grei-fen. Systeme mit weichen Materialien können die exakte Positionierung des Bauteils im Greifer jedoch meist nicht gewährleisten. Daher wird häufig mit-tels Wechselschnittstelle am Roboter der komplette Greifer ausgetauscht, was zu hohen Kosten führt.

Bei dem neuen Wechselfingersystem wurden lediglich die Greifbacken aus-getauscht und somit die Anzahl redun-danter Greifer deutlich reduziert. Die Greifbacken können dennoch Kräfte in allen Raumrichtungen aufnehmen. Für den automatisierten Wechsel sind weder Werkzeuge noch zusätzliche Antriebe oder Sensoren nötig, da dies durch die Bewegung des Roboters erfolgt, was den Vorgang robust und wartungsfrei macht. Das System ist modular aufgebaut, kann Druckluft oder Vakuum übertragen und ist einfach in Anwendungen integrierbar.

Im dritten Anwendungsfall wurde un-tersucht, wie man die Elastizität der Greifbacken dafür verwenden konn-te, um insbesondere Bauteile mit ho-hen prozess- und geometriebedingten Toleranzen zu handhaben. Dazu hatte die Zimmer Group eine spezielle Greif-backengeometrie entwickelt, die je nach eingesetztem Material eine de-finierte Flexibilität zugelassen hat. Im Zusammenspiel mit einem universel-len Zuführsystem konnte prozesssiche-res Greifen gezeigt werden. Zur Verein-fachung des Greiferwechsels auch für Anwendungen im Bereich der Mensch-Roboter-Kollaboration und auf mobilen Manipulatoren wurde ein „End-of-Arm“-Systembaukasten entwickelt.

Mittels eines werkzeuglosen mecha-tronischen Schnellwechselsystems mit Luft-, Strom- und Signalübergabe kön-nen mehrere Greifer, Kamerasysteme und Sensoren direkt und ohne außen-liegende Kabel mit dem Roboterflansch verbunden werden, die ihre Informa-tionen mit der Robotersteuerung aus-tauschen und entsprechend paramet-riert und bedient werden. In den letzten Jahren entwickelte die Zimmer Group Human-Robot-Collaboration-Greifer (HRC-Greifer) für unterschiedliche An-wendungsfelder, welche durch die DGUV zertifiziert wurden. Auf der dies-jährigen Motek werden am Stand der Forschungsprojekte aus KoMo die sich mit der Wandlungsfähigkeit befasst ha-ben (freeMoVe, ProMoA und Mkroko-mo), die Ergebnisse präsentiert. sg

Gregor Neumann ist freier Journalist.

Der „End-of-Arm“-Systembaukasten der Zimmer Group für den vereinfachten Greiferwechsel an Leichtbaurobotern.

Mechatronischer Servogreifer zur Montage von Spannringen.

Page 42: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 042

A N G E S PA N N T E KO N J U N K T U R und dramatische Marktveränderun-gen zwingen Industrieunternehmen, richtungsweisende Investitionen zu tä-tigen. Doch wo genau sollten Unter-nehmen investieren, um neue Produk-tivitätssprünge zu erreichen?

Industriemanager stellen sich zuneh-mend die Frage, ob traditionelle Lean-Management-Methoden in einer digi-talen Welt nicht bereits obsolet sind. Umgekehrt gilt aber auch: Steigert eine digitale Transformation ohne Lean tat-sächlich die Produktivität? Und welche digitalen Instrumente bringen Unter-nehmen wirklich weiter?

Ist Lean obsolet?Mit solch drängenden Fragen beschäftigt sich die aktuelle Studie „Lean trifft Digi-tal“, die der Beratungsspezialist Camelot Management Consultants unter Supply-Chain- und Operations-Verantwortlichen

in den Branchen Maschinenbau, Auto-mobil, Medizintechnik, Elektro und Me-tallverarbeitung durchgeführt hat.

Für die Studie untersuchte Camelot die Komplexität und Volatilität (Nach-frageschwankungen) des betrieblichen Umfelds der befragten Industrieunter-nehmen, den Reifegrad in Bezug auf Lean-Management sowie Service Level, Bestandshöhen, Qualität und Herstell-kosten der Unternehmen im Vergleich zum Wettbewerb.

Lean als MotorLean-Management gilt gestern wie heute als ein Hauptkonzept in der Führung mo-derner Industriebetriebe. Der Begriff geht auf eine Studie des Massachusetts Insti-tute of Technology (MIT) aus den 1990er-Jahren zurück. Besonders geprägt wurde die Methode vom japanischen Auto-Kon-zern Toyota. Die dem Lean-Management zugrunde liegenden Prinzipien des Pro-

duktflusses durch den Prozess der Wert-schöpfung sowie der Standardisierung der Produktionsabläufe beeinflussen die weltweite Ökonomie bis heute und un-terliegen ebenso wie der Markt selbst ei-nem ständigen Wandel.

Lean hat GrenzenObwohl Lean-Management seit Jahren als fest etabliert und ausgereift gilt, ga-ben 60 Prozent der in der Camelot-Studie befragten Industrieunternehmen an, nur über einen mittleren Reifegrad in Bezug auf den Einsatz von Lean-Management zu verfügen. Das liegt insbesondere an dem Aspekt, dass die Transparenz über die erzielten Ergebnisse in der Praxis Schwierigkeiten bereitet.

Unternehmen begegnen daher dem Druck zur Produktivitätssteigerung mit dem Streben nach einer verbesserten Umsetzung von Lean-Management. Hier allerdings stellen die Unternehmen schnell fest, dass der erzielbare Nutzen immer weniger dem für die Verbesserun-gen getätigten Aufwand entspricht.

Der Grund wiederum dafür ist das zu-nehmend komplexere und volatilere Marktumfeld, dem sich die Unternehmen heute gegenübersehen und bei dem tra-ditionelle Lean-Management-Methoden eben nicht mehr ausreichend greifen.

Lean und DigitalisierungNun kommt die Digitalisierung ins Spiel. Laut der Studie ist ein mittlerer Lean-Ma-nagement-Reifegrad Grundvorausset-zung für einen erfolgreichen Einsatz digi-taler Technologien in der Produktion. Das verhindert, dass einfach nur die vorhan-dene Verschwendung digitalisiert wird.

Ab einem mittleren Reifegrad sind di-gitale Lösungen nötig, die traditionelle Lean-Methoden ergänzen und es dem Unternehmen ermöglichen, schneller

Erfolgsrezept gegen die Rezession?Industrieunternehmen sind angesichts der drohenden Rezession mehr denn je gefordert, ihre Produktivität

zu steigern. Doch helfen traditionelle Lean-Methoden im digitalen Heute überhaupt noch weiter?

Eine aktuelle Studie gibt Antworten.

V O N J E N S S T E U E R U N D R O B E R T L E O N H A R D T

S T U D I E : „ L E A N T R I F F T D I G I TA L“

Fertigende Unternehmen sollten zunächst ihre vorhandene Lean- und Digital-Architektur sowie die entsprechenden Prozesse auf den Prüfstand stellen. Bild: Tashatuvango/Shutterstock

Page 43: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

und flexibler auf sich ständig verändern-de Markteinflüsse zu reagieren.

Waren bis vor 20 Jahren (Kunden-)An-forderungen an Produktlebenszyklen, Variantenvielfalt und Kommunikations-wege noch relativ gering, ist Komplexität zum aktuellem „Normal“ geworden. Und das Beherrschen dieses neuen Normal-zustandes ist nicht Kür, sondern grund-legende Pflicht eines im harten Wettbe-werb stehenden Unternehmens.

Abhilfe dank IoTAbhilfe schaffen beispielsweise IoT-Lö-sungen (IoT für Internet of Things) auf dem Shopfloor, die durch Sammeln und Auswerten von Echtzeitdaten Transpa-renz schaffen. Die Daten werden dort genutzt, wo sie Mehrwerte schaffen kön-nen, beispielweise durch die Vorhersage von Werkzeugbrüchen.

Neben dem oft diskutierten Predictive Maintenance können auch weitere Kon-zepte wie automatisiertes Replenish-ment (Nachschubsteuerung), adaptive Produktionsplanung und digitales Qua-litätsmanagement auf dieser Daten-grundlage aufbauen.

Vor der Einführung derartiger digita-ler Lösungen muss der Lean-Reifegrad im Unternehmen zunächst auf einen ausreichenden Stand gebracht werden. Bei der Operationalisierung und Erfolgs-messung helfen Ansätze wie „Execution Excellence“ und „Process Improvement Management“, die den Fokus der Orga-nisation auf die wichtigsten Treiber im Rahmen eines Lean-Management-Pro-gramms richten.

Liegt das Hauptbestreben des Lean-Managements allgemein darin, Transpa-renz zu schaffen und Verschwendung zu

eliminieren, stoßen analoge Instrumente heute vielfach an ihre Grenzen. In der Re-alität schaffen sie es oft nicht, die nötige Transparenz prozess- und abteilungsüber-greifend über einen bestimmten Reife-grad hinausgehend herzustellen. Die Lö-sung ist demnach eine Verzahnung von Lean-Management mit der digitalen Welt.

In Balance: Lean und Digital verzahnenWas in der Theorie logisch klingt, ist in der Praxis komplex, denn es gilt, die richtige Balance aus Lean-Management und Digital zu finden. Industrieunter-nehmen sollten dazu zunächst ihre vor-handene Lean- und Digital-Architektur sowie die entsprechenden Prozesse auf den Prüfstand stellen. Darauf aufbau-end lassen sich ein Zielbild für die Zu-kunft und eine Roadmap für die Umset-zung der darin definierten Methoden und digitalen Technologien entwickeln. Anschließend lassen sich gezielt Pro-zessverbesserungen und unterstützen-de Technologien umsetzen.

Eine optimale Balance aus Lean-Ma-nagement und Digitalisierung ermög-licht nicht nur Produktivitätssteigerun-gen, sie hilft Industrieunternehmen auch dabei, Verschwendung effektiver zu vermeiden, Ressourcen zu schonen und damit einen Beitrag für den Kli-maschutz zu leisten. Für Unternehmen lohnt es sich also doppelt, das Thema ‚Lean und Digital‘ auf die Managemen-tagenda zu setzen: wirtschaftlich und in puncto Nachhaltigkeit. jbi

Jens Steuer ist Partner bei der Camelot Management Consultants AG. Robert Leonhardt ist Head of Operational Excellence bei Camelot.

In der Praxis stößt Lean alleine an Grenzen – Digitalisierung kann weiterhelfen. Ist der Lean-Reifegrad jedoch noch zu gering, digitalisieren Unternehmen die Verschwendung. Bild: Camelot

Der Digital Manu facturing Magazin Newsletter …… immer wissen was gerade läuft!

Jetzt anmelden unter:www.digital-manufacturing-magazin.de/redaktionsbrief/

@

KOST

ENFR

EI

AUFBAU UND OPTIMIERUNG IT-GESTÜTZTER PRODUK TIONSPROZESSE Industrie 4.0 | Internet der Dinge

DM_NL_Anzeigen 1_3_2019.indd 1DM_NL_Anzeigen 1_3_2019.indd 1 07.02.20 11:3207.02.20 11:32

Page 44: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 044

M A R K E T P L A C E

COSMO CONSULT GruppeSchöneberger Str. 1510963 BerlinTel.: 030 343815-192Fax: 030 343815-111E-Mail: [email protected]

COSMO CONSULT ist Anbieter von End-to-End-Businesslösungen. Wir begleiten Unternehmen bei der Digitalisierung und entwickeln zukunfts-weisende Industrie 4.0-Lösungskonzepte. Diese umfassen neben ERP auch BI, CRM, DMS und IoT.

gbo datacomp GmbHSchertlinstraße 12a86159 AugsburgFon: +49 (0) 821 - 59 70 [email protected]

Durchblick mit MES – dafür steht gbo datacomp als Pionier umfassender MES-Lösungen für mittelständische Fertiger. Als Full-Service-Dienstleister mit mehr als 30 Jahren Projekterfahrung im Produktionsumfeld kennen wir die Anforderungen unserer Kunden und bilden diese in unserer modularen MES-Lösung bisoft MES ab. Die umfassende Integration unserer Lösung in Ihre Systeme sorgt für eine zeitnahe Bereitstellung qualitativ hochwertiger Daten. Sie erhöhen Ihre Produktivität durch eine umfassende Transparenz. Kundenindividuelle Beratungsleistungen runden unser Leistungsportfolio ab.

MPDV Mikrolab GmbHRömerring 174821 MosbachFon: +49 6261 9209-0Fax: +49 6261 181 39E-Mail: [email protected]: www.mpdv.com

MPDV mit Hauptsitz in Mosbach ist der Marktführer für IT-Lösungen in der Fertigung. Mit mehr als 40 Jahren Projekterfahrung im Produktionsumfeld verfügt MPDV über umfangreiches Fachwissen und unterstützt Unternehmen jeder Größe auf ihrem Weg zur Smart Factory. Produkte wie das Manufacturing Execution System (MES) HYDRA von MPDV oder die Manufacturing Integrati-on Platform (MIP) ermöglichen es Fertigungsunternehmen, ihre Produktions-prozesse effizienter zu gestalten und dem Wettbewerb so einen Schritt voraus zu sein. MPDV beschäftigt 480 Mitarbeiter an 13 Standorten in Deutschland, China, Malaysia, der Schweiz, Luxemburg, Singapur und den USA.

ISGUS GmbHOberdorfstraße 18-2278054 Villingen-SchwenningenTel: +49 7720 393-0Fax: +49 7720 [email protected]

ISGUS bietet modernste Komplettlösungen für webbasierte Zeiterfassung, Zutrittskontrolle, Betriebs-/ Maschinendatenerfassung, MES, Personaleinsatz-planung & Dienstplangestaltung - jetzt auch als Software as a Service. Das umfassende Angebot von ISGUS Terminals, Zutrittslesern & Zutrittskontroll-zentralen rundet das Portfolio ab. Die ISGUS Unternehmensgruppe ist mit der Softwarelösung ZEUS® Ihr kompetenter Partner für Consulting, Projektierung & Service.

IGZ mbH Logistikweg 1D-95685 FalkenbergTel.: +49 (0) 9637 [email protected] www.igz.com

Das SAP Projekthaus IGZ, mit Sitz in Falkenberg (Bayern), realisiert Produk-tions- und Logistiklösungen mit der SAP-Standardsoftware SAP ME (Ferti-gungsindustrie), SAP MII (Prozessindustrie) und SAP EWM / TM (Lager- und Transportlogistik). Für die Unabhängigkeit seiner Kunden setzt IGZ konse-quent und ausschließlich auf SAP-Standardlösungen sowie auf Neutralität zu Technik- / Anlagenanbietern.

Schwerpunkt von IGZ ist die Integration manueller bis hoch automatisierter Produktionsprozesse mit folgenden SAP-Systemen: SAP Digital Manufacturing Suite (SAP ME / MII / PCO) SAP Digital Manufacturing Cloud (SAP DMC) SAP S/4HANA Manufacturing (SAP PEO)

TRIACOS GmbHAn den Gärten 9D-92665 Altenstadt/WNTel: +49 (0) 9602 [email protected]

Die TRIACOS Consulting & Engineering GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen, das sich als zuverlässiger Generalunternehmer für SAP Softwareimplementierung international etabliert hat.

TRIACOS realisiert mit SAP Digital Manufacturing Standards, die digitale Ver-edelung von Produktions- und Fertigungsprozessen, Echtzeitfähigkeit sowie die vertikale und horizontale Integration auf der SAP-Plattform.

TRIACOS bietet eine individuelle SAP Rundumbetreuung aus einer Hand mit Schwerpunkt auf S/4 | HANA | CO | FI | PI | PP | PP-PI | MM | WM | LES | QM | PM EAM | PLM | PS | CS | SD | HYBRIS | EWM | MFC | YM | YL | TM | APO | IBP | MES ME | MII | PCo | OEE | DMI | AIN | IIOT

SCHOTT SYSTEME GmbHLandsberger Str. 8D-82205 Gilching Telefon: 089 / 348069 E-Mail: [email protected]: www.schott-systeme.de

SCHOTT SYSTEME GmbH ist ein auf CAD/CAM, Computergraphik und Produktions-IT spezialisiertes Unternehmen, das seit über 30 Jahren modulare, kostengerechte Softwarelösungen für Design, Konstruktion und Fertigung entwickelt.

Funktionen: 2D-Konstruktion, hybride 3D-Volumen-, Flächen- und Maschen-Modellierung, technische Dokumentation, Rendering, Animation, 2,5D- und 3D-Fräsen/-Bohren, Gravieren, Ausspitzen, angestelltes 3+2-Achsen-Fräsen, HSC - und HPC -Techniken. Zusätzliche Technologien für 5-Achs-Simultan-Fräsen, Drehen, Dreh-Fräsen und Drahtschneiden. Standard-Postprozessoren sowie Support sind kostenfrei, es werden keine Gebühren für Wartung erhoben.

Wir machen Sie zum Dirigenten Ihrer Daten soffico schafft mit seiner Low-Code Plattform Orchestra Lösungen für Smart Factory, Industrie 4.0 und IoT – vom Shopfloor über die klassische IT bis in die Cloud. Orchestra automatisiert Abläufe und ordnet die Kommunikation in Ihrer IT-Architektur. Semantik setzt Ihre Daten dabei in den richtigen Kontext und generiert so wertvolle Informationen.Unsere Services für Sie Intelligente Vernetzung zur bedarfs- und nutzergerechten Datenbereitst. Effiziente und unternehmensübergreifende Wertschöpfungsketten

durch Datenverkettung mit Orchestra Automatisierte Schnittstellen verbinden IT mit OT und unterstützen die

Anwender in der ProduktionNehmen Sie eine führende Position bei der Digitalisierung der Fertigung ein.

soffico GmbHBGM-Wegele-Str. 1286167 Augsburg+49 821 567474 [email protected]

Page 45: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

1 / 2 0 2 0

M A R K E T P L A C E

45

WIN-Verlag GmbH & Co. KGJohann-Sebastian-Bach-Str. 5D-85591 Vaterstetten Tel.: +49-(0)8106-350-0 Internet: www.win-verlag.de

Mit einer Platzierung hier im Marketplace erreichen Sie ein Jahr lang durch-gängige Präsenz in einem etablierten Fachmagazin. Mit sehr geringen Kosten präsentieren Sie Ihr Unternehmen und ihre Vertriebspartner regelmä-ßig einer hochkarätigen Zielgruppe. Damit erhöhen Sie Ihre Kontaktchancen erheblich.

Martina Summer Tel. 0 81 06/306-164, E-Mail: [email protected]

Andrea Lippmann Tel. 0 81 06/350-227, E-Mail: [email protected]

Industrie Informatik GmbHWankmüllerhofstraße 58A-4020 LinzTel.: +43 732 / 6978-0Fax: +43 732 / 6978-12E-Mail: [email protected]: www.industrieinformatik.com

Industrie Informatik – Ihr starker Partner in Sachen Fertigungsoptimierung

Seit mehr als 25 Jahren unterstützen wir mit unserer MES-Software cronet-work, produzierende Unternehmen bei der Optimierung ihrer Fertigungs-abläufe. Wir schaffen die Basis für eine effiziente Produktion und eine erfolg-reiche Zukunft unserer Kunden. Industrie Informatik ist mit Standorten und Büros weltweit vertreten (Deutschland, Österreich, China) und hat Installa-tionen bei namhaften Unternehmen aller Branchen wie voestalpine, Miba, Schott, Stiebel Eltron oder Voith erfolgreich umgesetzt. Mehr als 95 enga-gierte Mitarbeiter betreuen in engem, direkten Kontakt unsere Kunden in mehr als 20 Ländern weltweit.

ORSOFT GmbHMartin-Luther-Ring 1304109 Leipzig Tel.: +49 (0)341 2308900 www.orsoft.net

Innovative Advanced Planning and Scheduling und Supply Chain Management Lösungen als Ergänzung zu SAP ERP und SAP S/4HANA und anderer führender ERP-Software

ORSOFT-Lösungen werden in der Produktionsplanung und -logistik der Prozess- und Fertigungsindustrie eingesetzt. Sie verbessern zudem das Supply Chain Management und die Stammdatenpflege. Planer und Manager erhalten Transparenz über logistische Ketten, Simulationsmöglichkeiten und Entscheidungsunterstützung in Übereinstimmung mit den strategischen Unternehmenszielen. Kunden von ORSOFT sind mittelständische und große Unternehmen weltweit.

ORSOFTGmbH

JAKOB Antriebstechnik GmbHDaimlerring 42 63839 KleinwallstadtTel. 06022 / [email protected]

Mit über 40 Jahren Erfahrung sind wir einer der führenden Anbieter für mechanische Baugruppen für den Maschinenbau. Mit unseren Kupplungen für die Antriebstechnik und Kraftspannelementen für die Werkstück- und Werkzeugspannung setzen wir die Standards im Markt. Aber auch mit unseren neu entwickelten Motorspindelschutzsystemen unterstreichen wir unsere hohe Innovationskraft und bieten optimale Sicherheitslösungen für den Kollisionsschutz.

Wir sehen uns als Innovationstreiber für marktgerechte neue Technologien – auch außerhalb unserer bisherigen Produktbereiche – unter Nutzung aller Synergien der JAKOB-Gruppe im Hintergrund.

PSI Automotive & Industry GmbHDircksenstraße 42-4410178 Berlin+49 800 377 4 [email protected]

Der ganzheitliche ERP- und MES-Anbieter für den Mittelstand

Für den Automobil- und Fahrzeugbau, den Maschinen- und Anlagenbau sowie die Zulieferindustrie bietet die PSI Automotive & Industry GmbH unter dem Markennamen PSIpenta Lösungen zur umfassenden Optimierung der wertschöpfenden Prozesse auf Produktions- und Feinplanungsebene.

Neben klassischen Mittelständlern werden Unternehmen und Konzerne angesprochen, die in eine bereits bestehende IT-Landschaft ein System für effizientere Produktions- und/oder Instandhaltungsprozesse integrieren wollen.

3D Printing BusinessHP Deutschland GmbHSchickardstr. 3271034 Bö[email protected]/go/3Danwendungen

HP inc. ist ein international bekanntes High-Tech Unternehmen, das seit nunmehr 3 Jahren aktiv industrielle 3D-Drucker anbietet. Die HP Jet Fusion 4200 und 5200 3D-Drucklösungen heben Ihre Fertigungsmöglichkeiten auf das nächste Level. Fertigen Sie funktionale Teile in PA12, PA11 und TPU in Serie, ohne Abstriche bei der Qualität. Das modulare Design erlaubt es, Ihren Durchsatz parallel zu den wachsenden Anforderungen an die Additive Fertigung zu steigern.

Vorteile der Additiven Fertigung von HP:Geringere Kosten I Zeitersparnis I Serienproduktion I Anpassung der Fertigung

Page 46: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

46 1 / 2 0 2 0

V O R S C H AU AU F D I E AU S G A B E 2/20 – E R S C H E I N T A M 15. A P R I L 2020

Impressum Herausgeber und Geschäftsführer: Hans-J. Grohmann ([email protected])

DIGITAL MANUFACTURING im Internet: http://www.digital-manufacturing-magazin.de

So erreichen Sie die Redaktion:Chefredaktion: Rainer Trummer (v.i.S.d.P.), [email protected], Tel.: 08106 / 350-152 Redaktion: Jan Bihn (-161, [email protected]), Stefan Girschner (freier Mitarbeiter, [email protected])Mitarbeiter dieser Ausgabe: Matthias Blaickner, Andreas Busch, Giari Fiorucci, Thomas Frehsonke, Dag Heidecker, Dr. Stefan Hennig, Stefan Körte, Robert Leonhardt, Claudius Link, Michael Naumann, Gregor Neumann, Richard Stechow, Jens Steuer, Volker Vorburg, Mark Zenker

So erreichen Sie die Anzeigenabteilung:Anzeigenverkaufsleitung: Martina Summer (08106 / 306164, [email protected])Mediaberatung: Andrea Lippmann (08106 / 350-227, [email protected])Anzeigendisposition: Chris Kerler (08106 / 350-220, [email protected])

So erreichen Sie den Abonnentenservice:Güll GmbH, Aboservice DIGITAL MANUFACTURING, Heuriedweg 19a, 88131 Lindau, Tel. 01805-260119*, Fax. 01805-260123*, E-Mail: [email protected], *14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent/Min.

Vertrieb: Helga Wrobel, ([email protected]), Tel.: 0 81 06 / 350-132, Sabine Immerfall, ([email protected]), Tel.: 0 81 06 / 350-131

Layout und Titelgestaltung: Saskia Kölliker Grafik, MünchenDruck: Holzmann Druck GmbH & Co. KG, Bad WörishofenBildnachweis/Fotos: falls nicht gekennzeichnet: Werkfotos, shutterstock.com, aboutpixel.de, fotolia.de Titelbild: IGZ Ingenieurgesellschaft für logistische Informationssysteme mbHProduktion/Herstellung: Jens Einloft (-172; [email protected])Verlagsleitung : Bernd Heilmeier (-251; [email protected]), anzeigenverantw.Objektleitung: Rainer Trummer (-152, [email protected])

Anschrift Anzeigen, Vertrieb und alle Verantwortlichen:

WIN-Verlag GmbH & Co. KG, Johann-Sebastian-Bach-Straße 5, 85591 Vaterstetten, Tel.: 0 81 06 / 350-0

Bezugspreise:Einzelverkaufspreis: 9,50 Euro in D, A, CH und 11,70 Euro in den weiteren EU-Ländern inkl. Porto und MwSt. Jahresabonnement (8 Ausgaben): 76,00 Euro in D, A, CH und 93,60 Euro in den weiteren EU-Ländern inkl. Porto und MwSt. Vorzugspreis für Studenten, Schüler, Auszubildende und Wehrdienstleistende gegen Vorlage eines Nachweises auf Anfrage. Bezugspreise außerhalb der EU auf Anfrage.

Erscheinungsweise: achtmal jährlichEine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz Prüfung durch die Redaktion vom Heraus geber nicht übernommen werden. Honorierte Artikel gehen in das Verfü-gungsrecht des Verlags über. Mit Übergabe der Manuskripte und Abbildungen an den Verlag erteilt der Verfasser dem Verlag das Exklusivrecht zur Veröffentlichung. Für unverlangt eingeschickte Manuskripte, Fotos und Abbildungen keine Gewähr.

Copyright © 2020 für alle Beiträge bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmi-gung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fallen insbesondere der Nachdruck, die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM und allen anderen elektronischen Datenträgern.

ISSN 1867-9781 Dieses Magazin ist umweltfreundlich auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

Außerdem erscheinen bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG: Magazine: AUTOCAD & Inventor Magazin, Digital Business Cloud, DIGITAL ENGINEERING Magazin, e-commerce Magazin, Bauen Aktuell, virtual-realitiy-magazin.de Partnerkataloge: Autodesk Partnerlösungen, DIGITAL ENGINEERING SOLUTIONS, IBM Business Partner Katalog, Partnerlösungen für HP Systeme.

Im nächsten Heft

Hannover Messe: Digital EcosystemsVom 20 bis 24. April öffnet die Hannover Messe in neuer Struktur ihre Tore. Die zentralen Hallen 14 bis 17 widmen sich jetzt dem Motto „Digi-tal Ecosystems“. Hier geht es neben der Wert-schöpfung durch die Vernetzung von Teilsys-temen auch um die Fertigungs-IT und digitale Plattformen. Aber auch die anderen Bereiche wie Robotik und Montagesysteme wir in den Fokus und berichten im Vorfeld über die Neue-rungen, die es in Hannover zu sehen gibt, auch beispielsweise in Sachen additive Fertigung – der 3D.Druck findet sich jetzt im Bereich En-gineered Parts & Solutions (Hallen 19 bis 23). Bild: Deutsche Messe

MES- & ERP-SystemeUm ehrlich zu sein: Fast alle unsere Themen in der kommenden hängen irgendwie mit der Hannover Messe zusammen – die ERP- und MES-Anbieter bereiten schon ihre Messestände und -themen vor und so mancher wird etwas zur künstlichen Intelligenz sagen. Dabei schau-en wir uns auch die ganz großen Player aus Sili-con Valley an, die künftig auch in der Fertigung mitmischen wollen. Doch hier streifen wir be-reits das nächste Thema.Bild: Deutsche Messe

Plattformen & IoTDie Welt ist vernetzt, wir sind vernetzt, unsere Themen in der kommenden Ausgabe sind ver-netzt. Was hat das alles mit der Fertigung zu tun, was mit dem Werker, was mit der Maschine? Selbst gute Maschinen werden künftig ihr volles Potenzial erst dann entfalten, wenn sie vernetzt sind. Wenn Sie mittels Plattformen und IoT mitei-nander und mit anderen Geräten und Menschen kommunizieren und sich in einen global opti-mierten Fertigungsverbund einbringen können. Am Ende fallen reale Späne – immer mit einem Daten-Schatten im Virtuellen, der wiederum zur kontinuierlichen Verbesserung beiträgt.Bild: Dmitry Kalinovsky/Shutterstock

WEITERE THEMEN:

• Digitaler Zwilling in der Produktion• Industrie-4.0-ready dank Retrofit • Additive Fertigung• Vorausschauende Wartung• MDE und BDE

Aus aktuellem Anlass sind Themenänderungen möglich.

Page 47: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

JETZT NEU

WIN-Verlag GmbH & Co. KG

Erfahren Sie mehr auf:

www.digital-process-industry.de

Was Digitalisierung für die

Prozessindustrie bedeutet

Bild

: Kru

nja/

shut

ters

tock

.com

DPI_Anzeige 1-1.indd 1 11.11.19 14:41

Page 48: Digital Manufacturing mit SAP-Standardsoftware€¦ · Maschinendaten in der Cloud 20 Um Risiken zu minimieren, brauchen Verpackungsmaschinenbauer ein auftragsbezogen arbeitendes

SIE FINDEN DAS KOMPLETTE VERLAGSPROGRAMM UNTER

www.win-verlag.de

MacherWissen für

WIN_Anzeige_2018.indd 1WIN_Anzeige_2018.indd 1 30.01.20 09:5230.01.20 09:52