die weimarer republik: zielsetzung und aufgabenstellung warum haben damals die menschen hitler und...
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Die Weimarer Republik: Zielsetzung und Aufgabenstellung
Warum haben damals die Menschen Hitler und die NSDAP unterstützt? Wieso fand dieDemokratie nicht mehr Unterstützung in der Bevölkerung? Welche Hoffnungen und Träume, welche Ängste und Sorgen hatten die Menschen in der Weimarer Republik? Anhand von Portraits von August Sander erhalten die Schüler die Möglichkeit, sich in das Denken, Fühlen und Handeln der Menschen in der Weimarer Republik hineinzuversetzen.Die SchülerInnen sollen anhand eines selbst ausgewählten Portraits eine fiktive Biographie (Ein Tag im Leben von … , mein Leben …, usw.) verfassen, welche Bezug nimmt auf wichtige Ereignisse der Weimarer Republik. Die politische Einstellung der Personen soll dabei nachvollziehbar geschildert werden. Anhand der unterschiedlichen Biographien und politischen Einstellungen lässt sich dann das Scheitern der Weimarer Republik innerhalb der Klasse aus einer subjektiven und individuellen Perspektive diskutieren. Als Einstieg kann dabei das Zitat von Haffner (siehe unten) dienen oder Brechts „Fragen eines Arbeiters“.Das historische Hintergrundwissen zur Epoche kann mit dem untenstehenden Schaubild repetiert werden, zudem findet man auf Wikipedia, Stichwort Weimarer Republik, eine gute Zusammenfassung.
Sebastian Haffner, Geschichte eines Deutschen: Die Erinnerungen 1914 – 1933, 2000 München, S. 182 - 186
„Was ist Geschichte? Wo spielt sie sich ab? Liest man normale Geschichtsdarstellungen […] so ist man versucht zu glauben, Geschichte spiele sich zwischen einigen Dutzend Leuten ab, die gerade die „Geschicke der Völker“ lenken und deren Entschlüsse und Taten dann das ergeben, was später „Geschichte“ heisst. Die Geschichte des gegenwärtigen Jahrzehnts erscheint dann wie eine Art Schachturnier zwischen Hitler, Mussolini, Tschiangkaischek, Roosevelt, Chamberlain, Daladier und einigen Dutzend anderen Männern, deren Namen mehr oder
weniger in aller Munde sind. Wir andern, Anonymen, sind, so scheint es, bestenfalls Objekte der Geschichte, Bauern in einer Schachpartie, die vorgeschoben, stehen gelassen, geopfert und geschlagen werden, und deren Leben, falls sie eins haben, sich in einer ganz anderen Welt abspielt, ohne Beziehung zu dem, was auf dem Schachbrett mit ihnen geschieht, auf dem sie stehen, ohne es zu wissen. Es mag demgegenüber paradox klingen, aber es ist nichtsdestoweniger eine schlichte
Tatsache, dass sich die wirklich zählenden geschichtlichen Ereignisse und Entscheidungen unter uns Anonymen abspielen ¨[…] und dass gegenüber diesen simultanen Massenentscheidungen, von denen ihre Träger oft selbst nichts wissen, die mächtigsten Diktatoren, Minister und Generale vollständig wehrlos sind. […]
Sebastian Haffner, Geschichte eines Deutschen: Die Erinnerungen 1914 – 1933, 2000 München, S. 182 - 186
In der Entstehungsgeschichte des Dritten Reiches gibt es ein ungelöstes Rätsel, das, wie mir scheint, noch interessanter ist, als die Frage, wer den Reichstag angezündet hat. Das ist die Frage: Wo sind eigentlich die Deutschen geblieben? Noch am 5. März 1933 hat die Mehrheit von ihnen gegen Hitler gewählt. Was ist aus dieser Mehrheit geworden? Ist sie gestorben? Vom Erdboden verschwunden? Oder, so spät noch
Nazi geworden? Wie konnte es kommen, dass jede menschliche Reaktion von ihrer Seite ausblieb? […]Tatsächlich stecken hinter diesen Unerklärlichkeiten sonderbare seelische Vorgänge und Erfahrungen – höchst seltsame, höchst enthüllende Vorgänge, deren historische Auswirkungen noch nicht abzusehen sind. Mit ihnen habe ich es zu tun. Man kommt ihnen nicht bei, ohne sie dorthin zu verfolgen, wo sie sich abspielen: im privaten Leben, Fühlen, Denken der einzelnen Deutschen. Sie spielen sich umso mehr dort ab, als ja längst, nach der Räumung des
politischen Feldes, der erobernde und gefrässige Staat in die einstigen Privatzonen vorgestossen ist und auch dort seinen Gegner, den widerspenstigen Menschen, herauszuwerfen und zu unterjochen am Werk ist; dort, im Privatesten, spielt sich heute in Deutschland jener Kampf ab, nach dem man vergeblich mit Fernrohren das politische Feld absucht. Was einer isst und trinkt, wen er liebt, was er in seiner Freizeit tut, mit wem er sich unterhält, ob er lächelt oder finster aussieht, was er liest und was er für Bilder an die Wände hängt – das ist heute die Form, in der in Deutschland politisch gekämpft wird. Das ist das Feld, wo im voraus die Schlachten des künftigen Weltkriegs entschieden werden.“
Versailler-Vertrag
Dolchstosslegende
Revolutionäre Unruhen
Inflation
Antidemokratische Kräfte
Putschversuche
(Kapp/Hitler)
Reichsmark
Hitler im Gefängnis
Hindenburg
Reichspräsident
Gustav Stresemann
Deutschland im Völkerbund
Vertrag von Locarno
Weltwirtschaftskrise
1932 Höchststand der
Arbeitslosigkeit
1930 Präsidialkabinette
Propaganda/Agitation
Modernitätskrise
Goldene 20iger
Die Weimarer Republik 1918 – 1933 (Schaubild)
Ruhrbesetzung 1923
1932 NSDAP
Stärkste Partei
1918 1923 1933
Wiederwahl
Hindenburgs 1932
Hitler Reichskanzler
1. Phase 2. Phase 3. Phase
Bauernkind 1919
Die Bilder wurden uns freundlicherweise von der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln zur Verfügung gestellt. © Die Photographische
Sammlung/SK Stiftung Kultur August Sander Archiv, Köln; Pro Litteris, Zürich 2007
Grossindustrieller [Kommerzienrat Arnold von Guilleaume] 1927
Die Bilder wurden uns freundlicherweise von der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln zur Verfügung gestellt. © Die Photographische
Sammlung/SK Stiftung Kultur August Sander Archiv, Köln; Pro Litteris, Zürich 2007
Handlanger 1928
Die Bilder wurden uns freundlicherweise von der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln zur Verfügung gestellt. © Die Photographische
Sammlung/SK Stiftung Kultur August Sander Archiv, Köln; Pro Litteris, Zürich 2007
Junger Nationalsozialist 1941
Die Bilder wurden uns freundlicherweise von der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln zur Verfügung gestellt. © Die Photographische
Sammlung/SK Stiftung Kultur August Sander Archiv, Köln; Pro Litteris, Zürich 2007
Kaisergeburtstagsfeier 1915
Die Bilder wurden uns freundlicherweise von der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln zur Verfügung gestellt. © Die Photographische
Sammlung/SK Stiftung Kultur August Sander Archiv, Köln; Pro Litteris, Zürich 2007
Konditor 1928
Die Bilder wurden uns freundlicherweise von der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln zur Verfügung gestellt. © Die Photographische
Sammlung/SK Stiftung Kultur August Sander Archiv, Köln; Pro Litteris, Zürich 2007
Oberst 1916
Die Bilder wurden uns freundlicherweise von der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln zur Verfügung gestellt. © Die Photographische
Sammlung/SK Stiftung Kultur August Sander Archiv, Köln; Pro Litteris, Zürich 2007
Putzfrau 1928
Die Bilder wurden uns freundlicherweise von der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln zur Verfügung gestellt. © Die Photographische
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Rechtsanwalt 1932
Die Bilder wurden uns freundlicherweise von der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln zur Verfügung gestellt. © Die Photographische
Sammlung/SK Stiftung Kultur August Sander Archiv, Köln; Pro Litteris, Zürich 2007
Revolutionäre [Alois Lindner, Erich Mühsam, Guido Kopp] 1929
Die Bilder wurden uns freundlicherweise von der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln zur Verfügung gestellt. © Die Photographische
Sammlung/SK Stiftung Kultur August Sander Archiv, Köln; Pro Litteris, Zürich 2007
Sekretärin beim Westdeutschen Rundfunk in Köln 1931
Die Bilder wurden uns freundlicherweise von der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln zur Verfügung gestellt. © Die Photographische
Sammlung/SK Stiftung Kultur August Sander Archiv, Köln; Pro Litteris, Zürich 2007
Werkstudenten 1926
Die Bilder wurden uns freundlicherweise von der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln zur Verfügung gestellt. © Die Photographische
Sammlung/SK Stiftung Kultur August Sander Archiv, Köln; Pro Litteris, Zürich 2007