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Kostenloses Unterrichtsmaterial für die Grundschule und die Sekundarstufe I
www.zeit.de/schulangebote
Diese Arbeitsblätter sind ein kostenloser Service für die Schulklassen 3 bis 6 und erscheinen einmal im Monat. Sie beleuchten ein Thema aus dem aktuellen ZEIT LEO-Magazin, ergänzt durch passende Arbeitsanregungen zur praktischen Umsetzung im Unterricht.
Inhalt:
• Das weißt Du über Indien – Die Schüler sammeln Einfälle in einer Mindmap
• Länder-Info – Die Klasse recherchiert Wissenswertes über Indien• Lernen unter der Brücke – Suraj aus Delhi wird im Freien unterrichtet• Surajs und Dein Leben – Die Schüler arbeiten Gemeinsamkeiten und
Unterschiede heraus• Malaktion – So stellen sich die Kinder die Schule unter der Brücke vor • Schule und Unterricht in Indien und Deutschland – Die Schüler
vergleichen die Situation in beiden Ländern • Warum Bildung so wichtig ist – Damit beschäftigen sich die Kinder
in Kleingruppen • Das ist Dein Traumberuf – Dazu verfassen die Schüler einen Text• Buchstabensalat – Die Kinder suchen Begriffe rund um dieses
Arbeitsblatt• Internetseiten zum Thema
Das Magazin für Kinder
Thema im April 2016:
Die Schule unter der Brücke – Wie Kinder in Indien lernenKeine Klassenräume, keine Turnhalle, kein Pausenhof – der elfjährige Suraj aus Indien wird an einem be-sonderen Ort unterrichtet: unter einer Brücke in Delhi. Weil seine Eltern nur sehr wenig Geld haben, kön-nen sie sich die Gebühren für eine gute Schule nicht leisten. Damit er und andere arme Kinder dennoch unterrichtet werden, wurde die Schule unter der Brücke gegründet. Wie die Schulstunden dort ablaufen, wie sein Zuhause aussieht und was Suraj gerne in seiner Freizeit macht – das erfahren Ihre Schüler mit diesen Arbeitsblättern.
Zunächst sammeln die Kinder ihre Einfälle zu Indien in einer Mindmap. Dann recherchieren sie zu dem südasiatischen Land und nehmen das Leben von Suraj in Indien und ihr eigenes in Deutschland genauer unter die Lupe. Im nächsten Schritt malen sie auf, wie sie sich die Schule unter der Brücke vorstellen, sie vergleichen deutsche und indische Schulen und überlegen, warum Bildung für Kinder wichtig ist, vor allem für arme Mädchen und Jungen. Zum Abschluss beschäftigen sich die Schüler mit ihrem Traumberuf und suchen Begriffe rund um das Thema »Indien« in einem Buchstabensalat.
»ZEIT für die Schule«-Arbeitsblätter | Die Schule unter der Brücke – Wie Kinder in Indien lernen
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Das weißt Du über Indien
Was fällt Dir zu dem Land ein? Trag Deine Ideen in die Sprechblasen ein, und tausch Dich anschließend mit Deinen Mitschülern darüber aus.
Indien
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Länder-Info: Indien
Suraj wohnt in Delhi, der Hauptstadt von Indien. Auf Seite 2 hast Du bereits Deine Einfälle zu dem Land notiert. Such nun in einem Lexikon und im Internet nach weiteren Informationen. Wenn Du genug Wissenswertes über Indien gesammelt hast, halt Deine Er-gebnisse auf dieser Seite fest.
INDIEN
HAUPTSTADT DELHI
Landessprachen Sonstiges
Sehenswürdigkeiten
Währung
Klima
Größe
Einwohnerzahl
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So eine Schule hast Du bestimmt noch nie gesehen. Es gibt keine Klassenzimmer, keine Turnhalle, keine Waschräume und keinen Pausenhof. Es gibt nur ein paar aufgemalte schwarze Rechtecke auf einer grau-en Betonwand: Das sind die Tafeln. Davor sitzen etwa fünfzig Schüler im Schneidersitz oder in der Hocke auf dem Boden. Unter ihnen liegt eine große graue Isomatte.
Die Kinder tragen dicke Pullover, Jacken und Schals. Es ist ein kalter Wintertag. Trotzdem findet der Unter-richt an dieser Schule im Freien statt – unter einer großen Brücke in Delhi, der Hauptstadt von Indien.
Auch Suraj hat auf dem Boden Platz genommen. Der Junge ist elf Jahre alt, trägt ein helles Hemd und darüber einen dunkelblauen Pullover. Diese Kleidung haben auch die anderen Kinder an – es ist ihre Schuluniform. Weil es so kalt ist, hat Suraj außerdem eine dicke Wollmütze aufgesetzt. Er hört seinem Lehrer aufmerksam zu, während dieser ein kurzes Gedicht vorliest: Der Baum isst nicht seine eigenen Früchte, und der Fluss trinkt nicht sein eigenes Wasser, heißt es darin. Die Sache klingt ein bisschen rätselhaft.
Aber dann erklärt der Lehrer den Mädchen und Jungen den Sinn der Verse: Man soll im Leben nicht immer nur an sich denken und für sich sorgen, sondern vor allem den anderen helfen. Suraj schreibt alles sorgfältig in sein Heft. Erst notiert er Wort für Wort das Gedicht, dann dessen Bedeutung.
Auch der Gründer und Leiter der Schule denkt nicht nur an sich, sondern hilft Suraj und den ande-ren Kindern. Eigentlich ist er gar kein Lehrer. Ihm gehört ein kleiner Laden. Von dem lebt er. Aber er weiß viel, und es macht ihm Spaß, Kindern etwas beizubringen. Er und die anderen Lehrer der Schule unterrichten freiwillig. Sie bekommen kein Geld dafür, weder vom indischen Staat noch von den Eltern der Kinder.
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Lernen unter der Brücke
Das LandIndien liegt in Südasien und ist sehr groß. Etwa 1,25 Milliarden
Menschen leben dort. Das sind fast 16-mal so viele Einwohner wie in Deutschland. In Indien werden mehr als 20 verschiedene Spra-
chen gesprochen.
»ZEIT für die Schule«-Arbeitsblätter | Die Schule unter der Brücke – Wie Kinder in Indien lernen
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Das könnten sich die Mütter und Väter auch gar nicht leisten, weil sie sehr arm sind. Es sind Gemü-severkäufer, Marktarbeiter oder Putzfrauen, die ihre Töchter und Söhne auf die Schule unter der Brücke schicken. Die haben Glück: Viele arme Kinder in Indien besuchen überhaupt keine Schule, weil sie ihren Eltern beim Geldverdienen helfen müssen. Oder sie gehen zum Unterricht, aber der ist sehr schlecht, weil die Lehrer sich keine Mühe geben oder häufig nicht zur Arbeit kommen und die Stunden dann ausfallen.
Natürlich gibt es in Indien auch sehr gute Schulen. Die Mädchen und Jungen, die dort hingehen, können später an Universitäten studieren und bekommen danach oft tolle Jobs. Aber diese Schu-len verlangen oft hohe Gebühren, die nur reiche Eltern für ihre Kinder bezahlen können. Damit auch Kinder aus armen Familien viel lernen und später eine gute Arbeit finden, wurde die Schule unter der Brücke gegründet.
Inzwischen ist es schon halb zwölf mittags, und der Unterricht ist zu Ende. Suraj macht sich auf den Heimweg. Er läuft unter der Brücke hindurch über einen staubigen Weg. Hier sieht es aus wie auf einer Müllkippe: Überall liegen Dosen, Papiertüten, Plastik und anderes Zeug herum, das Menschen weggeworfen haben. Nach ein paar Minuten hat Suraj sein Zuhause erreicht.
Es ist eine Hütte, die nur aus einem einzigen Raum besteht. In der Mitte liegt eine große Spanplatte auf niedrigen Pfählen. Morgens und abends wird auf der Platte gegessen. Am Nachmittag setzt sich Suraj dorthin, verteilt seine Schulbücher und Hefte um sich und macht seine Hausaufgaben. Nachts breitet die Familie ihre Decken auf der Holzplatte aus und schläft darauf. Das ganze Leben von Surajs Familie spielt sich auf diesem Brett ab.
Suraj lebt mit seiner Mutter, seinem Vater und seiner kleinen Schwester in der Hütte. Aber seine Mutter und seine Schwester sind gerade zu Besuch bei Verwandten in einem Dorf in der Nähe von Delhi, weil dort eine Hochzeit gefeiert wird. Deswegen sind im Moment nur er und sein Vater zu Hause.
Surajs Vater verdient sein Geld mit einer Rik-scha. Das ist ein Fahrrad, an dem hinten ein kleiner Wagen mit einer Rückbank für Passa-giere angebracht ist. Man kann sich auf dem Rad für eine kurze Strecke herumkutschieren lassen, so wie mit einem Taxi. In Indien wird ein solches Fahrzeug oft genutzt.
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Kinder in Indien
Fast jeder dritte Mensch in Indien ist ein Kind, also nicht älter als 14 Jahre. Das liegt daran, dass die Familien in Indien sehr groß sind. Viele Mütter haben drei Kinder, ziem-
lich häufig auch mehr. Deutsche Eltern haben nur selten mehr als zwei Kinder.
In Deutschland ist deshalb nur jeder siebte Mensch ein Kind.
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Die Rikscha von Surajs Vater steht draußen vor der Hütte. Dort sieht es ein bisschen so aus wie auf einem Bauernhof: Der Boden ist sandig und weich, es gibt Bäume, und es laufen Pferde und Kühe herum.
An diesem Nachmittag kommen ein paar Nachbarskinder vorbei. Sie wollen mit Suraj Murmeln spielen. In Indien rollt man die Murmeln nicht, wie man das oft in Deutschland macht, sondern man wirft sie. Wer mit seiner Murmel eine andere getroffen hat, darf sie behalten. Es klackt und staubt, aber von den Kindern hört man kaum einen Laut, weil sie sich sehr konzentrieren. Schließlich wol-len sie alle möglichst viele Murmeln ergattern. »Nachher spiele ich noch Federball mit meinen Freunden«, sagt Suraj. Aber vor allem wird er an diesem Nachmittag noch lernen.
Es klingt etwas ungewöhnlich für jeden, der von der Schule genervt ist, aber Suraj lernt lieber, als zu spielen. Er hat nämlich einen Traum für seine Zukunft. »Ich möchte gern Arzt werden«, erzählt er. Das ist ein Beruf, den in Indien meistens nur die Töchter und Söhne von reichen Eltern ergreifen können. Kinder aus armen Familien, wie Suraj, schaffen das nur sehr selten. Aber weil er die Schule unter der Brücke besucht, hat er vielleicht eine Chance.
Text: Jan Roß, ZEIT LEO 2/2016, S. 20–24
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Surajs und Dein Leben
Durch den Text auf Seite 4 bis 6 hast Du viel über das Leben, den Alltag und das Zuhause von Suraj erfahren. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es zwischen seinem und Deinem Leben? Trag Deine Ergebnisse in diese Tabelle ein.
Gemeinsamkeiten Unterschiede
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So stellst Du Dir die Schule unter der Brücke vor
Surajs Schule ist besonders: Sie hat keine Klassenzimmer, keine Turnhalle und keinen Pausenhof, und die Kinder werden dort im Freien unterrichtet (Seite 4, Zeile 1 bis 13). Wie sieht die Schule unter der Brücke in Deinem Kopf aus? Mal hier ein Bild von ihr.
Wenn alle Kinder mit ihrem Bild fertig sind, schaut doch mal gemeinsam im Internet nach Fotos von der Schule unter der Brücke. Gibt es große Unterschiede zwischen Euren gemalten Bildern und den Fotos von der richtigen Schule in Delhi? Oder sehen sich die Bilder sehr ähnlich?
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Schule und Unterricht in Indien und Deutschland
Wie sieht die Tafel in Surajs Schule aus, wo sitzen die Kinder und von wem werden sie unterrichtet? Die Antworten auf diese Fragen findest Du im Text »Lernen unter der Brücke«. Vergleich Surajs Schule mit Deiner Schule in Deutschland, und füll anschließend diese Tabelle aus.
Surajs Schule in Indien Deine Schule in Deutschland
Klassenzimmer
Ausstattung der Schule
Lehrer und Schulleiter
Schüleranzahl
Schuluniform
Unterrichtszeit
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Warum Bildung so wichtig ist
Eigentlich ist der Schulleiter von Suraj gar kein Lehrer. Er und seine Kollegen bekommen auch kein Geld dafür, dass sie die Kinder unter der Brücke unterrichten (Seite 4, Zeile 27 bis Seite 5, Zeile 42). Warum bringen sie den Kindern trotzdem etwas bei? Lies den Text noch einmal. Markier dort alles, was Du dazu finden kannst, und schreib die Antwort anschließend hier auf.
Setz Dich mit ein paar Mitschülern in einer Kleingruppe zusammen, und sprecht über Eure Ergebnisse. Überlegt im nächsten Schritt gemeinsam, warum es – vor allem auch für arme Kinder – so wichtig ist, in die Schule zu gehen. Hier ist Platz für ein paar Notizen.
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Das ist Dein Traumberuf
Suraj lernt lieber, als zu spielen. Denn er hat einen Traum für seine Zukunft: Er möchte Arzt werden, und damit er das schafft, ist es wichtig, dass er zur Schule geht und viel lernt (Seite 6, Zeile 80 bis 84).
Welchen Beruf möchtest Du später gerne mal ausüben und warum? Welche Voraussetzungen braucht man dafür, und wie sieht die Ausbildung aus? Sammle zunächst ein paar Informationen, und verfass dann einen kurzen Text dazu. Tausch Dich anschließend mit Deinen Mitschülern darüber aus.
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Buchstabensalat
In diesem Rechteck haben sich kreuz und quer 14 Begriffe rund um dieses Arbeitsblatt versteckt. Schau Dir das Durcheinander an, und kreis die Wörter ein, die Du finden kannst. Denk daran, dass aus einem ü ein ue wird.
W D E L H I G E F G J X S T B
A S E R B N C U R R Y K U E I
L I K A S T E W E R S Z R H N
S X L O H L A V B A K J A D D
A S C H R I K S C H A K J B I
R S D H A L L K O P I D J C U
I R S U E D A S I E N G L A T
N H F H A L K O L P R E L S A
A D E M O K R A T I E K L P J
D E T R S C H A U N I H A U M
E S T G A N D H I W I I K O A
M A A N G T U K L O E N S A H
M U R M E L N D E T H D T P A
D A C I C H K L R U P I E A L
Schreib die Begriffe, die Du finden konntest, nun in alphabetischer Reihenfolge auf.
Indien• http://www.hanisauland.de/spezial/laenderdossier/laenderdossier-kontinente/kontinent-asien/laenderdossier-land-indien/• http://www.tivi.de/fernsehen/logo/artikel/21097/index.html• http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-Nodes_Uebersichtsseiten/Indien_node.html
Kinder aus aller Welt – Shruti aus Indienhttp://www.hanisauland.de/spezial/kinderstimmen/kinderstimmen-kapitel-6.html
Schule in Indienhttp://www.robinson-im-netz.de/Info/Land+und+Leute/Indien/Schule.html
Armut in Indienhttp://www.robinson-im-netz.de/Info/Land+und+Leute/Indien/Armut.html
Steckbrief: Indienhttp://www.kruschel.de/nachrichten/SteckbriefIndien_14067686.htm
Der Taj Mahalhttp://www.helles-koepfchen.de/die_vergessenen_weltwunder/der_taj_mahal.html
Mahatma – die »große Seele«http://www.kindernetz.de/infonetz/politik/widerstand/mahatmagandhi/-/id=285602/nid=285602/did=35338/10ks7wr/index.html
1869: Mahatma Gandhi wird geborenhttp://www.kiraka.de/spielen-und-hoeren/wissen/geschichte/beitrag/b/1869-mahatma-gandhi-wird-geboren/
Bindi – Schmuckstück und Glücksbringerhttp://www.br-online.de/kinder/fragen-verstehen/wissen/2009/02599/
Kastensystemhttp://www.kindernetz.de/infonetz/laenderundkulturen/weltreligionen/kasten/-/id=23528/nid=23528/did=23554/k47i6n/
Internetseiten zum Thema:
Indien
IMPRESSUMProjektleitung: Katja Grafmüller, Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG, Projektassistenz: Anna Hubmann, Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG, didaktisches Konzept und Arbeitsaufträge: Frauke König, fraukekoenig.de, Grafik: Maria Pham, annodare – Büro für Marketing und visuelle Kommunikation, annodare.de
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