die neuere entwicklung der kolloidchemie der stärke

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6 3 2 Referate 15sungen, denen Biotin, Aneurin und fi-Alanin zugesetzt waren, ergab sich, dab die Pftanzenextrakte diese drei Wuchsstoffe und zudem noch eine als Bios F bezeichnete Komponente enthielten. An Bios F kSnnen in ihrer Wuchsstoff- wirkung schon erkannte Aminos~turen nur einen geringen Anteil haben. In Samen und in Keimbls yon Faba vulgaris war der Gehalt an Bios F groB und bedingte etwa die Hglfte der gesamten Wuchsstoffwirkung, dagegen fand sich in ihren Sproi3spitzen, trotz eines erheblichen Wuchsstoffgehaltes (Biotin, Aneurin und fi-Alanin), kein Bios F. Der Wuchsstoffgehalt der Extrakte wurde dureh Hydrolyse mit Salzs~ure nicht erheblich beeinfluBt. BiosF erwies sich gegen Erw~trmen auf 121 ~ und gegen Kochen mit verdfinnter Salzs~ture wider- standsfi~hig und biil3te beim Kochen mit verdiinnter Natronlauge 20 ~) seiner Wirkung ein. Dieser Verlust eines bestimmten Teils der Wirkung l~Bt darauf schliel~en, dab Bios Faus verschiedenen Komponenten besteht. LinSenextrakt zeigte auBer den besproehenen Wuchsstoffwirkungen noch eine Wachstums- hemmung an Here, die mit zunehmender Konzentration durch die Wuchsstoff- wirkung immer mehr verdeckt wurde. Alle untersuchten Pflanzenextrakte hatten auch an Aspergillus niger eine betr/~chtliche Wuchsstoffwirkung. Es waren hier aber die Unterschiede zwischen den verschiedenen Extrakten geringer, insbesondere war der Extrakt aus Faba vulgaris Keimsprossen wirksamer als der aus Samen, wghrend sich an Here das Umgekehrte ergeben hatte, und die Wirkung der Extrakte wurde dureh Hydrolyse mit Salzsiiure gesteigert. Es ergab sich somit, in Best~tigung friiherer Befunde yon Nielsen und Hartelius (1937), dab die WachstumsfSrderung von Here und von Aspergillus niger durch verschiedene Wuehsstoffe bewirkt wird. K. Umrath (Graz). Samee, M., Die neuere Entwicklung der Kolloidchemie der St~irke. (Handb. d. Kolloidwissenschaft in Einzeldarstellungen, Bd. 8.) Unter Mitarbeit yon M. Blinc. XVI + 543 S., 127 Textabb. Dresden u. Leipzig (Th. Stein- kopff) 1941. Geb. 27,-- RM. In diesem ,,Erg~nzungsbande" zu einem als Bd. 2 des genannten, yon Wo. Ostwald herausgegebenen Handbuches erschienenen Teile 1) soll die neuere Literatur ausgeschBpft und ein geschlossenes Bild vom Forschungsstande in 1940 erarbeitet werden. Ffir das Ziel des ttandbuches, ein Nachschlagen der Originalliteratur fiir den Anfang zu ersparen, sind yon auBerordentlichem Werte die 279 Tabellen und vielen Kurven des vorliegenden Bandes. Gerade ffir den Protoplasmatiker, der h~ufig nur mittelbar die kolloidchemische Literatur verschiedener St~rken benutzen mSchte, ist der Erg~nzungsband daher sehr niitzlich, zumal aul3er der Zusammenfassung des Forschungsstandes zahlreiche ,, m e t h o d i s c h e D e t a ils " gesammelt worden sind, welche sich in der jiingsten Literatur niedergelegt finden. In vielfach welter unterteilten Kapiteln werden die Bestandteile des St~rkekornes, der enzymatische und chemische Abbau der St~rke, Fragen ihrer Konstitution und die Ergebnisse rBntgenspektro- graphischer Untersuchungen derselben behandelt und Nachtriige zu den drei ersten Kapiteln hinzugefiigt. Wie in andern B~nden des I-Iandbuches linden sich schlieBlich je ein Register der Autornamen und der Sachgegenst~nde. Pfeiffer (Bremen). 1) Samec, M., Kolloidchemie der St~rke. (Handb. d. Kolloidwissensch., Bd. 2.) XX + 509 S., 51 Textabb., 286 Tabellen. Dresden u. Leipzig (Th. Steinkopff) 1927. Geb. 28,80 RM.

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Page 1: Die neuere Entwicklung der Kolloidchemie der Stärke

6 3 2 Referate

15sungen, denen Biotin, Aneurin und fi-Alanin zugesetzt waren, ergab sich, dab die Pftanzenextrakte diese drei Wuchsstoffe und zudem noch eine als Bios F bezeichnete Komponente enthielten. An Bios F kSnnen in ihrer Wuchsstoff- wirkung schon erkannte Aminos~turen nur einen geringen Anteil haben. In Samen und in Keimbls yon F a b a vu lgar i s war der Gehalt an Bios F groB und bedingte etwa die Hglfte der gesamten Wuchsstoffwirkung, dagegen fand sich in ihren Sproi3spitzen, trotz eines erheblichen Wuchsstoffgehaltes (Biotin, Aneurin und fi-Alanin), kein Bios F. Der Wuchsstoffgehalt der Ext rakte wurde dureh Hydrolyse mit Salzs~ure nicht erheblich beeinfluBt. B i o s F erwies sich gegen Erw~trmen auf 121 ~ und gegen Kochen mit verdfinnter Salzs~ture wider- standsfi~hig und biil3te beim Kochen mit verdiinnter Natronlauge 20 ~) seiner Wirkung ein. Dieser Verlust eines best immten Teils der Wirkung l~Bt darauf schliel~en, dab Bios F a u s verschiedenen Komponenten besteht. LinSenextrakt zeigte auBer den besproehenen Wuchsstoffwirkungen noch eine Wachstums- hemmung an Here, die mit zunehmender Konzentrat ion durch die Wuchsstoff- wirkung immer mehr verdeckt wurde.

Alle untersuchten Pflanzenextrakte hat ten auch an A s p e r g i l l u s niger eine betr/~chtliche Wuchsstoffwirkung. Es waren hier aber die Unterschiede zwischen den verschiedenen Ext rak ten geringer, insbesondere war der Ex t rak t aus F a b a vu lgar i s Keimsprossen wirksamer als der aus Samen, wghrend sich an Here das Umgekehrte ergeben hatte, und die Wirkung der Ext rak te wurde dureh Hydrolyse mit Salzsiiure gesteigert. Es ergab sich somit, in Best~tigung friiherer Befunde yon N i e l s e n und H a r t e l i u s (1937), dab die WachstumsfSrderung von Here und von A s p e r g i l l u s niger durch verschiedene Wuehsstoffe bewirkt wird.

K. U m r a t h (Graz).

Samee, M., Die neuere Entwicklung der Kolloidchemie der St~irke. (Handb. d. Kolloidwissenschaft in Einzeldarstellungen, Bd. 8.) Unter Mitarbeit yon

M. Bl inc . XVI + 543 S., 127 Textabb. Dresden u. Leipzig (Th. Stein- kopff) 1941. Geb. 27 , - - RM.

In diesem , , E r g ~ n z u n g s b a n d e " zu einem als Bd. 2 des genannten, yon Wo. O s t w a l d herausgegebenen Handbuches erschienenen Teile 1) soll die neuere Literatur ausgeschBpft und ein geschlossenes Bild vom Forschungsstande in 1940 erarbeitet werden. Ffir das Z ie l des ttandbuches, ein Nachschlagen der Originalliteratur fiir den Anfang zu ersparen, sind yon auBerordentlichem Werte die 279 Tabellen und vielen Kurven des vorliegenden Bandes. Gerade ffir den P r o t o p l a s m a t i k e r , der h~ufig nur mit telbar die kolloidchemische Literatur verschiedener St~rken benutzen mSchte, ist der Erg~nzungsband daher sehr niitzlich, zumal aul3er der Zusammenfassung des Forschungsstandes zahlreiche ,, m e t h o d i s c h e D e t a i l s " gesammelt worden sind, welche sich in der jiingsten Literatur niedergelegt finden. In vielfach welter unterteilten Kapiteln werden die B e s t a n d t e i l e des St~rkekornes, der enzymatische und chemische A b b a u der St~rke, Fragen ihrer K o n s t i t u t i o n und die Ergebnisse r B n t g e n s p e k t r o - g r a p h i s c h e r Untersuchungen derselben behandelt und Nachtriige zu den drei ersten Kapiteln hinzugefiigt. Wie in andern B~nden des I-Iandbuches linden sich schlieBlich je ein Register der Autornamen und der Sachgegenst~nde.

P f e i f f e r (Bremen).

1) Samec, M., Kolloidchemie der St~rke. (Handb. d. Kolloidwissensch., Bd. 2.) XX + 509 S., 51 Textabb., 286 Tabellen. Dresden u. Leipzig (Th. Steinkopff) 1927. Geb. 28,80 RM.