die fettsäure-zusammensetzung wirtschaftlich genutzter brassica- und sinapis-Öle

9
Durch Destillation der Ulprobe mit Xylol wird das Trichlorathylen zunachst in das Xylol ubergefuhrt. In der Xylol-Losung 1aBt sich nun der chlorierte Kohlen- wasserstoff durch die Reaktion nach Fujiwara (Bildung eines Farbkomplexes mit Pyridin-Natriumhydroxid) un- s&wer bestimmen. Auch zur Ermittlung des Trichlor- athylengehalts von Pflanzenolen eignet sich die Rohr- &en-Methode. Man verwendet eine Apparatur analog Abb. 1, bei der jedoch das KOH-Rohr entfernt ist. Zum Nachweis und zur Bestimmung des Losungsmittels wird ein Dra- ger-RGhrchen fur Trichlorathylen, Typ 10/a, verwendet. In der Vorschicht des Rohrchens wird durch Reaktion des Trichlorathylens mit Permanganat elementares Chlor gebildet, das in der Anzeigesthicht mit dem auf einen kornigen Trager gebrachten Orthotolidin unter Bildung eines orangefarbenen Reaktionsproduktes reagiert. Zunachst wird, wie bei der Hexanbestimmung, rnit Ulen, die 0.01 bis 0.2 O/o Trichlorathyleq enthalten, eine Eichkurve aufgestellt und dann die eigentliche Bestim- mung vorgenommen. Die untere Nachweisgrenze betragt 0.01 O/o Trichlorathylen im Ul. Auch diese Bestimmung 1a5t sich innerhalb von 15 Min. durch Hilfskrafte aus- fuhren. Die Fettsaure-Zusammensetzung wirtschaitlich genutzter Brassica- und Sinapis-ale Von F. G. S i e t z , Verein Deutscher Ulfabriken, Mannheim * Um die Beurteilung von Landraps und Riibol zu erleichtern, wurden die Ole verschiedener Brassica- und Sinapis-Sorten analysiert. Die Ergebnisse zeigen, da8 die Zusammensetzung der Fettsauren hier stark variiert und dab der Begriff Rubol durch die Fettsaure-Zusammensetzung heute nicht mehr definier- bar ist. Fatty Acid Composition of Commercial Brassica and Sinapis Oils Oils of different brassica and sinapis varieties were analyzed in order to simplify the assessment of rapeseed oil and turnip rape oil. The results show that the fatty acid composition varies to a great extent, and therefore, rapeseed oil can no longer be defined on the basis of such a composition. 1. Einleitung Der Begriff Riibol ist eine Sammelbezeichnung aller wirtschaftlich genutzten Samenole der Brassica-Arten. Das bedingt bereits eine relativ groi3e Breite in der Fett- saure-Zusammensetzung, die grofler ist als bei den ande- deren handelsublichen Pflanzenolen. Das gemeinsame Kennzeichen dieser Ule war bisher die Gegenwart eines hohen Anteils an Erucasaure. Seitdem aber die neuen erucaslurefreien Zuchtsorten auf dem Weltmarkt er- schienen sind, ist dieses Kennzeichen nicht mehr gultig. Die Variabilitat ist hier mittlerweile so erheblich, dad das Rubol durch die Fettsaure-Zusammensetzung nicht mehr definierbar ist. Von verschiedenen westdeutsmen Saatzucht-Firmen wurden uns zur Ul-Analyse Zuchtsorten von Raps (Bras- sica napus Var. oleifera) und Rubsen (Brassica rapa Var. oleifera), beide als Winter- und Sommer-Varietaten, sowie Kohlrubensamen (Brassica rapa Var. rapa und Brassica napus Var. napobrassica) zur Verfugung ge- stellt, uber die nachfolgend berichtet wird. Daneben untersuchten wir die Ule von Landraps verschiedener Jahrgange, die wir zur Rubol-Gewinnung verarbeitet haben, sowie von einigen Mustern Gelbsenf (Sinapis alba), Braunsenf (Brassica nigra) und Ackersenf (Sina- pis arvensis), die wir von einer Hamburger Import- Firma erhielten. Diese Senfsamenole sowie auch die Kohlrubenole schienen uns zur Beurteilung des Land- rapses interessant, den wir jahrlich zur Ulgewinnung geliefert erhalten. Von den neuen erucasaurefreien Arten * Anschrift des Verfassers: Dr. F. G. Sietz, 68 Mannheim- Freudenheim, Max-von-Seubert-Stra5e 48. 72 La composition en acides grae des huiles de cruciMre On a analyse les huiles des divers crucifhres. Les rksultats montrent que la composition des acides gras y varie fortement et que la notion huile de colza n’est a present plus dkfinissable par la composition en acides gras. 4KMpOKMCnOTHlJfi COCTRD npOhlhILLI.rleHHblX MaCeJI PfbIlCa N ropski qIJ. A:IR 06.nerse~ua oqeHrcu panca pi pancoBoro Macna ;LH~JII~~II~OR~H~I Macna pasjl~srrbrx COPTOB panca N rop- XIHqbI. Pe3yJIbTttTbI IIOKZ3bIBaIOT, qT0 COCTaB XCMKbHhIX KMC- JOT 3AeCb ClldTbHO BBPbUMPYBT M ‘IT0 TBPMMH PanCOBOe ~ac.70 R HacTaautee B p e m ire o n p e s m n e ~ c s ~ 6mee XMPO- lillCJIOTlllJlhl POCTiLI3OM. untersuchten wir ein Muster einer im Jahre 1969 ge- ernteten kanadischen Partie, die 1970 in West-Deutsch- land verarbeitet worden war, sowie neue westdeutsche Ziichtungen. Derartige Analysen waren zum Teil bereits Gegen- stand der umfangreichen Untersuchungen, die L. A. &- Pelqvist I, mitteilte. Wir bringen hierzu Erganzungen. 2. Experimenteller Teil 2.1. Isolierung der Ule 5 g Ulsamen werden in Gegenwart von 20 ml Petrolather in einer Kugelmuhle der Firma Prolabo, Paris, 10 Min. lang vermahlen. Den Inhalt der Stahlzelle spult man mit Petrol- ather in die Extraktionshulse einer der ublichen Extraktions- apparate (System Soxhlet oder Twisselmann) und extrahiert unter Ruckflu5 1 Std. lang. Hierbei wird bei geniigendem Umlauf das Saatfett in schonender Weise restlos erfalt. 2.2. Herstellung der Fettsaureester Ausfiihrung nach D. van WijngaardenS: Ca. 150 mg Fett werden in einem 50 ml-Schliffstehkolben rnit 5 ml 0.5 n KOH in Methanol 5 Min. unter Rii&fluS (Kuhlrohr) erhitzt; dann werden 2 ml BF,-Atherat uber das Kuhlrohr zugegeben; man la5t 5 Min. sieden; man gibt 5 ml Petrolather zu und laat 1 Min. sieden; man fiigt gesattigte NaCI-Losung zu, bis der Flussigkeitsspiegel in den’- Flaschenhals reicht; man ubertragt 1 ml der Esterlosung in ein kleines Reagenzrohr und trocknet sie mit etwas Na,SO,. L. A. Appelqvist, Acta Agric. scand. 18, 3 [1968]. [1970]. D. van Wijngaarden, Analytic. Chem. 39, 848 [1967]. 2 L. A. Appelqvist, Fette . Seifen . Anstrichmittel 72, 783 FETTE . SEiIFEN . ANSTRICHMITTEL 74. Jahrgang Nr. 2 1972

Upload: f-g-sietz

Post on 15-Jun-2016

216 views

Category:

Documents


2 download

TRANSCRIPT

Page 1: Die Fettsäure-Zusammensetzung wirtschaftlich genutzter Brassica- und Sinapis-Öle

Durch Destillation der Ulprobe mit Xylol wird das Trichlorathylen zunachst in das Xylol ubergefuhrt. In der Xylol-Losung 1aBt sich nun der chlorierte Kohlen- wasserstoff durch die Reaktion nach Fujiwara (Bildung eines Farbkomplexes mit Pyridin-Natriumhydroxid) un- s&wer bestimmen. Auch zur Ermittlung des Trichlor- athylengehalts von Pflanzenolen eignet sich die Rohr- &en-Methode. Man verwendet eine Apparatur analog Abb. 1, bei

der jedoch das KOH-Rohr entfernt ist. Zum Nachweis und zur Bestimmung des Losungsmittels wird ein Dra- ger-RGhrchen fur Trichlorathylen, Typ 10/a, verwendet.

In der Vorschicht des Rohrchens wird durch Reaktion des Trichlorathylens mit Permanganat elementares Chlor gebildet, das in der Anzeigesthicht mit dem auf einen kornigen Trager gebrachten Orthotolidin unter Bildung eines orangefarbenen Reaktionsproduktes reagiert.

Zunachst wird, wie bei der Hexanbestimmung, rnit Ulen, die 0.01 bis 0.2 O/o Trichlorathyleq enthalten, eine Eichkurve aufgestellt und dann die eigentliche Bestim- mung vorgenommen. Die untere Nachweisgrenze betragt 0.01 O / o Trichlorathylen im Ul. Auch diese Bestimmung 1a5t sich innerhalb von 15 Min. durch Hilfskrafte aus- fuhren.

Die Fettsaure-Zusammensetzung wirtschaitlich genutzter Brassica- und Sinapis-ale

Von F . G. S i e t z , Verein Deutscher Ulfabriken, Mannheim *

Um die Beurteilung von Landraps und Riibol zu erleichtern, wurden die Ole verschiedener Brassica- und Sinapis-Sorten analysiert. Die Ergebnisse zeigen, da8 die Zusammensetzung der Fettsauren hier stark variiert und dab der Begriff Rubol durch die Fettsaure-Zusammensetzung heute nicht mehr definier- bar ist.

Fatty Acid Composition of Commercial Brassica and Sinapis Oils

Oils of different brassica and sinapis varieties were analyzed in order to simplify the assessment of rapeseed oil and turnip rape oil. The results show that the fatty acid composition varies to a great extent, and therefore, rapeseed oil can no longer be defined on the basis of such a composition.

1. E i n l e i t u n g Der Begriff Riibol ist eine Sammelbezeichnung aller

wirtschaftlich genutzten Samenole der Brassica-Arten. Das bedingt bereits eine relativ groi3e Breite in der Fett- saure-Zusammensetzung, die grofler ist als bei den ande- deren handelsublichen Pflanzenolen. Das gemeinsame Kennzeichen dieser Ule war bisher die Gegenwart eines hohen Anteils an Erucasaure. Seitdem aber die neuen erucaslurefreien Zuchtsorten auf dem Weltmarkt er- schienen sind, ist dieses Kennzeichen nicht mehr gultig. Die Variabilitat ist hier mittlerweile so erheblich, dad das Rubol durch die Fettsaure-Zusammensetzung nicht mehr definierbar ist.

Von verschiedenen westdeutsmen Saatzucht-Firmen wurden uns zur Ul-Analyse Zuchtsorten von Raps (Bras- sica napus Var. oleifera) und Rubsen (Brassica rapa Var. oleifera), beide als Winter- und Sommer-Varietaten, sowie Kohlrubensamen (Brassica rapa Var. rapa und Brassica napus Var. napobrassica) zur Verfugung ge- stellt, uber die nachfolgend berichtet wird. Daneben untersuchten wir die Ule von Landraps verschiedener Jahrgange, die wir zur Rubol-Gewinnung verarbeitet haben, sowie von einigen Mustern Gelbsenf (Sinapis alba), Braunsenf (Brassica nigra) und Ackersenf (Sina- pis arvensis), die wir von einer Hamburger Import- Firma erhielten. Diese Senfsamenole sowie auch die Kohlrubenole schienen uns zur Beurteilung des Land- rapses interessant, den wir jahrlich zur Ulgewinnung geliefert erhalten. Von den neuen erucasaurefreien Arten

* Anschrift des Verfassers: Dr. F . G. Sietz, 68 Mannheim- Freudenheim, Max-von-Seubert-Stra5e 48.

72

La composition en acides grae des huiles de cruciMre On a analyse les huiles des divers crucifhres. Les rksultats

montrent que la composition des acides gras y varie fortement et que la notion huile de colza n’est a present plus dkfinissable par la composition en acides gras.

4KMpOKMCnOTHlJ f i COCTRD npOhlhILLI.rleHHblX MaCeJI PfbIlCa N ropski qIJ.

A:IR 06.nerse~ua o q e H r c u panca p i p a n c o B o r o M a c n a ; L H ~ J I I ~ ~ I I ~ O R ~ H ~ I M a c n a pasjl~srrbrx COPTOB panca N rop- XIHqbI. P e 3 y J I b T t t T b I IIOKZ3bIBaIOT, qT0 COCTaB XCMKbHhIX K M C - J O T 3 A e C b ClldTbHO B B P b U M P Y B T M ‘IT0 TBPMMH P a n C O B O e ~ a c . 7 0 R H a c T a a u t e e B p e m i r e o n p e s m n e ~ c s ~ 6mee XMPO- lillCJIOTlllJlhl POCTiLI3OM.

untersuchten wir ein Muster einer im Jahre 1969 ge- ernteten kanadischen Partie, die 1970 in West-Deutsch- land verarbeitet worden war, sowie neue westdeutsche Ziichtungen.

Derartige Analysen waren zum Teil bereits Gegen- stand der umfangreichen Untersuchungen, die L. A. &- Pelqvist I, mitteilte. Wir bringen hierzu Erganzungen.

2. E x p e r i m e n t e l l e r T e i l 2.1. Isolierung der Ule

5 g Ulsamen werden in Gegenwart von 20 ml Petrolather in einer Kugelmuhle der Firma Prolabo, Paris, 10 Min. lang vermahlen. Den Inhalt der Stahlzelle spult man mit Petrol- ather in die Extraktionshulse einer der ublichen Extraktions- apparate (System Soxhlet oder Twisselmann) und extrahiert unter Ruckflu5 1 Std. lang. Hierbei wird bei geniigendem Umlauf das Saatfett in schonender Weise restlos erfalt.

2.2. Herstellung der Fettsaureester Ausfiihrung nach D. van WijngaardenS: Ca. 150 mg Fett

werden in einem 50 ml-Schliffstehkolben rnit 5 ml 0.5 n KOH in Methanol 5 Min. unter Rii&fluS (Kuhlrohr) erhitzt; dann werden 2 ml BF,-Atherat uber das Kuhlrohr zugegeben; man la5t 5 Min. sieden; man gibt 5 ml Petrolather zu und laat 1 Min. sieden; man fiigt gesattigte NaCI-Losung zu, bis der Flussigkeitsspiegel in den’- Flaschenhals reicht; man ubertragt 1 ml der Esterlosung in ein kleines Reagenzrohr und trocknet sie mit etwas Na,SO,.

L. A. Appelqvist, Acta Agric. scand. 18, 3 [1968].

[1970]. D. van Wijngaarden, Analytic. Chem. 39, 848 [1967].

2 L. A. Appelqvist, Fette . Seifen . Anstrichmittel 72, 783

F E T T E . S E i I F E N . A N S T R I C H M I T T E L 74. Jahrgang Nr. 2 1972

Page 2: Die Fettsäure-Zusammensetzung wirtschaftlich genutzter Brassica- und Sinapis-Öle

2.3. Gaschromatographie Die Analysen-Ergebnisse sind relative Flachenprozente der

Fettsaure-Peaks, und zwar Durchschnittswerte von mindestens zwei, meistens von drei Bestimmungen. Korrekturen wurden nicht vorgenommen.

Die Chromatogramme wurden mit unterschiedlichen Emp- findlichkeiten aufgenommen, indem schwache Peaks in jedem Fall verstarkt wurden. Die starken Peaks wurden nur dann cntspremend abgeschwacht, wenn die Berechnung von Hand vorgenommen wurde, mit Hilfe des Produkts von Hohe X Breite in halber Hohe. Grundsatzlich wurde immer eine groI3ere Reihe Analysen vergleichbarer Ule hintereinander abgewidtelt, wobei das erste Chromatogramm rnit einem leichten Oberangebot an Substanz gefahren, aber nicht aus- gewertet wurde.

Die Saulen waren teils mit 2.5 bis 5 O/o, teils mit 12 bis 15 O/o Polybutandiolsuccinat (BDS) auf Chromosorb G (AW- DMCS) bzw. auf Celite 545 belegt. Sie wurden, wie wir es allgemein machen, vor Einsatz mit Testmischungen der Ap- plied Science Laboratories, State College, Pensylvania, ge- pruft.

Anwendbar ist auch Polyathylenglykoladipat (PEGA); mit Polyathylenglykolsuccinat (EGS) dagegen ist der C1G:3-Ester nicht bestimmbar, weil er, je nach Starke der Belegung, nicht vom Cm:1- oder Cm:2-Ester getrennt wird.

Die Bedingungen der Chromatographie waren, zusammen- gefafit, folgende: a) Gerat: Perkin-Elmer F 7. b) 2 Trennsaulen aus Stahl zu je 2 m x 4 mm; 3 bis 5 O / o

BDS auf Chromosorb G, 100-120 mesh, oder 12--15O/o BDS auf Celite 545, 60-100 mesh.

c) Temperatur: 170°-190° C. d) Detektor-System: FID; parametrischer Verstarker; line-

arer dynamischer Bereich gro8er als 1 : 105 im Bereich X 1 und gro8er als 1 : 10' in allen anderen Eingangsbereichen.

e) Schreiber: Kompensationsschreiber der Fa. Hitachi-Perkin- Elmer; Papiervorschub: 0.5 und 1 cm/Min.

f ) Substanzmenge: ca. 30 bis 50 y fur 5 0 / 0 Saulenbelegung; ca. 100 y fur 15 O/o Belegung.

g) Brenngase: H, + synth. Luft, 30 + 300 ml/Min. h) Tragergas: N,, 30 mllMin. i) Berechnung der Peaks in der Regel durch elektronische

Integration mit Infotronk CRS 100; z. T1. au& von Hand aus Produkt von Hohe x Breite in halber Hohe.

3. E r g e b n i s s e Die Ergebnisse unserer Analysen zeigen die Tab. 1

bis 8 fur Zuchtsorten Raps (Brassica napus Vur. oleifera) in der Winter- und Sommer-Varietat; fur Zuchtsorten Rubsen (B. rapa Var. oleifera) in Winter- und Sommer- Varietat; fur Zuchtsorten Kohlriiben (B. rapa Var. rapa und B. napus Var. napobrassica); fur Landsorten Raps; fur Zuchtsorten erucasaurefreier Rapse; fur Senfsamen, und zwar Gelbsenf (Sinapis alba), Adtersenf (S. Arven- sisj und Braunsenf (B. nigra).

Die Tab. 9 gibt eine Obersicht, die den Vergleich der einzelnen Sorten erleichtern soll.

Allgemein laat sich an Hand unserer Ergebnisse sagen, dai3 der Erucasaure-Gehalt der Raps- und Rubsen-Sor- ten immer in der Sommer-Form abfallt. Am hiichsten ist er bei Winter-Raps mit uber 50 O/o und am geringsten bei Sommer-Rubsen mit 3Oo/o und weniger. Auch Ul- saure und Linolsaure sind innerhalb der Formen auf- fallig variabel. in geringerem MaSe auch die Eicosen- saure. Die Linolensaure bleibt dagegen relativ konstant.

F ET TE . S E I FE.N ?4. Jahrgang

A N S T R I C H M I T T E L Nr. 2 19?2

3 *0 c ?.2

0 U 3

z 7 Y

e w

a 1 1 9 Lo - m - " a Z Q m o o 0 I 0 00 o m I I I I I 0 4 a

.r v)v) lo aaa 0 0 0 a a a 2

mmm I I I 0 0 0 l I I m m I m I

0 m

0

To99 '999 0909 909 C ! 9 9c?" 2 g -03 - m o 00 -0 - - m - - v

:m u

m a w m r - m wv) w v ) ~ o ~ o r - e m w .= 000 000 00 00 00 000 0 ;;

24 v1 .-

?To? "v!T '4- " 4 '99 -9- 4 m m m 00- 0- - m m m 0 - 0 - - 4 --.- 3- -- -3 -33 4

T T T 4 " 4 o?? T " " 4 T 4 " o? 000 0 0 0 00 0 0 0 0 0 0 0 0 I

4 1 - 4v!1?? 11 1" 49'1 " - 0 0 0 000 00 0 0 0 0 000 0 2

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 E

000 000 00 00 00 000 0

2 - 0 9 0 9 9099 0 9 - 09 - 9 9 ?hP- 09 ,* 0 0 0 0 0 0 0 0 00 0 - 000 0 *

I -19 h?? 0"- 909 99 9-09 9 m

0

-#

4 4 m mm.14 4 4 4 W C.(cI( tX4N 4 4 - 0 - aa aa2aaaaaa a I m m I I I mm om mm mm I m II

3 - 5 3

73

Page 3: Die Fettsäure-Zusammensetzung wirtschaftlich genutzter Brassica- und Sinapis-Öle

U

P

Tab

elle

2

Zud

tsor

te S

omm

er-R

aps:

Rel

ativ

e F

etts

aure

-Zic

sam

men

setz

ung

des

Sam

enol

s vo

n B

rass

ica

nupu

s V

ar. o

leif

era

Bez

eich

nung

bz

w.

Her

kunf

t

Lih

o ',

Ber

gen/

Cel

le

"Lih

onov

a",

Ber

gedC

elle

,, J

anet

zki

Wei

hens

teph

an"

Bay

ern

,Kom

et",

B

ayer

n Z

olle

rngo

ld

Wiir

ttem

berg

0 al

ler

Sort

en

Ern

te- J

ahr

F e

t t s a

u r

e C

, [0

/0]

nich

t id

entif

izie

rt

gesa

ttigt

e vo

r vo

r na

ch

FS

12:O

14

:O

16:O

18

:O

2O:O

22

:O

24:O

16

:l

18:l

18

9

18

3

2O:l

20:2

22

:l 22

:2

24:l

17:O

18

:O

24:O

22

:2

1967

Sp

0.

05

3.4

1.2

0.6

0.3

0.1

0.3

20.5

14

.7

7.8

14.9

0.

5 34

.7

0.2

0.7

Sp

0.05

Sp

-

5.6

1970

Sp

0.

05

3.1

1.2

0.7

0.6

0.1

0.4

20.3

14

.7

7.8

13.2

0.G

36.4

0.

3 0.

6 SP

SP

SP

-

5.7

1968

Sp

Sp

3.

2 1.

0 0.

5 0.

3 0.

1 0.

3 17

.1

14.9

8.

5 13

.4

0.5

39.0

0.

3 0.

8 -

sp

0.1

-

5.1

1968

Sp

Sp

2.

8 0.

9 0.

6 0.

5 0.

2 0.

2 12

.8

14.3

8.

5 9.

9 0.

6 46

.9

0.6

1.0

0.05

0.

05

0.1

0.05

5.

0 19

70

Sp

0.05

3.

2 1.

0 0.

6 0.

3 0.

1 0.

3 15

.8

15.3

8.

1 10

.0

0.5

43.4

0.

4 0.

8 0.

05

0.05

0.

1 Sp

5.

2

1965

-

Sp

2.9

0.9

0.8

0.2

0.1

0.3

13.2

14

.6

8.6

10.9

0.

4 45

.9

0.5

0.6

-

0.05

0.

05

0.05

4.

9 19

68

sp

sp

2.9

0.8

0.6

0.2

0.1

0.3

12.9

14

.6

9.8

9.0

0.3

47.0

0.

5 0.

8 -

0.05

0.

05

0.05

4.

6 19

68 I

Sp

0.05

3.

0 0.

8 0.

6 0.

3 0.

1 0.

3 13

.7

14.8

8.

1 10

.3

0.5

46.0

0.

5 0.

9 0.

05

0.05

Sp

-

4.8

1968

11

Sp

0.05

3.

1 1.

1 0.

6 0.

4 0.

1 0.

3 15

.4

13.8

8.

3 10

.3

0.5

45.1

0.

5 0.

3 0.

05

0.05

0.

05 -

5.3

1968

Sp

0.

05

3.1

1.0

0.8

0.5

0.1

0.4

14.9

14

.2

9.0

11.9

0.

5 42

.3

0.3

0.8

0.05

0.

05

0.05

-

5.5

1965

/70

Sp

0.05

3.

1 1.

0 0.

6 0.

4 0.

1 0.

3 15

.7

14.6

8.

5 11

.4

0.5

42.7

0.

4 0.

7 L

0.0

5

0.05

0.

05

z.T1

. 5.

2

S o

n s

t i g

e

We

r t e

: Sa

at:

Fett

(H,O

= 1

0 O/

o)

["o]

37-4

0 10

00-K

orng

ew.

[g]

3.2-

4.5

Bez

eich

nung

bz

w.

Her

kunf

t E

rnte

- Jah

r --Il

L-l

"Lem

bke'

, 19

67

1968

D

4

Ecke

rnfii

rde

1967

Zm

a

D'

Jane

tzki

",

8 V)

Bay

ern

1968

19

68

- Str

aubi

ng

m

,Heg

e'

2

Wiir

ttem

berg

19

68

p

,Per

keo"

2

Chi

nako

hl-R

ibse

n,

1968

-4

Ei

nbed

c 19

70

M

.n

2)

Ul:

Jodz

ahl

(Wij

s) 1

02-1

05

Vis

kosi

tat

(ZOO

C)

[cP]

90.

5-91

D

icht

e (Z

OO C

) [g

/l] 0

.907

Tab

elle

3

Zud

tsor

te

Win

ter-

Rub

sen:

Rel

ativ

e F

etts

aure

-Zus

amm

ense

tzitn

g de

s Sa

men

ols

von

Bra

ssic

a ra

pa V

ar. o

leif

era

12:O

14

:O

F e

t t s i u

r e

C,

[0/0

]

16:O

18

:O

2O:O

22

:O

24:O

16

:l 18

:l

18:2

18

:3

20:l

20:2

22

:l

22:2

24

:l

nich

t id

entif

izie

rt

gesa

ttigt

r vo

r vo

r na

ch

FS

17:O

18

:O

24:O

22

:2

Sp

0.05

0.05

0.

05

Sp

0.05

Sp

0.05

0.05

0.

05

SP

SP

SP

SP

SP

SP

2.0

0.7

0.4

0.4

0.1

0.3

13.5

14

.6

10.0

2.

0 0.

7 0.

4 0.

3 0.

1 0.

2 13

.4

14.0

9.

4 2.

1 0.

8 0.

4 0.

3 0.

1 0.

2 13

.0

14.9

9.

9 2.

0 0.

7 0.

4 0.

3 0.

1 0.

2 13

.4

14.0

9.

4 2.

1 0.

8 0.

5 0.

3 0.

2 0.

3 11

.8

13.9

10

.3

2.2

1.0

0.6

0.6

0.2

0.3

13.4

13

.8

9.3

1.8

1.0

0.7

0.7

0.2

0.5

14.1

13

.0

7.4

2.0

0.8

0.8

0.5

0.1

0.2

16.0

14

.0

8.0

8.6

0.6

47.2

0.

4 1.

1 8.

7 0.

6 48

.5

0.4

1.2

9.2

0.7

46.9

0.

4 1.

0 8.

7 0.

6 48

.5

0.4

1.2

9.5

0.6

47.4

0.

5 1.

6

9.9

0.6

47.0

0.

5 1.

6

10.7

0.

5 47

.4

0.4

1.5

9.2

0.4

46.6

0.

4 1.

0

-

0.05

0.

05 -

3.6

-

0.05

0.

05 -

3.5

-

0.05

0.

05 -

3.5

3.9

0.1

0.1

-

-

0.05

Sp

-

3.7

-

4.4

4.2

-

-

0.05

-

0.1

-

-

-

E @

(au

5er

Perk

eo)

1967

170

Sp

0.05

2.

0 0.

8 0.

4 0.

4 0.

1 0.

25

18.1

14

.1

9.7

9.1

0.6

47.6

0.

4 1.

3 -

0.05

0.

05 -

3.8

g r; -4

worn

a,

X

U1:

Jodz

ahl

(Wij

s) 10

4.5-

107

(100

.5-1

02

fur

"Per

keo'

) V

isko

sita

t (Z

OO C

) [c

P] 8

9.2-

90.5

D

icht

e (Z

OO C

) [g

/l] 0

.907

-0.9

08

S o

n s

t i g

e W

e r

t e :

Saat

: Fe

tt (H

,O =

10

O/o

) [O

/o]

37-4

1 10

00-K

orng

ew.

[g]

2.4-

3.7

(5.1

fur

Kre

uzun

g C

hina

kohl

-Win

terr

iiben

"P

erke

o')

Page 4: Die Fettsäure-Zusammensetzung wirtschaftlich genutzter Brassica- und Sinapis-Öle

-a

fm

Tab

elle

4

m4

Km

41

Zudi

tsor

te S

omm

er-R

iibse

n: R

elat

ive

Fet

tsau

re-Z

usam

men

setz

ung

des

Sam

cnol

s vo

n Br

assic

a ra

pa. V

ar. o

leife

ra

a

m z

Bez

eich

nung

E

rnte

- Jah

r bz

w.

Her

kunf

t 12

:O

14:O

F e

t t s a

u r

e C,

["o

]

16:O

18

:0

20:O

22

:O

24:O

16

:l

18:l

18:2

1

83

20

:l 20

:2

22:l

22

:2

24:l

,, Mal

eksb

erge

r ",

1966

Ei

nbec

k 19

67

1968

19

69 I

1969

I1

1970

I 19

70 11

@ 19

66/7

0

~~

2.6

1.1

0.4

0.3

0.1

0.3

26.1

18

.5

10.1

2.

3 0.

7 0.

4 0.

2 sp

0.

3 26

.3

18.9

9.

4 2.

4 0.

9 0.

3 0.

2 0.

1 0.

3 26

.6

18.3

9.

1 2.

5 1.

0 0.

4 0.

2 0.

1 0.

2 28

.2

18.4

8.

6 2.

5 1.

0 0.

5 0.

2 0.

15

0.15

27

.7

18.6

8.

8 2.

4 1.

0 0.

4 0.

2 0.

1 0.

3 27

.3

18.5

9.

6 2.

5 0.

8 0.

4 0.

25

0.1

0.2

26.7

18

.6

9.4

2.5

0.9

0.4

0.2

0.1

0.25

27

.0

18.5

9.

3

10.5

0.

6 27

.5

0.2

1.5

10.1

0.

4 29

.1

0.3

1.5

10.1

0.

5 29

.8

0.2

1.2

10.7

0.

5 27

.9

0.1

1.2

10.6

0.

5 27

.8

0.15

1.

2 10

.5

0.4

28.0

0.

1 1.

2 10

.4

0.5

28.5

0.

2 1.

4

10.4

0.

5 28

.4

0.2

1.3

17:O

-

-

nich

t id

entif

izie

rt ge

satti

gte

vor

vor

nach

FS

18

:0

24:O

22

:2

0.1

0.05

0.

05

0.05

-

SP

SP

0.05

-

0.05

-

4.5

-

3.6

3.9

-

4.2

-

4.4

4.1

4.1

4.1

-

-

-

-

-

S o

n s

t i g

e W

e r

t e :

Saat

: Fe

tt (H

,O =

10 O

/o)

[O/o]

35-

40.5

10

00-K

orng

ew. [

g] 2

.4-2

.6

Ul:

Jodz

ahl

(Wij

s) 10

9.5-

1 11

.5

Vis

kosi

tiit

(20°

C) [cP] 81

.9-8

2.5

Dic

hte

(ZOO

C)

[g/l]

0.9

09

Tab

elle

5

Zudt

tsor

te K

ohlri

iben

saat

: R

elat

ive

Fet

tsau

re-Z

usam

men

setz

ung

des

Sam

enol

s vo

n Br

assic

a na

pus

Var

. nap

obra

ssic

a L.

wid

B. r

apa

Var

. rap

a L

.

Bez

eich

nung

E

rnte

- Jah

r F

e t t

s li

u r

e C,

[0

/0]

nich

t id

entif

izie

rt

gesa

ttigt

e bz

w.

vor

vor

nach

FS

H

erku

nf t

12:O

14

:O

16:O

18

:0

20.0

22

:O

24:O

16

:l 18

:l

18:2

1

83

20

:l 20

:2

22:l

22:2

24

:l 17

:O

18:0

24

:O

22:2

Koh

lriib

e .E

cken

dorf

er V

oges

a",

Bie

lefe

ld

Koh

lrub

e C

riew

ener

we%

",

Miin

ster

K

ohlri

ibe

,,Crie

wen

er g

elb'

, M

unst

er

Her

bstr

iibe,

M

iinst

er

Koh

lriib

e ,G

elbe

N

indo

rfer

",

Hol

stei

n St

eckr

iibe

,Hei

nken

bors

tele

r",

Hol

stei

n

1965

19

66

1967

19

65

1966

19

67

1968

19

68 I

1968

I1

1966

1968

19

66

1968

Sp

<0.0

5 2.

7 0.

8 0.

4 Sp

<0

.05

2.8

0.8

0.4

<0.0

5 0.

05

2.8

0.8

0.4

Sp

Sp

3.4

0.8

0.4

Sp

Sp

3.0

0.7

0.3

Sp

Sp

3.2

1.2

0.4

Sp

<0.0

5 3.

0 1.

2 0.

2 Sp

Sp

2.

2 1.

1 0.

7 Sp

Sp

2.

2 0.

9 0.

5 Sp

0.

05 3

.0

1.2

0.5

Sp

0.05

3.

7 1.

2 0.

6 Sp

Sp

3.

0 0.

9 0.

5

Sp

sp

2.7

0.9

0.6

0.4

0.1

0.4

0.1

0.3

0.1

0.1

0.1

0.3

0.1

0.1

0.1

0.1

0.05

0.

3 0.

7 0.

3 0.

6 0.

2 0.

1

0.1

0.1

--

0.05

0.

1

0.3

13.5

0.

3 14

.4

0.2

13.8

0.

3 15

.6

0.3

16.4

0.

3 27

.1

0.3

27.1

0.

5 11

.8

0.4

12.2

0.

3 18

.0

0.3

17.5

0.

3 18

.2

0.3

17.7

12.0

10

.5

7.2

0.4

49.8

0.

4 1.

3 -

12.0

10

.6

7.3

0.4

49.0

0.

4 0.

9 -

12.0

10

.8

7.1

0.4

49.5

0.

5 1.

1 <0

.05

15.6

9.

9 9.

1 0.

7 42

.5

0.5

1.0

-

14.0

9.

2 8.

6 0.

4 45

.3

0.4

0.9

-

12.1

9.

2 13

.0

0.3

31.9

0.

05

1.0

-

12.1

9.

4 13

.2

0.3

31.8

0.

1 1.

0 -

14.3

10

.2

9.3

0.6

45.6

0.

7 2.

0 -

13.4

9.

8 9.

4 0.

7 46

.4

0.9

2.3

-

14.8

13

.5

11.2

0.

6 34

.9

0.3

1.1

-

14.8

13

.9

11.3

0.

6 34

.3

0.3

1.2

SP

SP

12.8

11

.5

12.8

0.

2 38

.1

0.3

1.4

13.4

12

.0

12.0

0.

5 38

.4

0.2

1.0

0.1

0.1

0.1

<0.0

5 4.

4 0.

05

0.1

Sp

4.5

0.05

Sp

Sp

4.

5 SP

SP

-

4.8

sp

0.1

-

4.4

0.05

Sp

-

5.0

0.05

0.

05

sp

4.6

SP

SP

-

5.0

0.05

0.

1 0.

05

5.0

-

sp

-

4.5

sp

0.1

sp

5.7

SP

SP

-

4.4

sp

<0.0

5 -

4.3

So

ns

tig

e W

ert

e:

Saat

: .I 01

Fett

(H,O

= 1

0°/o

) [O

/o]

34-4

2 10

00-K

orng

ew.

[g]

2.0-

3.9

UI:

Jodz

ahl

(Wij

s) 11

3-1

13 (g

elbe

Nin

dorf

er);

104

-107

.5

(Koh

l- u

. H

erbs

trub

en,

Miin

ster

). 10

8-10

9 (H

eink

elbo

rste

ler)

; V

isko

sita

t (2

0° C

) [c

P] @

87;

Dic

hte

(20°

C)

[gill

@ 0

.908

5

Page 5: Die Fettsäure-Zusammensetzung wirtschaftlich genutzter Brassica- und Sinapis-Öle

Tab

elle

6

Land

sort

e R

afis

: R

elat

ive

Fet

tsau

re-Z

usam

men

setz

ltng

des

Sam

eids

Her

kunf

t E

rnte

- Jah

r F

e t t

s a

u r

e C,

[O

/o]

nich

t id

entif

izie

rt

gesa

ttigt

e vo

r vo

r na

ch

FS

12:O

14

:O

16:O

18

:O

20:O

22

:O

24:O

16

:l

18:l

18:2

18

:3

20:l

20

:2

22:l

22:2

24

:l 17

:O

18:O

24

:O

22:2

~

Wes

tdeu

tsch

land

@

196

8 -

sp

3.0

0.9

0.6

0.2

0.2

0.3

13.1

14

.1

7.6

8.5

0.2

50.2

0.

4 0.

7 SP

SP

SP

-

4.9

@ 1

969

-

0.03

3.

2 0.

9 0.

6 0.

2 -

0.3

12.8

13

.4

8.1

8.8

0.4

50.0

0.

G

0.7

SP

SP

SP

-

4.9

@ 1

970

-

0.03

3.

4 0.

8 0.

5 0.

2 0.

05

0.2

13.1

13

.5

7.6

7.7

0.2

51.6

0.

5 0.

5 Sp

0.

03

0.05

-

4.9

Div

erse

A

nbau

mus

ter

aus

Wes

tdeu

tsch

land

19

70

1 sp

Sp

3.

5 0.

8 0.

3 Sp

0.

1 0.

3 11

.0

13.9

8.

4 (5

.4 0.

3 53

.0

0.8

1.1

-

sp

0.1

-

4.7

3 sp

<0

.05

3.0

0.7

0.7

0.2

0.1

0.4

12.6

12

.4

7.9

8.8

0.2

52.1

0.

2 0.

7 -

<0.0

5 0.

05 -

4.7

5 -

Sp

3.0

0.7

0.9

-

0.1

0.3

10.7

13

.7

8.8

8.5

0.5

51.4

0.

6 0.

7 sp

0.

05

0.1

sp

4.7

2 sp

Sp

3.

3 0.

7 0.

5 0.

3 Sp

0.

3 13

.2

13.1

7.

3 8.

1 0.

2 52

.4

0.2

0.4

-

SP

SP

-

4.8

4 Sp

Sp

3.

3 0.

8 0.

7 0.

2 Sp

0.

4 12

.7

13.0

8.

0 8.

6 0.

2 51

.7 -

0.4

Sp

Sp

0.05

-

5.0

6 -

Sp

3.0

0.7

0.7

Sp

0.1

0.15

10

.5

13.4

8.

8 8.

5 0.

6 52

.3

0.6

0.5

Sp

0.05

0.

1 <0

.05

4.5

7 sp

sp

3.

1 0.

9 0.

4 -

0.1

0.2

15.5

13

.9

7.6

11.5

0.

3 45

.3

0.3

0.8

-

0.03

0.

03

Sp

4.5

8 -

sp

2.7

0.8

0.6

-

Sp

0.3

13.7

13

.9

8.0

11.2

0.

6 47

.5

0.3

0.4

-

0.03

Sp

Sp

4.

1 9

sp

sp

3.2

0.9

0.4

0.2

0.1

0.3

12.2

12

.9

7.7

8.0

0.2

53.0

0.

3 0.

5 Sp

0.

05

0.05

Sp

4.

8 10

Sp

Sp

3.

8 0.

8 0.

6 0.

3 Sp

0.

3 12

.2

13.7

8.

2 6.

7 0.

3 52

.1

0.5

0.5

0.02

0.

02

sp

-

5.5

@ d

. E

inze

lm.

1970

sp

sp

3.

2 0.

8 0.

6 0.

1 0.

1 0.

3 12

.4

13.4

8.

1 8.

6 0.

3 51

.1

0.4

0.G

Sp

0.03

0.

05 -

4.7

Dan

emar

k

* -4

n

T I

3; S

on

sti

ge

We

rte

:

2 I-.

1969

-

Sp

2.6

0.6

1969

Sp

Sp

2.

9 0.

8 19

69

-

Sp

3.3

0.7

Saat

: Fe

tt (

H,O

= 1

00/0

) [0

/0]

1000

-Kor

ngew

. [g

]

u1:

Jodz

ahl

(Wij

s)

Vis

kosi

tat

(200

C)

[cP]

D

icht

e (2

00 C

) [g

ll]

~~~

~ ~~

0.5

0.05

Sp

0.

2 11

.7

14.5

8.

6 9.

4 0.

3 50

.8

0.3

0.5

Sp

-

SP

-

3.7

0.5

0.2

0.05

0.

3 13

.6

12.9

7.

0 10

.2

0.2

50.7

0.

2 0.

5 -

0.05

0.

03

Sp

4.4

0.8

0.3

0.1

0.3

11.0

13

.6

9.0

8.6

0.5

50.3

0.

5 1.

0 -

SP

SP

-

5.2

Wes

tdeu

tsch

land

@

41

- 4

3 4.

3 -

4.7

100

- 10

3 92

- 9

2.9

0.90

7 -

0.90

9

Dan

emar

k

So

ns

tig

e W

ert

e:

Saat

: Fe

tt (H,O =

10°

/o)

[O/o

] -

1000

-Kor

ngew

. [g

] -

U1:

Jo

dzah

l (W

ijs)

10

3.8

Vis

kosi

tat

(200

C)

[cP]

-

Dic

hte

(ZOO

C)

[g/l

] -

Page 6: Die Fettsäure-Zusammensetzung wirtschaftlich genutzter Brassica- und Sinapis-Öle

Tab

elle

7

Senf

sam

en: R

elat

ive

Fetts

aure

-Zus

amm

ense

tzun

g de

s Sa

men

ijls

Her

kunf

t F

e t t

s a

u r

e C,

[Vo]

ni

&t

gesa

ttig

te

12:0

14

:O

16:O

18

:0

20:O

22

:O

24:O

16

:l

18:l

1

89

1

83

20

:l 20

:2

22:l

22

:2

24:l

17:O

id

entif

izie

rt

FS

?I m z

Sina

pis

alba

(Po

len

Sina

pis

alba

(Sc

hwed

en)

Sina

pis

alba

(D

anem

ark)

Si

nupi

s al

ba (

BR

D)

Sina

pis

alba

(B

RD

) Si

napi

s al

ba (

BR

D)

Sinu

pis

alba

(H

olla

nd)

Sina

pis

arve

nsis

Si

napi

s ar

uens

is Si

napi

s ar

vens

is

Sina

pis

arve

nsis

Br

assic

a ni

gra

(Bar

i)

Bras

sica

nigr

a (B

ari)

Br

assic

a ni

gra

(Mon

tana

) Br

assic

a ni

gra

(Ath

iopi

en)

Bras

sica

nigr

a (D

anem

ark)

Br

assic

a ni

gra

(Bom

bay)

B

rass

ica

nigr

a vn

r. ja

poni

ca (

Chi

na)

Sp

0.05

Sp

0.

05

Sp

0.05

SP

SP

SP

SP

SP

SP

-

SP

SP

SP

Sp

<0.0

5

Sp

0.05

S

p 0.

05

Sp

0.05

Sp

<0

.05

Sp

<0.0

5 Sp

0.

05

Sp

0.05

Sp

<0

.05

Sp

<0.0

5

2.8

0.8

0.7

0.3

0.1

0.3

25.7

10

.9

9.5

11.6

0.

1 35

.0

0.1

2.0

2.4

0.7

0.5

0.15

0.

1 0.

3 19

.7

10.3

11

.1

9.9

0.15

42

.5

0.05

2.

0 2.

6 0.

8 0.

5 0.

2 0.

2 0.

2 21

.6

10.2

9.

3 8.

3 0.

1 43

.4

0.2

2.3

2.2

0.6

0.5

0.2

0.1

0.2

19.0

8.

9 10

.0

10.5

0.

2 45

.0

0.1

2.4

2.7

0.7

0.5

0.2

0.1

0.2

19.0

10

.3

9.6

10.3

0.

1 44

.1

0.1

2.3

2.3

0.7

0.5

0.3

0.2

0.2

18.0

9.

5 10

.1

9.3

0.2

46.0

0.

15

2.4

2.3

0.7

0.4

0.15

0.

15

0.2

18.1

9.

6 10

.0

8.1

0.15

47

.8

0.1

2.2

2.0

0.7

0.7

0.6

0.4

0.1

10.2

12

.3

9.2

14.3

0.

7 47

.2

0.1

1.5

3.2

0.8

0.5

0.5

0.3

0.3

12.8

15

.8

12.0

16

.1

0.8

35.6

0.

15

1.1

2.7

0.9

0.8

0.6

0.3

0.3

14.0

14

.5

10.3

15

.9

0.9

36.8

0.

2 1.

5 3.

0 0.

7 0.

5 0.

5 0.

5 0.

3 10

.8

14.3

11

.2

15.0

0.

9 39

.9

0.15

1.

8 3.

3 1.

2 1.

2 0.

9 0.

4 0.

4 10

.2

15.5

13

.8

8.9

0.9

40.8

0.

6 1.

5 3.

1 1.

1 1.

6 0.

9 0.

4 0.

4 13

.4

16.3

11

.7

9.6

0.9

39.0

0.

4 1.

0 3.

3 1.

4 1.

2 0.

25

0.1

0.3

21.8

22

.1

13.2

12

.9

0.8

21.8

0.

1 0.G

3.0

1.1

1.2

0.6

0.4

0.3

10.2

16

.6

15.1

10

.2

1.8

36.6

0.

5 1.

9 3.

5 1.

2 1.

2 0.

8 0.

25

0.4

10.4

18

.3

15.3

8.

7 1.

2 36

.4

0.5

1,5

3.3

1.3

1.2

0.8

0.3

0.3

13.5

18

.9

14.3

10

.0

1.1

33.0

0.

3 1.

5

3.3

1.3

0.8

0.2

. 0.

1 0.

3 18

.8

22.7

13

.7

12.8

1.

5 22

.8

0.15

1.

3

0.02

0.

05

SP

SP

SP

SP

SP

-

-

0.05

<O 0

5 SP

SP

SP

<0.0

5 <0

.05

<0.0

5

<0.0

5

ca. 0

.1

ca. 0

.1

ca. 0

.1

ca. 0

.1

ca. 0

.05

ca. 0

.1

SP

SP

0.05

ca

. 0.2

ca

. 0.5

ca. 0

.3

ca. 0

.1

ca. 0

.1

ca. 0

.4

ca. 0

.3

ca. 0

.2

ca. 0

.2

4.7

3.9

4.3

3.6

4.2

4.0

3.7

4.4 5.3

5.3

5.2

7.0

7.1

6.2

6.3

7.0

6.9

5.7

Ul

aus

Sina

pis

alba

: D

icht

e (2

00 C

) = 0

.904

g/l

; Vis

kosi

tat

(20°

C) =

95.

1 C

P

Tab

elle

8

Eru

casi

iure

frei

er R

aps:

Rel

ativ

e F

etts

aure

-Zus

amm

ense

tzun

g de

s Sa

men

iils

Her

kunf

t E

rnte

- Jah

r F

e t t

s a

u r e

C,

[O/o

] ni

cht

gesa

ttigt

e 12

:0

14:O

1G

:O

18:0

20

:O

22:O

24

:O

16:l

18

:l

18:2

1

83

2O

:l 20

:2

22:l

22

:2

24:l

17

:O

iden

tifiz

iert

FS

Kan

ada

1968

B

RD

(H

oved

isse

n)

I969

B

RD

(G

ottin

gen)

19

69

BR

D (

Dro

tsch

inan

n;

Hov

edis

sen)

19

70

So

nst

ige

We

rte

: Sa

at:

~

G.4

sp

<0.0

5 4.

0 1.

6 0.

5 0.

3 0.

05

0.3

64.4

17

.8

8.8

1.3

0.05

0.

7 -

0.1

0.1

-

sp

0.05

4.

3 1.

7 0.

3 0.

2 0.

05

0.4

Gl.1

21

.3

8.8

1.1

Sp

0.6 -

0.05

0.

05

0.05

G.

5

Sp

<0.0

5 4.

3 1.

7 0.

3 0.

2 0.

05

0.4

61.0

21

.4

8.G

1.2

<0.0

5 0.G

-

0.05

0.05

0.

1 G.

5

sp

<0.0

5 4.

1 1.

7 0.

4 0.

2 -

0.3

62.3

20

.3

8.8

1.1

Sp

0.G -

- 0.

1 0.

05

G.4

Fett

(bz

w. a

. 10

O/o H,O) =

36

O/o

(B

RD

) bis

43

O/o

(K

anad

a)

1000

-Kor

ngew

. = 3

.4 g

bis

'4.2

g

Ul:

JZ

= 1

12 b

is 1

13

Vis

kosi

tat =

ca.

71

CP

(200

C)

Dic

hte =

ea.

0.9

16 g

/l (

200

C)

.I .I

Page 7: Die Fettsäure-Zusammensetzung wirtschaftlich genutzter Brassica- und Sinapis-Öle

'? 2

I- v! 00':

Ulsaure und Linolsaure steigen mit abfallender Eruca- saure, was bei dem erucasaurefreien Raps sowie den Sommer-Formen besonders deutlich ist, wobei Ulsaure starker variiert als Linolsaure.

Die Ergebnisse harmonieren mit denen, die L. A. Appelqvist * mitteilte, sofern es sich um vergleichbare Herkiinfte handelt. Im einzelnen sind unsere Feststel- lungen folgende:

3.1. Zudztsorten Raps (B. napus Var. oleifera) Der Winter-Raps ergibt aufgrund seines hohen Eruca-

saure-Anteils ein Ul von besonders hoher Viskositat (uber 90 cP/20°). Wegen der negativen Korrelation zwi- schen Erucasaure einerseits und Ulsaure und Linolsaure andererseits und der Beobachtung, dad die Ulsaure star- ker variabel ist als die Linolsaure, ist hier (wegen des hohen Erucasaure-Anteils) das Verhaltnis von Ulsaure zu Linolsaure kleiner als 1.

Der Sommer-Raps zeigt eine relativ grode Schwan- kungsbreite in der Erucasaure, hier von 35 bis 4 7 O J o . Wahrscheinlich liegen hier schon Obergange vor. Die Anteile an gesattigter Fettsaure und Linolensaure ent- sprechen denen der Winter-Varietat, wahrend die An- teile an Ulsaure und Linolsaure angestiegen sind. Das Verhaltnis Ulsaure zu Linolsaure ist unterschiedlich, was dem schwankenden Erucasaure-Anteil entspricht.

3.2. Zudztsorten Rubsen (B. rapa Vur. oleifera) Der Winter-Rubsen ist hier mit 46.5 bis 48.5 O/o Eruca-

saure recht gleichmadig. Damit konform ist das aus- geglichene Verhaltnis von Ulsaure zu Linolsaure. Die Anteile an Linolsaure entsprehen denen von Sommer- Raps. Linolensaure ist dagegen leicht angestiegen, und die gesattigten Fettsauren sind etwas abgefallen (ca. 4 O/o

gegeniiber 5 O/o bei Raps). Der Sommer-Rubsen hat hier auffallig wenig Eruca-

saure (27 bis 30 O h ) . Die Anteile an gesattigter Fettsaure und Linolensaure entsprechen denen der Winter-Form. Der Ulsaure-Anteil hat s i h dagegen verdoppelt, und die Linolsaure ist um fast ein Drittel angestiegen. Die Redu- zierung der Erucasaure ist somit vorwiegend von der Ulsaure und zu einem geringen Teil von der Linolsaure getragen worden. Entsprechend dem geringen Anteil an Erucasaure ist das Verhaltnis von Ulsaure zu Linol- saure weit uber 1 . Verstandlich ist auch die hohe Jod- zahl (109.5 bis 111.5) und die geringe Viskositat (um 82 cP/2Oo).

Hervorzuheben ist noch der gegeniiber Raps gerin- gere Fett-Gehalt des Samens sowie das geringere Korn- gewicht (s. Tabellen).

3.3. Deutsche Raps-Landsorten '? moo9 Die in Tab. 6 genannten Werte fur die Ernten 1968

0, m Q1 bis 1970 wurden an Durchschnittsmustern aller uns in 1 diesen Jahren angelieferten Raps-Partien gewonnen. 2 O * 6 Daneben sind in Tab. 6 auch 10 Analysen einzelner,

5 wahllos herausgegriffener Partien der Ernte 1970 auf- gefiihrt. Hiernach ist der deutsche Landraps iiberwiegend

. o u 5 Winter-Raps, was mit anderen Daten (Fett-Gehalt, ' Korngewicht, Jodzahl und Viskositat) harmoniert. Aus den Analysen der Einzelmuster konnen, gemessen an

uuu c; 5 . 2 der Fettsaure-Zusammensetzung, 2 der 10 Muster als

m 0 4 - m z z I 2 z z I T t L O W 0 0 el 0 0 A LO

E:

0 0 - 5 o - 0 9 o - $ FG - - - - - - m w a m m m m 0 0 0 m m m p . * 2 m c . ~ m c.( m r+ .zt bD

gzg Sommer-Raps eingestuft werden.

78 FETTE . S E I F E N . A N S T R I C H M I T T E L 74. Jahrgang Nr. 2 1972

Page 8: Die Fettsäure-Zusammensetzung wirtschaftlich genutzter Brassica- und Sinapis-Öle

lm Durchschnitt ergaben die letztjahrigen deutschen Ernten ein U1 mit 50 O/o und mehr Erucasaure neben 13.5 bis 14O/o Linolsaure, 7.5 bis 8 O / o Linolensaure und 5 O / o gesattigten Fettsauren. In Harmonie zum hohen Eruca- saure-Anteil ist das Verhaltnis von Ulsaure zu Linol- saure teils ausgeglichen, teils etwas unter 1 .

3.4. Erucasaure freier Raps In Tab. 7 sind Analysen von erucasaurefreien Raps-

Partien aufgefuhrt. Ein Muster entstammt der kana- dischen Ernte 1969. Er hatte 0.7 O/o Erucasaure und 2 O/o

Erucasaure + Eicosensaure. Die Ulsaure ist gegeniiber Landraps um etwa das Funffache gestiegen; sie hat damit praktisch den Anteil aufgenommen, um den die Erucasaure abgefallen ist. Die Linolsaure ist um etwa ein Drittel gestiegen. Auch der Anstieg von Palmitin- und Stearinsaure ist auffallig. Die Linolensaure dagegen ist konstant geblieben. Hier sind somit ahnliche Funk- tionen wie bei den Sommer- und Winter-Formen von Raps und Rubsen festzustellen. Aus der Literatur ist dieser Zusammenhang bei diesem U1 bekannt4. Die in Tab. 8 daneben aufgefuhrten Analysen westdeutscher Zuchtsorten zeigen die gleichen Zusammenhange.

Dem Abbau der Erucasaure zugunsten der Ulsaure ent- spricht das Absinken der Viskositat von ca. 90 cP/20° auf 7 1 cP/2Oo. Der Fett-Gehalt der Samen bleibt vom Wandel der Fettsauren gewohnlich unberuhrt.

Bekanntlich wird diese neue Raps-Form in Kanada, Schweden und seit kurzem auch in West-Deutschland durch schrittweise Fortpflanzung selektierter erucasaure- schwacher Stamme gezogen. Man ging bei dieser Zuch- tung, die erst nach Entwicklung der Gaschromatographie moglich wurde, von der Annahme aus, dad ein eruca- saurefreies Ul wertvoller sei, nachdem Physiologen der Erucasaure entwicklungshemmende Eigenschaften unter- stellt hatten. Trotz der Unsicherheit, die in dieser Frage noch besteht, darf man annehmen, dad diese Neuziich- tung zu einer Aufwertung des Riibols fiihrt, weil zwei hohermolekulare Fettsauren gegen kiirzere ersetzt wer- den. Das neue Rub61 erinnert an Sojaol; eine grodere Ahnlichkeit besteht jedoch zu einer Mischung aus Hasel- nudol und Leinol im Verhaltnis 5 : 1, wie die folgende Gegeniiberstellung zeigt :

Fettsauren Raps- in ca. O/o 01

alt

gesattigte Fettsauren 5 Ulsaure 13 Linolsaure 13 Linolen-

saure 9 Erucasaure 50 Sonstige 10

Raps- 0 1

neu

6.5 61-64 um 20

ca. 9 0.5 1.5

Soja- Hasel- Lein- 01 nu&- 6 1 5

0 1 5

14 7 1 1 23 72 21 55 20 15

Hasel- nd01 + Leinol 5:l

7.5 63 19

9

1.5 -

* B. R. Stefansson, F. W . Hougen u. R. K . Downey, Canad. J. Plant Sci. 41, 218 [1961]. Weitere Literatur bei: M. M c Killican, J. Amer. Oil Chemists' SOC. 43, 461 [1966]; R. K . Downey, J. Amer. Oil Chemists' SOC. 41, 475 [1964]. H . Hadorn u. K. Ziirdzer, Mitt. Gebiete Lebensmittelunters. Hyg. [Bern] 58, 351 [1967].

F E T T E . S E I F E N . A N S T R I C H M I T T E L 74. Jahrgang Nr . 2 1972

Dieses neue Rubol macht deutlich, dad der Begriff ,, Rubol" nicht mehr durch die Fettsaure-Zusammenset- zung definierbar ist, es sei denn, man isoliert es unter einem neuen Begriff und nennt es z. B. ,,Canbraol", wie es vorgeschlagen worden ist O.

3.5. Zudztsorten Kohlrubensamen Die Analysen betrafen Samen von Kohlrube bzw.

Steckrube (Brassica napus Vur. napobrassica L.) und Herbstrube (Brassica rapa L. Var. rafia). Die in Tab. 5 aufgefuhrten Ergebnisse zeigen, dad hier der ganze Bereich der Raps- und Rubsen-Arten umfadt wird. Die Erucasaure reicht von 32 bis 5Oo/o, die Linolsaure von 12 bis fast l6O/o, die Linolensaure von 9 bis 14O/o und die Ulsaure von 12 bis 27 O/o.

Daneben der relativ konstante Anteil von ca. 5 O / o gesattigten Fettsauren. Dem weiten Bereich aller unge- sattigten Fettsauren entspricht der weite Bereich der Jodzahl-von 104 bis 114.

3.6. Senfsamen Als Senfsamen bezeichnet man eine Reihe Brassica-

und Sinapis-Arten, die aufgrund spezifischer Inhalts- stoffe fur die Herstellung von Tafelsenf geeignet sind. Sie werden in beschranktem Umfang auch als Ulsaat angebaut. Die in Tab. 7 und 9 aufgefuhrten Ergebnisse der Analysen zeigen, dad Senfole von der Fettsaure- Zusammensetzung her dem Warenbegriff ,,Riibol" zu- geordnet werden durfen.

Fur S i ~ p i s alba oder Gelbsenf ist die Ausgeglichen- heit von Linol-, Linolen- und Eicosensaure auffallig. Bemerkenswert und vielleicht auch typisch ist hier der hohe 'Quotient von Ulsaure zu Linolsaure trotz eines hohen Erucasaure-Anteils von ca. 45O/o. Bei allen Bras- sica-Sorten war dieser Zusammenhang nicht hervor- getreten. Zu erwahnen ist hier no& der hohe Anteil an Tetracosensaure von 2 bis 2.5 O/o.

Bei Sinupis arvensis oder Ackersenf bzw. Wilder Senf ist der Quotient Ulsaure zu Linolsaure kleiner als 1. Auffallig ist hier der hohe Anteil an Eicosensaure von 14 bis 16O/o. Bei den Brassica-Sorten liegt er gewohnlich um 10 O/o; eine Ausnahme machte hierbei Liho-Sommer- raps mit ca. 14O/o. Der Ackersenf kommt sowohl bei Raps als auch bei Braunsenf als Unkraut vor. Bei Im- port-Raps sind Mengengroden von uber 10°/o keine Sel- tenheit. Fur die Senffabrikation ist Ackersenf nicht zu verwenden, weil er die Geschmacksentwicklung stort. Er kommt hier besonders bei der Bari- und der athi- opischen Braunsenf-Saat als Unkraut vor.

Die in Tab. 7 aufgefuhrten Analysen von Brassica nigra sind Importmuster aus der Senfindustrie, was einige relativ grode Schwankungsbreiten bei einigen Fettsauren erklaren mag. Recht allgemein ist hier der relativ hohere Anteil an einigen Sauren, namlich c18:0,

c18:3, c m : ~ , C22:0, Cm:2, Ctp2. Besonders auffallig ist der hohe Anteil an Linolensaure.

4. E i n i g e B e m e r k u n g e n z u r R a p s s a a t Wie viele andere Ulsaaten hat auch diese eine Crux.

namlich die schwefelhaltigen Glucoside, die eine Nach- behandlung des Raps-Kuchens und -Schrotes erfordern.

/. R. Reynolds, Int. Symp. for the Chem. and Tedm. of Rapeseed Oil and other Cruc. Oils; Gdansk, Sept. 1967 (Vortrag: ,,Developm. of Can. Zero-Eruc. Acid Rapeseed').

79

Page 9: Die Fettsäure-Zusammensetzung wirtschaftlich genutzter Brassica- und Sinapis-Öle

Hieriiber ist in der Literatur vielfach berichtet wor- den 1 , 4, Diese spezifischen Glucoside sind gewii3 die Ursache, dai3 Rubol seit jeher nicht in bestem Ansehen steht, obwohl es in raffiniertem Zustand ein tadelloses

7 A. Rutkowski u. A . Kozlowska, Kongrel der I. S. F. in Rot-

8 M. Beaker u. K . Nehring, Handbuch der Futtermittel, 1965,

0 A . M. Altsdzul, Processed Plant Protein Foodstuffs, Acad.

10 P . Kondra u. R. K. Downey, Canad. J. Plant Sci. 49, 623

11 E. Josefsson u. L. A . Appelqvist, J. Sci. Food Agric. 19,

13 E. Josefsson u. L. A . Appelqvist, J. Sci. Food Agric. 18,

13C. G. Youngs u. L. R. Wetter, J. Amer. Oil Chemists' SOC.

14R. K. Downey, B. M. Craig u. C. G. Youngs, J. Amer. Oil

15 K . A. Lein, Fette - Seifen . Anstrichmittel 72, 939 [1970]. IsG. Robbelen, Fette - Seifen - A n s t r i h i t t e l 72, 939 [1970]. 17 A . Rutkowski, H. Kozlowska u. E . Pogorzelska. Intern. Symp.

for the Chem. a. Tedm. of Rapeseed Oil a. 0. Cruc. Oils, Gdansk, 19. bis 23. Sept. 1967.

18 I . Zeman, D . Zemanova u. J . Novakova, Intern. Symp. for the Chem. a. Techn. of Rapeseed Oil a. 0. Cruc. Oils, Gdansk, 19. bis 23. Sept. 1967.

19 J . M . Bell, Rapeseed processing and goitrogenic properties, Symp. Rapeseed Meal, Saskatchewan 1965, Dep. Ind. Canada.

POD. R. Clandimn, Feeding value of rapeseed meal for poul- try, Symp. Rapeseed Meal, Saskatchewan 1965, Dep. Ind. Canada. H. R. Salluns et al., Engineering and process development, Nat. Res. Counc. Rev. Ottawa 1966.

terdam, 16. bis 21. Sept. 1968.

31 7-329.

Press, New York 1958.

[ 19691.

564 [1968].

510 [1967].

44, 551 [1967].

Chemists' SOC. 46, 121 [1969].

Speiseol ist. Die eindrucksvollen Erfolge rnit der Ziich- tung erucasaurefreier Rapssorten haben gliicklicherweise n u n auch die Ziichtung glucosidfreier Arten angeregt, so dai3 m a n hier hoffen darf. Denn dieses Problem ist gewii3 das wichtigste auf dem Raps-Gebiet, das alle Anstrengungen verdient.

Der Verfasser hat Herrn Dietmar Schobel, dem Chemotech- niker umeres GC-Labors, fiir die sorgfiiltige und sachver- s tkd ige Ausfiihrung der Analysen zu danken; ebenso den folgenden Saatzuchtwirtschaften fiir die Oberlassung der Zu&t- sorten von Raps, Rubsen und Kohlruben: Kleinwanzlebener Saatzudzt A. G., Einbeck; Saatzuchtwirtsdmft Dr. von Sdamie- der, SteinadStraubing; Saatzudzt H. Hege, Domtine Hohe- buddwiirttemberg; Fa. L. Stroetmann, Miinster-Mecklenbedc; Nordd. Pflanzenrucht H. G. Lembke, Hohenlieth-EdcernfBrde; Deutsdze Saatweredelung, Lippstadmremen; Frh. von Moreau Saatzudztwirtsdzaft, Schonach-Schafhofen; Gebr. Dipfie, Saat- zudat, Herford; Fa. Abel & Lohse, HeinkelborstelEIolstein; Fa. W . von Borries-Eakendorf, EdtendorfiBielefeld; Fa. von Lodow-Petkus, BergedCelle; Fa. F. Spath. Seehof/Hechin- gen; Fa. F. Firlebeuk, Rinkam/Straubing. Ebenfalls zu Dank verpflichtet sind wir der Firma Ernst Brennicke, Hamburg- Waltershof, die uns die Importmuster der Braunsenf-Sorten iiberlie5 sowie dem Staatsinstitut fiir Angewandte Botanik in Hamburg und der Staatlidten Landwiztsdzaftlidzen Unter- suchungs- und Forsdzungsanstalt, Augustenberg, fiir die Selek- tierung von Brassica amensis aus westdeutschem Landraps.

3e K . E. Eapen, N . W . Tape u. R. P. A . Sims, J. Amer. Oil

33 K. E . Eapen, N . W . Tape u. R. P . A . Sims, J. Amer. Oil Chemists' SOC. 45, 194 [1968].

Chemists' SOC. 46, 52 [1969].

Buchbesprechungen S e i f e n - I n d u s t r i e - K a 1 e n d e r 1972, 75. Jahrgang, her-

ausgegeben von Dr. H. Heller, Verlag Delius, Klasing & Co., Berlin und Bielefeld, 272 S., Preis: 15.- DM. Der diesjahrige Seifen-Industrie-Kalender enthalt wie in

friiheren Ausgaben neben dem Kalenderteil, in dem auch die Termine fur zahlreiche Messen und Ausstellungen aufgefuhrt sind, einen Aufsatzteil mit folgenden Beitragen: ,Die konti- nuierliche Verseifung" (Dr. D. Osteroth), "Synthetische Wasch- mittelstiicke" (Dr. H . Stache), "Bemerkungen uber enzyma- tische Reinigungsmittel". In dem anschlielenden Kapitel sind Daten uber die Produktion und den Verbrauch von Ulen, Fetten, Seifen und Waschmittel angegeben. Es folgt ein um- fangreicher Tabellenteil mit physikalisch-chemischen und tech- nischen Angaben, wobei insbesondere die Belange des Seifen- Fettchemikers beriicksichtigt wurden. Den AbschluB des Kalen- ders, der dem in der Industrie tatigen Chemiker vor allem bei der praktischen Arbeit gute Dienste leisten wird, bilden Hin- weise auf neue Fachliteratur, ein Adressenteil mit den An- schriften der wissenschaftlichen Verbande und Industriebe- triebe sowie ein Bezugsquellenregister.

J a h r b u c h f u r d a s T e x t i l - R e i n i g u n g s g e w e r b e 1972, herausgegeben von Prof. Dr. F. Rossner, Bussesche Verlagshandlung, Herford, 342 S., Preis: 19.80 DM. Das im 14. Jahrgang vorliegende Jahrbuch fur das Wasche-

rei- und Chemischreinigungsgewerbe gibt wie in friiheren Jah- ren einen interessanten Querschnitt iiber aktuelle Probleme der Textilreinigung. Es ist in erster Linie fur den Praktiker gedacht. Im ersten Teil, der 19 Originalbeitrage enthalt, wer- den n i h t nur wissenschaftliche und technologische Themen, sondern auch wirtschaftliche Fragen behandelt. Der zweite Teil ,,Materialsammlung fur die Praxis" umfalt folgende Themen: pH-Wert und pH-Messungen; Wasseruntersuchun-

gen; Bestimmung der Alkalitat; Bleichlaugen; Warmeenergie- Fragen fur Waschereien und Chemischreinigungen; Fette, Sei- fen und Syndets; Losemittel; textile Fasern und Gewebe; Wasch- und Reinigungsgut ; Schaltplane und Symbole der elektrischen Steuerungstechnik; physikalische GriiSen; MaBe und Gewichte; DIN-Formate. Im dritten Teil .Literaturhin- weise" sind Biicher, Jahrbiicher und sporadische Veroffent- lichungen sowie Fachzeitschriften aufgefiihrt. Eine Zusammen- stellung der Adressen von Verbanden und Institutionen bildet den Abschlul des Jahrbuches, das zahlreiche praktische Hin- weise fur den Praktiker enthalt.

T a s c h e n b u c h f i i r L a c k i e r b e t r i e b e 1972, heraus- gegeben vom Mitarbeiterstab der Fachzeitschrift Jndustrie- Ladcier-Betriebe", bearbeitet von Hans Weise, Curt R. Vin- centz Verlag, Hannover, 506 S., 140 Abb., Preis: 8.95 DM. Das vorliegende, nunmehr in der 29. Ausgabe erschienene

Taschenbuch vermittelt einen guten Oberblidc iiber aktuelle Probleme auf dem Gebiet der Oberflachenbehandlung von metallischen und nichtmetallischen Werkstoffen. Gleidueitig informiert es den Praktiker in Handwerk und Industrie iiber Werkstoffe und Arbeitsverfahren, beriidtsichtigt Losungen spezieller Probleme und enthalt die geltenden Sicherheits- bestimmungen und Normen. Der Aufsatzteil umfalt Themen wie ,Nachladcieren von Kraftfahrzeugen", .Anstriche auf Kunststoffen", "Eisen- und Zinkphosphatschichten' und ,Track- nen und Ausharten mit Gas-IR-Hellstrahlern". Die Autoren gehen z. B. auch auf Fragen der Rentabilitat ein und behan- deln die Kosten beim Abschnitt Umweltschutz ebenso wie die technischen und gesetzlichen Voraussetzungen. Daneben ist dem Gesundheits- und Sachschutz sowie der ersten Hilfe bei Un- fallen ein ganzer Abschnitt gewidmet. Technishe Vorschriften und ein Tabellenteil bilden eine wertvolle Vervollstandigung des speziellen Teils.

F E T T E . S E I F E N . A N S T R I C H M I T T E L 74. Jahrgang Nr. 2 1972 80