die fashion-ikonen eines jahrhunderts · ziggy stardust 152 bootsy collins 154 michael jackson 156...
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men in styledie fashion-ikonen
eines jahrhunderts
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simone werle
men in styledie fashion-ikonen
eines jahrhunderts
PRESTELmünchen | berlin | london | new york
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Projektleitung: Claudia Stäuble
Projektmanagement: Gabriele Ebbecke
Bildredaktion und Lektorat: Regina Herr
Übersetzung englischer Zitate: Anne Pitz, Saarbrücken
Umschlag und Gestaltungskonzept: LIQUID,
Agentur für Gestaltung, Augsburg
Layout: Andrea Mogwitz, München
Herstellung: Astrid Wedemeyer
Art Direction: Cilly Klotz
Lithografie: Reproline Mediatem, München
Druck und Bindung: Druckerei Uhl, Radolfzell
Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100
Das für dieses Buch verwendete FSC-zertifizierte
Papier Hello Fat Matt 1,1 liefert Condat,
Le Lardin Saint-Lazare, Frankreich.
Printed in Germany
ISBN 978-3-7913-4477-5 (deutsche Ausgabe)
ISBN 978-3-7913-4476-8 (englische Ausgabe)
© Prestel Verlag, München · Berlin · London · New York, 2010
Umschlag-Vorderseite: James Dean
Umschlag-Rückseite: kleine Abbildungen von oben links nach
unten rechts: Jarvis Cocker, Oscar Wilde, Cary Grant, Johnny
Depp, Pierce Brosnan, John Galliano, George Clooney, Boy
George; großes Bild: Frank Sinatra
Frontispiz: Mick Jagger
Bildnachweis: Seite 172
Der Verlag dankt den Bildagenturen
und
für die freundliche Zusammenarbeit
Prestel Verlag, München
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Königinstraße 9
80539 München
Tel. +49 (0)89 24 29 08-300
Fax +49 (0)89 24 29 08-335
www.prestel.de
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese
Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte
bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de
abrufbar.
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vorwort 11
die gentlemen
Edward Herzog von Windsor 14
Fred Astaire 18
Frank Sinatra 22
John F. Kennedy 24
Ralph Lauren 28
James Bond 30
George Clooney 34
die einzelgänger
Marlon Brando 38
Che Guevara 42
Steve McQueen 44
James Dean 46
Johnny Cash 50
Kurt Cobain 54
die dandys
Oscar Wilde 58
Gianni Agnelli 62
Truman Capote 64
Tom Wolfe 68
Bryan Ferry 70
André Leon Talley 72
Falco 74
André Benjamin 76
Lapo Elkann 78
die rockstars
Jimi Hendrix 82
Mick Jagger 84
Freddie Mercury 86
Jarvis Cocker 88
die geradlinigen
Marcello Mastroianni 92
Giorgio Armani 94
Helmut Lang 96
Hedi Slimane 98
die modemacher
Karl Lagerfeld 102
Yves Saint Laurent 104
Gianni Versace 106
Jean Paul Gaultier 110
Martin Margiela 112
John Galliano 114
die schönen
Die Carabinieri 118
Cary Grant 122
Porfi rio Rubirosa 126
Tom Ford 128
Johnny Depp 130
David Beckham 132
die boygroups
The Beatles 136
The Sex Pistols 140
Run-D.M.C. 142
die ausserirdischen
Elvis Presley 148
Ziggy Stardust 152
Bootsy Collins 154
Michael Jackson 156
Boy George 160
biografien 162
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»Du hast im Leben nur eine kurze Spanne Zeit,
um dich zu profilieren. Das habe ich jetzt erreicht.«
George Clooney
Was unterscheidet einen gut angezogenen Mann von einer hervorragend gekleideten
Frau? Auf den ersten Blick nicht viel. Fashionistas wie Fashionistos gleichermaßen
wählen Kleidung, die nicht nur die Vorzüge des Körpers, sondern auch die der eigenen
Persönlichkeit unterstreicht. Beide wissen, wo Stilregeln einzuhalten und an genau
welcher Stelle sie zu brechen sind. Und beide haben keine Angst, zu dem zu stehen,
was sie sind. Trotzdem gibt es einen Riesenunterschied. Denn Männer haben es in der
Mode leichter. Und gleichzeitig unendlich viel schwerer.
Leichter, da sich die klassische Herrenmode den klarsten Normen unterwirft. Wer
sie befolgt, kann schon nicht mehr verkehrt liegen. Der Mann, der mit einem maßge-
schneiderten Anzug aus feinem Tuch nicht gut aussieht, muss noch geboren werden. Wer
obendrein weiß, welcher Schnitt der seine ist und welches Accessoire zu welchem Anlass
harmoniert, der hat die Reifeprüfung in Sachen Kleiderschrank bereits absolviert. Doch
um seinen Platz in der Geschichte des Stils einzunehmen, braucht es mehr – und genau
hier fangen die Schwierigkeiten an. Denn eigentlich duldet die Herrenmode keine
Ausreißer. Wer es trotzdem wagt, braucht Selbstbewusstsein. Und noch mehr Stilgefühl.
Männer, die es wagen, aus dem Raster auszubrechen, haben genau einen gemeinsa-
men Nenner: den Mut zu zeigen, wer sie sind. Genau hier hören naturgemäß die Gemein-
samkeiten auf. Denn so wie sich das Naturell jedes Fashionistos unterscheidet, tut es
auch seine Garderobe. Da kann Eleganz ebenso auf Eigensinn treff en wie femininer Chic
auf Rockstarattitüde. Alles ist erlaubt, Hauptsache die Mischung passt zum Träger. Im
Idealfall noch zum Zeitgeist. Denn genau dann entsteht dieses kaum greifbare Flair, das
einen solide gekleideten Mann zu einem Mann mit wahrem Stil erhebt.
Simone Werle
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die gentlem
edward herzog von windsor
fred astaire
frank sinatra
john f. kennedy
ralph lauren
james bond
george clooney
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lemen
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14
die gentlemen
14 edward herzog von windsor
Was passiert, wenn ein König auf seine große Liebe
triff t, die große Liebe sich aber als völlig
unstandesgemäß erweist? Im Fall von König
Edward VIII., dem damaligen Throninhaber
des Vereinigten Königreiches Folgendes:
Der König bekennt sich zu der Frau an
seiner Seite (in Edwards Fall die
zweifach geschiedene Amerikanerin
Wallis Warfi eld Simpson, die
durch Heirat zur Herzogin von
Windsor wurde), dankt zuguns-
ten dieser ab (ohne den Vorfall
wäre Queen Elizabeth heute nicht
Königin) und verbringt sein Leben fortan
als Herzog ohne offi zielle Aufgabe im
Ausland. An einer Sache sollte sich
jedoch rein gar nichts ändern: an Edwards
Garderobe.
»Natürlich habe ich Euch anderen gegenüber einen kleinen Vorteil. Wenn nötig, hilft es, meine Braut daran zu erinnern, dass ich für sie auf den Thron verzichtet habe.«
Schon bevor Edward Wallis Simpson
kennenlernte, bewies der Brite Mut zur
eigenen Meinung. Statt sich an die starren
Stilregeln des viktorianischen Zeitalters zu
halten, griff der Monarch lieber zur innovati-
ven Kleidungskombination, die nicht nur
die bis dahin über-konservative
britische Herrenmode zur Verjüngungskur schickte,
sondern die seinen frühen Ruf als Stilikone
begründeten. Edward bevorzugte statt steifen
Frack den Smoking, den er wegen seiner
Strahlkraft meist in Mitternachtsblau anfertigen
lies. Braune Wildlederschuhe begleiteten
vornehmlich den doppelreihigen
Anzug (am häufi gsten in Grau mit
eingewebten Kreidestreifen),
der durch Edward VIII. erst
wirklich populär wurde.
Überhaupt, alles was der
1894 geborene Brite trug
wurde sofort kopiert und
häufi g obendrein nach ihm
benannt. Fair Isle-Pullover
erlebten eine bis dahin nie
gekannte Nachfrage, Plus-Four
Hosen (jene, die heute bevorzugt
Golfer tragen) wurden zum letzten
Schrei und Kleidungsstücke aus
gewebten Karostoff en auch in der
Stadt zum Muss.
Edward, der nach seiner
Hochzeit hauptsächlich in
Südfrankreich lebte, war auf
dem Höhepunkt seiner
Popularität der meistfotogra-
fi erte Mann der Welt. Und
ganz nebenbei der lebende
Beweis, dass man kein
König sein muss, um
König des eigenen
Stils zu seins.
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1515
Der Herzog
von Windsor
in kariertem
Sakko mit
Bundfaltenhose,
Sunningdale 1946.
Im Garten der
Villa in Biarritz
/ Frankreich.
Edward trägt zum
beigefarbenen
Anzug eine
karierte Krawatte,
1951.
>>
Die Eheleute
auf der Veranda
ihres Hauses in
Lissabon, 1940.
Er trägt einen
grauen Anzug
und zweifarbige
Schuhe in
Schwarz-Weiß.
Edward Herzog
von Windsor im
Smoking mit
klassischem
weißem Einsteck-
tuch und Nelke
am Revers, 1960.
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edward herzog von windsor
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18
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18 »Er hatte Stil. Seine Kleidung war immer sehr leger, und außerordentlich elegant, denn das war sein Geschmack.« Audrey Hepburn
Armausschnitte seiner Sakkos. Überhaupt, Astaire ließ
sich weder von seiner Kleidung einengen, noch davon
einschüchtern. Es heißt, dass er seine Jacketts, wenn er
sie vom Schneider abholte, erst einmal mit Schwung
gegen eine Wand warf – nur um dem Kleidungsstück
(und vermutlich auch dem Schneider) zu zeigen, wer
in diesem Raum das Sagen hat. Genauso wenig
zögerlich verhielt sich Astaire, wenn es darum
ging, Stile neu und nach seinem eigenen Geschmack
zu interpretieren.
»Je höher du aufsteigst, desto mehr Fehlgriff e kannst du dir erlauben. Wenn du
ganz oben bist und dir genug erlaubst, betrachtet man es als deinen Stil.«
Die strenge Tradition der britischen
Schneiderkunst mischte der Amerikaner
regelmäßig mit unerwarteten Details auf.
Leuchtend bunte Strümpfe, perfekt gebundene
Halstücher (gerne gemustert, ebenfalls farbig)
und Fedora-Hüte waren Grundlage eines
typischen Astaire-Outtfi ts. Mittlerweile
legendäres Markenzeichen des Tänzers
war die als Gürtel eingesetzte, bunt
gemusterte Krawatte.
Fred Astaire blieb bis zu
seinem Tod 1987 dem
Showgeschäft
erfolgreich treu
– ebenso wie
seinem Stil.
fred astaire
Er schwebte über das Parkett, als ob die Schwerkraft für
ihn nicht gültig wäre. Frack und Zylinder waren die
Markenzeichen des Ausnahmetänzers, der die Eleganz
für sich allein gepachtet zu haben schien. Ironischer-
weise hielt Fred Astaire überhaupt nichts von
seinem Bühnenlook. Denn eigentlich war
der Amerikaner der Meister der exquisi-
ten Lässigkeit.
Fernab und später auch während
seiner Shows und Filme bevorzugte
Astaire, der 1899 als Frederick
Austerlitz als Sohn eines
Österreichers und einer
deutschstämmigen
Amerikane-
rin geboren
wurde,
legere Freizeitkleidung.
Was keinesfalls bedeute-
te, dass der Entertainer auf
Raffi nesse und kultivierte Garde-
robe verzichten wollte. Astaire
bevorzugte Tagesanzüge,
Hosen und Sportjacken,
die er allesamt in der
Savile Row (vornehm-
lich bei Anderson und
Shepherd) maßanfer-
tigen ließ. Die kaum
wattierten, mit dem
Körper laufenden Schnitte
seiner Kleidung erlaubten ebenso
maximale Bewegungsfreiheit wie
die kleinen, hoch angesetzten
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1919
Elegant im Tanz-
outfit – Fred
Astaire mit
Frack, Stock und
Zylinder, ca. 1935.
Fred Astaire im
legeren Sakko mit
Ansteckblume,
Szene aus dem
Musical The Gay
Divorcee, London
1933.
>>
Fred Astaire
im schmal
geschnittenen
Anzug mit Fliege
und Strohhut für
das Musical The
Belle of New York,
Los Angeles 1952.
Im saloppen
Probenlook hinter
der Bühne, 1941.
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fred astaire
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22
die gentlemen
22
»Stutzen. Polieren. Putzen.«
Für Frank Sinatra war die Sache mit dem Stil völlig
klar: »Entweder man hat Stil, oder eben nicht. Aber
wenn Du ihn hast, dann bist Du den anderen meilen-
weit voraus.« Sinatra musste es wissen – schließlich
lag er mit seinem Look ganz weit vorne.
»Verstecke deine Narben nicht. Sie machen dich zu dem, der du bist.«
Geboren wurde Ol’Blue Eyes (Sinatras Augenfarbe war
von einem bemerkenswerten hellen Blau) 1915 in New
Jersey, als Sohn italienischer Einwanderer. Sein Vater,
Feuerwehrmann, Gelegenheitsboxer und Kneipier in
Personalunion, hielt wenig von den Plänen seines
Sohnes, Sänger zu werden. Als Sinatra jr. jedoch noch
vor seinem Abschluss der Schule verwiesen wurde
(Begründung: »allgemeines Rowdytum«), blieben
wenig Optionen für die richtig große Karriere: Sport,
Kriminalität, Musik. Sinatra entschied sich für die
eleganteste.
» Für mich ist ein Smoking ein Lebensgefühl.«
1935 gewann er seinen ersten Talentwettbewerb,
Mitte der vierziger Jahre war »The Voice«, wie der
Amerikaner schon bald ehrfurchtsvoll genannt wurde,
ein Star. Sinatra, damals wie heute der Prototyp aller
Entertainer, legte größten Wert auf den perfekten
Auftritt. Die Liste seiner Kleiderregeln war ebenso lang
wie sein Repertoire an Nummer-1-Hits. Um die
knitterfreie Passform seiner stets maßgeschneiderten
Anzüge zu gewährleisten, vermied Sinatra es zu
sitzen – ließ es sich nicht umgehen, schlug er
zumindest nicht die Beine übereinander. Einzig
akzeptable Farbe für den Abend: Schwarz. Grau,
Blau und vor allem Braun hatten, wenn es nach
Sinatra ging, nach Sonnenuntergang keine
Berechtigung, getragen zu werden.
» Braune Schuhe nach Sonnenuntergang sind unverzeihlich. … Oder weiße Schuhe. Oder alles Graue – es sei denn, es ist das dunkelste Kohlengrau. Oder Blau, es sei denn, es ist Mitternachtsblau. Kurz und gut: Nach Einbruch der Dunkelheit sollten Männer Schwarz tragen.«
Egal ob tagsüber oder nachts: Die Manschetten
seiner Hemden hatten exakt eineinhalb Zentime-
ter aus den Ärmeln des Jacketts hervorzustehen,
und die Beine seiner Hosen berührten um eine
Haaresbreite nicht die polierten Schuhe seines
Trägers. Ergänzt wurde der Look durch klassisch
unifarbene, stets seidene Krawatten, exakt
gefaltete Einstecktücher, goldene Manschetten-
knöpfe (bloß kein anderer Schmuck!) und Fedora-
Hüte. Wichtigstes Accessoire des Sängers war
jedoch die große Selbstverständlichkeit, mit der er
seine Outfi ts trug und die seinen Look letztendlich
erst authentisch machte. Denn nicht umsonst
sang Sinatra: »Style and charm seem to go arm in
arm.« Recht hatte er.
frank sinatra
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Frank Sinatra im
schwarzen Anzug,
mit Krawatte und
Borsalino, bei
Studioaufnahmen,
ca. 1955.
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die gentlemen
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John Fitzgerald Kennedy gehörte zu der Sorte
Mann, die nur alle paar Jahrzehnte auftauchen
– ent schlossen, charismatisch und unver-
kennbar cool. Seine Leuchtkraft machte den
35. Präsidenten der USA zum Hoff nungsträger
eines ganzen Landes, sein Auftreten zur
Symbolfi gur für den Neustart in eine
menschlichere Zukunft. Und seine Outfi ts?
Zum bestgekleideten Staatsmann, den die
Welt bis dahin gesehen hatte.
»Kennedy prägt den Stil, den Geschmack und die Stimmung in Washington.« GQ, 1961
Dabei war der Weg zur Stilikone in den
frühen Jahren John F. Kennedys kaum
abzusehen. Seine Internatsmitschüler
beschwerten sich über seine Unord-
nung, besonders in punkto Klei-
dung, seine Harvard-Mitstudenten
erinnerten sich vor allem an seine zu
weit sitzenden Anzüge, Tennisschuhe
und Hemden, die niemals zur Krawatte
passten. Die Wende kam mit Jacqueline
Bouvier. Seine spätere Frau formte den Stil
ihrer großen Liebe zu dem, wie er der Öff ent-
lichkeit bis heute im Gedächtnis geblieben ist.
Die späteren Kennedy-Outfi ts waren durch
eine klare Ästhetik gegliedert: bei öff entli-
chen Auftritten elegant-modern und im
privaten Rahmen schlicht-leger, abgestimmt
mit lässigen Accessoires. Kennedy bevor-
zugte Anzüge mit dem damals noch
kaum gebräuchlichen Zweiknopfver-
schluss in gedeckten Farben, häufi g mit
eingewebten Nadelstreifen, von Brooks
Brothers oder Savile Row-Schneidern.
Der jüngste Präsident der Vereinigten
Staaten machte sich nichts aus
Button-Down-Hemden und verabscheu-
te Hüte. Selbst für seine Vereidigung
verzichtete er auf die bis zu diesem
Zeitpunkt selbstverständliche Kopf-
bedeckung. Privat wählte der 1917 geborene
Demokrat beigefarbene Chinohosen, blaue
Sportjacketts, Shetlandpullover, einfarbige
Poloshirts und ohne Socken getragene Penny
Loafers. Für den Extra-Coolnessfaktor
sorgten Wayfarer Sonnenbrillen und
Cabriolets.
Am 22. November 1963 wurde John
F. Kennedy bei einer Fahrt durch Dallas,
Texas, in einem off enen Auto ermordet.
Täterschaft und Motive bleiben ungeklärt.
Der »Fitzgerald Suit« ist bis heute bei Brooks
Brothers erhältlich.
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John F. Kennedy
als Staatsmann
im klassischen
Einreiher.
Kennedy auf der
Yacht Manitou.
Er trägt ein
leuchtend
blaues Polo-
Shirt und weiße
Leinenhosen,
Narragansett Bay,
Rhode Island,
1962.
>>
John F. Kennedy in
Freizeitkleidung,
mit Bermudas und
Hemd, am Strand
in der Nähe des
Sommerhauses
der Familie in
Hyannis Port,
Massachusetts,
1953.
Die drei Kennedy-
Brüder (John F.,
Robert und Ted)
in Hyannis Port.
John F. Kennedy
trägt ein wollenes
Sakko, weiße
Hosen und eine
blau gemusterte
Krawatte.
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john f. kennedy
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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE
Simone Werle
Men in StyleDie Fashion-Ikonen eines Jahrhunderts
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 176 Seiten, 19,5 x 24,0 cm135 farbige Abbildungen, 62 s/w AbbildungenISBN: 978-3-7913-4477-5
Prestel
Erscheinungstermin: September 2010
He’s got the Look! Männer, die Modegeschichte schrieben Längst ist die Mode nicht mehr nur für Frauen ein probates Mittel, um die eigene Persönlichkeitzu inszenieren und Zeichen zu setzen. Schon Oscar Wilde kombinierte zum vollendetenWortwitz den perfekten Dandy-Look; David Bowie glänzt nicht nur als Songwriter, sondernauch durch seinen androgyn-futuristischen Look, und es gibt wohl kaum jemanden, der beimmodebewussten David Beckham nur an sein Berufsoutfit auf dem Fußballfeld denkt. Im Stildes Erfolgsbandes Fashionista — Die Stilikonen eines Jahrhunderts werden 50 männlicheModeikonen aufregend in Szene gesetzt.