dfk: «technische einbruchprävention»

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    Wirksamkeit technischer Einbruchsprvention

    bei Wohn- und Geschftsobjekten Eine Untersuchung unter besonderer

    Bercksichtigung von aktuellem Tterwissen

    Kurzfassung des Projektberichts

    Stiftung Deutsches Forum fr Kr iminalprvention

    Dahlmannstrae 5-7

    53113 Bonn

    Tel. (0228) 28044-0 Fax (0228) 28044-21www.kriminalpraevention.de

    eMail: [email protected]

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    Vorwort

    Im Mrz 2003 wurde der Lehrstuhl fr Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissen-schaft an der Ruhr-Universitt Bochum vom Deutschen Forum fr Kriminalprvention(DFK) gebeten, eine wissenschaftliche Studie zur Wirksamkeit technischer Einbruch-sprvention bei Wohn- und Geschftsobjekten durchzufhren. Ziel des Projektes war es,berlegungen fr die Fortschreibung von Empfehlungen fr prventive technische Ma-nahmen der Einbruchssicherung bei Wohn- und Geschftsobjekten zu erarbeiten. Dabeisollte insbesondere vorhandenes Tterwissen bercksichtigt werden. Mit den aus der Stu-die gewonnenen Empfehlungen soll dazu beigetragen werden, die Sicherheit und dasSicherheitsgefhl der Bevlkerung zu erhhen.

    Die Untersuchung hat bisherige Erkenntnisse zur Wirksamkeit technischer Einbruchspr-vention aufbereitet und zusammengefhrt. Durch primre Forschung wurden neue

    Erkenntnisse zu Motivation, Planungs- und Tatverhalten professioneller Tter gewonnen.Im Rahmen des Projektes und als eigentlicher Schwerpunkt wurden 27 qualitative Inten-sivinterviews mit Strafttern, die wegen Einbruchsdelikten zu meist mehrjhrigen Frei-heitsstrafen verurteilt wurden, analysiert. Die relativ geringe Zahl der befragten Strafttererklrt sich alleine mit den nur in begrenztem Umfang fr die Untersuchung zur Verf-gung stehenden Projektmitteln. Im Vordergrund stand indessen der methodische Aspekt,nicht der quantitative, worauf hinzuweisen mglicherweise fr einzelne Leser von Inter-esse ist.

    Im Ergebnis werden auf der Grundlage der herangezogenen Erkenntnisquellen Einbruchs-

    risiken herausgearbeitet und prventive Anregungen fr den Einbruchsschutz abgeleitet.Die in der Studie aufgezeigten Schlussfolgerungen und Prventionsanstze haben unter-schiedliche Adressaten und betreffen verschiedene Dimensionen.

    Verhaltensorientierte und sicherheitstechnische Anstze richten sich unmittelbar an poten-tielle Opfer und setzen somit bei der Eigenverantwortung der Brger an. Kommunen,Polizei und Versicherern werden Empfehlungen unterbreitet, die strukturelle Verbesserun-gen ihrer Prventionsangebote bewirken sollen. Kriminalpolitische Anregungen werdeninsbesondere im Hinblick auf den Strafvollzug gegeben.

    Konzeptioneller Ausgangspunkt der aufbereiteten Empfehlungen ist die Prvention aufkommunaler Ebene als dem unmittelbarsten Raum fr erlebte Sicherheit durch den Br-ger. Damit korrespondiert das vom DFK verfolgte Ziel, brgerschaftliches Engagementzu befrdern, das in einer eigenverantwortlichen bernahme der Vorsorge fr den persn-lichen Schutz beginnt. Entsprechend gilt es, vor allem das Bewusstsein fr die eigenver-antwortliche Einbruchsvorsorge und entsprechende technische Sicherungen an Gebudenzu strken, insbesondere durch eine spezifische ffentlichkeitsarbeit und die Fortsetzungder polizeilichen Beratung.

    Die Idee zur Durchfhrung dieser Studie und insbesondere auch zu ihrem methodischenAnsatz stammt von Herrn Ministerialdirektor a.D. Reinhard Rupprecht, dem an dieserStelle fr die Untersttzung bei der Planung und Durchfhrung der Studie herzlichgedankt sein soll.

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    Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. frderte die Studie finan-ziell, wofr ihm auch an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt sei. Nicht nur wegen derfinanziellen Untersttzung des Projektes, sondern vor allem, weil dort wesentliche, fr diePrvention von Einbruchsdiebsthlen wichtige Informationen vorlagen, wurde im Verlauf

    der Untersuchung eng mit dem GDV zusammen gearbeitet und wurden Vertreter der Ver-sicherungswirtschaft wie auch der Polizei in die Experteninterviews einbezogen.

    Ein herzlicher Dank gilt schlielich Herrn Professor Dr. Thomas Feltes und seinen Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern, namentlich Frau Dipl.-Kriminologin, Dipl.-GeographinAstrid Klukkert, die fr die Untersuchung und die daraus hergeleiteten Empfehlungen ver-antwortlich zeichnen, sowie allen, die an den vorliegenden Ergebnissen in unterschied-lichster Weise mitgearbeitet und zum Erfolg des Projektes beigetragen haben.

    Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass mit der Untersuchung eine Studie vor-gelegt wird, die methodisch interessant und inhaltlich fr wirkungsvolle Prventionsbe-mhungen im Bereich des Einbruchsdiebstahls hilfreich ist. Die Frderung ihrer mg-lichst konkreten Umsetzung zum Nutzen der Praxis, vor allem der Brger, ist dievornehme Aufgabe des DFK und anderer Prventionspartner.

    Bonn, den 15. 9. 2004

    Prof. Dr. Rudolf Egg

    Vorstandsvorsitzender des

    Deutschen Forums fr Kriminalprvention

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    Inhaltsverzeichnis

    III. Einfhrung Seite 7

    III. Die Ergebnisse im berblick Seite 10

    1. Informationen zu Taten und Ttern Seite 102. Alter und Nationalitt der Tter Seite 13

    3. Tatort und Tterwohnsitz Seite 13

    4. Vorstrafen und Perseveranz Seite 14

    5. Sozialisation im Strafvollzug Seite 14

    6. Gewaltbereitschaft Seite 15

    7. Soziale Faktoren Seite 15

    8. Motive Seite 15

    9. Gruppendynamische Aspekte Seite 17

    10. konomische Aspekte Seite 17

    11. Lage des Einbruchsobjektes Seite 17

    12. Planungsverhalten Seite 18

    13. Vorgehensweise Seite 18

    III. Zusammenfassende Bewertung und Vorschlge

    1. Prvention durch lokale Sicherheitsdiagnosen und abgestimmtePrventionsstrategien Seite 22

    2. Zusammenarbeit zwischen Polizei und Sachversicherern Seite 24

    3. Verhaltensorientierte und / oder sicherheitstechnische Prvention? Seite 24

    IV. Empfehlungen fr die Prvention im berblick Seite 26

    IV. Literaturverzeichnis Seite 30

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    I. Einfhrung

    Das vorliegende Projekt beschftigt sich mit einem Deliktsbereich, der fr Opfer und Po-lizei gleichermaen erhebliche Bedeutung besitzt. Dies gilt aber auch fr die Versiche-rungswirtschaft (und die dort Versicherten), denen jhrlich durch Einbrche in Privathaus-

    halte und in Geschfte und Betriebe erhebliche Schden entstehen. Der Gesamtverbandder Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) schtzte im Jahr 2001 in einer Presse-mitteilung, dass durch Einbruchsdiebsthle ein Schaden von ber einer Milliarde DM ver-ursacht wurde1. Fr das Jahr 2002 hat der GDV in einer detaillierteren Aufstellung insge-samt 490.000 Schden im Bereich des Einbruchsdiebstahls in Privathaushalte registriertmit einem Gesamtschaden in Hhe von 510 Mio. Euro. Dies bedeutet einen durchschnitt-lichen Schaden von knapp ber 1.000 Euro. Fr Gewerbeobjekte sind insgesamt ber111.000 Schden registriert worden mit einer Gesamtschadensumme von 295 Mio. Euround einem Durchschnittsschaden von 2.656 Euro2. Zusammengerechnet betrgt der Ge-

    samtschaden damit ber 800 Mio. Euro.

    Das Deliktsphnomen weist verschiedene Besonderheiten auf. Die Allianz/Dresdner-Ver-sicherungen beschreiben dies im Internet auf ihrer Homepage wie folgt:

    Der durchschnittliche, bei einem Einbruch entstehende Schaden liegt bei knapp unter

    2.000 Euro. Doch viel mehr als unter dem materiellen Schaden leiden die jhrlich fast

    400.000 Einbruchsopfer unter den immateriellen Schden. Oft fhrt dieser schwere

    Eingriff in die Privatsphre zu psychischen Belastungen. Andauernde Beschwerden

    knnen die Folge sein. Zu den typischen Befunden gehren vor allem der nachhaltige

    Schock ber die Tat, der Schmerz ber den Verlust von Wertgegenstnden und Erinne-rungsstcken und nicht zuletzt die Furcht, dass sich das Geschehen wiederholen knnte. 3

    Eine im Bereich des Polizeiprsidiums Wiesbaden durchgefhrte Opferbefragung(Schmelz 2000) konnte diese Ergebnisse auch empirisch besttigen: Danach hielten sich93 % der Opfer vor der Tat gerne in ihrer Wohnung auf, nach der Tat war es nur nochjeder Dritte. 91 % hatten vor der Tat keine Angst in ihrer Wohnung, nach der Tat waren esnur noch 67 %, und entsprechend stieg auch der Anteil derjenigen, die Angst davor hat-ten, (erneut) Opfer eines Einbruchs zu werden, von 27 % auf 87 %. Auch das Sicherheits-gefhl verschlechterte sich massiv: Vor der Tat fhlten sich nur 9 % unsicher, danach

    56 %. Als Konsequenz aus der Tat achten deutlich mehr Personen nach der Tat darauf, dieWohnungseingangstr oder die Fenster zu verschlieen, und einem guten nachbarschaft-lichen Verhltnis wird mehr Bedeutung beigemessen. Mit dem polizeilichen Einschreitenwaren im brigen 84 % der Befragten zufrieden; allerdings wandte sich nur jedes vierteOpfer nach der Tat an eine polizeiliche Beratungsstelle.

    So ist der Einbruchsdiebstahl erstens ein Delikt, das bei den Opfern besonders schwereund lang anhaltende Folgen hervorruft, die teilweise traumatische Konsequenzen haben,

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    1 www.GDV.de/presseservice/15133.htm2 Angaben aufgrund einer schriftlichen Mitteilung des GDV vom Februar 2004.3 www.adbag.de/magazin/ambiente/sp_auto_2020.shtml#

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    und dies, obwohl die krperliche Integritt unmittelbar meistens nicht geschdigt wird.Der Grund dafr ist nur teilweise in den materiellen Schden zu suchen, die die Opfererleiden. Vielmehr spielt die Tatsache, dass fremde Personen in die eigene Wohnung unddamit in den eigenen Intimbereich eingedrungen sind, eine wesentliche Rolle. Dieser

    Einbruch in den Intimbereich verschreckt oftmals tief und lang anhaltend und geht teil-weise soweit, dass die Opfer die Wohnung oder das Haus aufgeben.

    Zweitens handelt es sich beim Einbruchsdiebstahl um ein Delikt, das unter einer niedri-gen Aufklrungsquote leidet. Bundesweit wird nur etwa jeder fnfte Einbruchsdiebstahlaufgeklrt, wobei Quoten von um die 10 % (z.B. in NRW) keine Seltenheit sind. DieseTatsache macht Polizei und Opfern gleichermaen zu schaffen: Der Polizei, weil sie auchdann, wenn sie bereits bei der Tatortaufnahme die geringen Chancen erkennt, den oder dieTter zu ermitteln, den Opfern gegenber entsprechend kompetent und engagiert auftre-ten muss; den Opfern wiederum macht weniger die Tatsache zu schaffen, dass keine

    Ersatzansprche gegen den oder die Tter gestellt werden knnen; vielmehr ist es die Un-sicherheit, wer die Tter waren, warum sie dieses konkrete Objekt fr den Einbruch aus-gewhlt haben und ob sie ggf. erneut einbrechen werden.

    Drittens kumulieren beim Einbruchsdiebstahl zwei der drei wichtigsten Furchtelemen-te: Dunkelheit und Fremde. Aufgrund vieler Studien zur Viktimisierung und Verbre-chensfurcht wissen wir inzwischen, dass vor allem drei Faktoren fr Verbrechensfurchtbedeutsam sind: Dunkelheit, eine schmutzige Umgebung und fremde Personen. Wh-rend sich die schmutzige Umgebung vor allem auf Straen, Pltze oder bestimmte

    Stadtgebiete und damit eher auf Kontaktverbrechen wie Krperverletzung, Raub oderSexualdelikte bezieht, spielen die Aspekte Dunkelheit und Fremde auch beim Woh-nungseinbruch eine wichtige Rolle: Die Dunkelheit deshalb, weil sie eine der menschli-chen Urngste reprsentiert, der oder die Fremden deshalb, weil man solche fremdenPersonen nicht einschtzen kann und sich ihnen gegenber unsicher bis ausgeliefert fhlt.Beides trifft beim Einbruchsdiebstahl in extremer Form zu, zumindest dann, wenn die Tatnachts begangen wird4.

    Viertens ist der Einbruchsdiebstahl ein Delikt, das im Prinzip alle Bevlkerungsschichtentrifft, wobei die Mglichkeiten, sich selbst durch entsprechende Sicherheitsmanahmen

    gegen Einbrche zu schtzen, ungleich verteilt und von den finanziellen Mglichkeitender potentiellen Opfer abhngig sind.

    Schlielich ist der Einbruchsdiebstahl fnftens ein Delikt, dem die kriminologische For-schung zumindest in Deutschland im Gegensatz zu Gewaltdelikten bislang eher wenigAufmerksamkeit gewidmet hat, obwohl es eine groe Bandbreite von Studien gibt, die vorallem auf regionaler Ebene von Polizeibehrden in ihren jeweiligen Bezirken durchge-fhrt wurden. Des Weiteren existieren diverse Schriften sowie Informationsmaterialien,die von der Polizei, den Versicherungen und Vertretern der Sicherheitsbranche herausge-

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    4 Unseren Informationen zufolge gibt es keine Studien, die sich mit der Frage beschftigen, obOpfer von Tageswohnungseinbrchen nach der Tat ber mehr oder weniger Angst berichten, alsOpfer eines nchtlichen Einbruchs.

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    geben werden. Die groe Zahl von Prventionsaktivitten, die sich gerade in diesem De-liktsbereich finden lsst, ist aber bislang nicht systematisch auf ihre Wirksamkeit hin un-tersucht worden. Dabei gehrt der Einbruchsdiebstahl neben den Sexualdelikten zu denam meisten gefrchteten Straftaten in Deutschland5: 16 % aller Deutschen hatten 2002

    groe Angst davor, Opfer eines Einbruchs zu werden; dagegen hatten nur 14 % Angst,Opfer eines Raubberfalls zu werden (Umfrage der R+V-Versicherungen 2002). In einervon uns im Jahr 2000 im Schwarzwald-Baar-Kreis durchgefhrten Befragung hielten es1418 % der Befragten fr ziemlich oder sehr wahrscheinlich, dass sie in den nchsten12 Monaten Opfer eines Einbruchs werden wrden (entspricht dem Anteil derjenigen, diedavon ausgingen, dass sie in diesem Zeitraum Opfer eines Verkehrsunfalls werden wr-den) alle anderen Straftaten wurden zum Teil wesentlich niedriger eingeschtzt (Feltes2000). Diese Zahlen entsprechen in keiner Weise der tatschlichen Bedrohungslage; viel-mehr wird man auch vor dem Hintergrund der Ergebnisse unserer Opferbefragungen in

    Baden-Wrttemberg (vgl. Dlling/Hermann/Simsa 2003: 61) davon ausgehen drfen,dass sie etwa um den Faktor 5 berhht sind, da die Prvalenzraten (Opferhufigkeiten)beim selbstberichteten Einbruchsdiebstahl bei max. 3 % liegen. Anders formuliert: Etwafnfmal so viele Brger befrchten, in den nchsten 12 Monaten Opfer eines Einbruchszu werden, als dies tatschlich der Fall sein wird.

    Dabei steigt die Angst davor, Opfer eines (Einbruchs-)Diebstahls zu werden, mit demUrbanisierungsgrad und (aber eher gering) mit dem Alter an. Deutlich mehr Angst habenallerdings Personen, die bereits einmal Opfer einer Straftat wurden und Brger, die in Ost-deutschland leben (Lisbach/Spiess 2003: 213).

    Insgesamt mangelt es fr die Frage, welche Prventionsmglichkeiten im Bereich des Ein-bruchsdiebstahls bestehen, nicht an (auch publizierten) Vorschlgen und (oftmals aller-dings polizeiinternen) Studien. Nur selten sind Prventionsvorhaben jedoch tatschlichempirisch berprft worden, und ebenso wenig hat man Prventionsvorschlge dem rea-len Tterwissen gegenber gestellt. Letzteres wurde mit dem vorliegenden Projekt ver-sucht.

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    5 Sieht man einmal von den Umweltstraftaten ab, die erstaunlicherweise bei der Umfrage der R+V-Versicherungen deutlich vor dem Einbruch und anderen Delikten rangieren.

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    II. Die Ergebnisse im berblick

    Die Studie nhert sich mit verschiedenen methodisch unterschiedlichen Anstzen der Fra-ge, wie Prventionsmanahmen im Zusammenhang mit Einbruchsdiebstahl gestaltet seinsollten, damit sie optimale Wirkung entfalten.

    In einem ersten Schritt wird eine Auswertung der Polizeilichen Kriminalstatistik frDeutschland (fr die Jahre 1980 bis 2002) sowie eine Sonderauswertung von Polizeida-ten aus Rheinland-Pfalz durchgefhrt. Dem folgt zweitens eine ausfhrliche Literaturana-lyse sowie drittens und als eigentlicher Schwerpunkt die Analyse von 27 qualitativen In-tensivinterviews mit Strafttern, die wegen Einbruchsdelikten zu (meist mehrjhrigen)Freiheitsstrafen verurteilt wurden und Mitte 2003 in fnf Strafvollzugsanstalten im Bun-desgebiet einsaen. Zustzlich wurden zur Ergnzung zehn Intensivinterviews mit Poli-zeiexperten, vier solcher Interviews mit Versicherungsexperten sowie zwei Gruppendis-

    kussionen (Polizei und Versicherung) durchgefhrt.Das zentrale Moment dieses Projektes stellt das konkrete Handeln des Tters dar, das be-dingt ist durch seine subjektiven, individuellen Situationswahrnehmungen. Eine entschei-dende Frage ist dabei, wie es zu diesem konkreten Handeln (Einbruch) kommt, welcheFaktoren bei der Handlung und bei der Tatentscheidung eine Rolle spielen und wie sie zu-einander gewichtet sind. Anstzen der Handlungstheorie und dem Interaktionismus fol-gend, gehen wir dabei davon aus, dass ber die Wahrnehmung bestimmte Gegebenheitenvon Individuen gedeutet bzw. Symbole entschlsselt werden. Durch diese Wertung wer-den Bedeutungen zugewiesen, die die weiteren sozialen Interaktionen beeinflussen. Fr

    das Projekt wurde ein Erhebungsinstrument entwickelt, das sowohl hermeneutische alsauch heuristische Elemente miteinander verbindet und folgenden Grundstzen gerechtwird: Offenheit und Flexibilitt sowohl dem eingeschlagenen Forschungsweg als auchdem Forschungsgegenstand gegenber, Kommunikation und Interaktion zwischen For-schungsperson und Forschungsgegenstand, Reflexion whrend der gesamten Forschungsowie Nachvollziehbarkeit. Dabei werden zwei Komponenten miteinander in Verbindunggebracht: eine beschreibende und ordnende Komponente (die Auswertung von Statistik,Literatur und Prventionsunterlagen), sowie eine entdeckende Komponente (Ermittlungvon Entstehungsgeschichten und Tathintergrnden). Die Strukturierung der einbruchsent-

    scheidenden Aspekte und die Darstellung einer Planungspyramide runden das For-schungsdesign ab.

    1. Informationen zu Taten und Ttern

    Die Zahl der polizeilich registrierten Wohnungseinbrche stieg zwischen 1982 und 1988kontinuierlich an (von 130.000 auf 170.000 im Jahr); anschlieend war bis 1991 ein Rck-gang zu verzeichnen. Zwischen 1991 und 1993 dokumentiert die Polizeiliche Kriminal-statistik (PKS) einen massiven Anstieg der Zahlen (auf rund 230.000 Taten im Jahr 1993),bevor in den letzten 10 Jahren ein kontinuierlicher Rckgang der registrierten Wohnungs-einbrche auf zuletzt rund 130.000 im Jahr 2002 zu verzeichnen war. Regional betrachtetwar in der berwiegenden Anzahl der Bundeslnder ein genereller Abwrtstrend der er-fassten Flle von Wohnungseinbruchsdiebstahl zu verzeichnen. So berichtet das Land

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    NRW, dass 2003 die Zahl der Wohnungseinbrche auf die niedrigste Zahl seit 1991gesunken ist. Allerdings sind in den Bundeslndern Baden-Wrttemberg, Niedersachsen,Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt und Thringen auch steigende Fallzahlenregistriert worden.

    Bei dem in der Studie nicht ausfhrlich dargestellten Diebstahl in/aus Dienst-, Bro-,Fabrikations-, Werkstatt- und Lagerrumen (PKS-Schlsselnummer 410*) schwanktendie Fallzahlen zwischen 1980 und 1990 zwischen 81.000 registrierten Fllen im Jahr1980, 97.000 Fllen im Jahr 1982 und 81.000 Fllen im Jahr 1990. Von 1990 bis 1993 warein starker Anstieg bis auf 168.000 Fllen im Jahr 1993 zu verzeichnen. Danach lie sichein kontinuierlicher Rckgang bis auf 112.000 Flle im Jahr 2000 feststellen, whrend inden letzten Jahren wieder ein Anstieg bis auf 117.000 Flle im Jahr 2002 zu beobachtenist.

    Die Aufklrungsquoten sanken bundesweit beim Wohnungseinbruch von 27 % im Jahr1980 kontinuierlich auf 13 % im Jahr 1993. Seit diesem Zeitpunkt sind stetig steigendeAufklrungsraten zu verzeichnen, auf zuletzt 19,6 %, wobei starke regionale Schwankun-gen zu beobachten sind. So schwankten die Aufklrungsquoten beim Wohnungseinbruchin NRW im Jahr 2001 zwischen 7,3 % und 38,7 %, bei den Geschftseinbrchen sogarzwischen 6,9 % und 74,2 % (Jaeger 2004: 150).

    Ob aus der Tatsache, dass sich mit in den letzten Jahren steigenden Aufklrungsquoten dieFallzahlen der Wohnungseinbruchsdiebsthle kontinuierlich rcklufig entwickelt haben,ein kausaler Zusammenhang abgeleitet werden kann (wie dies z.B. JAEGER 2004: 150

    tut), ist allerdings aus verschiedenen Grnden fraglich. Auch die von JAEGER vorge-brachten Erklrungen fr die regionalen Unterschiede in den Aufklrungsquoten6 sindmglicherweise plausibel, aber nicht belegt. Immerhin sollten diese doch dramatischenUnterschiede die Polizei selbst auch dazu bewegen, den Grnden hierfr (z.B. im Rahmenvon Benchmarking-Projekten) nachzugehen; dies auch, um sich mit den Thesen von JAE-GER rational auseinandersetzen zu knnen.

    Der Anteil der versuchten Delikte stieg im brigen von 25,8 % im Jahr 1980 auf 34,6 %im Jahr 2002 an. Regionale Unterschiede bei den Versuchsanteilen spiegeln dabei das be-reits anderweitig bekannte Ost-West-Geflle wider: Den niedrigsten Versuchsanteil hat

    mit 19,0 % (2002) Mecklenburg-Vorpommern zu verzeichnen, die hchsten Anteile mitknapp 40 % die Lnder Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz. Aus diesen Unterschie-den Rckschlsse auf die vorhandene Sicherungstechnik zu ziehen (dort, wo die Versuchs-anteile hoch sind, ist die Sicherungstechnik besser) ist sicherlich problematisch; es sprichtjedoch einiges dafr, dass die generell niedrigeren Versuchsanteile (und damit umgekehrtdie generell hheren Anteile erfolgreicher Einbrche) in den ostdeutschen Bundeslndernim Zusammenhang mit dort (noch) nicht im vergleichbaren Umfang vorhandenen Siche-rungsmanahmen stehen. Lediglich das Land Sachsen hat einen Versuchsanteil von rund

    11

    6 JAEGER fhrt die insgesamt niedrige Aufklrungsquote beim schweren Diebstahl u.a. auf dieEinheitsideologie in der Polizei, auf mangelnde Motivation und mangelnde Fhigkeiten der Be-amten und unzureichende Fhrungsleistungen der Vorgesetzten zurck (JAEGER 2004: 152 f).

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    30 % aufzuweisen, der nur wenig unter dem z.B. von Niedersachsen liegt. Dort sank al-lerdings auch die Zahl der schweren Diebsthle innerhalb der letzten 10 Jahre um fast60 % von 182.915 im Jahr 1994 auf 74.339 im Jahr 20037, und gerade die Wohnungsein-brche gingen im gleichen Zeitraum von 6.165 auf 2.519 (also ebenfalls um rund 60 %)

    zurck (Abb. 1).

    Abb. 1 Wohnungseinbrche im Bundesland Sachsen, 19942002(Quelle: http://www.polizei.sachsen.de/lka/index.htm)

    Dieses Ergebnis drfte sicherlich auf die Prventionsanstrengungen des LKA Sachsen zu-rckzufhren sein, das auf der Grundlage internationaler und nationaler Erfahrungenund bereits umgesetzter Projekte in Grobritannien, den Niederlanden sowie in Gters-

    loh das Prventionsprojekt Sicherheitsplakette Sicher wohnen fr den Freistaat Sach-

    sen entwickelt hat. Sachsen ist damit das erste Bundesland, das dieses Projekt landesweit

    umsetzt. Das Projekt Sicherheitsplakette Sicher wohnen in Sachsen ist ein Modul in

    einem Sicherheitspaket, das seit Jahren im Freistaat Sachsen praktiziert und ausgebaut

    wird, um dem Sicherheitsbedrfnis der Brgerinnen und Brger zu gengen. Im Rahmen

    des Projektes wird in der ersten Etappe das Ziel verfolgt, mglichst viele private Haus-

    halte (Wohnungen/Einfamilienhuser) mit einem einheitlichen Sicherheitsstandard auszu-

    rsten. Brger, die nach einer kriminalpolizeilichen Beratung ihr Eigenheim oder ihre

    Wohnung nach diesen Sicherheitsstandards aus- bzw. nachgerstet haben, erhalten eine

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    7 http://www.polizei.sachsen.de/lka/dokumente/Folienneu.pdf

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    nummerierte Sicherheitsplakette Sicher wohnen. Mit der Vergabe der Sicherheitspla-

    kette soll das Interesse der Brger an einer sicheren Wohnung oder einem sicheren Haus

    geweckt werden. Eine weitere Zielgruppe sind Baufirmen, insbesondere Errichter von

    Einfamilienhusern, an welche bei Umsetzung der Sicherheitsstandards die Sicherheits-

    plakette verliehen werden kann.8

    Ob man den Anstieg des Versuchsanteils bundesweit als Ergebnis der verstrkten Prven-tionsbemhungen in diesem Bereich und besserer Sicherungstechnik interpretieren kann,ist im wissenschaftlichen Sinne nicht belegt. Es spricht aber einiges dafr, den Erfolg vonPrvention und Sicherungstechnik am Anteil der versuchten, also nicht erfolgreich voll-endeten Einbruchstaten zu messen. Wirklich zuverlssige Aussagen hierzu wren aller-dings nur mglich, wenn man kleinrumige Zahlen zur Verfgung htte und diese inBeziehung setzen knnte zu Prventionsbemhungen oder Entwicklungen in der Siche-rungstechnik in diesem Bereich.

    2. Alter und Nationalitt der Tter

    Nach der polizeilichen Kriminalstatistik sind Jugendliche und Heranwachsende beim Ein-bruchsdiebstahl im Vergleich zu ihrem Anteil an den Straftaten insgesamt deutlich ber-reprsentiert: Whrend der Anteil von Jugendlichen an der Gesamtkriminalitt zuletzt beirund 12,8 % und bei Heranwachsenden bei 10,6 % lag, sind die entsprechenden Wertebeim Einbruchsdiebstahl mit 21,6 % (bzw. 27,1 % bei den Diebsthlen aus gewerblichenObjekten) und 16,5 % (17,8 %) deutlich hher. Allerdings wird man vermuten drfen, dassJugendliche und Heranwachsende eher leichtere Delikte begehen, wie dies auch aus an-deren Deliktbereichen bekannt ist.

    Der Anteil der Nichtdeutschen an den Tatverdchtigen ist von 30 % im Jahr 1993 deut-lich, und zwar auf zuletzt unter 20 % bei den Wohnungseinbrchen und sogar nur 15,1 %bei den Einbrchen in Gewerbeobjekte zurckgegangen.

    Hingegen steigt offensichtlich der Anteil der drogenabhngigen Tter. Im letzten Jahr lagder Anteil in Nordrhein-Westfalen bei knapp 23 % aller ermittelten Tatverdchtigen.

    3. Tatort und Tterwohnsitz

    Fast drei Viertel der polizeilich registrierten Tatverdchtigen des Einbruchsdiebstahls inWohnungen und auch des Einbruches in Gewerbeobjekte haben ihren Wohnsitz in der Tat-ortgemeinde oder zumindest im gleichen Landkreis; lediglich jeder 20. Tter kommt auseinem anderen Bundesland und sogar nur jeder 50. Tter aus dem Ausland.

    Dies zeigt, dass der Einbruchsdiebstahl in der Regel von Ttern begangen wird, die ausdem Umfeld des Tatobjektes kommen, dieses (und damit ggf. sogar die Eigentmerund/oder die Firmen) kennen oder zumindest kennen knnen.

    13

    8 Zitat von der Website des LKA Sachsen; die Projektbeschreibung ist verfgbar unter http://www.polizei.sachsen.de/zentral/dokumente/plakette.pdf).

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    4. Vorstrafen und Perseveranz

    Mehr als drei Viertel aller Tatverdchtigen sind beim Einbruchsdiebstahl bereits vorhermindestens einmal polizeilich in Erscheinung getreten (bei Straftaten insgesamt sind dieslediglich 38,2 %). Dies macht deutlich, dass die polizeilich registrierten Tatverdchtigen

    beim Einbruchsdiebstahl in besonders hohem Mae bereits mit der Polizei (und vermut-lich auch mit Justizbehrden) Kontakt hatten.

    In Bezug auf die Perseveranz der Tter (also die stets gleichfrmige Tatbegehung) ergibtsich aus der Tterbefragung, dass diese nur innerhalb bestimmter Abschnitte im Verlaufder kriminellen Karriere vorkommt. Lediglich einer der befragten Tter wies ein ber sei-ne gesamte kriminelle Karriere hinweg reichendes perseverantes Verhalten auf. Zudemberichteten nur sehr wenige der befragten Tter, stets nach derselben Methode einzubre-chen.

    Da bei der Auswahl der Interviewpartner Wert darauf gelegt wurde, mit Mehrfachttern inKontakt zu kommen, ist es nicht verwunderlich, dass bis auf eine Ausnahme alle Inter-viewten vorbestraft waren. Etwas weniger als die Hlfte verfgt ber einschlgige Vor-strafen im Bereich der Eigentumskriminalitt, bei der Mehrzahl der Befragten liegen Vor-strafen aus verschiedenen Deliktsbereichen vor. Mehr als die Hlfte war bereits alsJugendlicher bzw. Heranwachsender vorbestraft, fast ein Drittel davon auch einschlgigim Bereich Einbruch/ Diebstahl. Fr sehr wenige Tter stellt die jetzige Freiheitsstrafe dieerste freiheitsentziehende Manahme in ihrem Leben dar. Sehr viele der Befragten ver-fgten bereits als Jugendliche oder Heranwachsende ber Gefngniserfahrung. Von die-

    sen Befragten wiederum waren einige bereits mehrfach inhaftiert.

    Nahezu alle Befragten gaben an, Straftaten begangen zu haben, die nie ermittelt oder ab-geurteilt wurden, wobei sie die genaue Anzahl meist nicht angeben konnten. Auch wennaufgrund der Auswahl des Samples (die Vollzugsanstalten waren gebeten, erfahreneEinbrecher als Gesprchspartner auszuwhlen) nur eine bestimmte Gruppe von Ttern be-fragt wurde, drfte doch die Feststellung berechtigt sein, dass es sich bei Einbrechern inder Regel um Intensivtter handelt, bei denen die meisten der von ihnen begangenen Straf-taten nicht ermittelt werden. Insofern ist Skepsis begrndet, ob sich die Erhhung der Min-

    deststrafdrohung beim Wohnungseinbruch, die mit Wirkung vom 1. April 1998 auf sechsMonate erhht wurde, berhaupt bemerkbar macht. Obwohl jeweils rund ein Drittel allerVerurteilungen beim Wohnungseinbruch zu unbedingten Freiheitsstrafen bzw. im Jugend-strafrecht zu unbedingter Jugendstrafe erfolgen, wird man davon ausgehen mssen, dasssowohl die abstrakte Strafdrohung als auch die konkret verhngte Strafe keine prventi-ven Wirkungen haben (in 43 % der Flle wurde auf Bewhrung erkannt und in 22 % derFlle wurden Geldstrafen verhngt [Zahlen fr 1998, zitiert nach dem PeriodischenSicherheitsbericht, S. 131]).

    5. Sozialisation im StrafvollzugNeben der nachweislich auch bei Einbruchsttern nicht vorhandenen positiven Wirkungdes Strafvollzugs kommt bei erfahrenen Einbrechern noch eine Besonderheit hinzu, die

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    solche stationren Manahmen noch mehr in Frage stellt: Die meisten der Befragtenerwarben ihr Wissen von bereits erfahrenen Einbrechern zumeist im Rahmen einesGefngnisaufenthalts.

    6. GewaltbereitschaftNur wenige Tter verben ihre Taten unter Alkohol- oder Drogeneinfluss und ebenfallsnur sehr wenige Tter sind tatschlich gewaltbereit; eine Konfrontation mit im Objekt an-wesenden Personen wird meistens gemieden und Schusswaffen werden in der Regel nichtmitgefhrt. Dies zeigen sowohl die Ergebnisse der polizeilichen Kriminalstatistik, nachder nur 0,3 % der polizeilich registrierten Einbruchstter eine Schusswaffe bei sich fh-ren, als auch unsere Befragungen. Die Anzahl der Interviewten, die Gewalt gegen Perso-nen im Falle ihrer Entdeckung anwenden wrden, ist fast deckungsgleich mit der Anzahlder Personen, die auch (Schuss-) Waffen bei sich fhrten, und insgesamt sehr gering (in

    unserem Sample waren es zwei Personen). Die meisten der Tter versuchten, die Konfron-tation mit im Objekt anwesenden Personen zu vermeiden, nur sehr wenige brachen trotzerkannter Anwesenheit in ein Objekt ein.

    7. Soziale Faktoren

    Die berwiegende Anzahl der von uns befragten Tter hatte zumindest einen Hauptschul-abschluss und mehr als die Hlfte hatte eine abgeschlossene Berufsausbildung. Dies deu-tet darauf hin, dass Einbrecher durchaus ber ein moderates schulisches und berufliches

    Bildungsniveau verfgen. Zwar unterscheiden sie sich in ihrer sozialen Herkunft nicht we-sentlich von anderen Insassen des Strafvollzuges; hier ist aber zu bercksichtigen, dasswir es bei Strafvollzugsinsassen immer mit einer bestimmten Auswahl von Probanden zutun haben. Mglicherweise spielen bestimmte Selektionskriterien im Rahmen der Straf-verfolgung hierbei eine nicht unerhebliche Rolle.

    In der Wahrnehmung der von uns befragten Polizeibeamten ergab sich allerdings ein an-deres Bild: Der Groteil der Einbrecher verfgt ihrer Meinung nach ber eine nicht sehrgute Bildung, ist nicht bermig intelligent.

    Nach der eigenen Beschreibung der Tter liegen in sehr vielen Fllen gestrte innerfami-lire Beziehungen vor (auch das kennen wir aus der allgemeinen Strafvollzugspopula-tion); allerdings fllt auf, dass relativ viele der von uns befragten Tter davon berichten,dass sie im jugendlichen Alter (meistens zwischen 14 und 16 Jahren) das Elternhaus ver-lassen haben.

    8. Motive

    Von den interviewten Strafttern wurde eine Vielzahl von Grnden fr ihre Entscheidungzur Begehung eines Einbruchs genannt. Keiner nannte nur einen einzelnen Umstand, derihn zur Begehung eines Einbruchsdelikts motivierte. Bei manchen Ttern lsst sich einenderung der Rangfolge der Motive im Laufe ihrer kriminellen Karriere beobachten.Motive, die am Anfang der Einbruchskarriere als wesentlich eingestuft wurden, wie z.B.

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    Abenteuerlust, spielten im weiteren Verlauf der kriminellen Karriere keine oder nur nocheine untergeordnete Rolle, dafr waren andere Aspekte, z.B. finanzieller Art (Sicherstel-lung des Lebensstandards), von grerer Relevanz. Man kann davon ausgehen, dass es oft-mals eingeschliffene Handlungsmuster und erfolgreich aktivierte Netzwerke (z.B. mit

    Hehlern oder Mitttern) sind, die vor allem ltere und erfahrene Tter dazu veranlassen,erneut Einbrche zu begehen.

    Bei den Ttern, die sich aufgrund der Einnahmen aus Einbruchsdelikten einen gewissenLebensstandard sichern knnen, kommt das Bestreben hinzu, diesen finanziellen Standardauch auf Dauer sichern zu wollen. Sptestens nach einem lngeren oder mehreren Aufent-halten im Strafvollzug ist oftmals auch der Weg zu legalen Einknften schwierig und dieVersuchung liegt dann nahe, im Kontakt mit dem gerade beschriebenen Netzwerk nachder Strafentlassung erneute Einbrche zu begehen. Nahezu jeder der Interviewten traf dieEntscheidung zur Begehung eines Einbruchsdelikts vor einem finanziellen Hintergrund.Insbesondere spielte in dieser Hinsicht die einfache und schnelle sowie teilweise hoheGewinn- und Beuteerwartung eine entscheidende Rolle. Fr die meisten war Geldmangelbzw. finanzielle Not und daraus resultierend das Bestreiten des tglichen Lebensunterhaltsfr die Begehung von Einbrchen ausschlaggebend. Einige der Befragten identifiziertensich soweit mit ihrer Einbruchsttigkeit, dass sie sich als berufsmige Einbrecherbetrachteten.

    Die Frage, ob Einbrecher im Rahmen der Vorbereitung einer Straftat eine Kosten-Nutzen-Kalkulation anstellen, wurde sowohl von den Ttern selbst als auch von den befragten

    Polizeibeamten unterschiedlich beurteilt. Whrend einige der Tter dies sehr intensiv tun(bis hin zur Auswahl des Tatortes nach dem Kriterium der regionalen Strafschrfe, nachLand und Gerichtsbezirk), spielt dies fr andere berhaupt keine Rolle.

    Viele der Befragten fhrten als Grund fr die Begehung eines Einbruchsdelikts das gerin-ge Entdeckungsrisiko an. Auch Polizeibeamte stellten fest, dass das Entdeckungsrisikorelativ gering ist, wenn man z.B. einen Informanten hat, der einem sagt, wo was zu holenist und die rtlichkeit beschreiben kann. Jeder der einmal auf frischer Tat erwischt wird,hat davor mindestens schon 50 Brche gemacht, fr die er nicht erwischt worden ist. Das

    ist tief geschtzt. Ein Tatverdchtiger hat berichtet, dass man Einbrecher nur auf frischerTat ertappen kann, wenn diese extremes Pech und die Polizei groes Glck haben. Wer-de dennoch einer erwischt, werde dieser meistens nur aufgrund dieses einen Einbruchsverurteilt, was dieses Delikt dann wieder sehr attraktiv macht.

    Sehr viele der Interviewten wurden niemals auf frischer Tat erwischt. Diejenigen, die auffrischer Tat erwischt wurden, trafen in den meisten Fllen auf aufmerksame Nachbarn/Passanten oder zurckkehrende Bewohner. Einige wenige Tter wurden von Polizeibeam-ten, die aufgrund eines stillen Alarms informiert wurden, gestellt. In einem einzigen Fallwurde der Tter durch ein privates Sicherheitsunternehmen dingfest gemacht. Fr vieleder Befragten, aber auch aus Sicht der Polizei spielen auch Spa,Abenteuerlust, das Aus-testen der eigenen Grenzen u.. bei der Entscheidung zur Begehung eines Einbruchs-delikts eine Rolle.

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    Die Suche nach Anerkennung in ihren Kreisen scheint vor allem bei osteuropischenTtern ein wichtiges Motiv zu sein.

    9. Gruppendynamische Aspekte

    Von entscheidender Bedeutung waren neben individuellen Aspekten hufig auch gruppen-dynamische Faktoren, die die Tter dazu veranlassten, einen Einbruch zu begehen. Vieleder Tter werden erst dann zur Begehung von Einbrchen motiviert, wenn sie in Berh-rung mit einem entsprechenden Freundes- oder Bekanntenkreis kommen oder sich in ei-nem Umfeld aufhalten, das von Kriminalitt geprgt ist. Auffllig ist, dass viele Tter ihreTaten ber lngere Zeiten hinweg in einem zumindest im Wesentlichen unverndertenPersonenkreis begingen. Auch gelegentliche Haftstrafen konnten die Gruppen nicht aus-einander bringen. Bei manchen Ttern ging die Zusammenarbeit ber Jahre.

    10. konomische Aspekte

    konomischen Aspekten kam bei der Entscheidung fr ein konkretes Einbruchsobjekteine herausragende Rolle zu. Nahezu alle Befragten brachen ausschlielich in Objekte ein,bei denen sie hohe Beute vermuteten. Teilweise arbeiteten Tter aufgrund von Tipps, teil-weise berichten sie aber auch von einer guten Nase, wo was ist. Als bevorzugte Beutewurde von nahezu allen Befragten Bargeld angegeben.

    11. Lage des EinbruchsobjektesDie Objektlage war fr viele Tter von besonderer Relevanz. Sehr viele der Interviewtenachteten darauf, dass die Einbruchsobjekte von wenigen Husern umgeben waren, also ineiner eher abgelegenen oder lndlichen Umgebung oder in Randlage bzw. in Industriege-bieten lagen. Viele gehen aber auch davon aus, dass Nachbarn und Passanten, obwohl siedie Tat wahrnehmen, diese selbst bei verursachtem Lrm einfach ignorieren.

    Fr einige der Tter waren gute Deckungs-/ Versteckmglichkeiten und eine schlechteEinsehbarkeit des Objekts von auen von Bedeutung, fr viele war dieser Umstand jedoch

    eher unwichtig. Kriterien, wie die bersichtlichkeit des Terrains, spielten fr die Ttereine geringe Rolle. Einige achteten auf gute An- und Abfahrtswege, gute Mglichkeitenzum Abtransport der Beute und einen insgesamt leichten Zugang zum Objekt.

    Auch die Polizei geht davon aus, dass sich der Wohnungseinbrecher verdeckten Zugangsucht. Bei Einfamilienhusern sind dies die Rckseiten, die Terrassentr und Fenster.Auch die Erreichbarkeit des Objektes spielt eine Rolle, wobei eingerumt wird,dass selbstdie erste und zweite Etage fr die Tter kein Hindernis mehr darstellen, da diese sehrgerne Regenfallrohre nutzen, um dann entsprechend hher klettern zu knnen. Beigezielten Geschftseinbrchen ist die Lage des Objektes zumeist zweitrangig, Fugnger-zonen sind heutzutage kein Hinderungsgrund. Viel wichtiger ist hierbei die Erreichbar-keit des Objektes mit guten Zufahrtswegen und Fluchtmglichkeiten. Sind diese Faktorengegeben, spielt die unmittelbare Umgebung keine wesentliche Rolle mehr.

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    Sehr viele Tter legten sich nicht auf den Einbruch in eine bestimmte Objektart fest, wiebeispielsweise ausschlielich Villen. Von bestimmten Regelmigkeiten berichtet nie-mand. Vielmehr wechselten sich hufig Phasen, in denen so gut wie jeden Tag eingebro-chen wurde, mit solchen, in denen zum Teil monatelang kein Einbruch verbt wurde, ab.

    Fr viele Tter spielt aber die Tatsache eine groe Rolle, dass das Einbruchsobjekt zur Tat-zeit nicht bewohnt ist bzw. die Bewohner nicht zuhause sind.

    12. Planungsverhalten

    Das Planungsverhalten der Interviewten weist eine groe Bandbreite auf. Der Umfang derTatplanung war sehr unterschiedlich, wobei sehr wenige ein stark ausgeprgtes Planungs-verhalten aufwiesen. Einige fhrten keine eigenstndigen Tatplanungen durch, sondernverlieen sich auf die Aussagen anderer (teilweise nicht unmittelbar an der Tatbegehungbeteiligter) Personen. Viele der Interviewten planten die Einbrche vorher berhauptnicht, sondern verbten diese spontan. Die professionell vorgehenden Tter planen grund-stzlich umfassender und genauer als die weniger Professionellen. Viele kundschaftetendas Objekt vorher mehr oder weniger umfangreich aus. Die meisten dieser Tter legtendabei neben der Beuteerwartung ein besonderes Augenmerk auf die vorhandene Sicher-heitstechnik und mgliche Schwachstellen, um abschtzen zu knnen, welche Werkzeu-ge und/oder Spezialisten fr die Tatausfhrung bentigt wurden.

    Im Gegensatz zu diesen Tterangaben gehen Polizeibeamte und auch die Versichererdavon aus, dass eine spontane Tatbegehung im Sinne von Gelegenheit macht Diebe eher

    selten der Fall ist. Spontane (Wohnungs-)Einbrche werden ihrer Meinung nach zumeistim Rahmen von Beschaffungskriminalitt begangen. Nach Polizei- und Versichereranga-ben planen die Tter ihre Taten hufig zwar generell, die Auswahl des eigentlichenObjektes erfolgt jedoch kurzfristig nach Situation und individuellem Empfinden. Ent-scheidungskriterien knnen z.B. aufstehende Haustren oder Fenster sein.

    13. Vorgehensweisen

    Um in das Objekt zu gelangen, drang die berwiegende Mehrzahl der Befragten ber

    Tren oder Fenster ein, indem sie diese aufbrachen oder aufhebelten. Einige gaben an,mittels Einschlagens der Fensterscheibe in die Objekte gelangt zu sein, whrend ein sehrgeringer Teil auch mal die Tr einschlug. Sehr beliebt waren zudem auf Kipp stehendeFenster und Tren, die so ohne weiteres geffnet werden konnten.

    Beim klassischen Einbruch in Mehrfamilienhuser ist in den oberen Hausbereichenzumeist die Wohnungseingangstr die Zielrichtung des Tters. Diese werden in den unte-ren Geschossen aufgrund der Entdeckungsgefahr eher gemieden. Angriffspunkt sind hiermeistens die Fenster. Auch nach der Klner Studie werden zumeist Tren und Fensterangegangen. Bei Fenstern und Fenstertren geschieht dies hier durch Aufhebeln an derffnungsseite, bei Tren durch Hebeln an der Schlossseite. Die Schwachstellen liegen beiEinfamilienhusern zumeist an den Fenstern und Fenstertren, bei Mehrfamilienhusernan den Wohnungsabschlusstren.

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    Abb. 2 Eindringen in Ein- und Mehrfamilienhuser durch 9

    Die Vorgehensweise bzw. den Modus Operandi konnten wir auch statistisch anhand einerSonderauswertung des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz dokumentieren. Danach

    wurde in 38,8 % der registrierten Flle durch die Tr in das Objekt eingedrungen. Am hu-figsten wurde hier der (Haupt-)Eingang angegangen, gefolgt vom Angriff auf die Hinter-tr und den Keller. ber das Fenster bzw. durch eine Glasscheibe gelangten immerhinetwa ein Drittel der Einbrecher in das Objekt. Eingedrungen wurde in das Objekt in denmeisten Fllen durch Einschlagen oder Aufhebeln.

    Die meistangewandte Technik ist der Einsatz von Stemmeisen, das Aufhebeln mit Schrau-bendreher oder dem massiveren Kuhfu, wobei letzterer eingesetzt wird, wenn es sichum breitere Flchen handelt, die aufgehebelt werden sollen. Diesen Vorgehensweisenfolgt das etwas professionellere Vorgehen in Form von Zylinderschlossabdrehen.

    Abb. 3 Genutzte Schwachstellen in Einfamilienhusern

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    9 Quelle fr Abb. 2 bis Abb. 4: Bundesverband der Hersteller- und Einrichterfirmen von Sicher-heitssystemen e.V.; im Internet unter: http://www.bhe.de/presse-bildindex.shtml

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    Daran schlieen sich diejenigen Tter an, die Schliebleche abschrauben oder berstehen-de Zylinder mit der Zange packen und dann abdrehen, wodurch der Zylinder zerstrt wird.Tter, die mit Ziehfix arbeiten oder sich entsprechendes Werkzeug selber bauen, weiseneinen hohen Professionalisierungsgrad auf, kommen jedoch (nach Angaben der Polizei-

    beamten) beim Wohnungseinbruch nur selten vor.

    Abb. 4 Genutzte Schwachstellen in Mehrfamilienhusern

    Sowohl Polizei als auch Versicherer halten grundstzlich zwar alle mechanischen Siche-rungen fr berwindbar, den Einbau von einbruchsicheren, also gut gesicherten Fensternund Tren aber dennoch fr sehr wichtig, da davon ausgegangen wird, dass die fr die Ent-scheidung zum Einbruch bzw. zur Auswahl des Objektes relevanten Faktoren Lrm, Zeitund Aufwand durch gute mechanische Sicherungen erhht und somit die Entscheidungder Tter fr oder gegen ein Objekt beeinflusst wird. Gerade bei Zufallstaten entscheidetsich der Tter kurzfristig, in welches Objekt er einbricht und orientiert sich an den jeweilsgnstigen Situationen oder Gelegenheiten. Ein Tter von Zufallstaten scheut eher Objek-

    te mit guten Sicherungen.Da vor allem die Tren aufgehebelt werden, sind gute Beschlge wichtig. Diese Einsichtwird auch durch die vorliegende Untersuchung besttigt. Die vom LKA Rheinland-Pfalzdurchgefhrte Sonderauswertung zeigt, dass in den meisten Fllen die Methode des Ein-schlagens (37,1 %) gewhlt wurde, gefolgt vom Aufhebeln (31,6 %).

    Insbesondere der Faktor Zeit spielt im Bereich der mechanischen Sicherungstechnik einegroe Rolle, da die meisten Einbrche sowohl bei Amateuren als auch bei Profis nichtlnger als 20 Minuten dauern. Kommt der normale Einbrecher, also das Gros der T-ter, nicht innerhalb von zwei bis fnf Minuten in das Gebude, wird er die Tatausfhrung

    abbrechen und zum nchsten Objekt gehen.

    Bei den Interviews mit den Strafgefangenen finden mechanische Sicherungsmanahmenin Bezug auf ihre Abschreckung eher selten Erwhnung (was angesichts der Verurteilung

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    zu einer Haftstrafe wegen Einbruchs nicht verwundert). Wenn entsprechende Aussagengemacht wurden, haben die Interviewten darauf hingewiesen, dass derartige Sicherungenentweder mit Hilfe von Hebelwerkzeugen, z.B. einem Wagenheber weggesprengt werden,oder man entwickelt andere Strategien, um sie zu umgehen oder zu beseitigen. Lediglich

    einer der befragten 27 Tter gab an, dass er sich von der Begehung sog. Blitzeinbrchedurch einbruchhemmende Fenster und Tren abschrecken lie.

    Von Seiten der Polizei wird davon ausgegangen, dass Alarmanlagen in Wohnungen grund-stzlich eine hohe abschreckende Wirkung zukommt und auch nach Aussage eines Vertre-ters der Versicherungswirtschaft kommt solchen Einbruchmeldeanlagen (EMA) eineerhebliche Bedeutung zu. Beide Seiten rumen jedoch auch ein, dass es auch Flle gibt,wo Alarmanlagen keine Abschreckung darstellen konnten und dass sich Profis hufignicht unbedingt von Sicherheitstechnik abschrecken lassen.

    Allerdings geben durchaus auch einige der Befragten an, dass sie sich von der Tatausfh-

    rung am konkreten Objekt abhalten lassen, wenn sie Hinweise auf eine Alarmanlage se-hen. Sie weichen dann zu einem Objekt ohne Alarmanlage aus. Eine geringe Anzahl derbefragten Tter berichtet davon, die Tatausfhrung in einigen Fllen abgebrochen zuhaben, weil die Sicherheitsvorkehrungen nicht zu berwinden gewesen seien.

    Tterverhalten ist niemals statisch, sondern passt sich zgig den Gegebenheiten an.

    Allerdings wird bezglich der Abschreckungswirkung verschiedener Einbruchmeldean-lagen differenziert. Alarmanlagen mit Bewegungsmeldern werden von Ttern eher als ab-schreckend angesehen. EMA hingegen, bei denen Fenster gegen Bruch gesichert sindund solche, die drauen so eine Trte haben, werden als weniger abschreckend erachtet.Diejenigen Befragten, die sich zu diesem Thema berhaupt uerten, maen EMA beiBlitzeinbrchen eher keine Bedeutung zu.

    Polizei und Versicherer messen dem stillen Alarm einen hheren Abschreckungswert alssichtbaren Alarmanlagen bei: Je strker (ein) Haus abgesichert ist (und) je mehr techni-sche Anlagen vorhanden sind, (desto) eher ist die Wahrscheinlichkeit (gegeben), dass (ein

    Einbruch) versucht wird, dass sogar eingebrochen wird. Dieses wird darauf zurckge-fhrt, dass Tter bei dem Vorhandensein (starker) Sicherheitseinrichtungen davon ausge-hen, lohnende Beute zu finden und somit die Einrichtung eines versteckten Alarmes sinn-

    voll ist.In der Klner Studie scheiterte immerhin fast die Hlfte der Tter an vorhandenen tech-nischen Sicherheitsvorkehrungen, wobei hier insbesondere Zusatzsicherungen an den T-ren und Fenstern eine Rolle spielen.

    Die prventive Wirkung von Polizeistreifen und privaten Sicherheitsdiensten ist vor demHintergrund dessen, was die befragten Tter berichtet haben, als eher gering einzustufen.Ebenso haben Hunde zumindest bei Profis keine abschreckende Wirkung. Entscheidenderist da die Nachbarschaft und die architektonische Gestaltung (z.B. die Einsehbarkeit desObjektes).

    Wenngleich sich gute Sicherungstechnik gegenber hoch professionellen Einbrechernhufig eher als wirkungslos erweist, bietet sie gegenber dem Gros der Einbrecher einenwirkungsvollen Schutz.

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    III. Zusammenfassende Bewertungen und Vorschlge

    1. Prvention durch lokale Sicherheitsdiagnosen und abgestimmte Prventions-strategien

    Wie aus Studien zur kommunalen Kriminalprvention bekannt ist, ist die unmittelbareUmgebung, die Nachbarschaft, der Kiez von besonderer Bedeutung, wenn nachhaltigwirksame Prventionsmanahmen ergriffen werden sollen. Dies gilt auch fr den Bereichder Einbruchsprvention und ist hier in den letzten Jahren auch vielerorts umgesetzt wor-den. Nachhaltige positive Vernderungen sind nur kleinrumig und vor Ort zu erreichen.Mit dem Multi-Agency-Ansatz hat man realisiert, dass die Polizei zwar vieles, abernicht alles kann, und dass dementsprechend nur dann Vernderungen mglich sind, wennsich mglichst viele Institutionen und Personen an diesen Vernderungen beteiligen. Diesgilt auch fr den Bereich der Einbruchsprvention, und hier sogar ganz besonders: Infor-

    mationsaustausch, Kommunikation und Kooperation zwischen allen, die von diesem Pro-blem betroffen oder damit befasst sind, sind unabdingbar notwendig, wenn prventiveManahmen erfolgreich sein sollen.

    Dabei muss jedes Prventionskonzept ein mageschneidertes Sicherheitskonzept sein, dasals erstes ein genaues und umfassendes Ma-Nehmen, eine Bestandsaufnahme von Pro-blemen und Mglichkeiten in einem bestimmten regionalen Bereich (z.B. einem Stadtteiloder einer kleineren Gemeinde) erfordert.

    Als erstes muss dabei eine detaillierte Analyse der polizeilich bekannten Kriminalitts-

    lage erfolgen; zweitens sollte die Analyse der polizeilich bekannten Lage, wie sie sichin den Notrufen und Funkstreifeneinstzen der Polizei darstellt, durchgefhrt werden:Von wo und wie oft kommen Meldungen von Einbruchsdiebsthlen? Wer meldet? Gibt esrumliche und persnliche Kontinuitten? Mit Hilfe von Crime Mapping und ent-sprechenden Programmen (das vorliegende Forschungsprojekt stellt mit Regiograph einsolches Programm vor) knnen umfassende Analysen hergestellt und anschaulich dar-gestellt werden. Drittens ist eine Analyse des subjektiven Sicherheitsgefhls der Bevl-kerung wichtig, weil sie Hinweise auf Situationen und Konstellationen gibt, die deneinzelnen Brger beunruhigen oder die ihn verunsichern. Der Polizei gibt eine solche

    Analyse die Mglichkeit, aufklrend zu wirken, d.h. ngste durch gezielte Informatio-nen zu relativieren und andererseits auf tatschlich vorhandene Problembereiche hinzu-weisen.

    KUBE hatte bereits 1995 darauf hingewiesen, dass es fr eine erfolgreiche Prventions-arbeit in Deutschland unabdingbar ist, mit Hilfe entsprechender Forschungsprojekte da-hingehend eine berzeugungsarbeit zu leisten, dass Kriminalprvention nicht alleine alsPflicht der Polizei, sondern vielmehr als Gemeinschaftsaufgabe von Polizei, Kommunenund Brger anzusehen ist (vgl. KUBE 1995).

    Sicherheit erlangt als Standortfaktor nicht nur fr Firmen und Dienstleistungsunterneh-men, sondern zunehmend auch fr Privatpersonen eine groe Bedeutung. Aufgabe derPolizei muss es sein, zu definieren, wann ein Problem als polizeiliches Problem anzuse-hen ist, was sie selbst zur Lsung dieses Problems beitragen kann und vor allem, was sie

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    nicht kann. In jedem Fall kann und muss die Polizei ihr gesammeltes Wissen, ihr Know-how zur Verfgung stellen, damit gemeinsam mit anderen oder von anderen entsprechen-de Manahmen getroffen werden knnen.

    Wichtig ist, dass von Anfang an alle in der Gemeinde Verantwortung tragenden Personen

    und Institutionen an der Analyse und an der Entscheidung ber daraus zu ziehende Kon-sequenzen beteiligt werden. Es ist hinlnglich bekannt, dass viele Probleme, mit denen diePolizei tagtglich konfrontiert wird mglicherweise sogar ihre Mehrzahl , nicht nur vonihr nicht zu verantworten sind, sondern auch mit polizeilichen Mitteln nicht, oder besten-falls nur temporr (also zeitlich befristet) bewltigt werden knnen, zumeist allerdings,ohne dass eine dauerhafte Lsung gefunden wird. Dies gilt auch fr den Einbruchsdieb-stahl: Ungeachtet der Tatsache, dass zeitweise verstrkte Kontrollttigkeiten mglich sind,muss man davon ausgehen, dass die Polizei keine Mglichkeit hat, einzelne potentielleEinbruchsobjekte dauerhaft und wirksam zu schtzen. Dabei soll die Frage, ob dies ber-

    haupt Aufgabe der Polizei sein sollte, hier nicht vertieft werden. Es spricht einiges dafr,hier eine Prioritteneinschtzung dahingehend zu treffen, dass die Polizei sich vor allemum den Schutz derjenigen Brger kmmert, die nicht ber die finanziellen Mittel ver-fgen, sich selbst (durch technische oder persnliche Sicherungsmanahmen) vor Ein-bruchsdiebsthlen zu schtzen.

    Die Brger haben im brigen eine durchaus realistische Einschtzung der polizeilichenMglichkeiten, wenn man ihnen die Informationen dazu gibt. In der vorliegenden wie invielen anderen Befragungen zeigt sich ein erstaunlicher Widerspruch: Die Brger fordern

    einerseits mehr Polizei, um Sicherheitsprobleme anzugehen, andererseits benennen sieauf die Frage nach den Ursachen fr diese Probleme aber einmtig soziale Faktoren wieArbeitslosigkeit, nicht vorhandene Freizeitmglichkeiten fr Jugendliche etc.; zu wenigoder eine unfhige Polizei wird nur sehr selten genannt. Fragt man allerdings danach,bei wem die hauptschliche Verantwortlichkeit fr die Reduzierung von Kriminalitt liegt,so wird immer wieder die Polizei genannt.

    Wenn festzustellen ist, dass Personen, die bereits Opfer eines Einbruchs wurden, eherbereit sind, in Sicherheitstechnik zu investieren, dann bedeutet dies zum einen, dass diepolizeilichen Aufklrungsbemhungen im Vorfeld verstrkt werden mssen, allerdingsohne unntige ngste zu schren. Zum anderen wird deutlich, dass es fr das Opfer auchbezglich der Verarbeitung der psychischen Folgen der Tat wichtig ist, sich Gedanken dar-ber zu machen, ob seine Wohnung schlecht gesichert war oder welches die Grndedafr waren, dass gerade er oder sie Opfer dieses Einbruchs wurde. Die von der Polizeinach Einbrchen angebotenen kostenlosen Beratungen mssen unbedingt fortgefhrt wer-den; teilweise ist sogar eine intensive Betreuung der Opfer (ggf. gemeinsam mit anderensozialen Diensten) sinnvoll und notwendig. Die aktuelle Entwicklung in Berlin, wo seitEnde Januar 2004 fr die Beratung der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle bezahlt wer-den muss, ist insoweit hchst bedenklich. Das Ergebnis dieser Entscheidung (ein deutli-cher Rckgang der Beratungen) knnte dazu fhren, dass der Anteil der erfolgreichen Ein-brche steigt. Es wird spannend sein, das Ergebnis dieses natrlichen Experimentes zuverfolgen.

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    2. Zusammenarbeit zwischen Polizei und Sachversicherern

    Eines der wesentlichen Ergebnisse des Projektes ist die Einsicht, dass eine intensivere Zu-sammenarbeit zwischen der Polizei und den Sachversicherern angestrebt werden sollte.Dies betrifft sowohl die Bundesebene, wo ein regelmiger Austausch von Informationen

    wnschenswert wre, um z.B. das offensichtlich auch beim Einbruchsdiebstahl vorhande-ne Dunkelfeld nher ausleuchten zu knnen und genauere Informationen zu Schadensver-lufen, Tatbegehungsweisen und regionalen Verteilungen zu bekommen. Die Forderungnach strkerer Zusammenarbeit betrifft aber vor allem die regionale Ebene, wo in Koope-ration zwischen den Sachversicherern (bzw. ihren Vertretern) und den PolizeibehrdenPrventionsstrategien entwickelt, abgestimmt und vor allem an aktuelle Entwicklungenangepasst werden knnten. Offensichtlich werden auf beiden Seiten (Polizei und Versi-cherer) Informationen gesammelt, die, wenn man sie in geeigneter Form zusammenfh-ren wrde, sowohl den repressiven Anstrengungen der Polizei, als auch den prventiven

    Bemhungen beider Seiten dienen wrden. Dabei gehen ggf. ins Spiel gebrachte Argu-mente des Datenschutzes ins Leere, da eine Anonymisierung der vorhandenen Daten mg-lich sein sollte. Ob und in welcher Form administrative und operative Ablufe bei Polizeiund Sachversicherern miteinander verbunden werden knnen, konnte im Rahmen des Pro-jektes nicht ausgelotet werden. Diese Frage ist z.B. im Zusammenhang mit der Diskussi-on der Ergebnisse zu thematisieren.

    Ein wesentlicher Punkt wre dabei sicherlich die gemeinsame Benennung von Prven-tionsschwachstellen: Wenn z.B. ein befragter Vertreter der Versicherungswirtschaft meint,

    dass in vielen Bereichen, wo Bargeld vorhanden ist und Bargeld offeriert wird, (...) dieSicherungen lange nicht so gut (sind), wie die meisten Leuten glauben und wie auch dieTter glauben, dann sollte dieses konkrete Wissen der Polizei offenbart werden und essollten daraus gemeinsame Prventionsstrategien entwickelt werden, wie dies z.B. beimPKW-Diebstahl inzwischen der Fall ist.

    3. Verhaltensorientierte und/oder sicherheitstechnische Prvention?

    Zusammenfassend ist in Bezug auf die Einbruchsprvention zwischen verhaltensorien-tierter und sicherheitstechnischer Prvention zu differenzieren. Richtet erstere ihren Fo-cus auf die Reduktion der Tatgelegenheiten, auf eine Abschreckung durch Prsenz, auf Ur-sachenanalysen und ggf. auf Verhaltensnderung durch repressive Manahmen, zeichnetsich sicherheitstechnische Prvention durch eine Ausschpfung technischer Mglichkei-ten aus, die ein Eindringen des Tters in das Objekt verhindern sollen. Wie die Interviewsgezeigt haben, muss der Gesamtkontext, der zu der konkreten Einbruchsentscheidungfhrt, auch bei Prventionsaktivitten bercksichtigt werden. Geeignete Prventionsma-nahmen mssen verhaltensorientierte und sicherheitstechnische Aspekte miteinander ver-binden. Um dieses zu erreichen, mssen Sicherheitstechnik und Verhalten miteinander inVerbindung gebracht werden. Wenn Erfahrungen im Ausland gezeigt haben, dass die Re-duktion von Tatgelegenheiten und individuelles Schutzverhalten nur beschrnkt und nichtauf Dauer zu einer echten Reduzierung von Kriminalitt fhren und sich das Konzept desDefensible Space ebenso wie das des Social Engineering ber Kontrollnetzwerke

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    nicht hat durchsetzen knnen, dann darf dies nicht bedeuten, dass prventive berlegun-gen bei stdtebaulichen und stdteplanerischen Aktivitten auszugrenzen sind. Im Gegen-teil muss versucht werden, hier schon frhzeitig bei der Polizei und den Versicherern vor-handenes Wissen anzuwenden, wenn es z.B. um die Auswahl der Materialien bei

    Eingangs- oder Terrassentren geht oder um die Frage, ob und wie ein Hausmeister be-schftigt wird und wofr dieser zustndig sein soll. Wenn mglich, sollten dabei auch diePlanungen von Straen, Wegen und Pltzen sowie Parkpltzen einbezogen werden.

    Versicherer mssen ihr Verhalten (z.B. Anforderungen an Diebstahlschutzeinrichtungen)gegenber privaten und vor allem gegenber gewerblichen Kunden besser abstimmen undmit der Polizei koordinieren. Ein regelmiger Austausch der auf beiden Seiten vorhan-denen Daten, vor allem auf regionaler Ebene, kann dazu dienen, rechtzeitig Entwicklun-gen zu erkennen und angemessene Strategien fr prventive und repressive Manahmenzu entwickeln. Nur wer Taten und Tter genau kennt, kann geeignete Gegenstrategien ent-

    wickeln. Die Informationen hierzu mssen, ungeachtet eventueller Datenschutzprobleme,ausgetauscht und gemeinsam ausgewertet werden.

    Wenn sich Polizei und Versicherer einig sind, dass die Beratung vor Ort bei der Einbruchs-prvention entscheidend ist, dann darf dieses Prventionsangebot nicht reduziert werden,indem dafr z.B. Gebhren verlangt werden, wie dies neuerdings in Berlin der Fall ist.Kosten knnten dadurch gespart werden, dass Beratungen zusammengefasst oder nachNachbarschaften gebndelt angeboten werden. Auch gemeinsame Beratungsangebotevon Polizei, Versicherungen und lokalen Anbietern von Sicherungstechnik sind zu ber-legen.

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    IV. Empfehlungen fr die Prvention im berblick

    (1) Die Tatsache, dass fast 40 % der Tatverdchtigen zwischen 14 und 21 Jahre alt sind,muss bei prventiven berlegungen einbezogen werden. Wenn die Altersgruppe der16- bis unter 21-Jhrigen die hchste Belastung aufweist, dann muss hier strker ber-legt werden, in welchen gruppendynamischen Zusammenhngen sich solche Tatenereignen und was die auslsenden Faktoren bei dieser Altersgruppe sind. Dort, wo Ein-brechen in Gruppen zum Ersatz fr sinnvolle Freizeitbeschftigung wird, bieten sichentsprechende Betreuungsprogramme (z.B. ber Streetworker) an.

    Da sich der qualitative Teil der Studie auf erwachsene, verurteilte Straftter be-schrnkt, sind hier nur Mutmaungen mglich. Allerdings wird es fr diesen Tterbe-reich besonders wichtig sein, auf regional abgestimmte Prventionsanstze zu vertrau-en.

    (2) In Bezug auf den steigenden Anteil drogenabhngiger Tter wird nur die Wegnahmedes finanziellen Drucks auf diese Ttergruppe durch eine konsequente Fortfhrungvon Drogensubstitutionsprogrammen positive Vernderungen bringen knnen. Einzel-ne Studien (z.B. die Studie von Kreuzer) kommen zu dem Ergebnis, dass eine Reduk-tion der Beschaffungskriminalitt durch geeignete Behandlungsprogramme fr Dro-genabhngige mglich und sinnvoll ist.

    (3) Geht man davon aus, dass sicherlich die Mehrheit der aus dem Ausland kommendenTatverdchtigen ihre Taten in Grenznhe begeht, so wird man sich fr Prventionsbe-

    mhungen in Gebieten, die nicht grenznah sind, primr auf ortsansssige Tter einstel-len mssen. Auch dies bedeutet, dass regional abgestimmte Prventionskonzepte zuentwickeln sind.

    (4) Da davon auszugehen ist, dass das Delikt Einbruchsdiebstahl ein Delikt ist, das hufi-ger von erfahrenen Strafttern, die bereits eine gewisse kriminelle Karriere hinter sichhaben, begangen wird, ohne dass diese auf bestimmte Taten oder Tatbegehungsweisenfestgelegt sind, sollte die abschreckende Wirkung von Strafe und Strafvollzug realisti-scher bewertet werden, als dies oftmals geschieht. Denn diese Tter sind relativ flexi-

    bel und die Mehrheit der von ihnen begangenen Taten wird nicht entdeckt. Die Ergeb-nisse der Studie stehen insoweit im Einklang mit internationalen Ergebnissen.

    (5) Ganz offensichtlich kann der Strafvollzug bei Einbruchsttern keine positive Wirkungentfalten. Wenn die Verhngung einer Freiheitsstrafe unabwendbar ist, mssen daherim Strafvollzug entsprechende Vorkehrungen getroffen werden, damit der Lernef-fekt mglichst reduziert wird. Dies knnte durch eine strkere Trennung von ein-schlgigen Ttern geschehen; es sind aber auch spezielle Prventionsprogramme imStrafvollzug fr diese Ttergruppe denkbar, in denen versucht wird, die negativen Aus-wirkungen des Vollzugs mglichst zu reduzieren und den Gefangenen auf die Zeit nachder Entlassung aktiv vorzubereiten. So sollte im Strafvollzug versucht werden, dasschulische und berufliche Bildungsniveau der Tter zu verbessern, um ihnen auf die-se Weise legale berufliche Perspektiven nach der Entlassung zu ermglichen.

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    (6) Die Tatsache, dass vor allem (temporr oder dauerhaft) leer stehende Objekte fr Ein-brche ausgewhlt werden, ist bekannt. Entsprechend wren Prventionsanstze da-durch zu finden, dass man Wohnobjekte bei Urlaubsabwesenheit (von Freunden oderBekannten) bewohnen (sog. Haussitting) und Gewerbeobjekte durch geeignete

    Personen kontrollieren lsst. Fr die unweigerlich notwendigen Abwesenheitszeiten,vor allem tagsber bei Privatwohnungen oder Husern, wird man den Betroffenenden Rat geben knnen, mglichst alle Anzeichen zu vermeiden, dass der oder dieHausbewohner nicht anwesend sind (z.B. keine Zettel an der Tre Komme um 14Uhr wieder; keine zu kleinen Briefksten, aus denen die Zeitung hervorschaut,u.a.m.). Sinnvoll kann es auch sein, mit Nachbarn Absprachen dahingehend zu tref-fen, dass diese in Zeiten der Abwesenheit des/der Hausbewohner ein besonderes Au-genmerk auf die Wohnung oder das Haus richten.

    (7) Eine deutliche Erhhung des Entdeckungsrisikos htte sicherlich prventive Wirkun-

    gen. Allerdings ist dies mit vertretbaren Mitteln nur selten zu erreichen. Dennochkann mit Hilfe von Schwerpunkteinstzen oder besonderen PrventionsprogrammenPositives erreicht werden. Dabei ist es wichtig, dass sowohl repressive als auch pr-ventive Aktivitten von entsprechender ffentlichkeitsarbeit begleitet werden. WennForschungsergebnisse aus dem Ausland gezeigt haben, dass die Werbung, die imUmfeld von Einbruchsprventionsprogrammen stattfindet, die Effektivitt der Pro-gramme wesentlich steigert und mehr Einfluss auf den Erfolg hat, als das Programmselbst, dann muss dies von Anfang an bei der Projektplanung bercksichtigt werden.

    Fr eine dauerhafte Prvention wre es wichtig, im Rahmen von Ermittlungen aufNetzwerkstrukturen zu achten, damit diese ggf. zerschlagen werden knnen.

    (8) Gewerbe- oder Geschftsobjekte sollten deutlich machen, dass sie kein Bargeld (z.B.ber Nacht) aufbewahren bzw. entsprechende Sicherungsmanahmen (auch tags-ber) ergreifen. Privathaushalte sollten elektronische Gerte nicht offen, vor allemnicht von auen sichtbar, herumliegen lassen. Eine eher dezente Gestaltung des Hau-ses bzw. des gesamten Anwesens kann ebenso hilfreich sein wie eine (geschlossene)Garage.

    (9) Objekte (Huser) im Auenbereich sollten in jedem Fall so gestaltet sein, dass sie von

    der Strae einsehbar sind.

    Polizeiliche Prventionsmanahmen sollten sich besonders an Eigentmer wenden,deren Huser im Auenbereich oder in Ortsrandlagen liegen.

    Darber hinaus kann daran gedacht werden, Wohnsiedlungen im Auenbereich soanzulegen oder umzugestalten, dass eine mglichst groe Transparenz in Bezug aufan- und abfahrende Fahrzeuge gegeben ist und dass etwaige Schleichwege wieWirtschaftswege oder Radwege, die es ermglichen, das Gebiet aus anderen als denblichen Straen zu verlassen, z.B. durch Schranken blockiert werden.

    (10) Prventionsmanahmen mssen sowohl den planende, als auch den spontan ent-scheidenden Tter bercksichtigen. Aufklrungsmanahmen, die sich an Brgerrichten, mssen daher sowohl situative Faktoren bercksichtigen (Fenster schlieen

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    und Eingangstr abschlieen, auch bei nur kurzzeitigem Verlassen der Wohnung, alsauch strukturelle (wie Einbau einbruchhemmender Tren in neuen Husern, sichereSchliezylinder in Mietwohnungen).

    Bei regionalen Prventionsmanahmen sollte zuvor anhand einer Analyse der Anzei-

    gen bzw. Schadensmeldungen festgestellt werden, welche Ttergruppe oder Tter-typen die Einbrche in dem konkreten Gebiet begehen.

    Obschon auch Sicherheitstechnik keinen absoluten Schutz garantieren kann, mussversucht werden, sie stndig weiter zu optimieren und z.B. an neue Einbruchsmetho-den anzupassen.

    Generell gilt: Je hher die fr einen potentiellen Einbrecher zu erwartende Beute ist,umso intensivere Sicherheitsmanahmen sind erforderlich, wobei multiple Anstze(Sicherheitstechnik plus personelle berwachung plus bauliche Manahmen) dannwirkungsvoll sind, wenn sie aufeinander abgestimmt werden.

    In Bezug auf Einbruchmeldeanlagen kann keine generelle Empfehlung (stille oderaktive sichtbare) gegeben werden, da die Einschtzung der prventiven Wirkung derbeiden Varianten sowohl bei Ttern als auch bei Polizei und Versicherungen unter-schiedlich ist. Auch hier wird eine regionale Sicherheitsanalyse mglicherweise ent-sprechende Hinweise geben knnen (bei Objekten, die eher von Spontan-Ttern an-gegangen werden, sichtbare EMA, bei Objekten, die eher von planenden Tternangegangen werden, eher stille EMA).

    (11) Einbruchsprvention muss in ein Prventionskonzept eingepasst werden, das delikts-

    bergreifend angelegt ist, die gesamte Gemeinde umfasst und von mglichst vielenInstitutionen und Einrichtungen in der Gemeinde getragen wird. Das Prventions-konzept selbst muss auf einer soliden Analyse der jeweiligen Situation (PKS, Notru-fe, Verbrechensfurcht und Viktimisierung) beruhen.

    Diese Analyse auf lokaler Ebene kann verschiedene Konsequenzen haben, die voneiner Intensivierung repressiver polizeilicher Manahmen (z.B. gegen Tageswoh-nungseinbrche oder umher reisende Diebesbanden) ber verstrkte herkmmlichepolizeiliche Prventionsmanahmen bis hin zu neuen Konzepten der kommunalenKriminalprvention fhren. In jedem Fall sind sowohl die objektiven (tatschlicheKriminalittslage) als auch die subjektiven Wirkungen (prventive Effekte durchBekanntgabe entsprechender Projekte vs. Erhhung der Verbrechensfurcht) zu be-rcksichtigen.

    (12) Die von der Polizei angebotenen Prventionsberatungen mssen fortgefhrt und in-tensiviert werden. Darber hinaus ist eine intensive Betreuung der Opfer (ggf. ge-meinsam mit anderen sozialen Diensten) anzustreben.

    (13) Die Zusammenarbeit zwischen der Polizei und den Sachversicherern muss intensi-viert werden, und zwar auf regionaler wie auf berregionaler Ebene.

    Bei der Planung kommunaler Prventionsstrategien sind Vertreter von Versicherun-gen einzubeziehen.

    Auf Bundes- und Landesebene ist ein regelmiger Austausch von Daten notwendig.

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    (14) Fasst man die bislang gegebenen Prventionsempfehlungen zusammen, so findetsich vieles wieder, was bereits im polizeilichen Alltag praktiziert wird: Dazu geh-ren

    die eingehende Schwachstellenanalyse potentiell gefhrdeter Objekte,

    regelmige und intensive Beratungsangebote der Polizei, die mit den Versiche-rungen abgestimmt werden sollten,

    repressive Schwerpunktmanahmen in zeitweise besonders gefhrdeten Gebieten,

    die Bercksichtigung baulich-architektonischer Faktoren (z.B. die freie Einsichtauf das Objekt) bei Neubau- und Stdteplanung, aber auch bei der Prventionsbe-ratung fr bereits bestehende Objekte,

    eine gute Nachbarschaftshilfe und Aufmerksamkeit sowie

    die Motivation und Anleitung zum Vermeiden diebstahlsfrdernder Verhaltens-weisen bei potentiellen Opfern.

    Die Verbesserung der Sicherheitstechnik alleine stellt keine ausreichende Einbruchs-prvention dar. Vielmehr mssen umfassende Prventionskonzepte gefunden wer-den, die man als kommunale Strategien zur Frderung der nachbarschaftlichen Be-ziehungen umschreiben knnte.

    Technoprvention plus Nachbarschaftshilfe plus Prvention im Vorfeld (abzielendauf Jugendliche, Heranwachsende oder Drogenabhngige als Tter) muss auf regio-naler Ebene gebndelt, zusammengefasst und aufeinander abgestimmt werden.

    Situationsbezogene Prventionsanstze mssen das bei Polizei und Versichern vor-handene Wissen zu Tatablufen, Tatzeiten und Tatobjekten zeitnah (!) umsetzen.Dazu ist eine stndige Beobachtung und Auswertung von Art und Umfang der Ein-bruchsaktivitten auf regionaler Ebene notwendig.

    Prventionsaktivitten sind regelmig zu evaluieren, auch, um eine Kosten-Nutzen-Analyse zu erstellen. Hierzu sollte eine Musterevaluation speziell fr Modelle derEinbruchsprvention entworfen werden.

    Insgesamt fehlt es nicht an geeigneten Prventionsanstzen im Bereich des Ein-

    bruchsdiebstahls, sondern an der Transparenz und Aufbereitung des vorhandenenWissens und der Vernetzung bereits vorhandener Aktivitten.

    Anmerkung zu Abrufmglichkeiten einzelner Elemente des Abschlussberichts im Netz:

    Die Kapitel

    III. Einbruchsdiebsthle und Einbrecher in der (kriminologischen) LiteraturIII. Auswertung der Polizeilichen Kriminalstatistik

    IV. Polizeiliche Sonderauswertungsind jeweils gesondert unter www.kriminalpraevention.de abzurufen.

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