der zweite streich - acp-waffen · herzstück des g3-gewehres ist das in blech-prägetechnik...

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6 caliber 4/2006 7 caliber 4/2006 Luxdeftec-Scharfschützengewehr HSG-1 in .308 Winchester TITELTHEMA Der zweite Streich... ...folgt bei der Waffen Schumacher OHG sogleich. Denn nach der weltweiten Premierevorstellung des Selbstladegewehrs Sabre Defence XR 41 in caliber 1/2006, einer Zivilversion des G3/HK 41, gibt es nun bereits den appetitlichen Nachschlag. Hierbei werden Schützen- träume wahr, denn wir präsentieren mit dem HSG-1 in 7,62 x 51 mm NATO den ersten zivilen Sportschützen-Nachbau des legendären, halbautomatischen Scharfschützengewehres Heckler & Koch PSG-1 beziehungsweise MSG 90. Erstlingswerk: Dieses in Kooperation zwischen Waffen Schumacher OHG und der luxemburgischen Firma Luxdeftec entstandene, halbautomatische Scharf- schützengewehr HSG-1 im Kaliber .308 Winchester (mit 01er-Seriennummer und Xotic-Zielfernrohr 4-16x56) ist der erste Zivilnachbau des berühmten H&K PSG-1. Außerdem zu sehen: KSK-Smock, Operator-Handschuhe und Sturmhaube von Hatch, BW-Feldstecher 8x30 von Steiner, Böker A-F Black- Kampfmesser, MEN-Snipermunition. www.acp-waffen.de

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Derzweite Streich......folgt bei der Waffen Schumacher OHG sogleich. Denn nach der weltweiten Premierevorstellung des Selbstladegewehrs Sabre Defence

XR 41 in caliber 1/2006, einer Zivilversion des G3/HK 41, gibt es nun bereits den appetitlichen Nachschlag. Hierbei werden Schützen-

träume wahr, denn wir präsentieren mit dem HSG-1 in 7,62 x 51 mm NATO den ersten zivilen Sportschützen-Nachbau des legendären,

halbautomatischen Scharfschützengewehres Heckler & Koch PSG-1 beziehungsweise MSG 90.

Erstlingswerk: Dieses in Kooperation zwischen Waffen Schumacher OHG undder luxemburgischen Firma Luxdeftec entstandene, halbautomatische Scharf-schützengewehr HSG-1 im Kaliber .308 Winchester (mit 01er-Seriennummerund Xotic-Zielfernrohr 4-16x56) ist der erste Zivilnachbau des berühmtenH&K PSG-1. Außerdem zu sehen: KSK-Smock, Operator-Handschuhe undSturmhaube von Hatch, BW-Feldstecher 8x30 von Steiner, Böker A-F Black-Kampfmesser, MEN-Snipermunition.

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Der Reihe nach: Der 1941-42 bei Mau-ser entstandene Maschinenkarabiner06, ein Gasdrucklader mit starr verrie-

geltem Rollenverschluß aus Blechprägeteilen,war der indirekte Vorläufer des G3. 1943wurde aus diesem G3-Vorläufer und Stgw 44-Nachfolger das Gerät 06H, nun mit einem be-weglich abgestützten Rollenverschluß be-stückt. Ein Jahr später orderte die Heereslei-tung einige Exemplare für erste Testreihen,doch das Kriegsende vereitelte die Serienpro-duktion der nun als Sturmgewehr 45 bezeich-neten Waffe. Der weitere Werdegang bis zumG3 war, bedingt durch den WiederaufbauDeutschlands und die Alliierten-Bestimmun-gen, eine komplizierte Geschichte, die ab1949 vor allem durch Spanien und das CET-ME-Gewehr bestimmt wurde (siehe hierzuauch caliber 9/2004). Ab 1954 liefen aberauch in Deutschland Planungen, das CETME-Gewehr in Lizenz in zu fertigen, wodurch auchHeckler & Koch ins Spiel kam. Im April 1956bestellte das Ministerium 400 Waffen diesesTyps im Kaliber .308 Winchester, wobei zuden Sonderwünschen gehörte, daß diese

Truppenversuch-Exemplare bei Heckler &Koch in Oberndorf montiert werden solltenund im Falle einer Einführung bei der Bun-deswehr die Herstellungs- und Exportlizenz zuerwerben sein sollte.

Endlich kam es im Januar 1959 zu einemLiefervertrag mit dem Bundesamt für Wehr-technik und Beschaffung (BWB) über150.000 G3-Gewehre, was somit das offizi-elle Einführungsdatum bei der deutschenBundeswehr war. Im August 1962 hatteHeckler & Koch die ersten 150.000 G3-Ge-

wehre geliefert. Im Folgejahr nach der Ein-führung kam es zu unzähligen Änderungs-wünschen und Modifikationen, und noch1965 erfolgte eine gravierende Änderung, alsdie G3-Gewehre mit frei schwingenden Roh-ren versehen wurden. Etwa ab diesem Zeit-punkt lagen die gesamte Herstellung und derweltweite Vertrieb des G3-Gewehres in denHänden von H&K. Aus dem G3 (in den Vari-anten A1-A4) entwickelte sich ein echterVerkaufsschlager, so produzierte Heckler &Koch alleine fast zwei Millionen Exemplare.

Im Jahre 1988 waren für über 80 NationenAusfuhrgenehmigungen erteilt worden, undin 15 Ländern wurden Lizenzfertigungenproduziert. Auf Basis des G3 entstanden beiHeckler & Koch eine ganze Reihe weitererSturmgewehre, wie beispielsweise: HK 32 in7,62 x 39 mm (1966), HK 33 in 5,56 x 45mm (1968) sowie das zukunftsweisende HK36 in 4,6 x 36 mm (1968-72) oder das G41in 5,56 x 45 mm (1979). 1981 folgte dasScharfschützengewehr PSG 1 in 7,62 x 51mm sowie 1990 die nochmals modifiziertenSniperbüchsen MSG 90 und MSG 3 im glei-chen Kaliber. Das nun auch schon ein Vier-teljahrhundert alte Präzisions-Schützen-Ge-wehr 1 (PSG 1) wurde für den polizeilichenEinsatz und maximale Schußentfernungenbis 600 Metern entwickelt, befindet sichnach wie vor international bei Spezialeinhei-ten im Einsatz und zählt unter Kennern alseines der präzisesten halbautomatischenScharfschützengewehre der Welt. Im Ver-gleich zu den im Scharfschützenwesen domi-nierenden Zylinderverschlußbüchsen bietenHalbautomaten natürlich prinzipiell den Vor-teil, daß sie bei multiplen Zielmedien eineschnellere Schußfolge ermöglichen, wobei

Das originale PSG-1 ist auf maximale Einsatz-entfernungen bis 600 Meter abgestimmt.

Oben das HSG-1 mit lasergeschweißten Stabilisie-rungsschienen auf dem Systemkasten, und darun-ter das XR 41 als direktes Vergleichsobjekt.

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sich der Schütze bei Folgeschüssen lediglichauf Abzugs- und Visierkontrolle konzentrie-ren muß, weil keine manuelle Bedienung füreine erneute Feuerbereitschaft erfolgenmuß. Zu den Besonderheiten des PSG 1, dasnoch heute für knapp 9.000 Euro im H&K-Programm vertreten ist, zählen: VerstärkterSystemkasten, 65 cm langer, kalt gehämmer-ter Matchlauf (mit vierfachem Polygon-In-nenprofil im Rechtsdrall), Druckpunktabzugmit charakteristischem, höhenverstellbaremAbzugsschuh und etwa 1.500 Gramm Ab-

zugswiderstand, Schulterstütze mit Längsver-stellung, schräg verstellbarer Schulteranlageund höhenverstellbarer Wangenanlage,Handschutz mit T-Nut-Schiene zum Anbrin-gen eines Schießriemens oder Dreibeins,anatomischer Pistolengriff mit Handkanten-auflage, Schließhilfe für geräuscharmesSchließen des Verschlusses sowie fest ange-brachte ZF-Montage (mit Anschlußmaßennach STANAG 2324) in Verbindung mit Hen-soldt-Zielfernrohr 6x42 (mit Absehen 6 undStrichplattenbeleuchtung).

Das Waffensystem

Das originale Ex-Bun-deswehr-Sturmgewehr G3in 7,62 x 51 mm ist einautomatischer Rückstoß-lader mit beweglich abge-stütztem Rollenver-schluß.

Bei dieser halbstarrenVerriegelungsart spreizensich Rollen im Verschluß-kopf seitlich in korre-

spondierende Ausfräsungen der Laufverlän-gerung ab und sorgen somit für eine verzö-gerte Rücklaufbewegung des Verschlußkopf-es. Dadurch wird erreicht, daß der Ver-schluß den Lauf so lange verschließt, bis dasGeschoß die Mündung verlassen hat. Erstnach vollständigem Eintritt der Ver-schlußrollen in den Verschlußkopf kann derVerschluß weiter nach hinten marschieren,um die Hülse auszuwerfen und das Schlag-stück zu spannen. Hierbei unterstützenzwölf Entlastungsrillen im Patronenlager des450 mm-Laufes zusätzlich das sichere Aus-ziehen der Hülse. Die durch den Ver-schlußrücklauf gespannte Schließfederbringt den Verschluß wieder nach vorne,wobei eine Patrone aus dem 20 Schuß-Stan-genmagazin in das Patronenlager befördertwird und das G3 nun wieder feuerbereit ist.

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Herzstück des G3-Gewehres ist das in Blech-prägetechnik hergestellte Gehäuse, an demalle anderen Waffenbauteile montiert sind.Das über dem Lauf angeordnete Durchlade-rohr, in dem der Verschlußfanghebel gleitet,ist hierbei ein fester Bestandteil des Gehäu-ses. Der den Lauf von unten ummantelndeHandschutz ist am Heck in eine Gehäuseaus-nehmung eingeschoben und wird an derFront durch einen Haltebolzen arretiert. AmGehäuseheck sitzt das durch zwei Haltebol-zen gesicherte Bodenstück mit konventio-nellem Hinterschaft oder einschiebbarerSchulterstütze, das den Verschlußpuffer so-wie die auf einem Rohr geführte Schließfe-der aufnimmt. Das Griffstück samt Abzugs-

gruppe und Sicherung mit SEF-Markierung(S=Sicher, E=Einzelfeuer, F=Feuerstoß) istdurch einen Haltebolzen mit dem System-gehäuse verbunden. Die Visiereinrichtungbesteht aus dem H&K-typischen Diopter-Drehvisier (Trommel) mit V-Kimme (Grob-visier) und drei Lochkimmenbohrungen fürunterschiedliche Distanzen von 200, 300und 400 Meter. Mit der Lochkimme Nr.2 für200 Meter läßt sich natürlich auch auf 100Meter arbeiten.

HSG-1 im Detail

HSG-1 steht für HalbautomatischesScharfschützen-Gewehr 1, könnte aber auchHoff-Schumacher-Gewehr 1 bedeuten, dennschließlich geht auch dieses Modell auf diefindungsreichen Ideen der Inhaber der Waf-fen Schumacher OHG, Thomas Hoff undAndreas Schumacher, zurück. Während dasbereits ausführlich erprobte und vorgestell-te XR-41 von der britischen Firma Sabre De-fence stammt, wurde das HSG-1 in Zusam-menarbeit mit dem Unternehmen LUXdef-TEC aus Luxemburg realisiert. Dort arbeitetman hauptsächlich als spezialisierter Zulie-ferer für die Nuklear-, Luft- und Raumfahrt-industrie und verfügt dementsprechendnicht nur über ein eigenes Konstruktions-büro, sondern auch über einen High Tech-Maschinenpark mit mehrachsigen CNC-Be-arbeitungszentren, Laser- und Microplas-ma-Schweißgeräten, undundund...

Auf Basis von neuen oder ungebrauchtenHauptbestandteilen von H&K beziehungswei-

se H&K-Lizenznehmern werden dort bei-spielsweise die HSG-1-Systemkästen durchlasergeschweißte Stabilierungsschienen ver-stärkt und insgesamt verwindungssteifer ge-macht. Hierbei wird auch gleich eine langePicatinny-Montageschiene im gleichen Ver-fahren auf die Systemkastenoberseite ge-schweißt, was Spielraum bei der späterenAuswahl von Montage und Optik gibt. Kom-plettiert wird das System durch einen 62 cm

Kaliber: .308 Winchester

Funktionsprinzip: Rückstoßlader

System: beweglich abgestützter Rollenverschluß

Lauf: 620 mm Heym-Matchlauf mit 22 mm Außendurchmesser

an der verstärkten Mündung

Schaft: Kunststoffschaft mit höhenverstellbarer Wangenauflage

und langem, trapezförmigem Handschutz mit UIT-Schiene.

Andere Schaftgarnituren optional erhältlich

Abzug: Uhl-Druckpunktabzug mit gemessenem Widerstand

von 1.950 Gramm

Sicherung: Zwei-Positionen-Sicherung am Griffstück

Magazin: Einsteck-Kastenmagazin für 10 Patronen, wahlweise aus

Stahl oder Alu

Visierung: Dioptervisier und Balkenkorn mit Tunnel.

Picatinny-Schiene für ZF-Montage

Länge: 118 cm

Gesamtgewicht: 5,7 Kilogramm

Preis: 3.590 Euro für Standardausführung

Technische Daten des HSG-1

Ausbaumöglichkeiten und Optionen ohne Ende: Hier das HSG-1 mit einfacher Hinter-schaftverlängerung (gehört zum Lieferumfang) sowie sündhaft teurem, originalemH&K PSG-1-Hinterschaft, der optional erhältlich ist.

ZF-Montagemöglichkeiten im Vergleich: Links die gewohnte Systemkastenoberseitedes XR 41 für die Anbringung der STANAG-Montagen. Rechts die HSG-1-Systemkasteno-berseite mit lasergeschweißter Picatinny-Schiene, die mehr Spielraum hinsichtlich Montagen und Optiken läßt.

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langen, kalt geschmiedeten Heym-Matchlaufmit funktionsunterstützenden Entlastungsril-len im Patronenlager und verstärktemAußendurchmesser im Mündungsbereich.Anstelle der typischen PSG-1-Abzugsgruppemit dem typisch breiten Abzugsschuh wirddie - auch optional für das XR 41 erhältliche- Uhl-Matchabzugseinheit eingebaut. Der Uhl-Abzug löste bei unserer Testwaffe nach Über-winden eines Widerstandes von 1.950 Grammstaubtrocken aus. Hierbei werden im Vor-zugsweg bereits etwa 1.100 Gramm abgebaut,so daß man am Druckpunkt für die eigentli-che Schußauslösung nur noch etwa 800Gramm abzuarbeiten hat. Durch individuelleJustiermöglichkeiten des Druckpunktes undder Abzugswegbegrenzung (Triggerstop) ver-fügt man über einen Matchabzug, der kaumWünsche offen läßt. Im Vergleich zur origina-len PSG 1-Schäftung fällt der Schaft, beste-hend aus konventionellem Hinterschaft mithöhenverstellbarer Schaftbacke (Schaftkap-penverlängerung gehört zum Lieferumfang),Pistolengriff mit verstellbarer Handauflagesowie verlängertem Trapezhandschutz mitUIT-Schiene, etwas einfacher aus. Doch dieSchumacher OHG bietet gegen Aufpreis hierweitere Optionen an, wozu auch der originalePSG-1-Hinterschaft gehört, der mit rund 700Euro aber auch bezahlt sein will. Die mecha-

nische Visierung besteht aus Diopterkimmemit extra großen Justierrädern sowie einemBalkenkorn mit langem Korntunnel, wobeiaber auch diverse Ringkorne optional zurVerfügung stehen sollen. Allerdings ist dieseWaffe natürlich in erster Linie auf das

Schießen mit Zielfernrohr ausgelegt.In derGesamtkonzeption hinsichtlich der standard-mäßigen Schäftung, Laufkontur und Visierungähnelt das HSG-1 übrigens mehr dem Heckler& Koch PSG-1-Nachfolger in Gestalt des MSG90 (Militär-Scharfschützen-Gewehr 1990).

Auf dem Schießstand

Das halbautomatische ScharfschützengewehrHSG-1 im Kaliber .308 Winchester wäre imBehördenbereich gerade derzeit aktueller denn jeund befindet sich in bester Gesellschaft, wennman bedenkt, daß beispielsweise die Amerikaner

innerhalb ihres "Designated Marksman"-Pro-gramms verstärkt solcherart Büchsen als Unter-stützungswaffen im Mitteldistanzbereich suchenund US-Firmen, wie beispielsweise ArmaLite oderDPMS, immer wieder aktuellste Modellstudienvorstellen. In sportlicher Hinsicht könnte das

Schußleis tung des HSG-1 in .308 Winchester

Geschoß Treibladung OAL v2 v2-Diff. PräzisionGewicht-Hersteller-Art-Dia. Menge-Hersteller-Sorte in mm in m/s in m/s in mm165 grs Hornady SST .308 42,0 grs Vihtavuori N140 70,2 779 14 27

168 grs Hornady HPBT .308 Hornady Fabrikpatrone "TAP" 71,2 790 12 36

168 grs Hornady HPBT .308 41,0 grs Vihtavuori N140 71,5 739 18 31

168 grs Sierra HPBT .308 41,0 grs Vihtavuori N140 71,5 745 7 10(18)

168 grs Hornady AMax .308 41,0 grs Vihtavuori N140 72,0 736 16 25(44)

168 grs Sierra HPBT .308 S&B Fabrikpatrone 70,7 775 23 41

168 grs IMI HPBT .308 IMI Fabrikpatrone 70,7 740 10 28

168 grs PMP SP .308 PMP Fabrikpatrone 68,6 757 22 35(60)

170 grs RWS TM .308 RWS Fabrikpatrone 69,7 740 22 20(34)

190 grs RWS Match S .308 RWS Fabrikpatrone 71,5 730 21 33

(Alle Handlaborierungen in PMC Hülsen, Trimmlänge: 50,9 mm, mit Large Rifle 9,5 Remington-Zündern. Testaufbau: Benchrest-Auflage vorne und hinten, mit Nightforce-Zielfernrohr 12-42x56 geschossen. Klammer-werte inklusive eines Ausreißers. Alle Ladeangaben ohne Gewähr. Jeder Wiederlader handelt nach dem Ge-setz eigenverantwortlich.)

Doppelpack: Vergleich des brandneuen Luxdeftec HSG-1 und des Sabre Defence XR 41,beide natürlich in 7,62 x 51 mm NATO.

Natürlich basiert auch das HSG-1 auf dem beweglich abgestützten Rollenverschluß des ehemaligen deutschenSturmgewehres Heckler & Koch G3 (BW-Produktionsbeginn: September 1959). Hier das System im verriegelten(unten) und entriegelten Zustand (oben).

Zeiss Diavari V 3-12x56 T-Zielfernrohr auf demhalbautomatischen Scharfschützengewehr HSG-1.

Weitere Informationen erhält man bei: Waffen Schumacher OHG, Am Saxhof 12 47807 Krefeld, Telefon: 02151-933296 Fax: 02151-933297 www.waffenschumacher.com [email protected]

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HSG-1 mit einem Waffengewicht von 5,7 Kilo-gramm schon an die Grenzen der Reglementsstoßen. Denn beim BDS lauten die Gewichtsli-mits für die einzelnen Disziplinen: 5,0 Kg(Sportgewehr Selbstlader mit offener Visie-rung), 6,0 kg (Sportgewehr Selbstlader mitoptischer Visierung) sowie 6,0 beziehungs-weise 6,5 kg (Zielfernrohrgewehr Selbstlader,ohne oder mit Zweibein). Da sieht es beimBDMP schon besser aus: 6,5 kg (Zielfern-rohrgewehr ZG4) oder 8,5 kg (Zielfernrohr-gewehr ZG3). Auch wenn das HSG-1 inner-halb dieses Artikels mit dem von der Schuma-cher OHG angebotenen Xotic-Zielfernrohr 4-16x56 oder einem Zeiss Diavari V 3-12x56 Tzu sehen ist, wurde die Waffe mit einem Night-force-Zielfernrohr 12-42x56 getestet. Es fielauf, daß die beim XR 41 festgestellten, waffen-eigenen Schwingungen, die beim trockenenAbschlagen ausreichten, um das ZF-Absehenin Bewegung zu setzen, beim HSG-1 erheblichreduziert oder nahezu eliminiert waren. Diesdürfte sicherlich auf den verstärkten HSG-1-Systemkasten zurückzuführen sein. Ebensobegeisterte die Charakteristik des Uhl-Match-abzuges, der wie der schwingungsoptimierteHeym-Matchlauf dafür sorgte, daß das Treffenklappte. Michael Fischer, amtierender Deut-scher BDS-Meister "100 Meter Präzision Mat-chsportgewehr", überprüfte das HSG-1 sit-zend aufgelegt unter Verwendung einer stabi-len Benchrest-Auflage mit zehn unterschiedli-chen Laborierungen und jeweils Fünf-Schuß-Gruppen auf 100 Metern. Wieder einmal mehrlieferte hierbei unsere altbewährte .308-Haus-laborierung, bestehend aus 41Grains Vihtavouri N140 und 168

Grains Sierra Matchking,das Topergebnis: Dennvier Schuß lagen auf 10mm zusammen, wobei einweiterer Schuß die ge-samte Fünfer-Gruppe auf18 mm öffnete. Dies dürftefür einen Selbstlader einerstklassiges Resultat darstel-len. Die technischen Eckda-ten und weiteren Schußlei-stungsergebnisse können, wieimmer, den Tabellen entnom-men werden. Es war schon im-mer etwas teurer, einen beson-deren Geschmack zu haben. Sokostet der erste Zivilnachbau deslegendären H&K PSG-1 mit Trans-

porttasche und Schaftverlängerung stolze3.590 Euro. Die Waffen Schumacher OHG bie-tet auch ein Komplettpaket mit Accu-Shot-Montageringen und Xotic-ZF 4-16x56 für4.095 Euro an, was im Vergleich zu den Ein-zelpreisen eine Ersparnis von 115 Euro be-deutet.

Text: Stefan Perey/Michael FischerFotos: Uli Grohs

Blick auf die Dioptervisierung mit großenJustierrädern, die durch ein Balkenkorn mitlangem Kornschutz komplettiert wird.

Vergleich des XR 41-Laufes mitMündungsfeuerdämpfer und desmassiven HSG-1-Matchlaufes mitsauber zurückgesetzter Mündung.

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