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Der zentrale Dienstleister des Bundes

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Page 1: Der zentrale Dienstleister des Bundes - BVA

Der zentrale Dienstleister des Bundes

Page 2: Der zentrale Dienstleister des Bundes - BVA

Inhaltsverzeichnis

50 Jahre BundesverwaltungsamtDer zentrale Dienstleister des Bundes

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Grußwort des Bundesministers des Innern Dr. Thomas de Maizière ..................................... 8

Grußwort des Präsidenten Christoph Verenkotte ................................................................ 9

Grußwort des Vorsitzenden des Gesamtpersonalrats Christoph Hagemann ........................ 10

Grußwort der Gleichstellungsbeauftragen Birgitt Paschke ................................................. 11

Das BVA – Im Namen der Wirtschaftlichkeit ............................................................................................. 12

1960-1969 Die Anfangsjahre ............................................................... 16Der erste Präsident: Karl von Rumohr ......................................................................................................... 1850 Jahre BVA – 50 Jahre Staatsangehörigkeitsbehörde........................................................................... 20Auswanderungswesen – Staatlicher Schutz von Auswanderern ....................................................22Beamtenausbildung ..................................................................................................................................... 26BVA übernimmt Zivilen Ersatzdienst ......................................................................................................... 28Zwei Urgesteine des BVA – Dienstälteste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ..................................... 30Präsident Alfred Faude wird in sein Amt eingeführt ................................................................................ 31Dr. Walther Schultheiß wird Präsident des BVA ....................................................................................... 32Kriegsgräberfürsorge ................................................................................................................................... 33Von der Karteikarte über die Lochkarte bis zum Großrechner .............................................................. 34Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen im BVA ........................................................................... 36Dr. Bert Even wird Präsident des BVA ......................................................................................................... 39

1970-1979 Die Jahre der Aufgabenerweiterung...................................... 40Schreibdienst – Die hohe Kunst der Erstellung gedruckter Dokumente ............................................. 42Früh übt sich... – Bereits vor 40 Jahren wurden die Grundlagen für den IT-Dienstleister BVA gelegt ................................................................................................................... 44Zuständige Stelle in der Ausbildung für die öffentliche Verwaltung ................................................... 46Erster Verwaltungsleiter an einer Deutschen Auslandsschule ..............................................................47Ausbildungsförderung im Dienst der Chancengleichheit ..................................................................... 48Waffenrecht – Das BVA erteilt und widerruft bestimmte waffenrechtliche Erlaubnisse ................. 50Sportträume, Sommermärchen und Skifahren ohne Schnee ................................................................ 52Jugendmagazin für Deutschlerner in aller Welt gegründet ................................................................. 55Geburtsstunde des Deutschen Sprachdiploms ........................................................................................ 56Beratung im Wandel ..................................................................................................................................... 58Datenverarbeitung Anno dazumal – oder – Eine Lochkarte, was ist das denn? .................................. 60Ausbildung Tarifbeschäftigte ..................................................................................................................... 62Einziehung des Vermögens verbotener Vereine – Das BVA als Einziehungsbehörde ....................... 64Es geht „nach oben“ – Eine Rumäniendeutsche erzählt von ihrem langen Weg ins BVA ................ 66

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Inhaltsverzeichnis

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1980-1989 Die Aussiedlerjahre ............................................................ 68Kulturelle „BEGEGNUNG“ seit 30 Jahren ................................................................................................... 70Internationale Sport- und Kulturförderung .............................................................................................. 71Einzug in das neue Gebäude in der Barbarastraße ...................................................................................74PC hält Einzug in die Verwaltung – Revolution der BAföG-Bearbeitung ............................................. 76Organigramm 1984 ........................................................................................................................................78Ausstellung Menschenschicksale ............................................................................................................... 80Terrorattentat auf das BVA ............................................................................................................................ 81Tschernobyl: Europa erstarrt im Schock. Das BVA hilft sofort. ............................................................... 82Aus Kasachstan zum BVA – Ein Kreis schließt sich .................................................................................... 84Das BVA übernimmt die Aussiedleraufnahme in Friedland .................................................................. 86Öffnung Deutscher Auslandsschulen im südlichen Afrika für nicht-weiße Kinder ............................87Registrierung von DDR-Übersiedlern ........................................................................................................ 88Über eine Million für die „Sauschwänzlebahn“......................................................................................... 91

1990-1999 Das Jahrzehnt der Wiedervereinigung .................................. 92Die verbindende Kraft des Sports bei der Wiedervereinigung ............................................................. 94Deutsches Auslandsschulwesen stärken und weiterentwickeln .......................................................... 96Übernahme schulischer Maßnahmen der DDR im Ausland am Beispiel der Deutschen Schule Prag ..................................................................................................... 97Übernahme von Auszubildenden der DDR-Staats verwaltung – Gründung des Ausbildungszentrums .................................................................................................................................. 98Personalkostenzuschüsse für die neuen Bundesländer .......................................................................... 99Amtssprache a. D. .........................................................................................................................................100Außenstelle Gießen – Ständiger Aufgabenwandel .................................................................................103Organigramm 1991 .......................................................................................................................................104Rentenüberleitung ehemaliger Stasi-Bediensteter ................................................................................106Vermögensaufklärung Ministerium für Staatssicherheit .....................................................................108Gründung des Bund-Länder-Ausschusses ................................................................................................ 110European Employment Services ................................................................................................................. 111Neuanfang in Deutschland mit 106 Jahren ...............................................................................................112Rahmenstatut für Tätigkeit deutscher Lehrkräfte im Ausland ..............................................................113Geburtsjahr der elektronischen Vorgangsbearbeitung .........................................................................114Mehr als Unterricht: Die Deutschen Abteilungen an staatlichen Spezialgymnasien ...................... 116Handeln statt Warten – Rettung von 20.000 Sicherungsfilmen vor Überflutung .............................117Dr. Jürgen Hensen wird Präsident des BVA ................................................................................................118Aussiedleraufnahme 1996 bis heute .........................................................................................................120Qualität erfordert Planung – Der Sprachtest in einer Zeit hoher Antragszahlen .............................. 122Im Land der Himmelsberge – Als Sprachtesterin in Kirgisistan ............................................................ 123BAföG-Bearbeitung in Nürnberg ...............................................................................................................126Erste Hotline eingerichtet! .......................................................................................................................... 127

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Inhaltsverzeichnis

50 Jahre BundesverwaltungsamtDer zentrale Dienstleister des Bundes

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Modernes Personalmanagement durch EPOS .........................................................................................128Qualitätsmanagement im BVA – Aufgabe mit Tradition .......................................................................129Organisationsberatung – Aus der Verwaltung für die Verwaltung .....................................................130Erste Zentralisierung von Querschnittsaufgaben .................................................................................. 132Neue Wege in der „internen Kontrolle“ – Prüfung als Dienstleistung ................................................ 133Beihilfe – Seit mehr als einem Jahrzehnt Erfolgsgarant im Dienstleistungszentrum des BVA........134TRANSFORM-Programm .............................................................................................................................135Bezügebearbeitung ......................................................................................................................................136BVA modernisiert Dienstreisewesen des Bundes ....................................................................................138JobTicket – Fahren ohne Staus ....................................................................................................................140Versanddienstleistungen: Briefe und Pakete – Wir bringen es .............................................................141Kosten- und Leistungsrechnung ................................................................................................................ 142Zuwendungen des Familienministeriums ...............................................................................................144Flexible Arbeitszeit im Team: Ein Fazit ..................................................................................................... 147Interview mit dem Vorsitzenden des Gesamtpersonal rats und Örtlichen Personalrats, Christoph Hagemann ..................................................................................................................................148EU-Twinningprojekte ...................................................................................................................................150Y2K – Oder die Prophezeiung der Apokalypse......................................................................................... 151

2000-2010 Das Jahrzehnt der Dienstleistungszentren ............................ 152BAföG-Online geht an den Start – Eine der ersten Transaktionsdienstleistungen des Bundes .......154Das Portal www.bund.de startet ................................................................................................................155Erstaufnahme von Aussiedlern – Eine Aufgabe im Dienst der Menschen ..........................................156Hilfen für die deutsche Minderheit in der Russischen Föderation ......................................................156Das BVA – Eine tragende Säule in der IT-Initiative der Bundesregierung ..........................................158Konzeption 2000 – Impulse für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik ....................................160Zusammenleben in einer demokratischen Gesellschaft ....................................................................... 161Preisträger im ersten eGovernment-Wettbewerb der Landes- und Bundesverwaltung .................162Wissensmanagementstrategie des BVA ..................................................................................................163Eine neue Säule der Bildungsfinanzierung etabliert sich .....................................................................164Förderung der deutschen Volksgruppe in Nordschleswig ...................................................................166Institutionelle Förderung der Suchdienste .............................................................................................. 167Ehrenpatenschaften des Bundespräsidenten .........................................................................................168Marienkirche in Königsberg .......................................................................................................................168Erster Weltkongress der Auslandsschulen in Mexico-City ....................................................................169BVA modernisiert das Bundesamt für den Zivildienst ........................................................................... 170Das BVA hilft sofort – Auch beim Flugunfall Bodensee .......................................................................... 172Das BVA informiert auf der CeBIT zu Dienstleistungen und Produkten ............................................. 174Personalgewinnung als Dienstleistung für Behörden ........................................................................... 175Startschuss für eine neue Dimension der Beratung ............................................................................... 176Schnelle Hilfe: Hochwasserkatastrophe Elbe und Donau ..................................................................... 178Schnelle Hilfe: Unterstützung des Kuratoriums Fluthilfe ..................................................................... 179

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Inhaltsverzeichnis

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Erfolgreicher Umzug von 200 Beschäftigten an nur einem Wochenende in das NeueTechnologieZentrum .........................................................................................................................180Von der Blaupause bis zum Erfolg: Der Government Site Builder ........................................................182Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar ......................................................................184Das BVA informiert auf der Messe Moderner Staat zu Dienstleistungen und Produkten ................185Das BVA feiert die Nominierung zum Carl Bertelsmann-Preis 2004 ...................................................186Schnelle und unbürokratische Hilfe .........................................................................................................188eBAFÖG – Vom Großrechner zur Webanwendung.................................................................................190BVA sichert 50 Arbeits plätze in Friedland ................................................................................................ 191Einführung des neuen ZfA-Logos .............................................................................................................. 191Einrichtung der Bundesstelle für Informationstechnik des BVA .........................................................192Doppelt „ausgezeichnetes“ E-Government ..............................................................................................193Praxistag Wissensmanagement – Eine erfolgreiche Informations reihe ...........................................193Organigramm 2006 .....................................................................................................................................194Europäischer Sozialfonds ............................................................................................................................196Open Source Software ..................................................................................................................................198Standards- und Methoden...........................................................................................................................199Das BVA als Informationsdrehscheibe (Registerportal) ........................................................................ 200D115-Bürgerservicezentrum des BMI mit OfficeNet .............................................................................. 202V- Modell XT Bund ....................................................................................................................................... 202Eltern-Kind-Arbeitszimmer ....................................................................................................................... 203Ausbildungszertifikat der Bundesagentur für Arbeit ........................................................................... 203Startschuss für die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ .............................................................. 204Förderung der Verkehrssicherheit ........................................................................................................... 205BVA mit der Umsetzung des Investitionsförderungsprogramms beauftragt ................................... 206Einrichtung des Verwaltungs-Service-Zentrums................................................................................... 208Mitarbeiterportal OfficeNet erfolgreich .................................................................................................. 209Geltendmachung übergeleite ter Schadensersatzansprüche ...............................................................210Jubiläen – Gratulationen des Bundespräsidenten ..................................................................................210Kompetenzzentrum Großprojektmanagement ......................................................................................211BVA erhält Zertifikat für Arbeitsschutzmanagement .............................................................................211Bund-Länder-Inspektion etabliert ............................................................................................................. 212Weltweit vernetzt: PASCH-Plakette für die Schmidt-Schule Ost-Jerusalem ....................................... 213Effiziente Energienutzung in der Informationstechnik ........................................................................ 214BIT wird Dienstleistungszentrum IT ..........................................................................................................215Christoph Verenkotte löst Dr. Jürgen Hensen ab ....................................................................................216Neuer Personalausweis: Vergabestelle für Berechtigungszertifikate nimmt Betrieb auf ...............218Karneval im BVA .......................................................................................................................................... 220

Die Behördenleitung 1960 - 2010 ............................................................................. 222

Organigramm 2010 ................................................................................................ 224

Impressum ................................................................................................................ 226

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50 Jahre BundesverwaltungsamtDer zentrale Dienstleister des Bundes

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Grußwort des Bundesministers des Innern Dr. Thomas de Maizière

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 14. Januar 1960 wurde das Bundesverwaltungsamt gegründet, um an-dere Behörden von Tätigkeiten zu entlasten, die nicht zu ihren Kernaufga-ben gehören. Diesem bereits damals modernen Gründungsgedanken ist das BVA in den vergangenen 50 Jahren stets gefolgt. Dadurch hat es sich zum zentralen Dienstleister des Bundes entwickelt. Das BVA ist aus der Be-hördenlandschaft heute nicht mehr wegzudenken.

Die Aufgaben des BVA unterliegen einem steten Wandel. Die dadurch geprägte Veränderungskultur ist heute eine der bemerkenswertesten Ei-genschaften des BVA und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese Kraft zur Veränderung hat das BVA mehrfach und gerade bei unvorher-gesehenen Aufgaben bewiesen.

Als moderner zentraler Dienstleister des Bundes ist das BVA für mehr als 100 Aufgaben zuständig. Zu den Schwerpunkten gehören Querschnitts-aufgaben wie Personalgewinnung, Reisemanagement und Bezügebe-

rechnung für alle Geschäftsbereichsbehörden des Bundesministeriums des Innern und zahl-reiche weitere Behörden, die Projekte des Regierungsprogramms zum Auf- und Ausbau von Kompetenz- und Dienstleistungszentren sowie die Bundesstelle für Informationstechnik. Be-sondere Bedeutung kommt dabei der Kosten- und Leistungsrechnung und dem Controlling als wichtigen und flächendeckend eingesetzten Steuerungsinstrumenten zu.

Weiterhin nimmt das BVA Aufgaben beim Auslandsschulwesen, dem Zuwendungsmanage-ment, der Organisationsberatung, der Verwaltung und Einziehung von BAföG-Darlehen so-wie Aufgaben aus dem Sicherheits- und Staatsangehörigkeitsbereich wahr.

Im Rahmen der anstehenden Haushaltskonsolidierung eröffnen die Dienstleistungen des BVA für öffentliche Institutionen ein wichtiges Angebot, um – ganz nach dem Gründungsge-danken des BVA – eine Entlastung von standardisierten Aufgaben zu ermöglichen. Die erfolg-reiche Zusammenarbeit des BVA mit seinen Partnerbehörden ist im Ergebnis ein Gewinn für mehr Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung.

Das BVA bleibt auch in Zukunft ein wichtiger Partner des BMI. Als große Geschäftsbereichsbe-hörde trägt es weiterhin eine sehr große Verantwortung. Ich gratuliere dem BVA und seinen Beschäftigten zum 50-jährigen Bestehen und wünsche mir, dass die Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter die bisherige engagierte und erfolgreiche Arbeit weiter fortsetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Thomas de Maizière, MdB

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Grußworte

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Grußwort des Präsidenten Christoph Verenkotte

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

50 Jahre Bundesverwaltungsamt sind zunächst ein Anlass zur Rückschau. Wir können eine Bilanz ziehen, die sich sehen lassen kann. Vor 50 Jahren wurde das Bundesverwaltungsamt gegründet, um Verwaltungsaufgaben aus dem Bundesministerium des Innern effizienter wahrzunehmen. Heu-te nutzen fast alle Ministerien und eine Vielzahl von Behörden das Dienst-leistungsangebot des Bundesverwaltungsamtes. Die Ereignisse, die in dieser Chronik erwähnt werden sind unsere gemeinsame Geschichte. Die Geschichte einer Behörde, die sich wie kaum eine andere immer wieder gewandelt und den veränderten Aufgaben flexibel angepasst hat.

Schon bald wurden dem Amt auch Verwaltungsmasseverfahren zur Erle-digung übertragen, sodass früh und umfassend IT zum Einsatz kam. Die fortlaufenden Veränderungen machten eine effektive Steuerung der Be-hörde mit modernen Managementmethoden erforderlich. So konnte das Bundesverwaltungsamt über die Jahre der Bundesregierung in vielen Po-litikfeldern schnelle und pragmatische Unterstützung bieten, deren reibungslose Umsetzung das Bild in der Öffentlichkeit mehr geprägt hat, als manche politische Verlautbarungen. Die Politik konnte sich auf die Leistungsfähigkeit des Bundesverwaltungsamtes immer verlassen.

Der Jahrestag gibt auch Anlass in die Zukunft zu schauen. Was wird an neuen Herausforde-rungen auf uns zukommen, welche neuen Entwicklungen werden wir begleiten und voran-treiben? Das Bundesverwaltungsamt hat über viele Jahre gezeigt, wie Verwaltungsaufgaben effektiv und in vielen Bereichen messbar wirtschaftlicher wahrgenommen werden können. Unser Ziel ist es, diese Erfahrung nicht nur für die Umsetzung unserer Aufgaben zu nutzen, sondern auch für die Beratung der Politik in allen Bereichen – von Verwaltungsmodernisie-rung und Zukunft der öffentlichen Verwaltung bis zur Gesetzgebung.

50 Jahre Bundesverwaltungsamt sind vor allem ein Grund zum Feiern. Der Erfolg des Bundes-verwaltungsamtes war und ist auf seine engagierten, motivierten und kompetenten Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern gegründet. Deshalb möchte ich zum Anlass des 50. Geburtstags des Bundesverwaltungsamtes allen ehemaligen und heutigen Beschäftigten herzlich für Ihren Einsatz für das Amt und die Aufgaben der Bundesregierung danken.

Wir dürfen Stolz auf das Erreichte sein und haben allen Grund positiv in die Zukunft zu schau-en.

Mit freundlichen Grüßen

Christoph Verenkotte

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50 Jahre BundesverwaltungsamtDer zentrale Dienstleister des Bundes

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Sehr geehrte Leserinnen und Leser, liebe Kolleginnen und Kollegen,

es liegt in der Tradition unseres Hauses, dass wir immer mit unserem Han-deln der Zeit ein wenig voraus waren und sind. Schon die Gründungsväter des Bundesverwaltungsamtes haben es uns mit dem Errichtungsgesetz in die Wiege gelegt.

Das Bundesverwaltungsamt nimmt in eigener Zuständigkeit Aufgaben für die Bundesverwaltung wahr. Aus dieser Grundkonzeption ist im Laufe der Jahre eine moderne und zukunftsorientierte Behörde entstanden.

Wir, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, haben über viele Jahre mit un-serem Einsatz dazu beigetragen, dass wir in der Behördenlandschaft ei-nen guten Ruf genießen. Ich kann mit Stolz feststellen, dass viele Dinge, die heute in der Bundesverwaltung zur Selbstverständlichkeit gehören, durch die „uns“ konzipiert, eingerichtet und weiterentwickelt wurden. Arbeitszeitflexibilisierung, papierloses Büro und Reisemanagement sind

nur einige der zahlreichen Ergebnisse unserer Arbeit. Ich bin mir sicher, dass der Ideenreich-tum und die Kreativität der Kolleginnen und Kollegen auch künftig wegweisend sein wer-den.

Hierzu ist Voraussetzung, dass die Arbeitsbedingungen stimmen und dass die Behördenlei-tung Rahmenbedingungen schafft, in der eine gute Arbeitsatmosphäre entsteht und die Kol-leginnen und Kollegen gerne und engagiert mitwirken.

Bei meiner persönlichen Bilanz stehen die Kolleginnen und Kollegen an erster Stelle. Ihnen ist es maßgeblich zu verdanken, dass wir gemeinsam erfolgreiche Arbeit geleistet haben und für die Zukunft gerüstet sind.

Ihr

Christoph Hagemann

Grußwort des Vorsitzenden des Gesamtpersonalrats Christoph Hagemann

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Grußworte

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Sehr geehrte Leserinnen und Leser, liebe Kolleginnen und Kollegen,

zum 50-jährigen Bestehen gratuliere ich dem BVA und seinen aktuellen und ehemaligen Beschäftigten sehr herzlich.

50 Jahre BVA bedeuten allerdings nicht 50 Jahre Gleichstellungspolitik. Als ich selbst am 1. August 1990 im mittleren nichttechnischen Dienst hier angefangen habe, war Frauen-, Familien und Gleichstellungspolitik kein Thema im Haus.

Dementsprechend schwer hatten es Eltern, Beruf und Familie zu kom-binieren. Es gab starre Teilzeitregelungen und feste Kernarbeitszeiten. Wenn das Kind krank wurde, mussten die Eltern ihren Erholungsurlaub aufbrauchen, um das Kind zu betreuen.

Dies hat sich glücklicherweise geändert. Ganz formell wurde die neue Linie des Hauses deutlich, als vor 15 Jahren die Funktion der Frauenbe-auftragten geschaffen wurde. Seit 2001 ist diese Rolle nun im Posten der Gleichstellungsbeauftragten aufgegangen, den ich seitdem bekleide.

Das BVA hat sich seither bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gut entwickelt. Die Viel-falt von Teilzeitmodellen, die Möglichkeit Telearbeit, flexible Arbeitszeiten und die Verfügbar-keit eines Eltern-Kind-Arbeitszimmers ist für viele heute eine Selbstverständlichkeit. Heute können Eltern Sonderurlaub nehmen, wenn sie ihr krankes Kind betreuen müssen.

Auch beim Thema Gleichstellung von Frauen und Männern ist das Bundesverwaltungsamt auf dem richtigen Weg. Der Frauenanteil im höheren Dienst betrug vor dem Jahr 2000 nur 25,5 Prozent und liegt mittlerweile bei 33 Prozent. Das ist ein guter Anfang, aber bei weitem nicht genug. Ich wünsche mir, dass ich beim 60-jährigen Bestehen des BVA sagen kann, dass wir wirkliche Gleichstellung geschaffen haben und sich dann der Frauenanteil im höheren Dienst bei 50 Prozent bewegt.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass das BVA nie im Stillstand verharrte sondern stets fort-schrittlich in die Zukunft aufbrach. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir auch in Zukunft Hand in Hand mit der Behördenleitung die Gleichstellungspolitik weiter voranbringen wer-den.

Mit herzlichen Grüßen

Birgitt Paschke

Grußwort der GleichstellungsbeauftragenBirgitt Paschke

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Die ersten Vorläufer des BVA finden sich in ei-ner Abteilung des Bundesministeriums des In-nern. In den frühen Jahren der Bundesrepublik Deutschland war diese Abteilung hauptsäch-lich für die so genannten 131er zuständig. So bezeichnete man ehemalige Beschäftigte des NS-Regimes, die im Rahmen der Entnazifizie-rung von den Alliierten des Dienstes enthoben worden waren oder durch die Flucht aus den ehemaligen östlichen deutschen Gebieten ihre Stelle verloren oder nicht auf einer gleichwer-tigen Stelle wieder eingesetzt worden waren. Laut Artikel 131 des Grundgesetzes hatten sie ein Recht darauf, entsprechend ihrer Stellung am Tag der Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 wieder eingestellt beziehungsweise ver-sorgt zu werden. Dies erforderte insbesondere für die Unterbringung früherer Beamter eine umfangreiche, über die Länderzuständigkeiten hinausgehende Bearbeitung. Diese Arbeit hätte für das Bundesministerium des Innern eine er-hebliche Belastung bedeutet.

Deshalb wurde diese Aufgabe bereits 1951 in die neu errichtete Bundesausgleichsstelle in Köln, Deutz-Kalker Str. 30 und 48, verlagert. Damals waren nur drei Personen dort tätig.

Der damalige Referent für die 131er-Fragen, Dr. Karl von Rumohr, übernahm eine Doppel-funktion – als Referent im Innenministerium und gleichzeitig als Leiter der Dienststelle. An-fang der 50er-Jahre wuchs das Arbeitsvolumen auch durch die immer neuen Gesetze der jun-gen Republik stetig an. Ministerien lagerten verschiedene kleine neu errichtete Dienststel-len aus.

Doch schon bald erkannte man die Ineffizienz dieser zahlreich nebeneinanderher agieren-den Büros. Jedes brauchte Personal für Genera-lia, doch dieses Personal war dann meist nicht voll ausgelastet. Es war aber erforderlich, weil es unentbehrliche Spezialkenntnisse besaß. Da die weitere Auslagerung von Arbeit aus dem BMI notwendig war, entstand der Gedanke der Bündelung von Aufgaben in einer zentra-len, nachgeordneten Behörde des BMI. Hier-für bot sich nun die Dienststelle Rumohr be-sonders an. Es wurden Gesetze zur Schaffung einer Sammel behörde entworfen. 1955 ging die Bundesausgleichsstelle in die Bundesstelle für Verwaltungsangelegenheiten des Bundes-ministeriums des Innern auf, die in der Kölner Innenstadt in der Ludwigstraße 2 ansässig war. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch das Amt für Auswande-rung in die Behörde eingegliedert.

1958 schlug der Bundesbeauftragte für Wirt-schaftlichkeit in der Verwaltung anlässlich einer Organisationsprüfung des BMI vor, qua Gesetz das BVA als Behörde zu errichten, der

Das BVA – Im Namen der Wirtschaftlichkeit

Art. 131 GG

„Die Rechtsverhältnisse von Personen einschließlich der Flücht-linge und Vertriebenen, die am 8. Mai 1945 im öffentlichen Dienste standen, aus anderen als beamten- oder tarifrechtlichen Gründen ausgeschieden sind und bisher nicht oder nicht ihrer früheren Stellung entsprechend verwendet werden, sind durch Bundesgesetz zu regeln. Entsprechendes gilt für Personen ein-schließlich der Flüchtlinge und Vertriebenen, die am 8. Mai 1945 versorgungsberechtigt waren und aus anderen als beam ten- oder tarifrechtlichen Gründen keine oder keine entsprechende Versorgung mehr erhalten. Bis zum Inkrafttreten des Bundes-gesetzes können vorbehaltlich anderweitiger landesrechtlicher Regelung Rechtsansprüche nicht geltend gemacht werden.”

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Rückblick und Ausblick

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Organigramm der Bundesstelle für Verwaltungsangelegenheiten des Bundesministers des Innern, der Vorläuferbehörde des BVA

aus dem Jahr 1959.

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alle Ministerien Aufgaben übertragen dürfen. Schon zuvor hatte er jahrelang in verschiedens-ten Ministerien auf die Sammelstelle und ihre Möglichkeit zur Entlastung der Bundesministe-rien hingewiesen.

Die Rechtsform der Bundes oberbehörde war einerseits wichtig, um den Einwänden man-cher Ressorts zu begegnen, dass eine Aufgabe wegen ihrer Bedeutung nicht an das BVA über-geben werden könnte. Andererseits konnte so auch dem Hang mancher Ressorts, das BVA als vorbereitende, zuarbeitende Stelle zu benutzen leichter entgegengetreten werden.

Die Zahl der Bediensteten stieg von drei Perso-nen im Jahr 1951 auf 299 Beschäftigte im Januar 1959, knapp ein Jahr vor der Gründung des BVA. Die 299 Beschäftigten setzten sich zu sammen aus 56 Beamten, einem Inspektoren-Anwär-tern, sieben abgeordneten Bediensteten, 164 planmäßigen und 51 überplanmäßigen Ange-stellten sowie 21 Arbeitern.

Per Bundesgesetz vom 28. Dezember 1959 wur-de das BVA mit Wirk ung zum 14. Januar 1960 als selbständige Bundesoberbehörde im Geschäfts-bereich des Bundesministeriums des Innern mit Sitz am Rudolfplatz in Köln errichtet.

Die moderne Gründungsidee, Verwaltungs-aufgaben der Bundesministerien zu überneh-men, zu bündeln und effektiv zu erledigen, hat sich seitdem dynamisch entwickelt. Innerhalb von 50 Jahren stieg die Zahl der Beschäftigten auf über 2.400 Personen an. Aus einem einzigen Aufgabenbereich des BMI, in dem es hauptsäch-

lich um die Verwaltung von Anträgen bezüg-lich der Kriegsfolgen ging, wurde ein moderner Dienstleister, der heute über 100 Aufgaben für fast alle Ministerien wahrnimmt.

Kölner Stadt-Anzeiger vom 27. Februar 1958

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Rückblick und Ausblick

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50 Jahre BundesverwaltungsamtDer zentrale Dienstleister des Bundes

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Am 14. Januar 1960 wurde das Bundesverwal-tungsamt gegründet. Zu diesem Zeitpunkt umfasste das Personal des BVA 56 Beamte, 20 Inspektoren-Anwärter, sieben abgeordnete Bedienstete, 164 planmäßige und 51 überplan-mäßige Angestellte sowie einen Arbeiter – ins-gesamt also 299 Personen. Es bewirtschaftete anfangs rund 50 Millionen Mark.

Der Hauptsitz des BVA befand sich in Köln in einem Gebäudekomplex am Rudolfplatz, der heute als Hotel dient. Die grundsätzliche Auf-gabe des Bundesverwaltungsamtes war es, zu-nächst dem Bundesministerium des Innern, später auch anderen Ministerien administrative Aufgaben abzunehmen und somit die Bundes-verwaltung effizienter zu gestalten.

Zu den Gründungsaufgaben in den 60er-Jahren gehörten unter anderem Entschädigungszah-lungen für ehemalige Bedienstete jüdischer Gemeinden, Kriegsgräberfürsorge, die Wehr-dienst-Ermittlungszentrale, Auslandsfürsorge für hilfsbedürftige Deutsche im Ausland, Ent-scheidungen über Anträge auf Übernahme von Deutschen und „Volksdeutschen“ aus Ost-deutschland oder den Ostblockstaaten sowie weitere Staatsangehörigkeitsaufgaben und der Schutz von Auswanderern.

1965 übernahm das BVA die organisatorische Betreuung des Zivildienstes vom Bundesminis-terium für Arbeit und Sozialordnung. In seiner Anfangszeit war der Zivildienst in weiten Tei-len der Gesellschaft noch nicht akzeptiert und die ersten Zivildienstleistenden wurden nicht selten als Vaterlandsverräter beschimpft. Auch die Zivildienstleistenden waren, wie viele junge Menschen Ende der 60er-Jahre, unzufrieden mit dem „Establishment“. Dies bekam auch der da-malige BVA-Präsident Walther Schultheiß am eigenen Leib zu spüren.

1968 wurde die Zentralstelle für das Auslands-schulwesen (ZfA) im BVA gegründet. Die ZfA verwaltet alle deutschen Schulen im Ausland und übernimmt die pädagogische und finan-zielle Betreuung der Schulen. Zudem versorgt es die Schulen mit Lehrmitteln und vermittelt Lehrkräfte an die Auslandsschulen.

Einen Großteil seiner Gründungsaufgaben be-arbeitet das BVA noch heute. An dem Grundsatz, Ministerien die Verwaltungsarbeit abzuneh-men und effizient und professionell zu bearbei-ten, hat sich bis heute nichts geändert. Das BVA hat sich als zentraler Dienstleister des Bundes etabliert und nimmt heute rund 100 Aufgaben für fast alle Ministerien wahr.

1960-1969 Die Anfangsjahre

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1960

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Karl von Rumohr studierte Rechts- und Staats-wissenschaften in Göttingen, Tübingen und München. Er absolvierte den juristischen Vor-bereitungsdienst in den schweren Jahren der Inflation. Die große Staatsprüfung legte er in den 20er-Jahren ab. Anschließend wurde er Re-gierungsassessor bei den Landratsämtern Bri-lon und Glatz in Schlesien.

1933 wechselte er ins Preußische Ministerium des Innern und wurde zum Regierungsrat er-nannt. Bis 1941 war Karl von Rumohr als Landrat tätig, zunächst in Berleburg später in Iserlohn. Nach einigen kurzen Zwischenstationen – unter anderem auch bei der Regierung in Köln – kam er im August 1942 zur Regierung in Breslau. 1943 wurde er dort zum Regierungs vizepräsidenten ernannt. Wegen der Ereignisse um den 20. Juli 1944 wurde er ein facher Soldat im Westen.

Im November 1949 begann von Rumohr den Dienst als Referent im BMI. Seine Aufgabe be-stand darin, die Unterbringung der verdrängten Angehörigen des öffentlichen Dienstes in An-griff zu nehmen. Dabei wirkte er maßgeblich an Artikel 131 des Grundgesetzes mit. 1950 erfolgte die Ernennung zum Ministerialrat. Ab 1951 lei-tete Karl von Rumohr die Bundesausgleichs-stelle des BMI, der ebenfalls die Unterbringung der verdrängten Angehörigen des öffentlichen Dienstes oblag.

Aus der Aufgabe der so genannten 131er ent-stand das BVA (siehe 1959), dessen Präsident Karl von Rumohr von Beginn an war. Am 1. Fe-bruar 1966 wurde von Rumohr von dem dama-ligen Bundesminister des Innern, Paul Lücke, in den Ruhestand verabschiedet. Im Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger sagte von Rumohr

kurz nach seiner Pensionierung: „Die Minis-terien haben uns all die Arbeit gegeben, die sie selbst nicht machen wollten.“ Dafür bekam von Rumohr allerdings viel Lob von oben. Das re-gierungsamtliche Bulletin schrieb am 4. Febru-ar 1966: „Präsident von Rumohr hat sich beson-dere Verdienste erworben.“

BVA intern: Die Präsidenten

Der erste Präsident: Karl von Rumohr

Kölner Stadt-Anzeiger vom 29. März 1969

1960 Karl von Rumohr

1969 Dr. Bert Even

1967 Dr. Walther Schultheiß

1966 Alfred Faude

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1989 Christoph Grünig

1995Dr. Jürgen Hensen

2010 Christoph Verenkotte

Das erste Organigramm des Bundesverwaltungsamtes aus dem Gründungsjahr 1960

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Fachaufgabe Staatsangehörigkeit

50 Jahre BVA – 50 Jahre Staatsangehörigkeitsbehörde

Seit seiner Gründung ist das BVA auch Staatsan-gehörigkeitsbehörde. Zunächst wurden in Köln nur die Verfahren von Personen betreut, die zu keinem Bundesland eine nähere Anknüpfung besaßen, weil weder sie noch ihre Eltern im Bun-desgebiet gewohnt hatten. Erst im Jahr 2000 wurde die Zuständigkeit auf alle Verfahren von Personen, die im Ausland wohnen, erweitert. Alle Anträge werden nur in enger Zusammen-arbeit mit den Auslandsvertretungen des Aus-wärtigen Amtes bearbeitet.

Deutsch sein

Im 19. und 20. Jahr-hundert zogen viele Deutsche als Aus-wanderer nach Über-see, um dort „ihr Glück zu machen“. Auf allen Kontinen-ten leben ihre Nach-kommen. Auch in Osteuropa, vor allem auf dem Gebiet des Deutschen Reichs in den Grenzen von

1937, leben noch viele Menschen, deren Vorfahren deutsche Staats-angehörige waren. Weil die deutsche Staatsan-gehörigkeit in der Regel auf die nachfolgende Generation vererbt wird, wohnen im Ausland zahlreiche Personen, die sich auch heute noch auf sie berufen können. Viele besinnen sich aus unterschiedlichen Gründen auf ihre deutschen Wurzeln und stellen einen „Antrag auf Feststel-lung der deutschen Staatsangehörigkeit“. In jährlich über 10.000 Verfahren prüft das Bun-

desverwaltungsamt, ob Antragsteller die deut-sche Staatsangehörigkeit noch besitzen oder ob sie zum Beispiel durch freiwillige Annahme einer fremden Staats angehörigkeit verloren ge-gangen ist. In den letzten zehn Jahren konnte so 257.500 Personen ein Staatsangehörigkeitsaus-weis übersandt werden.

Deutsch bleiben

Wer heute seinen Wohnsitz im Ausland nimmt, der wandert häufig nicht endgültig aus und möchte seine Beziehungen zu Deutschland weiter pflegen. Aber wer die Beziehungen zum neuen Heimatstaat vertieft und auf Antrag die fremde Staatsangehörigkeit annimmt, verliert die deutsche Staatsangehörigkeit. Das kann durch einen Antrag auf Erteilung einer „Beibe-haltungsgenehmigung“ vermieden werden. Wer sie besitzt, kann auch gleichzeitig Bürger eines anderen Staates werden. Von diesem An-gebot macht eine jährlich größer werdende Zahl von Antragstellern Gebrauch; 2009 waren es 3.241 Anträge.

Deutsch werden

Die Einbürgerung von Personen die im Ausland leben, ist eine seltene Ausnahme. Aber Opfer des nationalsozialistischen Systems haben An-spruch darauf, die deutsche Staatsangehörig-keit, die ihnen zwischen 1933 und 1945 rechts-widrig entzogen wurde, wieder zu erlangen. Alle Ausgebürgerten und ihre Nachkommen ha-ben nach Artikel 116 Absatz 2 des Grund gesetzes einen Anspruch auf Wiedereinbürgerung. Seit dem Jahr 2000 konnte (bis 2009) insgesamt 30.117 Personen, vor allem aus Israel, eine Ein-

Urkunde zur Verleihung des Bürgerrechts in München vom

28. August 1919

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bürgerungsurkunde ausgestellt werden. Damit erfährt ein besonderes staatsangehörigkeits-rechtliches Unrecht Wiedergutmachung.

Menschenschicksalen gerecht werden

Die staatsangehörigkeitsrechtlichen Verfahren stellen hohe Anforderungen an die Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter des BVA. Aufgrund der hohen Antragszahlen handelt es sich einer-seits um ein verwaltungsrechtliches Massenver-fahren. Dabei muss jedoch andererseits stets auf die häufig auch tragischen Einzelschicksale be-sondere Rücksicht genommen werden.

Neben den zu bewältigenden Sprach- und Ver-ständnisschwierigkeiten der Antragsteller liegt das Hauptproblem darin, dass Lebenssachver-halte rechtlich zu beurteilen sind, die oftmals weit mehr als 50 Jahre zurückliegen. Viele Men-schen im Osten Europas waren infolge der bei-den Weltkriege mehrfach von einem Staatsan-gehörigkeitswechsel betroffen. Der Lebensweg der für die Vermittlung der Staatsangehörigkeit maßgeblichen Personen muss daher in jedem Einzelfall zurückverfolgt werden. Dies setzt eine genaue Kenntnis der geschichtlichen Ereignis-se und der damals herrschenden politischen Verhältnisse voraus. Hinzu kommt, dass viele Antragsteller sich in einer unverschuldeten Be-weisnot befinden, weil wichtige Dokumente infolge der Kriegsereignisse verloren gegangen sind. Zudem sind die Einbürgerungsverfah-ren nach Artikel 116 Absatz 2 des Grundgeset-zes aufgrund der historischen Verantwortung Deutschlands, nationalsozialistisches Unrecht wiedergutzumachen, von besonderer Sensibi-lität.

Zur Bearbeitung der Anträge sind oftmals um-fangreiche Ermittlungen erforderlich. Zu die-sem Zweck arbeitet das BVA eng mit anderen Behörden und Institutionen zusammen. Auf diese Weise war es in den vielen der seit dem Jahr 2000 rund 350.000 abgeschlossenen staats-angehörigkeitsrechtlichen Verfahren trotz ge-legentlicher Schwierigkeiten möglich, die Ab-stammung der Antragsteller zu klären und Staatsangehörigkeitsausweise, Einbürgerungs-urkunden oder Beibehaltungs genehmigungen auszustellen.

Heimatrechtsurkunde aus München vom 13. November 1900

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Auswandern, also das Verlassen des Heimat-landes auf Dauer oder für eine gewisse Zeit, ist so alt wie die Menschheit. Vielfältig waren und sind die Gründe, die Menschen zu allen Zeiten bewogen haben, ihr Glück in fremden Ländern zu suchen. Die Anfänge der „Auswandererfür-sorge“ als Tätigkeit des Staates liegen in den drei großen Auswanderungswellen des 19. Jahr-hunderts mit einem ersten Höhepunkt im Jahre 1854, als nahezu 240.000 Personen Deutschland verließen. Gründe waren damals Missernten, Übervölkerung und Arbeitslosigkeit sowie das Scheitern der Revolution von 1848. Auf der Reise kam es zur Ausbeutung der Auswanderer durch skrupellose Geschäftemacher, zu Epidemien und Schiffskatastrophen. Viele Auswanderer erreichten ihr Ziel nicht oder bereits völlig mit-tellos. Um die Menschen vor den erkannten Gefahren zu schützen, wurde 1869 ein Reichs-kommissar für das Auswanderungswesen mit Sitz in Hamburg ernannt. Er überwachte die Einhaltung der örtlichen Auswandererschutz-bestimmungen indem er zum Beispiel die Aus-wandererschiffe besichtigte sowie die Qualität

des Trinkwassers und des Proviants kontrollierte. War hier die Vorbereitung einer sicheren Überfahrt in das Zielland die Haupt-aufgabe des staatlichen Schutzes, gewann in der Folgezeit die Informati-on und Vorbereitung der Menschen über die Ver-hältnisse im Zielland an Be-deutung. Schwerpunkt des staatlichen Schutzes und der effektiven Hilfe für die Auswanderer wurde damit

zunehmend eine objektive Beratung der Aus-wanderer, um ein Scheitern im Ausland mit oft dramatischen Folgen für die betroffenen Fami-lien und Kosten für den Heimatstaat möglichst zu vermeiden.

Nach Gründung der Bundesrepublik Deutsch-land wurde das bis dahin bestehende Ständige Sekretariat für das Auswanderungswesen 1950 in eine Bundesstelle für das Auswanderungs-wesen umgewandelt. 1952 wurde per Gesetz das Bundesamt für Auswanderung mit Sitz in Köln geschaffen, welches dem Bundesminis-terium des Inneren unterstellt war. Seit seiner

Fachaufgabe

Auswanderungswesen – Staatlicher Schutz von Auswanderern

1975 Auswandererschutzgesetz1960 Das BVA führt die Aufgabe des aufgelösten Bundesamtes für Auswande-rung fort.

1969 Fachaufsicht vom BMI in das heu-tige Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) verlagert.

Auswanderung – eine Definition

Die EG-Verordnung definiert Auswanderung als die Handlung, durch die eine Person, die zuvor ihren üblichen Aufenthaltsort im Hoheitsgebiet eines Mitgliedsstaa-tes hatte, ihren üblichen Aufent-haltsort in diesem Mitgliedsstaat für einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten oder voraussicht-lich zwölf Monaten aufgibt.

Dampfschiff „Kaiser Wilhelm der Große“ des Norddeutschen Lloyd

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Gründung im Jahre 1960 führt das BVA die Auf-gabe des aufgelösten Bundesamtes für Auswan-derung fort. Gemäß Paragraph 2 Absatz 1 des Errichtungsgesetzes hat das BVA alle Maßnah-men, die der Beratung von Auswanderungs-willigen, der Vorbereitung der Auswanderung und der Fürsorge für die Auswanderer dienen, zu treffen. Durch Neuordnung der Ressorts im Jahr 1969 wurde die Aufgabe des Auswande-rerschutzes vom BMI in das heutige Bundes-ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) verlagert. Dieses Ministerium ist bis heute die zuständige Fachaufsicht für das Auswandererschutzgesetz.

Seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland ist das Interesse am Thema Auswanderung in Deutschland derzeit so hoch wie nie. Hierfür sprechen auch die zahlreichen Doku-Soaps im Fernsehen mit vielen gescheiterten oder er-folgreichen Auswanderer-Familien. Insgesamt wanderten im Jahr 2008 175.000 Deutsche ins Ausland aus. Laut Mitteilung des Statistischen Bundesamtes ist dies der höchste Stand an deut-schen Auswanderern seit Bestehen der Bundes-republik Deutschland – Tendenz weiterhin stei-gend. Gleichzeitig erreichte allerdings auch die Zahl der Rückwanderer nach Deutschland mit rund 108.000 Personen einen neuen Höchst-stand. Dies zeigt, Auswandern ist längst keine Einbahnstraße.

Nach den Zahlen des Statistischen Bundesam-tes wanderten im Jahr 2008 insgesamt 29.139 Deutsche in die Schweiz, in die USA 15.436, nach Polen 13.711, nach Österreich 13.336, in das Ver-einigte Königreich 10.706, nach Spanien 9.245, nach Frankreich 7.988, nach Kanada 5.605, in die Türkei 4.609 und in die Niederlande 4.281

aus. Diese Länder bildeten die Top 10 deutscher Auswanderer im Jahr 2008.

Bedürfen Auswanderer im 21. Jahrhundert noch immer eines besonderen Schutzes? Schließlich ist Auswandern heute ein Menschenrecht und in der Europäischen Union sind die Freizügig-keit und die Mobilität der Menschen garantiert. Es gibt kaum noch rechtsfreie Räume in der Welt und (fast) alle Informationen kann man sich im Internet besorgen – oder? Wozu also noch Aus-wandererberatung?

Regionale Verteilung der 174.759 Auswan-derer (Stand 12/2009)*

EU 121.514

übriges Europa 532

Afrika 5.272

Asien 14.838

Australien und Ozeanien 5.112

USA und Kanada 21.041

Amerika 5.875

Übrige 575

* Anzahl der Fortzüge Deutscher aus dem Bundesgebiet im Jahr 2009; Quelle: Statistisches Bundesamt

Auswandern ist auch heute noch ein großes Projekt, das man sorgfältig vorbereiten muss, wenn man nicht scheitern will. Es ist natürlich ein Unterschied, ob man im Urlaub auch ohne die Fremdsprache des Landes auskommt oder das Alltagsleben bewerkstelligen muss – sei es bei der Arbeit, vor Behörden oder im Kranken-haus. Die internationale Mobilität der Men-schen nimmt weiter zu, ebenso die Zahl der Aus-

1990 Höhepunkt der Fortzüge von Deutschen mit rund 145.000 Menschen. Gleichzeitig rund 809.000 zuziehende Deutsche (Rückwanderer und Spätaussiedler).

2005 Zum ersten Mal seit vielen Jahrzehnten ist die Zahl der deutschen Aus-wanderer höher als die Zahl der deutschen Zuwanderer.

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landstätigen und der Menschen, die im Rahmen einer Eheschließung mit einem ausländischen Partner in ein anderes Land ziehen.

Was abgesehen von „normalen“ Unfällen und Katastrophen schief gehen kann, davon können die Auswandererberater viele Berichte liefern: Frau mit Kindern überwirft sich mit dem Part-ner in den USA, sie ist mittellos, von dem Verlust der Greencard bedroht und versucht verzwei-felt, mit den Kindern nach Deutschland zurück zu kommen. Ähnlich viele Fälle gibt es in Kana-da oder Skandinavien, wo Familien jetzt in der Wirtschaftskrise nach Verlust der legalen oder

illegalen Arbeitsstelle versuchen, irgendwie zu-rück nach Deutschland zu kommen. Es gibt viele erfolgreiche Auswanderer, aber eben auch jene,

die scheitern, weil sie nicht vorbereitet und in-formiert sind über die Verhältnisse im Zielland: So kaufte und bezahlte ein Auswanderer eine riesige Rinderfarm in Südamerika nach einer Besichtigung aus dem Flugzeug – allerdings war der vermeintliche Verkäufer gar nicht der Eigentümer. Oder der hoffnungsvolle Gastwirt, der in Spanien eine sehr gut besuchte Kneipe kaufte und bar bezahlte, dann aber zunächst auf Gäste wartete, bis er von den Nachbarn er-fuhr, dass sein „Verkäufer“ tagelang nur seine Freunde eingeladen hatte. Wenige Tage später ist der Schaden noch größer, als der wirkliche Eigentümer mal wieder seinen „Pächter“ besu-chen kommt, der sich natürlich längst abgesetzt hat. Häufig lassen sich auch Touristen im Über-schwang eines schönen Urlaubs in spanischer Sonne auf den überteuerten Kauf von Wohn-rechten (Timesharing) ein. Mancher möchte den Spontankauf zu Hause gerne widerrufen – schließlich fehlt ja noch die notarielle Beglau-bigung? Nein, in Spanien ist das Rechtsgeschäft ohne Notar wirksam!

Merke: Die skrupellosen Geschäftemacher von früher sind immer noch da. Sie sind unterwegs in den Zielländern und längst auch im Internet, wo man nur mit guten Vorkenntnissen und gro-ßem Aufwand seriöse Angebote und Informa-tionen von denen der Geschäftemacher unter-scheiden kann.

Das Auswanderungsschutzgesetz von 1975 ist deshalb auch heute noch sehr wichtig. Neben einem Werbungsverbot für Auswanderung ge-währt es Auswanderungswilligen eine qualifi-zierte und unabhängige Beratung. Diese wich-tige soziale Aufgabe des Staates wird in enger Zusammenarbeit zwischen dem BVA und den

Junge Mädchen waren besonders gefährdet,

Menschenhändlern zum Opfer zu fallen.

1975 Auswandererschutzgesetz tritt in Kraft1960 Das BVA führt die Aufgabe des aufgelösten Bundesamtes für Auswande-rung fort.

1969 Fachaufsicht vom BMI in das heu-tige Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) verlagert.

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Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände er-füllt. Aufgabe der Auswandererberatung ist es, Ratsuchende so umfassend zu beraten, dass sie eine möglichst sorgfältige und wohlüberlegte Entscheidung für oder gegen eine Auswande-rung treffen können und sich gegebenenfalls für das Leben im Zielland gut vorbereiten. Ziel der Beratung ist deshalb nicht Förderung oder Verhinderung der Auswanderung, sondern das Wohl der Ratsuchenden und ihrer Angehöri-gen.

Aufgabe des BVA – Informationsstelle für Aus-wanderer und Auslandstätige, Auskunfts-erteilung über ausländisches Recht – ist vor allem, allgemeine Informationen und Länder-informationsschriften für die Beratungs stellen, Auswanderungswillige, zuständige Behörden und Stellen zur Verfügung zu stellen. Dies ge-schieht zunächst durch allgemeine Informati-onsschriften, in denen viele Fragen behandelt werden, die sich für fast jedes Zielland stellen (zum Beispiel: Wie bereite ich eine Ausreise vor? Wie versichere ich mich im Ausland, was ist dort bei Arbeitsverträgen zu beachten? Wie bleibe ich in tropischen Ländern gesund? Worauf soll-te ich bei einer Heirat im Ausland, speziell in is-lamischen Ländern achten?). In speziellen Län-derschriften (zurzeit 24) werden darüber hinaus viele Fragen zu einzelnen Zielländern bearbei-tet, von Einreise- und Aufenthaltsfragen über zoll-, steuer- und sozialversicherungsrechtliche Bestimmungen, zu Bedingungen des Arbeits- und Wohnungsmarktes bis hin zu vielen Klei-nigkeiten, die für den Erfolg des „Projektes Aus-wandern“ wichtig sind. Die Schriften werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des BVA ständig aktualisiert und an neue Gegeben-heiten angepasst. Sie können von Ratsuchen-

den ausschließlich bei den Beratungsstellen be-zogen werden.

Für die persönliche Beratung von Aus-wanderungs willigen steht ein Beratungsstellen-netzwerk mehrerer Wohlfahrts verbände zur Verfügung. Dieses umfasst insgesamt 25 Bera-tungsstellen, in denen Auswanderungs willige in ihrer persönlichen familiären Situation eine ergebnisoffene Beratung für oder manchmal auch gegen das eigene „Projekt Auswandern“ und alle damit zusammenhängenden Fragen erhalten können.

Daher ein guter Rat: „Nehmen Sie einen Weg-weiser mit“, bereiten Sie Ihren Auslandsauf-enthalt gut vor, lassen Sie sich beraten – die Be-ratungsstellen des Raphaels-Werk Menschen unterwegs e.V. oder der Caritas, der evangeli-schen Beratungsstellen und des Deutschen Ro-ten Kreuzes helfen Ihnen gerne. Damit Ihr per-sönliches Projekt „Auswandern“ ein Erfolg wird, ob mit oder ohne Fernsehen!

Ein Krähwinkler Fuß-reisender befolgt den klugen Rat und nimmt einen Wegweiser mit

1990 Höhepunkt der Fortzüge von Deutschen mit rund 145.000 Menschen. Gleichzeitig rund 809.000 zuziehende Deutsche (Rückwanderer und Spätaussiedler).

2005 Zum ersten Mal seit vielen Jahrzehnten ist die Zahl der deutschen Aus-wanderer höher als die Zahl der deutschen Zuwanderer.

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1961

Beamtenausbildung1961

Das BVA bildete bereits unmittelbar nach seiner Gründung als zentrale Ausbildungsbehörde für die Bundesverwaltung den Nachwuchs für den gehobenen – und ab Mitte der 60er-Jahre auch für den mittleren – nichttechnischen Dienst in der allgemeinen und inneren Verwaltung des Bundes aus. Schon von Anfang an stand die ef-fektive und reibungslose Verzahnung von theo-retischen und praktischen Ausbildungsinhalten im Mittelpunkt.

Daraus resultierten frühzeitig Überlegungen, die Intensität der Ausbildung durch geschlosse-ne Lehrgänge und eine gemeinschaftliche Un-terbringung der Anwärterinnen und Anwärter zu fördern. So wurden diese zur optimalen Vor-

bereitung auf ihre Prüfung bis Ende der 70er-Jahre eigens in einem ehemaligen Landhaus im Kölner Stadtteil Hahnwald zu einem mehrwö-chigen Abschlusslehrgang unter der besonde-ren Obhut der Behördenleitung in einem „rund-um-die Uhr-Betrieb“ zusammengezogen.

Im Jahr 1976 traf der Gesetz geber die Ent-scheidung, die Ausbildung für die Laufbahnen des gehobenen Dienstes – und damit auch für die Fachrichtung all gemeine und innere Ver-waltung des Bundes – als Studiengang an einer Fachhochschule einzurichten. Somit engagier-te sich das BVA in diesem Ausbildungsgang seit 1979 in einer partnerschaftlichen Beziehung mit der seinerzeit neu gegründeten Fachhoch-schule des Bundes für öffentliche Verwaltung, auf die diese Aufgabe Ende des Jahres 2007 voll-ständig auch administrativ überging.

Auch die Zuständigkeit für das „Prüfungsamt“ für die Laufbahn des gehobenen nichttech-nischen Dienstes hat über die Jahrzehnte eine bedarfs- und situationsgerechte Veränderung

Abschlussfeier eines Anwärter-Jahrgangs. Mit im Bild: Dr. Ernst Liesner (2. v.r.), Dr. Joachim Mischke (3. v.r.),

Dr. Bert Even (4. v.r.), ROAR Hümke (5.v.r.)

Studenten im Villenviertel unerwünscht

Seit dem Frühjahr 1965 betrieb das BVA intensive Bemühungen um die Anmietung einer geeigneten Lehrgangsunterkunft. Ein Jahr später verdichteten sich die Verhandlungen über die Anmietung eines Landhauses in Köln-Hahnwald. Doch hier legten sich dem BVA unvorhergesehene Steine in den Weg: Die Gemeinde Roden-kirchen verbot am 11.07.1966 die Nutzungsänderung des Landhau-ses als Schulungsgebäude mit der Begründung, es seien

„(…) Belästigungen oder Störungen zu erwarten, da beabsichtigt ist, das Gebäude als Wohn-Schulungsheim des Bundesinnenministeriums zu nutzen. Abgesehen von den allgemein zu erwartenden Störungen würde allein schon die verkehrsmäßige Frequentierung zu einer Beläs-tigung der Umgebung führen.“

Dem entgegnete das BVA in einer Gegendarstellung am 13.07.1966 „Belästigungen der Nachbarschaft durch die Lehrgangsteil -nehmer sind wohl aufgrund der sozialen Stellung dieses Personen-kreises nicht zu erwarten.“ Das Landhaus wurde schließlich am 15.07.1967 für Lehrgangszwecke vom BVA angemietet und bis zum 31.12.1979 genutzt.

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erfahren. Hatte sich das Bundesministerium des Innern diese verantwortungsvolle Aufga-be noch lange Zeit selbst vorbehalten, so ent-schied es sich Mitte der 90er-Jahre, sie dem BVA zu übertragen. Schließlich führten Zentralisie-rungsüberlegungen Ende 2007 zum Übergang der Aufgabe auf die Fachhochschule des Bun-des für öffentliche Verwaltung.

Das BVA hat seit seiner Gründung für die Bun-desbehörden rund 8.000 Damen und Herren allein im Bereich der Beamtenlaufbahn des ge-hobenen und mittleren Dienstes ausgebildet. Viele Personen konnten sich auf der Basis ihrer Ausbildung beruflich in bedeutender Weise weiterentwickeln, nicht selten eine oder mit-unter auch mehrere Laufbahngruppen durch-laufen und zum Teil sogar herausgehobene Führungspositionen bis in den Leitungsbereich oberer Bundesbehörden bekleiden.

„Ich kann mich noch sehr gut an meinen Abschlusslehrgang in Hahnwald 1973/74 erinnern. Die Unterbringung in dem ehemaligen Landhaus war recht komfortabel. Wir wurden durch zwei „gute Seelen“ kulinarisch betreut, wenn auch die Verpflegung mit den heutigen Ange boten noch nicht mithalten konnte. Immer-hin wurde das am Tisch servierte Frühstück jeden zweiten Tag durch ein gekochtes Ei angereichert.

Das Beste war für viele Lehrgangsteilnehmer innen und -nehmer natürlich der benachbarte Tennisplatz, der der abendlichen Entspannung dienen sollte.

Manchmal fiel diese jedoch dem Lehrdrang unseres damaligen Vizepräsidenten zum Opfer, der in der unmittelbaren Nachbarschaft wohnte. Ab und an hatte er die Idee, uns auch nach dem Abendessen noch mit einer Lektion Polizei- und Ordnungsrecht zu unterhalten. Wenn dann der Anruf seiner Ehefrau mit der entsprechenden Ankündigung während des Abendessens kam, wussten wir Bescheid: jegliches Abendprogramm war gestrichen; eventuell geplante Heimfahrten konnte man absagen. Heute wäre so etwas wohl undenkbar, aber damals wäre es keinem von uns eingefallen, dagegen zu protestieren.“

Erinnerungen Urle Schärfer-Kühne (Lehrgangsteilnehmerin)

Villa Hahnwald im Süden Kölns. Hier lebten und lernten die jungen Anwärterinnen und Anwärter in den Anfangsjahren des BVA.

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19651965

1965

Am 1. Oktober 1965 übernahm das BVA die Ver-waltungsaufgaben des Zivilen Ersatzdienstes. Zuvor wurden diese vom Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung wahr genommen. Der Wechsel wurde durch das „Gesetz zur Än-derung des Gesetzes über den zivilen Ersatz-dienst“ vom Deutschen Bundestag verfügt. Die Aufgaben der Gesetzgebung und Fachaufsicht verblieben weiter beim Bundes ministerium für Arbeit und Sozialordnung.

Im Januar 1969 übereichten rund 20 Ersatz-dienstleistende einen offenen Brief an Präsident Schultheiß, der das BVA von 1967 bis 1969 leite-te. Darin protestierten sie unter anderem gegen das Verbot, Mao-Bilder oder revolutionäre Paro-len in ihren Zimmern an zu bringen. Bei dem an-schließenden Versuch des Präsidenten, ein Ge-spräch mit einer sechsköpfigen Delegation der Zivildienstleistenden zu führen, kam es im Flur des BVA zu Handgreiflichkeiten mit Beschäftig-ten des Amtes.

Zwei Monate später fand sich das Konterfei des Präsidenten Schult heiß auf mehreren hundert Flugzetteln wieder, die nachts an ver schiedenen Stellen der Kölner Innenstadt und der Wohnge-gend des Präsidenten in Bonn an gebracht wor-den waren. Anlass des Anstoßes war ein Rund-schreiben des Präsidenten, mit dem er gebeten hatte, Informationen und andere Schriften von Ersatz dienstleistenden im BVA nicht weiterzu-leiten, sondern ihm direkt auszuhändigen. Die Ersatzdienstleistenden hatten das Schreiben als „Postzensur“ und den Versuch gewertet, autori-täre Strukturen des Wehrdienstes auch auf den Ersatzdienst zu übertragen.

Ein Jahr später gab es Streit um die Auflösung ei-nes Lagers für Ersatz dienst leist ende in Schwarm-stedt bei Hannover.

1973 ist die Aufgabe auf das neu eingerichtete Bundes amt für den Zivildienst übergegangen.

Aufgabenzentralisierung im BVA

BVA übernimmt Zivilen Ersatzdienst

Kölner Stadt-Anzeiger 29. März 1969

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1966BVA intern

Zwei Urgesteine des BVA Dienstälteste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Seit dem 2. November 1971 ist Herbert Gerhold dem BVA treu. Seine Zeit im BVA begann mit der Ausbildung für den gehobenen Dienst. Gleich nach der bestandenen Abschlussprüfung schüt-telte der damalige Vizepräsident Dr. Wattler dem jungen Regierungs inspektor die Hand: „Herzlichen Glückwunsch. Wir wollen Sie in der Sichtvermerkstelle für Einreisen aus Ostblockstaa-ten einsetzen.“ Hier bearbeitete Gerhold unter anderem die Einreiseanträge aus der Sowjet-union, China, Rumänien, Kuba und anderen kommunistischen Staaten. „Wir mussten in Ab-sprache mit dem Innenministerium sicherstellen, dass wir nicht Leute ins Land holten, die gegen un-sere Interessen agieren wollten.“

Nach zwei Jahren wurde er in die Abteilung für Sportförderung für Entwicklungsländer um-gesetzt. „Das war die schönste Zeit in meinem Berufsleben, denn ich trug selbst Verantwortung

und konnte Dinge gestalten.“ Er war unter ande-rem zuständig für Sportler aus Südostasien und arrangierte deren Reise nach und Aufenthalt in Deutschland. „Manche Pazifikinseln waren so ab-gelegen, dass die Sportler erst zweitägige Schiffs-reisen unternehmen mussten, um zum nächsten Flughafen zu kommen, wo das BVA-Team schon ein Ticket für sie hatte hinterlegen lassen“, erin-nert sich Gerhold.

Wieder zwei Jahre später wechselte Gerhold in die BAföG-Abteilung und blieb dort zehn Jah-re lang. Seit 1988 ist er nun in der Zentralstelle für Auslandsschulwesen tätig. Hier arbeitet er gerne. Die internationalen Kontakte, die hier gepflegt werden, findet Gerhold sehr berei-chernd, ist er doch ein weltoffener Mensch und seit vielen Jahren glücklich mit einer Phillipinin verheiratet.

Herbert Gerhold an seinem ersten

Arbeitstag

Am 1. April 1968 stieß Brigitte Borchert zum BVA hinzu. Die gebürtige Mittelfränkin kam nach ei-nigen Jahren beim Bundesgrenzschutz für den Assistentenlehrgang nach Köln. Hier war die da-mals 20-Jährige eine von zwei Frauen und zehn Männern, die gemeinsam lernten, EDV-Anwen-dungen und Lochkarten zu benutzen. Damals war diese Technik noch so neu und ungewöhn-lich, dass sich die junge Frau dachte: „Damit wirst du nie etwas zu tun haben!“ Weit gefehlt.

Nach der Ausbildung war Brigitte Borchert für Versorgungsbezüge von BGS-Beamten und der Oberfinanzdirektion zuständig. Nach 13 Jahren kam Hals über Kopf die Veränderung. Innerhalb von zwei Arbeitstagen sollte sie zum 1. März 1981 in die BAföG-Abteilung wechseln. „Ich wurde sehr herzlich aufgenommen und schnell in die neuen Aufgaben eingewiesen, die so ganz anders

waren als das, was ich zuvor gemacht hatte.“ Zum 25. Dienstjubiläum erhielt Brigitte Borchert ein ganz besonderes „Geschenk“. Sie wurde von der Bürosachbearbeiterin zur Sachbearbeiterin be-fördert. „Ich weiß, dass dies ein ganz besonderer Vertrauensbeweis des BVA an mich ist. Ich habe seitdem das Bedürfnis, mich würdig zu erweisen.“

Brigitte Borchert blickt glücklich auf ihre Zeit im BVA zurück. Vieles hat sich gewandelt: „Als ich anfing, waren die Drucker für die Kontoaus-züge der Darlehensnehmer noch so groß wie ein ganzer Tisch.“ Heute tippt sie das Aktenzeichen in den Computer und sofort erscheint der ge-samte Vorgang. Das Schönste von allem aber ist für Brigitte Borchert: „Ich habe hier im BVA viele wirkliche Freunde gefunden“.

Brigitte Borchert ist dem BVA

seit 1963 treu

1960 Karl von Rumohr

1969 Dr. Bert Even

1967 Dr. Walther Schultheiß

1966 Alfred Faude

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Am 27. Mai 1966 wird um 15:30 Uhr der neue Präsident Alfred Faude durch Bundesinnenmi-nister Paul Lücke ins Amt eingeführt. Alfred Faude war schon kurz zuvor im BVA zu Gast ge-wesen. Denn er hatte noch vier Monate zuvor im Auftrag des BMI als Ministerialdirigent die Verabschiedung seines Vorgängers Karl von Rumohr vorgenommen.

Präsident Alfred Faude, geboren 1916, begann seine Beamtenlaufbahn im Jahr 1930 bei der Stadtverwaltung in Mannheim als Verwal-tungslehrling. Er stieg über den mittleren Dienst in den gehobenen auf und holte das Ab-itur nach. Anschließend studierte er Jura. Nach dem großen Staatsexamen trat er in den Jus-tizdienst des Landes Rheinland-Pfalz ein. Das Bundesgesundheitsamt und das Bundesinnen-ministerium waren seine weiteren beruflichen Stationen, bevor er 1966 Chef des BVA wurde.

1967 schied Alfred Faude aus dem BVA aus, weil ihm die Leitung einer Unterabteilung des BMI übertragen wurde.

BVA intern: Die Präsidenten

Präsident Alfred Faude wird in sein Amt eingeführt

Kölner Stadt-Anzeiger vom 28. Mai1966

1989 Christoph Grünig

1995Dr. Jürgen Hensen

2010 Christoph Verenkotte

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Am 21. November 1967 wurde Dr. Walther Schultheiß durch Staatssekretär Karl Gum-bel feierlich ins Amt eingeführt. Offiziell leitete er das BVA schon seit dem 5. Oktober 1967

„Lernen und Erfahrungen sammeln“ war das Lebensmotto des 1903 in Landau in der Pfalz geborenen Sohns fränkischer Eltern. Daran hielt er sein Leben lang fest. Nach dem Abitur studier-

te er Jura und Volkswirtschaft und promovierte 1927 mit einer Arbeit zum Verhältnis von Bundesstaat und Einzelstaaten in Deutschland, in der Schweiz und Österreich.

Bis zum Beginn des Krieges arbeite-te er bei der Hermes Kreditversich-erungs AG in Berlin. Von 1939 bis 1945 leistete Dr. Schultheiß Kriegsdienst, zuletzt als Oberleutnant. Er geriet in der Nähe von Havelberg an der Elbe in Kriegsgefangenschaft. Bald nach seiner Rückkehr nach Deutschland im August 1945 trat er in den öffent-lichen Dienst ein, zunächst als Leiter des Rechtsreferats im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft.

Vier Jahre später wechselte er ins Bundes ministerium des Innern nach Bonn und war dort als Referent unter anderem für Enteignungs- und Wirt-schaftsfragen sowie für Feiertags-recht, Festakte, Geodäsie und Raum-forschung zuständig. Von 1963 an stand er an der Spitze der Unterab-teilung für Allgemeine und besondere

Polizeiangelegenheiten, Verwaltung und Recht des Bundesgrenzschutzes.

Das BVA leitete Dr. Schult heiß knappe zwei Jahre lang bis zu seiner Pensionierung am 26. August 1969. Der damalige Innenminister Ernst Benda überreichte ihm anlässlich seiner Verabschie-dung das Große Verdienstkreuz.

BVA intern: Die Präsidenten

Dr. Walther Schultheiß wird Präsident des BVA1967

Neue Rheinzeitung: 27. August 1968

Dr. Walther Schultheiß

1960 Karl von Rumohr

1969 Dr. Bert Even

1967 Dr. Walther Schultheiß

1966 Alfred Faude

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Die Kostenerstattung für die Grä ber der Op-fer von Krieg und Gewaltherr schaft auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland war eine der Gründungsaufgaben der damaligen Verwaltungsstelle des Bundes, dem Vorgänger des heutigen BVA. Bis 1945 sah man nur Gräber von Gefallenen als schützenswert an. Nach dem Kriegsende wurde der Begriff der zu schützen-den Gräber erheblich erweitert, nämlich um Opfer staatlicher Gewalt und in Bombenangrif-fen getötete Zivilisten.

Das Gräbergesetz dient dazu, diesen Toten in be-sonderer Weise zu gedenken und für zukünfti-ge Generationen die Erinnerung an die schreck-lichen Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft wach zu halten. Zu diesem Zweck bleiben die auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutsch-land liegenden Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft dauerhaft bestehen.

Heute trägt der Bund die finanziellen Aufwen-dungen, die sich aus der Ruherechtsentschädi-gung und dem Bestandsschutz ergeben. Hierzu gehören unter anderem die Pflege der Gräber, Verlegungsmaßnahmen und Identifizierun-gen. Das BVA ist zuständig für die Abrechnung und Erstattung dieser Kosten.

Der Grundstückseigentümer hat einen An-spruch auf Entschädigung für die fehlende an-derweitige Nutzungsmöglichkeit der Grabflä-chen gegenüber dem Land. Der Regelsatz dieser Entschädigung betrug ursprünglich auf öffent-lichen Friedhöfen ein bis zwei Mark pro Grab. Im

Gegensatz zu dieser pauschalen Abrechnung orientiert sich die heutige Entschädigung maß-geblich an den entgangenen Grabgebühren.

Der Haushaltsansatz für die Aufgabe stieg in den vergangenen Jahren stark an. Mitte der 80er-Jahre hatte der Haushaltstitel einen Um-fang von knapp zehn Millionen Mark. 2009 wa-ren es bereits rund 32 Millionen Euro.

Ein Grund für den Anstieg der Kosten liegt in der steigenden Anzahl von Anträgen. Zudem haben sich im Laufe der Jahre die Gräbergebüh-ren erhöht. Außerdem kamen durch die Wie-dervereinigung zahlreiche Kriegsgräber auf dem Gebiet der früheren DDR hinzu. Dadurch erhöhten sich die Ausgaben noch einmal. Auch mehr als 60 Jahre nach Kriegsende werden im-mer noch Kriegsgräber entdeckt. Die Mahnung vor den Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft gebietet es, auch diese Gräber zu erhalten und zu pflegen.

Zuweisungen

Kriegsgräberfürsorge

Das BVA verwaltet rund 32 Millionen Euro im Zusammen-hang mit Kriegsgrä-bern aller Nationen auf deutschem Boden.

1989 Christoph Grünig

1995Dr. Jürgen Hensen

2010 Christoph Verenkotte

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1967

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Seit seiner Gründung betreibt das BVA das Aus-länderzentralregister (AZR). Der Ursprung die-ser Aufgabe liegt noch weiter zurück: In einer Vereinbarung vom 29. August 1952 verpflich-tete sich die Bundesregierung gegenüber den Alliierten, ein besonderes Kontrollsystem für den Reiseverkehr zu schaffen, in dem die Aus-, Ein- und Durchreisen von Ausländern erfasst werden sollten. Wichtigster Teil dieses Systems war eine Ausländerzentralkartei, die ab 1953 im „Büro für Aufenthaltsgenehmigungen“ geführt wurde. Die Aufgabe wurde aber bereits am 10. November 1955 der „Bundesstelle für Verwal-tungsangelegenheiten beim Bundes minister des Innern“ übergeben, dem Vorläufer des BVA. Durch das Gesetz über die Errichtung des BVA wurde die Aufgabe der Führung des Ausländer-zentralregisters dem BVA über tragen.

Von der Karteikarte zur EDV

Zunächst wurde das Register manuell auf Kar-teikarten geführt. Der Ausländer datenbestand nahm rasch zu. Deshalb waren bald rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Ver-waltung der Daten betraut. Schon Mitte der 60er-Jahre wurde klar: Die Datenmasse konn-te nicht weiter allein auf Karteikarten geführt werden. Eine Lösung bot die elektronische Da-tenverarbeitung.

Die Einrichtung einer maschi-nellen Haupt-datei erfolgte zunächst auf der EDV-Anlage des Statis tischen Bun-desamtes in Wies-

baden. Mit der Zustimmung des BMI wurde am 1. August 1967 im Dienstgebäude des Statisti-schen Bundes amtes eine Außenstelle des BVA eingerichtet. Diese bearbeitete mit sachlicher und personeller Unterstützung des Statistischen Bundesamtes die bereits elektronisch erfass-ten Daten des Ausländerzentralregisters. Zeit-gleich traten die Verwaltungsvorschriften zum Aus länder zentralregister in Kraft. Damit lagen erstmals rechtlich verbindliche Regelungen für das Register vor, die die computergestützte Be-arbeitung der Aufgabe vereinfachten. Denn so konnten Datei-Eingabemasken erstellt werden, die sich an dem Datenbedarf der verbindlichen Vorschriften orientierten.

In zwei Automationsstufen schritt die Digita-lisierung der Datenerfassung für das Auslän-derzentralregister voran: Für die erste Auto-mationsstufe, dem so genannten Wiesbadener Verfahren, wurden bei der Datenübernahme rund fünf Millionen Karteikarten für die Haupt-datei und 170.000 Karteikarten für die Suchdatei erfasst. Die Daten wurden auf Lochkarte gespei-chert und per Magnetband weiterverarbeitet. Es war erstmals möglich, ohne manuelle Suche in den Millionen von Karteikarten auf einen Da-tensatz zuzugreifen.

Das maschinelle Wiesbadener Verfahren hatte jedoch Schwächen in der Auswertbarkeit der Daten. Diese dauerte sehr lange und hatte ne-gative Auswirkungen auf die Aktualität. Zudem reichten die Kapazitäten des zentralen Rech-ners im Statistischen Bundesamt nicht mehr aus. Schon 1970 begannen deshalb auf Weisung des damaligen Bundesinnenministers Genscher Organisationsuntersuchungen für die Über-nahme der Daten des AZR auf eine neue eigene

Ausländerzentralregister

Von der Karteikarte über die Lochkarte bis zum Großrechner

Lochkarte

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Datenverarbeitungsanlage des BVA. Diese sollte einen möglichst schnellen Direktzugriff auf den Datenbestand ermöglichen und die Aktualität des Registers sicherstellen. Bereits ein Jahr spä-ter wurde in einer Außenstelle des BVA in Bonn das neue System installiert.

Innovation Magnetplatte

Durch die Umstellung der Datenspeicherung auf Magnetplatten konnten mehr Informa-tionen auf engerem Raum festgehalten wer-den. Außerdem konnten die Daten kurzfristiger ausgewertet werden. Neue Daten wurden zur Datenerfassung auf Magnetbändern im Daten-trägeraustausch in das Verfahren übernom-men. Die Übernahme von Daten der melden-den Behörden erfolgte nunmehr täglich. Bei Übernahme der Daten erfolgten elektronische Kontrollen der Schlüssigkeit. Die Übernahme fehlerhafter Daten konnte dadurch minimiert werden.

Einen weiteren Fortschritt für die Aktualität der AZR-Daten bedeutete der Anschluss von Daten-sichtgeräten, mit denen die gewünschte Infor-mation direkt am Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt werden konnte. Mittels Fernschreiben wurden Informationen an Behörden weiterge-leitet, die nicht mit Datensichtgeräten an das AZR angeschlossen waren.

Die Kontrolle der Fristen, zum Beispiel der Löschfristen, musste nicht mehr manuell durch die Bearbeiter erfolgen, sondern konnte maschi-nell terminiert und durchgeführt werden. Mit-teilungen bei Vorliegen ausländerrechtlicher Erkenntnisse wurden automatisiert aufbereitet und an die Ausländerbehörden versandt.

Diese Automationsstufe des AZR wurde erst ab-gelöst mit Umzug des BVA nach Köln-Riehl. Mit der Einrichtung eines neuen Rechenzentrums (siehe 1971) erfolgte die Übernahme der Pro-gramme und Dateien auf das Betriebssystem BS 2000. Dieses System hat in modifizierter Form bis heute gute Dienste geleistet, befindet sich aber im Rahmen eines mehrjährigen Projektes gerade in der Ablösung.

Auch in der Folgezeit wurde das AZR mittels moderner und innovativer Technik weiterent-wickelt. Dabei stehen insbesondere neue Kom-munikationstechnologien im Fokus, um durch eine umfassende Vernetzung eine bessere Auf-gabenerfüllung zu gewährleisten.

Lochkarten- auswertgerät

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1968

Am 1. Oktober 1968 nahm die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des BVA ihre Ar-beit auf. Die Fachaufsicht über diese Abteilung des BVA liegt bis heute beim Auswärtigen Amt.

Mit dem stetigen Ausbau der schulischen Arbeit im Aus land wuchsen die Aufgaben des BVA, bei-spielsweise die der finanziellen Betreuung. Da-her sollten sie aus dem Schulreferat im Auswär-tigen Amt heraus auf eine neu zu schaffende Organisations ein heit übertragen werden. Über deren Zuordnung wurde allerdings heftig de-battiert: Das Auswärtige Amt wollte weisungs-befugt bleiben; das Bundesministerium der Fi-

nanzen lehnte die Verlagerung wegen zu hoher Kosten ab. Das BMI setzte sich für eine Einglie-derung in das BVA in Köln ein. Gegen diese Lö-sung sprach sich die Kultusministerkonferenz zunächst aus, da sie eine Einflussnahme auf die Kulturhoheit der Länder befürchtete.

Auch der Bundestag behandelte wiederholt die Frage der Zugehörigkeit. Im Juni 1967 fasste er den ein stimmigen Beschluss, dass eine Zentral-stelle für das Auslandschulwesen im Geschäfts-bereich des Auswärtigen Amtes eingerichtet werden sollte. Der Bundesrechnungshof legte jedoch ein Gutachten vor, wonach eine Ein-bindung in das BVA die bei weitem wirtschaft-lichste Lösung sei, befürwortete aber ebenfalls die enge Anbindung an das Auswärtige Amt. Man einigte sich schließlich auf eine Kompro-misslösung: Am 1. Oktober 1968 nahm die ZfA im BVA ihre Arbeit auf. Bereits am 16. September 1968 wurde dies im Bundesanzeiger bekannt gegeben. Fachlich untersteht seitdem die ZfA dem Schulreferat des Auswärtigen Amtes.

Für Auslandsschulen mehr erreichen

Zu den Aufgaben der ZfA gehörten unter ande-rem die alle Auslandsschulen betreffenden Ver-waltungsangelegenheiten, die pädagogische und finanzielle Betreuung der Schulen inklusive der Lehrmittelversorgung und die Vermittlung von Lehrkräften. Der erste Abteilungsleiter der ZfA, Engelbart Onnen, verfolgte das Ziel: „Wir vertrauen einfach darauf, dass wir mehr für unsere Auslandsschulen erreichen können, als das bisher möglich war.“ Ab März 1969 wurde er dabei tat-kräftig von elf auslandsschulerfahrenen Päda-gogen und drei leitenden Verwaltungskräften unterstützt. 1971 gab es bereits 14 pädagogische

Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben

Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen im BVA1968

Kurze Geschichte des deutschen Auslandsschulwe-sens

Die ersten deutschen Schulgründungen fanden im späten Mittelalter statt, beispielsweise 1319 in Reval, dem heutigen Tallinn. Die Sankt-Petri-Schule in Kopenhagen, gegründet 1575, existiert immer noch. Durch die verstärkte Auswanderung im 19. Jahrhun-dert kam es zu einer Vielzahl von Neugründungen Deutscher Schulen im Ausland. Das Deutsche Reich reagierte bereits 1878 mit der Einrichtung eines „Reichsschulfonds“ auf den erhöhten Bedarf.

Bereits 1905 wurde im Auswärtigen Amt ein Schul-referat gegründet. Damit begannen eine bewusste politisch-strategische Ausrichtung und die aktive Förderung des deutschen Auslandsschulwesens. Die Anzahl der Deutschen Schulen war aufgrund der historischen Ereignisse stets starken Schwankungen unterworfen.

Dennoch wurden bereits 1954 etwa 1.000 Lehrkräfte an 300 Auslandsschulen in der ganzen Welt vermit-telt.

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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Zen-tralstelle.

Aus den zunächst fünf Referaten wurden später zwei Referatsgruppen gebildet. Es gab eine or-ganisatorische Trennung zwischen „im eigentli-chen Sinne pädagogisch-orientierten“ Organi-sationseinheiten und anderen „der Verwaltung im engeren Sinnen dienenden“, wie Onnen es damals beschrieb. Immer stärker stellte sich je-doch heraus, dass pädagogische Arbeit und Ver-waltungshandeln derart miteinander verzahnt sind, dass eine organisatorische Trennung eher hinderlich ist. Folgerichtig wurden später die Referatsgruppen abgeschafft.

01.10.1968 Gründung der ZfA mit zunächst drei Beschäftigten unter der Leitung von Engelbart Onnen.

1975 Das Deutsche Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz (DSD) wird eingeführt.

1976 Gründung der Ständigen Arbeitsgruppe Deutsch als Fremd-sprache (StADaF) zur Koordinierung aller Maßnahmen zur Förderung der deutschen Sprache weltweit.

1978 Der „Rahmenplan für die Auswärtige Politik im Schul-wesen“ wird vom Bundeskabinett verabschiedet. Ziel ist, die Begegnung mit den Menschen und der Kultur des Gastlandes zu fördern.

1980 Die Erstausgabe der „Begegnung“ als Zeitschrift für deutsche schulische Arbeit im Ausland erscheint.

1987 Die ZfA baut das Informationssystem für das Auslandschul-wesen (ISAS) auf.

1990 Deutscher Bundestag stellt in seiner Entschließung fest, dass sich der Rahmenplan bewährt hat, und schreibt ihn fort.

1990 In Polen, Bulgarien, der Tschechoslowakei, Rumänien und Ungarn nehmen die ersten Programmlehrer den Unterricht zusammen mit z.T. ursprünglich von der DDR entsandten Deutschlehrkräften auf.

1992 Der Bund-Länder-Ausschusses für Schulische Arbeit im Ausland (BLASchA) wird als Nachfolgegremium des ASchA (reiner Länderausschuss) gegründet.

1996 Die Homepage der Zentralstelle wird unter der Adresse www.auslandsschulwesen.de von Präsident Dr. Jürgen Hensen frei geschaltet.

2000 Die Konzeption 2000 des Auswärtigen Amtes legt Grund-sätze der Auswärtigen Kultur- und Bildungsarbeit fest.

2001 Start des gemeinsamen Projektes „Gemischtsprachiges IB“ von IBO und ZfA.

2002 Der erste Weltkongress der Deutschen Auslandsschulen findet in Mexiko statt.

2006 Die ZfA entwickelt ein pädagogisches und betriebswirt-schaftliches Kennzahlenset, um die Leistungsfähigkeit der Auslandsschulen messen und vergleichen zu können.

2008 Initiative des Auswärtigen Amtes: „Schulen: Partner der Zukunft“ durch Bundesaußenminister Dr. Steinmeier.

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1968

Kulturelle Begegnungen

Auf eine früher eher nationalstaatlich orientier-te Bildungspolitik folgte eine weltoffene Politik, die sich der Kultur und Sprache der Gastländer öffnete. Im Rahmen dieser Neuausrichtung ist der intensive partnerschaftliche Austausch er-klärtes Programm. Neben der Gründung neuer Auslandsschulen rückte der Ausbau der Koope-ration mit ausländischen Schulen in den Fokus der Arbeit. Der „Rahmenplan für die Auswärti-ge Politik im Schulwesen“, den das Bundeskabi-nett 1978 verabschiedete, spiegelte eine solche Neuorientierung wieder. Die Aufhebung der Rassentrennung in Südafrika in den 90er-Jahren oder der Fall der Mauer und die damit verbun-dene Öffnung nach Mittel- und Osteuropa stell-ten die ZfA vor neue gewaltige Herausforderun-gen.

Die ZfA ist sich ihrer kultur- und bildungspoliti-schen Verantwortung bewusst. Und sie hat mit ihren inzwischen rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern enorm viel bewältigt. Das Zusam-menspiel mit den Bundesländern funktioniert sehr gut: Die Einrichtung des Bund-Länder-Aus-schusses für schulische Arbeit im Ausland im Jahre 1992 sollte die Zusammenarbeit mit den

Ländern konzentrieren, stärken und vereinfa-chen. Im Hinblick auf den Föderalismus war das kein leichtes Unterfangen. Doch die Arbeitsbe-ziehungen zwischen den Vertretern der Länder und der ZfA sind inzwischen eng und offen, alle Beschlüsse werden einvernehmlich gefasst.

Auch im Auswärtigen Amt ist man mit der ZfA im BVA sehr zufrieden. „Die Praxis hat gezeigt, dass die anfänglichen Bedenken gegen die Aus-gliederung der schulfachlichen Aufgaben aus dem Auswärtigen Amt völlig grundlos waren“, bilanziert Martin Kobler, ehemaliger Leiter der Abteilung Kultur und Kommunika tion im Aus-wärtigen Amt. „Die Arbeitsteilung zwischen dem Auswärtigen Amt und der ZfA hat sich nachhaltig bewährt und gestaltet sich in hervorragender Wei-se“, so Kobler.

2008 feierte die ZfA 40-jähriges Be stehen.

1960 Karl von Rumohr

1969 Dr. Bert Even

1967 Dr. Walther Schultheiß

1966 Alfred Faude

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Bert Even, eigentlich Paul Hubert Even, wurde am 14. März 1925 in Krefeld geboren. Während der Schulzeit war er in der damals illegalen ka-tholischen Jugendbewegung aktiv. Nach der Reifeprüfung und dem Reichsarbeitsdienst, beides 1943, nahm Even bis 1945 als Infanterist am Krieg teil. In dieser Zeit wurde er zwei Mal schwer verwundet und geriet kurz in Kriegsge-fangenschaft.

Nach dem Krieg studierte Even von 1945 bis 1948 Rechts- und Staatswissenschaft an der Universität Köln. Die erste juristische Staatsprü-fung legte er 1949 ab. Nach dem Referendariat begann er seine Promotion zum Thema „Das Widerstandsrecht des Staatsbürgers“ an der Universität Köln. 1953 legte er die zweite juris-tische Staatsprüfung ab. In der Zeit von 1951 bis 1956 unternahm er Studienreisen nach Holland, Frankreich, in die Schweiz, nach Italien, Eng-land und in die USA. Später besuchte er Israel und Südamerika.

Nach der großen juristischen Staatsprüfung trat er 1954 als Regierungsassessor in den Dienst des Regierungspräsidiums Düsseldorf. Weitere Sta-tionen auf seinem Karriereweg umfassten die Tätigkeit als Dezernent beim Regierungspräsi-denten in Düsseldorf (1945-1947) und ein Man-dat für den Deutschen Bundestag (1957-1969). Ab 1965 war er stellvertretender Vorsitzender im Innenausschuss des Bundestages und ab 1967 Vorsitzender des Arbeitskreises I (Recht und Inneres) der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Außerdem war Even Mitglied des engeren Frak-tionsvorstandes.

Nebenbei bekleidete er den Vorsitz des Trägervereins der Karl-Arnold-Bildungsstätte in Bonn-Bad Godesberg (1959-1979) und den Bundesvorsitz der Jungen Union (1961-1963).

1969 wurde Dr. Even zum Prä-sidenten des BVA ernannt. Im Rahmen dieser Tätigkeit arbei-tete er auch als Dozent in der Ausbildung des gehobenen Dienstes der allgemeinen und inneren Verwaltung des Bun-des mit. 1985 wurde er in Personalunion auch Präsident des Bundesausgleichsamtes und Vor-sitzender des Verwaltungsrates der Deutschen Ausgleichs bank. Beide Ämter hatte er bis zu sei-ner Pensionierung im Jahr 1990 inne.

Dr. Bert Even ist Träger des Großen Bundes-verdienstkreuzes.

BVA intern: Die Präsidenten

Dr. Bert Even wird Präsident des BVA

Dr. Bert Even

1969

1989 Christoph Grünig

1995Dr. Jürgen Hensen

2010 Christoph Verenkotte

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Die 70er-Jahre im Bundesverwaltungsamt wa-ren geprägt von einer zunehmenden Aufgaben-erweiterung. Die größte Aufgabe, die in diesem Jahrzehnt vom BVA übernommen wurde, ist die BAföG-Bearbeitung. Seit 1971 unterstützt das BVA die Ausbildungsförderung und leistet da-mit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Bildungschancen für alle jungen Menschen in Deutschland. Die Aufgabe des BVA ist es, Ausbil-dungskredite wieder einzuziehen, damit auch in den folgenden Generationen viele junge Menschen eine gute Ausbildung genießen oder Hochschulen besuchen können.

Auch das BVA erweiterte seine Ausbildungs-kompetenzen. So bestimmte das Bundesmi-nisterium des Innern das BVA 1971 für seinen Geschäftsbereich zur „Zuständigen Stelle“ für die Ausbildung in der öffentlichen Verwaltung. Seitdem überwacht es die ordnungsgemäße Be-rufsausbildung in allen ihm angeschlossenen Behörden. Nach und nach übertrugen 16 wei-tere Bundesressorts sowie die Verwaltung von Bundestag und Bundesrat dem BVA die Funk-tion der „Zuständigen Stelle“.

1979 wurde der Beruf des/der Verwaltungsfa-changstellten eingeführt. Diese Ausbildung

bereitet junge Menschen auf eine Tätigkeit als Tarifbeschäftigte im mittleren Dienst vor. Als sich alle beteiligten Ausbildungsbehörden im Köln-Bonner-Raum zu einem Ausbildungsver-bund zusammenschlossen, war die Kompetenz des BVA gefragt. Aufgrund seines großen Erfah-rungsschatzes in der Beamtenausbildung über-nahm es als zentraler Dienstleister die dienstbe-gleitende Unterweisung der Auszubildenden.

Einen weiteren zentralen Punkt für kompeten-te Beratung in der Behördenlandschaft stellte das BVA ab 1977 dar, als ihm die Bundesstelle für Büroorganisation und Bürotechnik (BBB) über-tragen wurde. Die BBB unterstützte die Behör-denwelt bei der Auswahl geeigneter Informa-tions- und Kommunikationstechnologie. Damit entlastete das BVA zahlreiche Behörden, denn der schnell wachsende Markt der Bürotechnik war damals nur noch schwer zu überblicken.

In den 70er-Jahren begann das BVA auch mit der Bearbeitung von Zuwendungsaufgaben in der Sportförderung. Somit unterstützt es den Leistungssport in Deutschland auf seinem Weg zu den Olympischen Spielen, Welt- und Europa-meisterschaften und vielen weiteren internatio-nalen Wettbewerben.

1970-1979 Die Jahre der Aufgabenerweiterung

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1970

1970

Es war einmal ein Bundesamt. In dem Bundes-amt lebten viele gute Feen, die das Unmögliche möglich machten. Sie halfen den Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern, mit der Außenwelt Kontakt zu pflegen, denn sie beherrschten die seltene Kunst, gedruckte Schriftdokumente herzustellen.

Klingt wie ein Märchen? Ist es auch fast. Aller-dings waren die Feen seit den 70er-Jahren eher unter der Bezeichnung „Damen vom Schreib-dienst“ bekannt. Fast 70 Schreibkräfte waren noch 1990 im BVA beschäftigt. Etwa 30 Mitar-beiterinnen arbeiteten im zentralen Schreib-dienst, die übrigen waren entweder in den Vor-zimmern der Abteilungsleitungen eingesetzt

oder aber mit speziellen Aufgaben in einzelnen Fachbereichen betraut.

Der Weg von der Roh fassung zum fertig ge-druckten Schriftstück war lang: Ein im Sachge-biet gefertigter Entwurf wurde durch den Bo-tendienst zur Schreibdienstleiterin gebracht. Dies geschah meist in Form einer besprochenen Kassette. Diese waren von höchst unterschied-licher Qualität, was sowohl die Aussprache als auch die Diktion betraf. Die Güte der gefertig-ten Schreiben hing deshalb oft von der Schreib-kraft ab.

Eine weitere Variante Entwürfe einzureichen, stellten so genannte PTV-Aufträge dar. PTV steht dabei für „Programmierte Textverarbei-tung“, ein Verfahren, bei dem wiederkehrende Textpassagen als vorgefertigte Textbausteine im elektronischen Speicher der Schreibmaschi-nen hinterlegt wurden. Diese konnten bei Be-darf per Schlüsselzahl im Entwurf benannt und durch die Schreibkraft abgerufen werden. So mussten wiederkehrende Texte nicht ständig neu geschrieben werden.

Die Schreibdienstleiterin verteilte die einge-henden Aufträge an die auf die jeweiligen Ver-fahren spezialisierten Mitarbeiterinnen, die die entsprechenden Schreiben fertigten. Anschlie-ßend gingen diese über den Botendienst zurück an die Auftraggeber in den Referaten.

Hier wurde korrigiert und stilistisch verändert und der Weg zum Schreibdienst begann erneut. Je nach Häufigkeit dieser Veränderungen ver-längerte sich die Dauer bis das unterschriftsrei-fe Schreiben das Haus verlassen konnte. Durch

Aufgaben im Wandel

Schreibdienst – Die hohe Kunst der Erstellung gedruckter Dokumente

Auf diesen und ähnlichen Schreib-

maschinen tippte der Schreibdienst bis in

die 90er-Jahre.

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die Einführung der PCs hatte der Schreibdienst seine Daseinsberechtigung von heute auf mor-gen verloren und das Unvorstellbare wurde Re-alität. Die Schreibdamen wurden als Bürosach-bearbeiterinnen in den Dienstablauf integriert. Organisatorische Schritte lagen in der Hand der jeweiligen Abteilung oder des jeweiligen Refe-rates, bis zur flächendeckenden Einführung der PCs.

Heute schreiben die Beschäftigten ihre Texte selbst und entscheiden wann und in welcher Form ein Schriftstück das Haus verlässt.

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1970

Moderne Informationstechnik nimmt – nicht erst seit dem „E-Government-Zeitalter“ – eine Schlüs-selrolle bei der Bewältigung des breiten Aufgaben-spektrums ein. Bereits seit vielen Jahren unterstütz-te das BVA alle ausstattungsfähigen Arbeitsplätze informationstechnisch. In einigen Bereichen – wie dem Ausländerzentralregister oder der BAföG-Bearbeitung – reicht diese Unterstützung bis in die 70er- und frühen 80er-Jahre zurück. So blickt das BVA auf mittlerweile 40 Jahre IT-Geschichte zurück:

1970 hatte das BVA bereits einen (und nur einen!) Computer. Der Personalcomputer (PC) war noch nicht erfunden, ebenso waren noch keine Silizium-Halbleiterspeicher im Einsatz. Der Arbeitsspeicher von 128 Kilobyte bestand – Bit für Bit – aus Ferrit-kernringen, waagerecht und senkrecht mit fei-nen Drähten zum „Schreiben und Lesen“ der Bits durchzogen und in sieben großen Metallschrän-ken angeordnet.

1981 begann das automatisierte Visa-Verfahren mit Datenübertragungen von der Deutschen Botschaft in War schau. Außerdem wurde das Daten über tragungs netz der Polizei über eine Rechner kopplung mit proprietärem Daten-übertragungsprotokoll an das Ausländerzentralre-gister angeschlossen. Datennetze wurden immer wichtiger für das BVA. Ab 1984 setzte das BVA die ersten PCs für die Textverarbeitung ein. Die Pro-grammierer hatten inzwischen Datensichtgeräte mit Editoren zur Erfassung und Veränderung ih-rer Pro gramme auf dem Großrechner. 1985 setzte das BVA NATURAL, eine Programmiersprache der vierten Generation, in Verbindung mit dem Daten-bankverwaltungssystem ADABAS erfolgreich zu-nächst im BAföG-Verfahren ein. 1987 startete das

ambitionierte ISAS-Projekt, das Informationssys-tem Auslandsschulwesen. Es war das erste objekt-orientierte System.

1988 wurde in nur einem Jahr das IT-Verfahren Aussiedleraufnahme nach dem Vorbild von BAföG mit integrierter Daten- und Textverarbeitung an vernetzten PCs entwickelt. 1989 wurden bundes-weit die für die Aufnahme von Aussiedlern gegrün-deten Liegenschaften vernetzt. Nur so konnten mehr als 400.000 Aussiedler jährlich in der Arbeits-spitze aufgenommen werden. 1991 setzte das BVA die ersten MS-Windows-Personalcomputer ein. Das war bereits die zweite Generation von PCs und Textverarbeitung am Arbeitsplatz in der BAföG-Abteilung. Seit 1993 wurde die einheitliche, struk-turierte Hausverkabelung mit Glasfaserleitungen für die Etagenverbindung und aktive Komponen-ten durch ein Netzwerkkonzept sichergestellt.

1994 konzipierte das BVA ein Dokumenten- und Workflowmanagementsystem für die BAföG-Auf-gabe, das ab 1997 als „Papierloses Büro“ startete. 1999 – noch vor dem Umzug von Regierung und Bundestag nach Berlin – erlangte der forcierte An-schluss an den IVBB (Informationsverbund Berlin-Bonn) entscheidende Bedeutung für die IT-Ent-wicklung des BVA.

Der Einstieg als IT-Dienstleister ist ein Auftrag des Bundeskanzleramtes: Zur Vor bereitung und Nach-bereitung der Sitzungen des Bundeskabinetts ent-wickelte das BVA innerhalb von nur drei Monaten den „Kabinettsserver“ eine Anwendung auf Basis der Webtechnologie und Open-Source-Software. Es folgten weitere Entwicklungen, wie das Travel Management System, das fortan Online-Buchun-gen über das Internet und Antragstellung sowie

Informationstechnik

Früh übt sich... – Bereits vor 40 Jahren wurden die Grundlagen für den IT-Dienstleister BVA gelegt

1970

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Abrechnung von Dienstreisen in einem Workflow ermög licht. 2000 hatte ein großes Team die ersten Stunden des Jahres ebenso wie die letzten Stunden 1999 im Dienst verbracht: „Year 2 Kilo“ (Y2K) (Siehe Artikel 1999).

Auf der Expo2000 in Han nover startete der Bundes -kanzler die größte E-Govern ment-Initiative Euro-pas: Bund Online 2005. Das BVA etablierte sich mit

Kompetenz zentren (zum Bei-spiel zur IT- und Prozessbera-tung) und Basis komponenten (das Content Management System „Government Site Buil-

der“) als bedeutender IT-Dienstleister der Initiative BundOnline 2005. Bereits am ersten November realisierte es mit BAföG-Online eines der ersten transaktionsorientierten E-Government-Angebo-te: Internet anträge der BAföG-Darlehensnehmer wurden medien bruchfrei in elek tronischen Ak-ten bearbeitet. 2001 erhielt das BVA den ersten E-Government-Preis für Bundes- und Landesbehör-den.

Mit diesem Know-how ist die IT selbst Basis einer neuen Dienstleistung geworden. 2006 errich-tete das BMI im BVA die Bundesstelle für Informa-tionstechnik (BIT). Mit IT-Dienstleistungen in Form von Beratung, Hosting-An-geboten oder durch die Wei-tergabe der entwickelten IT-Pro dukte war die BIT gestartet. Seitdem ist ihr Angebot ständig gewach-sen. Neue Kompetenzfelder wurden aufgebaut, unter anderem zur Open-Source-Software oder zum Großprojektmanagement.

Die IT-Lösungen des BVA überzeugen national wie international: Gleich zwei Mal wurde im Jahr 2007 mit dem Deutschen Verwaltungsdiensteverzeich-nis eine gemeinsam mit den Ländern und Kom-munen entwickelte Infrastrukturkomponente bei E-Govern ment-Wettbewerben ausgezeichnet.

2009 wurde das Portal „bund.de“ mit dem BIENE-Award als eine der besten barrierefreien Webseiten von der Aktion Mensch und der Stiftung Digitale Chancen ausgezeichnet. Durch die Benennung als eines der ersten IT-Dienstleistungszentren (DLZ-IT) des Bundes durch den Rat der IT-Beauftragten der Bundesregierung wurde die langjährige und professionelle IT-Erfahrung des BVA bestätigt und eine neue Perspektive eröffnet.

Das Jahr 2010 steht unter anderem im Zeichen der „Green IT“. Durch die Ausrichtung des Rechenzen-trums auf Energieeffizenz wird ein Musterrechen-zentrum realisiert. Die gewonnenen Kenntnisse und Erfahrungen zum Thema Green IT werden gebündelt und ein Wissenstransfer in die gesamte Bundesverwaltung sichergestellt. Damit wird das BVA einen wichtigen Beitrag zum übergeordneten Ziel leisten, den durch IT-Betrieb in der Bundesver-waltung verursachten Energieverbrauch bis zum Jahr 2013 um 40 Prozent zu reduzieren.

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Zwei Jahre nach dem Inkrafttreten des Berufs-bildungsgesetzes schlug am 10. September 1971 die Geburtsstunde des BVA als „Zuständige Stelle nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG)“. Das BBiG regelt seit 1969 den Rahmen und die Zuständigkeiten für die Berufsausbildung in Deutschland. Für die Ausbildungsverhältnis-se in der Bundesverwaltung beauftragen die obersten Bundesbehörden für ihren Geschäfts-bereich die so genannte Zuständige Stelle für die Berufsausbildung.

Als erste oberste Bun-desbehörde bestimmte das Bundesministerium des Innern das BVA als „Zuständige Stelle“ für seinen Geschäftsbereich. Seitdem überwacht das BVA die ordnungsgemä-ße Berufsausbildung in den ihm angeschlosse-nen Bundesbehörden. Zudem berät es die Be-hörden in Ausbildungs-fragen und führt die be-ruflichen Zwischen- und Abschlussprüfungen der Auszubildenden durch.

In der Startphase waren Ausbildungsverhältnisse im Angestelltenbereich des öffentlichen Diens-tes noch ein Novum. Das

BVA betreute anfangs le-diglich 13 Auszubildende in drei verschiedenen Berufen und drei ausbildenden Bundeseinrich-

tungen. Dies sollte sich schnell ändern. Sukzes-sive übertrugen 16 weitere Bundesressorts und die Verwaltungen von Bundestag und Bundes-rat dem BVA die Funktion der „Zuständigen Stelle nach dem BBiG“.

Der Ausbildungspakt der Bundesregierung mit der Wirtschaft stellte ab 2004 alle bis dahin ge-kannten Dimensionen der Berufsausbildung in der Bundesverwaltung in den Schatten. Die Zahl der Auszubildenden, die jetzt in rund 90 Beru-fen ausgebildet werden, hat sich auf über 4.000 vervielfacht. Weit mehr als 300 Dienststellen des Bundes sind zwischenzeitlich an der Nach-wuchsausbildung beteiligt. Eindrucksvoller Beleg ist auch die Zahl der Prüfungsausschüsse, die innerhalb kurzer Zeit von gewohnten 25 auf über 60 ausgeweitet werden musste.

Ein besonderer Glanzpunkt der Arbeit als zustän-dige Stelle nach dem Berufsbildungsgesetz re-sultierte aus der deutschen Wiederver einigung. Vielen Jugendlichen in den neuen Bundeslän-dern mussten berufliche Perspektiven nach an-erkannten Standards eröffnet werden – eine He-rausforderung, der sich Bundesregierung und BVA in besonderem Maß verpflichtet fühlten. 1991 entstand innerhalb weniger Monate das Ausbildungszentrum des BVA in Berlin. Dieses hat inzwischen erfolgreich mehrere Tausend Auszubildende auf ihren Berufsabschluss vor-bereitet. (Siehe Artikel 1990: Übernahme von Auszubildenden aus der ehemaligen DDR)

Berufsbildung

Zuständige Stelle in der Ausbildung für die öffentliche Verwaltung

1971

1971

Was macht die „Zuständige Stelle“?

Die „Zuständigen Stellen“ nehmen wichtige Verwaltungsaufgaben bei der Berufsausbildungsvorbereitung, Berufsausbildung, beruflichen Fort-bildung und bei der beruflichen Umschulung wahr. Sie

• prüfen die Eignung von Ausbil-dungsstätten und Ausbildern,

• tragen die Ausbildungsverträge in das Verzeichnis der Ausbildungs-verhältnisse ein,

• beraten in allen Fragen der Ausbil-dung,

• erlassen Rechtsvorschriften zur Durchführung der Aus- und Fort bildung,

• richten Prüfungsausschüsse ein,

• vergeben die Abschlusszeugnisse.

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1971 vermittelte die ZfA den ersten Verwal-tungs leiter an eine Deutsche Auslandsschu-le: Regierungs oberamtsrat Helmut Riesner wurde an der Deutschen Botschaftsschule Te-heran eingesetzt. Er hatte zuvor im BVA gear-beitet. Mit 2.200 Schülerinnen und Schülern sowie 150 Lehrkräften, von denen allein 50 aus Deutschland vermittelt waren, war die Deut-sche Schule Teheran in den 70er-Jahren die größte Deutsche Auslandsschule.

Deutsche Auslandsschulen sind mit kleinen Wirtschaftsunternehmen vergleichbar. Den Verwaltungsleitern wird deshalb eine Menge abverlangt. Ein professionelles Management sowie die Fähigkeit, über den Tellerrand hinaus zu denken und zu planen, sind dafür unabding-bare Voraussetzungen.

Heutzutage haben deshalb die meisten Ver-waltungsleiterinnen und Verwaltungsleiter eine betriebswirtschaftliche Ausbildung. Sie sind außerdem Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für viele verschiedene Stellen und Institutionen: Sie arbeiten eng mit dem Vorstand, der Schulleitung und allen Beschäf-tigten der Schule zusammen, vom einzelnen Lehrer bis zum Hauspersonal.

Auslandsschulwesen

Erster Verwaltungsleiter an einer Deutschen Auslandsschule

Schülerinnen der Deutschen Botschaftsschule Teheran mit im Kunstunterricht gemalten Bildern

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Das BAföG leistet seit seiner Einführung einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Bildungs-chancen für große Teile der Bevölkerung. Als besonderer Teil des Sozialgesetzbuches Erstes Buch dient es der Verwirklichung des sozial-politischen Grundgedankens, allen jungen Menschen Zugang zu einer qualifizierenden Ausbildung zu ermöglichen, unabhängig von der wirtschaftlichen Situation der Familie, und die Bildungschancen aller gesellschaftlichen Schichten zu erhöhen. Damit auch spätere Ge-nerationen von der staatlichen Ausbildungsför-derung profitieren können, wird die Förderung teilweise als rückzahlbares Darlehen gewährt. Die Aufgabe der Verwaltung und Einziehung von Darlehen wurde dem BVA durch das Bun-desausbildungsförderungsgesetz (BAföG) mit Wirkung zum 1. April 1972 übertragen.

Die Prüfung der individuellen Fördervoraus-setzungen, die Bewilligung und die Vergabe der Ausbildungsförderung erfolgt durch die Ämter für Ausbildungsförderung in den Ländern und Gemeinden.

Zu Beginn hat das BVA diese Aufgabe in nur ei-nem einzigen Referat wahrgenommen. Doch als die Fallzahlen kontinuierlich und stark an-stiegen, reagierte das BVA rasch und richtete eine gesamte Abteilung ein, die ausschließlich mit der Darlehensverwaltung betraut ist. Dabei arbeitet das BVA eng mit (Fach-)Hochschulen, den Prüfungsämtern, dem Deutschen Studen-tenwerk, den Ländern und den beiden für das BAföG zuständigen Referaten des Bundesmi-nisteriums für Bildung und Forschung (BMBF) zusammen, welche in diesem Bereich die Fach-aufsicht über das BVA ausüben.

Die bei den örtlichen Studentenwerken an-gesiedelten Ämter für Ausbildungsförderung melden dem BVA über Landesrechenzentren jährlich mit einer verschlüsselten Datei die be-willigten Darlehensbeträge und die individu-elle Förderungshöchstdauer für die einzelnen Darlehensnehmerinnen und -nehmer. Im BVA wird für alle neuen Darlehensnehmerinnen und -nehmer die Eröffnung eines Kontos bei der Bundeskasse Halle veranlasst.

Verwaltung von Ausbildungsdarlehen

Ausbildungsförderung im Dienst der Chancengleichheit1972

1972

0

100.000

200.000

300.000

400.000

500.000

600.000

700.000

86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09Jahr

Einnahmen Tilgung und Zinsen (in tausend Euro)

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Seit 1971 bis heute sind durch das BVA rund 3,8 Millionen Darlehensnehmerinnen und -neh-mer erfasst worden. Aktuell werden durch das BVA rund 1,4 Millionen an drei Standorten (in Friedland, Köln und Nürnberg) betreut. Die Rück zahlung beginnt kraft Gesetzes erst fünf Jahre nach Ablauf der Förderungshöchstdauer. Ungefähr sechs Monate vor diesem Zeitpunkt versendet das BVA den so genannten Feststel-lungs- und Rückzahlungsbescheid. Darin wird die Höhe der Darlehenssumme, das Ende der Förderungshöchstdauer und der Rückzah-lungsbeginn festgestellt sowie der Tilgungs-plan mitgeteilt. Der Bescheid enthält darüber hinaus ausführliche Informationen zum Rück-zahlungsverfahren und zu bestehenden gesetz-lichen Vergünstigungen, wie Teilerlassen und Freistellungen. Letzere sind Ausdruck des Sozi-alleistungscharakters des Gesetzes in der Phase der Rückzahlung.

Insbesondere die Freistellung bietet im Rahmen des Darlehenseinzugs die Möglichkeit, sozia-le Härten zu vermeiden und vorübergehend wirtschaftlich schwierigen Situationen Rech-nung zu tragen. Die Prüfung der Einkommens-situation der Darlehensnehmerinnen und -neh-mer im Rahmen einer beantragten Freistellung bildet im BAföG-Bereich einen Schwerpunkt der Arbeit.

Wer sein Staatsdarlehen ganz oder teilweise vor-zeitig zurückzahlen möchte, dem wird vom BVA auf Antrag ein entsprechendes Nachlassange-bot unterbreitet. Hierbei können Nachlässe von acht bis maximal 50,5 Prozent der Darlehens-schuld gewährt werden. Von der vorzeitigen Rückzahlung wird häufig Gebrauch gemacht. Im Schnitt sind es jährlich 50 Prozent der Darle-hensnehmerinnen und -nehmer.

Die vom BVA erzielten Einnahmen werden jähr-lich zu 65 Prozent an den Bund und zu 35 Pro-zent an die das BAföG bewilligenden Bundes-länder zurückgeführt. Damit sichert das BVA die Grundlage dafür, dass auch künftige Studen-tengenerationen in den Genuss dieser staatli-chen Bildungsfinanzierung kommen können.

Geschichte der Ausbildungsförderung in Deutschland

Vor dem 1. April 1972 war die Ausbildungsförderung in Deutsch -land nicht gesetzlich geregelt. In den Anfängen der Bundes repu-blik Deutschland wurden Förderleistungen noch auf der Grund-lage der Reichsfürsorgepflichtverordnung (RFV) vom 13. Februar 1924 von den Gemeinden als Kostenträger vergeben, sofern die Stu dierenden neben einem niedrigen Einkommen auch „beson-ders gute Ausbildungsleistungen“ nachweisen konnten. Auf Bundesebene wurden nur „Kriegsfolgengeschädigte“ im Rahmen eines Bildungsstipendiums gefördert.

Ziel von Bund und Ländern blieb aber die Schaffung eines umfas-senden bundeseinheitlichen Ausbildungssystems. Ein erster Meilenstein auf dem langen Weg war das Honnefer Modell in den 50er-Jahren. Die Förderung war weiter von der Bedürftigkeit bei gleichzeitig überdurchschnittlichen Leistungen abhängig.

Auf Länderebene wurde 1959 außerdem das so genannte „Rhön-dorfer Modell“ ins Leben gerufen, das eine eigene Förderung weiterer spezifischer Hoch- und Fachhochschulen vorsah. Bei beiden Modellen bestand aber weiterhin kein Rechtsanspruch auf Ausbildungsförderung. Durch eine Erweiterung von Artikel 74 Nr. 13 des Grundgesetzes, die dem Bund die Kompetenz zur Regelung von Ausbildungsbeihilfen zuwies, wurde dann der erste „richtige“ Vorläufer des BAföGs - das Ausbildungsförderungsgesetz (AföG) – ermöglicht, das am 1. Juli 1970 in Kraft trat. Es gelang aber erst mit dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) vom 1. Sep-tember 1971 für alle Ausbildungsbereiche eine bundeseinheitliche individuelle Förderungsmöglichkeit zu schaffen. Erstmals in der Bundesrepublik Deutschland wird mit dem BAföG der individu-elle Rechtsanspruch auf Ausbildungsförderung festgeschrieben. Überdurchschnittliche Studienleistungen sind nun nicht mehr erforderlich.

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Das Waffenrecht umfasst alle Vorschriften über Hieb-, Stich- und Stoßwaffen sowie Sprühgerä-te, Schusswaffen und Munition. Das Waffenge-setz ist die Kernmaterie des Waffenrechts.

In unmittelbarem Zusammenhang stehen das Beschussgesetz und das Kriegswaffen-kontrollgesetz sowie die aufgrund dieser Ge-setze ergangenen Verordnungen. Durch das 31. Änderungsgesetz zum Grundgesetz vom 28. Juli 1972 wurde die Gesetzgebungskompetenz auf dem Gebiet des Waffenrechts dem Bund übertragen. Daher konnte am 19. September 1972 das neu geschaffene Waffengesetz ver-kündet werden, wodurch das Reichswaffenge-setz von 1938 aufgehoben wurde. Das BVA über-nahm die Aufgabe im Jahr 1973.

Das Waffengesetz regelt den Umgang mit Waffen oder Munition unter Berücksichtigung

der Belange der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Der Umgang mit Waffen ist erlaub-nispflichtig. Zur Durchsetzung des Waffen-gesetzes ist in Deutschland eine Vielzahl von Waffenbehörden zuständig. Das BVA nimmt ebenfalls Aufgaben einer Waffenbehörde für einen eng definierten Personenkreis wahr. Dazu gehören die Erteilung und der Widerruf waffenrechtlicher Erlaubnisse sowie die Über-prüfung der waffenrechtlichen Zuverlässigkeit und des waffenrechtlichen Bedürfnisses der Waffen besitzer. Waffenrechtlich zuverlässig ist jemand, der Gesetzestreue zeigt. Ein waffen-rechtliches Bedürfnis macht derjenige geltend, der einen vom Gesetz anerkannten Grund für den Waffenbesitz hat, beispielsweise als Jäger oder Sportschütze. Das BVA ist heute zuständig

für die Personengruppen der Deut-schen im Ausland, der ausländischen Militärangehörigen in Deutschland sowie der ausländischen Diplomaten in Deutschland.

Im Laufe der Zeit erfuhr das Waffen-gesetz zahlreiche Veränderungen und Ergänzungen. Bereits seit 1990 erteilt das BVA waffenrechtliche Einzeler-laubnisse wie Waffenscheine unter anderem an Deutsche im Ausland. Die Arbeitsabläufe haben sich seitdem stark verändert. Vor dem Jahre 2000 wurde ohne Karteikarten und PC-Pro-gramme gearbeitet. Grundlage der Arbeit waren ausschließlich Papierak-ten. Die Waffenbesitzkarten und Waf-fenscheine wurden im Schreibdienst

geschrieben und dann aus Sicherheitsgrün-den von einer Mitarbeiterin beziehungsweise

Ordnungsaufgaben

Waffenrecht – Das BVA erteilt und widerruft bestimmte waffenrechtliche Erlaubnisse

1973

1968 Bundeswaffengesetz 1972 Waffengesetz für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland

Das BVA erteilt Erlaubnisse zum Besitz

von Schusswaffen bereits seit 1973.

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einem Mitarbeiter persönlich abgeholt. Erst 2002/2003 wurden elektronische Personenda-teien angelegt.

Ab dem Jahr 2003 zeichnet sich bei den Ver-änderungen eine deutliche Verschärfung des Waffenrechts ab. Mehrere Amokläufe (Erfurt, 26. April 2002; Emsdetten, 20. November 2006; Winnenden, 11. März 2009) veranlassten den Gesetzgeber, die Verbreitung und damit auch den Missbrauch von Waffen einzuschränken. Die Gesetzesänderungen hatten Einfluss auf die Aufgabenstruktur sowohl in der Menge als auch in der Art der waffenrechtlichen Tätigkeit im BVA.

Im Hinblick auf die für 2003 beschlossene um-fangreiche verschärfte Neufassung des Waf-fengesetzes wurde zum 1. November 2002 ein Referat eigens für waffenrechtliche Erlaubnis-se eingerichtet. Neben den bereits lange be-stehenden Aufgaben erhielt das BVA als einzi-ge Waffenbehörde die Zuständigkeit für die Anerkennung von Schießsportverbänden und die Genehmigung von Sportordnungen. Die Bündelung dieser Aufgaben hat den Vorteil der Gleichbehandlung. Dabei werden die Bundes-länder im Anerkennungsverfahren beteiligt.

Ein wichtiger Aspekt ist auch die gute Zusam-menarbeit mit Vertretern der US-amerikani-schen und britischen Streitkräfte in Deutsch-land. Dies ist erforderlich, da in diesen Staaten eine Auffassung zu privatem Waffenbesitz ver-treten wird, die erheblich von der Gesetzeslage der Bundesrepublik Deutschland abweicht.

Zudem ist die Kooperation mit ausländischen diplomatischen Vertretungen, dem Auswär-

tigen Amt, dem Bundeskriminalamt sowie in- und ausländischen Polizeidienststellen und Meldebehörden ein wichtiger Bestandteil der Arbeit des BVA.

Mit der Einführung der noch heute eingesetz-ten elektronischen Waffenverwaltung „condi-tion“ wurden die Arbeitsabläufe modernisiert und das Aufgabenspektrum erweitert. In Zu-kunft werden die Aufgaben im Waffenrecht möglicherweise „papierlos“ erledigt werden können.

Seit 2003 erhielten folgende Schießsportver-bände die Anerkennung durch das BVA:

Bund der Militär- und Polizeischützen e.V. 06.10.2003

Deutscher Schützenbund e.V. 07.11.2003

Deutsche Schießsport Union e.V. 22.09.2004

Bund Deutscher Sportschützen 1975 e.V. 01.10.2004

Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. 09.10.2004

Kyffhäuserbund e.V. 30.03.2005

Bund der Historischen Deutschen Schüt-zenbruderschaften e.V. 30.08.2006

Bayerische Kameraden- und Soldatenvereinigung e.V. 30.10.2007

Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V. 20.11.2007

2003 Modernisierung des Waffenrechts zum besseren Schutz der Bevölkerung.

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19741974

Eine der ältesten aller Zuwendungsaufgaben des BVA ist die Sportförderung, die das BMI mit Beginn des Jahres 1974 dem BVA übertrug.

Seither gehört das BVA zu den zahlreichen Organisationen, die den Leistungssport in Deutschland auf seinem Weg zu den Olympi-schen Spielen, Welt- und Europameisterschaf-ten und vielen weiteren internationalen Wett-bewerben unterstützen.

„Olympia“ steht für die größten aller Spiele, die die Welt des Sports vereinen. Sie auszutragen ist für viele Nationen eine Herzensangelegenheit, aber natürlich auch eine Gelegenheit, sich der Welt zu präsentieren. Deutschland hätte gerne die Olympischen Spiele im Jahr 2012 in Leipzig und Rostock ausgetragen und begann daher 2004 die Werbetrommel zu rühren. Das BVA unterstützte die Bewerbung, indem es Projekte

im Bereich des Standortmarketings im Auftrag des BMI förderte.

Zu diesen Maßnahmen zählten beispielsweise TV-Spots, Printkampagnen und Messepräsen-zen sowie Präsentationen der Bewerberstädte bei nationalen und internationalen Sportgroß-veranstaltungen, mit denen die Öffentlichkeit auf Leipzig und Rostock aufmerksam gemacht wurden.

Leider platzte der Traum von Olympia schon am 18. Mai 2004, da Leipzig und Rostock nicht als Kandidatenstädte durch das Internationale Olympische Komitee benannt wurden. Der damalige Präsident des Nationalen Olympischen Komitees Dr. Klaus Steinbach sagte damals in weiser Voraussicht: „Die Er-gebnisse und Erfahrungen der Leipziger Bewerbung werden auch für zukünftige deutsche Olympiabewerbungen sehr hilf-reich sein.“

Nun steht die Entscheidung über die Ausrichtung der Olympischen Winter-spiele 2018 vor der Tür, bei der das BVA seine Erfahrungen bei der zuwendungs-rechtlichen Betreuung der Projekte für Leipzig und Rostock einbringen und

nach dem Sommermärchen 2006 hoffentlich zu einem deutschen Wintermärchen 2018 in München beitragen kann.

Apropos Sommermärchen: Wenn die Olym-pischen Spiele die größten Spiele sind, was sind die bedeutendsten Weltmeisterschaften? Die Fußball-Weltmeisterschaften! Das konn-te Deutschland 2006 hautnah erleben. Und

Zuwendungsmanagement

Sportträume, Sommermärchen und Skifahren ohne Schnee

1974

Das deutsche Hockey-Team jubelt über Gold bei den Olympischen

Spielen in Peking.

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nicht nur die Deutschen sondern auch „Die Welt zu Gast bei Freunden“. Erinnern Sie sich noch an den Fußball-Globus, der in alle zwölf WM-Austragungsorte reiste? Und an die sechs Skulpturen – die Tablette, der Fußballschuh, das Automobil, die Bücher, die Musiknoten und die Relativitätstheorie? Dies sind nur einige der Projekte, die das BVA anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft zuwendungsrechtlich be-gleitet hat.

Die Bundes regier ung hatte in Zusammen-arbeit mit dem WM-Organisations komitee ein Kunst- und Kultur pro gramm auf ge legt. Die un-terschiedlichsten Pro jekte von Aus stellungen wie Rundlederwelten, Tanz- und Theaterauf-führungen, Musik- und Film darbietungen, Le-sungen bis hin zu weiteren Events und Festivals sind ausgesprochen gut aufgenommen worden. 3,5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer haben sie gesehen. Damit ist ein Doppelpass zwi-schen Fußball und Kultur gelungen, wie er noch nie zuvor bei einer Fußball-Weltmeisterschaft zu finden war. Das Kunst- und Kulturprogramm hat dazu beigetragen, die Vorfreude auf die Fußball-Weltmeisterschaft zu steigern und das „Sommermärchen“ zu begleiten. Zum Schluss lauschten Tausende dem großen Abschlusskon-zert auf der Berliner Fanmeile, schwenkten da-bei ihre Fahnen und sangen „We are the cham-pions…“.

Im Rahmen einer Weltmeisterschaft wird von den Journalistinnen und Journalisten aus aller Welt aber nicht nur über das Sportereignis be-richtet, sondern auch über das Gastgeberland. Diese einzigartige Chance, der ganzen Welt ein Land voller Ideen zu zeigen, wurde im Rahmen der Standortkampagne genutzt. Ein Projekt

war beispielsweise die Ausstellung von sechs Skulpturen. Sie bilde-ten im Sommer 2006 als „Walk of Ideas“ einen Spaziergang durch Ideen aus Deut-schland. Die Skulptu-ren symbolisierten den Ideenreichtum und Er-findergeist von Kom-ponisten und Literaten, Wissenschaftlern und Forschern, Ingenieuren und Tüftlern aus Deutschland.

Auf dem Weg nach Olympia benötigen die Ath-leten und ihre Trainer nicht nur finanzielle Un-terstützung für Lehrgänge, Wettkämpfe und Material, sondern natürlich auch den geeigne-ten Platz und Raum – Sportstätten, in denen sie trainieren können. Seit 2006 bearbeitet das BVA die Zuwendungen für den Sportstättenbau mit einem Volumen von 20 Millionen Euro.

Ein Großprojekt war der Bau der Skisporthalle in Oberhof in Thüringen. In einer Rekordbau-zeit von nur 13 Monaten ist die Halle 2008 und 2009 gebaut worden. Um einen Eindruck vom Aufwand dieses Bauprojekts zu bekommen, muss man sich rund 2.000 Tonnen Stahlbeton-fertigteile, 12.500 Quadratmeter Sockel- und Deckenelemente und über 11.000 Quadratme-ter Isolier-Wandpaneele platziert auf zehn Qua-dratkilometern vorstellen. Die Kosten in Höhe von 14,4 Millionen Euro haben der Bund und das Land Thüringen getragen.

Knapp zwei Kilometer lang ist die Laufstrecke, auf der die zahlreichen Wintersportler in Ober-

Der moderne Fußball-schuh im Land der Ideen

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hof nun optimale Trainingsbedingungen ha-ben, auch wenn der Schnee einmal ausbleibt. Der Schnee kommt dann nicht von weit oben aus den Wolken, sondern aus vier Schnee-Er-zeugern an der Decke der Halle. Dort werden Wasser und Druckluft bei minus 22 Grad unter hohem Druck durch feine Düsen vernebelt und ausgeblasen. Auf seinem sechs bis acht Meter langen Weg von der Decke bis zum Boden ver-wandelt sich der Nebel in Schneekristalle.

Bei all den schönen und positiven Maßnahmen, die das BVA im Sport zuwendungsrechtlich be-gleitet, darf die dunkle Seite, das Doping, nicht unerwähnt bleiben. Im Kampf gegen Doping unterstützt das BVA nicht nur die Sportverbän-de, sondern auch die Dopingopfer.

Nach der politischen Grundsatzentscheidung, den durch Doping geschädigten Leistungs-sportlern der ehemaligen DDR aus humanitä-ren und sozialen Gründen eine einmalige fi-nanzielle Hilfeleistung zu gewähren, wurde im Bundeshaushalt ein Dopingopfer-Hilfefonds mit zwei Millionen Euro bereit gestellt und mit

Wirkung vom 15. Mai 2002 im BVA die Projekt-gruppe „Hilfeleistungen für Dopingopfer“ ein-gerichtet. Nach dem Dopingopfer-Hilfegesetz konnte eine finanzielle Hilfe erhalten, wem als Leistungssportler der ehemaligen DDR ohne sein Wissen oder gegen seinen Willen Doping-substanzen verabreicht wurden und wer hier-durch einen erheblichen Gesundheitsschaden erlitten hat.

Letzteres musste in Form eines fach-ärztlichen Gutachtens nachgewiesen werden, welches den Kausalzusam-menhang zwischen Gesundheits-schaden und Verabreichung von Do-pingsubstanzen mit überwiegender Wahrscheinlichkeit belegen musste.

Die telefonische Beratung der 308 Antragstellerinnen und Antragstel-ler nahm einen wesentlichen Teil der Arbeitszeit der Projektgruppe ein. Für viele der Antragstellerinnen und Antragsteller war es nicht nur eine

spürbare Überwindung, mit einer staatlichen Behörde in Kontakt zu treten. Auch das mit der Antragstellung verbundene Wie-deraufleben der eigenen Vergangenheit und die Auseinandersetzung mit den „Täterinnen und Tätern“ bereiteten häufig Probleme.

In diesem Zusammenhang war ein Hauptziel der Projektgruppe, durch verständnisvolle und individuelle Beratung Hilfestellungen zu geben und einen vertrauensvollen Kontakt aufzubauen. 194 der Antragstellerinnen und Antragsteller konnten als hilfeberechtigt an-erkannt werden und erhielten Hilfeleistungen von jeweils rund 10.440 Euro.

19741974

1974

Skilanglaufhalle im thüringischen Oberhof.

Hier können Sportler unter Idealbedin-

gungen trainieren.

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1974 erschien die erste Ausgabe der landes-kundlichen jugend- und schülernahen Zeit-schrift Jugendscala. Sie wurde gemeinsam von der ZfA des BVA und dem Auswärtigen Amt he-rausgegeben.

Das Jugend magazin „Jugend scala“, das in den 80er-Jahren in JUMA umbenannt wurde, zeich-nete ein realistisches, aktuelles und vielseitiges Bild deutscher Jugendlicher in verständlicher Sprache, die natürlich klingen und möglichst jugendnah sein sollte. Ein dringend benötigtes Unterrichtsmedium für junge Deutschlerner in aller Welt war aus der Taufe gehoben.

Bis Mitte der 70er-Jahre unterrichteten Deutsch-lehrerinnen und -lehrer vorwiegend nach mut-tersprachlichen Methoden und Lehrbüchern. „Deutsch als Fremdsprache“ war weder als Fach etabliert noch in den meisten Köpfen der Leh-renden vorhanden. Geeignetes Lehrmaterial mit aktuellen landeskundlichen Informationen war an Deutschen Schulen im Ausland Mangel-ware. Da stellte die Jugendscala und die spätere JUMA eine willkommene Ergänzung zu den we-nigen damals verfügbaren Lehrwerken dar. Die Zeitschrift warb für ein modernes Deutschland und damit für die deutsche Sprache. In einem interessanten, die Seh- und Lesegewohnheiten junger Menschen ansprechenden Gewand bot das Magazin gleichzeitig vielfältige attraktive Materialien für einen lebendigen Deutschun-terricht.

Das Redaktionsteam war im Frankfurter Soci-etätsverlag angesiedelt, das eng mit den ZfA-Beschäftigten zusammenarbeitete. Der Kon-takt zwischen Redaktion und ZfA intensivierte

sich noch durch die Erweiterung der Zeitschrift durch eine methodisch-didaktische Beilage für Deutschleh-rer. Diese enthielt vor allem unter-richtspraktische Vorschläge zu den Inhalten des Schülerheftes. Diese Beilage, später „TIP“ (Theorie – In-formationen – Praxis) genannt, wur-de aufgrund der stetig steigenden Nachfrage immer umfangreicher und hatte schließlich genauso viele Seiten wie das Schülerheft.

Die ZfA-Pädagoginnen und -Päda-gogen schöpften in ihren Beiträgen aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz als Auslandslehrer oder als Fachberater für Deutsch im Ausland. Später wurde TIP, das sich zu einer beliebten und begehrten landeskundlich-didaktischen Zeitschrift gemausert hatte, vorwiegend von nationalen Deutschlehrerinnen und -lehrern aus aller Welt mit Praxisbeiträgen versorgt. Mit dem Aufkommen elektronischer Medien und der stetig verbesserten Ausstattung des Deutschunterrichts an ausländi-schen Schulen mit modernen Lehr-materialien wurde die Zeitschrift 2006 – nach 32 erfolgreichen Jahren – aus Kostengründen eingestellt.

In besten Zeiten hatte JUMA eine Auflagenhöhe von weit über einer Million, TIP nahezu 100.000. Diese Zahlen zeigen, in welchem Maße die Zeitschriften zur Förderung und Verbreitung der deutschen Sprache und eines modernen Deutschland-bildes beigetragen haben.

Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben

Jugendmagazin für Deutschlerner in aller Welt gegründet

Erste Ausgabe mit dem neuen Titel JUMA

Die erste Ausgabe des neuen Jugendmaga-

zins Scala

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1975

1975

1975 – ein wichtiges Jahr für Auslandsschulen, die verstärkten Deutschunterricht anbieten. Mit dem Deutschen Sprachdiplom (DSD) der Kultusministerkonferenz konnten sie endlich einen einheitlichen und in Deutschland aner-kannten Abschluss anbieten.

Die Initialzündung ging 1967 von den Deut-schen Schulen in Chile aus. Sie wollten ein ein-heitliches deutsches Sprachzeugnis anbieten und bildeten zwei Arbeitsgruppen, die sich um die Inhalte der Prüfung kümmerten und dafür sorgten, dass diese als sprachliche Hochschulzu-gangsberechtigung in Deutschland anerkannt wird. Die noch junge Zentralstelle für das Aus-landsschulwesen (ZfA) bemühte sich verstärkt

um eine fremdsprachendi dak tische Kon zep tion und legte mit zahlreichen Maßnahmen, wie der Erarbeitung von Lehr plänen und der speziellen Vorbereitung der Deutschlehrer, den Grund-stein für die Entstehung des Deutschen Sprach-diploms.

1973 gründete die Kultusministerkonferenz den „Zentralen Ausschuss für das Deutsche Sprach-diplom der Kultusministerkonferenz (ZA)“, der aus zwei ZfA-Pädagogen, einem Vertreter des Auswärtigen Amtes und drei Prüfungsbeauf-tragten der Länder besteht. Der ZA bereitet die Prüfungen vor und führt sie durch, legt die Auf-gaben fest, bewertet die Leistung und vergibt die Diplome.

1974 wurden die ersten DSD-Prüfungen abge-legt. Insgesamt 25 Schulen in Lateinamerika waren beteiligt. Nach einer in Deutschland er-arbeiteten Prüfungsordnung und unter deut-scher Kontrolle wurde Deutsch als Fremdspra-che erstmalig als Prüfungsfach angeboten. Im Frühjahr 1975 wurde die DSD-Prüfung auf der Stufe I eingeführt, die dazu berechtigt, Studien-kollegs in Deutschland zu besuchen. Dieses Jahr gilt deshalb als die eigentliche Geburtsstunde des DSD.

Seitdem hat sich viel getan: Die ZfA entwickelte die Stufenprüfungen, die seit August 2009 im Einsatz sind. Die Sprachkenntnisse werden so auf mehr als einer Leistungsstufe getestet. Das DSD bescheinigt damit jedem Schüler sein in-dividuelles Sprachniveau. Mehr als 40.000 Prü-fungen werden heute im Jahr durchgeführt – in rund 80 Ländern rund um den Globus.

Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben

Geburtsstunde des Deutschen Sprachdiploms

DSD-Schüler in Ungarn

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Eigenes Logo für das Sprachdiplom

Das Deutsche Sprachdiplom der Kultusminister-konferenz sollte pünktlich zu seinem 30-jährigen Bestehen im Jahr 2005 ein eigenes Logo erhalten. Zahlreiche Anforderungen wurden damit ver-knüpft: Modern sollte es sein und dennoch zeitlos. Seriosität war ebenso gefragt wie die Akzeptanz bei der jugendlichen Zielgruppe.

Da dies keine leichte Aufgabe war, wurde ein Wett-bewerb für Studierende aller deutschen Hochschulen und Ausbildungsstätten für Gestaltung und Design veranstaltet. Assoziationen zu Begriffen wie Prüfungen, Schule, Schüler, Sprache, Studium, Literatur, deutsche Landeskunde, internationale Leistungsstandards, Projektarbeit, Präsentation und Lernen im Team sollten in die Logo-Entwürfe einfließen.

Die Jury bestand aus Birgit Bergmann, der Vorsitzenden des Zentralen Ausschusses für das DSD, Ulrich Freymüller vom Sekretariat der KMK sowie Joachim Lauer und Diethelm Kaminski von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen des Bundesverwaltungsamtes. Unterstüt-zung holte sich die Jury von Marlene Pohle, Präsidentin der „Federations of Cartoonists Orga-nisations“ und dem Grafiker und Künstler Michael Schröter.

Nach drei Wahlgängen stand der Sieger fest: Norman Palm von der Kunsthochschule Berlin-Weißensee machte mit dem kleinen „d“ und den drei Sternen das Rennen. 2006 wurde das neue DSD-Logo eingeführt und leuchtet seitdem an zahlreichen Schulen weltweit.

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Als Ende der 60er-Jahre die Informations- und Kommunikationstechnologie Einzug in die Bü-ros der Bundesverwaltung hielt, waren vielfäl-tige Fragen etwa nach der Auswahl geeigneter Systeme und Programme, nach Art und Umfang der benötigten Mitarbeiterqualifikationen und mögliche Auswirkungen auf Eingruppierungen nach dem Bundesangestelltentarif zu klären. Welche organisatorischen Voraussetzungen waren zu schaffen und welche ergonomischen Gesichtspunkte der Büroausstattungen muss-ten berücksichtigt werden? Der schnell wach-sende Markt der Bürotechnik und die Fülle der damit einhergehenden Fragen war von den Behörden kaum mehr zu überblicken. Deshalb

Organisationsberatung durch das BVA

Beratung im Wandel1977

1977

Früher unterstützte die Bundesstelle für

Büroorganisation und Bürotechnik andere

Behörden durch Publi-kationen in der Aus-

wahl einer geeigneten Büroausstattung.

hatte der Bundesrechnungshof angeregt, den Verwaltungen die Möglichkeit zu geben, sich bei Bedarf von einer Bundesstelle beraten zu lassen.

So wurde am 1. Januar 1970 vom Bundes minis-terium des Innern und dem damaligen Bundes-ministerium für das Post- und Fernmeldewesen die Bundesstelle für Büro organisation und Büro-technik (BBB) gegründet. Die „Rationali sierung des Dienstbetriebes“ zu unterstützen wurde ihr als Kernaufgabe in den Gründungserlass geschrieben. Die Bundesstelle war zunächst im damaligen Posttechnischen Zentralamt ange-siedelt und wurde 1977 dem BVA übertragen.

Die BBB hat ihre Arbeitsergebnisse häufig in Arbeitskreisen wie dem Deutschen Institut für Normierung (DIN) oder der Arbeitsgemein-schaft für wirtschaftliche Verwaltung e. V. (AWV) erarbeitet. Sie hat Arbeitskreise mit Fachkräften aus der Bundesverwaltung initiiert oder externe Sachverständige beauftragt, wenn das erforderliche Fachwissen innerhalb der Bundes verwaltung nicht zur Verfügung stand. Die Ergebnisse wurden in Broschüren und den regelmäßig erscheinenden BBB-Informationen publiziert.

Ging es in den ersten Jahren der BBB vorran-gig um Fragen der Büroausstattung, um Tipps zur Vordruckgestaltung, um die Sicherheit am Arbeitsplatz, um Schriftgutverwaltung und Ergonomie, kamen in den 80er-Jahren die klassischen Themen der Organisation hin-zu: Aufbau- und Ablauforganisation, Wirt-schaftlichkeitsbetrachtungen und Personal-bedarfsbemessung. Schwerpunkte der 90er-Jahre waren unter anderem neue Manage-

1977 BBB im BVA eingerichtet.

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ment ansätze wie Personal- und Qualitäts mana gement, Cont-rolling sowie neue Steu erungs-instrumente wie Kosten- und Leistungsrechnung, Leitbilder, Ziel ver ein ba rungen und Kunden-befragungen.

Aufgrund der beschränkten Res-sourcen musste sich die BBB in ihrer Beratungstätigkeit auf eher theoretische Ansätze über Veröf-fentlichungen beschränken.

Der zunehmende Bedarf an konkre-ter individueller Beratung wurde erst ab 1997 erfüllt. Seit diesem Jahr unterstützen Organi-sationsberatungsteams Bundes be hörden in al-len Organisationsfragen. Längst hatte sich aus der „Rationalisierung des Dienstbetriebes“ die Aufgabe entwickelt, die Bundesbehörden auf dem Weg zu einer leistungsstarken, kundenori-entierten und wirtschaftlichen Verwaltung zu unterstützen. Organisationsberatung und BBB-Informationen wurden in einem gemeinsamen Referat zusammen geführt.

Auch wenn die BBB-Informationen als Fach-zeitschrift des Bundes mit einer Auflage von mehr als 8.000 Exemplaren weit verbreitet wa-ren, mussten sie sich weiter entwickeln, um dem Bedarf ihrer Zielgruppe gerecht zu werden.

Aus der praktischen Beratungstätigkeit her-aus entstand durch Überarbeitung der frühe-ren Hand bücher für „Organisationsberatung/Personal bedarfsermittlung in der Bundes-

2006 CAF-Zentralstelle für Qualitätsmanagement im BVA 2007 10 Jahre Organisasti-

onsberatung durch das BVA

2000 Die BBB geht ins Internetwww.wissen-im-inter.net geht online.

Nur selten kommen die Organisationsberaterinnen und Organisationsberater des BVA zusammen. Meistens sind sie in kleinen Teams mit mobilen Büros in

der deutschen Behördenlandschaft unterwegs.

verwaltung“ das neue Angebot der Internet-seite www.orghandbuch.de, auf der die in-haltlichen und methodischen Grundlagen der Organisations untersuchung aufbereitet sind.

Als dem BVA im August 2006 die Aufgabe über-tragen wurde, die Behörden bei der Anwen-dung des europäischen Qualitätsmanagement-Modells CAF (Common Assessment Framework) zu unterstützen, war auch diese Aufgabe ein weiterer wichtiger Baustein für die Organisa-tionsberatung durch das BVA.

1997 Organisations-beratungsteams einge-richtet.

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Informationstechnik – Ein Erlebnisbericht

Datenverarbeitung Anno dazumal – oder – Eine Lochkarte, was ist das denn?

„Als frischgebackene RI’in z.A. kam ich zu Beginn der 80er-Jahre erstmalig mit EDV in Berührung. Ich war in der Zentralstelle für das Auslandsschul-wesen zuständig für die Zusammenarbeit zwi-schen EDV-Referat und Fachbereich. Zunächst beschränkte sich die Datenverarbeitungs-Unter-stützung auf die Berechnung der Zuwendungen für „Vermittelte Lehrkräfte“ im Ausland.

Der Umstieg von manueller auf maschinelle Be-rechnung der Bezüge war für BVA und Lehrkräfte ein enormer Fortschritt – auf Behördenseite Ar-beitserleichterung und -einsparung, für die Lehr-kräfte ein Zuwachs an Sicherheit, denn „Computer verrechnen sich ja nicht“.

Mir bescherte dies jedoch mindestens einmal im Jahr Schweißausbrüche und schlaflose Nächte. Nämlich immer dann, wenn die zu diesem Zeit-punkt noch jährliche Besoldungserhöhung an-stand.

Die diversen Besoldungstabellen über Grundge-halt, Ortszuschlag, Auslandszuschlag und so wei-ter wurden von der Besoldungsstelle in Papierform übersandt und mussten im Rechenzentrum von den Datenerfasserinnen auf Lochkarten erfasst werden. Beides eine „aussterbende Spezies“, Erfas-sungskräfte gibt es heute in der damaligen Form als

Arbeitsplatz im BVA nicht mehr und die Lochkarte als Datenspeichermedium hat längst Museums-charakter. Dabei hat die Lochkarte es durchaus auf ein stolzes Alter gebracht – sage und schreibe über 100 Jahre war sie im Einsatz.

Um die Lochkarte zu beschreiben, standen im Re-chenzentrum mehrere Lochkartenstanzer, auf denen über eine Schreibmaschinentastatur die Daten in die Lochkarte gelocht und zur Kontrolle auf einer zweiten Maschine, dem Lochkartenprü-fer, durch eine zweite Erfassungskraft nochmals eingegeben wurden. Wenn die Lochungen über-einstimmten, wurde die Karte als geprüft gekenn-zeichnet.

Da Irren ja menschlich ist und auch die zweite Er-fasserin (theoretisch) den gleichen Fehler wie die erste hätte machen können, mussten alle Lochkar-ten noch mal akribisch von mir geprüft werden. Für jede Zeile einer Besoldungstabelle gab es eine Lochkarte, die ich unterstützt durch ein Lineal kontrollieren musste, da kamen dann schon mal 200 und mehr Karten zusammen – säuberlich ge-bündelt nach Tabellen. Wehe sie gerieten durchei-nander und wehe ich hätte etwas übersehen. Dann wären für über 1.000 Lehrkräfte falsche Bezüge be-rechnet worden.

Wenn ich dann mit meinem Stapel Lochkarten zur Korrektur im Rechenzentrum erschien, verdrehte die damalige Leiterin des Erfassungsdienstes schon mal die Augen und tat den leicht genervten Ausruf: „Do kütt dat kleen Undier ad widder … .“

War ich froh, wenn die Besoldungserhöhung er-fasst, getestet und die korrekten Berechnungen an die Lehrkräfte im Ausland versandt waren.“

Susanna StrauchLochkartenstanzer

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Organigramm vom März 1978 – Das Aufgabenspektrum erweitert sich

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In den 60er- und 70er-Jahren bildete der öf-fentliche Dienst – und somit auch das BVA – fast ausschließlich „Beamtennachwuchs“ aus. Dies änderte sich, nachdem 1979 der Beruf des Ver waltungsfachangestellten und der Ver-waltungsfachangestellten eingeführt wurde. Verwaltungsfachangestellte nehmen nach be-standener Ausbildung dem mittleren Beamten-dienst vergleichbare Aufgaben wahr.

Nach Einführung des Berufes des oder der Ver-waltungsfachangestellten schlossen sich alsbald die in diesem Beruf ausbildenden Behörden im Köln-Bonner-Raum zu einem Ausbildungsver-bund zusammen. Ziel war es, unter Bündelung aller an der Ausbildung beteiligten Partner und Behörden im Interesse von Behörden und Auszubildenden eine möglichst effi ziente und inhaltlich abgestimmte Ausbildung zu koordi-nieren.

Im Bereich der Bundesbehörden war sehr schnell die Kompetenz und Unterstützung des BVA gefragt. Im Sinne eines zentralen Dienst-leisters übernahm das BVA für alle dem Aus-bildungsverbund angeschlossenen Bundes-behörden die so genannte dienstbegleitende Unterweisung der Auszubildenden. Diese dient nach der Ausbildungsordnung der Ergänzung und Vertiefung von praktischen und theoreti-schen Ausbildungsinhalten. Hierbei konnte das BVA von seiner bereits langjährigen Erfahrung in der Beamtenausbildung profitieren.

Mit der Einführung des Ausbildungsberufes Fachangestellte/r für Bürokommunikation im Jahre 1992 fiel dem BVA kurze Zeit später auch hier die dienstbegleitende Unterweisung der Auszubildenden der Verbundbehörden zu.

Seit 1998 hat sich das BVA auch der Ausbildung zum/zur Fachinformatiker/in zugewandt. Von dem Konzept der engen Einbindung in die stetig wachsenden IT-Strukturen des BVA profitieren

sowohl die Auszubildenden selbst als auch die Fachberei-che.

Mit der Übernahme der nun-mehr alleinigen Zuständig-keit für die grundlegend neu konzeptionierte Qualifi-zierungsmaßnahme zum oder zur Verwaltungsfach-wirt/in stellt sich das Amt seit 2007 einer neuen Herausfor-derung.

Ausbildungsaufgaben

Ausbildung Tarifbeschäftigte1979

1979

Auszubildende lernen im BVA mit Hilfe modernster

Technik den Beruf des/der Verwaltungs-

fachangestellten

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Tarifbeschäftigte der mittleren Funktionsebene werden in einer dreijährigen berufsbegleiten-den Fortbildung in einer Mischform aus prä-senzpflichtigen Seminarblöcken und darauf aufbauenden begleiteten Selbststudienphasen für Tätigkeiten der gehobenen Funktionsebene vorbereitet.

Zielsetzung der Ausbildungsmaßnahmen ist es, Nachwuchskräfte für die öffentliche Ver-waltung an die sich fortwährend ändernden Herausforderungen einer modernen und dienstleistungsorientierten Verwaltung her-anzuführen. Stand bis in die 90er-Jahre hinein noch die Rechtsanwendung im Vordergrund der Ausbildung, so stehen heute Elemente wie Kunden- und Ergebnisorientierung, Umgang mit betriebswirtschaftlichen Instrumenten, so-ziale Kompetenzen und der verstärkte Einsatz von Informationstechnik im Fokus.

Aber nicht nur die Ausbildungsinhalte wa-ren und sind regelmäßig an sich ändernde gesellschaftliche und politische Rahmenbe-dingungen anzupassen, Gleiches gilt für Metho-dik und Didaktik der Stoffvermittlung und die in der Ausbildung einzusetzenden Medien. Beim Medieneinsatz spannt sich der Bogen von der altbewährten Kreidetafel bis hin zu den heute zum Einsatz kommenden interaktiven „Smart-boards“.

Ein sehr gutes Beispiel für die Zusammenhänge von gesellschaftspolitischem Wandel, Metho-dik und Didaktik der Stoffvermittlung liefern die im BVA zum Einsatz kommenden „Lernbü-ros“. Diese bilden fiktive Behörden oder Betrie-be mit Querschnitts- und Fachaufgaben mög-

lichst realitätsnah ab. Die Auszubildenden werden in Arbeitsgruppen aufgeteilt und stel-len wechselweise unterschiedliche Referate und Funktionen der jeweiligen Organisation dar. Dabei werden sie von der Lehrkraft begleitet und erhalten Arbeitsaufträge, die die behördli-chen oder betrieblichen Geschäftsprozesse voll-ständig nachbilden und sowohl im Team als auch in Einzelbearbeitung weitgehend selbst-ständig zu erledigen sind. Dieser ganzheitliche Ansatz überwindet herkömmliche Fächerstruk-turen, fordert und fördert ergebnisorientiertes Arbeiten und soziale Kompetenzen. Von den Auszubildenden werden die Lernbüros mit Be-geisterung angenommen.

Aufgrund der sich ständig verschärfenden Wett-bewerbssituation auf dem Arbeitsmarkt hat sich das BVA bereits Ende der 90er-Jahre zum Ziel gesetzt, den Absolventinnen und Absolventen auch die Möglichkeit zu eröffnen, sich außer-halb der öffentlichen Verwaltung für einen be-ruflichen Einstieg zu empfehlen. Hierzu wurde ab dem Jahr 2000 eine Lernbüroeinheit einge-richtet, in der theoretische Unterrichtsinhalte aus dem Bereich des Rechnungswesens und der Kosten- und Leistungsrechnung mit einem deutlich verstärkten Praxisbezug in die Ausbil-dung integriert werden.

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Seit 1979 hat das BVA das Vermögen von 23 Ver einen mit über 70 Teilorganisationen ein-gezogen. Da bei muss das Vermögen jeder Teil-organisation als „besondere Vermögensmasse“ gesondert verwertet werden. Bis 2001 lag der Schwerpunkt der Verbote und Vermögensab-wicklungen im Bereich rechtsextremistischer Organisationen. Diese waren zum Beispiel Wehrsportgruppe (WSG) Hoffmann, Nationale Sammlung, Nationalistische Front, Deutsche Alternative, Wiking Jugend, aber auch die Hell’s Angels/Hamburg oder die Arbeiterpartei Kur-distans PKK und andere. Die WSG war eine der größten militant-rechtsextremen Organisatio-nen und hatte unter ihren über 400 Aktivisten auch zahlreiche gewaltbereite Mitglieder. Die WSG wurde oft auch in Verbindung gebracht mit einer geplanten Befreiung des Hitler-Stell-vertreters Rudolf Heß und dem Bombenan-schlag auf das Münchener Oktoberfest 1980 mit 13 Toten.

Sie wurde 1980 als verfassungsfeindlich verbo-ten. Umfangreiche beschlagnahmte Gegen-stände (Asservate), darunter auch Stahlhelme, Hand granaten, Karabiner, Pistolen, Bajonette, Munition und sogar ein Schützenpanzerwagen, gingen als Vermögensmasse in die Verantwor-tung des BVA über. Auch wenn diese Asservate in der Regel bei den örtlichen Vollzugsbehör-den verblieben, so war das BVA doch für die Ver-wertung oder Vernichtung zuständig. Dabei mussten völlig neue und für eine Verwaltungs-behörde ungewöhnliche Wege beschritten werden. So wurde der Schützenpanzerwagen durch die Bundeswehr „entsorgt“, indem er in der Wahner Heide als Zielobjekt für einen Leo-pardpanzer diente.

Ordnungsaufgaben

Einziehung des Vermögens verbotener Vereine – Das BVA als Einziehungsbehörde

1979

Vereinsverbote nach dem Gesetz zur Regelung des öffentlichen Vereinsrechts sind ein Instrument einer wehrhaften Demokratie. Ihr Ziel ist die Unterbindung organisierter extremistischer Aktivitäten durch Zerstö-rung von Strukturen und Einziehung von Vereinsver-mögen.

Das Vereinsgesetz vom 5. August 1964 regelt das Verbot von Vereinen, die nach Zweck oder Tätigkeit den Strafgesetzen zuwiderlaufen oder sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder den Gedanken der Völkerverständigung richten. Zuständig für bundeslän-derübergreifende Verbote ist das Bundesministerium des Innern. Mit Unanfechtbarkeit eines bundesweiten Verbots erwirbt die Bundesrepublik Deutschland das Vereinsvermögen und alle eingezogenen Gegenstände und hat diese zu verwerten und abzuwickeln.

Mit Erlass vom 31. Mai 1979 hat der damalige Bundes-minister des Innern das BVA auf der Basis des Vereins-gesetzes mit der Durchführung der Einziehung und der Abwicklung des Vermögens bundesweit verbotener Vereine beauftragt. Die Aufgabe ist durch eine starke Kooperation mit anderen Behörden bei Bund und Ländern gekennzeichnet. In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium des Innern, dem Bundeskrimi-nalamt, dem Bundesamt für Verfassungsschutz und Verwaltungs- und Vollzugsbehörden der Bundesländer sowie der Bundesvermögens- und Finanzverwaltung werden die Vermögensverhältnisse der Vereine ermittelt und alle Vermögenswerte (Barvermögen, Bankkonten, Immobilien, beschlagnahmte Asservate und so weiter) verwertet. Bei der Abwicklung prüft das BVA auch Forderungen Dritter und zieht diese gegebe-nenfalls ein. Soweit Forderungen Dritter das ermittelte Vereinsvermögen übersteigen, wird regelmäßig ein Insolvenzverfahren durchgeführt. Überschüsse aus den Vermögensabwicklungen werden für gemeinnüt-zige Zwecke verwendet.

1979

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Mit der Änderung der Sicherheits lage seit dem 11. September 2001 und dem Weg fall des „Reli-gionsprivilegs“ im Vereinsgesetz 2001 verschob sich der Schwerpunkt der Verbote und Vermö-gensabwicklungen hin zu islamistischen Orga-nisationen, darunter Al-Aqsa, Hizb ut-Tahir und der „Kalifatsstaat“. Diese geänderte Situation wurde zu einer Zäsur in der Aufgabenwahrneh-mung im BVA.

Bereits am Tag des Inkrafttretens des neuen Gesetzes wurde das Verbot des „Kalifatsstaats“ vollzogen. Der „Kalifatsstaat“ strebte die Be-seitigung des weltlichen türkischen Staats-gefüges sowie die Einführung einer islamischen Ordnung auf der Grundlage der Scharia an. Er-klärtes Ziel war die Weltherrschaft des Islams unter Führung des selbsternannten Kalifen Metin Kaplan, der zu diesem Zeitpunkt schon wegen Aufruf zum Mord an einem selbster-nannten Gegenkalifen inhaftiert war. Der „Kali-fatsstaat“ war konspirativ organisiert. So waren die Funktionsträger den Anhängern nur mit ihren religiösen Decknamen bekannt. Der „Kali-fatsstaat“ verfügte mit seinen über 1.100 aktiven Mitgliedern, die sich gegenüber dem „Kalifen“ zum Gehorsam verpflichten mussten, über aus-geprägte hierarchische Strukturen. Der Verein hatte sich eine Art Regierung mit Sitz in Köln gegeben, regionale Emirate und eine eigene Gerichtsbarkeit erschaffen.

2002 ging das Vereins vermögen des „Kalifats-staats“ mit seinen 36 Teilorganisationen im ganzen Bundesgebiet an das BVA über. Die Ab-wicklung des „Kalifatsstaats“ war durch die kon-spirative Organisationsform und den Umfang der Asservate (alleine die in der Kölner Zentrale

beschlagnahmten Asservate hatten einen Um-fang von 70 LKW-Ladungen) langwierig und schwierig. Nach Abschluss der Ermittlungen und Einziehungsverfahren, die oft erst nach gerichtlicher Klärung der Eigentumsverhält-nisse abgeschlossen werden konnten, wurden alleine elf Immobilien dem Vereinsvermögen zugeführt und bis zum Verkauf auch durch das BVA in Zusammenarbeit mit örtlichen Bundes-vermögensämtern verwaltet. Darüber hinaus gehörten große Mengen Bargeld aus über 300 im Rahmen des Vollzugs durchsuchten Objek-ten, zahllose Konten der Teilorganisationen und Wirtschaftsunternehmen, Aktienbestände und mehr zum Vermögen des „Kalifatsstaats“. Ent-sprechend umfangreich war auch die Verwer-tung und – soweit nicht anders möglich – die Vernichtung der Asservate, die einen zustän-digen Sachbearbeiter bis zum Ofen der Müll-verbrennungsanlage Köln führte – einem doch ungewöhnlichen Ort für eine „Verwaltungstä-tigkeit“. Erst nach Abschluss des Verkaufs der letzten Immobilie konnte die Abwicklung des „Kalifatsstaats“ im Jahr 2009 endgültig abge-schlossen werden.

Während die Aufgabe bis dahin eher eine klei-ne Teilaufgabe eines Referats darstellte, nahm die Aufgabe einen Umfang an, der eine rasche Umorganisation erforderlich machte. Aus die-sem Grund wurde 2002 die Projektgruppe „Ein-ziehung des Vermögens verbotener Vereine“ eingerichtet. Durch die in den letzten Vermö-gensabwicklungen gewonnenen Erfahrungen wird das BVA zunehmend auch im Vorfeld der Unanfechtbarkeit von Vereinsverboten bei der Vermögensverwaltung oder sogar beim Voll-zug eines Verbots einbezogen.

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„Es ist ein heißer, rumänischer Sommertag in den „großen Sommerferien“. Der Kalender zeigt den 22. Juli 1979 und das ist mein zwölf-ter Geburtstag, mitten in drei Monaten schul-freier Zeit. Ein ganz normaler Tag, wenn nicht ein Mann in Zivil die Benachrichtigung über unsere Ausreiseerlaubnis gebracht hätte. Er kam um die Mittagszeit wie der Postbote, und reichte meiner Mutter durch das offen stehen-

de Fenster einen Briefumschlag in die Hand. Sie machte ihn auf und rief so leise es ging meiner rumänischen Oma in der Küche zu: „Die Papiere sind da, es geht nach oben“.

Wir mussten immer vorsichtig sein mit dem was wir sagten, denn die Securitate (rumänischer Geheimdienst) war überall. 18 Jahre zuvor hatte meine bereits in Deutschland lebende Großmut-ter für die ganze Familie „die Papiere eingereicht“ und jetzt ging es wirklich „nach oben“, das hieß nach Deutschland. Wir benutzten eigene Wort-schöpfungen für all das, was man nicht sagen durfte und wofür man von der Securitate abge-führt und verhört werden konnte, denn wir wur-den wie viele andere in diesem Land abgehört, die Wände, die Bäume, der Himmel hatten Ohren.

Der legalen und gefahrlosen Ausreise stand nichts mehr im Wege. Es erwies sich auch als richtig, unsere Stadtwohnung gekauft zu haben, die mit der Ausreise für nichtige 20.000 rumänische Lei an den rumänischen Staat automatisch abfiel. Denn Antragsteller mit Eigentum hatten höhere Chancen die Erlaubnis zu bekommen und kamen irgendwann mal dran. Der rumänische Staat hatte daraus längst ein System und offenes Ge-heimnis gemacht. Deren Häuser, Grund und Bo-den wurden vom Staat für symbolische Beträge

zwangsvereinnahmt. Wir verschmerzten auch, dass die Wohnung ursprünglich 180.000 Lei ge-kostet hatte und kauften von den 20.000 Lei un-sere drei Flugscheine, drei Koffer und drei Holz-kisten, um unser „Hab und Gut“ zu verstauen. Es verblieben uns noch ein Doppelbett, in dem wir schliefen und die zusammengerollten Teppiche; die Holzkisten dienten uns als Sofaersatz.

Meine Mutter war so glück lich, dass sie mit ih-ren Ersparnissen die Wohnung und damit un sere Ausreise erkauft hatte; es war ihr „Plan B“, nach-dem uns ein wohlwollender Securitate-Mann den Eigentums-Hinweis gegeben hatte. Nun galt es, sich ruhig zu verhalten, alles aufzulösen und die Kreisgrenze nicht zu verlassen, damit die kleinste falsche Handlung im Alltag nicht eine Begegnung mit der Miliz hervorrufen und somit die geplante Ausreise am 18. Oktober 1979 gefährden konnte. Die Sommertage und das in die Kiste wandernde Besteck wurden gezählt, wir verpackten mit Vor-sicht die Teller in Kartons und unsere Worte auf der Straße, wir freuten uns nach innen, denn das Misstrauen war groß nach außen.

Am Ausreisetag saß ich mit meiner Mutter auf den Holzkisten und unsere Beine baumelten über den eingerollten Teppichen, die ein Familien-freund zum Zoll nach Bukarest fahren sollte. Wir warteten auf das bestellte Taxi und zwei Kinder, die wir mit nach Deutschland und zu ihren im Voraus aus Rumänien geflüchteten Eltern brin-gen mussten. Sie waren drei und fünf Jahre alt und sie sollten wie wir und unsere Koffer „nach oben“. Die Passbehörde hatte uns diese Mitnah-me aufgegeben und wir gehorchten ohne weiter zu fragen. Die Großeltern gaben ihre Enkelkinder in aller Stille bei uns in unserem leeren Wohn-

Erstaufnahme von Aussiedlern

Es geht „nach oben“ – Eine Rumäniendeutsche erzählt von ihrem langen Weg ins BVA

1979

Angelika Bonsch

1979

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zimmer ab. Das Taxi kam und brachte uns nebst Koffern und der beiden Kinder zum Zug.

Wir fuhren in Hermannstadt Richtung Bukarest ab. In Bukarest stiegen wir alle ins Flugzeug der Tarom und saßen nun im Flieger, es ging wirk-lich „nach oben“, dachte ich mir. Meine Mutter sprach ihre Gedanken laut aus: „War es wirklich die richtige Entscheidung?“ Mein Vater überlegte vor sich hin: „Es wird schon alles gut verlaufen in der neuen Heimat“, und gab uns damit Halt und Sicherheit nicht nur auf diesem Flug. Wir beka-men Bonbons von der Stewardess zum Schutz ge-gen den Ohrendruck gereicht, wir sollten darauf kauen. Nach zwei Stunden Flug sah mein Vater mit fröhlichem Gesicht zu uns rüber und sagte: „Wir überfliegen Deutschland, es ist alles so grün und geordnet, schaut mal wie gleich die Recht-ecke der Felder sind!“ Dann begann der Sinkflug und die Aufregung war kaum noch erträglich. Wir landeten in Frankfurt.

In Deutschland roch es anders als in Rumänien, war mein erster Eindruck auf dem Flughafen, und überall gab es so viele Lichter. Nach dem Ausstieg ging es Richtung Ankunftshallen und wir sahen meine deutsche Oma, unsere Anverwandten und zwei überglückliche Eltern, die uns sehnsüchtig erwarteten und ihre Kinder laut rufend in die Arme nahmen. Bis heute wissen wir nicht, welche Fluchtgeschichte dieser Eltern es gab, aber deren zwei Kinder und wir konnten legal und damit ge-fahrloser ausreisen.

Nun ging es mit einem freundlichen Mitarbei-ter des DRK Richtung Außenstelle Nürnberg, wo wir registriert werden sollten. Alles nahm seinen üblichen Gang und wir sprachen auch hier stets

über „die Papiere“, die erstmal ausgestellt wer-den mussten, bevor es in ein neues Zuhause ging. Ich erinnere mich gut an die in braunen Farben gestalteten Räume der Nürnberger Außenstelle und meinen ersten roten Anorak, den ich in der Kleiderkammer dort erhielt. Es folgte das Ken-nenlernen der vorübergehenden Unterkunft. Beim Anblick der eisernen Hochstellbetten in unserem Schlafsaal verstanden wir, warum es

„Aufnahmelager Nürnberg“ genannt wurde. Wir teilten uns mit anderen Aussiedlerfamilien die Gemeinschaftsküche und durften zu zugeteilten Zeiten kochen. Wir bekamen 375 Deutsche Mark als Begrüßungsgeld ausgezahlt, was für uns sehr viel Geld war. Danach wurden wir auf die Landes-aufnahmestelle Jebenhausen bei Göppingen ge-schickt. Wir erkundeten das deutsche Stadtleben und staunten, dass es vor Lebensmittelgeschäften keine Schlangen gab und die Menschen sich auf der Straße frei und ungezwungen unterhielten. „Was wird uns hier erwarten und wie geht es mit uns weiter?“ Neben vielen Fragen begleitete uns das neu empfundene Gefühl in den ersten Tagen, endlich das ersehnte Freisein zu verspüren. Wir waren endlich „oben“...“

Ankunft in Deutschland

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50 Jahre BundesverwaltungsamtDer zentrale Dienstleister des Bundes

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Die 80er-Jahre waren auch im BVA stark geprägt von den wachsenden Aussiedlerzahlen aus ost-europäischen Gebieten und Übersiedlern aus der DDR. In den Wochen vor dem Fall der Ber-liner Mauer, als tausende Übersiedler aus den Botschaften in Prag und Ungarn nach West-deutschland ausreisen durften, musste das BVA innerhalb weniger Stunden genügend Personal zur Verfügung stellen. Alle Übersiedler mussten registriert werden und ihr Begrüßungsgeld er-halten. In improvisierten Büros in der Übersied-ler-Aufnahmestelle Schöppingen waren BVA-Mitarbeiter fast rund um die Uhr im Einsatz.

Ähnlich turbulent ging es Ende der 80er-Jahre im Erstaufnahmelager Friedland zu. Als immer mehr Aussiedler aus den kommunistischen Gebieten Europas nach Deutschland flohen, stieß das Lager Friedland an die Grenzen seiner Aufnahmefähigkeit. In dieser spannenden Zeit übertrug das Bundesministerium des Innern dem BVA die Aufgabe der Aussiedlerübernah-me.

Anfang der 90er-Jahre hatte das BVA insge-samt zehn Erstaufnahmeeinrichtungen in ganz Deutschland aufgebaut, um die einreisenden Aussiedler zu registrieren und nach wenigen

Tagen auf die Bundesländer zu verteilen. Aus-siedleraufnahmeeinrichtungen gab es unter anderem in Bramsche-Hespe, Dranse, Empfin-gen, Friedland, Hamm, Nürnberg, Osnabrück, Raesfeld-Erle, Rastatt, Schönberg-Holm und Unna-Massen.

Einige der damaligen Aussiedler arbeiten heute selbst beim BVA. In dieser Chronik erzählen sie, wie sie als Kinder mit ihren Familien aus ihren Heimatländern ausgereist sind.

Einmal mehr stellte das BVA seine Fähigkeit Ad-hoc-Aufgaben sicher umzusetzen unter Beweis, als 1986 der Atomreaktor in Tschernobyl explo-dierte. In Deutschland durften besonders stark belastete Lebensmittel wie Milch, verschiede-ne Blattgemüse, Pilze und diverse Fleischsor-ten nicht mehr verkauft werden. Den Land-wirten und Milcherzeugern stand deshalb ein Schadens ausgleich zu. In kürzester Zeit zog das BVA zahlreiche Beschäftigte zusammen, richte-te provisorische Büros ein und stellte Datener-fasserinnen ein.

So konnten die ersten Hilfen schon innerhalb weniger Wochen ausgezahlt werden.

1980-1989 Die Aussiedlerjahre

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1980

Die damalige Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Dr. Hildegard Hamm-Brücher, gab den An-stoß dazu, eine Zeitschrift für die deutsche schu-lische Arbeit im Ausland zu entwickeln. Unter dem Namen „BEGEGNUNG“ erschien 1980 die erste Ausgabe.

Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben

Kulturelle „BEGEGNUNG“ seit 30 Jahren

Erste Ausgabe der BEGEGNUNG 1980 Ausgabe 1/2010

1980

schulischen Bereich gestellt sieht und wie sie diese meistert.

Die BEGEGNUNG gibt Anregungen und Impulse für den gemeinsamen Dialog und schlägt Brü-cken zwischen den verschiedenen Kulturen. Sie ist nicht nur ein anschaulicher Spiegel der

Förderung der deutschen Sprache im Ausland, sondern informiert zu-gleich über aktuelle Schulentwick-lungen in Deutschland.

2007 gab es einen beachtlichen Entwicklungs sprung: Durch mehr Farbe, ein vollkommen neues Lay-out und noch attraktivere Inhalte hat das jetzige Redaktionsteam der Zeitschrift den Charakter eines mo-dernen Magazins verliehen. Damit macht die BEGEGNUNG noch mehr Lust aufs Lesen. Seit zwei Jahren er-scheint sie nicht mehr halbjährlich, sondern dreimal pro Jahr in einer

Herausgeber waren das Auswärtige Amt und die ZfA. Der Name des Heftes ist Programm. Daran hat sich seit ihrem ersten Erscheinen vor genau 30 Jahren bis heute nichts geändert. Die BEGEGNUNG, die von verschiedenen Redak-teuren betreut wurde, zeigt, wie vielseitig die deutsche schulische Arbeit im Ausland ist, vor welch immer neuen Herausforderungen sich die Auswärtige Kultur- und Bildungs politik im

Auflage von 15.000 Exemplaren. Und was meinen die Leser? Über 90 Prozent sind mit der BEGEGNUNG „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“,

wie die 2009 durchgeführte Online-Leser-umfrage ergab.

Die BEGEGNUNG zeigt seit genau 30 Jahren die Aus landsschul arbeit in ihrer ganzen Buntheit und Viel falt. Das ist ein willkommener Anlass zum Feiern. Am 8. Februar 2010 fand deshalb in Berlin ein Festakt zu ihrem 30-jährigen Jubilä-um statt.

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Bereits im Jahre 1982 wurde das erste Aufgaben-segment „Förderung der Sport beziehungen zu Ländern der Dritten Welt (internationale Sport-förderung)“ vom Auswärtigen Amt auf das BVA übertragen. Sukzessive folgten 1999 die Berei-che Deutsch-ausländische Kulturvereinigun-gen, 2000 Internationaler Jugendaustausch, 2001 Unterstützung im Rahmen der Krisenprä-vention und 2005 Humanitäres Minenräumen. Schließlich wurde 2007 die Bearbeitung aller Verwendungsnachweise übertragen. So för-dert das Auswärtige Amt unter anderem das Goethe-Institut, den Deutschen Akademischen Austausch Dienst und die Alexander von Hum-boldt-Stiftung. Für 2011 ist die Übernahme der Bewilligungen im Bereich „Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik“ geplant.

Sport ist grenzenlos. Sport steht für Fairness, Toleranz, friedlichen Wettkampf und erleich-tert als Sympathieträger weltweit die Verstän-digung von Menschen. Die internationale Sportförderung des Auswärtigen Amtes leistet gerade auch in jungen Demokratien und Ent-wicklungsländern einen wichtigen Beitrag zur Konfliktprävention und Krisenbewältigung. Sport stellt – insbesondere für traumatisierte Kinder und Jugendliche – oft eine der wenigen Möglichkeiten dar, Gemeinschaft zu erleben, Selbstbewusstsein zu entwickeln und eine Le-bensperspektive zu entwerfen. Schon mit rela-tiv geringem Aufwand werden wertvolle Erfol-ge erzielt.

Zuwendungsmanagement

Internationale Sport- und Kulturförderung

Fußballspiel in Nepal: Die Zuschauer verfolgen das Spiel gespannt auf einer natürlichen Tribüne.

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1982

1982

Kinder in Nepal lassen sich auch vom

Monsun den Spaß am Fußballspiel nicht

verderben.

Das Auswärtige Amt fördert zur Vermittlung und Stärkung eines positiven Deutschland-bildes im Ausland in diesem Kontext interna-tionale Sportprojekte. Das BVA unterstützt seit 1982 tatkräftig deren Ver waltung. Darunter fallen die gesamten Bewilligungen und die Verwendungs nachweis prüfungen von welt-weit über 1.300 Langzeit- und Kurzzeitprojekten in über 100 Ländern. Im Jahr 2009 wurde die Förderung dieser Projekte mit einer Etataufsto-ckung weiter ausgeweitet und intensiviert. Wei-tere Partner neben dem BVA sind zum Beispiel der Deutsche Olympische Sportbund, der Deut-sche Fuß ballbund, der Deut sche Leichtathletik-ver band sowie die Universität Leipzig.

Gefördert wird eine ganze Palette von Maßnah-men:

Sportbegegnungen,

Weiterbildungsmaßnahmen im Bereich Sport administrationen,

Fortbildungsmaßnahmen für ausländische Multiplikatorinnen und Multiplikatoren,

Entsendung von deutschen Experten zum Aufbau moderner Sportstrukturen und zur Entwicklung des Breitensports.

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Holger Obermann mit Fußballnachwuchs in Malaysia

Einen bildhaften Einblick in die Arbeit eines deutschen Fußballtrainers in diesem Programm vermittelt der folgende Artikel von Holger Ober-mann (gekürzt):

„Wir grüßen unsere deutschen Freunde“, steht in großen Buchstaben über dem mit Girlanden ge-schmückten Einfahrtstor des Dorfes Lamosangu. Dort, wo Nepal endet und Tibet beginnt, hat das deutsche Fußballprojekt ein großes Fußball festival veranstaltet, mit 400 Jungen und Mädchen auch aus den entlegenen Dörfern des zerklüfteten Hi-malaya-Gebietes.

Auch etliche Bürgermeister saßen unter den Zu-schauern, ein richtiges Volksfest mit dem Charak-ter der Völkerverständigung lief ab, denn auch die

Deutsche Botschaft in der nepalesischen Haupt-stadt Kathmandu hatte Vertreter geschickt. Drei Tage dauerte das rauschende Fest mit vielen Hö-hepunkten und einer strahlenden Siegermann-schaft.“

In seiner Schlussrede vor mehr als 2.000 Men-schen sagte Lamosangus Bürgermeister: „So et-was bringen nur die Deutschen zustande!“

Holger Obermann, bis 1989 leitender Redak-teur beim Hess ischen Rund funk und Moderator der ARD Sportschau, ist seit 1975 weltweit als Fußball-Ent wick lungshelfer tätig.

1997 wurde er mit dem Bundesver dienst kreuz aus ge zeichnet.

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1983

1983

Schon Ende der 60er-Jahre war klar: Das BVA braucht ein größeres Dienstgebäude!

Denn die ständig wachsende Be-hörde platzte aus allen Nähten. Ne-ben diversen Au-ßenstellen waren die BVA-Beschäf-tigten auch in Köln in mehreren v e r s c h i e d e n e n Stadt teilen un-tergebracht, da-run ter in den Stadt tei len Ro-

den k irchen und Chor weiler. Das da ma lige Haupthaus stand am Rudolfplatz. Heute ist da-rin ein Hotel unterge bracht.

1971 fällte der Bundes minister des Innern die Entscheidung für das Gelände der „Barbara-Kaserne“ im Kölner Norden im Stadtteil Niehl/Riehl. Das Grundstück gehörte dem Bund. Da-mals fand sich nur noch die im Krieg zerbombte

Barbara-Kaserne darauf, die einige Zeit lang von belgischen Soldaten genutzt worden war. Fast zehn Jahre vergingen seit der Entscheidung bis zur Grundsteinlegung am 7. August 1980. Gute drei Jahre später, waren die Büros einzugsbe-reit.

Am 10. Oktober 1983 ließen sich die ersten Mitarbeiter innen und Mitarbeiter an ihren neu-en Arbeitsplätzen nieder. Gleichzeitig wurde ein Wohnheim mit 152 kleinen Wohnungen eingerichtet, das hauptsächlich für Fortbildun-gen von Auslandsschullehrern und von Auszu-bildenden genutzt wird. Der Neubau war auf dem neusten Stand der Technik. Gemeinsam mit dem Wohnheim und dem großen Parkplatz hatte er 75 Millionen Mark gekostet.

Die offizielle Einweihungsfeier fand im Juni 1984 statt. Beim ersten Blick auf das neue Haus sagte Bundesinnenminister Zimmermann überrascht: „Das ist ja viel schöner als das Innen-ministerium.“ Zimmermann und Staatssekre-tär Loewenstein übergaben dann feierlich den Schlüssel an Präsident Dr. Even.

Der Brunnen und die Stele auf dem Vorplatz wurden von dem Künstler Erwin Heerich geschaf-fen. Der Künstler erklärt die Kunst am Bau wie folgt:

„Das skulpturale Ensemble aus La-vabasalt ist ordnender Faktor für die weite, unregelmäßige Fläche des Vorplatzes. Mit seiner dunklen Farbigkeit und den großen Forma-ten seiner Details baut es eine dia-lektische Spannung zur Farbigkeit

BVA intern

Einzug in das neue Gebäude in der Barbarastraße

Auszug aus dem Ge-bäude am Rudolfplatz.

Heute ist ein Hotel im ehemaligen BVA-Haupthaus unterge-

bracht.

Kölner Express vom 8. August 1980

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und Kleinteiligkeit der Ziegelfläche auf. Das qua-dratisch gerasterte Paviment, das darin eingetief-te Wasserbecken und der Pfeiler bilden eine von mathematischer Rationalität bestimmte Einheit, deren drei Elemente in den Maßverhältnissen, den Achsenbezügen und Proportionen aufeinander abgestimmt sind...“

Kölner Stadt-Anzeiger – Nr. 131/19

Stele auf dem Vorplatz des BVA-Haupthauses in Köln-Riehl

Klingt speziell, nicht wahr? Glücklicherweise steht es ja jedem Menschen offen, Kunst nach eigenem Gusto zu interpretieren.

Diese Chance hat das BVA genutzt. Denn – auch wenn der Künstler dies damals nicht vor Augen hatte – so bildet die Struktur heute das Selbst-verständnis und die Identität des BVA ab.

Die sieben unterschiedlichen Teile des Logos stehen für die vielfältigen Aufgaben des BVA. Das BVA organisiert diese höchst unter schied-lichen Aufgaben und bringt sie in einer klaren Form und Struktur zusammen.

Jede Aufgabe steht dabei in enger Beziehung zur nächsten. Die gesamte Form des Logos ist

BVA-Haupthaus in Köln-Riehl

ein auf die Spitze gedrehtes Quadrat. Im Gleich-gewicht gehalten wird es durch das Zusammen-spiel der einzelnen Elemente.

Jede einzelne Aufgabe ist entscheidend. In sei-ner Gesamtheit ist das BVA mehr als die Summe seiner Aufgaben.

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Für die BAföG-Bearbeitung wurde der Datenbe-stand der Darlehensnehmerinnen und -nehmer zentral auf einem so genannten Host geführt, also auf einem Großrechner.

Dieses BAföG-System umfasste persönliche Da-ten sowie Informationen und Entscheidungen zur Rückzahlung der Darlehen. Änderungen konnten früher durch so genannte Satzarten mittels Beleg in das BAföG-System übertragen werden.

Im Jahr 1984 entwickelte ein Team aus erfah-renen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des BAföG-Fachbereichs die Idee, für die BAföG-Fall-

bearbeitung die damals aktuellste und innova-tivste Neuerung der IT-Technik einzusetzen – den PC. Der Grundstein für eine vollständige dezentrale Antragsbearbeitung am Arbeitsplatz war gelegt. Der PC revolutionierte die BAföG-Bearbeitung.

Durch den Einsatz einer neuen Betriebssystem-software des Großrechners konnte in jedem Referat ein Datensichtgerät installiert werden. Dieses ermöglichte den Aufruf des zu bearbei-tenden Datensatzes und damit einen schnellen Überblick über den Darlehensverlauf. Jedoch ließen sich nur einige wenige Funktionen wie die maschinelle Wiedervorlage direkt einge-ben.

Schon bald fiel der Entschluss, mit Hilfe des damals gerade entwickelten PCs eine dezent-rale BAföG-Bearbeitung einzuführen. Eine Be-scheiderstellung unter gleichzeitiger Übernah-me zentraler Daten der Stammdatenbank der jeweiligen Darlehensnehmerinnen und -neh-mer durch die entsprechende Bearbeiterin oder den entsprechenden Bearbeiter war zum dama-ligen Zeitpunkt ein absolutes Novum.

Es gelang, die Kommunikation des PCs und sei-nes Nutzers mit dem Großrechner zu simulieren (Terminalemulation, Siemensemulation 9750), was die Übernahme der BAföG-Stammdaten in einzelne Bescheide ermöglichte.

Noch im Verlauf des Jahres 1984 wurden vier Arbeitsplätze eingerichtet. Das Konzept der Menüführung sah wie folgt aus: Das Eingangs-menü enthielt die rechtlichen Vorgaben wie

Verwaltung von Ausbildungsdarlehen

PC hält Einzug in die Verwaltung – Revolution der BAföG-Bearbeitung

1984

Frühe 70er-Jahre: Optimierung der BAföG-Bearbeitung durch den Einsatz standardisierter Textbausteine für eine Vielzahl von Fall-konstellationen. In PTV-Büchern (PTV bedeutet programmierte Textverarbeitung) waren die Textbausteine mit Ziffernschlüsseln belegt. Die jeweiligen Ziffern mussten, ebenso wie individuelle Textpassagen, handschriftlich in entsprechende Vordrucke ein-getragen und an den Schreibdienst zur Erstellung weitergeleitet werden.

Ablehnungs- und Widerspruchsbescheide wurden durch den Schreibdienst nach Diktat über Stenorette oder Schallplatte erstellt. Der Zugriff auf die Akten über die Zentralregistratur war zeitintensiv.

Änderungen am Stammdatenbestand des Hosts: Direktein-gaben waren nicht möglich. Es mussten handschriftlich Belegzettel mit den jeweiligen Änderungen ausgefüllt und an die Erfassungsstelle zur Verarbeitung weitergeleitet werden. Die manuelle Eingabe erfolgte durch die Erfassungskräfte.

1977 Mikroverfilmung der archivierten Darlehensnehmer-Akten

1984

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Vergünstigungen (Teilerlasse/Freistellungen) oder Tilgungen. Die Untermenüs waren ein-heitlich strukturiert: Allgemeine Schreiben, Zwischennachrichten, Antragsstattgabe oder -ablehnung und andere Dokumente.

Problematisch blieb aber immer noch die Ein-richtung eines Netzwerkes mit mehr als 100 Nutzerinnen und Nutzern. Denn dies war zum damaligen Zeitpunkt weder üblich noch gab es dafür die entsprechende Hard- und Software. Mit Unterstützung einer klei-nen IT-Firma gelang es, im Rahmen einer Testumgebung die Hostanbin-dung und die direkte Übernahme der dort vorgehaltenen Daten zur weite-ren elektronischen Sachbearbeitung in Schreiben auch in einer etwas größeren Netzwerkumgebung zu verwirklichen. Die hier gewon-nenen Erkenntnisse flossen in das sich daran anschließende Ausschreibungsverfahren ein. Es konnte ein großer Hardware-Hersteller gefun-den werden, der mit einer PC-Serverlösung unter Anbindung des Hosts überzeugte.

Was heute völlig selbstverständ-lich ist, war damals eine weitere Errungenschaft der Technik: Es konnten meh-rere Programmfenster angezeigt und damit verschiedene Programme parallel ausgeführt werden.

Somit war erstmalig im BVA die vollständige Bearbeitung eines Darlehensnehmervorganges mit durchgängiger elektronischer Unterstüt-zung möglich. Nach den entsprechenden Test-läufen erfolgte im Jahr 1987 der flächendecken-de Einsatz im BAföG-Fachbereich. Die Effizienz und Qualität der Aufgabenerfüllung wurde hierdurch deutlich gesteigert.

Durch den PC wurde eine dezentrale und somit effektivere BAföG-Bearbeitung möglich.

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BVA intern

Organigramm1984

1984

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1985

1985Einbürgerungen in den deutschen Staatsverband

Menschenschicksale

In den 80er-Jahren war das BVA mit der Auswertung von Akten aus dem Reichsinnenministerium des Dritten Reichs betraut. Daraus hervor ging die Wanderausstellung Menschen-schicksale, die 1985 erstmalig ausge-stellt wurde.

Die Ausstellung zeigt anhand ausge-suchter Originalakten die Entwick-lung des deutschen Staatsangehö-rigkeitsrechts während des Dritten Reiches unter den damals gültigen rassen- und volkstumsideologischen Grundsätzen. Das bevölkerungspo-litische Ziel der NS-Machthaber war

es, das deutsche Volk von allen so genannten „fremdvölkischen Elementen zu säubern und Volksschädliche auszumerzen“, um „die Rein-heit des deutschen Blutes als Voraussetzung für den Fortbestand des Deutschen Volkes für alle Zukunft zu sichern“.

Auch Prominente litten unter der Gewalt-herrschaft. Willy Brandt, Bertolt Brecht, Albert

Einstein, Erika Mann, Thomas Mann, Kurt Tu-cholsky, Herbert Wehner oder oppositionelle Journalisten wie Karl Höltermann und der ehe-malige Reichsfinanzminister Dr. Rudolf Hilfer-ding wurden wegen ihrer kritischen Einstellung zum Regime, ihres Glaubens oder ihrer Welt-anschauung ausgebürgert. In der Ausstellung

vermitteln kurze Schilderungen der bedeu-tendsten Ereignisse in den Schicksalen von pro-minenten und nicht-prominenten Opfern der Gewaltherrschaft spannendes und bewegendes Hintergrundwissen.

Die Wanderausstellung wurde in zahlreichen Schulen, Einrichtungen der politischen Bildung und verschiedenen Be-hörden gezeigt.

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1986

Sonntag, der 31. August 1986, kurz nach 1 Uhr nachts. Eine Detonation zerreißt die Stille in Köln-Niehl. Eine Bombe ist am BVA-Haupthaus in einem offenen Kellerschacht explodiert. Ziel war die Computeranlage. Die Sicherungen der Kellerfenster haben sich gelöst. Bleche der Fas-sadenverkleidung sind abgefallen. Der Boden ist mit Scherben übersät. Der Schaden beträgt rund 200.000 Mark. Personen wurden nicht ver-letzt.

Zeitgeschehen

Terrorattentat auf das BVA

Spezialisten des Landeskriminalamtes untersuchen nach dem Bombenanschlag auf das Bundesverwaltungsamt in Riehl jeden Quadratzentimeter um den Tatort auf SpurenKölner Stadt-Anzeiger vom 01. September 1986

Kölner Express vom 01.September1986

dem im BVA untergebrachten Ausländerzen-tralregister. Dieses sei ein „rassistisches und to-talitäres“ Register und müsse deshalb vernichtet werden. Der Anschlag sei zum dritten Jahrestag des Todes von Kemal Altun verübt worden. Der Asylbewerber Kemal Altun hatte sich drei Jah-re zuvor durch einen Sprung aus dem sechsten Stock des Verwaltungsgerichts Berlin das Leben genommen – kurz vor der Verhandlung um sei-ne Anerkennung als Asylberechtigter.

Gleich nach der Explosion riegelte die Polizei den Tatort ab. Beamte des für politische Delikte zuständigen 14. Kommissariats und des Landes-kriminalamtes suchten nach Spuren und be-gannen eine Fahndung, bei der Fahrzeuge und Personen kontrolliert wurden. Anschließend übernahm der Generalbundesanwalt den Fall.

In einem Schreiben, das bei der Deutschen Pres-seagentur eingeht, bekennt sich ein „Komman-do freies Fluten“ der „revolutionären Zellen“ zu der Tat. In dem Schreiben heißt es, die Tat gelte

1986

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Ad-hoc-Aufgaben: Reaktorunfall Tschernobyl

Europa erstarrt im Schock. Das BVA hilft sofort.1986

Nach dem Atomgesetz ist das BVA für die Bear-beitung von Anträgen auf Schadensausgleich zuständig. Weil es bis 1986 nie eine atomare Ver-seuchung gegeben hatte, wurde das BVA zum ersten Mal seit seinem Bestehen in dieser Aufgabe tätig. Da in dem Aufgabenbereich bis dahin kein Personal eingesetzt war, muss-ten in kürzester Zeit Arbeitsplätze ein gerichtet und zusätzliche Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter einge-stellt werden.

In Windeseile zog das BVA das ge-eignete Personal für die Soforthilfe aus unterschiedlichen Abteilungen zusammen. In einer Handzettelak-

Am 26. April 1986 explodierte ein Kernreaktor des Atom-kraftwerks im ukrainischen Tschernobyl. Erst Tage später wurde dies offiziell bekannt. Zu diesem Zeitpunkt hatten die radioaktiven Wolken bereits Europa erreicht. Dort, wo der radioaktive Regen fiel, wurden landwirtschaftliche Erzeugnisse verseucht.

Die deutsche Strahlen-schutz kommission ver-hängte ein Handels verbot über be sonders stark betroffene Lebens mittel wie Salat, Spinat, Lauch und Milch. Es dauerte keine vierzehn Tage, bis sich deutsche Landwirte über die Absatz-Katas-trophe beklagten und Entschädigungs zahlungen forderten.

tion wurde weiteres Personal gesucht. Diese Ak-tion wurde sogar von Pfarreien in der Umgebung unterstützt. Datenerfassungskräfte wurden über Stellenanzeigen in Tageszeitungen geworben. Vorstellungsgespräche wurden bis spät in die Nacht geführt, die Einstellung erfolgte in der Regel bereits am nächsten Morgen. Auf dem Flur des Per-sonalreferats drängten sich die Bewerber dicht an dicht. Insgesamt nahmen 72 neue Zeit angestellte den Dienst auf. 15 Beschäftigte anderer Behörden wurden Anfang Juni für mehrere Wochen zum BVA abgeordnet.

Insgesamt waren in kürzester Zeit etwa 100 Be-schäftigte bereit, die Antrags flut zu bewältigen.Bei dieser Größenordnung ist klar: Der Platz in den Büro räumen reichte nicht aus. Deshalb wurden acht Unterrichtssäle zu Arbeitsräumen um funktioniert. Weil auf die Schnelle nicht die ent sprechend hohe Menge an zusätzlicher Büro-ausstattung vorhanden war, wurden Möbel von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die im Ur-laub waren, in die neuen Arbeits räume gebracht. Gleichzeitig wurden neue Möbel bestellt. Außer-dem mussten in rasantem Tempo IT-Verbindungen

und Telefonanschlüsse verlegt werden.

Innerhalb kurzer Zeit entwickelte das BVA Antragsformulare. In der Fernschreibstelle wurde ein freiwilliger Früh- und Spätdienst eingerichtet. Die Um-druckstelle fertigte im Schichtdienst eine Million Vordrucke. Die Vordrucke sollten den

Per Zeitungsannonce suchte das BVA händeringend nach Datenerfasserinnen, die sofort einsatzbereit wären.

26. April 1986 Kernkraftwerk

Tschernobyl nahe der Stadt Prypjat, Ukraine

(damals Ukrainische Sowjetrepublik),

Foto: Carl Montgomery

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betroffenen Landwirten innerhalb von 24 Stun-den nach Antragstellung vorliegen. Dafür wurden Anträge auch per Fahrbereitschaft im Spätdienst zu den Molkereien in NRW gebracht. Der Tagesre-kord im Posteingang lag bei 60.000 Anträgen.

Die erste Auszahlung erfolgte bereits am 30. Mai in einer Gesamthöhe von über 3.312.368,47 Mark. Am 26. Juni erfolgte die erste Auszahlung nach ei-ner Billigkeitsrichtlinie in Höhe von 18.618.295,87 Mark. Die Billigkeitsregelung war eine Initiative der Bundesregierung für die Landwirte, die nach dem Atomgesetz eigentlich keinen Anspruch auf Entschädigungen gehabt hätten. Doch weil einige Bundesländer mehr Gemüsesorten vom Handel ausschlossen als die Bundesregierung, erhielten auch diese Landwirte einen Schadensersatz. Wei-tere Auszahlungen folgten. Insgesamt wurden bis Oktober 1986 an über 300.000 Landwirte rund 272 Millionen Mark ausgezahlt.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mussten auch rund 1.000 Anträge von Bürgern bearbeiten, die teils sehr kuriose Schäden geltend machten, obwohl sie gar keine Landwirte waren. So forderte ein Antragsteller für angebliche Schmerzen, die er nach dem Verzehr seines Gartengemüses durchlei-den musste, einen Schadensersatz in Höhe von 60 Mark pro Schmerzens-Stunde, insgesamt fast 2.000 Mark. Ein weiterer Antragsteller schrieb, er beab-sichtige den Schutz gegen radioaktive Strahlung durch biologische Vorsorgemaßnahmen gegen Krebs zu erlangen. Daher entstünden ihm über längere Zeit Kosten für Mineralien-, Vitamin- und andere Präparate, die er vom BVA erstattet haben wollte. Ein anderer beabsichtigte die vermutlich verseuchte Oberschicht seines Gartens abtragen zu lassen und konstatierte: „Die Kosten dürften bei schätzungsweise 40.000 DM liegen. Eingeschlossen

ist hierbei die Ersatzbeschaffung aller Bäume, Ziersträucher und Pflanzen“.

Heute ist das BVA noch immer mit dem Schadens ausgleich für die Fol-gen der Katastrophe betraut. Denn auch 24 Jahre nach Tschernobyl ist Wildbret, vor allem Schwarzwild, noch immer radioaktiv belastet. Je nach Wildart erstattet das BVA zwi-schen 66 und 230 Euro pro Tier, das aufgrund der radioaktiven Belas-tung nicht zum Verzehr freigegeben werden darf.

Vor allem in Bayern übersteigt der gemessene Mittelwert beim Schwarzwild oft das zehnfache der zugelassenen Belastung von 600 Becquerel pro Kilo (Bq/kg), denn die Schwarzkittel fressen besonders gern Hirschtrüffel. Diese Pilze sind mit von 24.700 Bq/kg besonders stark verseucht.

Gefährliche Milch

Cäsium wird vom Körper durch Inhalation und über die Nahrung (besonders Fleisch und Fisch) aufge-nommen. Da es der Körper chemisch mit Kalium verwechselt, lagert er es im Muskelgewebe ein. In der ersten Zeit richtete sich das Augenmerk der Strahlenschützer jedoch mehr auf das Jod-131, das vor allem über die Milch weitergegeben wird. Seine Gefährlichkeit rührt daher, dass es sich vor allem in der Schilddrüse speichert. Wegen seiner geringen Halbwertzeit (acht Tage) ist es inzwischen praktisch verschwunden.“

Zeit Dossier, 24.10.1986

1986

Antragszahlen

Beträge in tsd. DM

0

50.000

100.000

150.000

200.000

250.000

300.000 293.000

139.000

11.000

138.000

3.000 8.000800

17.000

Milch Handel SonstigeGemüse

Entwicklung der Schadensabwicklung nach § 38 AtomG

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„Schule, Geigenunterricht, Schlittschuh lau-fen auf der Straße, spielen im großen Hof. Jede Menge Freunde und Nach barskinder treffen sich auf der Straße, die einen steilen Hang hat. Wer kommt am schnellsten mit dem Schlitten runtergerast? Ich bin mittendrin und ich bin glücklich, neun Jahre alt, besuche die 3. Klasse, habe noch drei jüngere Geschwister und lebe in dem kleinen Örtchen Issyk in Kasachstan. Hier bin ich geboren, hier fühle ich mich wohl. Aber irgendwas ist anders. Ich bin Deutsche und nicht so ganz wie die Anderen. Zuhause

wird deutsch gesprochen. Die Sprache ist nun seit etwa neun Generationen erhalten geblieben. Ich habe sogar in der Schule Deutsch unterricht und bin die Beste.

Eines Tages ist es soweit: Meine Eltern trommeln uns Kinder zusammen und verraten es uns: Wir ziehen nach Deutschland! In meiner Vorstellung muss Deutschland das reinste Paradies sein. Das kommt daher, dass wir ab und an ein Päckchen von einer Tante meines Vaters aus Deutschland be-kommen. Da sind mal tolle Kleidchen, mal bunte Haargummis oder diverse nützliche Dinge für den Haushalt dabei. Vor allen Dingen aber sind immer Gummibärchen drin. Das Highlight! Die müssen reichen, bis das nächste Päckchen kommt. Die

Gummibärchentüte wird oben ordentlich mit einer Schere aufgeschnitten. Je-der bekommt eins. Wenn die Tüte leer ist (das hat schon mal bis zu zwei Mo-naten gedauert), konnte ich diese haben. Es wurde noch ein kleines Loch in der Mitte oben reingeschnitten und diente somit als klei-

nes Täschchen zum Spielen. So was Buntes hatte sonst keiner und machte mich besonders stolz.

Die Wartezeit bis es nun endlich losgehen sollte schien sooooo lang! Meine Klassenlehrerin fragte mich mal, was das denn soll, jetzt einfach nach Deutschland abzuhauen nach all dem was man mir hier beigebracht hat. Wie das wohl gemeint war??? Auf einem Spaziergang vom Supermarkt nach Hause ruft mir jemand hinterher: „Faschis-ten!“ Zuhause frage ich meine Mutter was das be-deutet. Die Deutschen waren also auch mal „böse“. Hmm, es stimmte mich nachdenklich.

Die Freude auf Deutschland war aber nach wie vor ungetrübt. Die lange, seeehr lange Reise mit meiner Familie, meinem Onkel mit Familie und meinen Großeltern ging am 22. März 1988 los! Zu-erst zum Flughafen nach Alma-Ata. Nach einigen Torturen in irgendwelchen Büros, in denen an-scheinend noch Papierkram zu erledigen war, und meine Eltern gefragt wurden, ob Ihnen ihre Kinder nicht leid täten eine solche Reise mitmachen zu müssen und mein Opa darauf nur erwiderte: „Das machen wir für unsere Kinder! Für eine bessere Zu-kunft“, ging der Flug zunächst nach Moskau. Dort mussten wir zwei Nächte auf den Anschlussflug nach Frankfurt warten. Wir übernachteten in der Wartehalle. Als „Matratze“ diente unser ganzes Hab und Gut. Jeder musste mal Wache schieben. Auch ich. Ich fand das alles sehr spannend. Der Flughafen war riesig, die Menschen so geschäftig und ich hatte so was alles noch nie zuvor gesehen.

Es folgte eine riesige Kontrolle. Wir mussten einiges von unserem Gepäck zurücklassen. Meine Mama sagte: „Ist nicht schlimm, in Deutschland gibt es alles neu.“ Ich fand es schade. Erinnerungsstücke gingen für immer verloren.

Aufnahme von Aussiedlern

Aus Kasachstan zum BVA – Ein Kreis schließt sich1988

Anita Plato

Anita Platos Großel-tern im Schlafsaal in Friedland

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Rückblick und Ausblick

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Am 25. März 1988 landeten wir in Frankfurt. Als nächstes erinnere ich mich an die Ankunft in Fried-land. Wir wurden in ein Zimmer mit mindestens 20 Betten einquartiert. Wildfremde Menschen um einen herum, die auch dort übernachten und all ihr Hab und Gut dort unterbringen mussten. An-genehm war das nicht. Einer musste immer dort bleiben um aufzupassen, dass nichts abhanden kommt. Essen gab es mit Märkchen in einer riesi-gen Kantine. Wie man wohl den Käse auspackt? (Toastkäse in einzelnen Folien verpackt) Auf den Toiletten hingen überall Zettel in den verschie-densten Sprachen auf denen hingewiesen wurde, das benutzte Toilettenpapier doch bitte in die Toi-lette zu werfen und mit abzuspülen. In Kasachstan gehörten wir immerhin zu denen, die eine Toilette mit Spülung im Haus hatten, die wurde aber nur in besonders kalten Nächten benutzt und das Toilet-tenpapier wurde in den Mülleimer geworfen. Ver-stopfungsgefahr! Ansonsten gab es ein Plumpsklo hinter dem Haus. Nun ja, zwei Wochen haben wir in Friedland verbracht. Das BVA kannte ich da noch nicht. Schließlich erledigten meine Eltern den „Pa-pierkram“ ohne uns Kinder. Der erste Eindruck von Deutschland war nicht so „paradiesisch“.

Von Friedland ging es weiter nach Unna-Massen. Hier hatten wir immerhin ein abschließbares Zim-mer für die ganze Familie. Im Keller des Gebäudes gab es eine Kleiderstube, in der wir uns erstmal klamottenmäßig ausstatten durften. Mit meinem Opa erkundeten wir die Gegend.

Am 25. April 1988 bekamen wir eine Notwohnung in Bonn auf der Kölnstraße zugewiesen in der wir sechs Monate verbrachten. Eine 1-Zimmer Woh-nung mit Dusche in der Küche und vier Hochbetten mit Spindschränken ausgestattet. Für das ganze Haus, welches vier oder fünf Wohnungen hatte,

gab es nur eine Toilette auf dem Flur. Ich kam in die 3. Klasse und merkte, wie schlecht mein Deutsch noch war. Nur in Mathe war ich allen weit voraus.

Ich lese zum ersten Mal das Schild: „Rasen betre-ten verboten!“ Was soll das heißen? Wozu ist denn ein Rasen sonst da, wenn nicht zum betreten? Oder verstehe ich das falsch? Ich muss meine Mutter fra-gen, ob es tatsächlich sein kann. Es ist tatsächlich so! Unglaubliches Verbot! Ich hab‘s gelernt. Nach und nach bauten wir unser Leben auf. In unserer ersten Wohnung in Deutschland hatte ich sogar mein ei-genes Zimmer. Die sprachlichen Defi-zite waren bald ein-geholt und ich fühl-te mich zugehörig.

Am 1. September 1996 begann ich meine Ausbildung zur Fachangestellten für Bürokommunikation beim Presse- und Informationsamt der Bundesre-gierung. Mein erster Lehrgang fand beim BVA in Köln statt. 2002 wurde ich beim BVA eingestellt. Da erfuhr ich, dass auch meine Familie und ich hier in der Einbürgerungskartei registriert worden waren, als wir 1988 nach Deutschland kamen. Ich war sehr überrascht! Das BVA „kennt“ mich also schon seit meiner Kindheit. Ein Kreis schließt sich. Ich habe das Gefühl, dass ich am richtigen Platz angekommen bin. „

1988

Anita Plato und ihre Familie im

Begrüßungszimmer in Friedland

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1988

Im südniedersächsischen Friedland befindet sich das vom Land Niedersachsen betriebene Grenzdurchgangslager, in dem schon seit 1945 zunächst Kriegsgefangene, Flüchtlinge, Heim-kehrer und später dann Aussiedler aus Osteuro-pa aufgenommen wurden.

Ende der 80er-Jahre wuchs die Zahl der einrei-senden Aussiedler mit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“. Im Jahr 1987 war die Aussiedlerzahl bereits auf über 78.532 Personen gestiegen – eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr. Schon 1988 erreichten die Zuwandererzahlen die 200.000-Marke. Dadurch geriet das für 2.500 Personen ausgerichtete Lager an die Grenzen seiner Aufnahmefähigkeit. Auch die zwischen-zeitlich angemieteten Notunterkünfte reichten nicht mehr aus.

Das BMI reagierte und übertrug dem BVA die Aufgabe der Erstaufnahme der Aussiedler zu einem Zeitpunkt, in dem die Zugangszahlen die Aufnahmekapazitäten der Lager Friedland und Nürnberg weit überstiegen. Am 1. Januar 1988 begann das BVA mit der Arbeit im Grenzdurch-gangslager Friedland. Die Einreisespitze wurde 1990 mit 397.073 Menschen erreicht. Allein im Grenzdurchgangslager Friedland wurden in diesem Jahr 85.714 Menschen aufgenommen.

Anfang der 90er-Jahre hatte das BVA insge-samt zehn Erstaufnahmeeinrichtungen in ganz Deutschland aufgebaut, um die einreisenden Aussiedler zu registrieren und nach wenigen Tagen auf die Bundesländer zu verteilen. Die Verteilung erfolgte nach einer gesetzlich vorge-gebenen Verteilquote, wobei im Vordergrund immer die familiären Bindungen und Wünsche der Aussiedler standen.

Mitte der 90er-Jahre waren fast 1.000 Mitarbei-ter des Bundesverwaltungsamtes im Bereich der Spätaussiedleraufnahme beschäftigt. Sie be-arbeiteten nicht nur die eingehenden Anträge und registrierten die ankommenden Personen, sondern sorgten auch für die Durchführung von Sprachtests im gesamten Gebiet der ehemali-gen Sowjetunion, organisierten Flugtickets, Ge-päck- sowie Krankentransporte und förderten Integrationsmaßnahmen.

Seit 2005 ist die Erstaufnahme von Aussiedlern stark rückläufig. Heute werden nur noch etwa 3.000 Personen jährlich aufgenommen; etwa 35 Beschäftigte bearbeiten die gesamte Spätaus-siedleraufnahme in eigener Zuständigkeit. Für alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden neue Aufgaben gefunden. Die Außen-stelle Friedland ist seit dem 1. Oktober 2000 die einzige noch verbliebene Erstaufnahmeeinrich-tung des Bundes. In der Außenstelle des BVA in Friedland wird heute neben dem Aufnahmever-fahren auch die Aufgabe „Darlehensverwaltung und -einzug nach dem Bundesausbildungs-förderungsgesetz (BAföG)“ wahrgenommen. Mit der Übernahme dieser Aufgabe konnte der Standort des BVA als bedeutendes Symbol für die erfolgreiche Aufnahme von 4,5 Millionen Menschen erhalten bleiben.

Der Aussiedlerbeauftragen der Bundes-regierung, Dr. Horst Waffenschmidt sagte einst: „Aussiedler sind ein Gewinn für unser Land“. Für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren die Erfahrungen, die sie mit den Aussiedlern er-lebten auch eine Bereicherung für ihr Leben.

Aufnahme von Aussiedlern

Das BVA übernimmt die Aussiedleraufnahme in Friedland

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Rückblick und Ausblick

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1988

Auslandsschulwesen

Öffnung Deutscher Auslandsschulen im südlichen Afrika für nicht-weiße Kinder

1988 wurden im südlichen Afrika die Deutschen Auslandsschulen für Schüler aus so zial benachteiligten Bevölkerungsgrup-pen ge öffnet. Dazu wurde die so genannte Neue Sekundarstufe für südafrikanische Schülerinnen und Schüler aller Hautfarben eingerichtet, die die Bildungsangebote stark vergünstigt wahrnehmen konnten. Sie zahlen lediglich fünf Prozent des üblichen Schulgeldes einschließlich des Transportes im Schulbus. Dies wird nur durch die groß-zügige finanzielle Unterstützung durch die Bundesrepublik ermöglicht. Diese Deutschen Schulen sind heute echte Begeg-nungsschulen, an denen Kinder unterschied-licher Hautfarbe gemeinsam lernen und so interkulturelle Toleranz und gegenseitiges Verständnis entwickeln.

Friedlandglocke

Nissenhütte

Kleiderkammer des DRK

An der Deutschen Schule Pretoria lernen Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft zusammen.

Grenzdurchgangslager Friedland

An den Grenzen der britischen,

amerikanischen und sowjetischen

Be satzungszone liegend, wurde das

Lager Friedland am 20. September

1945 auf Anordnung der britischen

Besatzungsmacht zur Durchschleusung

und ersten Betreuung von Evakuier-

ten und Flüchtlingen eingerichtet.

Binnen kürzester Zeit wurden für die

Unterbringung der ankommenden

Menschenmengen auf dem jetzigen

Gelände des Grenzdurchgangslagers

Blech baracken, die so genannten Nis-

senhütten, er richtet. Eine Nissenhütte

ist erhalten geblieben und beherbergt

heute eine kleine Dokumentation über

die Aufnahme von Menschen in Fried-

land.

Seit dem 1. Advent 1949 wurden neu

eintreffende Flücht linge durch das

Läuten der heute weltberühmten

Fried landglocke begrüßt. Im März

1950 begann die Familien zusammen-

führung der Deutschen, insbesondere

aus Polen und somit die erste große Aus-

siedlerwelle. Im Grenz durchgangslager

Friedland wurden die Deutschen aus

den Ostgebieten mit ersten Bedarfs-

gegenständen des täg lichen Lebens, wie

Kleidung und Hygieneartikel versorgt

und bis zu ihrer Verteilung auf die

Bundes länder in 6- oder 8- Bettzimmern

untergebracht.

Seit seiner Gründung war das Grenz-

durchgangslager für mehr als vier Mil-

lionen Menschen die erste Anlaufstelle

in der Bundesrepublik Deutschland.

Deshalb wird es als „Tor zur Freiheit“

bezeichnet.

© Bundesregierung, B 145 Bild-00079593, Foto: Schambeck, Arne,

12. Januar 1989

© Bundesregierung, B 145 Bild-00086378, Foto: Bienert, Andrea,

12. Oktober 2005

Page 86: Der zentrale Dienstleister des Bundes - BVA

50 Jahre BundesverwaltungsamtDer zentrale Dienstleister des Bundes

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„Im Oktober 1989, als andere historische Er-eignisse das Tagesgeschehen bestimmten, wurden im BVA einigen Anwärterinnen und Anwärtern die Ernennungs- und Diplom-urkunden ausgehändigt. Ich glaube, wir wa-ren alle beim BVA „gelandet“, weil wir uns aufgrund der Aufgabenstruktur der Behörde einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag

versprachen. Am Tag unserer Ernennung ahn-ten wir jedoch nicht, wie abwechslungsreich es in der Tat in ein paar Tagen werden würde.

Aber schön der Reihe nach…

Voller Spannung und Vorfreude auf die künftige Tä-tigkeit nahmen wir unsere Urkunden entgegen, die gleichzeitig die Zuweisung für das künftige Referat enthielt. Ahh… Aussiedleraufnahme dachte ich – schön – einen kleinen Einblick hatte ich bereits in meinem letzten Praktikum gewinnen können. Da die Aufgabe rasant anwuchs, blieb ich nicht alleine mit meiner Zuweisung zur Aussiedleraufnahme – ein freudiges „Gott sei Dank – du auch“ machte die Runde.

So kam es, dass wir in der ersten Oktoberwoche mit zahlreichen Kollegen in einer Art Einführungs-woche im großen Sitzungssaal des BVA saßen und eifrig die rechtlichen Grundlagen und historischen Erläuterungen notierten. Uns hatte man zwar im-mer wieder erzählt, dass wir „Generalisten“ seien und alles könnten, aber vom Bundesvertriebenen- und Flüchtlingsgesetz hatten bislang die Wenigs-ten eine Ahnung.

Die andächtige Ruhe währte nicht lange, bereits am Nachmittag des ersten Tages platzte eine nette Dame des Personalreferates mitten in einen Vor-trag und zitierte einige Kolleginnen und Kollegen vor die Tür. Schnell kam sie zur Sache. Es gäbe ei-nen Auftrag an das BVA, nämlich Kolleginnen und Kollegen „zusammen zu trommeln“, die bereit sei-en, bei der Registrierung der DDR-Übersiedler, die morgen in Schöppingen ankämen, mitzuhelfen.

Überall gab es fragende Gesichter. DDR-Übersied-ler? Die sind doch alle in Prag oder in Ungarn. Die kommen her? Und wo um Gottes Willen ist Schöp-pingen? So rasant musste es mit der abwechslungs-

reichen Tätigkeit doch wahrhaftig nicht gehen. Man erklärte uns kurz, dass man eigentlich davon aus gehe, dass wir dieses tolle Angebot an-nehmen, die Koffer hätten wir doch sowieso noch nicht wirklich ausge-packt und besser könnte der Start ins Berufsleben doch gar nicht sein. Am nächsten Vormittag sollten wir in Schöppingen unseren Dienst an-treten. Zugtickets lägen bereit, eine Pension sei auch reserviert und am Wochenende könnten wir schließ-lich nach Hause kommen. Ob ein weiterer Einsatz dann noch nötig

BVA intern: Mein Berufsstart

Registrierung von DDR-Übersiedlern1989

Arche Noah, der Kirchentreff auf

dem Gelände

Ute Bloy

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Rückblick und Ausblick

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sei, wage man zu bezweifeln. Das klang doch gar nicht so schlecht…irgendwie war alles anders ge-plant, aber auch spannend. Wir wurden sofort nach Hause entlassen und durften die Tasche ein- oder umpacken.

Am nächsten Morgen standen wir dann schüch-tern im Büro des Leiters der Einrichtung und mel-deten uns zum Dienst. Schnell bemerkten wir, dass der Umgangston sehr locker, die Atmosphäre vertraut und kollegial und die Umstände außerge-wöhnlich waren. Unsere Scheu wich sofort – wir wurden gebraucht! Auf den Fluren standen Un-mengen von Menschen, die in der Nacht mit Zügen in Schöppingen eingetroffen waren und die noch müder und schüchterner dreinblickten als wir. Keiner wusste, was auf ihn zukam. Uns wurde eine Art „Büroausstattung“ in die Hand gedrückt, ein Kugelschreiber und ein Block. Dann wurden uns die „Büros“ gezeigt… leere Räume, in denen jeweils ein Tapeziertisch und ein Stuhl standen. Na dann los! Unsere Freunde würden nicht glauben, wie spannend der Job als Beamtin tatsächlich ist.

Zu tun war reichlich… immer mehr Menschen drängten auf die Flure, alles musste irgendwie or-ganisiert werden. Wir rackerten uns ab – von mor-gens sieben meist bis in den späten Abend hinein zahlten wir Begrüßungsgeld und füllten Papiere aus. Dabei hörten wir so viele menschliche Schick-sale, dass wir abends nicht wirklich abschalten konnten. Wir saßen noch lange zusammen und erzählten, auch die Kollegen anderer Behörden, die abgeordnet waren, kamen in die Runde. Wir spürten alle zum ersten Mal, wie es ist, im Job tat-sächlich gebraucht zu werden!

Aber anstrengend war es… Wir freuten uns alle auf das wohlverdiente Wochenende. Doch auch am

1989

Die Aus- und Übersiedlerwohnanlage in Schöppingen wurde von August 1989 bis Dezember 1991 vom BVA betrieben.

Ursprünglich als weitere Aussiedlerauf-nahmestelle in Deutschland geplant (siehe vorheriger Artikel), hatte die politische Entwicklung eine Neubewertung erforder-lich gemacht. Nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ mussten für ausgereiste DDR-Bürger erste Anlaufstellen in der Bundes-republik Deutschland eingerichtet werden. So wurde die Außenstelle Schöppingen eine Aufnahmeeinrichtung für Übersiedler. Von August 1989 bis Juli 1990 wurden über 50.000 Übersiedlerinnen und Übersiedler aus der DDR betreut.

Seit 1992 nutzt das Land NRW das Gelände als „Zentrale Aufnahmestelle für Asylbe-werber“

Einfahrt zur Aufnahmeeinrichtung für Übersiedler in Schöppimgen.

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1989

Freitag war die ganze Aufnahmestelle noch immer voll von Übersiedlern aus der DDR, die aufgenom-men werden mussten – an ein freies Wochenende war nicht zu denken. Dabei hatten wir BVA-„Kids“ doch nur schnell ein paar Sachen in die Tasche ge-worfen und waren gleich losgefahren.

Wir hatten NICHTS mehr zum Anziehen. Uns kam die rettende Idee… es gab doch die DRK-Kleiderkam-mer auf dem Gelände. Wir sind dann los marschiert und haben um Unterwäsche und Socken gebettelt. Wie? Wir sollten die kaufen?? Na ja gut, für uns wa-ren die Sachen ja eigentlich auch nicht bestimmt. Was sollten wir tun? Zu Ladenöffnungszeiten gab es keinen Feierabend, also kauften wir notgedrun-gen unsere frischen Sachen beim DRK.

Am nächsten Wochenende durften wir dann tat-sächlich nach Hause und hatten ein paar freie Tage wirklich nötig. Es war ein sehr turbulenter Start ins Berufsleben, aber wir waren uns einig: Es hätte keinen besseren geben können!“

Schöppinger Bürger bringen spenden für

die Übersiedler

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Rückblick und Ausblick

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1989

Der Beauftragte für Kultur und Medien förderte von 1989 bis 2005 die Sanierung der Museums-bahn der Stadt Blumberg in Baden-Württem-berg. Der „rechnerische“ Abschluss durch das BVA, das die Maßnahme auch administrativ be-treute, erfolgte 2008.

Die Wutachtalbahn, eine Eisenbahnverbindung zwischen Blumberg und Weizen, wurde 1882 als militärstrategische Bahn geplant und 1890 fer-tig gestellt. Die unabdingbare Forderung des Militärs nach einer maximalen Steigung von nur einem Prozent führte bei einem Höhenun-terschied von 230 Metern zu einer extremen Längenentwicklung der Strecke. Aufgrund ih-res kurvenreichen Verlaufes und spe ziell wegen des deutschlandweit einzigen Kreiskehrtunnels in der Stockhalde wird die Anlage im Volks-mund „Sauschwänzlebahn“ genannt.

Zur Überwindung der Höhendifferenz mussten zahlreiche Ingenieurbauten erstellt werden. So wurden die ursprünglich vorgesehenen hohen Steindämme durch besonders korrosionsresis-tente Puddelstahlkonstruktionen auf eisernen Gerüstpfeilern ersetzt. Aufgrund dieser Eigen-schaften fand der Puddelstahl insbesondere Verwendung im Schiffs- und Maschinenbau. Die Brücken wurden auf die Belastungen der

140 Tonnen schweren Geschützrohre ausgelegt und konnten deshalb auch später den höheren Achslasten und Lokomotivgewichten standhal-ten. Sie sind unverändert erhalten geblieben. Neben fünf großen Brücken mit 834 Metern Gesamtlänge enthält die „Kanonenbahn“ auf einer Strecke von rund 26 Kilometer weitere 40 Brückenunter- und -überführungen sowie 70 gewölbte und offene Durchlässe.

Somit war das BVA an der Erhaltung eines auf-grund seiner technikgeschichtlich singulären Bedeutung einzigartigen Kulturdenkmals we-sentlich beteiligt.

Zuwendungsmanagement

Über eine Million für die „Sauschwänzlebahn“

Weil die 1890 fertiggestellte Wutachtalbahn aus militärischen Gründen eine Steigung von höchstens einem Prozent bei einem Höhenunterschied von 230 Metern haben durfte,

verbindet sie die Orte Blumberg und Weizen in einer sehr kurvenreichen Strecke.

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1990-1999 Das Jahrzehnt der Wiedervereinigung

Am 3. Oktober 1990 fand die offizielle Wieder-vereinigung Deutschlands statt. Was auf dem Papier unterschrieben war, musste nun in der Praxis umgesetzt werden. Die Wiedervereini-gung hatte natürlich erhebliche Auswirkungen auf die Organisation und Verwaltung des Staa-tes. Das Bundesverwaltungsamt gestaltete die Veränderungen aktiv mit. Es übernahm viele neue Aufgaben, zum Beispiel die Abwicklung von Vermögen des Ministeriums für Staats-sicherheit und des Amtes für nationale Sicher-heit der ehemaligen DDR (MfS/AfNS) oder Ren-tenüberleitung ehemaliger Staatsbediensteter der DDR.

Viele Aufgaben veränderten sich auch durch die Wiedervereinigung. So übernahm das BVA beispielsweise Auszubildende aus der DDR-Staatsverwaltung und organisierte eine neue Ausbildungskultur nach westdeutschem Recht. Außerdem übernahm es die schulischen Maß-nahmen der DDR im Ausland. Die Bundesauf-nahmestelle in Gießen, die früher DDR-Flücht-linge aufgenommen hatte, wurde nun mit einer neuen Aufgabe durch das BVA übernommen: Nach der Wende wurden hier Aussiedler und Spätaussiedler registriert. Auch auf die Sport-förderung hatte die Wiedervereinigung erheb-liche Auswirkungen. Zwei völlig unterschied-lich strukturierte Sportsysteme waren in kurzer Zeit zusammenzuführen. Ziel war, zur Chan-cengleichheit des deutschen Spitzensports im internationalen Vergleich beizutragen.

Die 90er-Jahre brachten aber auch enorme Fortschritte in der technischen Ausstattung des BVA. 1994 schlug die Geburtsstunde der elek-tronischen Vorgangsbearbeitung, die vom BVA entwickelte Software FAVORIT®-OfficeFlow wurde aus der Taufe gehoben. Das BVA hatte frühzeitig das papierlose Büro eingeführt. Die-ses effiziente System mit hohen Speicherkapa-zitäten war vor allem in der BAföG-Bearbeitung notwendig geworden, da die Zahl der BAföG-Darlehen mit der Wiedervereinigung sprung-haft angestiegen war.

In diesem Jahrzehnt wurden auch alle Arbeits-plätze mit modernen PCs ausgestattet. Das BVA war mit diesem technischen Fortschritt Vorrei-ter unter den Behörden.

Mitte der 90er-Jahre wollten viele deut-sche Volkszugehörige (Spätaussiedler) nach Deutschland ausreisen. Doch anders als in den Jahren zuvor wurde nun ein Nachweis deutscher Sprach kenntnisse für die Aufnahme in Deutsch-land verlangt. Viele BVA-Beschäftigte reisten in die osteuropäischen Herkunftsgebiete, um schon dort vor Ort Sprachtests abzunehmen. So konnten unnötige Reisen vermieden werden.

Die zweite Hälfte des Jahrzehnts wurde durch den Umzug Bundes regierung nach Berlin ge-prägt. Das BVA richtete als erste Bundesbehör-de ein Dienstleistungszentrum (DLZ) ein und bot neue zentrale Dienstleistungen an, wie das Travel Management, die zentrale Beihilfe- und Entgeltbearbeitung. Es übernahm damit auch eine wichtige Funktion im Rahmen des erfolg-reichen Regierungsumzuges.

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Rückblick und Ausblick

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1990-1999

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Ziel war es, zur Chancengleichheit des deutschen Spitzensports im in-ternationalen Ver gleich beizutra-gen. In diesem Rahmen ver besserte das IAT damals – und auch heute noch – die Qualität des Trainings durch wissenschaftliche Trainingsprozess-be gleit ung. Es setzte Erkennt nisse und Forschungs ergebnisse in sport-artspezifische Trainingskonzepte um und entwickelte Technologien und Messverfahren der Training- und Wettkampfforschung weiter.

Die Aufgaben des FES hingegen waren die praxisverbundene For-schungs- und Entwicklungsarbeit für material abhängige Sportarten, die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit mit Partnern in der Leistungssportforschung und Sportgeräteindustrie sowie die fach-verbandsbezogene, disziplinspezifi-sche Sportgeräteentwicklung unter Anwendung neuer Technologien und Materialien.

Bis heute werden das IAT, das Do-ping-Kontrolllabor in Kreischa und das FES mit Bundesmitteln geför-dert.

Eine weitere Schwerpunktaufgabe war das leis-tungsfördernde sportliche Umfeld der Spitzen-athletinnen und Athleten in den neuen Ländern zu erhalten und der Abwanderung der Athleten entgegenzuwirken. Hierzu bedurfte es der (Wei-ter-) Beschäftigung der für den Spitzensport not-wendigen Trainer in den leistungssportlichen

Zentren der neuen Länder. Hierfür wurden vom BVA im Auftrag des BMI erhebliche zusätzliche Mittel bewilligt, mit denen bis in das Jahr 1992 in den neuen Ländern neben den über staatliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen finanzierten Trainern etwa 550 haupt- und nebenberufliche Trainer beschäftigt werden konnten.

Ferner wurden Zuwendungen an die Stiftung Deutsche Sporthilfe gewährt, die bis 1990 als Sozialwerk des deutschen Sports ihre Aufgaben ohne direkte staatliche Hilfe wahrgenommen hat. Als sie nach der Vereinigung Deutschlands fast von heute auf morgen über 2.000 Athleten zusätzlich betreuen musste, war dies vorüber-gehend ohne die finanzielle Hilfe des Bundes nicht möglich.

Die Zusammenführung des Spitzensports aus dem Osten und dem Westen Deutschlands er-folgte nach allgemeiner Auffassung im We-sentlichen schneller und besser als das Zusam-menwachsen in anderen gesellschaftlichen Bereichen. Die Erfolge, die deutsche Sportlerin-nen und Sportler in den Folgejahren bei Olym-pischen Spielen, Paralympics, Welt- und Euro-pameisterschaften erzielten, belegen dies.

Zuwendungsmanagement

Die verbindende Kraft des Sports bei der Wiedervereinigung

1990

Die Herstellung der Einheit Deutschlands am 3. Oktober 1990 hatte auch auf den deutschen Sport erhebliche Aus-wirkungen. Zwei völlig unterschiedlich struk-turierte Sportsysteme waren in kurzer Zeit z u s a m m e n z u f ü h r e n . Unter anderem mussten die Strukturen des Sports auf Selbst ver waltung umgestellt, der Spitzen-sport und seine weitere Entwicklung gefördert, das Forschungsinstitut für Körperkultur und Sport (FKS) in Leipzig (heute: Institut für Angewandte Tr a i n i ngs w i s s e n s c h a f t (IAT)), das vom IOC anerkannte Doping-kontrolllabor in Kreischa und die Forschungs- und Entwicklungsstelle für Sportgeräte in Berlin (heute: Institut für For-schung und Entwicklung von Sportgeräten (FES)) als Einrichtungen im vereinten Deutschland fortgeführt werden.

Spitzensportler aus Ost und West trainierten nach der Wende gemeinsam.

1960 Karl von Rumohr

1969 Dr. Bert Even

1967 Dr. Walther Schultheiß

1966 Alfred Faude

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1990

BVA intern

Präsident Grünig wird ins Amt eingeführt

Am 10. April 1990 wurde Dr. Bert Even durch Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäub-le nach 21-jähriger Amtszeit in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger war Christoph Grünig. Bei der Verabschiedungsfeier im Res-taurant des BVA folgten nach einer Begrüßung durch den damaligen Vizepräsidenten Dr. Ernst Liesner Grußworte des Ständigen Beirats beim Bundesausgleichsamt, Herrn Wilhelm Hoff-mann und durch die Vorsitzende des Personal-rats des BVA, Doris Tabbert. Die musikalische Begleitung stammte vom kleinen Ensemble des Grenzschutzkommandos Mitte.

Christoph Grünig wurde am 21. Mai 1930 in Schlesien geboren. 1945 flüchtete er mit seiner Familie nach Bayern. Von 1950-1953 studierte er Jura an der Universität München. Dort legte er auch die erste juristische Staatsprüfung ab. Nach dem Referendariat folgte 1958 die zweite juristische Staatsprüfung.

Seine berufliche Karriere begann Grünig 1958 beim Bundesamt für Verfassungsschutz. Bereits nach einem Jahr erfolgte die Ernennung zum Regierungsassessor. Später wurde er Leiter des Personalreferats. 1964 wurde er zum Oberre-gierungsrat und 1967 zum Regierungs direktor befördert. Nach einer halbjährigen Abordnung zum BMI wurde er drei Jahre später Direktor und Leiter der Zentralabteilung, der größten Organisationseinheit des Bundes amtes für Ver-fassungsschutz.

1990 wurde Christoph Grünig Präsident des BVA, das er bis zu seiner Pensionierung 1995 lei-

tete. Als Minister Kanther Herrn Grünig in den Ruhestand verabschiedete, hob er die Verdiens-te Grünigs in den verschiedensten Gebieten wie der Aufnahme der Spätaussiedler, dem Auslän-derzentralregister, der Staatsangehörigkeits-frage und der Wieder einziehung der BAföG-Darlehen hervor. Für seinen besonderen Einsatz überreichte ihm Minister Kanther das Bundes-verdienstkreuz Erster Klasse.

Bundesinnenminister Kanther verab-schiedet Präsident Grünig 1995 in den Ruhestand und überreicht ihm das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse für seine herausragenden Leistungen während seiner fünfjährigen Amtszeit.

von links: Bert Even, Dr. Wolfgang Schäub-le, Christoph Grünig

1989 Christoph Grünig

1995Dr. Jürgen Hensen

2010 Christoph Verenkotte

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1990

Ein bedeutsamer Tag für die deutsche Aus-landsschularbeit: Am 7. März 1990 verab-schiedete der Deutsche Bundestag seine erste Entschließung zum Thema „Deutsche Auslands-schulen“.

Grundlage zu dieser Entschließung bildete der 1978 vom Bundeskabinett beschlossene Rah-menplan für die Auswärtige Politik im Schulwe-sen. Zu den dort festgelegten Leitlinien gehör-ten die verstärkte Begegnung mit Gesellschaft und Kultur des Gastlandes und der weitere Aus-bau der schulischen Versorgung deutscher Kin-der im Ausland. Durch diese Neuorien tierung

entstanden in den 70er- und 80er-Jahren eine Reihe neuer Deutscher Auslandsschulen, die von vornherein als „Begegnungsschulen“ kon-zipiert waren: Sie standen neben deutschen

vor allem auch einheimischen Schülerinnen und Schülern anderer Nationen offen. Viele der schon bestehenden Schulen öffneten sich eben-falls.

Das BVA verstärkte in dieser Zeit auch die Förde-rung des Deutschunterrichts an ausländischen Schulen, den so genannten Sprachdiplomschu-len, durch eine intensive Aus- und Weiterbil-dung von ausländischen Deutschlehrern durch die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des BVA. Die Entwicklung von pädago-gischen Lehr- und Lernmitteln insbesondere für den Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht

sowie eine Erweiterung der Austauschprogramme für Leh-rer und Schüler fanden eben-falls Eingang in das Angebots-portfolio der ZfA im BVA.

In der Bundestags-Entschlie-ßung wurde die deutsche Aus-landsschularbeit durch die Parlamentarier gewürdigt. Sie waren sich darin einig, dass die Leitlinien des Rahmenplans auch weiterhin Gültigkeit ha-ben sollten.

Eine Neuauflage dieser Ent-schließung verabschiedete der Bundestag am 30. Mai 2008. Darin heißt es: „Die Auswärti-ge Kultur- und Bildungspolitik

verfügt mit einem großen Netz Deutscher Auslandsschulen nicht nur über das äl-teste, sondern auch über ein überaus erfolgreiches Instru ment. Ziele und Aufgaben des deutschen Engagements im Ausland sind aktueller denn je.“

Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben

Deutsches Auslandsschulwesen stärken und weiterentwickeln

Modernes Lernen am Computer

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1990

1990 musste im Zuge der Wiedervereinigung die schulische Arbeit im Ausland neu geregelt werden. Schließlich hatte nicht nur die Bundes-republik Deutschland deutsche Sprachpolitik im Ausland betrieben, sondern auch die DDR.

Bis 1989 förderte die DDR 84 Auslandsschulen. Die Mehrzahl davon befand sich in Mittel- und Osteuropa und diente ausschließlich der schuli-schen Versorgung der Kinder von DDR-Bürger-innen und Bürgern im Ausland. 50 Lehrkräfte waren außerdem an osteuropäischen Schulen eingesetzt. Mit Stipendien und einem umfang-reichen Lehrangebot unterstützte die DDR darüber hinaus die Ausbildung ausländischer Germanisten. Mehrere Deutschlektoren waren an Universitäten und DDR-Kulturzentren, den Herder-Instituten, eingesetzt. Da die DDR ihre Sprachpolitik im Ausland auch zu Propagan-dazwecken nutzte, spielte der Grad der ideolo-gischen Belastung bei der Entscheidung einer möglichen Übernahme der außenschulpoliti-schen Aktivitäten durch die BRD eine große Rol-le. Auch strukturell mussten die Institutionen, Programme und Konzepte der DDR zu denen der Bundesrepublik passen.

So ging auch die Deutsche Schule Prag aus einer Botschaftsschule der DDR hervor. Ende Septem-ber 1990 wurde sie als deutschsprachige Aus-landsschule neu gegründet. Mit der Neugrün-dung wurde der Beschluss gefasst, die Schule, die zu DDR-Zeiten nur bis zur Klasse 6 führte und zwischen 90 und 120 Schüler hatte, zunächst bis zum Ende der Sekundarstufe I auszubauen. Innerhalb von vier Jahren gelang es dem dama-ligen Schulleiter Hans-Dieter Ochs die Schule jährlich um eine Klassenstufe aufzustocken. Die Wohnblocks neben der Schule, die früher als

Unterkünfte für DDR-Bürger dienten, wurden mit Hilfe der Deutschen Botschaft teilweise zu Unterrichtsräumen umfunktioniert. Aufgrund des kontinuierlichen Anstiegs der Schülerzah-len beantragte der Schulvorstand zusammen mit dem Schulleiter die Weiter führung der Schule bis zur Klasse 13.

Im Sommer 1993 konnten nach umfangreichen Umbaumaßnahmen erstmals alle Klassen im Schulgebäude untergebracht werden. Im Sep-tember 1994 wurde die Schule von der Kultus-ministerkonferenz anerkannt. Damit erlangten die Zeugnisse der Deutschen Schule Prag diesel-be rechtliche Bedeutung wie ein Zeugnis einer innerdeutschen Schule.

Um der Klassenstufe 13 sowie der wachsenden Schülerzahl gerecht zu werden, wurde 1995 ein zusätzliches Gebäude errichtet. Am Ende des Schuljahres 1996/97 hat die Deutsche Schule Prag ihr Ziel erreicht, die gymnasiale Oberstufe aufzubauen und zur Allgemeinen Hochschul-reife zu führen.

Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben

Übernahme schulischer Maßnahmen der DDR im Ausland am Beispiel der Deutschen Schule Prag

Das Gebäude der heutigen Deutschen

Schule Prag

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1990

Im Zuge der Wiedervereinigung übernahm die Bundesverwaltung rund 200 von der DDR-Staats verwaltung begründete Aus-bildungsverhältnisse. Diese DDR-Ausbildungs-verhältnisse waren fortan auf der Grundlage des jetzt einschlägigen westdeutschen Rechts fortzuführen. Wie sich sehr schnell herausstell-te keine einfache Aufgabe, denn:

„Ost-“ und „westdeutsche“ Ausbildungs-berufe (Berufsbilder) waren vielfach nicht kompatibel.

Für die Ausbildung nach westdeutschem Recht stand in den ehemaligen DDR-Verwal-tungen kaum Personal zur Verfügung.

Die betroffenen Dienststellen in Berlin waren aufgrund mangelnder Infrastrukturen nicht in der Lage, ihre zusätzlichen Ausbildungs-verpflichtungen zu erfüllen.

Zur Lösung diesen Dilemmas verständigten sich die Berliner Bundesbehörden schnell auf die Gründung eines gemeinsamen Ausbildungs-verbundes sowie die Einrichtung einer ressort-übergreifenden, von der „Zuständigen Stelle nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG)“, also dem BVA (siehe 1971) geleiteten Arbeitsgruppe. Diese erarbeitete binnen kürzester Zeit die not-wendigen Ausbildungskonzepte. Sie gewann qualifizierte Dozenten und Ausbilder und stell-te Räumlichkeiten bereit. Darüber hinaus koor-dinierte sie den gesamten Ausbildungsbetrieb und bildete die Schnittstelle zu der für die Prü-fung der Auszubildenden zunächst zuständigen IHK Berlin. Diese konzertierte Vorgehensweise wurde durch die späteren Prüfungsergebnisse der Auszubildenden bestätigt. Die Bestehens-

quote der von der Bundesverwaltung übernom-menen Auszubildenden war weitaus höher als im Bereich der Wirtschaft.

Im Frühjahr 1991 beschloss die Bundesregie-rung eine Ausbildungsinitiative in den neuen Bundes ländern. Schnell verständigte man sich auf ein Modellvorhaben, ein Ausbildungs -zentrum (ABZ) für Verwaltungsberufe am Standort Berlin im Ost-Teil der Stadt. Die hierfür erforderlichen konzeptionellen, organisatori-schen, räumlichen, personellen und didakti-schen Grundlagen wurden vom BVA und der von ihm geleiteten Arbeitsgruppe maßgeblich mit gestaltet.

1991 wurde das ABZ als „BVA-Außenstelle Ber-lin-Mitte“ errichtet. Es erhielt die Aufgabe, die nach Berufsbildungsgesetz vorgesehenen fach-theoretisch und berufspraktisch orientierten Ausbildungsgänge durchzuführen. Der Ausbil-dungsbetrieb wurde zum 23. September 1991 aufgenommen. Damals übernahm das ABZ die Organisation und Koordinierung der Ausbil-dung für 23 Bundesbehörden und insgesamt 120 Auszubildende. Heute sind dem Ausbil-dungsverbund Berlin 44 Behörden aus 13 Ge-schäftsbereichen angeschlossen. Derzeit wer-den vom ABZ rund 750 Auszubildende an die herausfordernde Tätigkeit in einem modernen und dienstleistungsorientierten öffentlichen Dienst herangeführt. Daneben werden rund 60 Beschäftigte für Aufgaben der gehobenen Funktionsebene fortgebildet.

Hiermit leistet das ABZ auch heute einen wich-tigen Beitrag für die Gewinnung qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den öf-fentlichen Dienst.

Ausbildung / Wiedervereinigung

Übernahme von Auszubildenden der DDR-Staats-verwaltung – Gründung des Ausbildungszentrums

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Ab November 1990 hatte das BVA über die Ge-währung von Personalkostenzuschusses zum Aufbau der Verwaltung in den neuen Bundes-ländern zu entscheiden.

Ziel war es, den Aufbau der öffentlichen Ver-waltung auf Landes- und Kommunal- Ebene zu beschleunigen. Die neuen Bundesländer sollten die Möglichkeit erhalten, leichter Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, die über Qualifikationen und Erfahrung ver fügten, die nur im westlichen Bundesgebiet hatten erwor-ben werden können. Beschäftigte des öffentli-chen Dienstes in den neuen Ländern erhielten nach der Wiedervereinigung eine niedrigere Entlohnung als ihre Kollegen im Westen.

Mit einem Zuschuss zum Gehalt wurde die Differenz zwischen Ost- und Westgehalt aus-geglichen. Außerdem wurde eine Aufwands-entschädigung gezahlt. Schon nach wenigen Monaten wurden Personalkostenzuschüsse auch für Bundesbedienstete (Beamte, Ange-stellte, Richter im Bundesdienst), die zu einer Landes behörde wechselten, gewährt.

Externe Beraterinnen und Berater berücksich-tigte die Richtlinie nicht. Doch nachdem die kommunalen Ämter zur Regelung offener Ver-mögensfragen ihre Arbeit aufgenommen hat-ten, zeigte sich gerade hier ein Bedarf an einer flexiblen Aufgabenerledigung. Diesen Anfor-derungen trug die Richtlinie vom 19. November 1994 Rechnung.

Die Kommunen im Beitrittsgebiet konnten für die Gewinnung qualifizierter Rechtsanwälte in den kommunalen Ämtern zur Regelung offener

Vermögensfragen Personalkostenzuschüsse er-halten. Die Rechtsanwälte durften dabei ledig-lich in beratender Funktion aufgrund eines Honorarvertrages tätig sein.

In den Jahren von 1991 bis 1995 wurden insge-samt 369 Millionen Mark für Personalkostenzu-schüsse bereitgestellt. Die Entlastung von Per-sonalkosten war ein Anreiz, durch zusätzliches Personal den Aufbau der Verwaltung aktiv zu gestalten. Neben der Förderung der Einstellung von Westpersonal hat der Bund sich auch mit über 90 Millionen Mark an den Kosten für die Aus- und Fortbildung von Personal der Kommu-nen im Beitrittsgebiet beteiligt.

Diese Jahre der Neugestaltung und Etablierung einer funktionstüchtigen Verwaltung waren für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den ostdeutschen Verwaltungen eine große Heraus-forderung. Die Beschäftigten des BVA spürten dies durch die vielen intensiven persönlichen Kontakte zu den einzelnen Kommunen, die sie durch ihre Arbeit aufbauten und pflegten. In ei-ner sehr arbeitsintensiven, aber auch ungeheu-er spannenden Phase der Wiedervereinigung bekamen viele Regionen im Beitrittsgebiet für die Kölner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein persönliches Gesicht. Die Schwierigkeiten aber auch die Möglichkeiten eine neue Staats-struktur aufzubauen konnten „hautnah“ miter-lebt werden. Entschlossenheit etwas Neues zu gestalten, Verunsicherung ob künftige Anfor-derungen erfüllt werden können und nicht zu-letzt auch Trauer über den Verlust einer staatli-chen Identität waren Empfindungen, für die die Beschäftigten durch die Arbeit beim Projekt Per-sonalkostenzuschuss sensibilisiert wurden.

Dienstleistungszentrum

Personalkostenzuschüsse für die neuen Bundesländer

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Bürgernahe Verwaltung – das ist spätestens seit der zweiten Hälfte der 70er-Jahre ein Thema, das in Politik, Wissenschaft und Verwaltungspraxis intensiv und kritisch diskutiert wird. Auch im BVA hat es seither Maßnahmen und Initiativen zu verschiedenen Aspekten der Bürgerfreund-lichkeit gegeben. Ende der 70er-Jahre gehörte dazu beispielsweise die Beteiligung an einer interministeriellen Arbeitsgruppe unter Feder-führung des Bundesministeriums des Innern. Thema war hier die „Gestaltung arbeitsgerech-ter und bürgernaher Vordrucke“.

In den 80er-Jahren hat das BVA mehrere Pub-likationen zur sprachlichen, inhaltlichen und typografischen Gestaltung von Vordrucken he-rausgegeben, die für viele Behörden wichtige Arbeitsunterlagen wurden. Im Zeitalter der On-line-Bearbeitung sind diese Broschüren längst durch Hinweise für die Softwareauswahl und Gestaltung elektronischer Formulare ersetzt worden.

Von der Auseinandersetzung mit verständli-chen Vordrucken war es nicht mehr weit zu der Idee, sich intensiv mit der Sprache der Verwal-

tung auch in Informationsschreiben, Merkblät-tern, Bescheiden und sonstigen Schreiben an Bürgerinnen und Bürger auseinanderzusetzen.

Bürgerinnen und Bürger wollen nicht „unter Einhaltung der umseitig genannten Frist“ auf „unbegründete Säumigkeiten“ hingewiesen werden. Sie wollen nicht im Kanzleistil gesagt bekommen, was sie der Behörde mitzuteilen haben oder dass bestimmte Belege – ganz un-bestimmt – beizubringen sind. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten sehr wohl verstehen und entsprechend handeln, wenn sie höflich aufge-fordert werden, beispielsweise: „Bitte legen Sie …. vor.“ Was nutzt die „Wiedereinsetzung in den vorigen Stand“, wenn der Bürger nicht erkennt, welche Chance sich ihm damit eröffnet? Natür-lich ist es gut gemeint, wenn wir schreiben „Vor-sorglich weise ich darauf hin, dass ….“. Schade nur, dass die Hauptaussage so in einen Neben-satz rutscht. Um die gute Absicht deutlich wer-den zu lassen, wird heute meist formuliert: „Bit-te beachten Sie:“ Und nach dem Doppelpunkt folgt das, was beachtet werden soll, in einem schlichten Hauptsatz. Wer erkannt hat, dass sich auch die „Rechtsbehelfsbelehrung“ im heu-

Verwaltungsmodernisierung

Amtssprache a. D.1991

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tigen Sprachverständnis ziemlich sperrig liest, wählt zumindest in manchen Fällen als alterna-tive Überschrift „Ihre Rechte“. Bereits Ende der 80erJahre hat das BVA eine Arbeitsgruppe ein-gerichtet, die ein Hand buch mit Empfehlungen für eine verständliche und bürger freundliche Sprache aus der Praxis er arbei tete.

Zusätzliche Impulse erhielt das Thema im BVA durch die Einführung von PCs in der BAföG-Ab-teilung im Jahr 1987. Chancen und Risiken von „Textkonserven“ in Form von Standardschrei-ben und Textbausteinen wurden sorgfältig gegeneinander abgewogen, um die Ziele der Bürgerfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit gleichermaßen zu erreichen. In einem umfang-reichen Projekt wurden rund 400 BAföG-Schrei-ben auf den Prüfstand gestellt und systematisch überarbeitet. Überarbeitungskriterien waren die Empfängerorientierung, eine verständliche Darstellung, die persönliche Ansprache, Ver-ständnis für die Interessenlage, rechtsstaatliche

Hilfen und die Verkehrsüblichkeit der äußeren Form. Bis heute werden die zwischenzeitlich rund 2.000 unterschiedlichen BAföG-Muster-texte kontinuierlich einer kritischen Prüfung unterzogen und aktuellen Bedürfnissen ange-passt.

Das praktische Wissen wurde auch in Fortbild-ungs veranstaltungen bei der Bundes akademie für öffentliche Verwaltung weitergegeben. Die Empfehlungen und „Besser-So-Beispiele“, die für das Handbuch entwickelt worden waren, wurden auf ihre Akzeptanz, Verständlichkeit und Praxistauglichkeit getestet.

Das Arbeitshandbuch „Bürgernahe Verwal-tungs sprache“ wurde im August 1991 veröffent-licht und fand direkt großen Anklang. Es wird bis heute von Bundesbehörden, aber auch von den Ländern, Kommunen und privaten Dienst-leistern in der Aus- und Fortbildung eingesetzt,

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für Inhouse-Projekte genutzt und am Arbeits-platz dient es zum Nachschlagen.

Seit seiner ersten Auflage wurde das Arbeits-handbuch mehrmals überarbeitet, um es an wachsende Anforderungen wie die sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern anzupassen. Aufgrund einer großen Nachfra-ge in den 90er-Jahren hat das BVA das Thema „Sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern“ in einem eigenen Merkblatt auf-gegriffen. Auch dieses wird heute noch gerne zu Rate gezogen, wenn nach Alternativen für die oftmals störend wirkenden so genannten Paar-formulierungen gesucht wird.

Eine am Adressaten ausgerichtete Sprache der Verwaltung, deren wichtigste Merkmale ihre Verständlichkeit, die inhaltliche Nach voll zieh-barkeit und ein freundlich-persönlicher Stil sind, bleibt ein aktuelles Handlungsfeld der Ver-waltungsmodernisierung. Heute wird es unter anderem im Zusammenhang mit der Initiative zum Bürokratieabbau thematisiert.

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Die Fähigkeit des BVA, sich auf Veränderungen flexibel einzustellen und dynamisch zu agieren, zeigt sich am Beispiel der Aufgabenentwicklung der Außenstelle Gießen sehr deutlich.

Durch den im Oktober 1990 geschlossenen Eini-gungsvertrag fiel die bisher wahrgenommene Aufgabe „Durchführung des Aufnahmeverfah-rens von Übersiedlern aus der ehemaligen DDR“ weg. Für einen Großteil der Gießener Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter wurde nun die Durch-führung des schriftlichen Aufnahmeverfahrens für Spätaussiedler aus dem Gebiet der ehemali-gen Sowjetunion zum Hauptaufgabenschwer-punkt. Im Rahmen dieser Tätigkeit wurden in den Folgejahren viele BVA-Beschäftigte in den Herkunftsgebieten bei den deutschen Botschaf-ten zur Durchführung von Sprachtests einge-setzt. Es galt jedoch auch, die Folgeaufgaben der ehemaligen Bundes auf nahmestellen in Gießen und Berlin weiter zu bearbeiten. Bis heute wer-den noch rund drei Millionen Aufnahmeakten und über fünf Millionen Namens karteikarten ehemaliger DDR-Über siedler in Gießen aufbe-wahrt und für Aktenauskünfte an Be hörden, Gerichte oder Antrag steller genutzt.

Nach anfänglich starkem Ansteigen der Spät-aussiedlerzahlen veränderte sich das Arbeits-volumen zum Ende der neunziger Jahre. Es war erkennbar, das dies keine Daueraufgabe für Gie-ßen sein würde.

Ein anderes Arbeitsfeld erforderte mehr Per-sonal: Feststellung der deutschen Staatsange-hörigkeit für Antragsteller mit Wohnsitz in der Republik Polen. Nach einer kurzen Einarbei-tungsphase wurden die Gießener Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter Mitte des Jahres 2003 in

diesem Aufgabenbereich eingesetzt. Es gelang bis Mitte 2008, die enormen Arbeitsrückstände abzuarbeiten.

Die Entscheidung der Behördenleitung, Gießen in den Aufgabenbereich Perso-nalgewinnung mit einzubeziehen, wurde von allen mit Freude und Erleichterung aufgenommen. Ein weiteres Mal mussten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter der Außenstelle Gießen einer neuen Aufgabenausrichtung stellen. War es in den vergangenen Jahren die Arbeit „an der Akte“, so trat mit der neuen Aufga-be der Personalgewinnung die Arbeit mit Menschen in den Vordergrund. Und wieder meisterten die Beschäftigten den Strukturwandel. Heute sind fast alle Be-schäftigten in dem zukunftsfähigen Arbeitsfeld der Personalgewinnung eingesetzt. Angst vor Veränderungen findet man in der Außenstelle nicht vor. Geübt in Flexibilität blicken die Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter hoffnungsfroh in die (Arbeits-) Zukunft.

Aufgaben im Wandel

Außenstelle Gießen – Ständiger Aufgabenwandel

Flexibel und dynamisch: Mitarbeiter der Außenstelle Gießen.

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1991BVA intern

Organigramm

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Zum 1. Januar 1991 wurde dem BVA die Aufgabe der Überführung der Rentenansprüche und An-wartschaften für die Angehörigen des ehemali-gen Ministeriums für Staatssicherheit / Amtes für Nationale Sicherheit (MfS/AfNS) übertragen.

Insgesamt waren rund 225.000 Renten-vorgänge für die Angehörigen des Sonder-versorgungssystems des MfS zu bearbeiten. Für die Rent ner innen und Rentnern musste in kurzer Zeit eine reibungslose Überführung und Fort zahlung der Rente sicher gestellt und eine Verzögerung von Renten zahlungen ausge-schlossen werden.

Das BVA musste kurzfristig die entsprechende Infrastruktur schaffen. Da die entsprechenden rentenbegründenden Unterlagen – Karteikar-ten jeder Art und Personal akten ehemaliger Mit arbeiter innen und Mitarbeiter des MfS – er-forderlich waren und in Berlin und den ehe-maligen Außenstellen des MfS lagen, musste – auch zur Sicherung der Unterlagen – kurzfristig

in der Zentrale des MfS/ AfNS in Berlin-Lichten-berg eine Außenstelle des BVA mit einer Zielgröße von 283 Beschäftigten einge richtet werden. Die Abteilung IX wurde zum 1. Januar 1991 ge-gründet. Entsprechend der Verwaltungs- und Organisationsstruktur

des MfS musste das BVA auch in den Bezirken des MfS entsprechende Unterlagen bearbeiten und sichten. Dadurch unterhielt das BVA weitere 14 Nebenstellen in den neuen Bundesländern, unter anderem in

Wiedervereinigung

Rentenüberleitung ehemaliger Stasi-Bediensteter1991

Überführung der Rentenansprüche und An wart schaften für die Angehörigen des ehemaligen Ministeriums für Staatssi-cherheit / Amtes für Nationale Sicherheit (MfS/AfNS)

Mit der Wiedervereinigung Deutsch lands war es gesellschafts politisch von besonderer Bedeutung den Rentnerinnen und Rentnern der ehemaligen DDR einen über gangslosen Rentenbezug zu gewährleisten und für alle Anspruchs berechtigten die in der DDR erworbenen Rentenansprüche in die Systeme der bundesdeutschen Renten versicherung zu überführen. Gleiches galt auch für die in den Sonderversorgungssystemen der ehe maligen DDR (Nationale Volksarmee, An gehörige der Deutschen Volkspolizei, der Organe der Feuerwehr und des Straf voll zugs, Zollverwaltung, Ministerium für Staats-sicherheit / Amt für Nationale Sicherheit) erwor benen Ansprüche und Anwartschaf-ten.

1991 übernahm das BVA die Funktion des Ver-sorgungs trägers. In dieser Rolle ermittelte das BVA Arbeitsentgelte oder Arbeits einkommen sowie die Dienstzeit, die während der hauptbe-ruflichen Zugehörigkeit zum MfS/AfNS geleistet wurde. Diese Informa-tionen übermittelte es für jedes Kalenderjahr separat den zuständigen Trä gern der Rentenversi-cherung.

Für die Wahrnehmung dieser Aufgabe wurde eigens die Abteilung IX „Vermögens- und Rentenabwicklung des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes“ als Außenstelle des BVA mit Sitz in Berlin-Lichtenberg ein gerichtet.

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Erfurt, Chemnitz, Halle, Leipzig, Rostock oder Schwerin.

Neben der Ge winnung des Personals mussten 1991 in Berlin-Lichtenberg zwei große Büro-gebäude, Telefon- und IT-An bindung, Büro-ausstattungen sowie Unterkünfte für die Be-schäftigten bereitgestellt werden. Fachlich stand das BVA vor einem völlig neuen und be-sonderen Aufgabengebiet. Die Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter musste sich in kürzester Zeit in ein hochpolitisches Aufgabengebiet ein-arbeiten und mit Unterlagen und Daten eines Geheim dienstes vertraut machen.

Ein Geheimdienst hat qua seiner Funktion na-türlich ein Interesse daran, sein Personal mög-lichst für niemanden identifizierbar zu machen. Die Unterlagen waren nach verschiedenen Systemen verschlüsselt und legendiert. Die Er-mittlung von Karrieren und beruflichen Wer-degängen im MfS anhand handschriftlicher Unterlagen war schwierig und erforderte viel Sachverstand und Wissen über die tägliche in-terne Arbeit des MfS. Besonders die Vorgänge älterer Beschäftigter des MfS erforderte eine intensive und oft tagelange Recherche aller rentenrelevanten Bestandteile. Bis Ende 2009 wurden rund 223.000 Renten vorgänge ab-schließend bearbeitet. Heute gilt diese Aufgabe als nahezu abgeschlossen.

1998 wurden dem BVA auch die Überleitung der Daten für die Angehörigen des ehemaligen Ministeriums des Innern (MdI) als Dienststelle und mit Wirkung vom 1. Juni 2002 auch für in den Bundesgrenzschutz (heute Bundespolizei) übernommene Angehörige von Sonderversor-

gungssystemen übertragen. Diese Aufgaben waren zuvor unmittelbar vom Bundesministeri-um des Innern und vom Grenz schutzpräsidium Ost wahrgenommen worden. Bis Ende 2009 wurden rund 54.000 Vor gänge erledigt.

Heute sind die besonde-ren Anforderungen der An fangs jahre gemeis-tert. Das Auf gaben-volumen der Renten -bearbeitung gilt als weit gehend abge-schlossen. Dort werden noch zwölf Beschäftigte eingesetzt. Die Abtei-lung IX des BVA wurde zum 9. Februar 1998 auf-gelöst und die verbleibenden Aufgaben wurden in die Abteilung VII verlagert.

Auch die Außenstelle Berlin-Lichtenberg hat einen Wandel hinter sich. Neue Aufgaben des Dienst leistungszentrums BVA wie Jobticket und Personal dienst leis tung en bieten den Be -schäftigten interessante und zukunftsgewand-te Auf gaben gebiete. Ein Büro gebäude wird heute nach einem um fassenden Umbau als Aus bildungszentrum genutzt und bietet rund 3.000 Quadratmeter Schulungsfläche. Jähr-lich werden 750 Auszubildende und 60 Fortbil-dungsteilnehmer zur Verwaltungsfachwirtin / zum Ver waltungs fachwirt ge schult (siehe Arti-kel 1990, Übernahme von Auszubildenden der DDR-Staatsverwaltung).

1991 Beauftragung des BVA für die Renten-überleitung und Vermögensausklärung des MfS / AFNS, Einrichtung der Abteilung IX

1993 Übertragung der Renten-bearbeitung auch für das MdI

2008 Auflösung der Abteilung IX und Eingliederung der verbleibenden Aufgaben in der Abteilung VII

1991

Nicht nur äußerlich änderte sich die

Außenstelle des BVA in Berlin-Lichtenberg

(Haus 41)

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1991 wurde das BVA mit der Auf klär ung und Abwicklung des Vermögens des ehemaligen Staats sicher heits dienstes beauftragt. Dieses Ver mögen des MfS war dem Bundesministe-rium des Innern gemäß Einigungsvertrag aus dem Besitz des Staatsapparates der ehemaligen DDR zugefallen.

Dies bedeutete, dass das BVA über Nacht über 19.600 Liegenschaften und Wohnungen sowie 24.000 Personenkraftwagen verfügte und diese abwickeln musste. Die nicht für den Eigenbe-darf des Bundesministeriums des Innern und seines Geschäftsbereiches benötigten Grund-stücke und Gebäude wurden dem allgemeinen Grund vermögen der Bundesfinanzverwaltung zur Nutzung oder Verwertung zugeführt.

Die Aufklärung des Vermögens und der Liegen-schaften des MfS war besonders schwierig, da auch die Vermögens- und Liegenschafts unter-lagen legendiert waren. Die Aufklärung erfor-derte vom BVA-Team viel Sachverstand und Wis-sen über die Arbeit des MfS. Vielfach konnte nur auf Hinweise und Vermutungen recherchiert werden. Gebäude und Wohnungen mussten besichtigt und vor Ort überprüft werden.

Finanzaufklärung

Die Finanzaufklärung von Opera tiv geld, Haus-halts konten und Firmen konnte 1997 abge-schlossen werden. Konten wurden vom MfS teils unter Tarnidentitäten von Privatpersonen oder angeblichen Firmen geführt. Aufgabe des BVA und der Treuhand war es, nachzuweisen, dass das Geld dem MfS gehörte.

Wiedervereinigung

Vermögensaufklärung Ministerium für Staatssicherheit1991

Abwicklung von Vermögen des Ministeri-ums für Staatsicherheit und des Amtes für nationale Sicherheit der ehemaligen DDR (MfS/AfNS)

Nach Artikel 21 und 22 des Einigungsvertra-ges stand das Verwaltungs- und Finanzver-mögen des Ministeriums für Staatssicherheit/Amtes für Nationale Sicherheit (MfS/AfNS) der ehemaligen DDR der Treuhandanstalt zu, soweit es nach dem 1. Oktober 1989 nicht bereits neuen sozialen oder öffentlichen Zwecken zugeführt worden war.

Die Aufklärung und Erfassung des Verwal-tungs- und Finanzvermögens des ehema-ligen MfS/AfNS wurde bis einschließlich 2. Oktober 1990 vom staatlichen Komitee zur Auflösung des MfS/AfNS unter der Rechts-aufsicht des damaligen Innenministers der DDR vorgenommen. Das Komitee hatte mit Ablauf des 2. Oktobers 1990, also mit dem offiziellen Ende der DDR, seine Tätigkeit beendet. Es konnte seinen Auftrag bis zu diesem Zeitpunkt aber erwartungsgemäß nicht abschließen. Danach wurde die Auf-gabe der Vermögensaufklärung durch die Vermögensverwaltung des MfS unter Regie des Bundesministers des Innern wahrge-nommen und ab Dezember 1990 bereits durch Berater aus den alten Bundesländern unterstützt.

Zum 1. Januar 1991 wurde dem BVA die Ver mö gensabwicklung des ehemaligen Staats sicher heits dienstes übertragen. Für die Wahrnehmung dieser Aufgabe wurde die Abteilung IX „Vermögens- und Renten abwicklung des ehemaligen Staats-sicherheits dienstes“ als Außenstelle des BVA mit Sitz in Berlin-Lichtenberg ein gerichtet.

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Abschlußbericht KfZ-Bestand

1992 wurde mit dem Abschlussbericht über Kfz-Bestände und Straßenfahrzeuge des ehe-maligen MfS die Aufklärung des beweglichen Vermögens abgeschlossen. Etwa 24.000 Stra-ßenfahrzeuge des ehemaligen MfS wurden er-fasst und der Verwertung zugeführt.

Liegenschaftsaufklärung

Ein Großteil dieser Liegenschaften konnte erst ab 1995 aufgeklärt werden, nachdem die rech-nergestützte Erfassung in den Kataster- und Grundbuchämtern abgeschlossen war. Viele Liegenschaften und Wohnungen wurden bis dahin nicht dem MfS zugerechnet, da diese un-ter dem Namen angeblicher Privatpersonen angemeldet wurden. Ein Nachweis, dass die Wohnungen dem MfS gehörten, war schwierig. Zur Richtigstellung noch immer existierender Liegenschaftseintragungen in Kataster- und Grundbuchunterlagen mit „Eigentum des Vol-kes“ und Rechtsträger MfS oder MdI (sowie ver-schiedener Analogien und Legenden) wurden ab 2005 flächendeckend Katasterabgleiche durchgeführt und die neuen Eigentumsverhält-nisse eingetragen.

Die Durchsetzung der Eigentumsrechte des Bundes in so genannten Restitutionsverfahren und die Zuführung der nicht für den Eigen-bedarf benötigten Liegenschaften an die ehe-malige Bundesfinanzverwaltung oder an die Bundes anstalt für Immobilienaufgaben sowie

die Aufklärungen zu den bekannt gewordenen Liegenschaften wurde 2007 abgeschlossen.

Besonderes öffentliches Interesse fand die Ab-wicklung der so genannten Diestel-Villa in Zeu-then (Brandenburg).

In den Jahren seit der Wende wurden insgesamt 19.657 Liegenschaften erfasst. Davon wurden 12.315 gesondert recherchiert und die Ergebnis-se der Treuhandanstalt oder Treuhandliegen-schaftsgesellschaft überstellt.

Am 9. Februar 1998 wurde die Abteilung IX auf-gelöst und die verbleibenden Aufgaben in die Abteilung VII verlagert.

1991 Beauftragung des BVA für die Rentenüberleitung und Vermögensausklä-rung des MfS / AFNS, Einrichtung der Abteilung IX

1997 Abschluss der Finanzaufklärung

2005 Abschluss der Liegenschafts aufklärung MfS

2008 Auflösung der Abteilung IX und Eingliederung der verbleibenden Aufgaben in der Abteilung VII

1991

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1992

Zwar hat das Auswärtige Amt das BVA beauf-tragt, durch die ZfA die schulische Arbeit im Ausland zu betreuen. Die Deutschen Auslands-schulen sind schließlich ein wichtiger Eckpfeiler der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik, für die der Bund zuständig ist.

Jedoch sind schulische Angelegenheiten in Deutschland eigentlich Ländersache. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern ist folglich erforderlich. 1992 hat das Auswärti-ge Amt deshalb gemeinsam mit der Kultusmi-nisterkonferenz (KMK) den „Bund-Länder-Aus-schuss für Schulische Arbeit im Ausland“ – kurz: BLASchA – ins Leben gerufen.

Der BLASchA setzt sich zusammen aus dem Leiter des Schulreferats im Auswärtigen Amt, je einem Vertreter der 16 Bundesländer, und dem Leiter der ZfA im BVA. Er berät und trifft Entscheidun-gen über alle wichtigen Grundsatzfragen, die im Zusammenhang mit der schulischen Arbeit

im Ausland stehen. Zudem kümmert er sich um prüfungs-relevante Angelegenheiten und stimmt die meisten Fragen eng mit der ZfA des BVA ab.

In allen Unterausschüssen und Berichterstattergruppen sind die schulfachlichen Experten der ZfA vertreten. Für die meis-ten der Sitzungen und Veran-staltungen stellt das BVA Räum-lichkeiten und Infrastruktur zur Verfügung.

Im Dezember 2009 feierte der BLASchA übrigens ein kleines Jubiläum: Er tagte zum 250. Mal!

Auslandsschulwesen

Gründung des Bund-Länder-Ausschusses

Teilnehmer der 250. BLASchA-Sitzung

(v.l.n.r.): ZfA-Leiter

Joachim Lauer, damaliger Präsident

des BVA Dr. Jürgen Hensen, WDA-Vorsitzender

Detlef Ernst, Staatssekretär im Thüringischen Bil-dungsministerium Prof. Dr. Roland

Merten, BLASchA-Vorsitzender

Dr. Reinhard Köhler und der damalige

Beauftragte für Deutsch als Fremdsprache im

Auswärtigen Amt Werner Wnendt

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Rückblick und Ausblick

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1992 / 1993

Beratungsaufgaben

European Employment Services

Seit 1993 liegt für EURES (European Employ-ment Services) eine dezidierte Auftragsertei-lung durch die Europäische Kommission zur Koordinier ung des angeschlossenen EURES-Netzwerkes vor. Haupt ziele dieses Services sind die Förderung der Mobilität und der Ausbau der persönlichen Freizügigkeit in Europa.

Das Netzwerk fördert die geografische und be-rufliche Mobilität durch Information, Beratung und Unterstützung von europäischen Bürger-innen und Bürgern, die in einem andern Land arbeiten möchten, sowie von Arbeitgebern, die Arbeitskräfte aus dem Ausland anwerben wol-len. Das BVA unterstützt alle in dem Netzwerk der Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände eingebundenen Beraterinnen und Berater bei ihrer Aufgabenerfüllung. Ein Schwerpunkt ist dabei die administrative Verwaltung der EURES-Fördermittel der Europäischen Kommission in Brüssel. Ferner werden Fachtagungen organi-siert. Das BVA nimmt auch als Fachaussteller an Auslands-Jobmessen teil.

Die EURES-Koordinierung des BVA und die Ar-beit der EURES-Beratungsstellen im Netzwerk sind insoweit eine Besonderheit, als diese Part-

ner im Gegensatz zur Arbeitsverwaltung keine Menschen in Arbeitsstellen vermitteln. Mit der persönlichen Beratung zu allen sonstigen Fra-gen, die mit einem Wechsel des Arbeitsplatzes in ein anderes Land der EU zu tun haben (insbe-sondere auch soziale Fragen für Ehepartner und Familien), trägt das Netzwerk zum Gelingen der Vermittlung bei.

1993

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50 Jahre BundesverwaltungsamtDer zentrale Dienstleister des Bundes

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1994

Am 31. August 1994 wurde der wahrscheinlich älteste Spätaussiedler des vom BVA durchge-führten Aufnahmeverfahrens in der Außen-stelle Hamm registriert. Der aus Kasachstan stammende 106-jährige Jonathan Richter war gemeinsam mit seinem Sohn Emmanuel, des-sen Ehefrau Ida und deren Enkel Alexander nach Deutschland ausgereist. Erste Anlaufstelle im Bundesgebiet war damals die Erstaufnahme-einrichtung des Bundes in Hamm.

Michael Günther, damals Mitarbeiter im Registrier verfahren für Spätaussiedler, erinnert sich an diese besondere Begegnung: „Zunächst

stand nur der immerhin schon über 80 Jahre alte Sohn vor der Tür und fragte, ob ich denn auch sei-nen Vater sprechen wolle.“ Herr Günther traute seinen Augen kaum, als er dann den Pass des Hochbetagten sah. „Ich habe erst noch einmal ge-nau nachgerechnet, weil ich nicht glauben konn-te, dass er tatsächlich 106 Jahre alt sein sollte“.

Sohn Jonathan Richter saß derweil in der War-tehalle und las.

Referatsleiter Michael Richter zögerte nicht lange und organisierte einen kleinen Will-kommens empfang für den weit gereisten Se-nior. Auch die Presse wurde benachrichtigt. Im Gespräch konnten sich die BVA-Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter wie auch Journalisten davon überzeugen, dass der Hochbetagte über-aus „fit“ für sein Alter war. In einwandfreiem Deutsch mit schwäbischem Dialekt berichtete der 106-Jährige von seiner Herkunft und sei-nem Schicksal: Jonathan Richter hatte schwere Zeiten durchgemacht. Geboren in der Ukraine wurde er 1936 nach Kasachstan vertrieben. Dort musste er in dem kleinen Dorf Malawodnoje in ärmlichen Verhältnissen leben, da er als Kolcho-searbeiter nur einen sehr geringen Lohn erhielt. Fast alle Deutschen des Dorfes waren bereits ausgesiedelt, als er sich 1994 – in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft für sich und seine Fa-milie – ebenfalls zur Ausreise entschloss.

Nach seiner Registrierung in der Außenstelle Hamm konnte Jonathan Richter mit seiner Fa-milie nach Rheinland-Pfalz reisen, wo bereits Verwandte wohnten.

Aufnahme von Aussiedlern

Neuanfang in Deutschland mit 106 Jahren

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Rückblick und Ausblick

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Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben

Rahmenstatut für Tätigkeit deutscher Lehrkräfte im Ausland

Am 21. Dezember 1994 trat das „Rahmensta-tut für die Tätigkeit deutscher Lehrkräfte im Ausland“ in Kraft. Das Rahmenstatut ist eine Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Bun-desminister des Auswärtigen und den Kultus-ministern der Länder. Es regelt die Gestaltung des deutschen Auslandsschulwe-sens als deren Gemeinschaftsauf-gabe. Die bis dahin schon bewähr-te Praxis der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern wurde damit auch formal verankert.

Die Lehrer, die das BVA – Zent-ralstelle für das Auslandsschul-wesen – ins Ausland vermittelt, teilt das Rahmenstatut in unter-schiedliche Kategorien ein. Von den jeweiligen Auswahl- und Vermittlungsverfahren über den rechtlichen Status der Lehrer bis hin zu ihren Aufgaben – alles ist im Rahmen-statut genauestens festgeschrieben und an den Zielen des deutschen Auslandsschulwesens ausgerichtet. Zu diesen Zielen gehören die Ver-mittlung und Förderung der deutschen Sprache im schulischen Bereich, die Sicherstellung einer schulischen Versorgung von Kindern deutscher Staatsangehöriger, die ihren Wohnsitz vorüber-gehend im Ausland haben, sowie die Förderung kultureller Begegnung an allen Deutschen Aus-landsschulen.

In der deutschen Schulpolitik hat sich in den letzten Jahren viel verändert. Die Einführung der neuen Bachelor- und Masterstudiengänge ist dafür nur ein Beispiel. Durch die Partner-schulinitiative des Auswärtigen Amtes ist auch das weltweite Netz der Auslandsschulen stark

angewachsen. Diesen Entwicklungen muss das Rahmenstatut Rechnung tragen. Erste Schritte zu einer Überarbeitung und Anpassung an die Entwicklungen der vergangenen anderthalb Jahrzehnte sind bereits unternommen worden.

1994

Deutschunterricht in Vilnius

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Das BVA setzt bei der Aufgabenerfüllung auf mo-derne Technologien. Insbesondere bei Massen-aufgaben ist der Einsatz moderner Hilfsmittel ein wichtiger Faktor bei der Aufgabenerfüllung. Papierakten erfordern dort nicht nur viel Regis-traturraum – ihre Verwaltung ist ein besonde-rer Kosten- und Qualitätsfaktor. So wurden im Aufgaben gebiet BAföG bereits 1975 alle nicht für die Bearbeitung benötigten Bestandteile der Papierakten auf einem damals modernen Spei-chermedium (Mikrofilm-Jacketts) gespeichert. Dies brachte beträchtliche Vorteile für die Ak-tenverwaltung und Arbeitsabläufe.

Allerdings wurde schnell auch der Nachteil dieses Speichermediums deutlich. Da die Mi-krojackets Bestandteil der Papierakten waren und für die Bearbeitung aufbereitet werden mussten, standen die Informationen weiterhin nicht sofort zur Verfügung. Eine unmittelbare

Beant wort ung von Anfragen war auch mit die-sem Medium nicht immer möglich und häufig mussten die Anruferinnen und Anrufer vertrös-tet werden.

In den 90er-Jahren waren durch die Wieder-vereinigung und die Anfang 1993 eingeführ-te Erhöhung der BAföG-Sätze stark steigende Fallzahlen absehbar. Ein direkter Aktenzugriff wurde unter anderem für eine unmittelbare Auskunftsfähigkeit und schnelle Geschäftspro-zesse mehr denn je dringend erforderlich. Der Mikrofilm stellte hierfür allerdings nicht das ge-eignete Speichermedium dar.

Das BVA erkannte die neuen Möglichkeiten der sich entwickelnden IT. Es beauftragte eine Studie zur Modernisierung des Speichersys-tems. Im Herbst 1994 erbrachte diese Studie den Nachweis, dass ein modernes elektronisches Dokumentenmanagement System (DMS) in Ver-bindung mit einem elektronischen Geschäfts-prozess (Workflowmanagement System, WMS) realisierbar wäre. Der prognostizierte monetä-re Nutzen des DMS/WMS für die Jahre 1996 bis 2007 belief sich auf rund 5,4 Millionen Mark. Daneben überzeugten auch die vielfältigen Ein-satzmöglichkeit eines papierlosen Systems für die Bundesverwaltung. Die Umsetzung eines DMS/WMS für die BAföG-Bearbeitung wurde im Herbst 1995 ausgeschrieben. Anfang 1996 star-tete das Projekt. Auf der Grundlage einer markt-gängigen Software wurden zwei Varianten er-arbeitet und in einem Pilotbetrieb ab April 1998 in der Praxis getestet. Obwohl die Testphase für zwölf Monate geplant war, hat das papierlose System die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fachgebiet bereits nach rund sechs Wochen überzeugt.

Die Teams aus den Pilotbereichen übernahmen die Schulungen für die abteilungsweite Einfüh-rung. Bereits Mitte September 1999 war die ab-

1994Moderne Technologien im BVA

Geburtsjahr der elektronischen Vorgangsbearbeitung

Verstaubte Aktensta-pel? Nicht mit uns! Das BVA entwickelt modernste Verwal-tungstechnologie.

1994 1997 1999

81.0

00

114.

000

170.

000

Entwicklung der Fallzahlen

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Rückblick und Ausblick

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teilungsweite Einführung von FAVORIT® abge-schlossen.

Der TÜV Rheinland begleitete diese Einführung im Rahmen einer europaweiten Studie und zeichnete das Produkt FAVORIT®-OfficeFlow mit dem Zertifikat „Ergonomie geprüftes Software-Erzeugnis“ aus. Zu diesem Zeitpunkt war FA-VORIT® das einzige DMS/WMS im öffentlichen Sektor, das ein solches Ergonomie-Zertifikat erhielt. Seit dem 9. Oktober 1998 ist „FAVORIT® OfficeFlow“ ein urheberrechtlich geschützter Markenname.

Das BVA setzte mit FAVORIT® einen Meilenstein für eine moderne Aufgabenerfüllung in der Bundesverwaltung, der zu einer nicht unerheb-lichen Effizienzsteigerung führte. Mit der Ein-führung eines DMS/WMS war das BVA Vorreiter in der Bundes- und den Landesverwaltungen. Schon früh zeigten viele Behörden und Institu-tionen ein lebhaftes Interesse an FAVORIT® und besichtigten die FAVORIT®-Umgebung in der BAföG-Abteilung.

In der Folgezeit wurde FAVORIT® auch im Rah-men der Aufgabe „Bildungskredit“ ein ge setzt.

Das Produkt FAVORIT®-OfficeFlow ist schon lange nicht mehr die einzige Lösung für die öffentliche Verwaltung auf dem hart umkämpften Softwaremarkt. Längst haben verschiedenste IT-Unternehmen die Vorteile und die Nachfrage nach solchen Systemen erkannt und bieten eigene Lösungen an. In einer unabhängigen Marktsichtung im Auf-trag des Streitkräfteamts im Jahr 2009 wurde jedoch FAVORIT vor allen anderen Produkten auf dem Markt empfohlen. Hervorgehoben wurden vor allem die starke Produktplatt-form, die umfangreichen Referenzen sowie der hohe Praxisbezug.

FAVORIT® wird heute von sechs verschiede-nen Softwarehäusern in Zusammenarbeit mit dem BVA vertreten und angeboten. Von großen Bundesbehörden bis zu kleinen Orga-nisationen des öffentlichen Rechts gehören mittlerweile viele Kunden zur FAVORIT-Gemeinschaft. Einige nutzen FAVORIT® als Standardprodukt, andere bringen FAVORIT mit eigenen Ideen und Entwicklungen weiter. Unsere wechselnden Anforderungen, unsere Kooperationen, die rasante technische Ent-wicklung und der Wunsch nach Innovation werden FAVORIT® auch zukünftig begleiten und ständig verbessern.

Seit 2006 liegt FAVORIT® in der Version 4.0 vor, die komplett browserbasiert arbeitet. Die Softwareversion 4.2 wurde im Mai 2010 freigegeben und die Version 5.0 ist mit neuer Basissoftware und neuen Funktionen bereits in Planung.

1994

„FAVORIT in der BAföG-Bearbeitung“ von links: Klaus- Anton Walbröl, Harald Tertling, Stefani Gutreise, Hermann Josef Born-halm (Projektmanager), Silvia Bechtold (Leiterin der BAföG-Abteilung), Heinrich Ringkamp

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50 Jahre BundesverwaltungsamtDer zentrale Dienstleister des Bundes

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Ob in Estland, Tschechien, der Slowakischen Republik, Rumänien oder Bulgarien – staatli-che Spezialgymnasien gehören zu den beson-ders erfolgreichen Schulen in ihren Ländern. Das Gütesiegel der Deutschen Abteilungen ist ein bi-nationales Abitur, das den Absolventen glänzende Chancen in einem vereinten Europa eröffnet.

Anders als die Deutschen Schulen sind Spezial-gymnasien öffentliche Schulen, die von einhei-mischen Schulleitern geleitet werden. Immer ist eine Deutsche Abteilung in eine öffentliche Schule integriert und wird von einer erfahre-nen Auslandsdienstlehrkraft geleitet. Neben Deutsch werden auch Mathematik und weite-re Fächer in deutscher Sprache unterrichtet. So lernen die meist sorgfältig ausgewählten Schü-lerinnen und Schüler nicht nur die deutsche Sprache auf hohem Niveau, sondern können sie im Fachunterricht auch an wenden.

Ergänzt und berei-chert wird dieser Unter richt durch in-ternationale Projek-te und Schüler aus-tausch programme. Spezialg ymnasien ver binden die Vor-züge zweier Länder und Lern traditionen. Hochmotivierte Ju-gendliche, die es ge-

wohnt sind, hart zu arbeiten, lernen kausalanalytisch und in deut-scher Sprache zu handeln. Die Plätze sind heiß begehrt, denn die Jugendlichen werden hier über den eigentlichen Unterricht hinaus umfas-

send betreut: Die Spezialabteilung leistet Hilfe-stellung bei der Suche nach Stipendienplätzen, Auslandsseminaren und Kontakten zur deut-schen Wirtschaft. Betriebs praktika sind wich-tige Bestandteile der schul ischen Ausbildung. Davon profitieren etwa in Bukarest ansässige deutschsprachige Unter nehmen, die gerne auf bestehende Kontakte zu Absolventen des dorti-gen Goethe-Kollegs zurückgreifen. Dass Schü-ler der Spezialabteilungen bei potenziellen Ar-beitgebern besonders beliebt sind, verwundert nicht. Schließlich haben sie bereits im Unter-richt viel Durchhaltevermögen und Biss bewie-sen. So auch am Spezialgymnasium F. X. Šaldy im tschechischen Liberec: Hier kommt etwa die Hälfte der Schülerinnen und Schüler ohne Vorkenntnisse in die Deutsche Abteilung, die mit der 8. Klasse beginnt. „Als ich das F. X. Šaldy-Gymnasium zu Beginn der 8. Klasse das erste Mal betrat, konnte ich nur wenig Deutsch und hatte ei-nen Lehrer, der kein Wort Tschechisch sprach. Und das zehn Stunden in der Woche! Das war schwer!“, erinnert sich Lucie Krtoušová. Doch durch in-tensives Lernen stellten sich bei ihr und ihren Mitschülern schon bald Erfolge ein.

Ab der 10. Klasse beginnt am F. X. Šaldy-Gym-nasium der deutschsprachige Unterricht in den abiturrelevanten Fächern. Neben Praktika in Deutschland dürfen die Schüler in Klasse 11 ein Jahr lang eine Partnerschule in Bayern besu-chen. Auch Lucie Krtoušová hat so ihr Deutsch perfektioniert. 2006 begann sie ihr Jurastu-dium in Hamburg mit einem Stipendium der deutsch-tschechischen Gesellschaft. Und auch die Absolventen der Deutschen Abteilung des Galabov-Gymnasiums in Sofia studieren fast alle in Deutschland. Eine einmalige Chance von un-schätzbarem Wert!

Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben

Mehr als Unterricht: Die Deutschen Abteilungen an staatlichen Spezialgymnasien

1995

Auch in Naturwissen-schaften: Unterrichts-sprache ist Deutsch

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Rückblick und Ausblick

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Verwaltung von Ausbildungsdarlehen

Handeln statt Warten – Rettung von 20.000 Sicherungsfilmen vor Überflutung

1995

Anhaltende Regenfälle und die beginnende Schneeschmelze in den Mittelgebirgen ließen den Rhein in den ersten Tagen des neuen Jahres 1995 stetig steigen. Am Donnerstag, den 26. Ja-nuar 1995, erreichte der Pegelstand die Marke von 8,90 Metern. Die Hochwasserprognosen kündigten einen Stand von über zehn Metern an.

In Rodenkirchen war das Hochwasser schon bis auf 200 Meter an die vom BVA angemietete Liegenschaft der BAföG-Bearbeitung des BVA in der Bahnstraße herangerückt. Höhenmäßig fehlten nur noch gute 60 Zentimeter, dann hät-te der Hochwasserpegel das Niveau der Bahn-straße erreicht.

Die Kellerräume der Liegenschaft drohten überschwemmt zu werden. Hier wurde in Siche-rungsschränken der gesamten Datenbestand der verfilmten BAföG-Darlehensnehmerakten gelagert – rund 20.000 Sicherungsfilme, die übereinander gestapelt eine Gesamthöhe von nahezu 2.000 Metern erreichten.

Der damalige Abteilungsleiter und spätere Vize-präsident des BVA, Giso Schütz, an seine Pionier-dienstzeit bei der Bundeswehr erinnert, löste das Problem schnell und pragmatisch: Über die Haussprechanlage forderte er alle männlichen Mitarbeiter der Abteilung auf, sich in den Keller des Hauses zu begeben. Er ließ eine Menschen-kette aus den herbeigeeilten rund 50 Mitarbei-tern bilden. Seite an Seite reichten sie die wich-tigen Unterlagen von einer Hand zur nächsten durch. Innerhalb einer Stunde wurde auf diese Weise der gesamte BAföG-Aktenbestand in die hochwassersichere erste Etage der Liegenschaft transportiert.

Beim Pegelstand von 10,69 Metern kam das Jahr-hundert-Hochwasser dann zum Stillstand. Dank der Hochwassersperren der Stadt Köln blieben die Kellerräume der Liegenschaft trocken. Doch Vorsorge ist besser als Nachsorge.

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50 Jahre BundesverwaltungsamtDer zentrale Dienstleister des Bundes

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1995BVA intern

Dr. Jürgen Hensen wird Präsident des BVA

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Rückblick und Ausblick

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1995

Jürgen Hensen wurde am 20. Februar 1945 in Stolberg geboren. Nach dem Abitur studierte er Rechtswissenschaften in Münster und Freiburg. 1969 legte er die erste juristische Staatsprüfung ab. Drei Jahre später folgte die Promotion zum Dr. jur. und 1974 die zweite juristische Staats-prüfung. Von 1975 bis 1984 durchlief Dr. Hensen verschiedene Verwendungen im Bundesminis-terium für Forschung und Technologie. Bevor er 1987 Persönlicher Referent des Chefs des Bun-deskanzleramtes, damals Dr. Schäuble, und an-schließend Leiter des Ministerbüros im Bundes-innenministerium wurde, wirkte er drei Jahre als Referent im Deutschen Bundestag.

Ende 1990 wechselte er als Referatsleiter in die Abteilung Organisation des BMI. In dieser Zeit wirkte er an den großen Herausforderungen der Folgen der Wiedervereinigung mit. Als Leiter der Geschäftsstelle der Bund-Länder-Clearingstelle deutsche Einheit koordinierte er allgemeine Hilfsmaßnahmen und trug Ver-antwortung für den Aufbau der besonderen Verwaltungs struktur zur Umsetzung des Eini-gungsvertrages.

Zudem leitete Dr. Hensen damals wirkungsvoll die Geschäftsstelle der unabhängigen Kom-mission zur Rechts- und Verwaltungsverein-fachung. Die Kommission war unter anderem mit hochrangigen Vertretern der Länder und der kommunalen Spitzenverbände besetzt und stand unter der Leitung des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Horst Waffenschmidt. Bis heute gilt diese Kommission als Keimzelle der Entbürokratisierungsprozesse der letzten Jahr-zehnte.

Anfang der 90er-Jahre zog es Dr. Hensen noch weiter gen Osten. Er entwickelte die Verwal-tungsberatung für Mittel- und Osteuropa sowie die Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Damit „exportierte“ er Modernisierungs-Know-How in die Staaten des früheren Ostblocks.

Im Jahr 1995 fand er mit der Übernahme der Leitung des Bundesverwaltungsamtes seine Le-bensaufgabe. Er entwickelte das BVA zum zent-ralen Dienstleister der Bundesregierung.

Mit seinem feinen gesellschaftspolitischen Ge-spür gelang es ihm bei diesem Entwicklungs-prozess die Eigenarten der jeweiligen Fachge-biete mit der Gesamtverantwortung für diese große Behörde zusammen zu bringen.

In den Jahren 1995 bis 2008 war Dr. Hensen zu-gleich Präsident des Bundesausgleichsamtes. Ihm oblag in dieser Verantwortung die Durch-führung des Lastenausgleichs zur Bewältigung von Kriegsfolgelasten.

Am 10. März 2010 wurde Dr. Hensen von Bundes-minister des Innern Dr. Thomas de Maizière in den Ruhestand verabschiedet. An dem Festakt nahmen 500 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Ge-sellschaft und dem Kreis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teil. Der Minister würdigte ins-besondere, dass unter Dr. Hensens Leitung das BVA zum zentralen Dienstleister des Bundes wurde. Zu Dr. Hensens besonderen Verdiensten gehörten zudem die Einrichtung des Dienstleis-tungszentrums, der Bundesstelle für Informati-onstechnik (BIT) und des Verwaltungs-Service-Zentrums.

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Ab Mitte der 90er-Jahre rückte das Thema „In-tegration“ zunehmend in den Fokus der öffent-lichen Diskussion. Viele Spätaussiedler und deren Familienangehörige verfügten nur über geringe Deutschkenntnisse, was eine schnelle Integration in das soziale Umfeld in der Bundes-republik erschwerte.

Die Antwort hierauf war die so genannte Sprach offensive. Ziel war es, mit einem Paket von Fördermaßnahmen die deutschen Sprach-kenntnisse der in der GUS lebenden Russland-deutschen entscheidend zu verbessern. Ein wei-teres wesentliches Element war die Einführung der Sprachtests für diejenigen, die als Spätaus-siedler nach Deutschland kommen wollten.

Bis zu diesem Zeitpunkt wurde über einen Auf-nahmeantrag regelmäßig nach Schlüssigkeit der Antragsangaben oder aufgrund schriftli-cher Zeugenerklärungen entschieden. Beides erwies sich im Nachhinein oftmals als nicht zu-treffend. Mitte 1996 begann das BVA daher, die Sprachkenntnisse von Antragstellern noch in den Herkunftsgebieten zu überprüfen.

Neben den verpflichtenden Sprachtests zur Fest-stellung der für die Anerkennung als Spätaus-siedler notwendigen Sprachkenntnisse führte das BVA auch freiwillige Tests durch. Nach dem Motto: „Je besser die Deutschkenntnisse einer Familie, desto eher die Erteilung des Aufnah-mebescheides für Deutschland“ sollten gezielt die mit einreisenden nichtdeutschen Familien-angehörigen der Spätaussiedler angesprochen werden. Diese sollten dadurch zum Erlernen der deutschen Sprache noch im Herkunftsge-biet animieren werden.

Ansiedlungsschwerpunkte im Westen

Zunehmende Probleme bei der Integration be-reitete darüber hinaus die Bildung von Ansied-lungsschwerpunkten im Westen Deutschlands. Zurückzuführen war dies auch auf Schwierig-keiten bei der Verteilung der Spätaussiedler. Nach einem Schlüsselprinzip sollten die Spät-aussiedler auf die Bundesländer und von dort aus auf die Wohnorte verteilt werden. Tatsäch-lich aber zogen sie häufig nicht in den Ort, der ihnen zugewiesen worden war. Insbesondere die fünf neuen Bundesländer fanden wenig Ak-zeptanz. Von 100 dorthin verteilten Aussiedlern kamen letztendlich nur 40 dort an.

Aufnahme von Aussiedlern

Aussiedleraufnahme 1996 bis heute1996

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Der Gesetzgeber reagierte hierauf mit einer Neufassung des Wohnortzuweisungsgesetzes. Spätaussiedler hatten danach nur noch am zu-gewiesenen Wohnort Anspruch auf Eingliede-rungsleistungen. Flankierend hierzu richtete das BVA in den Erstaufnahmeeinrichtungen Beratungsstellen ein. Beratungsteams aus Mit-arbeitern des BVA, karitativer Verbände, der Landsmannschaft der Russlanddeutschen und des Arbeitsamtes klärten die Spätaussiedler über die tatsächlichen politischen und gesellschaftli-chen Verhältnisse in den neuen Bundesländern auf und informierten sie über die Arbeits- und Wohnungsmarktsituation, das Schul- und Be-rufsausbildungssystem sowie konkrete Hilfsan-gebote vor Ort.

Darüber hinaus wurde dem BVA 1997 die Auf-gabe „Förderung von Maßnahmen zur gesell-schaftlichen und kulturellen Eingliederung von Spätaussiedlern“ übertragen. Mit dem Ziel der Förderung sozialverträglicher Integration sollten jugendliche Spätaussiedler erreicht wer-den. Das BVA förderte dabei Modellprojekte, die auf die Weiterentwicklung bereits bestehender Integrationsarbeit gerichtet waren. Ein Beispiel hierfür war das Projekt „Sport mit Aussiedlern“. Diese Aufgabe wurde 2003 an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge abgegeben.

Bessere Sprachkenntnisse nötig seit 2005

Waren Deutschkenntnisse bisher nur für Spät-aussiedler erforderlich, so machte sie der Ge-setzgeber mit dem Zuwanderungsgesetz, das am 1. Januar 2005 in Kraft trat, auch zur Vor-aussetzung für die Einbeziehung in den Auf-

nahmebescheid für Spätaussiedler. Auch die nichtdeutschen Ehegatten und Abkömmlinge der Spätaussiedler, die das 14. Lebensjahr voll-endet haben, müssen seitdem Grundkenntnisse der deutschen Sprache nachweisen. Zur Über-prüfung der Sprachkenntnisse führte das BVA wiederholbare, so genannte Sprachstandstests (nicht zu verwechseln mit den oben genannten Sprachtests für die Personengruppe der Spätaus-siedler) ein, die an einer deutschen Auslandsver-tretung abgelegt werden können. Bislang sind 7.530 Sprachstandstests mit einer Erfolgsquote von 23 Prozent durchgeführt worden.

Seit 2005 ist das BVA auch zuständig für das Bescheinigungsverfahren nach Paragraph 15 Bundesvertriebenengesetz. Spätaussiedlern wird zum Nachweis eine Bescheinigung ausge-stellt. Die hierfür erforderliche Prüfung erfolgt zusammen mit dem Registrier- und Verteilver-fahren in Friedland. Die Entscheidung des BVA ist für alle Behörden und Stellen verbindlich, die für die Gewährung von Rechten und Vergünsti-gungen zuständig sind.

Das Aussiedleraufnahmeverfahren läuft aus. Das BVA hat neue Fachaufgaben übernommen, sodass viele der vormals in diesem Bereich tä-tigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zwi-schenzeitlich eine Verwendung in anderen Fachabteilungen gefunden haben. Gleichwohl wird das Aussiedleraufnahmeverfahren das BVA sicherlich noch eine Weile begleiten.

1996

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Mehrere hundert Sprachtests am Tag führten Mitarbeiter des BVA in den Herkunftsgebieten der Spätaussiedler in den Spitzenzeiten zwi-schen 1996 und 2002 durch. Mit hoher Qualität war dies nur möglich, weil neben der fachlichen Qualifikation der Testerinnen und Tester auch organisatorische Vorkehrungen getroffen und Standards für die Durchführung des Tests ge-schaffen wurden.

Allen Beteiligten war klar, dass vom Ergebnis des Tests oftmals die Aufnahme der ganzen Familie abhing, die Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler nach damaligem Recht nach Deutschland mitbringen durften. Grund genug, die Sprachtester nicht nur theore tisch auf ihre Aufgabe vorzubereiten, sondern sie auch durch Rollenspiele und psychologische Schulungen in der Gesprächsführung für diese emotional ge-spannte Situation zu qualifizieren.

Viele Antragstellerinnen und Antragsteller be-herrschten nicht die hochdeutsche Sprache, sondern einen Dialekt. Denn seit den Auswande-rungswellen, die bis ins 18. Jahrhundert zurück-

reichen, hatte sich die deutsche Sprache in der Abgeschiedenheit der deutschen

Siedlungen in Osteuropa anders entwickelt

als in der Bundes -republik Deut sch-land. Sprach eine P r ü f u n g s t e i l -nehmerin oder ein Prüfungs teil-nehmer in die-

sem Dialekt, so

war dies für den Erfolg des Sprachtest von Vor-teil, weil der Dialekt Indiz einer innerfamiliären Vermittlung, also einer Volkszugehörigkeit ist. Schwierig war es, den Dialekt auch tatsächlich zu hören zu bekommen. Denn viele Antrag-stellerinnen und Antragsteller hatten vor dem Test lange kein Deutsch mehr gesprochen und trauten sich oft nicht, im Beisein der deutschen Beamten etwas zu sagen. Wichtig war daher ein zwangloses Klima, in dem die Prüfungsteil-nehmer durch einfache Redensarten ermuntert wurden, so zu sprechen, wie sie es zu Hause ge-lernt hatten.

Die Zahl der Sprachtesterinnen und Sprachtester wurde auf die Anzahl der Anträge abgestimmt. Da das BVA bereits über einschlägige Erfahrung verfügte, konnte der jeweilige regionale Bedarf akkurat berechnet und geschulte Tester ent-sprechend abgeordnet werden. Die Planungen hierzu mussten langfristig angelegt sein, weil vor Ort entsprechende Räumlichkeiten für den Test und Wohnungen für Sprachtesterinnen und Sprachtester bereitstehen mussten. Ohne Unterstützung der Auslandsvertretungen wäre dies nicht gelungen, zumal diese den lokalen Immobilienmarkt beobachten konnten.

Durch die Tests im Herkunftsgebiet konnten be-sondere Härten vermieden werden. Solche hät-ten sich etwa ergeben, wenn fehlende Sprach-kenntnisse im Bescheinigungsverfahren der deutschen Bundesländer dazu geführt hätten, dass die bereits nach Deutschland eingereisten Personen als Ausländer zu behandeln und da-mit möglicherweise in die Herkunftsländer zu-rückzuführen seien.

Aufnahme von Aussiedlern

Qualität erfordert Planung – Der Sprachtest in einer Zeit hoher Antragszahlen

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„Erzählen Sie mir bitte, was Sie früher gearbeitet haben!“ Verständnislos blickt der alte Mann mit dem wettergegerbten Gesicht mich an. „Aah, was ich jeschafft hab’, meint Ihr? Nu, auf’m Traktor bin ich jefahre und das Viech hav ich jehietet!“, schallt es mir dann in breitem Dialekt entgegen.

Bischkek, Juli 1996. Ich bin 5.000 Kilometer ent-fernt von meinem geordneten Büroalltag, um drei Monate lang in Kirgisistan Sprachtests bei Deutsch-stämmigen durchzuführen, die einen Antrag auf Aufnahme als Spätaussiedler in der Bundesrepu-blik Deutschland gestellt haben. Die ehemalige Sowjetrepublik liegt in Zentralasien, umgeben von Kasachstan, China, Tadschikistan und Usbekis-tan. Die Gebirgsketten des Ala-Tau- und des Tian-Shan-Gebirges begrenzen das Land, der höchste Gipfel erhebt sich bis auf fast 7.500 Meter Höhe. In der Hauptstadt Bischkek prägen überdimensi-onierte Prestigebauten und Heldendenkmäler das Stadtbild. Abseits des Zentrums macht sich der ori-entalische Einfluss bemerkbar. Auf Straßenmärk-ten und großen Basaren bieten Kirgisen, Usbeken, Uiguren und Dunganen eine bunte Vielfalt an Le-bensmitteln an: pralle Weintrauben, kiloschwere Melonen, Hammelköpfe oder das aus vergorener Stutenmilch hergestellte Nationalgetränk Kumis.

In Kirgisistan leben 1996 noch etwa 25.000 Deutschstämmige. Ihre Vorfahren wanderten aus deutschen Enklaven an der Wolga ein oder wur-den in der Stalinzeit hierher deportiert. Mit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 wurde das Land unab-hängig. Viele Betriebe wurden stillgelegt. Die Ar-beitslosigkeit ist sehr hoch, die wirtschaftliche und politische Entwicklung ungewiss. Die Mehrzahl der Deutschstämmigen hat daher den Wunsch auszusiedeln.

Seit Juni 1996 hält das BVA im Rahmen des Aussiedler-Aufnahmegesetzes verstärkt Sprach tests in den Herkunftsgebieten der Deutschstämmigen ab. Ziel der Tests ist es, das Vorliegen der Voraussetzungen für eine Aufnahme als Spätaussiedler bereits vor der Ausreise festzustellen. Die deut-sche Sprache ist ein Kriterium hierfür. Nur wer in der Lage ist, zumindest ein ein-faches Gespräch auf Deutsch zu führen, erfüllt eine der Grundvoraussetzungen für die spä-tere Anerkennung als Spätaussiedler. Die deutsche Botschaft in Bischkek war zunächst mein Arbeits-platz und Anlaufstelle für die Deutschen im Lande.

Doch in der kleinen Auslandsvertretung konnte die steigende Zahl der Sprachtests nicht mehr durch-geführt werden. So wurde in der Nähe der Bot-schaft in einem normalen kirgisischen Mietshaus eine Drei-Zimmer-Wohnung angemietet.

Erlebnisbericht

Im Land der Himmelsberge – Als Sprachtesterin in Kirgisistan

1996

Typisches Gehöft in Kirgisistan

Sabine Richert

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Bereits vor Arbeitsbeginn warten die ersten Be-sucher im Innenhof des Hauses. Männer lehnen hockend an der Hauswand. Tatjana, die russische Übersetzerin, bittet die Männer, ihre Zigaretten nicht im Hausflur auszutreten. Nacheinander werden die Besucher, die eine Einladung zum Sprachtest aus Deutschland erhalten haben, zur Einzelbefragung ins Büro gebeten. Zunächst prü-

fe ich anhand des Personalauswei-ses die Identität des Kandidaten. Dann versuche ich, durch Fragen nach der Anreise und dem Befinden dem Befragten die Angst zu nehmen und mir gleich-zeitig ein erstes

Bild über die Sprachkenntnisse zu machen. Viele Antragsteller sind aufgeregt und sprechen sehr wortkarg. Andere schweigen gar aus Scham, weil sie meinen, nicht „richtig“ Deutsch sprechen zu können. Dann muss die Übersetzerin auf Russisch erklären, dass gerade so Deutsch gesprochen wer-den soll, wie es zu Hause vermittelt wurde.

In Kirgisistan sind je nach Herkunft der Vor-fahren noch Einflüsse verschiedener Dialekte und Mundarten anzutreffen. Der Wortschatz enthält Elemente, die in Deutschland kaum noch gebräuchlich sind und hat für moderne Ausdrü-cke keine Entsprechung oder behilft sich mit rus-sischen Lehnwörtern. So wird das Flugzeug zum „Luftschiff“, das Telefonieren zum „Klingeln“ und das Wochenende zu „Samstag und Sonntag“. „So wie ihr kann ich nit verzähle“, meint auch der alte Mann aus Talas entschuldigend und erzählt

dann von seiner „Fruu“, den „Kinderen“ und seiner „Schnerch“ (Schwiegertochter), die draußen auf ihn „lurt“ (wartet). Die Ergebnisse des Sprachtests halte ich in einem Protokoll fest, das dann an das BVA in Deutschland versandt wird. Dort wird bei der weiteren Bearbeitung im schriftlichen Aufnah-meverfahren darüber entschieden, ob ein Aufnah-mebescheid erteilt werden kann.

Eine Dienstreise soll mich in die Siedlungsgebiete der Deutschen im entlegenen Süden Kirgisistans führen. Iskender, der russische Fahrer, holt mich noch vor Sonnenaufgang mit einem Lada-Jeep ab. Bei der Ortschaft Kara-Balta zweigt die Straße in Richtung der Berge ab, die noch wie eine schwarze Wand den Weg zu blockieren scheinen. Schlanke Pappeln säumen das Ufer eines ausgetrockneten Flussbettes. Abgeflämmte Stoppelfelder kündigen das Ende des Sommers an. Eine Schar Krähen hat sich auf den Gräbern eines muslimischen Friedhofs niedergelassen und verstärkt noch den düsteren Eindruck des Ortes. Kirgisische Hirten auf Pfer-den treiben eine Schafherde die Straße entlang. Der Lada quält sich mit stotterndem Motor die Serpentinen der Passstraße hinauf. Im Dunst des anbrechenden Tages führt die Straße in die gäh-nende Öffnung eines Tunnels. Kein Licht erhellt die bedrohliche Enge der felsigen Röhre. Aus uner-kannten Schlaglöchern spritzt Wasser auf. Nach bangen Minuten endlich der Ausgang. Der Blick fällt auf eine von der Morgensonne beschienene schneebedeckte Gebirgskette: der 3.585 Meter hohe Tör-Aschuu-Pass ist erreicht.

Nach zwei weiteren Passüberquerungen in drama-tisch-schöner Gebirgslandschaft, einer Reifenpan-ne, mehreren Stopps wegen überhitzten Kühlwas-sers und zwei Grenzübertritten durch usbekisches Territorium erreichen wir nach 14 Stunden Fahrt

1996

Erdrutsch-Schäden in Mailuu-Suu

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Rückblick und Ausblick

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die Stadt Osch im Fergana-Tal. Osch ist die zweit-größte Stadt Kirgisistans, die Mehrheit der Bevöl-kerung sind Usbeken. Die Region ist durch den zunehmenden Einfluss usbekischer Nationalisten unruhig. Schon mehrfach hat es gewalttätige eth-nische Konflikte gegeben.

Frau Paschenko, Dozentin für deutsche Sprache an der Universität Osch und meine Ansprechpart-nerin vor Ort, empfängt mich mit orientalischer Gastfreundschaft. In ihrer Privatwohnung lädt sie mich im Kreis ihrer Familie zu einem üppigen Abendessen mit kräftiger Schorba (Brühe), gefüll-ten Paprikaschoten, Smetana (Sauerrahm) und Lipjoschka (Fladenbrot) ein.

Die Informationsveranstaltung für die Deutsch-stämmigen der Region findet in einem Vortrags-raum der Universität Osch statt. Sogar ein Team des kirgisischen Fernsehens, das über die Arbeit der Deutschen Botschaft in Kirgisistan berichtet, hat sich eingefunden. Die versammelten Deut-schen haben überwiegend Fragen zum Antragsver-fahren, zu den verschiedenen Sprachtestvarianten und zum Ablauf eines Sprachtests. Einige sind über die neue Maßnahme beunruhigt. Die Überprüfung der deutschen Sprachkenntnisse wird jedoch im Allgemeinen nicht infrage gestellt und es ist eher die Bereitschaft zur Kooperation zu erkennen. Im-mer wieder nutze ich die Gelegenheit, um auf die Notwendigkeit deutscher Sprachkenntnisse für eine Integration in Deutschland hinzuweisen.

Die nächste Etappe führt vorbei an ausgedehn-ten Baumwoll- und Melonenfeldern in eine öde, nahe zu vegetationslose Berglandschaft. Die Stadt Mailuu-Suu liegt isoliert und abseits der großen Verbindungsstraße. 1946 wurde der Ort gegründet, in den Bergen gab es reiche Uranvorkommen. Die

Bevölkerung bestand aus deportierten Wolgadeut-schen, ehemaligen Trud-Armisten (Angehörige der ab 1941 Zwangsarbeitsdienste verrichtenden „Ar-beitsarmee“) und Krim-Tartaren, die hier im Berg-bau eingesetzt wurden, um das Uran abzubauen. In den produktiven Jahren war Mailuu-Suu eine wohlhabende Stadt. Die Arbeiter, die ihre Gesund-heit in den Minen einbüßten, waren gut bezahlt und konnten großzügige Häuser im Stil der Krim-Architektur erbauen. Doch die Minen sind längst geschlossen und staatliche Privilegien gibt es heute keine mehr. Die Stadt hat mit großen ökologischen Problemen zu kämpfen. Uran-belastete Ab-r a u m h a l d e n verschmutzen das Grundwas-ser. 1992 rissen durch starke Regenfälle aus-gelöste Erdrut-sche Wohnhäu-ser und Brücken mit sich.

330 deutsche Familien leben hier noch und so ist das stattliche Kulturhaus der „Landsmannschaft der Deutschen“ zur Informationsveranstaltung gut besucht. Die meisten Deutschen haben ei-nen Aufnahmeantrag gestellt, einige haben auch schon eine Einladung zum Sprachtest erhalten und nutzen den Besuch, um heute den Sprachtest zu absolvieren. Für die Alten ist der Weg ins Büro nach Bischkek zu weit, zu beschwerlich und zu teuer. Und so erzählen sie mir auch hier, in ihrem ganz eigenen Dialekt, von ihrem Leben in Kirgisis-tan und ihrer Hoffnung, mit dem „Luftschiff“ in die Heimat ihrer Vorfahren zurückzukehren.“

1996

Statue des National-helden Manas

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„Am 1. September 1996 begann ein neuer beruf-licher Abschnitt in meinem Leben. Aufgrund des Personalabbaus beim damaligen Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge (BAFl) erhielt ich die Gelegenheit, in der BAföG-Abteilung des BVA eingesetzt zu werden. Nach zwei Wochen zog ich mit zwölf Kolleginnen und Kollegen als ers-te Gruppe zur Einarbeitung nach Köln.

Das BVA hatte ein umfang reiches Schulungs-konzept entwickelt, durch das wir an Kölner Ar-beitsplätzen rasch und praxis orientiert an die neue Fachaufgabe herangeführt wurden. Neben der intensiven und anstrengenden Ausbildung entstanden ein starkes Wir-Gefühl sowie freund-

schaftliche Kontakte zu den Kölner Kolleginnen und Kollegen.

Rundum auf das neue Berufsleben vorbereitet, nahmen wir am 15. November 1996, zwar noch etwas unsicher aber guter Dinge, in der neu ge-gründeten Außenstelle des BVA in Nürnberg unse-re Arbeit auf. Zur Betreuung vor Ort standen uns anfangs noch zwei Kollegen aus Köln zur Verfü-gung. Als das BVA am 1. Dezember 1997 das Aus-siedleraufnahmeverfahren in Nürnberg wegen des Rück gangs der Aussiedlerzahlen und an anderen Standorten konzentrierte, bot die BAföG-Bearbei-tung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Alternative.

Dabei war es nun an uns, den ehemaligen BAFI-Be-schäftigten, die neu dazu gekommenen Kollegin-nen und Kollegen nach einer zweiwöchigen Schu-lung in Köln am Arbeits platz in die neue Aufgabe einzuarbeiten.“

Christa Brendel, BVA

Verwaltung von Ausbildungsdarlehen

BAföG-Bearbeitung in Nürnberg1996

Außenstelle Nürnberg

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1996

Seit 1996 hat das BVA eine zentrale Hotline-Nummer für BAföG-Darlehensnehmerinnen und -nehmer. Sie lautet:

022899 358-4500.

Die Hotline wurde eingerichtet, da ab Mitte der 90er-Jahre die Zahl der Darlehensnehmerinnen und -nehmer stetig anstieg und gleichzeitig immer mehr Menschen vorrangig über Telefon und Handy kommunizierten. Die Telefone im BVA standen kaum noch still. Um in dieser Situ-ation möglichst vielen Anruferinnen und Anrufern eine professionelle Auskunft und gleichzeitig eine durchgängige Sachbearbeitung gewährleisten zu können, ent-wickelte der BAföG-Fachbereich sehr schnell ein Konzept für eine eigene Hotline und setzte es kurzfristig um. Hierdurch wurde die Erreichbarkeit des Fachbereichs deutlich erhöht und die Kundenzufriedenheit gesteigert.

Die zunächst gefundene Lösung mit vier Ar-beitsplätzen, an denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Schichtdienst eingesetzt waren, erwies sich auf Dauer als nicht praktikabel. Ei-nerseits reichten sie nicht aus, um dem telefoni-schen Auskunftsbedarf zu entsprechen. Ande-rerseits war die Belastung für die eingesetzten Beschäftigten in der Hotline unzumutbar hoch.

Daher wurde die Hotline auf rund 40 Anschlüs-se erweitert. Die Hotline-Anrufe werden seit-dem an allen drei Standorten (Köln, Friedland

und Nürnberg) von Montag bis Freitag täglich von 8:00 Uhr

bis 16:30 Uhr nun neben der normalen Sachbear-beitung entgegengenom-men.

Verwaltung von Ausbildungsdarlehen

Erste Hotline eingerichtet!

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EPOS ist das auf die behördenspezifischen Ar-beitsabläufe der zentralen Arbeitsbereiche einer Bundesbehörde ausgerichtete „Elektro-nische Personal-, Organisations- und Stellen-management-System“. 1996 wurde EPOS nach zweijähriger Testphase im Bundesministerium des Innern an das BVA mit der Aufgabe über-tragen, es zu einem für alle Behörden des Ge-schäftsbereichs nutzbaren System weiterzuent-wickeln. Noch im gleichen Jahr lieferte das BVA eine gebrauchstaugliche EPOS-Entwicklung.

Die Weiterentwicklung wurde „aus der Praxis für die Praxis“ betrieben. Dadurch entstand erstmalig ein System, das als gemeinsame Da-tenbasis für alle zentralen Arbeitsbereiche ei-ner Behörde verfügbar war. Suchfunktionen, Standardauswertungen und Datenexport-funktionen ermöglichten es, strategische Ent-scheidungsprozesse durch die Bereitstellung tagesaktuellen Datenmaterials optimal zu unterstützen. Die operativen Arbeitsbereiche konnten durch Standardschreiben bei der Ab-

Dienstleistungszentrum

Modernes Personalmanagement durch EPOS1996

Objektorientierte Datenstrukturen kapseln Datenobjekte zusammen mit zugehörigen Methoden:

Zugriff auf Objekte nur mit dafür definierten Methoden.

Datenstrukturen mit definiertem „Verhalten“.

Beispiel: “Hydrant“ müsste sich auto-matisch löschen, wenn die letzte zu ihm führende Wasserleitung entfernt wird.

wicklung gleichförmiger Prozesse unterstützt werden. Berechnungsfunktionen unterstützten erstmalig bei der Berechnung von Urlaubsan-sprüchen und Fristen.

Im Jahr 2003 wurde die EPOS-Anwendung auf eine neue, weborientierte Basis überführt. Ne-ben der Umsetzung von objektorientierten Datenstrukturen wurden auch fachliche Erwei-terungen vorgenommen. So wurden zum Bei-spiel Informationsstrukturen für die Bereiche der Fortbildung, Personalgewinnung und des inneren Dienstes integriert. Im Rahmen der stetigen Weiterentwicklung werden rechtliche Veränderungen unter Berücksichtigung des Datenschutzes zeitnah aufgegriffen und umge-setzt. Die wirtschaftliche Entwicklungsstrate-gie nach dem Einer-für-Alle-Prinzip, die indivi-duelle Konfigurierbarkeit, Erweiterbarkeit und Flexibilität bildeten bei mehr als 100 Behörden auf der Bundes-, Landes- und Kommunalebene die entscheidende Grundlage für den Einsatz von EPOS 2.0.

Die Entwicklungsstrategie sieht die Einbindung von EPOS 2.0 in ein zentrales Berichtswesen vor, das über eine Portallösung die Möglichkeit er-öffnet, strategisch relevante Berichte tagesaktu-ell abrufen zu können. Durch die Nutzung von Web-Frontend-Technologien und Workflows sollen standardisierte Arbeitsprozesse erreicht werden, die eine einheitliche, harmonisierte und benutzerfreundliche Verfahrenspraxis und ein prozessorientiertes Arbeiten ermöglichen. Weitere Entwicklungspotenziale liegen in der Umsetzung und Integration der elektronischen Personalakte.

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Rückblick und Ausblick

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1996

In einem Arbeitskreis der Arbeitsgemeinschaft wirtschaftliche Verwaltung entwickelte das BVA Mitte der 90er-Jahre ein Modell zum The-ma „Qualitätsmanagement in der öffent lichen Verwaltung“. Das Modell orientierte sich an der Vorstellung des Total-Quality-Manage ments.

Zielsetzung war die Einrichtung eines Qualitäts -manage ments, das den Behörden die Möglich-keit bietet, sich durch eine ständige Selbstkon-trolle zu einer wandlungsfähigen und lernenden Organisation zu entwickeln. Die Umsetzung dieses Ansatzes wurde ab 1996 als Pilotprojekt in der BAföG-Aufgabe gestartet. Hier wurde zu-nächst von Beschäftigten aller Hierarchieebe-nen in einem Workshop ein Qualitätsleitbild erarbeitet. Schon durch dieses integrative Ver-fahren wurde ein Kulturwandel eingeleitet, in dessen Verlauf sich eine Bereitschaft zu ständi-ger Veränderung entwickelte.

Diese Bereitschaft ist Grundlage für den dort entwickelten Regelkreis des Qualitätsmanage-ments im BVA:

Definition der Qualitätsziele,

Organisationsentwicklung (Einrichtung von Strukturen und Prozesse),

Herstellung der Produkte (Realisierung der Qualitätsziele),

Personalentwicklung (Vorbereitung des Per-sonals auf die Qualitätsanforderungen durch Fort- und Weiterbildungskonzepte in den je-weiligen Themengebieten, Workshops zur Prozessoptimierung),

Qualitäts-Controlling und - Steuerung.

Qualitätsmanagement (QM) ist heute im BVA eine Steuerungsaufgabe mit dem Ziel der Ver-besserung von Leistungen und Prozessen.

Die Steuerung erfolgt konkret über Ziele und Kennzahlen, die von allen Abteilungen auf der Basis des Behördenleitbildes und der daraus abgeleiteten strategischen Vorgaben in einem wechselseitigen Abstimmungsprozess durch das Schließen von Zielvereinbarungen gebildet werden. Zielvereinbarungen werden unter Be-achtung der Ressourcen realistisch und erreich-bar, aber auch anspruchsvoll geschlossen. Nur bei anspruchsvollen Zielen kann es zu verbes-serten Ergebnissen im Sinne einer Optimierung des Handelns kommen.

Erfolg wird demnach nicht nur an der Menge der geleisteten Arbeit gemessen und be-wertet, sondern an der Erreichung der vereinbarten Ziele. Die Ziel-vereinbarungen sind somit die Grundlage für die Er-stellung der Produkte des BVA.

Moderne Steuerungsinstrumente

Qualitätsmanagement im BVA – Aufgabe mit Tradition

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Im Jahr 1997 wurde im BVA ein Beratungsmodell umgesetzt, das andere Behörden bei der Durch-führung von Organisationsprojekten unter-stützt. Nach dem Prinzip „Aus der Verwaltung – für die Verwaltung“ war dieses Beratungs-modell zunächst als Lösung ausschließlich für den Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern gedacht. Ein Leitgedanke des Mo-dells war: Eine Behörde kennt die Rahmenbe-dingungen und Einflussfaktoren, unter denen eine andere Behörde handelt und kann daher praxisnäher beraten als eine Unternehmensbe-ratung aus der Wirtschaft.

Die umfassende und neutrale Beratung ist auf die Etablierung nachhaltiger und tragfähiger Lösungen bei den Partnerbehörden ausgerich-tet und breit gefächert:

Aufgabenkritik,

prozessorientierte Organisation (Geschäfts-prozessanalyse, -optimierung, Struktur),

Personalbedarfsermittlung,

Einführung neuer Steuerungsinstrumente,

Coaching zu Methoden und vielfältigen Ein-zelfragen,

tarifgerechte Bewertung von Arbeitsplät-zen.

In einem partnerschaftlichen Selbstverständ-nis begleitet das BVA als neutraler Dienstleister Behörden und Institutionen auf ihrem Weg der Veränderung und Modernisierung. Die Stärken des BVA sind fundierte Kenntnisse der Erfolgs-faktoren einer effektiv und effizient arbeiten-den Verwaltung. Die Bündelung von Fachwis-sen und Praxiserfahrungen aus einer Vielzahl von durchgeführten Projekten stellt eine pro-fessionelle Durchführung und die Entwicklung passgenau auf die spezifischen Anforderungen der Partnerinstitution zugeschnittener Lösun-gen sicher.

Schnell wurde die Organisationsberatung des BVA zu einem Erfolgsmodell und wesentlicher Bestandteil der Verwaltungsmodernisierung

1997Organisationsberatung

Organisationsberatung – Aus der Verwaltung für die Verwaltung

Die Organisationsbe-raterinnen und Orga-nisationsberater des BVA kommen selten zusammen. Meist ar-beiten sie mit mobilen Büros in den Häusern der zu beratenden Institutionen.

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des Bundes. Das BVA konnte seine Rolle als ver-waltungsinterner Dienstleister weiter ausbau-en.

Von der Fach- und Methodenkompetenz des BVA und seiner langjährigen Erfahrung in der Verwaltungsorganisation profitieren seither zahlreiche öffentliche Institutionen. So hat das BVA inzwischen Beratungsprojekte bei einem Großteil der Geschäftsbereiche der Bundes-ministerien und bei verschiedenen Landes-ministerien unterstützt.

Die ständige Überprüfung der vorhandenen Auf gaben und der Aufgabenwahrnehmung ist ein zentraler Punkt der Verwaltungsmoderni-sierung. Mit der Aufgabenkritik wird auf Basis der gesetz lichen Vorgaben und strategischen Ziele der Behörden überprüft und festgelegt, welche Auf gaben künftig in welcher Art und Weise wahrgenommen werden sollen.

Sind darüber hinaus die Geschäftsprozesse einer Institution identifiziert und dokumentiert, bie-ten sich viele Möglichkeiten zur Analyse, Evalu-ierung und Optimierung. Die BVA-Beraterinnen und Berater ermitteln nach den anerkannten Methoden des Handbuchs für Organisationsun-tersuchungen und Per sonal bedarfs ermittlung den angemessenen Per sonal bedarf. Dieses Vor-gehen wird auch vom Bundesrechnungshof anerkannt. Das BVA unter stützt auch bei der Durchführung und Weiter entwicklung ver-schiedener Management aufgaben.

Die Nachhaltigkeit der Untersuchungs ergeb-nisse wird durch die regelmäßige Einbindung von Beschäftigten aus der Partnerinstitution in

das Projekt und damit durch einen Know-how- Transfer gewährleistet. Dies sichert auch die Fortschreibungsfähigkeit der Ergebnisse.

Die Beratung zu Organisationsfragen wird ab-gerundet durch die Unterstützungsleistung im Bereich der Arbeitsplatzbewertung und Ein-gruppierung von Tarifbeschäftigten. Hier hat das BVA nicht nur umfangreiche Erfahrungen in der Bewertung von typischen Verwaltungs-tätigkeiten, sondern auch unterschiedlichster Arbeitsplätze wie Restauratoren, Fotografen, Kastellane, Museumspädagogen, Apotheker, Ärzte, Techniker, Handwerker, Bibliothekare und Archivare. Selbst Gondolieri gehören zur Bewertungspraxis des BVA.

Das BVA erbringt seine Beratungsleistungen weitgehend vor Ort bei den Partnerinstitutio-nen. Die Beratungsteams haben auch außerhalb Zugriff auf die BVA-IT-Infrastruktur. Sie nutzen erforderliche Anwendungssysteme und greifen auf das bereichsinterne Wissensmanagement zu.

Weiterhin hat das BVA in diesem Aufgabenbe-reich eine flexible Arbeitsplatznutzung im Sinne eines „Desksharing“ etabliert: Die Be raterinnen und Berater verfügen dabei nicht mehr über ei-nen „eigenen“ Arbeitsplatz, sondern teilen die zur Verfügung stehenden Arbeitsplätze mit den Kolleginnen und Kollegen.

1997

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„Verwaltungsaufgaben des Bundes können dem BVA zur Erledigung in eigener Zuständig-keit zugewiesen werden.“ So steht es schon im Gründungsgesetz des BVA.

In Fortführung dieser Gründungsidee wurden 1997 mit der Über nahme der Beihilfe-, Tren-nungs geld- und Umzugs kosten bearbeitung für das Bundes ministerium des Innern erstmals Querschnittsaufgaben im BVA zentralisiert. Zum 1. Januar 1998 wurde dann die Bezügebear-beitung inklusive Kindergeld des BMI übertra-gen und der Name „Dienstleistungszentrum“ als Markenzeichen etabliert.

Damit wurde eine Organi sations einheit ge-schaffen, der Bundes institutionen ihre Quer-schnitts aufgaben über tragen können. Dahinter stand die Überzeugung, dass durch die zentra-lisierte Wahrnehmung von Querschnittsauf-gaben eine qualitätssteigernde Konzentration auf Kernaufgaben bei den Kunden möglich wird und zugleich auch durch Skaleneffekte und Spezialisierung die Querschnittsaufga-

ben wirtschaftlicher und effizienter erledigt werden können. Diese Überzeugung hat sich durchgesetzt und die Aufgabenwahrnehmung im Dienstleistungsbereich hat sich in der Folge sehr dynamisch entwickelt.

Heute ist das BVA bereits für über 100 Ein-richtungen des Bundes, darunter mehrere Mi-nisterien, Verfassungsorgane, Behörden, Stif-tungen und Zuwendungsempfänger tätig.

Neben den klassischen Dienstleistungen bietet das BVA auch den Service des JobTickets für ver-schiedene Verkehrsverbünde an sowie die Nut-zung des zu besonderen Konditionen angebote-nen Postaustauschs und Paketversands.

Kurze Bearbeitungszeiten, hohe Professionali-tät und Qualität zeichnen die Arbeit aus.

Das BVA arbeitet kundenorientiert und richtet seine Dienstleistungen bedarfsgerecht auf die Wünsche der Behörden aus. Dabei ist das BVA betriebswirtschaftlich ausgerichtet. Ständige Qualitätskontrollen und ein umfassendes Con-trollingsystem sichern und optimieren die Auf-gabenwahrnehmung.

Wegen dieser Erfolge war das Dienstleistungs-zentrum auch der Wegbereiter für das weiter-gehende Angebot von Shared-Services, wie sie derzeit vom Projekt der Bundesregierung zum Auf- und Ausbau von Dienstleistungszentren forciert werden. Dabei werden nicht komplette Aufgaben übertragen, sondern administrative Unterstützungsarbeiten angeboten.

Dienstleistungszentrum

Erste Zentralisierung von Querschnittsaufgaben1997

Das Dienstleistungsportfolio beinhaltet inzwischen die Aufgabenbereiche

• Beihilfebearbeitung

• Besoldung

• Entgelt

• Kindergeld

• Reisevorbereitung

• Reisekosten

• Trennungsgeldabrechnung

• Umzugskostenabrechnung

• Travel-Management-System

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1997

„Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser“, diesem bekannten Sprichwort folgten schon die Mütter und Väter des Grundgesetzes und bestimmten ein unabhängiges Organ zur Prüfung der Haus-halts- und Wirtschaftsführung des Bundes – den Bundesrechnungshof.

„Finanzgebaren“ und „Verwaltungshandeln“ prüft jedoch nicht nur der Bundesrechnungs-hof. Unterschiedliche Vorschriften verlangen darüber hinaus für verschiedene Bereiche staat-lichen Handelns auch eine Kontrolle durch ver-waltungsinterne Prüfeinrichtungen. Im BVA existiert seit 1997 ein Arbeitsbereich, der solche Prüfungen als Dienstleistung für mehrere Bun-desbehörden durchführt.

Prüfung und Beratungen

Aufgabe des Arbeitsbereichs ist es, durch Prü-fung von Zuwendungsempfängern dem Miss-brauch bei der Verwendung von Zuwendungs-mitteln vorzubeugen. Deswegen stellt diese Einheit bis heute bei jährlich rund 20 Zuwen-dungsempfängern fest, ob deren ordnungsge-mäße Geschäftsführung gesichert erscheint. Dies ist die Grundvoraussetzung dafür, dass der Staat eine bestimmte Einrichtung mit Steu-ergeldern fördern kann. Die Prüfteams prüfen dafür vor Ort bei Olympischen Sportverbänden, Olympiastützpunkten, Landesmuseen, Welt-kulturerben, Festspielen und anderen Einrich-tungen.

Innenrevision und Finanzkontrolle

1998 übernahm dieser Arbeitsbereich mit Auf-lösung der so genannten Vorprüfstellen weitere

interne Prüftätigkeiten, nun auch bei Einrich-tungen der unmittelbaren und mittelbaren Bundesverwaltung. Die Vorprüfstellen waren organisatorisch in die Bundesministerien ein-gebunden, unterlagen aber den fachlichen Weisungen des Bundesrechnungshofs und prüften für diesen „vor“. Um trotz Auflösung der Vorprüfstellen weiterhin eine ausreichende ver-waltungsinterne Kont-rolle zu gewährleisten, wurde in Bundesbehör-den die Einrichtung von Internen Revisionen vo-rangetrieben.

Dabei übernahm das BVA die besondere Auf-gabe, Innenrevisions-prüfungen für andere Behörden als Dienstleis-tung durchzuführen. Momentan ist das BVA für vier Auftragsbehör-den regelmäßig tätig, überwiegend aus dem Geschäftsbereich BMI.

Auch die Finanzkontrolle nach Paragraph 109 Absatz 2 der Bundeshaushaltsordnung wurde dem BVA für heute zwölf juristische Personen des öffentlichen Rechts übertragen, darunter für die Deutsche Nationalbibliothek, die Aka-demie der Künste, das Haus der Geschichte und das Jüdische Museum Berlin.

Beratung: Schwerpunkt neben der Prüfung

Neben die Prüftätigkeit ist in allen Bereichen als zweiter Schwerpunkt die Beratung getreten. Während und nach der Prüfung besprechen die Prüfteams mit den Vertretern der geprüften Organisation, wie problematische Konstellationen ver-ändert werden können. Dazu führen die Teams Materialien (zum Beispiel Muster-Vergabevermerke, wichtige Vorschriften und andere Dokumente) in elektronischer Form mit, die sie so den Organisationen unkompliziert und zur sofortigen Verwendung zur Verfügung stellen können. So tragen sie gleichzeitig zur Verwaltungsopti-mierung bei.

Dienstleistungen

Neue Wege in der „internen Kontrolle“ – Prüfung als Dienstleistung

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Dienstleistungszentrum

Beihilfe – Seit mehr als einem Jahrzehnt Erfolgsgarant im Dienstleistungszentrum des BVA

1998

1998 wird die Beihilfebearbeitung im neu einge-richteten Dienstleistungszentrum des BVA ge-bündelt. Am Anfang dieser Entwicklung stand die Forderung des Bundesrechnungshofs (BRH), die große Zahl der Beihilfe stellen zu reduzieren und zentrale Beihilfestellen in der Bundesver-waltung einzurichten. Diese Forderung war deckungsgleich mit dem Aktionsprogramm der Bundesregierung zur weiteren Steigerung der Effektivität und Wirtschaftlichkeit in der Bun-desverwaltung („Schlanker Staat“).

Das BVA als zentraler Dienstleister der Bundes -regierung stellte sich dieser Heraus forderung und entwickelte ein attraktives Dienst leistungs-angebot für den Bereich Beihilfe. Das BMI star-tete bereits zum 1. Oktober 1997 mit der Übertra-gung der Beihilfebearbeitung. Zweck war der Empfehlung des BRH zu folgen und gleichzeitig das Ministerium von nicht ministeriellen Aufga-ben im Hinblick auf den Umzug von Bonn nach Berlin zu entlasten. Damit war der Startschuss gefallen, die gesamten Personal- und Personal-nebenkosten Dienstleistungszentrum des BVA zum 1. Februar 1998 zu bündeln.

Für die Beihilfe folgten schnell bis zum 9. Feb-ruar 1998 der überwiegende Teil der übrigen BMI-Geschäftsbereichsbehörden mit Ausnah-me der Bundespolizei und des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Seit 1999 wird die Bearbei-tung auch ressortübergreifend angeboten und wächst seitdem Jahr für Jahr kontinuierlich. Zu den inzwischen 62 Kunden zählen Bundesbe-hörden, institutionell geförderte Zuwendungs-empfänger und juristische Personen des öffent-lichen Rechts auf Bundesebene.

Effizienzgewinne

kontinuierlicher Zuwachs an Erfahrung und Kompetenz als zentrale Beihilfestelle des Bundes,

Entlastung der betreuten Institutionen von diesem Aufgabenfeld,

Effizienzsteigerung und damit Einsparung von Steuermitteln,

herausragend: die Senkung der Personalkos-ten pro Beihilfebescheid von 46 Prozent seit 2001,

zufriedene Kunden durch umfassenden Service, wie

• kompetente Beratung durch persönliche Ansprechpartnerinnen und Ansprechpart-ner,

• sehr schnelle Bearbeitung in durchschnitt-lich weniger als fünf Arbeitstagen.0 %

20 %

40 %

60 %

80 %

100 %

— 0

— 10.000

— 20.000

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— 70.000

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Entwicklung Personalkosten Entwicklung Bescheidzahlen

Entwicklung in der Beihilfe

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Rückblick und Ausblick

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Das TRANSFORM-Programm unterstützte Staaten Mittel- und Osteuropas in ihren Be-mühungen, markt wirtschaftliche Strukturen einzuführen und rechtliche und politische Sta-bilität zu erreichen. In diesem Sinne sollte das Programm den Kreislauf der Weltwirtschaft un-terstützen. Hierzu gehörte auch die Hilfe beim Aufbau neuer Verwaltungsstrukturen.

Im Jahre 1998 wurden dem BVA durch das BMI 2,1 Millionen Mark für das TRANSFORM-Pro-gramm zu ge wiesen. Davon konnten rund 30 Projekte, die ihrerseits in der Regel aus mehre-ren Maßnahmen bestanden, gefördert werden.

Zu den Maßnahmen zählten unter anderem Seminare, Praktika in Deutsch land, Stipendi-en und die Erstellung von Lehr materialien. Die Vorschläge gingen grundsätzlich von den Insti-tutionen der Partnerländer aus und haben sich an den Schwerpunkten der länderspezifischen Beratungsprogramme orientiert. Sie wurden mit den jeweiligen Partner regierungen jährlich abgestimmt. Im Rahmen seiner Arbeit führte das BVA verschiedene Reisen in die Partner-schaftsländer durch, um mit den Institutionen vor Ort die Ergebnisse der Beratungshilfe und die weitere notwendige Unterstützung zu be-sprechen.

Das TRANSFORM-Programm war im Ergebnis sehr erfolgreich und die Partnerschaftsländer waren an einer Fortsetzung des Programms sehr interessiert. Das Programm wurde im Laufe des Jahres 1999 an das Bundesministerium für wirt-schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung übergeben. Die Arbeit des BVA endete damit.

Internationale Zusammenarbeit

TRANSFORM-Programm

Die Geschichte des TRANSFORM-Programms

Bereits zehn Jahre zuvor, 1988, wurde der Reformprozess von Seiten der Bundesre-gierung in der damaligen Sowjetunion, seit 1990 in Polen und Ungarn und nachfolgend auch in den übrigen Mittel-Ost-Europäischen Ländern (MOE) unterstützt. 1992 wurde in diesem Rahmen durch das Bundeskabinett ein Beratungskonzept zur Hilfe beim Aufbau von Demokratie und sozialer Marktwirt-schaft in den Staaten Mittel- und Osteuropas sowie der Gemeinschaft unabhängiger Staat en erarbeitet und damit das TRANS-FORM-Programm quasi ins Leben gerufen.

Das BMI wirkt seit 1992 im Reformprozess der Verwaltung am TRANSFORM-Programm der Bundesregierung mit. Der deutsche Anteil an der Hilfe wurde bereits bis Ende 1994 mit 45,5 Milliarden Mark für die MOE-Länder und 100 Milliarden Mark für die Länder der GUS auf zwei Drittel der gesamten Hilfe der großen Industrieländer an diesem Reform-prozess beziffert. Das Beratungskonzept TRANSFORM bezieht sich auf die Russische Förderation, die Ukraine, Weissrußland, Polen, Ungarn, Estland, Lettland, Litauen, die Tschechische Republik, die Slowakische Republik und Bulgarien. Aufgrund der ange-spannten Haushaltslage standen seit 1996 weit weniger Mittel zur Verfügung.

1998

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Seit 1998 bietet das BVA auch die Betreuung in Personalkostenangelegenheiten an.

Der Aufgabenbereich umfasst sämtliche Ar-beitsschritte zur Zahlbarmachung der Bezüge-beträge, zur Entrichtung der notwendigen Ab-gaben und Steuern sowie die rechtliche Klärung in Streitfällen zu Bezügeansprüchen. Einge-schlossen ist der Aufgabenbereich der Familien-kasse, das heißt die abschließende Bewilligung des Kindergeldes einschließlich aller hierzu not-wendigen Ermittlungen.

Das Aufgabenspektrum hat sich hierbei kons-tant fortentwickelt; so kamen auch Aufgaben im Bereich des Versorgungsfonds oder aktuell anstehend die Datenübermittlungen zum elek-tronischen Entgeltnachweis hinzu. Im Verlauf der bisherigen Betreuungstätigkeit mussten vielfach auch größere gesetzliche Änderungen umgesetzt werden, so beispielsweise ab Ok tober 2005 die Umstellung auf das neue Tarifwerk

TVöD oder ab 2008 die besoldungsrechtlichen Anpassungen an das Dienstrechtsneuordnungs-gesetz.

Im Sinne des Shared-Service-Prinzips war es von Beginn an Zielsetzung, eine möglichst effiziente und schnelle Bearbeitung aller Bezügevorgän-ge bei Sicherung eines hohen Qualitätstandards zu erhalten und fortlaufend zu verbessern. Be-sonderes Augenmerk galt der Kundenzufrie-denheit, um eine bestmögliche Information und Beratung der Beschäftigten, aber auch der personalbetreuenden Stellen in den Behörden abzusichern.

Insoweit war die Personalkostenbetreuung im BVA bereits im Jahr 2000 in der Pilotphase der Online-Nutzung des Bezüge-Berechnungspro-gramms KIDICAP beteiligt. Dies ermöglichte zum frühestmöglichen Zeitpunkt tagesaktuelle Zugriffe auf die individuellen Berechnungsda-ten und somit eine umfassende und effiziente

Beantwortung der Anfragen von Beschäf-tigten. Konstant wurden die Informati-onsmöglichkeiten für die Beschäftigten erweitert. So wurde im Jahr 2005 eine Homepage des Dienstleistungszentrums im Internet eingerichtet, auf der unter an-derem ein Bezügerechner eingestellt ist.

Letztendlich auch aufgrund der hohen Kundenzufriedenheit konnte in gut zehn Jahren seit Aufnahme des Dienst-leistungsangebotes der Kunden kreis stetig erweitert werden. Von anfänglich lediglich vier Behörden – einschließlich des eigenen Hauses – mit rund 5.000 zu betreuenden Beschäftigten ist das Betreu-

Dienstleistungszentrum

Bezügebearbeitung1998

0

20.000

10.000

30.000

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2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Zahlfälle Besoldung Zahlfälle Tarif

Entwicklung Zahlfälle (Jahresdurchschnittswerte)

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ungsvolumen auf rund 72.000 Beschäftigte in 39 Behörden und Institutionen angewachsen. Die Familienkasse bearbeitet derzeit die Kinder-geldangelegenheiten von über 25.000 Kinder-geldberechtigten.

Betreut werden die Personalkosten angelegen-heiten und die Kindergeldzahlungen der Be-schäftigten des Bundes ministeriums des Innern und aller Behörden des Geschäftsbereiches, mehrerer weiterer Bundesministerien und Be-hörden aus deren Geschäfts bereich.

Die an Personalstärke größte Betreuungs -übernahme erfolgte im Zeitraum Beginn 2008 bis Frühjahr 2009 mit der Übernahme der Personal kostenbearbeitung für die Bundes-polizei. Hierdurch kamen im Betreuungs-volumen rund 41.000 Beschäftigte hinzu.

Der Zuwachs im Bearbeitungsvolumen erfor-derte fortlaufend organisatorische und struk-turelle Anpassungen und einen erheblichen Personalaufwuchs in diesem Dienst leistungs -bereich. Aus ursprünglich einer Organisations-einheit mit anfänglich etwa 25 Beschäftigten hat sich eine Referatsgruppe mit sechs Refera-ten (an den Standorten Köln, Bonn und Berlin) entwickelt.

Zur Effizienzsteigerung wurden hierbei im Jahr 2008 die Bearbeitungsanteile der Familienkasse sowie die Berechnung und Zahlbarmachung der unständigen Bezügeanteile in eigenständi-ge Organisationseinheiten ausgegliedert.

Auch zukünftig muss eine fortlaufende Effizienz steigerung bei Sicherung des hohen Bearbeitungsstandards Zielsetzungen der Per-sonalkostenbetreuung sein. Sobald die techni-schen und rechtlichen Rahmenbedingungen dies ermöglichen wird hierbei eine zunehmend papierlose Bearbeitung der Bezügevorgänge angestrebt.

Ankunft der ersten Akten der BPol -

Herr Hübenthal (AL VII)

Viele Bezügeempfän-gerinnen und Bezüge-empfänger bedankten sich persönlich beim BVA für die gute Arbeit – manchmal auch mit einer Urlaubskarte.

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Seit fast 22 Jahren nimmt die Außenstelle Hamm wesentliche Aufgaben im Gesamtaufgaben-portfolio des BVA wahr. Seit 1999 ist sie der zent-rale Dienstleister des Bundes im Travel Manage-ment.

Zunächst übernahm die Außenstelle Hamm die Abwicklung des Bonn-Berlin Umzuges für die Bediensteten zahlreicher Ressorts. Es folgte der systematische Aufbau eines Kundenstammes von derzeit 63 Institutionen im Bereich der Ab-rechnung und 27 Institutionen im Bereich Rei-sevorbereitung.

Durch das einmalige, umfassende, Dienst-leistungs portfolio der Außenstelle Hamm hebt sich das BVA deutlich positiv vom Kreis der üb-rigen Dienstleistungszentren mit ähnlicher Ausrichtung im Bundesbereich ab. Das BVA ist die einzige Behörde, die für alle mit Dienstrei-sen zusammenhängenden Themenbereiche Produkte, Lösungen und Dienstleistungen aus einer Hand anbieten kann.

Auch organisatorisch hat sich das BVA an die Er-fordernisse angepasst, die eine Neuausrichtung des Dienstreisewesens des Bundes bedingen. Alle Modulbereiche des Travel Management Systems (TMS) werden von speziell geschulten, erfahrenen Certified Travelmanagern geleitet.

Mit deren Erfahrung gelingt es dem BVA, marktspezifische Trends zu identifizieren und daraus zum Nutzen seiner Kunden und des TMS des Bundes strategische Konsequenzen abzu-leiten. Dadurch kann das BVA ein sowohl an die Möglichkeiten des Marktes wie auch an den Kundenwünschen ausgerichtetes Produkt und Dienstleistungsportfolio anbieten.

Die Serviceleistungen des BVA umfassen auch Schulungen und Workshops für Reisestellen-mitarbeiter und Multiplikatoren sowie die Übernahme einzelner oder aller Reisedienst-leistungen. Dabei übernimmt das BVA neben den operativen Tätigkeiten wie Reiseplanung, kostenoptimierte Reisemittelbuchung und Ab-rechnungsaufgaben im Bereich Reisekosten, Trennungsgeld und Umzug auf Wunsch auch die professionelle Begleitung der Implementie-rung der für einen Einsatz vorgesehenen TMS-Module (siehe Kasten).

Die kontinuierliche Pflege der Kundenbezie-hungen, ein regelmäßiger Dialog über Opti-mierungspotenzial in der Zusammenarbeit und die jährlich neue Definition von Handlungsfel-dern, welche das BVA an die aus dem Kunden-dialog gewonnenen Erkenntnissen ausrichtet, bilden die Grundlage für die erfolgreiche Arbeit des BVA.

Dienstleistungszentrum

BVA modernisiert Dienstreisewesen des Bundes1999

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Gut ausgebildete, hochmotivierte und in ihrer Arbeit am Kundenwohl ausgerichtete Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter stellen sicher, dass die Erwartungen der Kunden erfüllt und zum Teil auch übertroffen werden. Um dies auch für die Zukunft sicherzustellen, und auch in Zu-kunft durch große Kundennähe zu überzeugen, macht das BVA weiterhin die Bewertung seiner Leistungen durch seine Kunden zum Maßstab dafür, wie erfolgreich es als Dienstleister agiert. Daher werden die Dienstleistungen auch künf-tig durch regelmäßige Kundenbefragungen evaluiert.

Als Mitglied des Ressortarbeitskreises des Travel Managements des Bundes und der Geschäfts-stelle Travel Management des Bundes nimmt das BVA an maßgeblicher Stelle an vielfältiger und entscheidender Weise am Meinungsbildungs-prozess in den Ressorts teil. Damit verantwortet es durch seine Stellungnahmen und Vorschläge maßgeblich die strategische Ausrichtung des Travel Managements des Bundes und auch sei-ne Erfolge mit.

Zu Zeiten der Übernahme des Aufbaus eines Travelmanagements im Jahr 2000 hatte sich das BVA das ambitionierte Ziel gesetzt, für den Bundesbereich eine 40-prozentige Einsparung bei den Prozesskosten und eine 15-prozentige Einsparung bei den direkten Reisekosten zu er-reichen. Damals wurde dies von vielen als völ-lig unrealistisch belächelt. Mittlerweile hat das BVA dieses Ziel sogar übertroffen:

Für das Jahr 2008 weist der „Jahresbericht Tra-velmanagement“ eine Einsparung bei den di-rekten Reisekosten in Höhe von etwa 36 Milli-

onen Euro aus, was etwa 17 Prozent entspricht. Bei den Prozesskosten wurde im Jahr 2009 sogar eine Einsparung von rund 48 Prozent erzielt.

Mit dem bisher Erreich-ten gibt sich das BVA je-doch nicht zufrieden. Die derzeitige Prozessland-schaft bietet ausreichend Chancen zu weiterer Op-timierung, die das BVA auch konsequent durch seine Mitarbeit im Rah-men des Regierungspro-gramms „Zukunftsorien-tierte Verwaltung durch Innovation nutzt“.

Aufgrund der derzeiti-gen und sich zukünftig offenbar nicht bessern-den Stellensituation in der Bundesverwaltung und der demografischen Entwicklung stellt vor allen Dingen die Iden-tifizierung und Umset-zung prozessverschlankender Verfahren für die Zukunft eine Notwendigkeit und zugleich eine große Herausforderung dar. Das BVA stellt sich dieser Herausforderung durch mehrere ehrgeizige Projekte. Besonders im Rahmen des Teilprojekts Reisevorbereitung als Teil des oben genannten Regierungsprogramms ist das BVA bei der Umsetzung der dort definierten Ent-wicklungsmodule in den Bereichen Buchung, elektronisches Dokumentenmanagement und Reporting gut gerüstet.

Die TMS-Module des BVA

Onlinebuchungstoole zur kosten- und prozessoptimierten Buchung von Reise mitteln:

Bahn-Internet-Booking-Engine (BIBE),

Online-Booking-Engine (OBE),

Hotelonlinebuchungsportal (HRS),

diverse Zugänge zur Onlinebu-chung von Mietwagen,

Reisebüroservice,

TMS Portal,

TMS-Workflow ,

TMS-Kreditkarten.

1999

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Im Ergebnis des so genannten Hauptstadt-beschlusses des Deutschen Bundestages hat sich Ende der 90er-Jahre im Rahmen des Berlin-Bonn-Umzuges ein großer Teil von Behörden der unmittelbaren Bundesverwaltung in Berlin nie-dergelassen. Hinzu kamen noch eine Vielzahl von Anstalten, Körperschaften und Stiftungen des öffentlichen Rechts sowie durch Bundesmit-tel institutionell geförderte Einrichtungen.

Aufgrund der Infrastrukturbedingungen in Ber-lin – weite Wege, hohes Verkehrsaufkommen, geringer Parkraum – ergab sich das Anliegen, den Behörden und ihren interessierten Beschäf-tigten für den Bezug von Fahrkarten im öffent-lichen Nahverkehr einen komfortablen Service zu bieten. Dieser sollte die Bedarfsermittlung, Bestellung und Verteilung der Fahrkarten bis hin zur zentralen finanziellen Abwicklung ein-schließen. Ziel war es, den Verwaltungsaufwand zu minimieren.

Daher wurde das BVA als zentraler Dienstleister des Bundes durch das BMI am 11. September 1998 mit der Erledigung aller Aufgaben beauftragt, die im Zusammenhang mit der Einführung ei-

nes JobTickets im Verkehrsverbund Berlin-Bran-denburg (VBB) und den damit einhergehenden Verwaltungstätigkeiten stehen. Zeitgleich wur-de dieser Service auch für die Dienststellen des Bundes im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) eingerichtet.

Neben dem günstigen Bezug der JobTickets für die Beschäftigten sollte damit auch eine Entlas-tung der Umwelt durch Überleitung der Ver-kehrsströme vom Individualverkehr zum öffent-lichen Personennahverkehr erreicht werden.

Aufgrund der mit der S-Bahn Berlin GmbH (VBB) und der DB Regio GmbH (VRS) geschlossenen Rahmenvereinbarungen konnten 1999 bereits 3.244 Tickets an Beschäftigte von insgesamt 36 Behörden ausgegeben werden. Innerhalb von drei Jahren stieg die Zahl für die Verkehrsver-bünde VBB und VRS auf über 21.000 Tickets für Beschäftigte aus 213 Behörden und sonstigen Einrichtungen. Daneben übernimmt das BVA seit 1999 die Abwicklung des Zahlungsverkehrs für diverse Behörden, die in Bonn eigene JobTi-cket-Verträge mit den Stadtwerken Bonn hatten und haben.

Die überaus positive Resonanz bei den Bundes-bediensteten in den Großräumen Berlin und Köln/Bonn führten zu der Entscheidung, das Angebot auf andere Regionen auszuweiten.

Heute bestehen Rahmenverträge im gesam-ten Bundesgebiet mit bisher 16 Verkehrsver-bünden, aus denen rund 35.000 JobTickets für Beschäftigte aus über 570 Bundesdienststellen und sonstigen Einrichtungen bezogen werden – eine Erfolgsgeschichte, die auch in den kom-menden Jahren fortgeschrieben wird!

Dienstleistungszentrum

JobTicket – Fahren ohne Staus1999

Das BVA wickelt den Zahlrungsverkehr für rund 35.000 JobTicket-Nutzer

deutschlandweit ab.

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Dienstleistungszentrum

Versanddienstleistungen: Briefe und Pakete – Wir bringen es

Aufgrund des Regierungsumzugs von Bonn nach Berlin musste 1999 auch der Postaustausch zwischen den Dienststellen neu organisiert wer-den.

Als zentraler Dienstleister des Bundes koor-diniert das BVA seit 1999 den Postaustausch zwischen dem Vertragspartner und den ange-schlossenen Behörden. Zudem entwickelt es das Postaustauschsystem kontinuierlich weiter. 74 Institutionen im Raum Berlin und im Raum Köln/Bonn, darunter alle Bundesministerien, die Bundesorgane, die nachgeordneten Bun-deseinrichtungen sowie die Landesvertretun-gen nehmen an diesem Verfahren teil.

Dabei werden die Dienstleistungen für die Behörden wirtschaftlich und bedarfsgerecht in der erforderlichen Qualität sichergestellt. Durch Einrichtung und Privatisierung der zen-tralen Postaustauschstellen an beiden Standor-ten konnten die Kosten gegenüber 1999 – trotz einer Verdoppelung der Teilnehmerzahl und Einbindung eines zweiten Standortes – um rund 80 Prozent gesenkt werden.

Auf Anregung der Bundesministerien und Be-hörden der nachgeordneten Bereiche wurden die Versanddienstleistungen 2004 durch einen Rahmenvertrag „Paketversand der Bundesbe-hörden“ erweitert.

Da neben den Bundesministerien in Berlin und in Bonn mit größerem Postaufkommen auch Behörden mit geringeren Paketmengen die günstigen Tarife nutzen können, haben sich in-zwischen 594 Institutionen aus dem gesamten Bundesgebiet dem Rahmenvertrag angeschlos-sen.

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1999

Das BVA entschloss sich im Jahr 1999, eine Kos-ten- und Leistungsrechnung (KLR) auf Basis der vom Bundesministerium der Finanzen heraus-gegebenen Standards zu konzipieren und zu erproben.

Zum Einsatz kam die Software M1®. Mit ihr konnte neben der traditionellen Kameralistik, die ausschließlich Einnahmen und Ausgaben im Bundeshaushalt darstellt und so der Darlegung des Geldverbrauchs dient, auch die kaufmänni-sche Doppik abgebildet werden. Die Doppik be-antwortet die Frage, wie hoch hinsichtlich jeder einzelnen Leistung der Ressourcenverbrauch inklusive der nichtzahlungswirksamen Größen ist. Sie bildet damit die Grundlage für eine KLR und damit also für eine Transparenz von – un-technisch formuliert – Aufwand und Ertrag. Erst diese Transparenz ermöglicht fundierte Steue-rungsentscheidungen unter Berücksichtigung des tatsächlichen Ressourcenverbrauchs und des hierauf basierenden Erfolgs.

Der Einführungsprozess war verbunden mit ei-nem erheblichen Schulungsaufwand für rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die verschiedensten Aufgaben aus Haushalt, Buch-haltung und Logistik. Die Durchführung gelang Dank erhöhtem Einsatz aller Beteiligten ohne einschneidende Beeinflussung der Geschäfts-abläufe.

Der behördenweite Einsatz der Software er-möglichte dann ab 2003 erstmals eine durch-gängige Budgetierung von drei Kostenberei-chen, nämlich: Geschäftsbedarf, Literatur und Reisekosten. Erfolg dieser Budgetierung war die deutliche Senkung der Ausgaben für den Geschäftsbedarf. Während diese im Jahr 2003

noch rund 1,7 Millionen Euro betrugen, sanken sie im Jahre 2009 auf rund 370.000 Euro. Dieser Erfolg wurde erreicht, weil die Produkt- und Kostenstellenverantwortlichen aufgrund der durch die KLR geschaffenen Transparenz zu Steuerungsentscheidungen (welche Mittel für welchen Zweck) in der Lage waren.

Mit der Entwicklung und Formulierung von Leitbildern für alle Ebenen des BVA und ab 2004 mit dem Abschluss von Zielvereinbarungen zwischen der Behördenleitung und den Abtei-lungsleitern sowie zwischen Abteilungs- und Referatsleitern trat dann das bis dahin wenig beachtete Leistungselement gleichberechtigt neben die Kostenbetrachtung. Denn wesentli-che Elemente der Zielvereinbarungen waren und sind Aussagen zu Qualität, Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit.

Die in den Zielvereinbarungen festgelegten Ziele und angestrebten Erreichungsgrade wer-den vierteljährlich einer Kontrolle in Form von Soll-Ist-Vergleichen unterzogen. So berichten die Abteilungsleitungen regelmäßig der Amts-leitung zur Zielerreichung.

Dienstleistungszentrum

Kosten- und Leistungsrechnung

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Damit ist im BVA ein umfassendes Controlling eingerichtet, das Finanz- und Leistungsperspek-tive gleichermaßen betrachtet.

Im Rahmen der aus dem Regierungsprogramm „Zukunftsorientiere Verwaltung durch Innova-tion“ hervorgegangenen Projekte zum Auf- und Ausbau von Dienstleistungszentren startete zum 1. Oktober 2009 das „Teilprojekt Rechnungsbe-arbeitung“. Hierbei hält das BVA eine zentrale Buchhaltung für seinen eigenen Bereich sowie für andere Behörden des BMI-Geschäftsberei-ches vor. Auf der Basis standardisierter Prozes-se werden Eingangsrechnungen bearbeitet. Wesentlich ist, dass regelmäßig die Bestätigung der sachlichen und rechnerischen Richtig-keit sowie die haushalts-technische Anordnung der Zahlung als Kernelemente des Zahlungsprozesses bei den auftraggebenden Stellen verbleiben.

Der notwendige Transfer von In-formationen und Belegen zwischen den beteiligten Behörden wird durch eine webbasierte Ver sion von M1® wesentlich vereinfacht und in manchen Fällen überhaupt erst er-möglicht.

Derzeit sind neben dem Bundsverwaltungsamt auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, die Bundeszentrale für politische Bildung und das Statistische Bundes-amt an dem Projekt beteiligt. Im Laufe des Jah-res 2010 soll noch die Fachhochschule des Bun-des für öffentliche Verwaltung hinzukommen.

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1999Zuwendungsmanagement

Zuwendungen des Familienministeriums

Am 1. Juli 1999 wurde die verwaltungs tech-nische Ab wicklung der internationalen Jugend-arbeit als erstes Arbeitsfeld des Bundes-ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) auf das BVA übertragen. Die Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium und dem BVA entwickelte sich erfolgreich, so-dass in Folge noch zahlreiche weitere Arbeitsfel-der des BMFSFJ auf das BVA übertragen wur-den.

Mittlerweile hat sich das BVA als Kompetenz-zentrum für das Zuwendungsrecht etabliert, in dem mehrere Referate mit unterschiedlichsten Aufgaben aus dem Bereich des BMFSFJ betraut sind.

Das BVA bewilligt dabei aufgrund der Förder -entscheidungen des Ministeriums Zu wen-dungen, betreut und berät die Zuwen dungs-empfänger während der Laufzeit der Projekte, insbesondere bei Finanzierungsfragen, und prüft abschließend die Verwendungsnachwei-

se. Nachfolgend einige Beispiele aus der Förder-palette des BMFSFJ:

Internationale Jugendförderung

Internationale Jugendpolitik ist ein wichtiger Bestandteil der nationalen Jugendpolitik und der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Im Vordergrund des Austausches stehen die Ent-wicklung der jungen Menschen und die Weiter-entwicklung der Jugendarbeit in Deutschland. Gleichzeitig dient die internationale Jugendar-beit der Zusammenarbeit und Verständigung mit anderen Ländern.

Neben den Austauschmaßnahmen für Ju-gendliche sollen internationale Fachkräfte-maßnahmen es Fachkräften der Jugendhilfe er-möglichen, in einen Erfahrungsaustausch mit Fachkräften anderer Nationen zu treten und dadurch die nationale Jugendarbeit weiterzu-entwickeln.

Im Rahmen der Familienförderung bewilligt das BVA Zuwendungszahlungen zum Beispiel an den Verein „spiel gut“. Der Verein „spiel gut Arbeitsausschuss Kinderspiel + Spielzeug e. V.“ testet und bewertet mit Hilfe von rund 40 ehren-amtlich arbeitenden Fachleuten aus allen mög-lichen Bereichen Baby- und Kinderspielzeug. Ziel ist es, Eltern die Suche nach inspirierendem, altersgerechtem und qualitativ hochwertigem Spielzeug zu erleichtern.

Seit Mitte der 70er-Jahre gehört der Schutz von Frauen vor Gewalt zu den vordringlichen Zie-len der Bundesregierung. So engagiert sich der Bund auf nationaler und internationaler Ebene bei der Prävention und Intervention von häusli-

Jugendliche aus ver-schiedenen Nationen erarbeiten gemein-same Projekte

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cher Gewalt, Frauenhandel, Gewalt gegen Mi-grantinnen, Zwangsverheiratung, Genitalver-stümmelung oder Gewalt in Zusammenhang mit Prostitution. Während Länder und Kom-munen für die Einrichtung und den Erhalt von Hilfeeinrichtungen zuständig sind, entwickelt der Bund gesamtgesellschaftliche Strategien, kümmert sich um die Gesetzgebung, Studien, bundesweite Projekte, Öffentlichkeitsarbeit oder initiiert Modellprojekte. Das erste Frauen-haus entstand 1976 in Berlin als Modellprojekt des Bundesfamilienministeriums und des Berli-ner Senats.

Hilfe für schwangere Frauen in Not

Seit 1984 stellt der Bund jährlich mindestens 92 Millionen Euro für die Bundesstiftung „Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens“ zur Verfügung. Damit werden schwangeren Frauen in einer Notlage unbürokratisch, schnell und direkt finanzielle Hilfen gewährt, um die Entscheidung für das Leben des Kindes zu er-leichtern. Die Mittel der Bundesstiftung werden nach einem Bevölkerungsschlüssel anteilig an Landesstiftungen und -einrichtungen in allen Bundesländern verteilt und von dort an die Schwangerschaftsberatungsstellen vor Ort wei-tergeleitet.

Jährlich werden rund 150.000 Frauen mit durch-schnittlich 600 Euro im Monat unterstützt. In den Schwangerschaftsberatungsstellen werden die Frauen außerdem über die Angebote im Be-reich der frühen Hilfen informiert. Die Bundes-stiftung baut damit eine Brücke zur Kinder- und Jugendhilfe und leistet einen aktiven Beitrag zum Kinderschutz.

Die Bundesstiftung ist im BMFSFJ angesiedelt. Das BVA ist seit 2004 für die haushaltsmäßige Betreuung, Verteilung und Abrechnung der jährlichen Stiftungsmittel verantwortlich und stellt sicher, dass die finanzielle Hilfe unverzüg-lich bei den bedürftigen Schwangeren im ge-samten Bundesgebiet ankommt.

Das BMFSFJ greift in seiner politischen Ziel-setzung die gesellschaftlich relevanten Fragen auf: Welche Auswirkungen hat der demogra-fische Wandel? Wie gehen die Generationen künftig miteinander um? Welches Potenzial an Ehrenamt und Freiwilligen hat unsere Gesell-schaft?

1999

Frauenhäuser schützen.

Himmel versprocHen. Hölle erlebt.

Jährlich erleben Tausende Frauen und Kinder ihr Zuhause als einen Ort der Angst und Gewalt.

Bedroht, geschlagen und am Ende ihrer psy-chischen Kräfte suchen sie Schutz in einem der 360 Frauenhäuser in Deutschland. Dort sind sie in Sicherheit und erhalten Unterstützung, um zu einem selbstbestimmten, gewaltfreien Leben zurückzufinden.

Telefon 0123 - 456 789Frauenhaus Muster in Musterstadt

Gefördert durch

F r a u e n h a u s -koordinierung e.V.

Das BMFSFJ macht auch durch Plakate auf seine Hilfsangebote aufmerksam

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50 Jahre BundesverwaltungsamtDer zentrale Dienstleister des Bundes

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1999

Nach wissenschaftlichen Voruntersuchungen, Enqueteberichten des Deutschen Bundestages oder auch Fachtagungen zu gesellschaftspoli-tischen Problemstellungen werden mögliche Lösungsansätze häufig in Modellprogram-men erprobt. So stellte das BMFSFJ seit dem Haushalts jahr 2005 über 36 Millionen Euro für den Aufbau von „Generationsüber greif enden Freiwilligen diensten“ zur Verfügung. Hieraus ergaben sich mehrere tausend Freiwillige, bun-desweite Betreuung gesellschaftspolitischer Akteure wie Wohlfahrtsverbände, Einzelträger und Kommunen.

Im Jahr 2008 konnte das vom BVA administrier-te Modellprogramm so erfolgreich abgeschlos-sen werden, dass es seit Anfang 2009 einen ge-setzlich verankerten „Freiwilligendienst aller Generationen“ gibt. Die Freiwilligen investie-ren mindestens acht Stunden wöchentlich über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten. Auf der Grundlage verbindlicher Vereinbarun-gen werden sie in vielfältigen Einsatzfeldern wie Bildung, Kultur, Sport, Familienhilfe, Ge-sundheit und Pflege eingesetzt. Die Freiwilligen sind bei der Ausübung ihres Dienstes gesetzlich unfallversichert. Sie haben Ansprüche auf Qua-

lifizierung, kontinuierliche Begleitung und Be-treuung. Dabei erfahren eine gelebte Anerken-nungskultur.

„Alter leben – Verantwortung übernehmen“ lautete das Motto des 9. Deutschen Senioren-tages, der im Juni 2009 in Leipzig stattfand. Alle drei Jahre veranstaltet die Bundesarbeits-gemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) mit ihren über 100 Mitgliedsverbänden diesen bundesweiten Kongress. In über 100 Ver-anstaltungen wurden viele Anregungen und Informationen vermittelt, wie man den Ruhe-stand aktiv gestalten, körperlich fit und geistig beweglich bleiben kann.

Einen Schwerpunkt bildeten die acht ganztägi-gen Diskussionsforen zu Grundsatzfragen des Älterwerdens wie die finanzielle Sicherheit im Alter oder das Forum „Im Alter selbstständig leben und wohnen“. Daneben wurden in über 50 Workshops Bewegungs- und Mitmach-Ak-tionen zum Reinschnuppern und Ausprobieren angeboten sowie viele Projekte praxisnah prä-sentiert.

Zum Abschluss des Seniorentages stellten die BAGSO und ihre Verbände die „Leipziger Erklä-rung“ vor. Zentrale Aussage der seniorenpoliti-schen Erklärung ist, dass alle politischen, wirt-schaftlichen und individuellen Entscheidungen darauf zu prüfen sind, ob sie die aktuellen Le-bensbedingungen verbessern, ohne jedoch die Zukunftschancen künftiger Generationen zu verschlechtern.

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Bis zum Jahr 1999 waren die Arbeitszeit regel-ung en im BVA von einem starren Kern arbeits-zeitsystem geprägt. Wesentliche Gestaltungs-möglich keiten gab es weder für den Arbeitgeber noch für die Arbeitnehmerinnen und -nehmer. Zur Ver besserung der Situation „Beruf und Fa-milie“ strebte das BVA gemeinsam mit der Per-sonalvertretung ein modernisiertes Arbeitszeit-management an.

Ein unmittelbarer Einstieg war aufgrund der damals geltenden gesetzlichen Bestimmungen aber nicht möglich. Mit Unterstützung der da-maligen Staatssekretärin im Bundesministeri-um des Innern Brigitte Zypries konnte jedoch eine Experimentierklausel formuliert und lega-lisiert werden, auf deren Basis eine Projektgrup-pe im BVA ein gänzlich neues Modell (FAZIT – flexible Arbeitszeiten im Team) entwickelt hat. Eigenverantwortliche Teamabsprachen statt ver ordneter Regulierung, Vertrauen statt eng-maschiger Kontrolle und flexible Gleitzeitkon-tenführung statt vorgegebener Anwesenheits-pflicht waren die neuen Themen.

Dabei hat sich das Projekt FAZIT nicht aus-schließlich als mitarbeiterorientiertes Flexi-bilisierungsinstrument verstanden, sondern vielmehr als echten Interessenausgleich zwi-schen Arbeitgeber und Mitarbeiterinnen sowie Mitarbeiter. Die Arbeitgeberinteressen nahmen bei der Konzeption eine bedeutende Rolle ein. Flankiert wurde der kulturelle Wandel durch ein Begleitgremium. In diesem waren sowohl die Arbeitnehmer- als auch Arbeitgeberseite vertreten. So konnten auf direktem Weg Lösun-gen, die für alle beteiligten Parteien akzeptabel waren, unmittelbar gefunden und zügig umge-setzt werden.

Nach einer Mitarbeiterbefragung befürworte-ten 98 Prozent die Umsetzung des Projektes als Dauerregelung. Heute verfügt das BVA über ein Arbeitszeitmanagement, das alle Erfordernisse erfüllt, die einen sinnvollen Ressourceneinsatz ermöglichen. Auch bei der Gewinnung und Bin-dung von qualifiziertem Personal konnte das

BVA mit seinen vielfältigen Arbeitszeitmodellen aktiv und erfolgreich werben. Aufgrund seines Erfahrungsvorsprunges war und ist das BVA ge-fragter Partner für eine Vielzahl von Institutio-nen bei der Systemeinführung und dem Aufbau eines modernen Arbeitszeitmanagements.

Auf der Basis von Shared-Service-Vereinbarun-gen betreut das BVA heute 20.698 externe Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter in Sachen Arbeits-zeitmanagement. Die Entwicklung geht weiter: In Zukunft werden Themen wie der Wandel von Gleitzeit- in Langzeitkonten eine wichtige Rolle spielen.

Modernes Personalmanagement

Flexible Arbeitszeit im Team: Ein Fazit

1999

F A Z I TFlexible Arbeitszeiten im Team

Der zentrale Dienstleister des Bundes

Flexibilität ist alles

F A Z I TFlexible Arbeitszeiten im Team

www.vsz.bund.de

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19991999Modernes Personalmanagement

Interview mit dem Vorsitzenden des Gesamtpersonal rats und Örtlichen Personalrats, Christoph Hagemann

Redaktion: FAZIT wird als das moder-ne Steuerungsinstrument für einen flexiblen Personaleinsatz, der gleich-zeitig die Belange des Dienstherrn und die persönlichen Interessen der Be-schäftigten vereint, dargestellt.

Herr Hagemann, was sind aus ihrer Sicht die herausragenden Elemente der flexiblen Arbeitszeit im BVA?

Hagemann: FAZIT ist ein Musterbeispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Perso-nalvertretung und Dienststelle. Nur durch unsere gemeinsamen Bestrebungen ist es gelungen, ein neues Arbeitszeitmodell in einem bis dahin für die Bundesverwaltung völlig neuem Umfang und einer bisher nicht gekannten Flexibilität in die Re-alität umzusetzen.

FAZIT stärkt die Eigenverantwortung der Kolle-ginnen und Kollegen in besonderem Maße. Die Arbeitszeitsouveränität wird von einer überwälti-genden Mehrheit in besonderem Maße geschätzt. Die Einführung von 24 Gleittagen im Jahr war sei-nerzeit revolutionär und ist aus meiner Sicht heute nicht mehr wegzudenken.

Redaktion: Gehen die Beschäftigten verant-wortlich mit der gewonnen Freiheit um?

Hagemann: Ja! Wir haben die Erfahrung ge-macht, dass die Kolleginnen und Kollegen sehr wohl verantwortlich und souverän mit der Frei-heit, die FAZIT einräumt, umgehen. Natürlich gibt es immer auch einzelne „schwarze Schafe“, die sich nicht an die Spielregeln halten. Aber Hand aufs Herz, war das nicht vor Einführung neuer Ar-beitszeitmodelle auch der Fall?

Redaktion: Herr Hagemann, wie stehen aus Ihrer Sicht die Vorgesetzten zur Arbeitszeit-flexibilisierung?

Hagemann: Nun, da muss ich zunächst mal bei den Geburtsstunden von FAZIT anfangen. Dienst-stelle und die Personalvertretung hatten anfäng-lich durchaus mit enormen Widerständen insbe-sondere auch auf ministerieller Ebene zu kämpfen. Die Vorstellung von fehlenden Kernzeiten war für viele zunächst ein unüberwindbares Problem. Aus heutiger Sicht können wir feststellen, dass genau das eingetreten ist, was wir schon vor der Einfüh-rung von FAZIT vorhergesagt haben: „Das System funktioniert!“

In der täglichen Praxis wird FAZIT mit wenigen Ausnahmen völlig unproblematisch praktiziert. Es funktioniert besonders gut, wenn Kolleginnen und Kollegen die Servicezeit unter sich sicherstel-len und frei sind von starren Vorgaben. Im Übrigen sind die Vorgesetzten ja auch Kolleginnen und Kol-legen, die FAZIT gern und mit Recht in Anspruch nehmen.

Christoph Hagemann

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Der Schwerbehinder-tenbeauftragte zum Arbeitszeitmodell FAZIT

„Es ist für den schwerbehin-derten Beschäftigten ein positiver Umstand, dass er sich dank „FAZIT“ beispiels-weise bei Arztbesuchen nicht mehr – wie es früher üblich war – beim Vorgestzten offenbaren muss, warum er die entsprechende Termine wahrnimmt. Insbesondere für Schwerbehinderte ist die Institution „Begleitgremium“ eine wichtige innerbehördli-che Einrichtigung um mög-liche behinderungsbedingte Nachteile kompensieren zu können“.

Die Gleichstellungsbe-auftragte des BVA zum Arbeitszeitmodell FAZIT

„FAZIT ist ein hervorra-gendes Instrument um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Innerhalb der Arbeitszeit haben alle Be schäftigten die Möglichkeit, ihren berufli-chen Verpflichtungen trotz familiärer Interessen optimal nachzukommen.“

Redaktion: Gibt es Konflikte zwischen Dienst-stelle und Beschäftigten in Bezug auf die Ein-haltung der Arbeitszeit oder die Absprachen im Team?

Hagemann: Natürlich kommt es gelegentlich zu Auseinandersetzungen. In vielen Fällen wer-den die Konflikte aber im Team gelöst. Das ist ein entscheidender Vorteil von FAZIT. Die Arbeitszeit-autonomie und die Aufgabenerledigung stehen in engem Zusammenhang und die Kolleginnen und Kollegen sind sich der wechselseitigen Abhängig-keit und ihrer Verantwortung bewusst.

Redaktion: FAZIT wurde aus der Pilotierung beim Bundesverwaltungsamt entwickelt und hat wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung moderner Arbeitszeitregelungen in der Bun-desverwaltung genommen. Was wird die Zu-kunft noch bringen?

Hagemann: Die Bundesverwaltung muss alle Re-gister ziehen, um als Arbeitgeber im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter zu bestehen. Aus meiner heutigen Sicht ist eine Verbesserung der Arbeitszeitregelungen für Dienstreisen dringend angezeigt. Ferner werden die Möglichkeiten, die der TVöD zur Einrichtung von so genannten Lebensarbeitszeitkonten eröff-net, bisher nicht genutzt. Hier besteht aus meiner Sicht dringender Handlungsbedarf. Die Personal-räte im Bundesverwaltungsamt werden sich für die Einführung von Lebensarbeitszeitkonten ein-setzen.

Redaktion: Besten Dank, Herr Hagemann.

1999

Birgitt Paschke Ingo Paeffgen

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19991999Internationale Zusammenarbeit

EU-Twinningprojekte

Am 28. Mai 1999 wurde das BVA von der Bun-desakademie für öffentliche Verwaltung um Unterstützung in einem von der EU finanzier-ten Projekt in der Ukraine ersucht. In diesem Projekt wurden seitens des BVA einerseits Arbeitsplatzbeschreibungen aller Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter in der Hauptverwal-tung für den ukrainischen öffentlichen Dienst gefertigt, andererseits aber auch die Organi-sationsstruktur dieser ukrainischen Behörde untersucht und umfangreiche Verbesserungs-vorschläge erarbeitet.

Zum damaligen Zeitpunkt konnte noch nie-mand wissen, dass diesem ver meint lich ein-maligen Beratungs auftrag im Ausland im

Statements beteiligter Fachleute

Cornelia Gädigk, Oberstaatsanwältin in Hamburg:

„Ich habe in zwei großen Projekten des Bundesverwaltungsamtes in Polen mit-gewirkt. Rückblickend kann ich sagen, dass die sehr gute Arbeitsatmosphäre, der Teamspirit, sowie das exzellente Projektmanagement des BVA wesentlich zum Erfolg dieser sehr komplexen Projekte beigetragen haben. Sollte eine erneute Anfrage des BVA an mich gerichtet werden – ich bin jederzeit gerne wieder dabei.“

Hans-Georg Schiffer, BVA

„Meine Beratungstätigkeit in Polen war hoffentlich hilfreich für die polnischen Kollegen. Persönlich habe ich durch das Kennenlernen mir bis dato unbekannter Denk- und Lösungsansätze im Personalmanagement auf jeden Fall sehr von den multinationalen Projektworkshops profitiert.“

Alain Luyckx, Föderale Polizei Belgien

„Our participation in the Twinning Projects of the Federal Office of Administ-ration helped develop excellent official and private contacts with the Hamburg police. The concept of holding joint workshops with the Hamburg police is now implemented by us in other projects as well. Aside from that I agreed with Jo (Anm. Joachim Schwanke, Leiter Dezernat Interne Ermittlungen beim Hambur-ger Innensenator) on mutual training visits.“

Mitglieder des BVA-Projektteams vor der „Hauptverwaltung für den öffentlichen Dienst in der Ukraine“

Jahr 2002 ein weiterer, gleich gelagerter Bera-tungseinsatz im bulgarischen Wirtschaftsmi-nisterium folgen und letztlich die internatio-nale Beratungstätigkeit, die Durchführung so genannter „EU-Twinning projekte“ dem BVA am 16. November 2004 als Daueraufgabe übertra-gen werden sollte.

Seit der Aufgabenübertragung konnte das BVA fünf teils mehrjährige Twinningprojekte gegen Wettbewerber anderer EU-Mitglieds-staaten gewinnen und erfolgreich durchfüh-ren. Themen schwerpunkte dieser Projekte waren „Korruptionsbekämpfung und -präven-tion“, „Motivationsfaktoren im öffentlichen Dienst“ sowie „Vorbereitung einer EU-Ratsprä-

sidentschaft“ und „Datenschutz“. Ins-gesamt waren an der erfolgreichen Umsetzung der vom BVA geleiteten Projekte 125 Fachleute aus 40 verschie-denen nationalen und internationa-len Behörden beteiligt. Neben einer umfangreichen internationalen Be-ratungstätigkeit „on the job“ wurden in den Projekten rund 350 Seminare, Workshops und Fachkonferenzen um-gesetzt, drei Lehrbücher geschrieben und eine Software entwickelt.

Dabei war es dem BVA stets ein Anlie-gen, Fachleute aus unterschiedlichen Fachrichtungen, Behörden und Län-dern für einen möglichst breit gefä-cherten (internationalen) Informa-tionsaustausch zusammenzubringen, sodass nicht nur die beratenen Behör-den sondern auch die Beraterinnen und Berater von den Projekten profi-tieren.

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Rückblick und Ausblick

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„Der viel diskutierte Zeitpunkt war in greifbare Nähe gerückt. Diese Nacht würde sich das alte Jahrtausend verabschieden und unsere Computer zum ersten Mal auf die Datumsanzeige „00“ sprin-gen. Würden die Programme verstehen, dass nicht 1900 sondern 2000 gemeint ist? Das war die Fra-ge des Jahrtausends. Gegen 22 Uhr, während die ersten Mitbürger schon ihre Knaller zückten, trat das halbe IT-Entwicklungsreferat zum Dienst an. Wir hofften, dass zu dem Zeitpunkt, wenn andere ihre Raketen abschossen, in unseren Programmen nichts knallen würde.

In den Monaten zuvor hatten wir alle Vorkehrun-gen getroffen, um ein Daten-Feuerwerk schon im Keim zu ersticken: Von der vollständigen Analyse der Sourcen über Einholung von Jahr-2000-Kon-formitätserklärungen der Hersteller aller betei-ligten Produkte (Hardware und Software) bis zu umfangreichen Testreihen mit Zeitreisen – die inneren Uhren der Rechner wurden mehrfach vor-gestellt, sodass sie den Jahrtausendwechsel schon vorab erleben konnten. Mit großem zeitlichem Vorlauf und Aufwand wurden fachliche und tech-nische Test reihen absolviert, damit die kritischen IT-Anwendungen den Jahrtausendwechsel heil überstünden. Alle Tests waren problemlos verlau-fen.

Und trotzdem: Im Innern war da diese Angespannt-heit, die man nicht vollständig abstreifen konnte. Schließlich waren wir als Team verantwortlich da-für, dass die vielfrequentierten AZR/VISA-Anwen-dungen unbeeindruckt von dem dramatischen Datumswechsel weiterhin rund um die Uhr treu

ihren Dienst verrichteten. Ständiger Kontakt mit dem Rechenzentrum war eingerichtet.

Vor Mitternacht rechnete eigentlich niemand mit einem Problem. Als dann aber ab 23:59 Uhr der Se-kundenzeiger unaufhaltsam seine letzte Runde im alten Jahrtausend drehte, stieg mit jedem Zucken des Zeigers unsere Pulsfrequenz.

Schlag 0 Uhr. Draußen flackert die Stadt un-ter dem permanenten Beschuss der Feuer-werkskörper. Drinnen Totenstille. Alle hal-ten die Luft an. Dann leichtes Aufatmen: Die Computer laufen ein-wandfrei weiter.

0:30 Uhr: Apfelschor-le perlt in unseren Gläsern. Erleichtert stoßen wir an, nicht nur auf das neue Jahr-tausend, sondern auch auf den problemlosen Datumswechsel. Der Blut-druck normalisiert sich wieder. Um 2:30 Uhr dann absolute Entwarnung. Bisher keine besonderen Vorkommnisse – wir beenden die Schicht.“

Dieter Tank

Informationstechnik

Y2K – Oder die Prophezeiung der Apokalypse

1999

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50 Jahre BundesverwaltungsamtDer zentrale Dienstleister des Bundes

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2000-2010 Das Jahrzehnt der Dienstleistungszentren

Das neue Jahrtausend begann mit einem Er-folg gleich in der „ersten logischen Sekunde um 00:00 Uhr“: Es ist nichts passiert! Dank der kompetenten Vorarbeit der IT-Spezialisten des BVA ist es auch im eigenen Rechenzentrum, in dem wichtige zentrale Anwendungen der Bun-desverwaltung betrieben werden, nicht zu den befürchteten Störungen gekommen.

Das erste Jahrzehnt im neuen Jahrtausend wurde weiter von der Verwaltungsmodernisie-rung geprägt. Seit der Wiedervereinigung be-findet sich die Bundesverwaltung im Umbau. Nach dem Umzug der Bundes regierung 1999 nach Berlin folgten Tausende Beschäftigte den Ministerien und nachgeordneten Behörden nach Berlin oder nach Köln/Bonn. Aufgaben-reorganisation und Organisationsberatung stand im Fokus der zweiten Hälfte der 90er-Jahre. 2000 rückte die IT weiter in den Mittel-punkt der Verwaltungsmodernisierung. Das Jahr 2000 begann mit der Auszeichnung des ersten E-Government-Wettbewerbs für Bunds- und Landesverwaltung. Das BVA wurde mit sei-nem Veränderungsmanagement und bereits realisierten Transaktionsdienstleistungen wie BAFöG-online Preisträger. Dies passte zur Initi-ative der Bundesregierung: Die E-Government-Initiative BundOnline 2005 startete im Jahr 2000 und stützte sich auch auf die Kreativität und Modernisierungskompetenz des BVA.

Das Kompetenzzentrum E-Government des BVA nahm als Projektgruppe seinen Betrieb auf und entwickelte wichtige Basiskomponenten für die Bundesverwaltung oder leistete Beratungsar-beit im Bereich der Informationstechnik.

Das BVA baute den Zivilschutz nach der Ein-gliederung des Bundesamtes für Zivilschutz in das BVA neu auf und stellte die Weichen für moderne Strukturen im Bereich des Bevölke-rungsschutzes und der Katastrophenhilfe. Dies bildete die Grundlage für die Einrichtung des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katas-trophenhilfe.

Die Modernisierungs- und Zentralisierungsakti-vitäten des BVA im Bereich der IT wurde durch die Einrichtung der Bundesstelle für Informati-onstechnik (BIT) im BVA und Anerkennung als Dienstleistungszentrum IT (DLZ-IT) belohnt. Im Bereich der Verwaltungsdienstleistungen ging das BVA erneut einen mutigen Schritt und rich-tete das Verwaltungs-Service-Zentrum ein, das den Behörden seitdem eine neue Form der ver-waltungsinternen Dienstleistung anbietet.

Das BVA unterstützte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bei der Modernisierung des Bundesamtes für den Zivildienst.

Tragische Ereignisse wie der Flugunfall Boden-see, das Oder-Hochwasser oder die Tsunami-Katastrophe forderten die sofortige unbürokra-tische Unterstützung der Betroffenen durch das BVA. Die Folgen der Katastrophen konnten auf der Verwaltungsebene durch viel Engagement und persönlichen Einsatz der BVA-Beschäftig-ten bewältigt werden .

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Rückblick und Ausblick

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Bundesverwaltungsamt

2000-2010

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50 Jahre BundesverwaltungsamtDer zentrale Dienstleister des Bundes

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Mit BAföG-Online realisierte das BVA eine neue Möglichkeit für Darlehensnehmerin-nen und -nehmer, Anträge auf leistungsab-hängige oder soziale Vergünstigungen bei der Tilgung von BAföG-Darlehen direkt über das Internet zu stellen sowie weitergehende Informationen zur Bearbeitung der Anträge zu erhalten. BAföG-Online startete bereits kurz nach der Bekanntgabe der Initiative BundOnline 2005 und war damit eine der ersten verfügbaren Internetangebote der Bundesverwaltung. Erstmals war ein voll-ständiger, lückenloser elektronischer Ablauf von der Antragstellung über die Bearbeitung und Beantwortung von Anfragen bis hin zur Archivierung im elektronischen Archiv reali-siert worden.

Am 1. November 2000 wurde BAföG-Online in Betrieb genommen. Seitdem können Anträ-ge auf Erlasse oder andere soziale Vergünsti-gungen bei der Tilgung von BAföG-Darlehen, wie vorzeitige Rück zahlung oder Freistel-lung von der Rück zahlungsverpflichtung direkt online gestellt werden. Post- und We-gezeiten entfallen dadurch.

Diese Angaben und die für die Bearbeitung notwendigen Daten gelangen dann per On-lineübertragung unmittelbar auf den elekt-ronischen Schreibtisch der zuständigen Mit-arbeiterin beziehungsweise des zuständigen Mitarbeiters. Eine elektronische Eingangs-bestätigung liefert den erforderlichen Nach-weis der Antragsstellung.

Die Datensicherheit ist bei diesem Online-Verfahren zu jedem Zeitpunkt gewährleis-tet. Die vorhandene IT-Sicherheitsstruktur des BVA ermöglicht eine Antragstellung über eine sichere Internetverbindung. Aufgrund der in den Formularen integrierten Plausi-bilitäts prüfungen sind die Anträge problem-los zuzuordnen und systemseitig bereits auf Vollständigkeit aller erforderlichen Anga-ben überprüft. Die Qualität der Anträge ist entsprechend hoch und bedarf nur in Aus-nahmefällen weiterer Nachfragen.

Bereits im ersten Jahr wurden über 12.000 Anträge (acht Prozent) von BAföG Darlehens-nehmerinnen und -nehmern per Internet beim BVA gestellt. Zum 1. April 2001 startete die neue Aufgabe „Bildungskredit“ direkt mit diesem Online-Angebot.

Verwaltung von Ausbildungsdarlehen

BAföG-Online geht an den Start –Eine der ersten Transaktionsdienstleistungen des Bundes

2000

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Rückblick und Ausblick

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2000

Informationstechnik – Neue IT-Produkte

Das Portal www.bund.de startet

Aus der Initiative BundOnline2005 ging unter anderem die Internetseite www.bund.de her-vor.

Die Seite bund.de wurde zunächst bis Mitte 2003 im BMI realisiert. Im Juli 2003 übernahm das BVA dann den technischen Betrieb und ab Oktober 2004 auch die Fachredaktion. Seitdem ist das BVA für die Weiterentwicklung und die Inhalte des Portals verantwortlich.

Die Internetseite ist für Bürgerinnen und Bür-ger, Unternehmen und Verwaltungen der zen-trale Zugang zu den elektronischen Leistungen und Informationsangeboten der Verwaltung im Internet. Es führt seine Nutzerinnen und Nutzer direkt zu den Stellenausschreibungen, Beschaf-fungsausschreibungen und Ver-äußerungen von Immobilien des Bundes und öffentlich-rechtli-cher Einrichtungen. Ferner bietet es den Zugang zu den Behörden, Institutionen und Leistungsan-geboten des Bundes. Auch stehen hier das Abkürzungsverzeichnis sowie das Behördenverzeichnis des Bundes zum Download zur Verfügung.

Die Bundesbehörden sind seit 2005 verpflichtet wichtige Behör-dendaten im Portal einzustellen. Sie müssen ihre E-Government-Dienstleistungen im Portal ver-

linken sowie geeignete Stellen-angebote, Ausschreibungen und Veräußerungen im Service-Cen-ter des Portals bekanntmachen. Durch die Änderungen der Verga-bevorschriften können Bekannt-machungen, künftig auch die von Ländern und Kommunen, zentral über das Internetportal www.bund.de ermittelt werden. Dies unterstreicht die Bedeutung von bund.de als verwaltungsebenenübergreifendes Portal.

Das Portal erfreut sich zunehmender Beliebt-heit bei Bürgerinnen und Bürgern, Unterneh-men und Behörden. Die Nutzerzahlen sind ge-stiegen von rund 700.000 im Jahr 2001 auf über 7,2 Millionen im Jahr 2009 (siehe Grafik). Auch über 80.000 Newsletter-Abonnentinnen und -Abonennten sowie eine stetig wachsende Zahl von Zugriffen auf die RSS-Feeds sprechen für das starke Interesse an bund.de.

Nutzerzahlen bund.de 2001 – 2009

8.000.000

7.000.000

6.000.000

5.000.000

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3.000.000

2.000.000

1.000.000

0

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Im Deutsch-Nationalen Rayon (DNR) Halbstadt lebten zur Zeit seiner Gründung rund 21.000 Menschen, von denen etwa 85 Prozent deutsche Vorfahren hatten. Durch die Loslösung Kasachs-tans von der Russischen Föderation fehlte plötz-lich das für diese landwirtschaftlich geprägte Region wichtige Hinterland um die heute kasa-chische Großstadt Pawlodar.

Den wichtigsten Wirtschaftsfaktor im DNR Halbstadt stellten die schon aus der Sowjet zeit stammenden landwirtschaftlichen Groß betriebe, so genannte Kolchosen dar, die den meisten Einwohnern des DNR Ar-beitsplätze boten. Um diesen Men-

schen das Leben nach dem unter dem Stalinre-gime zugefügten Leid zu erleichtern und um ihren Bleibewillen zu fördern, wurden in zahl-reichen Dörfern der Altai-Region Begegnungs-zentren errichtet. In diesen Zentren konnten sich die Menschen treffen, auf Deutsch sprechen und singen und sich somit wieder als Deutsche fühlen. Im DNR und den angrenzenden Rayons wurden mehr als 1.200 Häuser und Wohnungen gebaut oder gekauft sowie Betriebe aufgebaut, die die dort erzeugten Landwirtschafts pro-dukte verarbeiten sollten. Zusätzlich wurden deutsche Förder mittel zur Verbesserung der Infra struktur ein ge setzt. Hier zu zählen der Bau einer Trans formatoren station, die Einrichtung einer Telefon vermittlung und die Errichtung von Wassertürmen zur Ver sorgung der Dörfer mit Trinkwasser.

Immobilien, Betriebe und die genannten Ein-richt ungen befanden sich treuhänderisch für die Bundesrepublik Deutschland im Besitz der Ent wicklungs gesell schaft Halb stadt, einer Ein-richtung der Gesell schaft für Technische Zu-sammenarbeit (GTZ).

Die deutsche und die russische Regierung such-ten in regelmäßig tagenden gemeinsamen Regierungs konferenzen nach Wegen, die Bin-dung der Deut sch stämmigen an ihre Siedlungs-gebiete zu festigen. Eine Möglichkeit wurde darin gesehen, ihnen die Verant wortung zu übertragen für die mit deutschen Fördermitteln geschaffene Infrastruktur.

Im April 2004 wurde von der deutsch-russischen Regierungs kommission der Beschluss gefasst, das in den vier Förderregionen (Altai, Regionen Nowosibirsk und Tomsk, Südwest-Russland,

Erstaufnahme von Aussiedlern: Eine Aufgabe im Dienst der Menschen

Hilfen für die deutsche Minderheit in der Russischen Föderation

2000

Seit Ende der 80er-Jahre den Russlanddeutschen die Möglichkeit geboten wurde, die Sowjetunion zu verlassen, nutzten bis heute mehr als zwei Millionen Menschen die Gelegenheit zur Ausreise nach Deutschland.

Parallel zur Übersiedlung unterstützt die Bundes regierung seit 1990 die russische Regier ung in ihrem Bemühen, den Russland-deut schen eine Alternative zur Auswanderung nach Deutschland zu bieten. Zwar wurde das Ziel vieler Angehörigen der russ-landdeutschen Minder heit nicht erreicht, die 1924 gegründete Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen (ASSRWD) wieder aufzubauen, aber schon bald nach dem Zusam-menbruch der Sowjetunion wurden zwei Deutsch-Nationale Rayons gegründet, eine Art Verwaltungseinheit ähnlich dem deutschen Kreis:

Am 1. Juli 1991 der Deutsch-Nationale Rayon (DNR) Halbstadt, im Altai-Krai an der Grenze zu Kasachstan gelegen. Am 17. Februar 1992 wurde der DNR Asowo in der Oblast Omsk gegründet.

Im Altai-Krai und der Oblast Omsk leben mit rund 160.000 Perso-nen fast ein Drittel der mehr als 600.000 Deutschstämmigen in der Russischen Föderation.

Brücke-Wurst vom Schlachthof Halbstadt

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Nordwestrussland mit Moskau und Kalinin-grad) vorhandene Eigentum insgesamt auf die dort lebenden Deutschen zu übertragen.

Dieser Beschluss führte zur Gründung der Stif-tung „Altai“, mit der als Pilotprojekt alle Mög-lichkeiten erkundet und realisiert werden sollten, die zu einer reibungslosen Eigentums-übertragung an die Russlanddeutschen führen. Die Geschäfte der Stiftung führte der bisherige Leiter der Entwicklungsgesellschaft Halbstadt.Kontrolliert wurden sie von einem Aufsichtsrat, der sich aus je zwei Vertretern der deutschen und der russischen, also russlanddeutschen Seite zusammensetzte, wobei ein Aufsichtsrats-mandat von einem Mitarbeiter des BVA wahrge-nommen wurde. Die Leitung des Aufsichtsrates wurde für die ersten vier Jahre in deutsche Hän-de gelegt.

Die Häuser und Wohnungen waren bis auf we-nige Ausnahmen von Angehörigen der deut-schen Minderheit bewohnt. Auch die Verarbei-tungsbetriebe befanden sich mit Ausnahme einer im Bau befindlichen Ölmühle alle im DNR und wurden von einer Genossenschaft der dort ansässigen Kolchosen betrieben.

Eigentum mit Missverständnissen

Probleme entstanden bei der Um setzung und Interpretation der gemeinsamen Beschlüsse: Die Angehörigen der deutschen Minderheit legten sie so aus, dass alles Eigentum kostenlos auf die Nutzer übertragen werden müsse. Die Kommissionsbeschlüsse sahen hingegen eine entgeltliche Übertragung vor. Die Erlöse aus der Übertragung sollten zum Nutzen der deutschen

Minderheit im Altai und überwiegend im DNR eingesetzt werden.

Es bedurfte zahlreicher Reisen von BMI und BVA in den Altai, um den dortigen Ver antwortlichen aus der deutschen Minderheit und der Krai-Ad-ministration in vielen Gesprächen die deut-sche Interpretation der obigen Beschlüsse verständlich zu ma-chen. Im Februar 2009, also mehr als drei Jahre nach Stiftungsgrün-dung, wurde Einver-nehmen über die künf-tige Arbeit der Stiftung Altai erzielt. Damit konnte Anfang Dezember 2009 die Verantwor-tung für die Stiftungsarbeit in die Hände der im DNR Halbstadt lebenden Verantwortlichen der deutschen Minderheit gelegt werden.

Die Pflege der deutschen Kultur und Sprache, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie die soziale und humanitäre Hilfe, insbesondere für bedürftige Menschen und Repressierte des Stalinregimes werden auch weiterhin wichtiger Bestandteil der Stiftungstätigkeit sein. In den Jahren seit Bestehen der Stiftung Altai flossen jährlich etwa eine Million Euro in die Altai-Re-gion. Die bestimmungsgerechte Verwendung der deutschen Haushaltsmittel wird weiterhin regelmäßig durch Beschäftigte des BVA geprüft. Durch Teilnahme an den regelmäßigen Sitzun-gen des Aufsichtsrates der Stiftung wird ihre weitere Entwicklung unterstützt, insbesondere bei der Bewirtschaftung der Finanzmittel.

2000

Wohngebäude der Wohnungs- und

Siedlungsgesellschaft Halbstadt

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Mit dem Startschuss zur Initiative Bund-Online2005 auf der EXPO 2000 hat Bundes-kanzler Gerhard Schröder eine klare Zielvorga-be für die Bundesverwaltung gesetzt: Bis Ende

2005 sollten alle internetfähigen Dienstleistungen der Bundesver-waltung online bereitgestellt wer-den. Bundeskanzler Schröder wies darauf hin, dass mit der Initiative BundOnline2005 ein „wichtiger, vielleicht sogar ein entscheiden-der Schritt“ hin zu einer „mo-

dernen Verwaltung in der Informationsgesell-schaft“ getan werde.

Rund 400 Dienstleistungen aus über 100 Behör-den sämtlicher Ressorts der Bundesverwaltung wie Online-Antrags verfahren, die Abwick-lung von Online-Förderungen oder Online-Beschaffungs vor haben zählten dazu.

Hierfür wurde ein Umsetzungsplan erarbeitet, der die Entwicklung von so genannten zentralen Basiskomponenten und Kompetenzzentren vor-sah, mit denen die E-Government-Initiative maß-geblich unterstützt und vorangetrieben wurde. Kompetenzzentren (CC) wie das Kompetenz-zentrum Vorgangs bearbeitung, Pro zesse und

Organisation wur den für spezifische Themen eingerichtet. Zentrale Basiskomponenten wie die Zahlungsverkehrsplattform oder das Con-

tent Management System (GSB) wurden als technische Lösung von einer Behörde entwickelt und zur Nutzung

für alle anderen Bundesbehörden zur Verfü-gung gestellt.

Zwei von fünf Basis komponenten und zwei von vier Kompetenz zentren hat das BVA über-nommen:

Entwicklung der Basis komponente „Content-Mana ge ment-System GSB“

Entwicklung der Basiskomponente „Portal www.bund.de“

Bereitstellung von Beratungsleistungen des Kompetenzzentrums „Content Manage-ment“

Bereitstellung von Beratungsleistungen durch das Kompetenzzentrum „Vorgangs-bearbeitung, Prozesse und Organisation“.

Das BVA hat im Rahmen der Bund-Online2005-Initiative einen wich-tigen Beitrag zur Verwaltungs-modernisierung geleistet. Es hat die Erfolgsgeschichte der Initiative Bund Online2005 wesentlich unter-stützt.

2006 wurde dies durch die Einrich-tung der BIT gewürdigt (siehe Artikel 2006).

Informationstechnik: Bund Online2005

Das BVA – Eine tragende Säule in der IT-Initiative der Bundesregierung

2000

Gesamtprojektsteuerung

Zahlungsverkehr

Content Management

Vorgangsbearbeitung,Prozesse und Organisation

Datensicherheit

Planung undProjektsteuerung

Wissensmanagement

Controlling undBerichtswesen

Kommunikation

Planung undProjektsteuerung

Wissensmanagement

Controlling undBerichtswesen

Kommunikation

Zahlungsverkehrs -plattform

Content ManagementSystem (GSB)

Formularserver

Datensicherheit

Portal www.bund.de

Zentrale KoordinationKompetenzzentrenBasiskomponenten

Gesamtprojektsteuerung

Zahlungsverkehr

Content Management

Vorgangsbearbeitung,Prozesse und Organisation

Datensicherheit

Planung undProjektsteuerung

Wissensmanagement

Controlling undBerichtswesen

Kommunikation

Planung undProjektsteuerung

Wissensmanagement

Controlling undBerichtswesen

Kommunikation

Zahlungsverkehrs -plattform

Content ManagementSystem (GSB)

Formularserver

Datensicherheit

Portal www.bund.de

Zentrale KoordinationKompetenzzentrenBasiskomponenten

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2000

Die internationalen Beziehungen und Interde-pendenzen zwischen den Staaten entwickeln

sich in der modernen, von Kommunikati-on bestimmten Welt mit großer In-

tensität und Schnelligkeit. Dem muss die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik Rech-nung tragen. Das Auswärtige Amt legte deshalb schon vor

zehn Jahren die Konzeption 2000 vor, deren Grundsätze noch heute gelten.

Absicht der Konzeption 2000 war es, Prinzipi-en und Ziele der Auslandskulturarbeit vor dem Hintergrund neuer Herausforderungen zu überprüfen, weiter zu entwickeln und – wo er-forderlich – neu zu definieren.

Darin heißt es programmatisch, auch mit Blick auf die ZfA:

„Nach der Wiedervereinigung ist Deutschland bereit, eine gestaltende Rolle zu übernehmen. Im Austausch der Kulturen muss sich die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik durch eine aktive Rolle im Bereich des Wissensmanagements und des kul-tur- und informationspolitischen Dialogs einbrin-gen. Die Konzeption 2000 gibt der ZfA den nötigen Handlungsspielraum, um am Aufbau einer welt-weiten Informations-, Lern- und Wissensgesell-schaft zu partizipieren.“

Schwerpunkte der „Konzeption 2000“ sind un-ter anderem die Stärkung der deutschen Spra-che als Schlüssel zur deutschen Kultur und das Auslandsschulwesen. Der Deutschunterricht in den Deutschen Auslandsschulen und den Schulen im nationalen Bildungswesen, an de-nen das Deutsche Sprachdiplom der Kultusmi-nisterkonferenz angeboten wird, fördert die Mehrsprachigkeit kommender Generationen. Die Stellung der deutschen Sprache wird gefes-tigt. Dadurch werden Sympathien für und Bin-dungen an Deutschland geschaffen. In Zeiten wachsender globaler Konkurrenz kann über die Sprache nicht zuletzt auch die wirtschaftliche Position Deutschlands in der Welt gesichert und gestärkt werden.

Das Auswärtige Amt ließ schon vor zehn Jahren keinen Zweifel daran, dass das BVA mit den rund 1.900 aus Deutschland vermittelten Lehrkräften an die bis dahin 117 Deutschen Auslandsschulen und etwa 300 Sprachdiplomschulen einen we-sentlichen Beitrag zur Sprachförderung leistet.

Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben

Konzeption 2000 – Impulse für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik

Deutschsprachiger Fachunterricht am Ungarndeutschen Bildungszentrum in Baja

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Rückblick und Ausblick

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2000

Eine Demokratie braucht Bürger, die bereit und fähig sind, politisch zu denken und zu handeln. Dazu bedarf es politischer Bildungsarbeit, die zu einem ganz wesentlichen Teil von den po-litischen Stiftungen geleistet wird. Diese Stif-tungen fördert das BMI in der Sonderform des so genannten Globalzuschusses. Seit dem Jahr 2000 hat das BVA deren zuwendungsrechtliche Betreuung und Begleitung übernommen:

Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU)

Friedrich Ebert Stiftung (SPD)

Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit (FDP)

Heinrich Böll Stiftung (Bündnis 90/Die Grü-nen)

Hanns-Seidel-Stiftung (CSU)

Rosa-Luxemburg-Stiftung (Die Linke)

Damit die Stiftungsarbeit in angemessener Form geleistet werden kann, hat der Bund im Jahr 2004 rund 60 Millionen Euro für Investi-tionen an öffentliche Einrichtungen zur ge-sellschaftspolitischen und demokratischen Bildungsarbeit bereitgestellt. Das BVA hat dar-aufhin mehrere Bauvorhaben als Zuwendungs-geber begleitet. Hervorzuheben sind die Projek-te:

Friedrich Ebert Stiftung: Neubau in Berlin-Tiergarten

Konrad-Adenauer-Stiftung: Neubau in Berlin-Tiergarten, Köbis-Dreieck

Heinrich Böll Stiftung: Neubau des Stif-tungsgebäudes in Berlin

Nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs im März 2009 wurden übergangsweise Teile des gefährdeten Archivmaterials im neuen Archiv der Friedrich Naumann Stiftung in Gummers-

bach eingelagert und katalogisiert.

Damit war die Baumaßnahme, neben den Vorteilen die sie für die Stiftung bietet, in der schwierigen Situation nach dem Einsturz des Stadtarchivs auch eine Hilfe für die Stadt Köln.

Zuwendungsmanagement

Zusammenleben in einer demokratischen Gesellschaft

Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin

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50 Jahre BundesverwaltungsamtDer zentrale Dienstleister des Bundes

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2000

Im Jahr 2000 nahm das BVA am ersten E-Govern-ment-Wettbewerb für Bundes- und Landesver-waltungen der Firmen Cisco Systems und KPMG (heute bearing point) erfolgreich teil. Ziel des Wettbewerbs war es, die Anwendung von In-ternettechnologien im Rahmen der Moderni-sierung der Verwaltungen des Bundes und der Länder zu stärken. Dabei standen die Erhöhung der Qualität und Effizienz des Verwaltungshan-delns sowie die Verbesserung der Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit im Mittelpunkt des Wettbewerbs.

Auf der CeBIT 2000 übereichte die damalige parlamentarische Staatssekreätrin im BMI, Bri-gitte Zypries, im Rahmen eines Festaktes Herrn Vizepräsident Giso Schütz die Urkunde.

Aus den Wettbewerbsbeiträgen von 50 Behör-den wählte eine unabhängige Jury aus Wissen-schaft und Praxis die drei Preisträger aus. Die Jury bestand aus

Prof. Dr. Werner Jann (Universität Potsdam)

Dr. Busso Grabow (Deutsches Institut für Ur-banistik, Berlin)

Franz-Reinhard Habbel (Deutscher Städte- und Gemeindebund, Berlin und Düsseldorf) sowie

Prof. Dr. Heinrich Reinermann (Hochschule für Verwaltungswissenschaften, Speyer)

Das Bundesverwaltungsamt wurde für sein zu-kunftsweisendes Vorgehens- und Umsetzungs-modell E-Strategie Informations- und Wissens-management ausgezeichnet (siehe Artikel Seite 163).

Neben dem BVA waren die Preisträger des ers-ten Wettbewerbs das Landesamt für Datenver-arbeitung und Statistik (LDS) aus Brandenburg mit dem Projekt Wahlen im Internet – die Alter-native für das 21. Jahrhundert und das Ministe-rium für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie, aus Nordrhein Westfalen mit dem Bürgerportal „Arbeitsschutz NRW“.

Wissensmanagement für die Moderne Verwaltung

Preisträger im ersten eGovernment-Wettbewerb der Landes- und Bundesverwaltung

Staatssekretärin im Bundesministerium

des Innern Brigitte Zypries (2. v. l.) und

Vizepräsident des BVA Giso Schütz (1. v. r.)

bei der Preisverleihung mit Vertretern der

weiteren Preisträgern und der Jury des

Wettbewerbs

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Rückblick und Ausblick

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2000

Wissensmanagement für die moderne Verwaltung

Wissensmanagementstrategie des BVA

Das BVA entwickelte im Jahr 2000 mit der „E-Strategie Informations- und Wissensmanage-ment“ eine Vorgehensstrategie für ein erfolgrei-ches Veränderungsmanagement, die den Faktor Wissen in das Zentrum der Handlungen stellt und durch Neuausrichtung und Synchronisa-tion interner Ver änderungen sowie Kommuni-kation den Veränderungsprozess zielgerichtet steuerbar macht. Die Entwicklung basiert auf der Erkenntnis, dass die zentralen Faktoren für einen erfolgreichen, dauerhaften Wandel nicht Technologien oder Methoden sind, sondern das Wissen, die Erfahrung und die Lern- und Gestal-tungsbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Auch heute wird dem bestehenden hohen Kosten druck mit neuen, zusätzlichen oder va-riierten Maßnahmen und Methoden aus den Bereichen Organisation, Personal und Technik begegnet. Die einzelnen Projekte nehmen spe-zielle Veränderungen für sich in Anspruch, for-dern oder fördern diese. Sie initiieren und etab-lieren ständige Veränderung und lassen kaum Zeit zur Abstimmung oder Konsolidierung. Durch die Komplexität der Veränderungen, neue Managementansätze und die fortlaufen-de Verkürzung technischer Innovationszyklen wird ein neuer Maßstab an die Veränderungs-fähigkeit der Institutionen angelegt. Verän-derungsfähigkeit misst sich aber nicht an der An zahl, der Wertigkeit oder der Besonderheit der Modernisierungsprojekte. Der Kanon der Veränderungen mit sich ggf. widerstreitenden Zielen wirkt sich gegenteilig aus: Ohne Syn-chronisation ist er werteverzehrend – sowohl in monetärer als auch kultureller Hinsicht. Zudem sind die Entwicklungen anfällig: Schleichen-der Wis sens verlust durch Per sonal fluktuation, „Wissens tresore“ und den demo graphischen

Wandel erfordern frühzeitige wissensorientier-te Maßnahmen. Dem begegnet die E-Strategie durch ein in der Praxis entwickeltes und prä-miertes Vorgehensmodell, das die vielfältigen Aspekte zu einem Wissens- und Kommunikati-onssystem verzahnt.

Dazu gehören organi sa tor-ische Regelungen zur Zu-sammenarbeit und Kom-munikation, zum Beispiel in einem Leitbild und durch ein in Führungsleitlinien be-schriebenes modernes Füh-rungsverhalten. Neben ei-nem Identitätsmanagement und eine durchgehende und sprechende Mediengestal-tung ist die Einbeziehung der Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter in Entscheidungs- und Gestaltungsprozesse und die durch das Arbeits zeitmodell geförderte Teamarbeit oder die organisations- und hier-archieübergreifende Zusam-menarbeit von Bedeutung.

Zur Mitarbeiterkommunikation und zum Auf-bau eines arbeitsplatz- und aufgabenübergrei-fenden Wissens managements hat das BVA auf der Grundlage der E-Strategie mit OfficeNet (ON2) ein modernes Wissensmanagementsys-tem als Informationsdrehscheibe und Integra-tionsplattform entwickelt. Wissen und Erfah-rung wird aus allen Aufgaben erschlossen und systematisch allen Beschäftigen zur Verfügung gestellt. ON2 und ist bereits bei vielen Institutio-nen erfolgreich im Einsatz.

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Ausbildung, Studium und Praktika sind nicht nur zeitaufwendig, sie kosten auch Geld. Was tun, wenn das Geld nicht reicht? Wenn die Kos-ten den finanziellen Rahmen zu sprengen dro-hen und den Abschluss der Ausbildung oder des Studiums gefährden?

Im Jahr 2000 gelang es dem BVA, die Vergabe von Bildungskrediten als Aufgabe zu akqui-rieren. Er bietet Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden in fortgeschrittenen Aus-bildungsphasen die Möglichkeit, einen zins-günstigen Kredit nach Maßgabe der Förder-bestimmungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Anspruch zu nehmen. Ziel dieser Förderung ist die Siche-rung und Beschleunigung der Ausbildung oder die Finanzierung von außergewöhnlichem

Aufwand, der nicht durch das Bundesausbil-dungsgesetz (BAföG) erfasst wird. Somit soll die Ausbildung verkürzt und ein möglicher Ausbil-dungsabbruch aufgrund fehlender finanzieller Mittel vermieden werden. Der Bildungskredit wird von der KfW-Bankengruppe zur Verfü-gung gestellt. Die Bundesrepublik Deutschland

übernimmt eine Ausfallbürgschaft für die Dar-lehensnehmerinnen und -nehmer gegenüber der KfW-Bankengruppe über die jeweils bewil-ligte Kreditsumme (Bundesgarantie).

Die Umsetzung erfolgt über ein schlankes, effi-zientes Verwaltungsverfahren, durch das bun-desweit die Bildungskredite vergeben werden. Die Anträge werden mit dem Dokumenten-Management-System FAVORIT® bearbeitet. Die Antragstellerinnen und Antragsteller können damit auf ein modernes System der Online-An-tragstellung zurückgreifen und die benötigten Dokumente per E-Mail übersenden. Werden Anträge bewilligt, versendet das BVA einen Bewilligungsbescheid nebst einem entspre-chenden Darlehensvertragsangebot der KfW-Bankengruppe an die Antragstellerinnen und Antragsteller. Dieser Darlehensvertrag kann dann mittels legitimierter Unterschrift durch die Antragsteller angenommen und an die KfW-Bankengruppe gesandt werden.

Soweit die Darlehensnehmerinnen und Dar-lehensnehmer nicht in der Lage sind, den ausgezahlten Bildungskredit an die KfW-Ban-kengruppe zurückzuzahlen, nimmt diese die Bildungskreditbürgschaft des Bundes in An-spruch. Ab dem Jahr 2005 werden Forderungen aus notleidenden Krediten daher durch das BVA weiterverfolgt. Auch im Rahmen der Rückzah-lung wird das Dokumenten-Management-Sys-tem FAVORIT® erfolgreich eingesetzt.

Aufgrund einer veränderten Bildungsland-schaft mit kostenintensiven Auslandssemes-tern, der Einführung von Studiengebühren und hohen Kosten auch im Bereich schulischer Aus-

Verwaltung von Ausbildungsdarlehen: Bildungskredit

Eine neue Säule der Bildungsfinanzierung etabliert sich2001

Hochschulabsolventen: Der Bildungskredit

macht‘s möglich

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bildungen wurde und wird der Bildungskredit stark nachgefragt. Die Antragszahlen stiegen seit 2001 stetig an und erreichten 2005 einen ersten Höhepunkt. Die Einführung der Studien-gebühren in Deutschland im Jahr 2007 hatte zur Folge, dass etliche Banken in den Markt der Stu-dienfinanzierung einstiegen. Trotz der damit wachsenden Konkurrenz erfreut sich der Bil-dungskredit weiterhin sehr hoher Beliebtheit. Auf Anraten des BVA wurden die Förderbestim-mungen des BMBF zum 1. April 2009 modifiziert, um dem Bologna Prozess, der Umstellung auf die Bachelor- und Master-Struktur der Studien-gänge, Rechnung zu tragen und den Bildungs-kredit noch attraktiver zu gestalten.

In der Folge erhielt der Bildungskredit im Jahr 2009 im Studienkredittest des Centrums für Hochschulentwicklung der Bertelsmann Stif-tung im Vergleich mit 33 anderen Studienkredi-ten in fünf Kategorien vier Mal die Bestnote und wurde damit Testsieger im Bereich der Studien-abschlussförderung. Die Antrags- und Bewilli-gungszahlen stiegen daher im Jahr 2009 wieder stark an.

Der Bildungskredit hat sich zu einer festen Grö-ße der Bildungs finanzier ung in Deutschland entwickelt.

2001

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Die deutsche Minderheit in Nordschleswig ist durch die geschichtliche Entwicklung im deutsch-dänischen Grenzland entstanden. Nordschleswig war Teil der preußischen Provinz Schleswig-Holstein, bis es 1920 an Dänemark ab-getreten wurde.

1920-1945 bestanden nationale Spannungen und Gegensätze, die 1945 durch die Loyalitätser-klärung der deutschen Gruppe dem dänischen Staat gegenüber durch ein gutnachbarliches Verhältnis abgelöst wurden. Von entscheiden-der Bedeutung war, dass die Bundesrepublik Deutschland und das Königreich Dänemark sich in Verbindung mit den Bonn-Kopenhagener-Erklärungen vom 29. März 1955 darauf verstän-digten, ihre jeweiligen Minderheiten finanziell zu unterstützen.

Heute gehören sechs Prozent der Bevölke-rung in Nordschleswig (rund 15.000 Personen) der deutschen Volks-gruppe an. Bereits 1945 wurde der Bund Deut-scher Nordschleswiger (BDN) als Hauptorga-nisation der deutschen Volksgruppe mit min-derheitenpolitischer, kultureller, sozialer und wirtschaftlicher Arbeitsausrichtung ge-gründet. Der BDN ist in 20 Ortsvereinen or-ganisiert. Er hat 3.900 Mitglieder.

Die Bundesrepublik Deutschland unterstützt durch institutionelle Förderung und Projekt-förderung die Arbeit und Aktivitäten des Bun-des Deutscher Nordschleswiger. Im Auftrag des Bundesministeriums des Innern führt das BVA seit dem Jahr 2001 das Zuwendungsverfahren durch. Das BVA schafft die verwaltungsrecht-liche Grundlage für die Arbeit der deutschen Volksgruppe und beteiligt sich so an der Erfül-lung völkerrechtlicher Verpflichtungen der Bundesregierung.

Die Arbeit des BDN wird neben der Bundesre-publik Deutschland auch vom Land Schleswig-Holstein, dem Königreich Dänemark und den Kommunen unterstützt.

Gefördert wird neben investiven Bauprojekten unter anderem auch der Einsatz von Lehrerin-nen und Lehrern an 17 deutschen Schulen, die Betreuungsarbeit in 23 Kindergärten sowie die Aktivitäten in 33 Jugend- und Sportvereine, die den Jugendlichen der deutschen Volksgruppe ein vielseitiges, sportliches und kulturelles Pro-gramm anbieten. Darüber hinaus unterstützt der Bund durch den BDN die Herausgabe der deutschen Tageszeitung „Der Nordschleswi-ger“, die von rund 10.000 Interessierten gelesen wird.

Auch im Internet stellt sich die deutsche Minder-heit in Dänemark dar. Ein monatlicher Newslet-ter mit Bildern und Berichten zu Veranstaltun-gen ergänzt das Informationsangebot.

Zuwendungsmanagement

Förderung der deutschen Volksgruppe in Nordschleswig2001

Das BVA unterstützt den Bund der Deutschen Nordschles-wiger im Auftrag des BMI

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2001

Seit 2001 betreut das BVA unter der Fachaufsicht des BMI die institutionelle Förderung des Kirch-lichen Suchdienstes und der DRK-Suchdienste in Hamburg und München. Die Tätigkeit des BVA reicht von der Erteilung des Zuwendungs-bescheides über die Mittelbewirtschaftung bis hin zur Verwendungsnachweisprüfung.

Obwohl das Ende des Zweiten Weltkrieges schon lange zurückliegt, werden noch immer rund 1,3 Millionen Vermisste verzeichnet. Jähr lich gehen über 30.000 Suchanträge zum Zweiten Weltkrieg ein – das sind im Schnitt über 100 pro Werktag. Jedes Jahr erreichen die Suchdienste 100 bis 200 bisher völlig unbekannte Such fälle. Rund 1.000 Fälle können pro Jahr geklärt wer-den.

Bei den Suchdiensten gehen Anfragen auch im Zusammenhang mit aktuellen Konflikten und Katastrophen ein – oft von Menschen, die Ge-wissheit über das Schicksal von Angehörigen haben wollen. Im Jahr 2008 wurden 772 Anträge dieser Art gestellt.

Durch die politischen Veränderungen in Ost-europa sind bisher verschlossene Archive zu-gänglich geworden. Dies eröffnete erstmals die Möglichkeit, sich mit entsprechenden Anfragen an die einzelnen Suchdienste zu wenden.

Die Suchdienstorganisationen haben unter-schiedliche Auf gaben, zum Beispiel:

Nachforschungen und Auskunftserteilung zum Zwecke der Vermisstensuche und Schicksals klärung (Kriegs- und Zivilgefange-ne), Austausch von Rot kreuz nachrichten, Kindersuchdienst, Familien zusammen füh-

rung von Deutschen und ihren Angehörigen aus den Aussiedlungsgebieten und im Zu-sammenhang mit Migrations bewegungen (Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes Hamburg)

Suche nach vermissten Zivilpersonen aus den Vertreibungsgebieten (Kirchlicher Suchdienst München)

Auskunftserteilung in Angelegenheiten von Vertriebenen und Flücht-lingen (Kirchlicher Such-dienst München)

Dem BVA obliegt zum Beispiel die Prüfung der Antragsunterlagen auf Wirtschaftlichkeit, Spar samkeit und Schlüssigkeit sowie der Ertei-lung der Bewilligungsbescheide. An das Bewil-ligungsverfahren schließt sich die Prüfung der entsprechenden Verwendungsnachweise an. Hierbei erfolgt ein Abgleich, ob die gewährten Bundesmittel wirtschaftlich und sparsam verwendet und die Förderziele erreicht wurden.

Zuwendungsmanagement

Institutionelle Förderung der Suchdienste

Deutschland. Nach-kriegszeit. Mann

betrachtet eine Wand mit den Bildern von

Vermissten

Bosnien-Herzegowina, Tuzla. 1997. Kleines Mädchen zeigt das Foto eines Familienmitglieds, das seit dem Krieg

vermisst wird.

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2001

Seit Juli 2001 unterstützt das BVA den Bundes-präsidenten bei der Übernahme der Ehren-patenschaften für das siebte Kind eines Eltern-paares.

Die Ehrenpatenschaft hat in erster Linie symbolischen Cha-rakter. Sie ist daher mit der Tauf patenschaft nicht zu ver-gleichen. Mit ihr soll die beson-dere Bedeutung herausgestellt werden, die Familien und Kin-der für unser Gemein wesen ha-ben. Die Ehrenpatenschaft des Staatsoberhauptes ließ Bundes-

präsident Theodor Heuss im Herbst 1949 wieder aufleben. Seitdem gibt es über 76.000 Ehrenpa-tenschaften. Neben der Ehren patenurkunde und einem Geldgeschenk in Höhe von derzeit 500 Euro hat bisher jeder Bundespräsident ein-mal in seiner Amtszeit ein Treffen mit seinen Pa-tenkindern veranstaltet.

Bei der Vorbereitung des Pa-tenkinderfestes des dama-ligen Bundespräsidenten Horst Köhler am 8. Juni 2007 in Leipzig hat das BVA mit großer Freude mitgewirkt. An der Veranstaltung, die als Tagesausflug geplant

war, nahmen Familien aus Berlin, Branden-burg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen teil, für deren Kind im Zeitraum vom 1. Januar 1999 bis 30. September 2006 eine Patenschafts-urkunde ausgestellt wurde.

Dienstleistungen

Ehrenpatenschaften des Bundespräsidenten

Seit dem Jahr 2002 unterstützt das BVA den För-derverein für den Wiederaufbau der Marien-kirche in Königsberg/Neumark e.V. bei den Sa-nierungs- und Restaurierungsmaßnahmen an der Marienkirche im polnischen Chojna, ehe-mals Königsberg.

Bereits 1988 begannen polnische und deutsche Jugendliche in einer gemeinsamen Aktion mit Aufräumarbeiten im Um feld der damaligen Ruine der spätgotischen Back stein kirche, die durch Kriegs einwirkungen schwer beschädigt war.

1991 starteten die eigentlichen Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten auf Initiative ehema-liger deutscher Bewohner von Königs berg, die sich im Förder verein und in der gemeinsamen Stiftung für deutsch-polnische Zu sammen -arbeit in Bonn und Warschau zusammenge-schlossen hatten. Zuerst mit Stiftungs mitteln,

Zuwendungsmanagement

Marienkirche in Königsberg

Marienkirche – Blick von Norden mit Nordportal

später dann zusätzlich mit Mitteln des Bun-des, der EU und des Fördervereins wurde die Marienkirche wie-derhergestellt.

Heute werden darin nicht nur Gottesdiens-te gefeiert, es finden auch Begegnungen zwischen Polen und Deutschen statt.

Marie-Elisabeth ist eines der Patenkinder des Bundespräsidenten

2002

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2001/2002

Fast 100 der damals noch 117 Deutschen Aus-landsschulen waren vom 3. bis 7. April 2002 auf dem ersten Weltkongress der Auslandsschulen in Mexico-City vertreten. Der Kongress sollte das Netzwerk innerhalb der Auslandsschulen stär-ken und ihnen in der Bildungspolitik zu mehr Sichtbarkeit verhelfen. „Für die Zukunft lernen: voneinander – füreinander“ lautete dement-sprechend das Motto. Als Gastgeber agierte das Colegio Alemán Alexander von Humboldt.

Neben Vorständen, Schulleiterinnen und Schul-leitern und Ver waltungs leiterinnen sowie Ver waltungs leitern der Deutschen Auslands-schulen waren namhafte Vertreter der Auswär-tigen Kultur- und Bildungspolitik sowie Partner aus der Wirtschaft nach Lateinamerika gereist. Gemeinsam diskutierten und bearbeiteten sie relevante Fragestellungen und Aufgaben des deutschen Auslandsschulwesens. Albert Spie-gel, Abteilungsleiter für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik im Auswärtigen Amt, ging in seiner Rede auf die globalen und wirtschaftli-chen Aspekte der Deutschen Auslandsschulen ein. Durch die Schulen entstünden Netzwerke des Dialogs, ohne die die internationale Lern-gemeinschaft nicht auskomme.

Das folgerichtige Ergebnis des Kongresses war so auch der Beschluss, die Schulen in einem Verband zusammenzuführen. Im Mai 2003 ho-ben die Deutschen Auslandsschulen den Welt-verband Deutscher Auslandsschulen (WDA) e.V., aus der Taufe. Ziele und Aufgaben sind die Wahrung der Interessen der Deutschen Schulen

sowie die Förderung der Völkerverstän-digung und der deutschen Sprache. Der WDA bildet außerdem die Schnittstelle zu den zuständigen Behörden wie dem Auswärtigen Amt und dem BVA, knüpft aber auch wichtige Kontakte zur Wirtschaft, zu ver-schiedenen Bildungsstellen und zu potentiellen Partnerschulen.

Seitdem organisiert der WDA einen Welt-kongress im Vierjahresrhythmus in enger Zu-sammenarbeit mit der ZfA des BVA. Auch den dritten Weltkongress im Jahr 2010, der in Shang-hai stattfand, gestaltete die ZfA mit. Das Motto: „Weltweit für Deutschland Schule machen“.

Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben

Erster Weltkongress der Auslandsschulen in Mexico-City

3.v.r.: Jorge Pulido, Ehrenvorsitzender des WDA, mit ZfA-Leiter Joachim Lauer (2. v.r.) auf dem zweiten Weltkongress der Deutschen Auslandsschulen 2006 in Kapstadt.

Auch der damalige BVA-Präsident Dr. Jürgen Hensen (6.v.r.) nahm teil.

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Die Anforderungen in Umstrukturierungspro-zessen unterscheiden sich deutlich von denen des gewöhnlichen Geschäftsbetriebes. Bei einer Restrukturierung werden Spezialqualifikatio-nen benötigt. Das Dienstleistungsportfolio des BVA wird daher auch durch Angebote zur kon-kreten Umsetzungen der in Organisationsun-tersuchungen erzielten Ergebnisse abgerundet.

In den Jahren 2001 und 2002 unterstützte das BVA das Bundesamt für den Zivildienst (BAZ) bei einer Organisationsuntersuchung. Übergeordnetes Ziel dieser Untersuchung war die Erarbeitung eines Sollkonzepts zur Umgestaltung des BAZ zu einer modernen und zukunftsfähigen Dienstleistungsbehörde.

Mit der Umsetzung des Sollkonzeptes wurde ebenfalls das BVA beauftragt, welches hierzu die Projektgruppe „Modernisierung und Steuerung des BAZ“ (PG BAZ) einrichtete, die am 4. Novem-ber 2002 ihre Arbeit aufnahm. Ausgewählte Ex-

perten aus verschiedenen Bereichen des Hauses (Personal, Organisation, Informationstechnik) wirkten in der Projektgruppe zusammen, um alle erforderlichen Schritte zu initiieren. Dem Leiter der Projektgruppe, BVA-Abteilungsleiter Dietmar Peikert, wurde für die Dauer des Mo-dernisierungsprozesses die Leitung des BAZ übertragen, dem Vertreter des Leiters der Pro-jektgruppe, Günter Kretschmar, die Leitung der Abteilung Z.

Im Sinne eines nachhaltig wirkenden Restruk-tur ierungs prozesses für das BAZ wurde eine ganzheitliche Lösung verfolgt: Die Behörde als Ganzes neu und erfolgreich auszurichten und auf künftige Herausforderungen anzupassen. Der Umstrukturierungsprozess umfasste des-halb neben notwendigen Anpassungen von or-ganisatorischen Abläufen und Zuständigkeiten und der dringend erforderlichen Neugestal-

2002Organisationsberatung

BVA modernisiert das Bundesamt für den Zivildienst

Auszug aus dem Auftrag des BVA

„Im Rahmen einer engen und partnerschaft-lichen Kooperation zwischen dem BAZ und dem BVA wird das BAZ auf der Grundlage des Soll-Konzepts des Projektteams vom 30. April 2002 zu einer modernen und zukunftsfähigen Dienstleistungsbehörde umgestaltet, die den Anforderungen des Projekts BundOnline 2005 entspricht.

Hierzu wird dem BVA mit Wirkung vom 1. November 2002 die Modernisierung des BAZ und seiner Informationstechnik sowie die verwaltungsmäßige Steuerung des BAZ übertragen. Dies gilt für die Dauer des Moderni-sierungsprozesses.“

Bundesministerin Ursula von der Leyen dankt Dietmar Peikert

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tung des IT-Bereichs des BAZ zudem auch Maß-nahmen aus dem allgemeinen Verwaltungs-bereich. Dazu gehörten Personalentwicklung, Einsatz- und Arbeitszeitflexibilisierung. Somit wurden die Voraussetzungen für eine dauerhaft erfolgreiche Modernisierung geschaffen.

Zu den Projekten gehörten im Einzelnen:

Flexibilisierung des Mitarbeitereinsatzes,

Dienstvereinbarung zur Arbeitszeitrege-lung (flexible Arbeitszeiten),

Dienstvereinbarung zur dienstlichen Beurteilung von Beamten,

Einführung von Leistungsprämien und Leistungszulagen,

Umgestaltung verschiedener Arbeitsberei-che (Anerkennung von Zivildienstleisten-den, Ärztlicher Dienst) mit dem Ziel, einer effizienten und kundenorientierten Betreu-ung der Zivildienstleistenden,

Migration der Altsysteme auf eine zukunfts-fähige Basis,

Einführung der elektronischen Akte,

Modernisierung der Schulverwaltungssoft-ware.

Eine derart umfassende Veränderung des Ar-beitsumfeldes wie beim BAZ bezieht immer auch Veränderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Behörde mit ein. Um aufge-

nommen und erfolgreich umgesetzt zu wer-den, müssen Veränderungsprozesse und ihre Ziele und Logiken von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wahrgenommen und ver-standen werden. Von Beginn an wurde daher großen Wert auf eine umfassende Einbindung der Beschäftigten des BAZ gelegt. Dies betraf die Bereich Planung und Durchführung aller Projektphasen, die fortlaufende Kommunika-tion von Zielen und Teilfortschritten, regelmä-ßige Informationen über die Weiterentwicklung des Projekts sowie die Verdeut-lichung seines Nutzens. Dies trug maßgeblich zur erfolg-reichen Durchführung des Modernisierungsprozesses bei.

Mit der Übergabe der Amts-geschäfte an die neue Prä-sidentin des BAZ, Helga Roesgen, wurde das Moder-nisierungsprojekt schließ-lich 2006 formell abgeschlos-sen. Die große Wertschätzung, die Herr Peikert bei seiner Verabschiedung erhielt, machte deutlich, dass die Arbeit des BVA von den Be-schäftigten des BAZ anerkannt, akzeptiert und honoriert wurde.

2002

Die Registratur des BAZ vor

Einführung der elektronischen

Akte

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Elf Tage nach der tragischen Flugzeug kollision am Bodensee wurde das BVA vom BMI beauf-tragt, die Koordinierungsstelle Flugunfall-Bo-densee einzurichten.

Aufgabe war Schadens meldungen entgegenzu-nehmen, zu registrieren, zu bündeln und an die zuständigen Stellen weiterzuleiten. Noch am Tage der Beauftragung konnten die erforderli-chen operativen Strukturen geschaffen und das zur Aufgaben erledigung not wendige Personal bereitgestellt werden. Unverzüglich wurde mit der Schadensermittlung und Koordinierung der Schadensmeldungen begonnen.

Eine Rufbereitschaft am Standort Köln war ab dem Tag der Beauftragung rund um die Uhr, auch am Wochenende erreichbar.

Vor Ort führte ein Expertenteam Gespräche mit den beteiligten Kommunen, der Polizei, und den Geschädigten, um die Schadensmeldungen unbürokratisch aufzunehmen und zu bündeln.

Das sehr frühe Handeln der Vertreter der Koor-dinierungsstelle wurde vom Landratsamt für den Bodenseekreis in Friedrichshafen sehr posi-tiv bewertet.

Das BVA berichtete die Ergebnisse an das feder-führende Ministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) und unterbreitete Vorschläge zur Schadensregulierung. Durch Er-mittlungen und Vernetzung mit allen beteilig-ten Institutionen vor Ort konnte dies sehr zügig geschehen. Das BMVBW legte am 22. August 2002 in einer Richtlinie fest, dass Betroffene mit Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland eine Billigkeitsleistung in Höhe von 80 Prozent der Schadenshöhe erhalten sollten, wenn eine Bagatellgrenze von 250 Euro überschritten wird. Die Entschädigung wurde für so genann-te Bodenschäden geleistet, also Sachschäden durch Wrackteile, Verdienst- und Gewinnaus-fall infolge der Sperrung vom Absturz betrof-fener Gebiete und Ernteausfallschäden durch Wrackteile oder Kerosin.

Die Billigkeitsrichtlinie sollte eine unbürokra-tische Soforthilfe zum Ausgleich von persönli-chen und wirtschaftlichen Härten für die Be-troffenen der Region Überlingen ermöglichen, damit sie nicht warten müssen bis Schuld- und Haftungsfragen endgültig geklärt sind. Hierzu wurden vom BMVBW 400.000 Euro als Sofort-hilfe zur Verfügung gestellt.

Am 19. August 2002 wurde die Koordi-nierungsstelle vom BMI beauftragt, die Entschä-digungen abzuwickeln. Außerdem sollte die Koordinierungs stelle die Rechnungen der Kos-ten, die durch die Bundesstelle für Flugunfallun-tersuchung veranlasst wurden, abstimmen und

Ad-Hoc Aufgaben: Flugunfall Bodensee

Das BVA hilft sofort – Auch beim Flugunfall Bodensee2002

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Rückblick und Ausblick

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an die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung weiterleiten. Hier ging es im Wesentlichen um die Kosten für den Abtransport der Wrackteile und deren Lagerung am Flughafen Friedrichs-hafen.

Bei der Abwicklung der Entschädigung konnte ein Großteil der 54 Anträge innerhalb weniger Wochen schnell und unbürokratisch bearbei-tet und die Entschädigung ausgezahlt werden. Hilfreich war hierzu die Unterstützung des Landratsamts Bodenseekreis, das vor allem bei der Bewertung der Flurschäden seinen Sach-verstand einbrachte. Unbürokratisch bedeutet auch bürgernah, so wurden im Landratsamt Bo-denseekreis in Friedrichshafen Sprechstunden abgehalten, damit die Geschädigten Einzelhei-ten der Regulierung vor Ort mit Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern der Koordinierungsstelle besprechen konnten. Bis März des Jahres 2003 waren sämtliche Anträge auf Leistung einer Billigkeitsentschädigung abschließend bear-beitet. Entschädigungen wurden zügig, unbü-rokratisch und bürgernah bearbeitet und aus-gezahlt.

Für Schäden und Aufwendungen, die nicht un-ter die Billigkeitsrichtlinie fielen, wurde im Juni 2003 ein Entschädigungsfonds von der schwei-zerischen Eidgenossenschaft, dem Flugsiche-rungsunternehmen Skyguide und der Bundes-republik Deutschland eingerichtet, der von einer Züricher Anwaltskanzlei verwaltet wurde. Dorthin wurden im Januar 2004 in Abstimmung mit dem BMVBW und den Betroffenen die letz-ten Schadensakten abgegeben. Damit war die Aufgabe abgeschlossen, die Koordinierungs-stelle konnte aufgelöst werden.

Die Koordinierungsstelle ist ein Beispiel dafür, dass das BVA in der Lage ist, innerhalb kürzester Zeit auf besondere, dringliche Herausforderun-gen zu reagieren.

Der Flugunfall Bodensee

Am 1. Juli 2002 stießen kurz vor Mitter nacht zwei Flugzeuge im Luftraum über Überlin-gen zusammen. Bei diesem tragischen Unfall wurden 71 Menschen getötet, darunter 52 russische Kinder.

In beiden Maschinen arbeiteten die Bord-systeme zur Verhinderung von Kollisionen korrekt. Um einer sich anbahnenden Kolli-sion auszuweichen ging die Boeing in den Sinkflug, die Tupolew in den Steigflug über. Nach Aufforderung des Fluglotsen an den Piloten der Tupolew zu sinken, kam es um 23:35 Uhr zur tragischen Kollision, die keiner der Flugzeuginsassen überlebte.

In einem Großeinsatz ergriffen die ver-schiedenen Hilfsorganisationen, Einrich-tungen und Behörden vor Ort sofort die notwendigen Maßnahmen zur Bewältigung der Folgen des Unglücks. Dazu gehörten die Ermittlung des Umfangs des Schadens, die Bergung der Toten, Bergung der Wrackteile und Beseitigung von Kerosin. Insgesamt wurden 57 Absturzstellen auf mehr als 30 Quadrat kilometern ermittelt.

2002

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2002

Behörden präsentieren auf der CeBIT? Zunächst war dies völlig neu und wird seitdem auch im-mer wieder hinterfragt. Seit 1990 war die Moder-nisierung der Verwaltung in vollem Gange. Die Behörden hatten bedeutende organisatorische und technische Lösungen der Verwaltung ent-wickelt. Da lag es nahe sich an einer zentraler Stelle auszutauschen. Die CeBIT wurde zu einer Informationsdrehscheibe und Präsentations-plattform auch für Behörden. Effiziente Ideen und effektive Lösungen für die Modernisierung der Behördenwelt werden hier seitdem ausge-tauscht. Das BVA präsentierte in den letzten Jahr

BVA – Der zentrale Dienstleister des Bundes

Das BVA informiert auf der CeBIT zu Dienstleistungen und Produkten

regelmäßig seine vielfältigten Dienstleistungen und Produkte auf der CeBIT. Dazu gehörten un-ter anderem:

Personalmanagementsystem (EPOS) Arbeitszeitmanagement (FAZIT) Kabinettsinformationsserver (KIS) Portal bund.de Deutsches Notfallinformationssystem

(deNis) Organisationsberatung Deutsches Verwaltungs dienste verzeichnis

(DVDV) Wissensmanagementstrategie Wissensmanagementsystem OfficeNet Travel Management System E-Strategie / Wissensmanagement Kompetenzzentrum Vorgangsbearbeitung,

Prozesse, Organisation (CC VBPO ) Kompetenzzentrum Contentmanagement-

systeme (CC CMS) Goverment Site builder (GSB) Registerfactory Kompetenzzentrum GreenIT (PG enIT) Kompetenzzentrum GroßPM (CC GroßPM) Kompetenzzentrum OSS (CC OSS) Neuer Personalausweis (NPA) Drei-Partner-Modell (3PM) Dokumenten- und Workflowmanagement

FAVORIT® OfficeFlow Dienstleistungszentren (DLZ und VSZ und

die Bundesstelle für Informationstechnik / BIT) mit ver schiedenen Dienstleistungs auf-gaben

CeBIT 2001

CeBIT 2009

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Die öffentliche Verwaltung wird von ihren Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern getragen und geprägt. Hoch motivierte und leistungsfähige Beschäftigte sind die Basis erfolgreichen Ver-waltungshandelns. Entscheidend ist deshalb auch die Personalgewinnung.

Im Jahr 2002 wurde das Projekt der Personal-gewinnung für das BMI und dessen Geschäfts-bereich mit vier Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern gestartet. Heute wird die Aufgabe von 74 Bediensteten wahrgenommen. Das Service-zentrum Personalgewinnung zählt mittlerweile 58 Behörden und Stiftungen zu seinen Kunden, für die im Jahr 2009 insgesamt 1.233 Personalge-winnungsmaßnahmen mit 91.669 Bewerbun-gen durchgeführt wurden.

Die Partnerinstitutionen können nach einem Baukastensystem entscheiden, welche Dienst-leistungen sie in Anspruch nehmen wollen. So reicht das Angebot von der Formulierung der Stellenausschreibung, Erstellung des Online-Bewerbungsbogens bis hin zur Durch führung von Assessment-Centern. Die Personalgewin-nung ist als klassische „Shared-Service-Dienst-leistung“ angelegt. Das BVA beschränkt sich nur auf Unterstützungs leistungen. Dementspre-chend liegt die abschließende Entscheidung über die Einstellung von Bewerbern immer bei der auftraggebenden Institution.

Kernstück der Personalgewinnung ist seit 2006 das Online-Bewerbungsverfahren. Bewerberin-nen und Bewerber haben die Möglichkeit, ihre Daten via Internet zu übermitteln. Heute liegt der Anteil der Online-Bewerbungen bei 90 Pro-zent.

Das Servicezentrum Personalgewinnung be-teiligt sich aktiv an Modernisierungs vorhaben. So ist Personalgewinnung auch ein Dienstleis-tungs projekt, das aus dem Regierungspro-gramm „Zukunftsorientierte Verwaltung durch Innovation“ hervorgegangen ist. Auf Basis ge-meinsam mit der Partnerbehörde Statistisches Bundesamt definierter Prozesse wird im Rah-men dieses Projekts das Online-Verfahren durch Einbindung der auftraggebenden Institutionen in das elektronische Verfahren weiter verbes-sert.

Dienstleistungszentrum: Modernes Personalmanagement

Personalgewinnung als Dienstleistung für Behörden

2002

20060

20.000

40.000

60.000

80.000

100.000

2007 2008 2009

online papiergebunden

Entwicklung der Bewerberzahlen

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2002

Das BVA entwickelte im Jahr 2002 sein „Drei-Partner-Modell“ und hat es seitdem kontinu-ierlich ausgebaut. In diesem Modell wirken die drei Partner, also Kundenbehörde, externer Dienstleister und BVA, mit dem koordinierten Einsatz der jeweiligen Ressourcen auf eine opti-male Ergebnisfindung hin.

Die Kunden können nunmehr weitgehende Beratungsleistungen – ohne eigene Ausschrei-bungsaufwände – unkompliziert beim BVA ab-rufen. Dazu gehören insbesondere die neuen Themenbereiche „Top-Management- und IT-Strategieberatung“ sowie „V-Modell XT, Open Source und Standards“ und modifizierte Ange-bote zur „IT-, Prozess- und Organisationsbera-tung“.

Vorteile für Kunden

Die Beratungsleistungen des BVA in Verbin-dung mit dem Drei-Partner-Modell bieten für die Bundesverwaltung eine Reihe nennenswer-ter Vorteile, zum Beispiel:

Das BVA unterstützt Behörden partnerschaft-lich mit Verwaltungs-, Organisations- und IT-Know-How. Darüber hinaus wird umfang-reiche Projekterfahrung in der Zusammen-arbeit und im Umgang mit Externen einge-bracht. Das Wissen transferiert sich dabei sowohl aus der Wirtschaft in die Verwaltung als auch aus der Verwaltung in die Wirt-schaft.

Den Kunden stehen ausgewählte und quali-fizierte Beraterinnen und Berater zur Verfü-gung.

Kunden gewinnen Zeit und interne Ressour-cen, da zusätzliche Ausschreibungen für Be-ratungsleistungen nicht mehr erforderlich sind.

Insgesamt werden Konzeptions- und Einfüh-rungskosten reduziert, Einarbeitungs- und Realisierungszeiten verkürzt.

Beratung durch das BVA

Startschuss für eine neue Dimension der Beratung

Bundesbehörden können ihre Effektivität und Effizienz mit Dienst leistungen des BVA steigern. Die Regierungsprogramme zur Verwaltungsmodernisierung „Zukunftsorientierte Ver-waltung durch Innovationen“ und „E-Government 2.0“ erreichen unter anderem durch das neue, vielseitige und unkomplizierte Be ratungsangebot eine Dimension mit hohem Service- und Qua-litätsniveau. Dabei stellt das BVA neben qualifizierten internen Beraterinnen und Beratern rund 180 Spezialisten aus 18 verschie-denen Beratungsunternehmen, inklusive neun kleinen und mittelständischen Unternehmen, zur Verfügung. Das Beratungs-volumen beträgt insgesamt 70.000 Beratertage in drei Jahren. Die entsprechende Ausschreibung dazu wurde im Jahr 2008 begon-nen, nachdem vorangegangene Rahmenverträge aufgrund der hohen Kundennachfrage frühzeitig ihre Höchstgrenze erreicht hatten.

Den gesellschaftlichen, technischen und demografischen Wandel meistert die Bundesverwaltung durch innovative Modernisie-rungs-Maßnahmen. Zum Beispiel durch den Aufbau einer einheit-lichen Behördenrufnummer, den Ausbau von Dienstleistungs-zentren und sicheren Kommunikationsinfrastrukturen sowie neuen Fortbildungsangeboten. Zur komplexen und spezifischen Neugestaltung von Verwaltungsstrukturen- und Prozessen sind, neben internen Personalressourcen häufig auch externe Dienst-leister erforderlich. Um diese wiederum gewinnen zu können, hat etwa bis zum Jahr 2002 jede Behörde die dortigen Bedarfe durch eigene oft langwierige und aufwändige Ausschreibungen abge-deckt. Im Rahmen des Regierungsprogramms „BundOnline2005“ stellte sich erstmalig die Herausforderung, zentral externe Dienst-leistungen zu beschaffen und dann allen Bundesressorts und ihren Geschäftsbereichsbehörden anzubieten. Das Konzept „IT-Steuerung Bund“ sowie das aktuelle „IT-Investitionsprogramm“ erzeugten einen sowohl qualitativ als auch quantitativ ständig steigenden Beratungsbedarf, welcher sich in ständig steigenden Leistungsabrufen beim BVA widerspiegelt.

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Eine Evaluation unter den Kunden des Drei-Partner-Modells stellt der Beratungsform ein positives Zeugnis aus. Die Durchschnittsnote der Kundenzufriedenheit lag bei 2,09. Als be-sonders positiv hoben die Befragten die Profes-sionalität der Berater sowie die Qualität der Er-gebnisse hervor.

Seit 2002 konnten über 500 Beratungsprojekte bei rund 70 Behörden mit einem Gesamtvolu-men von über 40 Millionen Euro realisiert wer-den.

Ein Wissensmanagement mit Projekt infor ma-tionen, Praxisbeispielen, Muster pro zessen, me-thodischen Handreichungen und Marktinfor-mationen unter www.bit.bund.de/IT-Beratung runden das Dienstleistungsangebot für interes-sierte Kunden und Unternehmen sowie Bürge-rinnen und Bürger ab.

Dieses Erfolgsmodell wurde auf die neuen Kom-petenzzentren Großprojektmanagement und Green-IT transferiert. Es ist auch sehr gut für die fortgesetzte Verwaltungsmodernisierung nutz-bar. Denn durch den Einsatz des Drei-Partner-Modells beim Aufbau von zentralen Dienstleis-tungsangeboten oder für die IT-Konsolidierung in der Bundesverwaltung können zusätzliche Synergien erzielt werden.

Das Drei-Partner-Modell stellt eine Sonder-form der so genannten Öffentlich-Privaten-Partnerschaft dar. Insoweit bleiben qualitativ hochwertige, mehrwertige und wirtschaftliche Beratungsleistungen eine fortdauernde Her-ausforderung für das BVA und dessen Behör-denkunden sowie die Partner aus der Wirtschaft und den Wissenschaften.

Kunde

(Behörde, Zuwendungsempfänger)

BeratungUnterstützungSteuerung

Projekt-durchführung

ErgebnisProdukt bzw.

Dienstleistung

Projektim „Drei-Partner-Modell“

ZieleBeauftragung

Ergebnis-kontrolle

externer Dienstleister

2002

Die Beraterinnen und Berater im Bereich des Dreio-Partner-Modells

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Die Hochwasserkatastrophe an Elbe und Do-nau sowie deren Nebenflüssen im Jahr 2002 hat enorme Schäden angerichtet und veranlasste Bund und Länder im Rahmen des Solidarfonds Aufbauhilfe ein Zuschussprogramm von mehr als 1,7 Milliarden Euro einzurichten.

Durch dieses Hilfsprogramm sollte finanzielle Hilfe für die Instandsetzung oder den Ersatz von Wohngebäuden und Infrastruktur ermöglicht werden. In diesem Sinne diente das Programm

der städtebaulichen Infrastruktur,

der sozialen Infrastruktur,

der verkehrstechnischen Infrastruktur

und den wasser- und abfallwirtschaftlichen Einrichtungen.

Der Bund beteiligte sich gemäß Artikel 104a Ab-satz 4 des Grundgesetzes und auf der Grundlage des Aufbauhilfefondsgesetzes an der Finanzie-rung der Maßnahmen. Zur Beratung der betrof-fenen Personen wurde beim Bundesministeri-um für Verkehr, Bau und Wohnungswesen eine Hotline eingerichtet.

Aufgrund zahlreicher Beschwerden seitens der Kleingärtner wurde in der Staatssekretärs-runde am 7. April 2003 festgelegt, dass auch Klein garten anlagen, welche nicht in dem vom Aufbaufonds erfassten Hilfsprogramm erfasst waren, über das Bundesministerium für Ver-kehr, Bau und Wohnungswesen einen Zuschuss erhalten können.

Die Höhe der Entschädigung wurde auf 1.000 Euro bei Totalschaden und 500 Euro bei erheb-lichem Wasserschaden festgelegt.

Das BVA wurde noch im April 2003 mit der Um-setzung beauftragt. Im Sinne einer raschen Entschädigung war unbürokratisches Handeln gefordert.

Als Nachweis wurden Angaben über die bereits von anderer Seite geleisteten Zuwendungen sowie die glaubhafte Darstellung von Schadens-höhe, Schadensart und die persönlichen Um-stände als ausreichend anerkannt. Dies konnte im Zweifel auch anhand von Fotos erfolgen. Ein zeitaufwändiges Bewilligungsverfahren wurde damit entbehrlich, weil die betroffenen Klein-gärtner einen unbürokratischen Zuschuss er-hielten.

Ad-Hoc-Aufgaben

Schnelle Hilfe: Hochwasserkatastrophe Elbe und Donau2002

Fallbearbeitung Kuratorium Fluthilfe

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Rückblick und Ausblick

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2002

Als die Oder im August 2002 über die Ufer trat, überflutete sie anliegende Städte und Dörfer, verwüstete Häuser und Felder. Viele Menschen hatten ihr Hab und Gut verloren, waren ver-zweifelt und fühlten sich hilflos gegen die ver-nichtenden Wassermassen.

Schnelle Hilfe war gefordert. Innerhalb weni-ger Tage wurde beim BMI die Geschäftsstelle des Kuratoriums Fluthilfe (GSKF) unter dem Vorsitz von Dr. Richard von Weizsäcker, Bun-despräsident a. D., eingerichtet. Ziel der GSKF war die schnelle und unbürokratische Hilfe für die Betroffenen vor Ort, die sich vor allem an der Bedürftigkeit der Menschen und an der Här-te des von der Flut verursachten persönlichen Schicksals orientierte. Es wurde mit einem ho-hen Antragseingang gerechnet, der umgehend erledigt werden müsste, damit die Hilfe schnell bei den Bedürftigen ankäme. Die Geschäftsstel-le benötigte einen starken Partner. Aus diesem Grund beauftragte das BMI das BVA damit, der GSKF Unterstützung zu gewähren.

Das BVA richtete eine Projektgruppe zur Unter-stützung der Geschäftsstelle ein und stellte entsprechende personelle und technische Un-terstützung zur Verfügung. Durch den Einsatz moderner Technik wie dem Dokumenten- und Workflow Managementsystem FAVORIT®-OfficeFlow des BVA konnten die Anträge zügig registriert und elektronisch bearbeitet werden. Es türmten sich keine Aktenberge auf.

Ein weiterer Vorteil bestand darin, dass die elektronische Bearbeitung unmittelbar ein standortübergreifendes Arbeiten ermöglichte. Das Einscannen der Dokumente und Anträge

erfolgte in der Bundeshauptstadt, die Bearbei-tung sowohl in Köln als auch in Berlin.

Auf seiner letzten Informationsreise in die be-troffenen Gebiete hob Dr. von Weizsäcker ein Jahr nach der Katastrophe lobend hervor, dass die schnell zur Verfügung gestellten Mittel auch tatsächlich bei den Menschen angekom-men sind: „Es ist eine Freude zu sehen, wie viel Schäden bereits nach gut einem Jahr behoben werden konnten“.

Insgesamt hatten sich 14.500 Betroffene und Informations such ende an das Kuratorium ge-wandt. In Zu sammen-arbeit mit den För-derstellen in den Bundes ländern und mit den Wohlfahrts verbänden wurden in den meisten Fällen Lösungs möglich keiten gefunden. Die Zuschüsse reichten von 100 Euro Tankgeld für einen mittellosen, behinderten Fluthelfer bis zu 200.000 Euro für die Rettung eines jungen Unternehmens mit 40 Arbeitsplätzen oder die Umsiedlung einer Gärtnerei aus dem Überflu-tungsgebiet.

Ohne das Engagement des BVA und ohne den schnellen Einsatz der Software FAVORIT®-OfficeFlow hätte die Hilfe weder so zügig noch so effektiv bearbeitet werden können. Der Dan-kesbrief, den die Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter der GSKF an das BVA verfasst haben, ist heute noch ein Beleg hierfür.

Ad-Hoc-Aufgaben

Schnelle Hilfe: Unterstützung des Kuratoriums Fluthilfe

14.500 Menschen, die in den Fluten Hab und Gut verloren hat-ten, wandten sich an das Kuratorium Fluthilfe

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Im Rahmen eines Mitarbeiter festes und eines Festaktes wurde 2003 der Einzug einiger Fach-bereiche in das neue Dienstgebäude im Kölner Stadtteil Braunsfeld gefeiert.

Der Umzug war nötig geworden, weil das Haupt-haus in Köln-Niehl nicht mehr genügend Platz für alle Beschäftigten bot und ein Gebäude in Köln-Rodenkirchen nicht weiter genutzt wurde.

Das neue Gebäude bietet auf sechs Stockwerken 17.000 Quadratmeter Bürofläche.

Zu den Festrednern gehörten Dr. Göttrik Wewer, Parlamentar ischer Staats sekretär im Bundesmi-nisterium des Innern Ober bürgermeister Fritz Schramma. Im Rahmen der Veranstaltungen wurde allen Beschäftigten, die diesen Umzug möglich gemacht hatten, gedankt.

BVA intern: Dynamik einer Behörde

Erfolgreicher Umzug von 200 Beschäftigten an nur einem Wochenende in das NeueTechnologieZentrum

2003

Feier zur Einweihung des NeuenTechnologieZentrumsIn diesem Bild von links nach rechts:Geschäftsführer der Firma Lammerting, Herr Lammerting Präsident Dr. Jürgen Hensen Staatssekretär im Bundesministerium des Innern Göttrik WewerAbteilungsleiter Z des BMI, Ministerialdirektor Müller Oberbürgermeister der Stadt Köln Fritz Schramma Personalratsvorsitzende Doris TabbertLeiterin des Organisationsreferates Monika Stommel

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Rückblick und Ausblick

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2003

Betroffen vom Umzug war auch die BAföG-Abteilung. Zuvor wurden 1,2 Millionen Darlehensakten von etwa 260 Beschäftigten im BAföG-Fachbereich bearbeitet. Der Umzug erfolgte an einem einzigen Wochenende. Es war ein besonders heikles Unterfangen, da die Server in Rodenkirchen, auf denen die Bearbei-tung stattfand, ständig verfügbar sein mussten. Am Tag wurden sie für die Fallbearbeitung benötigt und nachts mehr stündige Sicherun-gen erstellt. Deshalb war das System bis dahin zu keinem Zeitpunkt ab- und wieder angeschaltet worden. Der Umzug von Rodenkirchen in das neue Dienstgebäude setzte aber das vollständige Herunterfahren der Server voraus. Es bestand damit das Risiko, dass die Hardware durch die lange Beanspruchung des Dauereinsatzes nicht wieder ordnungsgemäß gestartet werden könnte. Darüber hinaus war zu berücksichtigen, dass die Systeme besonders empfindlich auf Erschütterungen reagierten und somit äußerst behut-sam transportiert werden mussten.

An einem Freitagmorgen im Mai 2003 wurden sämtliche Systeme gesichert, die Server her-untergefahren und ausgeschaltet. Der Transport durch eine Spezialspedition erfolgte am darauf folgenden Samstagmorgen, am Abend des gleichen Tages lief das gesamte System – allen Befürchtungen zum Trotz – wieder problemlos an.

Zu Dienstbeginn am folgenden Montag zeigte sich dann der entscheidende Vorteil der elektro-nischen Vorgangsbearbeitung. Es mussten keine Akten mehr transportiert und ausgepackt werden. Vielmehr standen alle 1,2 Millionen Darlehensnehmer-Dokumente unmittelbar den Beschäftigten wieder zur Verfügung.

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Im Jahr 2003 wurde der Government Site Buil-der (GSB) nach umfangreichen Entwicklungsar-

beiten der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Government Site Builder ist ein Content Management System (CMS) zur Erstellung und Bearbeitung von Internetauftritten. Durch die Tren-nung von Inhalt und Struktur der

Seite ermöglicht er die Pflege des Internetauf-trittes – auch ohne vertiefte Programmierkennt-nisse. Mit dem Release 1.0 konnten interessierte Bundesbehörden und Zuwendungsempfänger den GSB kostenfrei beim BVA anfordern.

Der GSB bietet optimale Voraussetzungen für den Einsatz in der öffentlichen Verwaltung, da

er ein hohes Maß an Barrierefreiheit ermöglicht und sich die entwickelte Standardlösung am Styleguide der Bundesregierung orientiert. Die Standardlösung ist seit der Version 1.2 Teil des GSBs und ermöglicht es dem Anwender, mit Hil-fe weniger Handgriffe einen auf die individuel-len Bedürfnisse angepassten Internetauftritt aufzusetzen. Zudem ist der GSB SAGA-konform. SAGA steht für Standards und Architekturen für E-Government-Anwendungen und ist Teil der BundOnline 2005 Initiative. Es ist ein Set von Standards, die eine Grundlage bilden für den reibungslosen Datenfluss im deutschen E-Government – eine wichtige Voraussetzung für eine moderne und dienstleistungsorientierte Verwaltung.

Das GSB Hosting

Nachdem seit Beginn der Realisierung und Veröffentlichung diverse Pilotpro-jekte wie das Außenwirtschaftsportal iXPOS und das zentrale Wissensma-nagement der Initiative BundOnline 2005 als Piloten in der Hostingumge-bung des BVA realisiert wurden, fiel direkt zu Beginn des Jahres 2004 der Startschuss für das offizielle GSB Hos-ting. Behörden, die die entsprechen-den Voraussetzungen erfüllen, können seit diesem Zeitpunkt ihre Internetauf-tritte beim BVA betreiben und tech-nisch verwalten lassen.

Das vom BVA entworfene und betrie-bene Portal bund.de wurde im Septem-ber 2008 in die GSB-Hostingumgebung migriert. Zuvor war es parallel zum

Informationstechnik – neue IT-Produkte

Von der Blaupause bis zum Erfolg: Der Government Site Builder

2003

GSB 1.0

GSB 2.0

GSB 3.0

GSB 3.1

GSB 3.2

GSB 4.0

20

0

40

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Jan 03

Jul 03

Jan 04

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Jan 05

Jul 05

Jan 06

Jul 06

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Jul 07

Jan 08

Jul 08

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Jul 09

GSB Websites

davon Hosting

Entwicklung von GSB-Webseiten

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Rückblick und Ausblick

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GSB entwickelt und auf einer eigenen Plattform betrieben worden. Dort wird es seit Januar 2009 auf Basis des GSB 4 betrieben und kontinuierlich weiterentwickelt.

Der Kabinettbeschluss

Als Teil der aufgebauten E-Government In-frastruktur ist der GSB bestmöglich auf die in-diviuellen Bedürfnisse von Bundesbehörden zugeschnitten und wird diesen kostenlos zur Verfügung gestellt. Um die getätigten Investiti-onen langfristig sicherzustellen, wurde zur Ce-BIT 2005 im Rahmen der Initative BundOnline 2005 ein Kabinettbeschluss veröffentlicht, der den Bundesbehörden unter anderem eine ver-pflichtende Nutzung des GSB für die Realisie-rung ihrer Internetauftritte vorschreibt.

Aktuelle Daten

Seit dem 25. Februar 2009 befindet sich der GSB offiziell in der Version 4.0. Es wurden bisher über 170 Internetauftritte mit ihm realisiert, von de-nen sich alleine 97 in der Hostingumgebung des BVA befinden. Mit der Zeit wurde eine Vielzahl von Modulen hinzugefügt, so dass heute nicht nur der reine Internetauftritt mit dem GSB ab-gedeckt wird, sondern auch zahlreiche Erweite-rungen verfügbar sind. In der aktuellen Version können somit Foren, Bildergalerien, Glossare und vieles mehr eingebunden werden.

Die BIENE

Am 4. Dezember 2009 wurde der Anfang 2009 mit dem GSB 4.0 neu gestaltete Internetauftritt des Portals www.bund.de - „Verwaltung online“ in der Kategorie „Komplexe Recherche- und Serviceangebote“ ausgezeichnet mit dem BIE-NE-Award in Silber. Der Preis der Aktion Mensch und der Stiftung digitale-chancen wird an vor-bildlich barrierefreie Webseiten verliehen.

Auch in den vergangenen Jahren wurden be-reits Seiten, die den GSB verwenden, prämiert. So wurde 2006 der Auftritt des Bundesrates ausgezeichnet und im Jahr 2008 erhielten das In ternetangebot www.integration-in-deutsch-land.de vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge eine silberne und der Internetauf-tritt der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (www.ble.de) eine goldene BIENE.

2003

Peter Wiethoff (links)in Vertretung für die Internetredaktion des BVA bei der Übergabe des Preises

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Am 2. September 2004 brach in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek ein Brand aus, der das historische Gebäude und die wertvolle Samm-lung historischer Bücher und Kunstwerke schwer beschädigte.

Der Dachstuhl der Bibliothek, 50.000 histori-sche Bücher und 37 Gemälde wurden vollstän-dig zerstört. Weitere 62.000 Bücher aus dem 16. bis 19. Jahrhundert wurden durch Flammen und Löschwasser beschädigt.

Die Bibliothek – seit 1998 Weltkulturerbe – ge-hört zur Klassik Stiftung Weimar, die regelmä-ßig mit Mitteln des Beauftragten der Bundesre-gierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert wird. Eine Brandversicherung bestand aus recht-lichen Gründen nicht. Vielmehr haben der Bund und das Land Thüringen die Folgekosten des Brandes mit zusätzlichen Mitteln finanziert.

Mit den Rettungsmaßnahmen an den beschä-digten Büchern und Gebäudeteilen musste schnellstmöglich begonnen werden, da Folge-schäden drohten. Dies wurde durch die sehr kurzfristige Bearbeitung der ersten zusätzli-chen Zuwendung ermöglicht. Bereits am 8. Sep-tember 2004 bewilligte das BVA aus Mitteln des BKM die ersten zwei Millionen Euro und in den Folgejahren weitere 6,5 Millionen Euro.

Insgesamt kostete die Restaurierung der Biblio-thek 14 Millionen Euro.

Nach drei Jahren – am 24. Oktober 2007 – konnte die Herzogin Anna Amalia Bibliothek mit einem Festakt in neuem Glanz wiedereröffnet werden.

Zuwendungsmanagement: Schnelle und kompetente Hilfe

Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar2004

Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar – Rokkoko-Saal im Oktober 2007

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Rückblick und Ausblick

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2004

Anders als die CeBIT ist die Messe Moderner Staat unter der Schirmherrschaft des BMI gezielt auf Behörden und öffentliche Institutionen aus-gerichtet. Die Messe bietet die Möglichkeit zu tiefen und interessanten Fach- und Be ratungs-gesprächen. Das BVA präsentierte jedes Jahr sei-ne vielfältigen Dienstleistungen und Produkte. Dazu gehören:

Personalmanagementsystem (EPOS) Arbeitszeitmanagement (FAZIT) Kabinettsinformationsserver (KIS) Organisationsberatung

Wissensmanagementsystem OfficeNet TravelManagementSystem (TMS) E-Strategie / Wissensmanagement Kompetenzzentrum Vorgangsbearbeitung,

Prozesse, Organisation (CC VBPO ) Goverment Site Builder (GSB) Kompetenzzentrum GreenIT (PG GreenIT) Neuer Personalausweis (NPA) Drei-Partner-Modell (3PM) Dokumenten- und Workflowmanagement

FAVORIT® OfficeFlow Dienstleistungszentren des BVA (DLZ, VSZ

und BIT)

BVA – Der zentrale Dienstleister

Das BVA informiert auf der Messe Moderner Staat zu Dienstleistungen und Produkten

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2004

Im Rahmen eines Festaktes in Gütersloh sprach auch der damalige Bundesinnenminister Otto Schily.

Voller Stolz hat das BVA die Nominierung für den Carl Bertelsmann-Preis 2004 aufgenom-men.

Thema des Preises war „Leistungs steigerung und Fortschritt im öffentlichen Bereich: Organisations-kultur und Wett bewerb“.

Damit wurde dem BVA und seinen Beschäftigten durch eine externe und neutrale Stelle attestiert, dass die Arbeit besonders hervor zuheben ist und das BVA damit zu den bes-ten Behörden Europas ge-hört.

Gemeinsam mit der Unter-nehmensberatung Booz Allen Hamilton beurteilte die Bertelsmann Stiftung

die Kandidaten nach Kriterien wie Zielorientie-rung, Werte, Kunden- und Mitarbeiterorientie-rung, Führungsverhalten und Reformfähigkeit. „Die Nominierten erfüllen diese Kriterien in beson-derer Weise“, sagte Professor Heribert Meffert, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stif-tung: „Sie behaupten sich im Wettbewerb und ver-stehen sich als kundenorientierte Dienstleister.“

Führungs- und Organisationskultur des BVA

Das BVA feiert die Nominierung zum Carl Bertelsmann-Preis 2004

Der damalige Präsident Dr. Jürgen Hensen im Interview mit Moderator Steffen Seibert.

„Das BVA weist in verschiedenen Bewertungs-dimensionen eine überragende Ausprägung aus. (...) Insgesamt handelt es sich um eine Or-ganisation, die in ihrer Ausrichtung auf eine bestmögliche Erfüllung ihrer Aufgaben drängt und in der Gesamtschau ein herausragendes Beispiel für bestmögliche Dienstleistungsorien-tierung darstellt.“

Auszug aus der Bewertung der Jury

Das BVA feierte die Nominierung mit einem großen Mitarbeiterfest.

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Rückblick und Ausblick

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2004

Der Carl Bertelsmann-Preis

Die Idee zum Carl Bertelsmann-Preis geht auf den Stifter Reinhard Mohn zurück. Der Preis steht in der Tradition der Familien Bertelsmann/Mohn. Die Ber-telsmann Stiftung verleiht ihn seit 1988 jährlich. Aus-gezeichnet werden innovative und exemplarische Lösungsansätze für zentrale gesellschaftspolitische Aufgaben. Die wichtigste Zielsetzung des Preises ist es

• von erfolgreichen Lösungen anderer bzw. des Auslands zu lernen,

• öffentlichkeitswirksam exemplarische oder modellhafte Leistungen zu prämieren und dadurch neue Impulse für die politische bzw. Fachdiskussion zu geben.

Im Geiste eines „gesellschaftspolitischen Nobelprei-ses“ sollen mit dem Carl Bertelsmann-Preis stets

• gesellschaftspolitische Innovationen,

• nachahmenswerte Initiativen oder

• exemplarische Lösungsansätze drängender gesellschaftlicher Herausforderungen

herausgestellt und ausgezeichnet werden.

Verfahren

Zu Beginn des Projekts wurde nach detaillier ter Recherche in Zusammenarbeit mit Exper ten, Ver-bänden und Zentralstellen sowie mittels aktueller Literatur und Medienberichten durch die Carl Ber-telsmann-Stiftung eine vorläufige „Long List“ von Organisationen erstellt, die aufgrund der vorgegebe-nen Kriterien preiswürdig erschienen.

Auf Vorschlag der international besetzten Arbeits-kommission wurde die „Long List“ um weitere viel versprechende Organisationen ergänzt. Diese bestand schließlich aus mehr als 100 Organisationen aus ganz Europa. Mittels eines umfassenden Fra-gebogens mit rund 80 Einzelkriterien wurden die Teilnehmer um Selbstauskunft gebeten.

Auf dieser Grundlage erfolgte eine detaillierte Analyse und Bewertung, die zusammen mit ergän-zenden Telefoninterviews den Teilnehmerkreis zu einer sogenannten „Short List“ verdichtete. Die Organisationen der „Short List“ wurden im Rahmen eines Interviewprogramms aufgesucht.

Hierdurch konnten die bereits vorliegenden Informationen und Ergebnisse validiert und eine abschließende Beurteilung vorbereitet werden. Die Interviews erfolgten durch ein Team der Bertelsmann Stiftung und der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton. Schließlich wurden vier preiswürdige Organisationen von der Arbeitskommission ausge-wählt und nominiert.

Die Preisträger-Entscheidung oblag dem Kurato-rium der Bertelsmann Stiftung als der Jury des Carl Bertelsmann-Preises.

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„Weihnachten 2004: Eine riesige Flut-welle überschwemmte acht Länder Süd-ost-Asiens und auch die Ostküste Afri-kas. Etwa 231.000 Menschen überlebten diese Katastrophe nicht. Millionen von Menschen verloren ihr Hab und Gut. Von 7.000 deutschen Urlaubern kehrten 552 nicht zurück, 13 gelten bis heute als ver-misst. Die Bundesregierung aktivierte in dieser Situation ihre Hilfe nicht nur für die Betroffenen vor Ort, auch die Rück-kehrer aus den Katastrophengebieten

sollten eine schnelle und unbürokratische Hilfe er-halten. Der Fonds „Seebeben“ war im BVA geboren. Mit etwa 40 weiteren Kolleginnen und Kollegen war ich bei dieser außergewöhnlichen Hilfsaktion direkt im Frontoffice dabei, also im direkten Kon-takt mit den deutschen Betroffenen.

Zu Anfang der Katastrophe klangen die ersten Mel-dungen noch vergleichsweise harmlos, doch schon bald zeichnete sich ihr wahres Ausmaß ab. Für den Hilfsfonds der Bundesregierung war in kürzester Zeit eine rechtliche Grundlage zu schaffen und eine funktionierende Verwaltungseinheit einzu-richten.

Bereits am 5. Januar 2005 wurden die ersten Schrit-te unternommen. Die vorläufige Verwaltungs-richtlinie über Leistungen aus dem Fonds „Über-brückungshilfe der Bundesregierung für Opfer des Seebebens in Südostasien am 26. Dezember 2004 und deren Angehörige“ wurde am 7. Januar 2005 in Kraft gesetzt, einem Freitag. Noch am gleichen Nachmittag wurde ich zusammen mit 40 weiteren Kolleginnen und Kollegen für die Bearbeitung der Aufgabe bestimmt.

Einen Tag später, am Samstag-morgen, wurden alle ausgewähl-ten Kolleginnen und Kollegen im großen Sitzungssaal des BVA über den Fonds und ihre Aufgaben in-formiert. Am Sonntag sollte ich nach einer Presseerklärung der Bundesregierung meine Arbeit im „Frontoffice“ aufnehmen. In dieser Pressemeldung erklärte In-nenminister Dr. Otto Schily (SPD), dass ab sofort drei Millionen Euro als Überbrückungshilfe für deut-sche Flut-Opfer und deren Angehö-rige von der Bundesregierung aus

Ad-Hoc-Aufgaben: Tsunami 2004

Tsunami – Schnelle und unbürokratische Hilfe2004

Annelise Weyrich

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Rückblick und Ausblick

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einem Fonds bereitgestellt würden. Das Geld des Fonds stünde für Opfer und deren Angehörige zur Verfügung, die durch das Seebeben in eine existen-tielle persönliche Notlage geraten seien.

Die Arbeit des BVA hatte begonnen. Da sich die An-tragsteller oft in einer Schocksituation befanden, stellte sich dies in der Mitarbeit im „Frontoffice“ als neue Herausforderung dar. Normalerweise besteht mein Arbeitsalltag aus einem routinierten, nüch-ternen Aktenstudium. Doch durch die Mitarbeit bei der Telefonhotline war ich mit dem tragischen Schicksal der Menschen direkt konfrontiert. War auch die Hotline eigentlich eingerichtet worden, um Auskunft über eine mögliche finanzielle Hilfe zu geben, so suchten doch viele Betroffene auch ei-nen Weg, sich einfach nur jemandem mitteilen zu können.

Den meisten Antragstellerinnen und Antragstel-lern konnte unbürokratisch und schnell geholfen werden. So waren in einem Fall gleich sieben Fa-milienmitglieder Opfer der Katastrophe geworden und es konnte eine Hilfe bei der Übernahme der Beerdigungskosten gewährt werden. Andere Aus-zahlungen gingen als Überbrückungsgelder an Selbständige, die wegen Ihrer Verletzungen nicht arbeitsfähig waren oder an Personen, vorüber-gehend keine andere Hilfeleistung erlangen konn-ten, weil ihr Partner oder ihre Partnerin vermisst wurde. Manche hatten Ihre Existenzgrundlage im Seebebengebiet verloren und kamen mittellos nach Deutschland zurück. Die Überbrückungshil-fe bestand in der Regel aus einem zinslosen Darle-

hen. Nichtrückzahlbare Zuschüsse erhielten nur Kinder, die Ihre Eltern verloren hatten und Rentner mit geringen Einkünften.

Die unbürokratischste Hilfe ist wohl ab dem 11. Januar in bar erfolgt, zu einem Zeitpunkt, zu dem dem BVA selbst noch gar keine Gelder zur Verfü-gung standen. Sie diente der Erstausstattung eines Ehepaares das beide Kinder verloren hatte, fast ohne eigene Kleidung ausgeflogen und in ein Köl-ner Krankenhaus aufgenommen worden war.

Bis heute bin ich mit der Aufgabe betraut, die Dar-lehen wieder einzuziehen und die Betroffenen werden auch durch mich wieder an dieses Ereignis erinnert. Viele waren für die Hilfe dankbar. Nicht alle haben dieses Ereignis bis heute überwunden, insbesondere wenn ihre Kinder zu den Opfern zählten.“

2004

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50 Jahre BundesverwaltungsamtDer zentrale Dienstleister des Bundes

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2006

In der zentralen Fachanwendung „BAföG Dialog-system“ werden auf dem Großrechner des Re-chenzentrums im BVA über 90 Millionen Daten-sätze verwaltet und gespeichert. Im Dialog mit diesen Datensätzen finden stündlich etwa 7.000 bis 11.000 Transaktionen statt. Jährlich werden etwa 480.000 Darlehens meldungen, 150.000 Meld ungen von Prüfungsämtern, 33.000 Mel-dungen der KfW, 95.000 Konto eröffnungen und 1.500.000 Buchungen verarbeitet.

Technologisch verlieren Großrechneranlagen allerdings ihre Bedeutung. Kompakte, leis-tungsstarke Server nehmen immer häufiger den Platz der Großrechner ein. Vor diesem Hin-tergrund hat das BVA frühzeitig entschieden, das BAföG Dialogsystem durch eine moderne plattformunabhängige, webbasierte Anwen-dung zu ersetzen. Der Anwender soll nicht mehr Funktionskürzel für Eingaben nutzen müs-sen, sondern das Programm mit der Maus über Menüaufrufe bedienen können. Nach einer europaweiten Ausschreibung startete das Pro-jekt im Jahr 2006. Durch die neue Fachanwen-dung „eBAföG“ ist die Anpassung der Software an künftige neue Anforderungen auch in den nächsten Jahren sichergestellt.

In der Phase der Anforderungsanalyse wurden die funktionalen und nichtfunktionalen Anfor-derungen an das zukünftige System ermittelt und priorisiert. Insgesamt mussten über 300 Geschäfts- und Anwendungsfälle beschrieben werden. Es folgte eine Migrationsstudie in der analysiert wurde, wie das Projekt so durchge-führt werden könne, dass es die zuvor festgeleg-ten Anforderungen zielsicher umsetze.

Die Realisierung

Die Migration sieht drei Stufen bis zur vollen funktionalen Ablösung des Großrechners vor. Die erste Stufe ist seit Mai 2009 erfolgreich im Betrieb. Bei dieser Stufe lag der Fokus auf den am häufigsten genutzten Anwendungsfällen, damit schnell erste Verbesserungen für die Be-arbeitung erzielt werden konnten. Beispielswei-se werden Adressänderungen, die Darlehens-nehmerinnen und -nehmer selbst direkt durch BAföG-online über das Internet mitteilen kön-nen, nun automatisiert in eBAföG verarbeitet.

Die zweite Stufe wird 2010 nach einem ausführ-lichen Abnahmetest in Betrieb genommen. Das zentrale Thema dieser Stufe ist eine neue Schnittstelle zur Bundeskasse in Halle, über die der Zahlungsverkehr mit den Darlehensneh-merinnen und -nehmern abgewickelt wird. Der Zugriff auf die Daten der Bundeskasse wird ver-einfacht. Beispielsweise können Ausdrucke von Papierlisten und der Aufruf einer zusätzlichen Anwendung mit den Bundeskassendaten ent-fallen.

Die Realisierung der dritten Stufe hat Ende 2009 begonnen. Hierbei wird die Verarbeitung des Tilgungsplans auf das neue IT-System übertra-gen.

Ziel ist es, bis Ende 2011 die Gesamtumstellung auf eBAföG abzuschließen. Bis dahin sollen alle notwendigen Funktionen durch eBAföG unter-stützt werden und die Migration der Daten in die eBAföG-Datenbank soll abgeschlossen sein. Die großrechnerbasierte EDV-Anwendung wird dann abgeschaltet.

Verwaltung von Ausbildungsdarlehen

eBAFÖG – Vom Großrechner zur Webanwendung

Page 189: Der zentrale Dienstleister des Bundes - BVA

Rückblick und Ausblick

189

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

2006

In Friedland übernahm das BVA 1989 zunächst die Bearbeitung der Aussiedleraufnahme. Seit den 90er-Jahren waren die Zahlen der Spät-aussiedleraufnahmeverfahren rückläufig.Das BVA reagierte durch eine ständige Konzentra-tion der Aufgabe. Von den damals zehn Erst-aufnahmeein richtungen für Aussiedler blieb nur noch die Außen stelle Friedland erhalten.

Aber die rückläufige Auf gabe führte schließ-lich auch hier zu Aus lastungs problemen. Das BVA stand vor der drohenden Schließung einer gesellschaftlich-politisch bedeutenden Ein-richtung sowie dem Verlust von Arbeitsplätzen und qualifizierten Beschäftigten in einer struk-turschwachen Region. Schnell kristallisierte sich die Aufgabe „BAföG“ organisatorisch und technologisch als geeignete Fachaufgabe für eine Verlagerung nach Friedland heraus. Der hohe Unterstüzungsgrad durch moderne Infor-mationstechnik wie das Dokumenten manage-mentsystem FAVORIT® sowie einer guten Fa-chanwendung machte es möglich, dass diese bedeutende Aufgabenverlagerung effektiv und effizient umgesetzt werden konnte. Beispiels-weise mussten keinerlei Akten nach Friedland transportiert werden.

In sechswöchigen Schulungen in Köln und durch eine Betreuung vor Ort wurden die Mitarbeiter innen und Mitarbeiter aus Friedland in die neue Fachaufgabe eingearbeitet. Heute werden rund 470.000 Darlehensnehmerinnen Darlehensnehmer von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Friedland betreut.

BVA intern

BVA sichert 50 Arbeits-plätze in Friedland

Am 1. Januar 2006 führte das BVA – Zentralstel-le für das Auslandsschulwesen (ZfA) – ein neues Logo ein.

Die ZfA sollte damit visuell noch deutlicher hervor treten. Der Grundentwurf entstand aus einem bundesweiten Wettbewerb, an dem sich rund 50 Hochschulen für Kunst und Design be-teiligten. In einem intensiven abteilungsweiten Diskussionsprozess wur-de der Konzeptentwurf zu seiner jetzigen Form weiterentwickelt. Das Selbstverständnis der ZfA als Gestalter des Aus-landsschulwesens sollte dabei im Vordergrund stehen. Aus diesem Grund ist das Logo mit dem Slogan „Schulmanagement weltweit“ unter-legt.

Die Wort-Bild-Marke bringt die umfangrei-chen Beratungs- und Serviceleistungen der ZfA für die Deutschen Auslandsschulen und die Sprach diplomschulen in Form einer Brücke zum Ausdruck. Die Brücke gilt als Symbol für Verbindung, Kommunikation, Verständigung und Zusammenarbeit. Im Fall der ZfA bedeutet das Transfer von Wissen, Kultur und Sprache, von fachlicher Beratung und dem unterstüt-zenden Einsatz von Fördermitteln, aber auch die Vermittlung von qualifizierten Lehrkräften. Das Bild deutet außerdem einen Globus an und steht damit in direkter Verbindung zur weltwei-ten Aktivität der ZfA.

Auslandsschulwesen

Einführung des neuen ZfA-Logos

Page 190: Der zentrale Dienstleister des Bundes - BVA

50 Jahre BundesverwaltungsamtDer zentrale Dienstleister des Bundes

190

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

2006IT-Dienstleistungen aus einer Hand

Einrichtung der Bundesstelle für Informationstechnik des BVA

Mit seinen Beratungs- und Dienstleistungen für andere Behörden und Institutionen auf den unterschiedlichsten Gebieten kommt dem BVA seit Jahren eine entscheidende Rolle bei der Mo-dernisierung der Verwaltung zu. Hierbei ist eine wesentliche Voraussetzung für E-Government und für eine Effizienzsteigerung der öffentli-chen Verwaltung eine leistungsstarke Informa-tions- und Kommunikations technologie.

Aufgrund der langjährigen IT-Erfahrung des BVA wurde am 1. Januar 2006 durch den Bun-desminister des Innern die Bundesstelle für In-formationstechnik (BIT) im BVA eingerichtet.

Mit einem umfangreichen Dienstleistungs- und Produktportfolio unterstützt die BIT Bundesein-richtungen in vielfältigen IT-Aufgaben. Als IT-Dienstleistungszentrum deckt die BIT mit ihren umfangreichen Kompetenzfeldern den gesam-ten Lebenszyklus von IT-Produkten und -Dienst-leistungen ab:

IT-Beratung und Kompetenzzentren

Standards und Methoden

Projektmanagement und Softwareentwick-lungen

IT-Betrieb und Hosting

Service und Support

Aus der Praxis für die Praxis entwickelte IT-Lö-sungen berücksichtigen in besonderer Weise den Bedarf des Behördenalltags. So entwickelt die BIT nach dem Einer-für-Alle-Prinzip Lösun-gen für Querschnittsaufgaben, z.B. das Perso-nal-, Organisations- und Stellenmanagement-system EPOS, oder auch Basiskomponenten für E-Government z.B. den Government Site Builder (siehe Artikel 2003).

Zum umfangreichen Portfolio der BIT gehört auch die Beratung zu verschiedenen IT-Themen. Hierbei werden den Kunden gebündeltes Know-how aus verschiedenen Kompetenzfeldern und umfassende Erfahrungen aus einer Vielzahl er-folgreicher Projekte zugänglich gemacht.

Bei der Beratung werden neben den Behörden auch private Unternehmen eingebunden. Für den Kunden wird in gemischten Teams das Verwaltungs- und IT-Fachwissen optimal mit aktuellen Methoden, Erfahrungen und erfolg-reichen Lösungsansätzen aus dem Bereich der Wirtschaft vereint. Zu verschiedenen Bera-tungsfeldern werden Kompetenzzentren einge-richtet .

Page 191: Der zentrale Dienstleister des Bundes - BVA

Rückblick und Ausblick

191

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

2006

Das Deutsche Verwaltungsdiensteverzeichnis (DVDV) ist eine fach- und ebenenübergreifen-de Infrastrukturkomponente für das E-Govern-ment in Deutschland. Es ermöglicht die sichere und rechtsverbindliche Kommunikation zwi-schen und mit Behörden. Grundlage des DVDV ist ein Verzeichnisdienst in den Behörden und andere Betreiber mit ihren Diensten aufgenom-men werden können.

Das Verzeichnis wurde 2006 als gemeinsames Projekt des Bundes, der Länder und der Kommu-nen umgesetzt. Das BVA betreibt den Bundes-master und hat die Rolle der koordinierenden Stelle für alle Verfahrensbeteiligten übernom-men.

Die Bedeutung des DVDV wird durch gleich zwei bedeutende Auszeichnungen deutlich:

7. E-Government-Wettbewerb der Bundes- und Landesverwaltungen

eGovernment Awards 2007 der EU

Am 20. September 2007 hat die EU-Kommission auf der E-Government-Ministerkonferenz in Lis-sabon die Gewinner des eGovernment Awards 2007 ausgezeichnet. In der Kategorie „Effective and efficient administration“ ging der 1. Preis an das DVDV.

Deutsches Verwaltungsdiensteverzeichnis

Doppelt ausgezeichnetes E-Government

Das Informations- und Wissensmanagement des BVA hat eine dynamische Entwicklung hin-ter sich. Im Jahr 2000 wurde die E-Strategie als Vorgehensmodell sowie die Umsetzung im BVA im Rahmen eines E-Government-Wettbewerbs ausgezeichnet. Das auf der Basis der E-Strategie entwickelte Wissensmanagement ist ein Mo-dellprojekt des Regierungsprogramms der Bun-desregierung „Zukunftsorientierte Verwaltung durch Innovation“.

E-Strategie und die IT-Lösung OfficeNet sind darauf ausgerichtet, dass sie sich auf die Auf-gaben- und Organisationsvielfalt der Bundes-verwaltung leicht übertragen und auf den in-dividuellen Entwicklungsstand der Behörden ohne großen Aufwand anpassen lassen. Das wachsende Interesse an der Informations- und Wissensmanagementstrategie führte zu der Informationsreihe „Praxistag für Informations- und Wissensmanagement“. Das BVA informiert in diesem Rahmen die Behörden über die Ent-wicklungen und Erfahrungen im Bereich Wis-sensmanagement und Mitarbeiterportale.

Regelmäßig besuchen rund 100 Teilnehmerin-nen und Teilnehmer den Praxistag und bewer-ten diesen sehr positiv und als äußerst hilfreich.

Erfolgreiche Informationsreihe

Praxistag Wissensmanagement

Praxistag am 17. Juni 2010 im Presse- und Infor-mationsamt der Bundesregierung in Berlin

Page 192: Der zentrale Dienstleister des Bundes - BVA

50 Jahre BundesverwaltungsamtDer zentrale Dienstleister des Bundes

192

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

2006BVA intern

Organigramm

Abte i lung I

ZentraleSteuerungsaufgaben;IT-Fachverfahren BVA

Direktor be imB u n d e s v e r w a l t u n g s a m t

F lä tgen

1833

BundesverwaltungsamtPostanschrift 50728 KölnHausanschrift Barbarastr. 1

50735 Köln

Telefon 01888358-0Telefax 01888358-2823E-Mail [email protected] www.bundesverwaltungsamt.de

Präsident

Dr. Hensen

Vizepräsident

Schütz

2000

2010

Referatsgruppe I I B

Durchsetzung von Unterhalts-ansprüchen; Entschädigung;

Wiedergutmachung;Sogenannte Jugendsekten

und Psychogruppen; Informationsstelle für

Auswanderer u.Auslandstätige

LeiterRD Haldenwang

4123

Refe ra t IV 1

Grundsatzreferat

RD D imper4452

Refe ra t IV 2

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

RR Lochmann4373

Refe ra t IV 3

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

ORR Wür tenberger4559

Refe ra t IV 4

Vergabe und Einzug vonBildungskrediten

ORR' in Fawa le4468

Refe ra t IV 5Außenstelle Nürnberg

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

ORR R ieke6152-8900

Abte i lung IV

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen;Vergabe und Einzug von

Bildungskrediten

Abte i lungspräs ident inBechto ld-Bönders

4450

Refe ra t I I B 6

Informationsstelle für Aus-wanderer und Auslandstätige;

Auskunftserteilung überausländisches Recht

RD Ha ldenwang

Abte i lung V I

Zentralstelle für dasAuslandsschulwesen

Abte i lungspräs identLauer

1432

Refe ra t V I 1

Zentrale Aufgaben derAbteilung, ISAS,

finanzielle u. administrativeGrundsatzangelegenheiten,

Haushalt, Zuwendungen

ReferatsleiterRD Bader

1428Referentin

O R R ' i n D r . E i s e n b l ä t t e r1425

Refe ra t V I 5

Finanzielle Betreuung derADLK und PLK;

arbeits- und zuwendungs-rechtliche Angelegenheiten;Grundsatzangelegenheiten /

Krisenmaßnahmen

RD Randera th1525

Refe ra t V I 3

Personalgewinnung,Grundsatzangelegenheitender finanziellen Förderung

von Schulen,Beratung von Schulen

RSchD R ies1418

Refe ra t V I 4

Rechts- und Prozess-angelegenheiten;Satzungsfragen

RD Rohde1434

Refe ra t I I B 5

Sogenannte Jugendsektenund Psychogruppen;

öffentliches Vereinswesen;Gräbergesetz;

Schwerbehindertenrecht

RR ' in Mahr

Reg iona lbere ich 1

PädagogischeGrundsatzangelegenheiten,

Koordination;Betreuung der schulischen

Arbeit im AuslandEuropa / Zentralasien

LeiterL td . RSchD Wegmann

1433

Regionalbeauftragte:RSchD Janßen 1435RSchD von Rüden 1440

N.N.Referent

RSchD Wicke 1423

Reg iona lbere ich 2

PädagogischeGrundsatzangelegenheiten,

Koordination;Betreuung der schulischen

Arbeit im AuslandAmerika, Asien, Afrikaund Türkei, Australien

LeiterL td . RSchD Löche l t

1436

Regionalbeauftragte:RSchD ' in Fuchs 1442RSchD Schn i t z le r 1441RSchR Göser 1446RSchD Kohors t 1452

Refe ra t V I 2

Meth.- didaktische Fragen;Prüfungen im Bereich

Deutsch als FremdspracheReferatsleiter

RSchD Kaminsk i1457

Referenten

RSchD Bambey 1459RSchR' in Drasdo 1456ORR' in Dr . He lb ig -Reute r 1461

Ärz t l i cher und soz ia le r D iens tBetriebsarzt

Dr . med. Gre tz1175 / 1176

Persona lve r t re tungVorsitzende des Gesamtpersonalrates

ROAR' in Tabber t1237

Gesamtver t rauensperson fü r d ieBe lange beh inder te r Menschen

VAe Schwab1231

Gle ichs te l lungsbeau f t rag te

RHS' in Paschke1230

Referatsgruppe I I A

Zuwendungen;Sport- und Kulturförderung

LeiterLtd . RD Deckenbrock

4219

Refe ra t I I A 3

Grundsatzangelegenheiten;Zuwendungen:

- an politische Stiftungen;- an die Suchdienste

L td . RD Deckenbrock4219

Refe ra t I I A 4

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ

ORR Sandvoß4118

Refe ra t I I A 5

Zuwendungen:- im Bereich des BMGS; - für Hilfen in Aussiedlungs- gebieten

RD Mauer4213

Refe ra t I I A 6

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ

ORR L ipsk i4203

Refe ra t I I B 3Außenstelle Bonn

Entschädigung;Wiedergutmachung;Wiedereinziehungvon Konsularhilfen

ORR Dr . E ich8101

Refe ra t I I A 2

Zuwendungen im BereichKultur

RD N iederno l te4309

Refe ra t I I B 4

Koordinierungs- undOrdnungsaufgaben;Ehrungsaufgaben

des Bundespräsidenten;übergeleitete Schadens-

ersatzansprüche;Beglaubigungen;

Urheberrecht

ORR' in Jus t4007

Refe ra t I I A 1

Zuwendungen im BereichSport

RD Wöl lgens4303

Gehe imschu tzbeau f t rag te r

RD D imper4452

Beauf t rag te fü r den Datenschu tz

RD' in B lohm1755

Refe ra t I I B 1Außenstelle Bonn

Durchsetzung von Unterhaltsansprüchen

nach UN-Übereinkommenvom 20.06.1956

RD Vogt 8204

4123

Refera t I B 2

Finanzmanagement undBeschaffung

N.N.

Refe ra t I A 3

Innerer Dienst;Beschaffungswesen;

Registratur

N.N.2225

Refe ra t I B 3

Projektmanagementund Softwareentwicklung

(Abteilung I bisReferatsgruppe III A)

N.N.1185

Referatsgruppe I B

IT-Fachverfahren BVA

LeiterLtd . RD Keusekot ten

1835

Refe ra t I B 1

Gesamtplanung undKoordination

RD' in Kern1857

Referatsgruppe I A

ZentraleSteuerungsaufgaben

LeiterRD Weber

Beauftragter für denHaushalt (§ 9 BHO)

1834

Refe ra t I A 1

Personalangelegenheiten;Personalentwicklung

RD R ingkamp1828

Refe ra t I A 2

Organisation;Aufgabenkritik;

Presse- undÖffentlichkeitsarbeit

RD Faßbender1931

Refe ra t I B 5

Dokumenten- undWorkflowmanagement

N.N.

Refe ra t I A 5

Justiziariat;Bibliothek

N.N.

Refe ra t I A 4

Haushalt;VISA-Prüfung

RD Hyzak2211

Refe ra t I A 6

Controlling;Kosten- und

Leistungsrechnung

N.N.

ProjektgruppeInformations- und

Wissensmanagementim BVA

ROAR Zuber1937

Geschäftsstelledes Bündnisses für

Demokratie und Toleranz

Deutschlandhaus Berlin6133

GeschäftsführerArno ld

030 / 23634080

Ständiger Vertreter:V A D r . S c h i l l e r - D i c k h u t

030 / 236340811

Refe ra t I I B 2Außenstelle Bonn

Durchsetzung vonUnterhaltsansprüchen

nach UN-Übereinkommen vom 20.06.1956

ORR St ruck8309

ProjektgruppeEinziehung des Vermögens

verbotener Vereine

RD Ha ldenwang4123 Refe ra t I I B 7

Waffenrechtliche Erlaubnisse

ORR L ipsk i4203

Stand: 02.01.2006

Refera t V I I I 1

Grundsatzangelegenheitender Abteilung VIII;

EU-Twinning-Projekte;Verwaltungsgemeinschaften

ORR Dr . Schu lz1735

Refe ra t V I I I 2

Organisationsunter-suchungen und -beratungen

RD Heinz1623

Refe ra t V I I I 4

Prüfungen und Beratungenim Bereich Zuwendungen;

Innenrevision bei Behördenim Geschäftsbereich desBundesministeriums des

Innern;Prüfung der bundes-

unmittelbaren juristischenPersonen des öffentlichen

Rechtes gem. § 109 (2) BHO

RR z .A . S täd le r1627

Refe ra t V I I I 3

Organisationsunter-suchungen und - beratungen;

Eingruppierungsfragen

N.N.

Abte i lung V I I

Dienstleistungszentrum

Ltd . RD Hübentha l

4622

ProjektgruppeModern is ie rungund S teuerung

des Bundesamtes fü r den Z iv i l d iens t

Leiter:Abte i lungspräs ident

Peiker t

0221/3673-4450

Refe ra t V I I I 5

AusbildungReferatsleiterin

RD ' in B lohm1755

Refe ra t V I I I 6

Berufsbildung(zuständige Stelle nach

§ 84 Berufsbildungsgesetz);Berufsförderung früherer

Polizeivollzugsbeamter imBGS; Berufliche

Eingliederung nach dem Soldatenversorgungsgesetz

RR Frank1726

4103

St Innenrev is ionRAR Rüt ten

unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt1918

Refe ra t V I I B 2A u ß e n s t e l l e H a m m

Travel Management

RD R ich te r6154-144

Refe ra t V I I A 4A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Gästehäuser(außer

Liegenschaftsverwaltung);Behörden-/Jobticket;

InformationsstelleVermögensaufklärung

RD Banner t6051-420

ProjektgruppeIT-Servicemanagement

(ITSM)

O R R H a d e r1105

St IT -S icherhe i t sbeau f t rag te rRAFr Z ie t low

unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt1534

ProjektgruppeProfi im BVA

RD Weber1834

Refe ra t V I I B 1

Zentrale Aufgabender Abteilung

ORR' in Decruppe-F ieb ig

4514

Refe ra t V I I B 5

Finanzielle Betreuungder Beschäftigten in

Bundesbehörden und beiZuwendungsempfängern

- Beihilfe -

ORR Mar t ius4678

Refe ra t V I I B 3

Finanzielle Betreuungder Beschäftigten in

Bundesbehörden und beiZuwendungsempfängern

- Personalkosten -

ORR Sp ie ldenner4411

Refe ra t V I I A 1

ServicezentrumPersonalgewinnung

ORR' in Sawinsky4630

Refe ra t V I I B 6A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Finanzielle Betreuungder Beschäftigten in

Bundesbehörden und beiZuwendungsempfängern

- Personalkosten, Beihilfe -

ORR' in Enge ls6051-501

Referatsgruppe V I I A

Personalgewinnung;Innerer Dienst Berlin;

Bundeshaus undGästehäuser;

Rentenabwicklung

LeiterLtd . RD Stührmann

4620

ReferatsgruppeVI I B

Finanzielle Betreuungder Beschäftigten

in Bundesbehörden und beiZuwendungsempfängern;

Travel Management

LeiterRD Dieckmann

4515

Refera t V I I A 2A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Innerer Dienst Berlin;Liegenschaftsverwaltung

Bundeshaus undGästehäuser;

PostaustauschBundesbehörden;

Versorgungsrücklage desBundes

N.N.

Refe ra t V I I A 3A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Rentenabwicklung des Ministeriums für

Staatssicherheit und desMinisteriums des Innern der

ehemaligen DDR

N. N .

II StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

Ver t rauensperson fü r d ieBe lange beh inder te r Menschen

VA Paefgen1171

Refe ra t I I A 7

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ

ORR' in Bo l lmann-Ne l les4228

Abte i lung I I

Zuwendungen;Sport- und Kulturförderung;Informationsstelle für Aus-wanderer u. Auslandstätige

Abte i lungspräs identBönders

4221

Projektgruppe FAVORITfür die Beihilfebearbeitung

ORR Mar t ius4678

Abte i lung V I I IVerwaltungsmodernisierung

Organisationsberatung;Innenrevision;

Ausbildung undBerufsbildung

Leiter:Abte i lungspräs ident

Peiker t0221/3673-4450

Ständiger Vertreter:RD Kraus 1732

VII StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

VI StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

IV StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

Arbe i t sschu tzausschuss

ORR Sandvoß4118

Refe ra t I I I A 2

Servicestelle ausländischeFunddokumente

RD Theure r1243

Refe ra t I I I A 3

Ausländervereinsregister

ORR Wol te r1330

Refe ra t I I I B 8A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Spätaussiedler-aufnahmeverfahren;

Rechtsbehelfe;Servicedienste

Zeitmanagement

ORR Lumme6151-100

Refera t I I I B 7

A u ß e n s t e l l e F r i e d l a n d

Spätaussiedler-aufnahmeverfahren

ROAR Mruga l la6156-300

Refera t I I I B 6

Rechtsbehelfe

ORR' in S tanek4502

Refe ra t I I I B 2

Einbürgerungen in dendeutschen Staatsverband

ORR' in Pa lm4263

Referatsgruppe I I I A

Informations- und Wissens-management Innere

Sicherheit;Ausländerzentralregister;Schengener Informations-

system; Visa; VIS

Leiterwird durch AL

wahrgenommen1332 / 4250

Abte i lung I I I

Innere Sicherheit;Ausländer;

Staatsangehörigkeit;Spätaussiedler

Ltd . RD Maßol le

1332/4250

Referatsgruppe I I I B

Staatsangehörigkeit;Einbürgerung;

Spätaussiedleraufnahme

LeiterRD Sehmsdorf

4285

ProjektgruppeWVA

Ltd . RD Maßo l le1332 / 4250

ProjektgruppeSafiR

RD Sehmsdor f4285

Refera t I I I A 4

Visa

RD Cös te r1218

Refe ra t I I I B 3

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit

RR ' in Cremer4155

Refe ra t I I I B 4A u ß e n s t e l l e G i e ß e n

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit

ROAR Crass6153-30

Refe ra t I I I B 5

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit

RD ' in Goebe l4173

Refe ra t I I I A 5

Ausländerzentralregister;Schengener Informations-

systemRD D icke

1353

Refe ra t I I I B 1

Rechts- undGrundsatzangelegenheiten

RD Kretz4252

Refe ra t I I I A 1

Querschnittsaufgaben;Informations- und

WissensmanagementInnere Sicherheit

RD Dicke1353

Refe ra t I I I A 6

AufbaustabEuropä isches V isaIn fo rmat ion Sys tem

(VIS)

RD Cös te r1218

III StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

A u ß e n s t e l l eB e r l i n - L i c h t e n b e r gAusbildungszentrum

ROAR' in Schwantes6051-678

VIII StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

BIT 1

Koordination, Kunden- undServicemanagement

N.N.1635

BIT 2

IT-Beratung,Kompetenzzentrum

Vorgangsbearbeitung,Prozesse und Organisation

Tb Salz1649

BIT 4

Projektmanagement undSoftwareentwicklung

RR Paraskewopoulos1640

BIT 3

Projektmanagement undSoftwareentwicklung

(Government Site Builder,Portal Bund.de,

Kompetenzzentrum CMS)

RR Paraskewopoulos1640

BIT 5

IT-Betrieb

ORR Hader1105

BIT 6

IT-Netze, IT-Sicherheit

N .N.1145

Bundesste l le fürIn format ionstechnik

(BIT)

Ltd . RD Keusekot ten

1835

Refe ra t V I I I 7

Dienstleistungsportalbund.de,

Fachredaktion

Tb 'e Dr . S te in1729

Refe ra t I B 4

Projektmanagementund Softwareentwicklung

(Referatsgruppe III Bbis Abt. VIII)

RR ' in z .A . S t iens1539

Legende:Aufgabe wird in einerAußenstelle wahrgenommen

Abte i lung I

ZentraleSteuerungsaufgaben;IT-Fachverfahren BVA

Direktor be imB u n d e s v e r w a l t u n g s a m t

F lä tgen

1833

BundesverwaltungsamtPostanschrift 50728 KölnHausanschrift Barbarastr. 1

50735 Köln

Telefon 01888358-0Telefax 01888358-2823E-Mail [email protected] www.bundesverwaltungsamt.de

Präsident

Dr. Hensen

Vizepräsident

Schütz

2000

2010

Referatsgruppe I I B

Durchsetzung von Unterhalts-ansprüchen; Entschädigung;

Wiedergutmachung;Sogenannte Jugendsekten

und Psychogruppen; Informationsstelle für

Auswanderer u.Auslandstätige

LeiterRD Haldenwang

4123

Refe ra t IV 1

Grundsatzreferat

RD D imper4452

Refe ra t IV 2

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

RR Lochmann4373

Refe ra t IV 3

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

ORR Wür tenberger4559

Refe ra t IV 4

Vergabe und Einzug vonBildungskrediten

ORR' in Fawa le4468

Refe ra t IV 5Außenstelle Nürnberg

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

ORR R ieke6152-8900

Abte i lung IV

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen;Vergabe und Einzug von

Bildungskrediten

Abte i lungspräs ident inBechto ld-Bönders

4450

Refe ra t I I B 6

Informationsstelle für Aus-wanderer und Auslandstätige;

Auskunftserteilung überausländisches Recht

RD Ha ldenwang

Abte i lung V I

Zentralstelle für dasAuslandsschulwesen

Abte i lungspräs identLauer

1432

Refe ra t V I 1

Zentrale Aufgaben derAbteilung, ISAS,

finanzielle u. administrativeGrundsatzangelegenheiten,

Haushalt, Zuwendungen

ReferatsleiterRD Bader

1428Referentin

O R R ' i n D r . E i s e n b l ä t t e r1425

Refe ra t V I 5

Finanzielle Betreuung derADLK und PLK;

arbeits- und zuwendungs-rechtliche Angelegenheiten;Grundsatzangelegenheiten /

Krisenmaßnahmen

RD Randera th1525

Refe ra t V I 3

Personalgewinnung,Grundsatzangelegenheitender finanziellen Förderung

von Schulen,Beratung von Schulen

RSchD R ies1418

Refe ra t V I 4

Rechts- und Prozess-angelegenheiten;Satzungsfragen

RD Rohde1434

Refe ra t I I B 5

Sogenannte Jugendsektenund Psychogruppen;

öffentliches Vereinswesen;Gräbergesetz;

Schwerbehindertenrecht

RR ' in Mahr

Reg iona lbere ich 1

PädagogischeGrundsatzangelegenheiten,

Koordination;Betreuung der schulischen

Arbeit im AuslandEuropa / Zentralasien

LeiterL td . RSchD Wegmann

1433

Regionalbeauftragte:RSchD Janßen 1435RSchD von Rüden 1440

N.N.Referent

RSchD Wicke 1423

Reg iona lbere ich 2

PädagogischeGrundsatzangelegenheiten,

Koordination;Betreuung der schulischen

Arbeit im AuslandAmerika, Asien, Afrikaund Türkei, Australien

LeiterL td . RSchD Löche l t

1436

Regionalbeauftragte:RSchD ' in Fuchs 1442RSchD Schn i t z le r 1441RSchR Göser 1446RSchD Kohors t 1452

Refe ra t V I 2

Meth.- didaktische Fragen;Prüfungen im Bereich

Deutsch als FremdspracheReferatsleiter

RSchD Kaminsk i1457

Referenten

RSchD Bambey 1459RSchR' in Drasdo 1456ORR' in Dr . He lb ig -Reute r 1461

Ärz t l i cher und soz ia le r D iens tBetriebsarzt

Dr . med. Gre tz1175 / 1176

Persona lve r t re tungVorsitzende des Gesamtpersonalrates

ROAR' in Tabber t1237

Gesamtver t rauensperson fü r d ieBe lange beh inder te r Menschen

VAe Schwab1231

Gle ichs te l lungsbeau f t rag te

RHS' in Paschke1230

Referatsgruppe I I A

Zuwendungen;Sport- und Kulturförderung

LeiterLtd . RD Deckenbrock

4219

Refe ra t I I A 3

Grundsatzangelegenheiten;Zuwendungen:

- an politische Stiftungen;- an die Suchdienste

L td . RD Deckenbrock4219

Refe ra t I I A 4

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ

ORR Sandvoß4118

Refe ra t I I A 5

Zuwendungen:- im Bereich des BMGS; - für Hilfen in Aussiedlungs- gebieten

RD Mauer4213

Refe ra t I I A 6

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ

ORR L ipsk i4203

Refe ra t I I B 3Außenstelle Bonn

Entschädigung;Wiedergutmachung;Wiedereinziehungvon Konsularhilfen

ORR Dr . E ich8101

Refe ra t I I A 2

Zuwendungen im BereichKultur

RD N iederno l te4309

Refe ra t I I B 4

Koordinierungs- undOrdnungsaufgaben;Ehrungsaufgaben

des Bundespräsidenten;übergeleitete Schadens-

ersatzansprüche;Beglaubigungen;

Urheberrecht

ORR' in Jus t4007

Refe ra t I I A 1

Zuwendungen im BereichSport

RD Wöl lgens4303

Gehe imschu tzbeau f t rag te r

RD D imper4452

Beauf t rag te fü r den Datenschu tz

RD' in B lohm1755

Refe ra t I I B 1Außenstelle Bonn

Durchsetzung von Unterhaltsansprüchen

nach UN-Übereinkommenvom 20.06.1956

RD Vogt 8204

4123

Refera t I B 2

Finanzmanagement undBeschaffung

N.N.

Refe ra t I A 3

Innerer Dienst;Beschaffungswesen;

Registratur

N.N.2225

Refe ra t I B 3

Projektmanagementund Softwareentwicklung

(Abteilung I bisReferatsgruppe III A)

N.N.1185

Referatsgruppe I B

IT-Fachverfahren BVA

LeiterLtd . RD Keusekot ten

1835

Refe ra t I B 1

Gesamtplanung undKoordination

RD' in Kern1857

Referatsgruppe I A

ZentraleSteuerungsaufgaben

LeiterRD Weber

Beauftragter für denHaushalt (§ 9 BHO)

1834

Refe ra t I A 1

Personalangelegenheiten;Personalentwicklung

RD R ingkamp1828

Refe ra t I A 2

Organisation;Aufgabenkritik;

Presse- undÖffentlichkeitsarbeit

RD Faßbender1931

Refe ra t I B 5

Dokumenten- undWorkflowmanagement

N.N.

Refe ra t I A 5

Justiziariat;Bibliothek

N.N.

Refe ra t I A 4

Haushalt;VISA-Prüfung

RD Hyzak2211

Refe ra t I A 6

Controlling;Kosten- und

Leistungsrechnung

N.N.

ProjektgruppeInformations- und

Wissensmanagementim BVA

ROAR Zuber1937

Geschäftsstelledes Bündnisses für

Demokratie und Toleranz

Deutschlandhaus Berlin6133

GeschäftsführerArno ld

030 / 23634080

Ständiger Vertreter:V A D r . S c h i l l e r - D i c k h u t

030 / 236340811

Refe ra t I I B 2Außenstelle Bonn

Durchsetzung vonUnterhaltsansprüchen

nach UN-Übereinkommen vom 20.06.1956

ORR St ruck8309

ProjektgruppeEinziehung des Vermögens

verbotener Vereine

RD Ha ldenwang4123 Refe ra t I I B 7

Waffenrechtliche Erlaubnisse

ORR L ipsk i4203

Stand: 02.01.2006

Refera t V I I I 1

Grundsatzangelegenheitender Abteilung VIII;

EU-Twinning-Projekte;Verwaltungsgemeinschaften

ORR Dr . Schu lz1735

Refe ra t V I I I 2

Organisationsunter-suchungen und -beratungen

RD Heinz1623

Refe ra t V I I I 4

Prüfungen und Beratungenim Bereich Zuwendungen;

Innenrevision bei Behördenim Geschäftsbereich desBundesministeriums des

Innern;Prüfung der bundes-

unmittelbaren juristischenPersonen des öffentlichen

Rechtes gem. § 109 (2) BHO

RR z .A . S täd le r1627

Refe ra t V I I I 3

Organisationsunter-suchungen und - beratungen;

Eingruppierungsfragen

N.N.

Abte i lung V I I

Dienstleistungszentrum

Ltd . RD Hübentha l

4622

ProjektgruppeModern is ie rungund S teuerung

des Bundesamtes fü r den Z iv i l d iens t

Leiter:Abte i lungspräs ident

Peiker t

0221/3673-4450

Refe ra t V I I I 5

AusbildungReferatsleiterin

RD ' in B lohm1755

Refe ra t V I I I 6

Berufsbildung(zuständige Stelle nach

§ 84 Berufsbildungsgesetz);Berufsförderung früherer

Polizeivollzugsbeamter imBGS; Berufliche

Eingliederung nach dem Soldatenversorgungsgesetz

RR Frank1726

4103

St Innenrev is ionRAR Rüt ten

unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt1918

Refe ra t V I I B 2A u ß e n s t e l l e H a m m

Travel Management

RD R ich te r6154-144

Refe ra t V I I A 4A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Gästehäuser(außer

Liegenschaftsverwaltung);Behörden-/Jobticket;

InformationsstelleVermögensaufklärung

RD Banner t6051-420

ProjektgruppeIT-Servicemanagement

(ITSM)

O R R H a d e r1105

St IT -S icherhe i t sbeau f t rag te rRAFr Z ie t low

unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt1534

ProjektgruppeProfi im BVA

RD Weber1834

Refe ra t V I I B 1

Zentrale Aufgabender Abteilung

ORR' in Decruppe-F ieb ig

4514

Refe ra t V I I B 5

Finanzielle Betreuungder Beschäftigten in

Bundesbehörden und beiZuwendungsempfängern

- Beihilfe -

ORR Mar t ius4678

Refe ra t V I I B 3

Finanzielle Betreuungder Beschäftigten in

Bundesbehörden und beiZuwendungsempfängern

- Personalkosten -

ORR Sp ie ldenner4411

Refe ra t V I I A 1

ServicezentrumPersonalgewinnung

ORR' in Sawinsky4630

Refe ra t V I I B 6A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Finanzielle Betreuungder Beschäftigten in

Bundesbehörden und beiZuwendungsempfängern

- Personalkosten, Beihilfe -

ORR' in Enge ls6051-501

Referatsgruppe V I I A

Personalgewinnung;Innerer Dienst Berlin;

Bundeshaus undGästehäuser;

Rentenabwicklung

LeiterLtd . RD Stührmann

4620

ReferatsgruppeVI I B

Finanzielle Betreuungder Beschäftigten

in Bundesbehörden und beiZuwendungsempfängern;

Travel Management

LeiterRD Dieckmann

4515

Refera t V I I A 2A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Innerer Dienst Berlin;Liegenschaftsverwaltung

Bundeshaus undGästehäuser;

PostaustauschBundesbehörden;

Versorgungsrücklage desBundes

N.N.

Refe ra t V I I A 3A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Rentenabwicklung des Ministeriums für

Staatssicherheit und desMinisteriums des Innern der

ehemaligen DDR

N. N .

II StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

Ver t rauensperson fü r d ieBe lange beh inder te r Menschen

VA Paefgen1171

Refe ra t I I A 7

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ

ORR' in Bo l lmann-Ne l les4228

Abte i lung I I

Zuwendungen;Sport- und Kulturförderung;Informationsstelle für Aus-wanderer u. Auslandstätige

Abte i lungspräs identBönders

4221

Projektgruppe FAVORITfür die Beihilfebearbeitung

ORR Mar t ius4678

Abte i lung V I I IVerwaltungsmodernisierung

Organisationsberatung;Innenrevision;

Ausbildung undBerufsbildung

Leiter:Abte i lungspräs ident

Peiker t0221/3673-4450

Ständiger Vertreter:RD Kraus 1732

VII StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

VI StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

IV StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

Arbe i t sschu tzausschuss

ORR Sandvoß4118

Refe ra t I I I A 2

Servicestelle ausländischeFunddokumente

RD Theure r1243

Refe ra t I I I A 3

Ausländervereinsregister

ORR Wol te r1330

Refe ra t I I I B 8A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Spätaussiedler-aufnahmeverfahren;

Rechtsbehelfe;Servicedienste

Zeitmanagement

ORR Lumme6151-100

Refera t I I I B 7

A u ß e n s t e l l e F r i e d l a n d

Spätaussiedler-aufnahmeverfahren

ROAR Mruga l la6156-300

Refera t I I I B 6

Rechtsbehelfe

ORR' in S tanek4502

Refe ra t I I I B 2

Einbürgerungen in dendeutschen Staatsverband

ORR' in Pa lm4263

Referatsgruppe I I I A

Informations- und Wissens-management Innere

Sicherheit;Ausländerzentralregister;Schengener Informations-

system; Visa; VIS

Leiterwird durch AL

wahrgenommen1332 / 4250

Abte i lung I I I

Innere Sicherheit;Ausländer;

Staatsangehörigkeit;Spätaussiedler

Ltd . RD Maßol le

1332/4250

Referatsgruppe I I I B

Staatsangehörigkeit;Einbürgerung;

Spätaussiedleraufnahme

LeiterRD Sehmsdorf

4285

ProjektgruppeWVA

Ltd . RD Maßo l le1332 / 4250

ProjektgruppeSafiR

RD Sehmsdor f4285

Refera t I I I A 4

Visa

RD Cös te r1218

Refe ra t I I I B 3

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit

RR ' in Cremer4155

Refe ra t I I I B 4A u ß e n s t e l l e G i e ß e n

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit

ROAR Crass6153-30

Refe ra t I I I B 5

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit

RD ' in Goebe l4173

Refe ra t I I I A 5

Ausländerzentralregister;Schengener Informations-

systemRD D icke

1353

Refe ra t I I I B 1

Rechts- undGrundsatzangelegenheiten

RD Kretz4252

Refe ra t I I I A 1

Querschnittsaufgaben;Informations- und

WissensmanagementInnere Sicherheit

RD Dicke1353

Refe ra t I I I A 6

AufbaustabEuropä isches V isaIn fo rmat ion Sys tem

(VIS)

RD Cös te r1218

III StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

A u ß e n s t e l l eB e r l i n - L i c h t e n b e r gAusbildungszentrum

ROAR' in Schwantes6051-678

VIII StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

BIT 1

Koordination, Kunden- undServicemanagement

N.N.1635

BIT 2

IT-Beratung,Kompetenzzentrum

Vorgangsbearbeitung,Prozesse und Organisation

Tb Salz1649

BIT 4

Projektmanagement undSoftwareentwicklung

RR Paraskewopoulos1640

BIT 3

Projektmanagement undSoftwareentwicklung

(Government Site Builder,Portal Bund.de,

Kompetenzzentrum CMS)

RR Paraskewopoulos1640

BIT 5

IT-Betrieb

ORR Hader1105

BIT 6

IT-Netze, IT-Sicherheit

N .N.1145

Bundesste l le fürIn format ionstechnik

(BIT)

Ltd . RD Keusekot ten

1835

Refe ra t V I I I 7

Dienstleistungsportalbund.de,

Fachredaktion

Tb 'e Dr . S te in1729

Refe ra t I B 4

Projektmanagementund Softwareentwicklung

(Referatsgruppe III Bbis Abt. VIII)

RR ' in z .A . S t iens1539

Legende:Aufgabe wird in einerAußenstelle wahrgenommen

Page 193: Der zentrale Dienstleister des Bundes - BVA

Rückblick und Ausblick

193

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

2006

Abte i lung I

ZentraleSteuerungsaufgaben;IT-Fachverfahren BVA

Direktor be imB u n d e s v e r w a l t u n g s a m t

F lä tgen

1833

BundesverwaltungsamtPostanschrift 50728 KölnHausanschrift Barbarastr. 1

50735 Köln

Telefon 01888358-0Telefax 01888358-2823E-Mail [email protected] www.bundesverwaltungsamt.de

Präsident

Dr. Hensen

Vizepräsident

Schütz

2000

2010

Referatsgruppe I I B

Durchsetzung von Unterhalts-ansprüchen; Entschädigung;

Wiedergutmachung;Sogenannte Jugendsekten

und Psychogruppen; Informationsstelle für

Auswanderer u.Auslandstätige

LeiterRD Haldenwang

4123

Refe ra t IV 1

Grundsatzreferat

RD D imper4452

Refe ra t IV 2

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

RR Lochmann4373

Refe ra t IV 3

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

ORR Wür tenberger4559

Refe ra t IV 4

Vergabe und Einzug vonBildungskrediten

ORR' in Fawa le4468

Refe ra t IV 5Außenstelle Nürnberg

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

ORR R ieke6152-8900

Abte i lung IV

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen;Vergabe und Einzug von

Bildungskrediten

Abte i lungspräs ident inBechto ld-Bönders

4450

Refe ra t I I B 6

Informationsstelle für Aus-wanderer und Auslandstätige;

Auskunftserteilung überausländisches Recht

RD Ha ldenwang

Abte i lung V I

Zentralstelle für dasAuslandsschulwesen

Abte i lungspräs identLauer

1432

Refe ra t V I 1

Zentrale Aufgaben derAbteilung, ISAS,

finanzielle u. administrativeGrundsatzangelegenheiten,

Haushalt, Zuwendungen

ReferatsleiterRD Bader

1428Referentin

O R R ' i n D r . E i s e n b l ä t t e r1425

Refe ra t V I 5

Finanzielle Betreuung derADLK und PLK;

arbeits- und zuwendungs-rechtliche Angelegenheiten;Grundsatzangelegenheiten /

Krisenmaßnahmen

RD Randera th1525

Refe ra t V I 3

Personalgewinnung,Grundsatzangelegenheitender finanziellen Förderung

von Schulen,Beratung von Schulen

RSchD R ies1418

Refe ra t V I 4

Rechts- und Prozess-angelegenheiten;Satzungsfragen

RD Rohde1434

Refe ra t I I B 5

Sogenannte Jugendsektenund Psychogruppen;

öffentliches Vereinswesen;Gräbergesetz;

Schwerbehindertenrecht

RR ' in Mahr

Reg iona lbere ich 1

PädagogischeGrundsatzangelegenheiten,

Koordination;Betreuung der schulischen

Arbeit im AuslandEuropa / Zentralasien

LeiterL td . RSchD Wegmann

1433

Regionalbeauftragte:RSchD Janßen 1435RSchD von Rüden 1440

N.N.Referent

RSchD Wicke 1423

Reg iona lbere ich 2

PädagogischeGrundsatzangelegenheiten,

Koordination;Betreuung der schulischen

Arbeit im AuslandAmerika, Asien, Afrikaund Türkei, Australien

LeiterL td . RSchD Löche l t

1436

Regionalbeauftragte:RSchD ' in Fuchs 1442RSchD Schn i t z le r 1441RSchR Göser 1446RSchD Kohors t 1452

Refe ra t V I 2

Meth.- didaktische Fragen;Prüfungen im Bereich

Deutsch als FremdspracheReferatsleiter

RSchD Kaminsk i1457

Referenten

RSchD Bambey 1459RSchR' in Drasdo 1456ORR' in Dr . He lb ig -Reute r 1461

Ärz t l i cher und soz ia le r D iens tBetriebsarzt

Dr . med. Gre tz1175 / 1176

Persona lve r t re tungVorsitzende des Gesamtpersonalrates

ROAR' in Tabber t1237

Gesamtver t rauensperson fü r d ieBe lange beh inder te r Menschen

VAe Schwab1231

Gle ichs te l lungsbeau f t rag te

RHS' in Paschke1230

Referatsgruppe I I A

Zuwendungen;Sport- und Kulturförderung

LeiterLtd . RD Deckenbrock

4219

Refe ra t I I A 3

Grundsatzangelegenheiten;Zuwendungen:

- an politische Stiftungen;- an die Suchdienste

L td . RD Deckenbrock4219

Refe ra t I I A 4

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ

ORR Sandvoß4118

Refe ra t I I A 5

Zuwendungen:- im Bereich des BMGS; - für Hilfen in Aussiedlungs- gebieten

RD Mauer4213

Refe ra t I I A 6

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ

ORR L ipsk i4203

Refe ra t I I B 3Außenstelle Bonn

Entschädigung;Wiedergutmachung;Wiedereinziehungvon Konsularhilfen

ORR Dr . E ich8101

Refe ra t I I A 2

Zuwendungen im BereichKultur

RD N iederno l te4309

Refe ra t I I B 4

Koordinierungs- undOrdnungsaufgaben;Ehrungsaufgaben

des Bundespräsidenten;übergeleitete Schadens-

ersatzansprüche;Beglaubigungen;

Urheberrecht

ORR' in Jus t4007

Refe ra t I I A 1

Zuwendungen im BereichSport

RD Wöl lgens4303

Gehe imschu tzbeau f t rag te r

RD D imper4452

Beauf t rag te fü r den Datenschu tz

RD' in B lohm1755

Refe ra t I I B 1Außenstelle Bonn

Durchsetzung von Unterhaltsansprüchen

nach UN-Übereinkommenvom 20.06.1956

RD Vogt 8204

4123

Refera t I B 2

Finanzmanagement undBeschaffung

N.N.

Refe ra t I A 3

Innerer Dienst;Beschaffungswesen;

Registratur

N.N.2225

Refe ra t I B 3

Projektmanagementund Softwareentwicklung

(Abteilung I bisReferatsgruppe III A)

N.N.1185

Referatsgruppe I B

IT-Fachverfahren BVA

LeiterLtd . RD Keusekot ten

1835

Refe ra t I B 1

Gesamtplanung undKoordination

RD' in Kern1857

Referatsgruppe I A

ZentraleSteuerungsaufgaben

LeiterRD Weber

Beauftragter für denHaushalt (§ 9 BHO)

1834

Refe ra t I A 1

Personalangelegenheiten;Personalentwicklung

RD R ingkamp1828

Refe ra t I A 2

Organisation;Aufgabenkritik;

Presse- undÖffentlichkeitsarbeit

RD Faßbender1931

Refe ra t I B 5

Dokumenten- undWorkflowmanagement

N.N.

Refe ra t I A 5

Justiziariat;Bibliothek

N.N.

Refe ra t I A 4

Haushalt;VISA-Prüfung

RD Hyzak2211

Refe ra t I A 6

Controlling;Kosten- und

Leistungsrechnung

N.N.

ProjektgruppeInformations- und

Wissensmanagementim BVA

ROAR Zuber1937

Geschäftsstelledes Bündnisses für

Demokratie und Toleranz

Deutschlandhaus Berlin6133

GeschäftsführerArno ld

030 / 23634080

Ständiger Vertreter:V A D r . S c h i l l e r - D i c k h u t

030 / 236340811

Refe ra t I I B 2Außenstelle Bonn

Durchsetzung vonUnterhaltsansprüchen

nach UN-Übereinkommen vom 20.06.1956

ORR St ruck8309

ProjektgruppeEinziehung des Vermögens

verbotener Vereine

RD Ha ldenwang4123 Refe ra t I I B 7

Waffenrechtliche Erlaubnisse

ORR L ipsk i4203

Stand: 02.01.2006

Refera t V I I I 1

Grundsatzangelegenheitender Abteilung VIII;

EU-Twinning-Projekte;Verwaltungsgemeinschaften

ORR Dr . Schu lz1735

Refe ra t V I I I 2

Organisationsunter-suchungen und -beratungen

RD Heinz1623

Refe ra t V I I I 4

Prüfungen und Beratungenim Bereich Zuwendungen;

Innenrevision bei Behördenim Geschäftsbereich desBundesministeriums des

Innern;Prüfung der bundes-

unmittelbaren juristischenPersonen des öffentlichen

Rechtes gem. § 109 (2) BHO

RR z .A . S täd le r1627

Refe ra t V I I I 3

Organisationsunter-suchungen und - beratungen;

Eingruppierungsfragen

N.N.

Abte i lung V I I

Dienstleistungszentrum

Ltd . RD Hübentha l

4622

ProjektgruppeModern is ie rungund S teuerung

des Bundesamtes fü r den Z iv i l d iens t

Leiter:Abte i lungspräs ident

Peiker t

0221/3673-4450

Refe ra t V I I I 5

AusbildungReferatsleiterin

RD ' in B lohm1755

Refe ra t V I I I 6

Berufsbildung(zuständige Stelle nach

§ 84 Berufsbildungsgesetz);Berufsförderung früherer

Polizeivollzugsbeamter imBGS; Berufliche

Eingliederung nach dem Soldatenversorgungsgesetz

RR Frank1726

4103

St Innenrev is ionRAR Rüt ten

unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt1918

Refe ra t V I I B 2A u ß e n s t e l l e H a m m

Travel Management

RD R ich te r6154-144

Refe ra t V I I A 4A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Gästehäuser(außer

Liegenschaftsverwaltung);Behörden-/Jobticket;

InformationsstelleVermögensaufklärung

RD Banner t6051-420

ProjektgruppeIT-Servicemanagement

(ITSM)

O R R H a d e r1105

St IT -S icherhe i t sbeau f t rag te rRAFr Z ie t low

unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt1534

ProjektgruppeProfi im BVA

RD Weber1834

Refe ra t V I I B 1

Zentrale Aufgabender Abteilung

ORR' in Decruppe-F ieb ig

4514

Refe ra t V I I B 5

Finanzielle Betreuungder Beschäftigten in

Bundesbehörden und beiZuwendungsempfängern

- Beihilfe -

ORR Mar t ius4678

Refe ra t V I I B 3

Finanzielle Betreuungder Beschäftigten in

Bundesbehörden und beiZuwendungsempfängern

- Personalkosten -

ORR Sp ie ldenner4411

Refe ra t V I I A 1

ServicezentrumPersonalgewinnung

ORR' in Sawinsky4630

Refe ra t V I I B 6A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Finanzielle Betreuungder Beschäftigten in

Bundesbehörden und beiZuwendungsempfängern

- Personalkosten, Beihilfe -

ORR' in Enge ls6051-501

Referatsgruppe V I I A

Personalgewinnung;Innerer Dienst Berlin;

Bundeshaus undGästehäuser;

Rentenabwicklung

LeiterLtd . RD Stührmann

4620

ReferatsgruppeVI I B

Finanzielle Betreuungder Beschäftigten

in Bundesbehörden und beiZuwendungsempfängern;

Travel Management

LeiterRD Dieckmann

4515

Refera t V I I A 2A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Innerer Dienst Berlin;Liegenschaftsverwaltung

Bundeshaus undGästehäuser;

PostaustauschBundesbehörden;

Versorgungsrücklage desBundes

N.N.

Refe ra t V I I A 3A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Rentenabwicklung des Ministeriums für

Staatssicherheit und desMinisteriums des Innern der

ehemaligen DDR

N. N .

II StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

Ver t rauensperson fü r d ieBe lange beh inder te r Menschen

VA Paefgen1171

Refe ra t I I A 7

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ

ORR' in Bo l lmann-Ne l les4228

Abte i lung I I

Zuwendungen;Sport- und Kulturförderung;Informationsstelle für Aus-wanderer u. Auslandstätige

Abte i lungspräs identBönders

4221

Projektgruppe FAVORITfür die Beihilfebearbeitung

ORR Mar t ius4678

Abte i lung V I I IVerwaltungsmodernisierung

Organisationsberatung;Innenrevision;

Ausbildung undBerufsbildung

Leiter:Abte i lungspräs ident

Peiker t0221/3673-4450

Ständiger Vertreter:RD Kraus 1732

VII StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

VI StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

IV StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

Arbe i t sschu tzausschuss

ORR Sandvoß4118

Refe ra t I I I A 2

Servicestelle ausländischeFunddokumente

RD Theure r1243

Refe ra t I I I A 3

Ausländervereinsregister

ORR Wol te r1330

Refe ra t I I I B 8A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Spätaussiedler-aufnahmeverfahren;

Rechtsbehelfe;Servicedienste

Zeitmanagement

ORR Lumme6151-100

Refera t I I I B 7

A u ß e n s t e l l e F r i e d l a n d

Spätaussiedler-aufnahmeverfahren

ROAR Mruga l la6156-300

Refera t I I I B 6

Rechtsbehelfe

ORR' in S tanek4502

Refe ra t I I I B 2

Einbürgerungen in dendeutschen Staatsverband

ORR' in Pa lm4263

Referatsgruppe I I I A

Informations- und Wissens-management Innere

Sicherheit;Ausländerzentralregister;Schengener Informations-

system; Visa; VIS

Leiterwird durch AL

wahrgenommen1332 / 4250

Abte i lung I I I

Innere Sicherheit;Ausländer;

Staatsangehörigkeit;Spätaussiedler

Ltd . RD Maßol le

1332/4250

Referatsgruppe I I I B

Staatsangehörigkeit;Einbürgerung;

Spätaussiedleraufnahme

LeiterRD Sehmsdorf

4285

ProjektgruppeWVA

Ltd . RD Maßo l le1332 / 4250

ProjektgruppeSafiR

RD Sehmsdor f4285

Refera t I I I A 4

Visa

RD Cös te r1218

Refe ra t I I I B 3

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit

RR ' in Cremer4155

Refe ra t I I I B 4A u ß e n s t e l l e G i e ß e n

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit

ROAR Crass6153-30

Refe ra t I I I B 5

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit

RD ' in Goebe l4173

Refe ra t I I I A 5

Ausländerzentralregister;Schengener Informations-

systemRD D icke

1353

Refe ra t I I I B 1

Rechts- undGrundsatzangelegenheiten

RD Kretz4252

Refe ra t I I I A 1

Querschnittsaufgaben;Informations- und

WissensmanagementInnere Sicherheit

RD Dicke1353

Refe ra t I I I A 6

AufbaustabEuropä isches V isaIn fo rmat ion Sys tem

(VIS)

RD Cös te r1218

III StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

A u ß e n s t e l l eB e r l i n - L i c h t e n b e r gAusbildungszentrum

ROAR' in Schwantes6051-678

VIII StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

BIT 1

Koordination, Kunden- undServicemanagement

N.N.1635

BIT 2

IT-Beratung,Kompetenzzentrum

Vorgangsbearbeitung,Prozesse und Organisation

Tb Salz1649

BIT 4

Projektmanagement undSoftwareentwicklung

RR Paraskewopoulos1640

BIT 3

Projektmanagement undSoftwareentwicklung

(Government Site Builder,Portal Bund.de,

Kompetenzzentrum CMS)

RR Paraskewopoulos1640

BIT 5

IT-Betrieb

ORR Hader1105

BIT 6

IT-Netze, IT-Sicherheit

N .N.1145

Bundesste l le fürIn format ionstechnik

(BIT)

Ltd . RD Keusekot ten

1835

Refe ra t V I I I 7

Dienstleistungsportalbund.de,

Fachredaktion

Tb 'e Dr . S te in1729

Refe ra t I B 4

Projektmanagementund Softwareentwicklung

(Referatsgruppe III Bbis Abt. VIII)

RR ' in z .A . S t iens1539

Legende:Aufgabe wird in einerAußenstelle wahrgenommen

Abte i lung I

ZentraleSteuerungsaufgaben;IT-Fachverfahren BVA

Direktor be imB u n d e s v e r w a l t u n g s a m t

F lä tgen

1833

BundesverwaltungsamtPostanschrift 50728 KölnHausanschrift Barbarastr. 1

50735 Köln

Telefon 01888358-0Telefax 01888358-2823E-Mail [email protected] www.bundesverwaltungsamt.de

Präsident

Dr. Hensen

Vizepräsident

Schütz

2000

2010

Referatsgruppe I I B

Durchsetzung von Unterhalts-ansprüchen; Entschädigung;

Wiedergutmachung;Sogenannte Jugendsekten

und Psychogruppen; Informationsstelle für

Auswanderer u.Auslandstätige

LeiterRD Haldenwang

4123

Refe ra t IV 1

Grundsatzreferat

RD D imper4452

Refe ra t IV 2

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

RR Lochmann4373

Refe ra t IV 3

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

ORR Wür tenberger4559

Refe ra t IV 4

Vergabe und Einzug vonBildungskrediten

ORR' in Fawa le4468

Refe ra t IV 5Außenstelle Nürnberg

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

ORR R ieke6152-8900

Abte i lung IV

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen;Vergabe und Einzug von

Bildungskrediten

Abte i lungspräs ident inBechto ld-Bönders

4450

Refe ra t I I B 6

Informationsstelle für Aus-wanderer und Auslandstätige;

Auskunftserteilung überausländisches Recht

RD Ha ldenwang

Abte i lung V I

Zentralstelle für dasAuslandsschulwesen

Abte i lungspräs identLauer

1432

Refe ra t V I 1

Zentrale Aufgaben derAbteilung, ISAS,

finanzielle u. administrativeGrundsatzangelegenheiten,

Haushalt, Zuwendungen

ReferatsleiterRD Bader

1428Referentin

O R R ' i n D r . E i s e n b l ä t t e r1425

Refe ra t V I 5

Finanzielle Betreuung derADLK und PLK;

arbeits- und zuwendungs-rechtliche Angelegenheiten;Grundsatzangelegenheiten /

Krisenmaßnahmen

RD Randera th1525

Refe ra t V I 3

Personalgewinnung,Grundsatzangelegenheitender finanziellen Förderung

von Schulen,Beratung von Schulen

RSchD R ies1418

Refe ra t V I 4

Rechts- und Prozess-angelegenheiten;Satzungsfragen

RD Rohde1434

Refe ra t I I B 5

Sogenannte Jugendsektenund Psychogruppen;

öffentliches Vereinswesen;Gräbergesetz;

Schwerbehindertenrecht

RR ' in Mahr

Reg iona lbere ich 1

PädagogischeGrundsatzangelegenheiten,

Koordination;Betreuung der schulischen

Arbeit im AuslandEuropa / Zentralasien

LeiterL td . RSchD Wegmann

1433

Regionalbeauftragte:RSchD Janßen 1435RSchD von Rüden 1440

N.N.Referent

RSchD Wicke 1423

Reg iona lbere ich 2

PädagogischeGrundsatzangelegenheiten,

Koordination;Betreuung der schulischen

Arbeit im AuslandAmerika, Asien, Afrikaund Türkei, Australien

LeiterL td . RSchD Löche l t

1436

Regionalbeauftragte:RSchD ' in Fuchs 1442RSchD Schn i t z le r 1441RSchR Göser 1446RSchD Kohors t 1452

Refe ra t V I 2

Meth.- didaktische Fragen;Prüfungen im Bereich

Deutsch als FremdspracheReferatsleiter

RSchD Kaminsk i1457

Referenten

RSchD Bambey 1459RSchR' in Drasdo 1456ORR' in Dr . He lb ig -Reute r 1461

Ärz t l i cher und soz ia le r D iens tBetriebsarzt

Dr . med. Gre tz1175 / 1176

Persona lve r t re tungVorsitzende des Gesamtpersonalrates

ROAR' in Tabber t1237

Gesamtver t rauensperson fü r d ieBe lange beh inder te r Menschen

VAe Schwab1231

Gle ichs te l lungsbeau f t rag te

RHS' in Paschke1230

Referatsgruppe I I A

Zuwendungen;Sport- und Kulturförderung

LeiterLtd . RD Deckenbrock

4219

Refe ra t I I A 3

Grundsatzangelegenheiten;Zuwendungen:

- an politische Stiftungen;- an die Suchdienste

L td . RD Deckenbrock4219

Refe ra t I I A 4

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ

ORR Sandvoß4118

Refe ra t I I A 5

Zuwendungen:- im Bereich des BMGS; - für Hilfen in Aussiedlungs- gebieten

RD Mauer4213

Refe ra t I I A 6

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ

ORR L ipsk i4203

Refe ra t I I B 3Außenstelle Bonn

Entschädigung;Wiedergutmachung;Wiedereinziehungvon Konsularhilfen

ORR Dr . E ich8101

Refe ra t I I A 2

Zuwendungen im BereichKultur

RD N iederno l te4309

Refe ra t I I B 4

Koordinierungs- undOrdnungsaufgaben;Ehrungsaufgaben

des Bundespräsidenten;übergeleitete Schadens-

ersatzansprüche;Beglaubigungen;

Urheberrecht

ORR' in Jus t4007

Refe ra t I I A 1

Zuwendungen im BereichSport

RD Wöl lgens4303

Gehe imschu tzbeau f t rag te r

RD D imper4452

Beauf t rag te fü r den Datenschu tz

RD' in B lohm1755

Refe ra t I I B 1Außenstelle Bonn

Durchsetzung von Unterhaltsansprüchen

nach UN-Übereinkommenvom 20.06.1956

RD Vogt 8204

4123

Refera t I B 2

Finanzmanagement undBeschaffung

N.N.

Refe ra t I A 3

Innerer Dienst;Beschaffungswesen;

Registratur

N.N.2225

Refe ra t I B 3

Projektmanagementund Softwareentwicklung

(Abteilung I bisReferatsgruppe III A)

N.N.1185

Referatsgruppe I B

IT-Fachverfahren BVA

LeiterLtd . RD Keusekot ten

1835

Refe ra t I B 1

Gesamtplanung undKoordination

RD' in Kern1857

Referatsgruppe I A

ZentraleSteuerungsaufgaben

LeiterRD Weber

Beauftragter für denHaushalt (§ 9 BHO)

1834

Refe ra t I A 1

Personalangelegenheiten;Personalentwicklung

RD R ingkamp1828

Refe ra t I A 2

Organisation;Aufgabenkritik;

Presse- undÖffentlichkeitsarbeit

RD Faßbender1931

Refe ra t I B 5

Dokumenten- undWorkflowmanagement

N.N.

Refe ra t I A 5

Justiziariat;Bibliothek

N.N.

Refe ra t I A 4

Haushalt;VISA-Prüfung

RD Hyzak2211

Refe ra t I A 6

Controlling;Kosten- und

Leistungsrechnung

N.N.

ProjektgruppeInformations- und

Wissensmanagementim BVA

ROAR Zuber1937

Geschäftsstelledes Bündnisses für

Demokratie und Toleranz

Deutschlandhaus Berlin6133

GeschäftsführerArno ld

030 / 23634080

Ständiger Vertreter:V A D r . S c h i l l e r - D i c k h u t

030 / 236340811

Refe ra t I I B 2Außenstelle Bonn

Durchsetzung vonUnterhaltsansprüchen

nach UN-Übereinkommen vom 20.06.1956

ORR St ruck8309

ProjektgruppeEinziehung des Vermögens

verbotener Vereine

RD Ha ldenwang4123 Refe ra t I I B 7

Waffenrechtliche Erlaubnisse

ORR L ipsk i4203

Stand: 02.01.2006

Refera t V I I I 1

Grundsatzangelegenheitender Abteilung VIII;

EU-Twinning-Projekte;Verwaltungsgemeinschaften

ORR Dr . Schu lz1735

Refe ra t V I I I 2

Organisationsunter-suchungen und -beratungen

RD Heinz1623

Refe ra t V I I I 4

Prüfungen und Beratungenim Bereich Zuwendungen;

Innenrevision bei Behördenim Geschäftsbereich desBundesministeriums des

Innern;Prüfung der bundes-

unmittelbaren juristischenPersonen des öffentlichen

Rechtes gem. § 109 (2) BHO

RR z .A . S täd le r1627

Refe ra t V I I I 3

Organisationsunter-suchungen und - beratungen;

Eingruppierungsfragen

N.N.

Abte i lung V I I

Dienstleistungszentrum

Ltd . RD Hübentha l

4622

ProjektgruppeModern is ie rungund S teuerung

des Bundesamtes fü r den Z iv i l d iens t

Leiter:Abte i lungspräs ident

Peiker t

0221/3673-4450

Refe ra t V I I I 5

AusbildungReferatsleiterin

RD ' in B lohm1755

Refe ra t V I I I 6

Berufsbildung(zuständige Stelle nach

§ 84 Berufsbildungsgesetz);Berufsförderung früherer

Polizeivollzugsbeamter imBGS; Berufliche

Eingliederung nach dem Soldatenversorgungsgesetz

RR Frank1726

4103

St Innenrev is ionRAR Rüt ten

unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt1918

Refe ra t V I I B 2A u ß e n s t e l l e H a m m

Travel Management

RD R ich te r6154-144

Refe ra t V I I A 4A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Gästehäuser(außer

Liegenschaftsverwaltung);Behörden-/Jobticket;

InformationsstelleVermögensaufklärung

RD Banner t6051-420

ProjektgruppeIT-Servicemanagement

(ITSM)

O R R H a d e r1105

St IT -S icherhe i t sbeau f t rag te rRAFr Z ie t low

unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt1534

ProjektgruppeProfi im BVA

RD Weber1834

Refe ra t V I I B 1

Zentrale Aufgabender Abteilung

ORR' in Decruppe-F ieb ig

4514

Refe ra t V I I B 5

Finanzielle Betreuungder Beschäftigten in

Bundesbehörden und beiZuwendungsempfängern

- Beihilfe -

ORR Mar t ius4678

Refe ra t V I I B 3

Finanzielle Betreuungder Beschäftigten in

Bundesbehörden und beiZuwendungsempfängern

- Personalkosten -

ORR Sp ie ldenner4411

Refe ra t V I I A 1

ServicezentrumPersonalgewinnung

ORR' in Sawinsky4630

Refe ra t V I I B 6A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Finanzielle Betreuungder Beschäftigten in

Bundesbehörden und beiZuwendungsempfängern

- Personalkosten, Beihilfe -

ORR' in Enge ls6051-501

Referatsgruppe V I I A

Personalgewinnung;Innerer Dienst Berlin;

Bundeshaus undGästehäuser;

Rentenabwicklung

LeiterLtd . RD Stührmann

4620

ReferatsgruppeVI I B

Finanzielle Betreuungder Beschäftigten

in Bundesbehörden und beiZuwendungsempfängern;

Travel Management

LeiterRD Dieckmann

4515

Refera t V I I A 2A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Innerer Dienst Berlin;Liegenschaftsverwaltung

Bundeshaus undGästehäuser;

PostaustauschBundesbehörden;

Versorgungsrücklage desBundes

N.N.

Refe ra t V I I A 3A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Rentenabwicklung des Ministeriums für

Staatssicherheit und desMinisteriums des Innern der

ehemaligen DDR

N. N .

II StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

Ver t rauensperson fü r d ieBe lange beh inder te r Menschen

VA Paefgen1171

Refe ra t I I A 7

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ

ORR' in Bo l lmann-Ne l les4228

Abte i lung I I

Zuwendungen;Sport- und Kulturförderung;Informationsstelle für Aus-wanderer u. Auslandstätige

Abte i lungspräs identBönders

4221

Projektgruppe FAVORITfür die Beihilfebearbeitung

ORR Mar t ius4678

Abte i lung V I I IVerwaltungsmodernisierung

Organisationsberatung;Innenrevision;

Ausbildung undBerufsbildung

Leiter:Abte i lungspräs ident

Peiker t0221/3673-4450

Ständiger Vertreter:RD Kraus 1732

VII StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

VI StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

IV StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

Arbe i t sschu tzausschuss

ORR Sandvoß4118

Refe ra t I I I A 2

Servicestelle ausländischeFunddokumente

RD Theure r1243

Refe ra t I I I A 3

Ausländervereinsregister

ORR Wol te r1330

Refe ra t I I I B 8A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Spätaussiedler-aufnahmeverfahren;

Rechtsbehelfe;Servicedienste

Zeitmanagement

ORR Lumme6151-100

Refera t I I I B 7

A u ß e n s t e l l e F r i e d l a n d

Spätaussiedler-aufnahmeverfahren

ROAR Mruga l la6156-300

Refera t I I I B 6

Rechtsbehelfe

ORR' in S tanek4502

Refe ra t I I I B 2

Einbürgerungen in dendeutschen Staatsverband

ORR' in Pa lm4263

Referatsgruppe I I I A

Informations- und Wissens-management Innere

Sicherheit;Ausländerzentralregister;Schengener Informations-

system; Visa; VIS

Leiterwird durch AL

wahrgenommen1332 / 4250

Abte i lung I I I

Innere Sicherheit;Ausländer;

Staatsangehörigkeit;Spätaussiedler

Ltd . RD Maßol le

1332/4250

Referatsgruppe I I I B

Staatsangehörigkeit;Einbürgerung;

Spätaussiedleraufnahme

LeiterRD Sehmsdorf

4285

ProjektgruppeWVA

Ltd . RD Maßo l le1332 / 4250

ProjektgruppeSafiR

RD Sehmsdor f4285

Refera t I I I A 4

Visa

RD Cös te r1218

Refe ra t I I I B 3

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit

RR ' in Cremer4155

Refe ra t I I I B 4A u ß e n s t e l l e G i e ß e n

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit

ROAR Crass6153-30

Refe ra t I I I B 5

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit

RD ' in Goebe l4173

Refe ra t I I I A 5

Ausländerzentralregister;Schengener Informations-

systemRD D icke

1353

Refe ra t I I I B 1

Rechts- undGrundsatzangelegenheiten

RD Kretz4252

Refe ra t I I I A 1

Querschnittsaufgaben;Informations- und

WissensmanagementInnere Sicherheit

RD Dicke1353

Refe ra t I I I A 6

AufbaustabEuropä isches V isaIn fo rmat ion Sys tem

(VIS)

RD Cös te r1218

III StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

A u ß e n s t e l l eB e r l i n - L i c h t e n b e r gAusbildungszentrum

ROAR' in Schwantes6051-678

VIII StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

BIT 1

Koordination, Kunden- undServicemanagement

N.N.1635

BIT 2

IT-Beratung,Kompetenzzentrum

Vorgangsbearbeitung,Prozesse und Organisation

Tb Salz1649

BIT 4

Projektmanagement undSoftwareentwicklung

RR Paraskewopoulos1640

BIT 3

Projektmanagement undSoftwareentwicklung

(Government Site Builder,Portal Bund.de,

Kompetenzzentrum CMS)

RR Paraskewopoulos1640

BIT 5

IT-Betrieb

ORR Hader1105

BIT 6

IT-Netze, IT-Sicherheit

N .N.1145

Bundesste l le fürIn format ionstechnik

(BIT)

Ltd . RD Keusekot ten

1835

Refe ra t V I I I 7

Dienstleistungsportalbund.de,

Fachredaktion

Tb 'e Dr . S te in1729

Refe ra t I B 4

Projektmanagementund Softwareentwicklung

(Referatsgruppe III Bbis Abt. VIII)

RR ' in z .A . S t iens1539

Legende:Aufgabe wird in einerAußenstelle wahrgenommen

Page 194: Der zentrale Dienstleister des Bundes - BVA

50 Jahre BundesverwaltungsamtDer zentrale Dienstleister des Bundes

194

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Ab dem Sommer 2007 begannen mit dem Bun-desministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) Gespräche über die schrittweise Übertragung von Aufgaben aus dem ESF-Bereich auf das BVA. Nach der Übertragung des ersten ESF-Pro-gramms „Kommunal-Kombi“ wurde dem im November 2007 mit der Einrichtung einer Pro-jektgruppe Rechnung getragen.

Das Förderprogramm „Kommunal-Kombi“ wurde erarbeitet in der Koalitionsarbeitsgrup-

Verwaltungsaufgaben im ständigen Wandel

Der Europäische Sozialfonds – Instrument gegen Arbeitslosigkeit

2007

Der 1957 gegründete Europäische Sozialfonds (ESF) ist das wich-tigste Instrument der Europäischen Union zur Unter stützung junger und älterer Arbeitnehmer und Arbeitsuchender. Der ESF fördert insbesondere Maßnahmen zur Vermeidung und Bekämpfung von Arbeitslosigkeit, zur Erweiterung des Aus-bildungsangebots und für eine verbesserte Funktionsweise des Arbeitsmarktes. Die Chancengleichheit von Frauen ist dabei eine Priorität, die als Querschnittsziel bei allen ESF-Maßnahmen zu berücksichtigen ist.

In der aktuellen Förderperiode verfolgt der ESF zwei Ziele:

• „Konvergenz“, das heißt Wachstum und Beschäftigung für die am wenigsten entwickelten Mitgliedstaaten und Regionen und

• „regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ für jene Mitgliedstaaten und Regionen, die dem wirtschaftli-chen und sozialen Wandel unterworfen sind.

In der aktuellen Förderperiode (2007-2013) vergibt der ESF ins-gesamt rund 75 Milliarden Euro an die Mitgliedstaaten; davon insgesamt 9,38 Milliarden Euro für Deutschland. Die Mittel verteilen sich zu knapp 40 Prozent auf das ESF-Programm des Bundes und zu gut 60 Prozent auf 17 Regionalprogramme. Weil die ESF-Mittel als Kofinanzierungsmittel zu den Mitteln der Mitgliedstaaten gewährt werden, stehen insgesamt 16 Milliarden EURO für die Förderprogramme zur Verfügung.

pe „Arbeitsmarkt“ der letzten Legislaturperi-ode. Hier wurde vor allem über die Reduzie-rung von Langzeitarbeitslosigkeit beraten und schließlich durch den früheren Bundesminister Müntefering im Juni 2007 ein Maßnahmenpa-pier vorgestellt. Der Auftrag zur Entwicklung eines Förderprogramms ging an das zuständige Bundesministerium für Arbeit und Sozialord-nung (BMAS), das die Höhe der Förderung von konkreten Lohnkosten abhängig machte, also nicht nur von abstrakten Chancen auf künf-tige Arbeitsplätze. Schnell kam auf Seiten des Bundes die Idee auf, die Umsetzung zusammen mit anderen Stellen wirksamer gestalten zu können. Vor allem die Kommunen sollten als Arbeitgeber für ein gemeinsames Programm gewonnen werden. Zur Seite stand auch die Eu-ropäische Union, die schon mit Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft einen Sozialfonds eingerichtet hatte, aus dem öffent-liche Verwaltungen, Nichtregierungsorganisa-tionen, Wohlfahrtsverbände sowie Sozialpart-ner Zuschüsse erhalten, soweit sie im Bereich Beschäftigung und soziale Eingliederung aktiv sind.

Die Umsetzung der Förderrichtlinie vom De-zember 2007 erfolgte zügig. Schon im Februar 2008 war der erste Antrag geprüft und bewil-ligt. Inhaltlich ging es für das BVA vor allem darum, mit der Förderung keine Konkurrenten oder gar freien Anbieter von Dienstleistungen zu benachteiligen. Damit wurde bewährten Regelungen der Förderinstrumente des Sozial-rechts Genüge getan.

Der Erfolg des Programms hat sich vor allem in Bundesländern eingestellt, die selbst einen aktiven Beitrag zur Finanzierung der Kosten

Page 195: Der zentrale Dienstleister des Bundes - BVA

Rückblick und Ausblick

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übernommen haben, insbesondere in Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Bis Ende 2009 konnten rund 16.000 Stellen gefördert werden. Aufgrund von Verwaltungsverein-barungen hat das BVA regelmäßig die Bewil-ligung und Prüfung sämtlicher öffentlicher Mittel übernommen, dahinter stecken alleine bei „Kommunal-Kombi“ Zahlungsbelege über rund 700 Millionen Euro. Wichtige Aufgabe der Projektbegleitung ist, gemeinsam mit dem Ar-beitgeber für die Effizienz des Programms Sorge zu tragen.

Die Projektgruppe wurde aufgrund der erfolg-reichen Umsetzung der Programme im Verlauf des Jahres 2008 mit der Umsetzung weiterer ESF-Programme durch das BMAS und das Bun-desministerium für Ver kehr, Bau und Stadtent-wicklung (BMVBS) beauftragt.

Die Schwerpunkte dieser Programme gehen über den Ansatz der Förderung von Stellen für Langzeitarbeitslose im Programm „Kommunal-Kombi“ hinaus. Sie umfassen den gesamten Be-reich der Beschäftigung und sozialen Integrati-on. Gefördert werden durch diese Programme auch Existenzgründungen oder transnationale Maßnahmen, aber auch spezielle Zielgruppen, wie Migrantinnen und Migranten oder Allein-erziehende.

ESF - Prüfstelle

Bereits seit dem Jahr 2005 ist im BVA auch eine unabhängige „ESF – Prüfstelle“ eingerichtet. Diese unterstützte zunächst das BMFSFJ bei der Durchführung der so genannten „5%-Kontrol-len“ für die Förderperiode bis 2006.

Nunmehr werden dort die Aufgaben einer Prüfstelle für die ESF-kofinanzierten Pro-gramme des BMAS, des BMWi, des BMFSFJ und des BMVBS für die Förderperiode 2007 bis 2013 wahrgenommen. Zu den Aufgaben ge-hören hierbei die Prü-fung des Verfahrens der Zuwendungsver-gabe, die Prüfnachver-folgung (so genannte Kontradiktions ver fah-ren) und der förmliche Prüfungsabschluss.

Die Personalentwick-lung im ESF-Bereich stieg über die vergan-genen Jahre stark an: Während das Projekt mit drei Personen Mitte 2007 startete werden in Kürze über 90 Mitarbei-terinnen und Mitarbei-ter mit der Aufgabe ESF betraut sein. Dieser Per-sonalzuwachs trägt der enormen Aufgabener-weiterung Rechnung und belegt die Dynamik dieser Entwicklung, die immer noch nicht ab-geschlossen ist.

Folgende ESF-Förderprogramme wer-den zur Zeit durch das BVA bearbeitet:

Förderprogramme im Geschäftsbereich des BMAS:

• Kommunal-Kombi

• Berufsbildung ohne Grenzen

• Gleichstellen – Bundesinitiative für Frauen in der Wirtschaft.

• Programm IdA – Integration durch Austausch

• Rückenwind – Für die Beschäftigten in der Sozialwirtschaft

• Weiter bilden – Initiative für berufsbe-gleitende Bildung

• XENOS – Integration und Vielfalt

• XENOS – Arbeitsmarktliche Unter-stützung für Bleibeberechtigte und Flüchtlinge

• XENOS – Ausstieg zum Einstieg

• Ideenwettbewerb „Gute Arbeit für Alleinerziehende“

• Förderprogramm im Geschäftsbe-reich des BMVBS:

• Soziale Stadt – Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier (BIWAQ)

Im Rahmen der Umsetzung der Pro-gramme wurden bisher Fördermittel in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro bewilligt.

Weitere ESF-Aufgaben im BVA: Aus dem Geschäftsbereich des BMAS betreut das BVA darüber hinaus die „Initiative Job – Job ohne Barrieren“ administrativ und aus dem Geschäftsbereich des BMFSFJ wird das Programm „Frei-willigendienste machen kompetent“ umgesetzt.

2007

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2007

Damit die Vorteile von Open Source Software auch in der Behörden-welt genutzt werden können, wurde im Jahr 2007 das Kompetenz-zentrum Open Source Software (CC OSS) in der BIT eingerichtet. Seit-dem koordiniert und unterstützt das Kompe-tenzzentrum den Ein-satz von Open Source Software in der Bundes-verwaltung. Die am Ein-

satz von Open Source Software interessierten Behörden werden beraten und geeignete Alter-nativen zu nicht quelloffener Software werden aufgezeigt.

Seit September 2009 wird der Ausbau des CC OSS durch Mittel des IT-Investprogramms der Bundesregierung unterstützt. Ziel der Maß-

nahme ist die nachhaltige Förderung des Ein-satzes von Open Source Software in Deutsch-land. Das Kompetenzzentrum stützt sich auf drei Säulen:

Kompetenz in drei Säulen

Die erste Säule stellt den Ausbau der Beratungs-kompetenz dar. Ziel ist es, die bestehenden Be-ratungsleistungen zu erweitern und sowohl in-terne wie auch externe Berater zur Verfügung zu stellen, die die Behörden bei Fragen zu Open Source Software unterstützen sollen.

Die zweite Säule ist die Informationsarbeit im Bereich der Open Source Software . Dazu gehört der Ausbau des Webangebots und Entwicklung einer Webplattform, auf der sich interessierte Behörden über Open Source Software interaktiv austauschen können.

Inhalt der dritten Säule ist die Bereitstellung einer Behördendistribution. Hier werden aufeinander abgestimmte Open Source Soft-ware-Komponenten kombiniert, die die Stan-

dardanforderungen der Behörden an ihren Arbeitsplatz abdecken.

Die entstehenden Synergien zwischen den drei Säulen sollen genutzt werden, um die Nutzung von Open Source Soft-ware in Behörden weiter zu fördern. So können Behörden optimal von den Vor-teilen des Einsatzes von Open Source Software profitieren.

Informationstechnik: Kompetenzzentren

Open Source Software

Open Source Software ist eine frei zugängliche Software. Dies bedeutet, dass der Quelltext der Software offen für jeden zur Verfügung steht. Die Software kann unter bestimmten Voraussetzun-gen, die in den Lizenzen festgelegt sind, kostenfrei genutzt und weiterentwickelt werden. Die Transparenz des Quellcodes ermöglicht eine schnelle Ermittlung und Behebung von Fehlern. Deshalb zeichnet sich Open Source Software durch eine hohe Qualität aus.

Open Source Software hilft erfahrenen Beratern, die Behörden bei

Einsatz von Open Source Software

unterstützen – Fokus insbesondere

Leitungsebene

Neugestaltung des Internetauftritts des Kompetenzzentrums

Open Source Software mit interaktiven Elementen

Behördenüber-greifende

Bereitstellung von Open Source

Software-komponenten

(Behörden-distribution)

KompetenzzentrumOpen Source Software

Beratung Information Distribution

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Rückblick und Ausblick

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2007

Das BVA unterstützt den IT-Stab des BMI bei der Standardisierung und Koordinierung des IT-Einsatzes.

Ein Aufgabenschwerpunkt ist die Mitwirkung bei der Entwicklung und Abstimmung von Stan-dards in der Informationstechnik der öffentli-chen Verwaltung und die Pflege sowie Weiter-entwicklung von Methoden zum Einsatz dieser Standards, zur Softwareentwicklung und zum IT-Projektmanagement.

In das Aufgabenportfolio fallen unter anderem folgende Themen:

Operative und koordinierende Tätigkeiten im Rahmen der XÖV-Standardisierung,

Pflege und Weiterentwicklung des „XGene-rator“ sowie Beratung bei der Nutzung des „XGenerator“,

Betrieb, Moderation und Koordination des XRepository der deutschen Verwaltung,

Koordination, Ausbau und Betrieb des Kom-petenzzentrums Open-Source-Software,

Mitwirkung bei der Weiterentwicklung des V-Modell XT (Vorgehensmodell für die Pla-nung und Durchführung von IT-Verfahren in der Bundesverwaltung) und V-Modell XT Bund,

Unterstützung des Bundes bei der Konzepti-onierung einer IT-Gesamtarchitektur,

Aufbau und Koordination des Architektur-managements für die IT des BVA,

Weiterentwicklung des IT-WiBe-Konzeptes (Durchführung von Wirtschaftlichkeits-betrachtungen in der Bundesverwaltung, insbesondere beim Einsatz der Informati-onstechnik) und der IT-WiBe-Software „Wi-Be-Kalkulator“ sowie Support und Pflege der Software,

Mitarbeit in der UfAB-AG und Mitwirkung bei der Fortschreibung der UfAB (Unterlage für die Ausschreibung und Bewertung von IT-Leistungen).

Die BIT bündelt die operativen und koordinie-renden Tätigkeiten im Rahmen der IT-Stan-dardisierung in der Bundesverwaltung und ist in diesen Bereichen auch der Verhandlungs-partner für die Abstimmung mit Ländern und Kommunen.

Informationstechnik: Kompetenzzentren

Standards- und Methoden

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2007

Informationstechnologien entwickeln sich stän-dig weiter und die Anforderungen an einen ef-fizienten Informationsaustausch wachsen. Die strategischen Anstrengungen auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnik rücken dabei mehr und mehr auch in den Fokus staatlicher Aktivitäten.

Das BVA unterstützt eine Vielzahl staatlicher Stellen auf dem Gebiet des elektronischen Infor-mations- und Wissensmanagements im Bereich der Inneren Sicherheit. Die zentrale Aufgabe des BVA liegt hierbei im Sammeln, Aufbereiten, Zu-sammenführen und Zuleiten spezifischer Infor-mationen für die jeweils berechtigten Stellen. In diesem Bereich blickt das BVA auf eine lange Tradition zurück, denn insbesondere mit dem Ausländerzentralregister (AZR) und den elekt-ronischen Verfahren aus dem Visabereich wird diese Aufgabe seit Jahren erfolgreich wahrge-nommen.

Im Mittelpunkt der Planungen des neuen Regis-terportals standen eine schnelle und zielgrup-penspezifische Informationsgewinnung und -verteilung sowie eine gute Übersichtlichkeit und Strukturierung der aufbereiteten Daten. Eine intuitive Benutzerführung und die indivi-duelle Konfigurierbarkeit für jeden einzelnen Nutzer waren unabdingbare Anforderungen an ein solch modernes IT-Verfahren.

Der Zugriff auf mehrere im BVA angesiedelte IT-Verfahren aus dem Bereich des Aufenthalts- und Staatsangehörigkeitsrechts erfolgt nun seit dem Jahr 2009 über das Registerportal BVA als zentraler Plattform. Alle zu diesem Bereich zählenden Fachanwendungen, wie das AZR, die Visa-Anwendungen, das Register der Entschei-dungen in Staatsangehörigkeitsangelegenhei-ten folgen einem einheitlichen Designkonzept, das effiziente Arbeitsabläufe gewährleistet.

Zertifikate für sicheren Zugriff

Den Zugriff auf alle an das Registerportal ange-schlossenen Anwendungen regelt ein zentrales Zugangsverfahren. Nach einmaliger Autorisie-rung und Authentifizierung sowie durch Nut-zung entsprechender vom BVA vorab vergebe-ner Zertifikate erhält die Benutzerin oder der Benutzer über die Startseite nur auf die Verfah-ren Zugriff, für die sie oder er eine Berechtigung besitzt. Das zeitraubende Anmelden an einer Vielzahl einzelner Anwendungen entfällt, Un-terbrechungen im Arbeitsablauf werden mini-miert und die Effizienz deutlich gesteigert.

Unter den Anwendungen, die das BVA zur Ver-fügung stellt und die bereits Teil des Register-portals sind oder zukünftig werden, nehmen

Das BVA als Informationsdrehscheibe (Registerportal)

Screenshot Startseite des Registerportals

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2007

das bestehende Beteiligungsverfahren der Bun-desagentur für Arbeit (BA) und das aktuell in Umsetzung befindliche sicherheitsbehördliche Beteiligungsverfahren einen besonderen Stel-lenwert ein. In beiden Verfahren befindet sich das BVA in der zentralen Rolle als Informations- und Kommunikationsdrehscheibe, ohne dabei ein Bestandsregister aufzubauen und selbst un-mittelbar beteiligt zu sein. Die Aufgabe des BVA besteht darin, die unterschiedlichen Beteiligten und Kommunikationswege miteinander zu ver-netzen sowie die Infrastruktur für einen schnel-len, zielgerichteten und sicheren Informations-austausch zu schaffen.

Zusammenarbeit mit Ausländerbehörden

Das BA-Beteiligungsverfahren unterstützt seit 2007 die Ausländerbehörden bei der Ertei-lung von Aufenthaltstiteln, die Ausländern in Deutschland die Ausübung einer beruflichen Tätigkeit erlauben. Vor Erteilung eines solchen Aufenthaltstitels ist die Zustimmung der Bun-desagentur für Arbeit erforderlich. Über einen elektronischen Workflow werden zu diesem Zweck neben den reinen Antragsdaten auch Ar-beitsverträge verschickt.

Das sicherheitsbehördliche Beteiligungs ver-fahren (Inbetriebnahme im Jahr 2010) gewähr-leistet die Überprüfung von im Bundesgebiet aufhältigen Ausländerinnen und Ausländern vor bestimmten aufenthaltsrechtlichen Ent-scheidungen durch die zuständigen Sicherheits-behörde. Hierzu werden personenbezogene Da-ten der Antragstellerinnen und Antragstellern elektronisch verschickt und die Rückantworten der Sicherheitsbehörden empfangen. In der Fol-ge entscheiden die Ausländerbehörden über

den Aufenthalt der jeweiligen Person und übermitteln über das BVA ihre Ent-scheidung zurück an die Sicherheitsbehör-den.

Ziel beider Anwen-dungen ist es, die bis-herigen heteroge-nen aufenthalts- und arbeit srechtlichen Überprüfungsverfah-ren zu optimieren und die bundesweit rund 600 Aus-länderbehörden flächen-deckend elektronisch mit den zu beteiligenden Si-cherheitsbehörden sowie der BA zu vernetzen. Die bisherigen heterogenen Arbeitsabläufe werden so optimiert und eine Bundeseinheitlichkeit in-nerhalb der Verfahrensweise sichergestellt.

In beiden Verfahren werden sowohl ein brow-serbasierender Online-Zugriff über das Regis-terportal BVA als auch ein Austausch von XML-Daten per Webservice möglich sein. Hierdurch werden die Ausländerbehörden in die Lage versetzt, die Beteiligungs verfahren auch aus ei-ner vorhandenen ausländerbehördlichen Soft-ware zu nutzen und Daten über entsprechende Schnittstellen weiterzugeben.

BA-Beteiligungsverfahren(§ 39 AufenthG)

SBH-Beteiligungsverfahren(§ 73 Abs. 2 und 3 AufenthG)

BVA(Kommunikations-

komponente)

BVA(Kommunikations-

komponente)

LKA

LfV

ZKA

MAD

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2007

Das „Bürger-Service-Zentrum“ (BSZ) des BMI bündelt Auskunfts wünsche unabhängig davon, ob sie telefonisch, elektronisch oder papierge-

bunden im BMI eingehen. Zugleich ist es für das BMI die Anlaufstelle für über die einheitliche Behördenrufnummer 115 bei Kommunen eingegangene und von diesen weitergeleitete Anfra-gen (Second-Level-Support).

Der Schwerpunkt des BSZ liegt auf der zentrali-sierten unmittelbaren Beantwortung der Anfra-gen durch ein internes Call Center. Dessen Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter können auf eine elektronische Wissensdatenbank zugreifen, die unter anderem Beiträge der zu entlastenden Fachreferate enthält. 2008 wurde das OfficeNet des BVA auf der Basis des Wissensmanagements entwickelt.

2010 prüft das BVA die organisatorischen, fach-lichen, technischen und personellen Voraus-setzungen für die Übernahme der Aufgaben des BSZ des BMI in das BVA. Dabei ist zu berück-sichtigen, dass vom BSZ zeitlich begrenzte Auf-gabenstellungen wie ein Auskunftsservice zum „neuen Personalausweis“ ebenso abgedeckt werden sollen wie ad hoc notwendige Services, wie eine Notfall-Hotline bei Katastrophen.

Dem Regierungsprogramm „Zukunftsorientier-te Ver waltung durch Innovationen“ folgend, soll das BSZ sukzessive allen Bundesbehörden Dienst leistungen als zentrale Anlaufstelle anbie-ten und somit stufenweise zum Dienstleistungs-zentrum des Bundes für Bürgeranfragen im BVA ausgebaut werden.

Das V-Modell XT unterstützt die Arbeit von Pro-jekten, indem es die Reihenfolge von Aktivitä-ten vorgibt. So entstehen zu keinem Zeitpunkt unnötige Arbeiten und möglichst auch keine Leerlaufzeiten. Zusätzlich regelt das V-Modell XT die Kommunikation zwischen Auftragge-bern und Auftragnehmern, um typische Quel-len für Missverständnisse zwischen den Betei-ligten auszuschließen.

Der V-Modell XT Standard definiert Inhalte, die sowohl für die öffentliche Hand als auch für die Industrie gelten. Durch die allgemeine Aus-gestaltung dieses Vorgehensmodells für eine Vielzahl unterschiedlicher Aufgabengebiete werden besondere Anforderungen bundesbe-hördlicher Einrichtungen vernachlässigt. Aus diesem Grund ist die Anwendbarkeit des V-Mo-dells XT innerhalb einer Bundesbehörde nicht unmittelbar möglich.

Im Rahmen des Drei-Partner-Modells wurde daher eine behördenspezifische Variante erar-beitet, die sich durch eine direkte Integration von Bundesstandards, Nutzung von Behörden-vokabular sowie Einbindung der umgebenden Behördenorganisation, insbesondere die Ab-stimmung mit dem IT-Betrieb auszeichnet. Das Projekt hat Anfang 2010 die erste Version des V-Modell XT Bund veröffentlicht. Hierzu hat das BVA eine Änderungssteuerungsgruppe für das V-Modell XT Bund eingesetzt.

Das V-Modell XT Bund ist ein Angebot an alle Be-hörden, die Entwicklungsprojekte durchführen und dabei zusätzliche Unterstützung erhalten möchten.

Modernes Wissensmanagement

D115-Bürgerservicezentrum des BMI mit OfficeNet

Informationstechnik: Kompetenzzentren

V-Modell XT Bund

AB HERBST 2008

IN PILOTREGIONEN

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Seit April 2008 gibt es beim BVA in Köln ein El-tern-Kind-Arbeitszimmer. Für die Beschäftigten stehen zwei vernetzte Computerarbeitsplätze zur Verfügung und für die Kinder ist ein groß-zügiger Spielbereich eingerichtet: Von dem Wi-ckeltisch über Bausteine, Mal- und Lesebüchern bis zur Maltafel ist alles vorhanden. Auch eine Liegewiese zum Ausruhen ist liebevoll herge-richtet.

Das Eltern-Kind-Arbeitszimmer kann von Be-schäftigten für den Fall genutzt werden, dass die Betreuungsmöglichkeit kurzfristig ausfällt oder ein Kind leicht erkrankt ist und nicht in die Tagesstätte oder den Kindergarten gebracht werden kann.

Die Aussage einer Kollegin spricht für sich: „Ich merke, dass mein Sohn hier keine Berührungsängs-te hat, und bin sehr zufrieden mit diesem Angebot. So weiß ich, dass ich auch bei unvorhergesehenen Kita-Schließtagen oder anderen Betreuungslücken zum Dienst kommen kann.“

Die Einrichtung ist ein wichtiger Beitrag zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

BVA intern

Eltern-Kind-Arbeitszimmer eingerichtet

Am 4. Juni 2008 erhielt das BVA das Ausbildungs zertifikat der Bundesagentur für Arbeit. Bei einer Feierstunde im Histori-schen Rathaus in Köln über-reichte Oberbürgermeister Fritz Schramma die Urkunde an den Vizepräsidenten Giso Schütz.

Das BVA war einer von zehn Arbeitgebern der Stadt Köln, die das Zertifikat für ihr besonderes und innovatives Engagement im Bereich der Ausbildung erhielten.

BVA intern

Ausbildungszertifikat der Bundesagentur für Arbeit

Bundesverwaltungsamt

2007

Das Eltern-Kind-Arbeitszimmer im BVA in Köln bietet alles, was das Kinderherz begehrt

Der damalige Oberbürgermeister

der Stadt Köln, Fritz Schramma, überreichte das

Ausbildungszertifikat dem damaligen Vizepräsidenten

Giso Schütz.

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50 Jahre BundesverwaltungsamtDer zentrale Dienstleister des Bundes

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2008

Im Februar 2008 gab der damalige Bun-desaußenminister Dr. Frank-Walter Stein-meier den Startschuss für die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH). Träger der Initiative sind neben dem Auswärtigen Amt die ZfA des BVA, das Goethe-Institut (GI), der Deutsche Akade-mische Austauschdienst (DAAD) und der Pädagogische Austauschdienst (PAD).

Ziel der Initiative war es, bis 2010 ein weltum-spannendes Netz von mindestens 1.000 Part-nerschulen aufzubauen und damit bei jungen Menschen Interesse und Begeisterung für das moderne Deutschland und seine Gesellschaft zu wecken. „Dieses Ziel haben wir deutlich über-troffen“, bilanziert Joachim Lauer, Leiter der ZfA. Bereits im zweiten PASCH-Jahr zählte die Initia-tive 1.500 Partnerschulen. Aktuell werden 135 Deutsche Auslandsschulen und 825 nationale Schulen, die das Deutsche Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz anbieten, von der ZfA personell, finanziell und pädagogisch betreut. Weitere Schulen im Ausland werden durch das Goethe-Institut beim Ausbau des Deutschunter-richts unterstützt. Insgesamt 45 Millionen Euro stellte das Auswärtige Amt 2008 für die Initiati-ve zur Verfügung.

Zusätzliche Schulkoordinatoren und Fachbe-rater fördern seit Beginn von PASCH eine qua-litätsorientierte Schulentwicklung und unter-stützen die Gründung neuer Privatschulen mit deutschem Profil. Sie intensivieren die Zusam-menarbeit mit lokalen Schulen, die Deutsch als Fremdsprache anbieten und beraten sie beim Aufbau des Deutschunterrichts. Zusammen mit zusätzlich entsandten Lehrern ermöglichen sie die Einrichtung von neuen Bildungsgängen,

die zu deutschen Abschlüssen nach internatio-nalen Standards führen. Dazu gehören das Ge-mischtsprachige International Baccalaureate mit Deutsch, die Deutsche Internationale Ab-iturprüfung und das Deutsche Sprachdiplom. Um die Qualität des Unterrichts an den Deut-schen Auslandsschulen langfristig zu sichern, wurde Ende 2008 die Bund-Länder-Inspektion eingeführt. Seitdem haben 24 Inspektionen stattgefunden, die allen Schulen ein exzellentes Zeugnis ausstellen konnten.

Während 2008 der Schwerpunkt vor allem auf dem Ausbau des Partnerschulnetzwerkes, der Ausstattung der Schulen mit Lehr- und Lernmit-teln und dem Ausbau von Ganztagsangeboten lag, konzentrierte sich PASCH 2009 auf die Aus-stattung der Schulen. Insgesamt standen 2009 weitere 54 Millionen Euro zur Verfügung.

Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben

Startschuss für die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“

In aller Welt lernen junge Menschen nach deutschen und internationalen Standards.

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Rückblick und Ausblick

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2008

Das BVA ist seit 2008 Zuwendungsdienstleister für das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Das BMVBS fördert Projekte, die der Erhöhung der Verkehrssicher-heit und Vermeidung von Unfällen im Straßen-verkehr dienen. Das BVA prüft die Abrechnun-gen der Deutschen Verkehrswacht e.V. (DVW) und des Deutschen Verkehrssicherheitsrates e.V. (DVR). Dabei handelt es sich um eine Viel-zahl von meist medienwirksamen Projekten, deren Zielgruppe das gesamte gesellschaftliche Spektrum von Kindern über junge Erwachsene bis Senioren darstellt und sich an Fußgänger, Rad- und Motorradfahrer und letztlich Autofah-rer richtet.

In dem Projekt „Kinder im Straßenverkehr“ zum Beispiel informiert die deutsche Verkehrs wacht nicht nur Eltern und Erzieher von Vorschul-kindern über kindliche Verhaltensweisen und eingeschränkte Wahrnehmung im Straßen-verkehr, sondern führt über ihre örtlichen Ver-kehrswachten Verkehrssicherheitstage für Kin-der durch. Dabei können Kinder beispielsweise in Bobbycar- oder Fahrradparcours auf spiele-rische Art und Weise das Verhalten im Straßen-verkehr einüben.

Auch ältere Menschen spielen angesichts der demografischen Entwicklung eine immer wich-tigere Rolle in der Verkehrssicherheitsarbeit. So werden im Projekt „Mobil bleiben, aber sicher!“ Verkehrssicherheitstage für ältere Menschen durchgeführt, in denen praxisnahe Übungen wie Reaktionstests und Bremsübungen sowie für Mutige auch eine Überschlagssimulation durchgeführt werden.

„Hast du die Größe? Fahr mit Verantwortung“ – lautet der Titel der Kampagne des Deutschen Verkehrssicherheits rates in Zu sammen arbeit mit dem BMVBS, deren Ziel es ist, die Unfallzahlen der jungen Fahrerinnen und Fahrer zu senken und ihre Bereitschaft, sich mit die-sem Thema auseinander-zusetzen, zu aktivieren.

Der Deutsche Verkehrs-sicherheits rat schafft im Projekt „Cool fahren, Sprit sparen“ ein Fortbildungs-angebot für Fahrschulleh-rer, die ihren Schülern mit dem Eco-Driving-Training einen CO2-sparenden Fahr-stil vermitteln. Dadurch leistet das BMVBS einen Beitrag zum Nationalen Klimaschut zprogramm zur Erreichung des Kyoto-Protokolls und erhöht die Aufmerksamkeit auf einen u m w e l t f r e u n d l i c h e r e n und kraftstoffsparenden Fahrstil.

Zuwendungsmanagement

Förderung der Verkehrssicherheit

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2009

Im Rahmen der Wirtschaftskrise 2009 suchte die Bundesregierung nach Möglichkeiten, die deutsche Wirtschaft durch staatliche Investitio-nen zu stützen. Im Fokus stand hierbei insbeson-dere der Erhalt von Arbeitsplätzen. Als Ergebnis entstand das so genannte Konjunkturpaket 2, welches die Wirtschaft mit einem Gesamtvolu-men von über zehn Milliarden Euro stützen soll-te. Bekannt wurde es zum Beispiel durch die so genannte „Abwrackprämie“ für Alt-Autos.

Ein Teil dieses Konjunkturpakets sollte der Mo-dernisierung der Informations- und Kommu-nikationstechnik in der Verwaltung dienen. Daher wurde unter dem Motto „Wir gestalten Zukunft“ in diesem Rahmen auch ein 500 Mil-lionen Euro schweres IT-Investitionsprogramm aufgelegt.

Von der Idee zur Maßnahme

Als Ziele des Programms wurden die Förderung der Informations- und Kommunikationswirt-schaft (IKT) und der Erhalt von Arbeitsplät-zen sowie die Nachhaltigkeit der geförderten Maßnahmen für die Bundesverwaltung festge-schrieben.

Im März 2009 startete der IT-Stab des Bundes-ministeriums des Innern (BMI) federführend die Auswahl der Maßnahmen. Alle Ressorts und Behörden wurden aufgefordert, Vorschläge für Maßnamen einzureichen.

Im BVA sammelte eine eigens dafür eingerich-tete Projektgruppe daher Vorschläge für beson-ders wichtige und nachhaltige Maßnahmen. Mit großem Engagement reichten die Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter des BVA über 180 Ideen ein, aus denen mehr als 40 in Form von Maßnahmevorschlägen an das BMI übermittelt wurden.

Auf Grund der großen Resonanz und der Viel-zahl beantragter Maßnahmen forderte das BMI zudem Unterstützung durch das BVA bei der Auswahl geeigneter Maßnahmen an. Gerne unterstützten daher zwei Mitarbeiter des BVA – natürlich zur Neutralität verpflichtet – diese Auswahl über mehrere Wochen.

Die Maßnahmen des BVA

Als Ergebnis des Auswahlprozesses wurden dem BVA insgesamt 14 Maßnahmen mit einem Vo-lumen von über 60 Millionen Euro direkt oder indirekt bewilligt. Das BVA nimmt damit einen Spitzenplatz bei den IT-Investitionsmaßnahmen ein.

Die Maßnahmen des BVA erstrecken sich über alle Themenbereiche des Investitionspro-gramms von IT-Sicherheit über Verbesserung der IT-Organisation und Green-IT bis zu Maß-nahmen zur Stärkung einer innovativen Ver-waltung. Durch diese Maßnahmen werden die vorhandenen Kompetenzfelder des BVA in den

Informationstechnik

BVA mit der Umsetzung des Investitionsförderungsprogramms beauftragt

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Rückblick und Ausblick

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2009

Bereichen Beratung und Standards, Projektma-nagement- und Softwareentwicklung, IT-Be-trieb und Netze sowie Steuerung und Kunden-management gestärkt und weiter ausgebaut. Hervorzuheben sind hierbei insbesondere die Kompetenzzentren und der Ausbau der BIT.

Die Kompetenzzentren

Kompetenzzentrum IT-Großprojektmanage-ment

Zur Unterstützung von Großprojekten in der Bundesverwaltung wurde das Kompetenz-zentrum Großprojekt manage ment (CC GroßPM) eingerichtet. Im Rahmen des Kom-petenzzentrums unterstützt das BVA mit ei-genem Personal und externen Experten aus der Wirtschaft Großprojekte des Bundes (sie-he Artikel 2009).

Kompetenzzentrum Green IT

Das Kompetenzzentrum Green IT dient dem Transfer von Wissen zur Umsetzung energie-sparender Maßnahmen. Durch die Einrich-tung eines eigenen Green IT Musterrechen-zentrums im BVA steht das BVA an der Spitze der Entwicklung hin zu einer „grünen“ IT der Bundesverwaltung (siehe Artikel 2009)

Kompetenzzentrum Open Source Software

Das Kompetenzzentrum Open Source Soft-ware (Software mit frei verfügbarem Quell-text) unterstützt den Einsatz freier Software in der Bundesverwaltung und fördert den Wissensaustausch zu diesen Themen. Ein prominentes Beispiel für frei einsetzbare

Software ist das Bürosoftwarepaket OpenOf-fice (siehe Artikel 2007).

Die Kompetenzzentren erfreuen sich eines gro-ßen Zuspruchs, wie zahlreiche Anfragen und Projekte belegen.

Nachhaltige Entwicklung

Im Rahmen des IT-Investitionsprogramms konnten alleine im BVA über 25 neue Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter eingestellt werden. In Firmen arbeitet weiteres Personal an den Maßnahmen mit. So schafft das BVA durch die-se Maßnahmen eine effizientere und effektive-re Verwaltung auf der und sichert oder schafft gleichzeitig Arbeitsplätze bei den beteiligten Unternehmen.

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Shared Service Center

Einrichtung des Verwaltungs-Service-Zentrums2009

Die Übernahme administrativer Aufgaben an-derer Behörden und Ministerien zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte des BVA. Schon im Errichtungsgesetz vom 28. Dezember 1959 wurde festgelegt, dass das BVA als Bünde-lungsbehörde Verwaltungsaufgaben erledigen soll, die durch dieses Gesetz oder andere Bun-desgesetze zur Erledigung in eigener Zustän-digkeit zugewiesen werden.

Ab Dezember 1968 erarbeitete eine interministeriell zusammengesetzte Projektgruppe verschiedene – für die damalige Zeit höchst innovative – Mög-lichkeiten, um das Wirken der Bundes-verwaltung effizienter zu gestalten. So legte die Projektgruppe 1972 einen Be-richt vor, in dem sie erstmalig Vorschlä-ge unterbreitete zur Zentralisierung von Querschnittsfunktionen, also auf den der Binnenverwaltung zuzurech-

nenden Gebieten „Personal“, Organisation“ und „Haushalt“.

Eine wegen des innovativen Charakters der Vorschläge von der Projektgruppe beauftrag-te verfassungsrechtliche Untersuchung ergab, dass eine vollständige – das heißt mit inhaltlich weitgehenden Entscheidungsbefugnissen für die Zentralisierungsstelle verbundene – Auf-gabenübertragung wegen nicht legitimierter Kompetenzverlagerung verfassungsrechtliche Bedenken mit sich trüge. Wegen dieser Beden-ken wurde daher diese Form der Zentralisierung zunächst nicht weiter verfolgt.

Seit rund zehn Jahren kann man eine Bündelung von Querschnittsaufgaben durch optimierte und standardisierte Prozesse, einheitliche Ver-fahren sowie rationellen IT-Einsatz feststellen. Durch die Konzentration von Sachverstand lässt sich ein hoher Spezialisierungsgrad und damit ein erhöhter Qualitätsstandard erreichen. Grö-ßenzuwächse führen zudem zu Kosteneinspa-rungen.

So wird seit 1998 im BVA die Beihilfebearbeitung für andere Behörden gebündelt, gefolgt von der Zahlbarmachung der Bezüge, der Zahlung von Trennungsgeld, Reisekosten, Umzugskosten bis hin zu einem vollständigen Travel Manage-ment.

Diese Aufgabenfelder sind verfassungsrechtlich unkritisch, da es um eine Bündelung rein admi-nistrativer Querschnittsaufgaben geht, bei der keine grundsätzlichen Entscheidungskompe-tenzen übertragen werden.

Die Entwicklung ging jedoch auch darüber hi-naus und griff den o.g. Reformgedanken wie-der auf. Den verfassungsrechtlichen Bedenken wird durch Rückgriff auf das „Shared Service-Prinzip“ begegnet. Dieses Prinzip der „verteil-ten Dienstleistungen“ belässt die relevanten Entscheidungen bei den auftraggebenden Ins-titutionen, während die operativen Tätigkeiten an einen Dienstleister vergeben werden. Ein einfaches Beispiel: Die Grundentscheidung, für eine bestimmte Aufgabe Personal mit einer be-stimmten Qualifikation einzustellen, wird vom Auftraggeber getroffen. Die Durchführung des

„Einrichtung des Ver-waltungs-Service-Zent-rums – Entwicklung des Spezialisierungs- und Größenvorteilsgedan-kens von der Reform-kommission 1968-1972 bis heute“

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2009

Auswahlverfahrens, vor allem dessen Organisa-tion, übernimmt der Dienstleister, während die Auswahlentscheidung wiederum dem Auftrag-geber obliegt.

Das BVA hat für solche Dienstleistungen 2009 ein Verwaltungs-Service-Zentrum (VSZ) in Form einer Abteilung eingerichtet. Nach dem er-wähnten Shared Service-Prinzip werden im VSZ die Dienstleistungen aus den Bereichen Perso-nal, Haushalt, Organisation, Innerer Dienst und Justiziariat ausgeführt.

Durch die Aufgabenübertragungen werden zum einen die Behörden entlastet und können sich deswegen intensiver auf ihre politischen oder fachlichen Kernaufgaben konzentrieren. Zum anderen werden die übertragenen Fach-aufgaben nach einheitlichen Maßstäben quali-tativ hochwertig und effizient erledigt.

Diese prozessorientierte Vorgehensweise mit einer optimalen, eindeutig festgelegten Auf-gabenaufteilung zwischen Auftraggeber- und Auftragnehmerseite stellt – wenn man den seit den ersten Bündelungsansätzen im Jahr 1960 gegangenen Weg als evolutionäre Entwicklung erkennen mag – eine qualitativ neue Stufe einer kooperativen, effizienten und innovativen Erle-digung von binnenadministrativen Aufgaben dar.

OfficeNet wurde als Wissensmanagementsys-tem, Mitarbeiterportal, Informationsdrehschei-be und Integrationsplattform für Fachsysteme auf Basis der E-Strategie Informations- und Wissens management entwickelt. 2006 wurde es in das Regierungsprogramm der Bundes-regierung „Zukunftsorientierte Verwaltung durch Innovation“ als ein Modellprojekt und -verfahren aufgenommen.

Das BVA hat die Entwicklung der E-Strategie und der IT-Lösung OfficeNet darauf ausgerich-tet, dass sie sich auf die Aufgaben- und Orga-nisationsvielfalt der Bundesverwaltung leicht übertragen und an den individuellen Entwick-lungsstand der Behörden ohne großen Aufwand anpassen lassen. OfficeNet ist ein in der Pra-xis entwickeltes umfassend vorkonfiguriertes Wissensmanagement system für die moderne Verwaltung mit einem hohen Reifegrad. Es bil-det als Kompaktlösung individuell gewünschte Entwicklungs stufen vollständig ab und ist die ideale Plattform zum Aufbau personalisierter barrierefreier Intranet-und Extranet-Portale unter Integration des Government-Site-Builders (siehe Artikel 2003) und auch eines Open Sour-ce CMS. Durch die modulare out-of-the-box-Softwarelösung und die offene Architektur, die auf Open Source-Komponenten und Standard Portal-Technologien basiert, ist die Integrati-on in bestehende IT-Landschaften problemlos möglich.

Dies belegt der erfolgreiche Einsatz bei zahlrei-chen Institutionen wie dem Bundeskanzleramt, dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, der Deutschen Rentenversicherung.

Wissensmanagement

Mitarbeiterportal OfficeNet erfolgreich

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2009

Dieser Fall aus dem Jahr 2009 ist dem Team in besonderer Erinnerung geblieben:

Ein Bundesbediensteter – erfahrener Hunde-halter – führt seine läufige Hündin an der Leine aus. Sie passieren ein eingezäuntes Grundstück,

auf dem sich ein Rüde aufhält. Angelockt vom „Duft“ der läufi-gen Hündin wird der Rüde unru-hig, springt über den Zaun und läuft der Hündin hinterher. Dabei bringt er den Hundehalter zu Fall, der sich verletzt. Er ist infolge-dessen einige Zeit arbeitsunfähig und verursacht damit Kosten in Höhe seines Verdienstausfalls für den Bund.

Die Geltendmachung der Scha-dens ersatz ansprüche gegenüber dem Tierhalter des Rüden ver-läuft jedoch wenig erfolgreich. Denn letztlich trifft den Bundes-bediensteten das überwiegende Verschulden am Unfall. Die Ge-fahr durch die Schadensentste-hung bei Deckakten gehe laut Recht sprechung in erster Linie von dem weiblichen Tier aus. Als erfahrener Hundehalter wusste der Bundesbedienstete – oder hät-te wissen müssen – dass der von läufigen Hündinnen ausgehende „Duft“ selbst auf weite Entfernung auf ihre männlichen Artgenossen

einen Reiz auslöste, sodass sie ihnen mit beharr-licher Ausdauer folgen. Der Bundesbedienstete musste also überwiegend selbst haften.

FachaufgabeGeltendmachung übergeleite-ter Schadensersatzansprüche

Das Sachgebiet Schadensersatz bearbeitet die auf den Bund übergegangenen Schadenser-satzansprüche von Bundesbe-diensteten und deren beihilfe-berechtigten Angehörigen, die durch das Verschulden Dritter verursacht worden sind. Das BVA macht nach sorgfältiger Prüfung des Unfallsachverhalts den unfallbedingten Schaden des Bundes beim Schädiger bzw. dessen Haftpflichtver-sicherung geltend. Derzeit nimmt das BVA diese Aufgabe für 42 Kundenbehörden sowie in eigenen Angelegenheiten wahr. Pro Jahr gehen etwa 200 Schadensmeldungen beim BVA ein.

Die Unfallsachverhalte sind sehr vielfältig: vom Verkehrs-unfall, Sturz infolge Glatteises, Sportunfall, Körperverletzun-gen bis hin zum Unfall mit Beteiligung von Tieren. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt oder kurz gesagt – es gibt nichts, was es nicht gibt.

Der Bundespräsident gratuliert den Bürgerin-nen und Bürgern zu ganz besonderen Anlässen zum Beispiel zur Vollendung des 100. und des 105. Lebensjahres und danach zu jedem weite-ren Geburtstag. Hierbei unterstützt ihn das BVA bei allen Verwaltungsaufgaben rund um die Ju-biläumsangelegenheiten.

Im Jahr 2009 wurden 6.106 Ehrungen für Alters-jubilare ausgesprochen, davon 5.660 Jubilaren im Alter von 100 Jahren und 446 Gratulationen vom 105. bis 111. Geburtstag.

Ehepaaren gratuliert der Bundespräsident zu ihrer Eisernen Hochzeit (65 Jahre), der Gnaden-hochzeit (70 Jahre) und der Kronjuwelenhoch-zeit (75 Jahre). Hierbei steigen die Jubiläen seit dem Jahr 2004 wegen der Kriegstrauungen im Zweiten Weltkrieg kontinuierlich an. So konnten im Jahr 2009 insgesamt 5.343 Glück-wunschschreiben unterschriftenreif vorberei-tet werden, von denen eines anlässlich des 80. Hochzeitstages, 27 anlässlich des 75. Hochzeits-tages, 618 anlässlich des 70. Hochzeitstages und 4.697 anlässlich des 65. Hochzeitstages ergin-gen. Der Jahrestag mit der höchsten Anzahl von Jubiläen war der 23. Dezember.

Fachaufgabe

Jubiläen – Gratulationen des Bundespräsidenten

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2009

Am 26. Januar 2009 wurde in einem feierlichen Rahmen dem Vizepräsident des Bundesver-waltungsamtes, Herrn Schütz, durch den Ge-schäftsführer der Unfallkasse des Bundes, Herrn Schneider, das Zertifikat für das Arbeitsschutz-managementsystem (AMS) des BVA übergeben.

BVA intern

BVA erhält Zertifikat für Arbeitsschutzmanagement

Was ist ein Großprojekt? Aus Projekt manage-ment sicht gibt es verschiedene Merkmale die ein Großprojekt ausmachen. Als erstes Merkmal dürften die zur Verfügung stehenden Finanz-mittel einfallen. Jedoch wird ein Projekt mit hohem Kapitalbedarf, automatisch zu einem Großprojekt? Nicht nur die Finanzen spielen eine ausschlaggebende Rolle. Vielmehr Fragen wie: „Wie komplex und umfangreich sind die gestellten Aufgaben?“, „Welche Personen oder Personengruppen muss ich bei der Umsetzung des Projektes mit einbeziehen?“, „Welche po-litischen Entscheidungen könnten das Projekt beeinflussen oder vielleicht in Gefahr bringen?“ spielen hier eine Rolle.

Das BVA hat die Aufgabe übernommen, Wissen und Know-how zur effizienten und effektiven Durchführung von IT- Großprojekten zu bün-deln. Aus diesem Grund wurde im Rahmen und finanziell unterstützt durch das IT-Investitions-programm 2009 das Kompetenz zentrum Groß-projektmanagement (CC GroßPM) gegründet.

Unter Zuhilfenahme der selbst entwickelten S-O-S-Methode konnte das Kompetenzzent-rum bereits mehrere Großprojekte erfolgreich begleiten. Die S-O-S-Methode beschreibt die wichtigsten Erfolgsfaktoren eines Großprojek-

tes und die damit zu-sammenhängenden Arbeitsschritte die zum erfolgreichen Abschluss eines Pro-jektes führen.

Informationstechnik

Kompetenzzentrum Großprojektmanagement

von links:Bernhard Schneider,

Geschäftsführer der UK-BundDieter Laude,

Auditor und Aufsichtsperson der UK-BundGiso Schütz,

ehemaliger Vizepräsident des BVAThomas Heiten,

AMS-Berater und Aufsichtsperson der UK-BundGerhard Kedanna,

Mitarbeiter des BVA

Nach vierjähriger Auf-bauzeit durch das Sach-gebiet Arbeitsschutz im Inneren Dienst wurde vom 28. bis 29. Oktober 2008 das Arbeitsschutz-managementsystem des BVA erfolgreich einem Audit durch ein Team der Unfallkasse des Bun-des unterzogen. Dabei wurde am ersten Tag ein sog. „Sys-tem-Audit“ durchgeführt, in dem alle Regelungen und Dokumente des Arbeits-schutzmanagementsystems auf Vollständigkeit und Übereinstimmung mit dem „Nationalen Leitfaden für Arbeitsschutz management-systeme (NFL)“ geprüft wur-den.

Durch diesen Erfolg ist das BVA die erste Bundesbe-hörde, die über ein zertifi-ziertes Arbeits schutz mana-gementsystem verfügt und mit diesem Instrument an der kontinuierlichen Verbesse-rung des innerbetrieblichen Arbeitsschutzes arbeitet.

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Wie gut sind die Deutschen Aus landsschulen? Antwort da rauf gibt seit 2008 die Bund-Länder-Inspektion (BLI), deren Organisation und Finan-zierung in den Händen des BVA – Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) – liegt. Bislang wurden 24 Inspektionen durchgeführt – und das mit Erfolg! Alle inspizierten Schulen dürfen sich „Exzellente Deutsche Auslands schule“ nennen.

Doch bis zur Vergabe des Gütesiegels ist es ein weiter Weg: Bereits im Vorfeld helfen die Selbst-evaluation und der Besuch von „kritischen Freunden“, die Schulqualität einzuschätzen. Erst dann erfolgt die offizielle Schulinspektion durch Bund und Länder. Zunächst analysiert das Inspektorenteam die zuvor eingereichten Schuldaten und Dokumente, bevor sie die jewei-lige Schule vor Ort „ins Visier“ nehmen.

Sie hospitieren im Unterricht und überprüfen das Unterrichtsprofil als Ganzes auf seine Vali-dität. Eine maßgefertigte BLI-Software, die das BVA entwickelt hat, ermöglicht die Schulana-lyse innerhalb nur einer Woche sowie eine un-mittelbare mündliche Auswertung. Auch der schriftliche Bericht und die Jahresauswertung

werden aus der datenbankgestützten Software generiert.

Vorbildlich abgeschnitten: DS Rio de Janeiro

So stattete ein Inspektorenteam auch der Deut-schen Schule Rio de Janeiro einen Besuch ab. Vom 6. bis 13. November 2009 nahmen Rüdi-ger Hocke, Regionalbeauftragter der ZfA, Ani-ta Schröder-Klein, Mitglied des Bund-Länder-Ausschusses für Schulische Arbeit im Ausland, und Eberhard Heinzel, Inspektor der Nieder-sächsischen Schulinspektion, die Schule unter die Lupe. Anhand von 15 Qualitäts merkmalen untersuchten die Inspektoren die Leistungsfä-higkeit der Schule.

„Mich hat vor allem die interkulturelle Kom-petenz, die an der DS Rio de Janeiro vermittelt wird, beeindruckt“, erinnert sich Hocke. Im Be-reich Schulentwicklung und Pädagogisches Qualitäts management ziehen Vorstand, Schul-leitung, Lehrkräfte und Eltern gemein sam an einem Strang. Die Schule bietet außerdem ein großes Angebot an Förder unter richt, Hausauf-gabenbetreuung sowie Ganz tagsgruppen im Kindergarten an. Kein Wunder also, dass sich die Schüler, Lehrer und Eltern hier pudelwohl fühlen.

Zum Abschluss der Inspektionswoche bekommt die Schule unmittelbar ein erstes mündliches Feedback. Einige Wochen später erfolgt der In-spektionsbericht. Schlussfolgerungen und Ver-besserungsvorschläge soll die Schule in einen Aktionsplan umsetzen. Alle vier Jahre wird die Inspektion an den Schulen wiederholt. Das Mot-to: Nach der BLI ist vor der BLI!

2009Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben

Bund-Länder-Inspektion etabliert

Bund-Länder-Inspektion an der Deutschen

Schule Rio de Janeiro

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2009

Nun prangt sie am Eingang und stellt einen fri-schen Farbtupfer in der 123-jährigen Geschichte der Schmidt-Schule in Ost-Jerusalem dar: die Plakette der Partnerschulinitiative (PASCH). Verliehen wurde sie der Deutschen Auslands-schule vom damaligen Präsidenten des BVA, Dr. Jürgen Hensen.

Dr. Hensen würdigte in seiner Ansprache die Entwicklung der Schule, die in wenigen Jah-ren wieder an ihre deutschen Ursprünge an-knüpfte. In kurzer Folge erhielt sie die Prüfungs-berechtigung zum Deutschen Sprach diplom, den Status als Deutsche Auslands schule, aus Deutschland ver mittelte Lehrkräfte und baute feste Partner schaften mit Schulen in Deutsch-land auf. „Sie alle können stolz sein auf Ihre Schu-le, auch darauf, dass Schülerinnen und Schüler hier künftig die Deutsche Internationale Abitur-prüfung ablegen können“, so Dr. Hensen.

Gemeinsam freuten sich Vertreter des Schul-trägers, die Lehrerinnen und Lehrer und vor allem die Schülerinnen und Schüler über die PASCH-Plakette. „Damit dokumentiert unsere Schule auch nach außen, dass sie Teil des aus rund 1400 Partnerschulen bestehenden weltweiten Netzwerkes ist“, stellt Schulleiter Nikolaus Kir-cher zufrieden fest.

Weltweit vernetzt dank PASCH

Seit PASCH hat sich einiges verändert: „So er-reichen uns z.B. Mails von Deutschschülern aus Kasachstan und Guatemala, wir nahmen mit der Pflanzung eines Ölbaums an dem Projekt ‚Green Wave’ teil und wir sind in das Informationsnetz von PASCH eingebunden, was gerade in der isolier-ten Situation im palästinensischen Ostteil Jerusa-

lems ein Stück Freiheit und Weite bedeutet“, fasst der Schulleiter nur einige der Vorteile der Part-nerschulinitiative zusammen.

Auch in einer weiteren Initiative des Aus-wärtigen Amtes (AA) ist die Schmidt-Schule gut eingebunden: Drei junge Volontäre des AA-Frei-willigendienstes „kulturweit“ aus Deutschland sind seit Beginn des Schuljahres an der Schule. Sie sind unter anderem in den Bereichen Me-dien, Musik, innerschulische Demo kratie und Hausaufgabenbetreuung tätig.

Die Volontäre sind begeistert bei der Arbeit: „Da die Zusammenarbeit mit dem Schulleiter ausge-zeichnet klappt und er uns in unseren Aktivitäten unterstützt, warten täglich spannende Aufgaben auf uns.“

Auch Joachim Lauer, Leiter der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen, der Dr. Hensen beglei-tete, ist mit der Schmidt-Schule zufrieden: „Un-sere Fördermittel sind dort gut angelegt!“

Auslandsschulwesen – Mehr als 40 Jahre Erfahrung in Kultur- und Bildungsaufgaben

Weltweit vernetzt: PASCH-Plakette für die Schmidt-Schule Ost-Jerusalem

Dr. Jürgen Hensen (l.) zusammen mit Joachim Lauer (r.) an der Schmidt-Schule Ost-Jerusalem

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2009

Die BIT des BVA hat die Aufgabe bekommen, ein Kompetenz- und Musterrechenzentrum Green IT aufzubauen. Dieses soll Kenntnisse und Er-fahrungen zum Thema Green IT innerhalb der Bundesverwaltung bündeln. Zusammen mit weiteren Maßnahmen im Zuge des IT-Investi-tionsprogramms unterstützt dies das Ziel der Bundesregierung, den durch den IT-Betrieb ent-stehenden Energieverbrauch bis zum Jahr 2013 um 40 Prozent zu reduzieren.

Für die Transformation des Rechen zentrums im BVA zu einem Musterrechenzentrum ist ein wiederverwendbares Vorgehensmodell („Wert-schöpfungskreislauf Green IT“) entwickelt und erprobt worden. Dieses beinhaltet eine detail-lierte Analyse der Gebäude-Infrastruktur und IT-Komponenten, die Erstel-lung eines Maßnahmenka-taloges zur Verbesserung der Rechenzentrums-effizienz, eine Prio-risierung der Maß-nahmen für das Bestandsrechen-zentrum sowie die Er ar beitung eines detaillierten Um-setzungsplans.

Die zur Senkung des Energiebedarfs iden-tifizierten Maßnahmen

sind entlang ihrer Einflussdimensionen bezüg-lich Effizienz und Auslastung von Gebäude-Infrastruktur und IT-Komponenten in einem Maßnahmenkatalog strukturiert. Neben den angestrebten Energieeinsparungen ist bei kon-stantem Leistungsvolumen mittelfristig auch eine Reduktion der laufenden Betriebskosten um mehrere Hunderttausend Euro pro Jahr möglich.

Das Kompetenzzentrum dient dem Transfer der erprobten Lösungen aus dem Musterrechenzen-trum in die gesamte Bundesverwaltung. Es stellt ein zentrales Beratungsangebot zur Identifikati-on signifikanter Energieeinsparpotenziale dar. Das Leistungsportfolio umfasst klar definierte

Produkte, die sich von der Analyse des Status quo einer IT-Infrastruktur

über das Design und die Um-setzungsplanung mögli-

cher Maßnahmen zur Steigerung der Ener-

gieeffizienz bis hin zur Begleitung ei-ner Behörde bei der Umsetzung entsprechender Maßnahmen er-

strecken.

Zukünftige Projek-te interessierter Be-

hörden können von

Informationstechnik

Effiziente Energienutzung in der Informationstechnik – Das Kompetenz- und Musterrechenzentrum Green IT

Vorgehensmodell „Wertschöpfungskreislauf Green IT“

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Rückblick und Ausblick

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2009

2006 eingerichtet, unterstützt die BIT heute Bundeseinrichtungen in vielfältigen Bereichen durch umfangreiche IT-Dienstleistungen und IT-Produkte. Sie ist heute eine wichtige Institu-tion der Verwaltungsmodernisierung und ge-fragter Partner in der Behördenlandschaft.

Ein wesentliches Ziel des vom Bundeskabinett 2007 verabschiedeten Konzeptes „IT-Steuerung Bund“ ist es, zentrale IT-Angebote der Bundes-verwaltung schrittweise in leistungsstarken IT-Dienstleistungszentren zu konsolidieren. Durch ein professionelles IT-Angebot in hierfür besonders qualifizierten Einrichtungen sollen hochwertige und innovative IT-Lösungen be-reitgestellt sowie der Service weiter verbessert werden.

Der Rat der IT-Beauftragten der Bundesregie-rung hat daher in seiner Sitzung am 01.12.2009 die Bundesstelle für Informationstechnik (BIT) des Bundesverwaltungsamtes zu einem der ers-ten drei IT-Dienstleistungszentren (DLZ-IT) des Bundes benannt.

Bereits jetzt versorgt die BIT rund 200 Einrich-tungen der Bundesverwaltung sowie Länder und Kommunen mit IT-Lösungen und -Dienst-leistungen.

Als DLZ IT und Partner der Bundesbehörden ist die BIT bestmöglich aufgestellt und das Jahr 2010 steht ganz im Zeichen des weiteren Aus-baus sowie der Optimierung des Portfolios.

Informationstechnik

BIT wird Dienstleistungszentrum IT

den Ergebnissen des Musterrechenzentrums profitieren und ihrerseits durch Informationen an das Kompetenzzentrum die Erfahrungsbasis vergrößern. Das Beratungsangebot erstreckt sich dabei vom Rechenzentrum bis zum IT-Ar-beitsplatz.

Weitere Informationen unter www.GreenIT.bund.

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Am 10. März 2010 verabschiedete Bundesminis-ter des Innern Dr. Thomas de Maizière Herrn Dr. Hensen nach 15-jähriger Amtszeit als Präsident des Bundesverwaltungsamtes in den Ruhe-stand. Gleichzeitig führte er dessen Nachfolger, Herrn Christoph Verenkotte, in sein neues Amt ein. Rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter des Bundesverwaltungsamtes und etwa 200 externe Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nahmen an dem Festakt im Ma-ternushaus in Köln teil. Musikalisch wurde die Feier vom Bundespolizeiorchester Hannover begleitet.

Bundesminister des Innern Dr. de Maizière lob-te Dr. Hensen vor allem für die Einrichtung des Dienstleistungszentrums 1998, das heute Bezü-ge, Beihilfe und Reisekosten für fast 100 Institu-tionen abrechnet. Auch die Errichtung der Bun-desstelle für Informationstechnik (BIT) gehöre zu Dr. Hensens großen Errungenschaften. Seit ihrer Gründung 2006 versorgt die BIT weit über 200 Behörden und andere Einrichtungen mit IT-Lösungen und -Dienstleistungen. Ein weiteres Verdienst sei die Einrichtung des Verwaltungs-

BVA intern: Die Präsidenten

Christoph Verenkotte löst Dr. Jürgen Hensen ab2010

Der Bundesminister des Innern, Dr. Tho-mas de Maizière, lobte die Verdienste des scheidenden Präsidenten Dr. Jürgen Hen-sen:

„Sie, Herr Dr. Hensen, können stolz auf das Erreichte sein. Die Entwicklung des BVA von einer eher reaktiv angelegten Behörde hin zu einem Dienstleistungszentrum – das sei-ne Dienstleistungen verwaltungsintern und – extern anbietet – ist vor allem das Resultat eines Prozesses des Umdenkens. Es ist Ihr Verdienst, diesen Prozess zusammen mit Ihrem langjährigen Vizepräsidenten Giso Schütz angestoßen (...) zu haben. Die hier-zu notwendigen Diskussionen haben Sie mit großer Konsequenz, Nachdrücklichkeit und Leidenschaft, aber auch mit unübersehba-rem Vergnügen geführt.“

Service-Zentrums, das standardisierbare Tei-laufgaben aus den Verwaltungsbereichen der unterstützten Behörden übernimmt.

1960 Karl von Rumohr

1969 Dr. Bert Even

1967 Dr. Walther Schultheiß

1966 Alfred Faude

v.l.: Christoph Ver-enkotte, Dr. Thomas de Maiziere und Dr. Jürgen Hensen beim Amtsleiterwechsel im Maternushaus

Bundesminister des Innern Dr. Thomas de Maizière überreicht dem scheidenden Präsidenten Dr. Jürgen Hensen seine Urkunde

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Rückblick und Ausblick

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2010

Christoph Verenkotte versprach seinen zukünftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern:

„Ich will Ihnen ein fairer, pragmatischer und stets ge-sprächsbereiter Partner sein. Und das alles geht nur mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Deshalb ist vor allem eins wichtig: Wir brauchen ein Miteinander von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den unterschied-lichen Leitungsebenen – bis hoch ins Ministerium. Wir brauchen offene Kommunikation, wir brauchen Transpa-renz von Abläufen und Entscheidungen und das Gespräch miteinander – und auch die Zeit dafür! Ich bin fest davon überzeugt und meine Berufserfahrung hat mich darin be-stärkt: Nur wer versteht, wie sein Beitrag sich einordnet in den Zusammenhang einer Gesamtaufgabe und wie wich-tig jeder Teilbeitrag für das Gelingen des Ganzen ist, wird sich voll engagieren. Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter, ich will Ihnen ein offener, zuhörender und zugewand-ter aber auch entscheidungsfreudiger Präsident sein.“

Christoph Verenkotte

Christoph Verenkotte wurde am 19. August 1958 in Rüdesheim am Rhein geboren. Er stu-dierte Rechtswissenschaft, Geschichte und Philosophie in Bonn. Nach der zweiten juristi-schen Staatsprüfung 1987 und zweijähriger Be-schäftigung als Rechtsanwalt begann er seine Tätigkeit im öffentlichen Dienst. Zunächst war er im BVA Referatsleiter Auswanderungswesen, wenig später wurde er Leiter des Referats für Or-ganisation und Außenstellen.

Im Jahr 1990 rief dann das BMI. Polizeiabteilung – Rauschgift/Organisierte Kriminalität. Es folg-ten drei Jahre als Persönlicher Referent beim damaligen Parlamentarischen Staatssekretär und ersten Aussiedlerbeauftragten der Bundes-regierung, Dr. Horst Waffenschmidt.

Nach kurzer Phase als Referatsleiter im BMI zog es Herrn Verenkotte aber wieder zurück ins BVA. Hier übernahm er die Leitung der Abtei-lung VIII, die mit mehr als 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern damals die größte des Hauses war. Vier Jahre später wechselte Herr Verenkot-te wieder ins BMI. Dort war er zunächst Referats-leiter für EU-Angelegeheiten der Polizeiabtei-lung, anschließend vier Jahre lang im IT-Stab. Anfang 2006 wurde er vom damaligen Bundes-minister des Innern, Dr. Wolfgang Schäuble, in die Abteilung Bundespolizei berufen. Dort war er zunächst als Unterabteilungsleiter, seit Mai 2008 dann als Leiter der Abteilung tätig. Seit März 2010 ist er Präsident des Bundesverwal-tungsamtes.

1989 Christoph Grünig

1995Dr. Jürgen Hensen

2010 Christoph Verenkotte

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2010

Ab dem 1. November 2010 kann der neue Perso-nalausweis in den Bürgerämtern der Kommu-nen beantragt werden. Mit der im neuen Do-kument integrierten eID-Funktion können sich Bürgerinnen und Bürger künftig im Internet einfach und verlässlich ausweisen.

Bereits zum 1. Mai 2010 ist ein wichtiger Teil des zugrunde liegenden Gesetzes über Personal-ausweise und den elektronischen Identitäts-nachweis in Kraft getreten: Mit der Aufnahme des Wirkbetriebs der Vergabestelle für Berech-tigungszertifikate im Bundesverwaltungsamt können Anbieter, die ihre personalisierten Dienste auf Basis einer Authentisierung mit dem

neuen Personalausweis anbieten wollen, die da-für erforderlichen Berechtigungen beantragen. Erste Anträge sind bereits gestellt worden.

„Mit dem neuen Personalausweis setzt Deutsch-land Standards für das Identitätsmanagement und den Datenschutz in der Online-Welt. Nutzer und Anbieter können auf der Grundlage staatli-cher Berechtigungszertifikate künftig darauf vertrauen, mit wem sie ihre elektronischen Ge-schäfte abwickeln“, so Cornelia Rogall-Grothe, IT-Beauftrage der Bundesregierung und Staats-sekretärin im Bundesinnenministerium.

Die staatliche Vergabestelle für Berechtigungs-zertifikate prüft die Anträge der Diensteanbie-ter und erteilt die Berechtigungen, wenn alle gesetzlichen und datenschutzrechtlichen Vor-aussetzungen erfüllt werden. Sie legt darüber hinaus fest, welche Datenkategorien ein Dienst aus dem Personalausweis abfragen darf. Das Be-rechtigungszertifikat ermöglicht dem Anbieter, nur die Datenfelder aus dem Personalausweis auszulesen, die für den Geschäftsabschluss be-nötigt werden. Bei Missbrauch oder Verstößen können die Berechtigungen zurückgenommen und Bußgelder verhängt werden.

„Sicherheit, Vertrauen und Transparenz sind die wesentlichen Aspekte bei der Nutzung der eID-Funktion des neuen Personalausweises“, erklärte Christoph Verenkotte, Präsident des Bundesverwaltungsamtes. „Die Vergabestel-le befindet sich in enger Abstimmung mit den Datenschutzbehörden des Bundes und der Län-der, so dass wir nach einer Prüfung schnell und nachhaltig auf einen Missbrauch der Berechti-gung reagieren werden.“

Informationstechnik

Neuer Personalausweis: Vergabestelle für Berechtigungszertifikate nimmt Betrieb auf

Der neue Personal-ausweis ermöglicht unter höchsten Da-tenschutzstandards

eine zuverlässige Identifizierung – auch im Internet

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2010

Unter www.personalausweisportal.de können sich Bürgerinnen und Bürger, Firmen und Ver-waltungen umfassend über den neuen Ausweis informieren. Das Informations- und Servicepor-tal gibt Auskünfte zu den neuen Funktionen, zur Handhabung und zum Schutz der persönli-chen Daten. Diensteanbieter können über diese Website ihre Anträge auf die Erteilung von Be-rechtigungszertifikaten bei der Vergabestelle für Berechtigungszertifikate stellen.

Der neue Ausweis hat die Größe einer Scheck-karte. Die aufgedruckten Daten werden auf einem Chip im Karteninneren digital abge-legt. Mit der integrierten eID-Funktion können Dienstleister aus E Business und E Government künftig Online-Anwendungen anbieten, bei de-nen sich die Nutzer mit ihrem Personalausweis anmelden und registrieren. Zusätzlich ist der Ausweis für das Unterschreiben mit der elektro-nischen Signatur vorbereitet.

Um die Identität der Nutzer zu schützen, sind die Identitätsdaten kryptografisch verschlüs-selt hinterlegt. Auch die Übertragung findet verschlüsselt statt. Ein Zugriffssystem, das auf staatlich vergebenen Berechtigungszertifika-ten basiert, regelt, wer zu welchem Zeitpunkt auf welche personenbezogenen Ausweisdaten zugreifen darf.

Eine Umtauschpflicht der alten Ausweise be-steht nicht. Ein vorzeitiger Umtausch ab dem 1. November ist aber möglich.

Das BVA präsentiert den neuen Personalausweis auf der CeBit. Zahl-reiche Messebesucher interessieren sich sehr für das neue Dokument.

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BVA intern

Karneval im BVA2010

„ALAAF“ heißt es jedes Jahr im BVA-Haupthaus in Köln-Riehl. Der Personalrat orga-nisiert für alle Beschäftig ten an Weiberfastnacht eine Kar nevalsfeier.

Seit 1994 gestaltet die Per-sonalvertretung auch einen eigenen BVA-Karnevalsor-den. Ein schönes Andenken für alle Beschäftigten.

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Rückblick und Ausblick

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2003

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Die Behördenleitung

Präsidenten

1959 - 1966 Karl von Rumohr

1966 - 1967 Alfred Faude

1967 - 1969 Dr. Walther Schultheiss

1969 - 1990 Dr. Bert Even

1990 - 1995 Christoph Grünig

1995 - 2010 Dr. Jürgen Hensen

seit März 2010 Christoph Verenkotte

Vizepräsidenten

1980 - 1987 Dr. Arnold Wattler

1987 - 1994 Dr. Ernst Liesner

1994 - 1998 Dr. Goswin Lörken

1998 - 2009 Giso Schütz

seit März 2009 Wolfgang Petersson

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Rückblick und Ausblick

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Organigramm 2010

Abte i lung I

ZentraleSteuerungsaufgaben;IT-Fachverfahren BVA

Ltd. RD Kretschmar

1833

Postanschrift 50728 KölnHausanschrift Barbarastr. 1

50735 Köln

Telefon 022899 358-0Telefax 022899 358-2823E-Mail [email protected] www.bundesverwaltungsamt.de

PräsidentVerenkotte

Vizepräsident

Petersson

2000

2010

Referatsgruppe I I B

Europäischer Sozialfonds undKommunal-Kombi; Entschädi-

gung; Wiedergutmachung;Sogenannte Jugendsekten

und Psychogruppen; Informationsstelle für

Auswanderer u.Auslandstätige

LeiterLtd . RD Weber

4123

ZfA 1

FachbereichRegionale Betreuung

(Förderung)

L td . RD R ingkamp

1433

Refe ra t IV 1

Grundsatzreferat

RD D imper4452

Refe ra t IV 2

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

RR Z ink le r4564

Refe ra t IV 3

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

N.N.4564

Refe ra t IV 4

Vergabe und Einzug vonBildungskrediten

RR' in Dr . Ta laska4468

Refe ra t IV 5Außenstelle Nürnberg

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

RR He in r i ch6152-8900

Abte i lung IV

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen;Vergabe und Einzug von

Bildungskrediten

Abte i lungspräs ident inDr . Set tekorn

4450

Refe ra t I I B 6

A u ß e n s t e l l e B o n n

Informationsstelle für Aus-wanderer und Auslandstätige;

Auskunftserteilung überausländisches Recht

L td . RD Weber4123

Abte i lung V I

Zentralstelle für dasAuslandsschulwesen

Abte i lungspräs identLauer

1432

ZfA 3

FachbereichPädagogisches Personal;

Öffentlichkeitsarbeit

L td . RSchD Löche l t

1430

Refe ra t I I B 5

Sogenannte Jugendsektenund Psychogruppen;

öffentliches Vereinswesen;Gräbergesetz;

Schwerbehindertenrecht

ORR' in Mahr4106

Ärz t l i cher und soz ia le r D iens tBetriebsarzt

Dr . Cas t i l l o1175 / 1176

Persona lve r t re tungVorsitzender des Gesamtpersonalrates

ROAR Hagemann1237

Gesamtver t rauensperson fü r d ieBe lange beh inder te r Menschen

ROS Töp fe r9315

Gle ichs te l lungsbeau f t rag te

AI ' i n Paschke1230

Referatsgruppe I I A

Zuwendungen;Sport- und Kulturförderung;ESF-Bescheinigungsstelle

LeiterLtd . RD Deckenbrock

4219

Refe ra t I I A 3

Grundsatzangelegenheiten;Zuwendungen an diepolitischen Stiftungen

L td . RD Deckenbrock4219

Refe ra t I I A 4

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ,

des BMVBSund im Sportstättenbau

Frau Preuscho f f8645

Refe ra t I I A 5

Zuwendungen:- im Bereich des BMAS und des BMG und an die Suchdienste- für Hilfen in Aussiedlungs- gebieten

RD Mauer8633

Refe ra t I I A 6

Zuwendungen im Bereich des AA und

des BMJ, ESF-Bescheinigungsstelle

ORR L ipsk i4203

Refe ra t I I B 3Außenstelle Bonn

Entschädigung;Wiedergutmachung;Wiedereinziehungvon Konsularhilfen

RD Banner t8101

Refe ra t I I A 2

Zuwendungen im BereichKultur

RD Kretz4312

Refe ra t I I B 4

Koordinierungs- undOrdnungsaufgaben;Ehrungsaufgaben

des Bundespräsidenten;Beglaubigungen;

Urheberrecht

ORR' in Jus t4014

Refe ra t I I A 1

Zuwendungen im BereichSport

RR ' in Dr . Becker -Pe lze r4303

Gehe imschu tzbeau f t rag te r

ORR Frank

4130

Beauf t rag te fü r den Datenschu tz

RD' in B lohm1734

Refe ra t I B 2

Finanzmanagement undBeschaffung

N.N.1851

Refe ra t I A 3

Innerer Dienst;Beschaffungswesen;

Registratur

ORR Groß2218

Refe ra t I B 3

Projektmanagementund Softwareentwicklung

(Abteilung I bisReferatsgruppe III A)

N.N.1538

Referatsgruppe I B

IT-Fachverfahren BVA

LeiterAbte i lungspräs ident

Keusekot ten

1835

Refe ra t I B 1

Gesamtplanung undKoordination

ORR Salz 1845

Refe ra t I A 1 (a )

Personalmanagement;Personalentwicklung

RD Dr . Schu lz1828

Refe ra t I A 2

Organisation,Aufgabenkritik;

Strategie

RD He inz1931

Refe ra t I B 5

Dokumenten- undWorkflowmanagement

N.N.1534

Refe ra t I A 5

Justiziariat

RD ' in B lohm

1734

Refe ra t I A 4

Haushalt

RD HyzakBeauftragter für denHaushalt (§ 9 BHO)

2213

Refe ra t I A 6

Controlling;Kosten- und

Leistungsrechnung

ORR Groß2218

ProjektgruppeEinziehung des Vermögens

verbotener Vereine

L td . RD Weber4123

Refe ra t I I B 7

Waffenrechtliche Erlaubnisse

ORR Wür tenberger4111

Stand: 30.06.2010

Refera t V I I I 1

Grundsatz,Organisationsberatung

RD Faßbender4757

Refe ra t V I I I 2

Organisationsberatung,

N.N.4758

Refe ra t V I I I 4

Prüfung und Beratungen imBereich Zuwendungen;Dienstleistungen Innen-

revision und Finanzkontrolle

RR ' in z .A . Ma ie r4745

Europäischer Sozialfonds(Prüfstelle)

RAR The isen4743

Refe ra t V I I I 3

Organisationsberatung,Eingruppierungsfragen,EU-Twinning-Projekte

Nationale CAF-Zentralstelle

ORR Schulz 4753

Abte i lung V I I

Dienstleistungszentrum (DLZ)Personalkosten;

Personalnebenkosten

Ltd. RD Hübenthal

4622

Refe ra t V I I I 5

Ausbildung

ORR Ste ink rüger 1748

Refe ra t V I I I 6

Berufsbildung(zuständige Stelle nach § 73

Berufsbildungsgesetz);Prüfungsamt

RD' in Sawinsky1726

St Innenrev is ion / V ISA-Prü fung

unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt4731

Refe ra t V I I B 2

Personalkosten;Besoldung, Entgelt

Her r Lev ien4312

Refe ra t V I I A 4A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Jobticket;Versanddienstleistungen /

PostaustauschBundesbehörden;

Versorgungsrücklage /Versorgungsfonds;

Rentenabwicklung MfS/Mdl;Verdienstausfall

N .N.7586

ProjektgruppeIT-Servicemanagement

(ITSM)

RD Hader1105

St IT -S icherhe i t sbeau f t rag te r /IT -Gehe imschu tzveran twor t l i cher

RR Dr . B rücknerunmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt

1732

Refe ra t V I I B 1

Personalkosten;Grundsatz

RD Spieldenner4411

Refe ra t V I I A 1A u ß e n s t e l l e H a m m

Personalnebenkosten;Travel Management

RD R ich te r9660

Referatsgruppe V I I A

Personalnebenkosten;Jobticket

LeiterN.N.

4622

ReferatsgruppeVI I B

Personalkosten;Familienkasse

LeiterN.N.

4622

Refera t V I I A 3

Personalnebenkosten; Beihilfen; Visa-Prüfung

Beihilfen

ORR Mar t ius4678

II StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

Refe ra t I I A 7

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ

ORR Frank4130

Abte i lung I I

Zuwendungen;Sport- und Kulturförderung;Informationsstelle für Aus-wanderer u. Auslandstätige

Abte i lungspräs ident inBechto ld

4221

Abte i lung V I I I

VerwaltungsmodernisierungOrganisationsberatung;

Innenrevision;Ausbildung und Berufsbildung

Ltd . RD Kraus

4750

VII StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

VI StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

IV StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

Arbe i t sschu tzausschuss

RR Groß2218

Refe ra t I I I A 2

Koordination undWeiterentwicklungFacharchitektur,

Anforderungs- undQualitätsmanagement

RR' in M i t tag1355

Refe ra t I I I A 3

Servicestelle ausländischeFunddokumente,

Ausländervereinsregister

ORR Wol te r1330

Refe ra t I I I B 6A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Zentrale Dienste,Spätaussiedler-

aufnahmeverfahren,Rechtsbehelfe

RD Lumme9401

Refe ra t I I I B 5A u ß e n s t e l l e F r i e d l a n d

Spätaussiedler-aufnahmeverfahren

ROAR Mruga l la9300

Refe ra t I I I B 2

Einbürgerungen in dendeutschen Staatsverband

N. N .4268

Referatsgruppe I I I A

Informations- und Wissens-management Innere

Sicherheit;Ausländerzentralregister;Schengener Informations-

system; Visa; VIS

LeiterLtd . RD Dicke

1333

Abte i lung I I I

Innere Sicherheit;Ausländer;

Staatsangehörigkeit;Spätaussiedler

Abte i lungspräs identMaßol le

1332/4250

Referatsgruppe I I I B

Staatsangehörigkeit;Einbürgerung;

Spätaussiedleraufnahme

LeiterLtd . RD Sehmsdorf

4285

Refe ra t I I I A 4

Visa

RR' inxCz x ychon de Med ina

1218

Refe ra t I I I B 3

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit

ORR Lochmann4155

Refe ra t I I I B 4

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit,

Heimkehrerangelegenheiten

RR' in Eckhard t4164

Refe ra t I I I A 5

Ausländerzentralregister;Schengener Informations-

system

ORR K le iber1353

Refe ra t I I I B 1

Rechts- undGrundsatzangelegenheiten

ORR' in Pa lm4263

Refe ra t I I I A 1

Querschnittsaufgaben;Informations- und

WissensmanagementInnere Sicherheit

Ltd. RD Dicke1333

Refe ra t I I I A 6

AufbaustabEuropä isches V isaIn fo rmat ion Sys tem

(VIS)

RR' inC x zychon de Med ina

1218

III StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

A u ß e n s t e l l eB e r l i n - L i c h t e n b e r gAusbildungszentrum

ROAR' in Schwantes 7214

VIII StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

BIT 1

Koordination, Kunden- undServicemanagement

N.N.3844

BIT 2

IT-Beratung,Kompetenzzentrum

Vorgangsbearbeitung,Prozesse und Organisation

ORR Dr . Schnackenbu rg1623

BIT 4

Projektmanagement undSoftwareentwicklung

Her r Ka lmund-Ne iß1643

BIT 3

Projektmanagement undSoftwareentwicklung

(Government Site Builder,Portal Bund.de,

Kompetenzzentrum CMS)

Frau Mazurek4869

BIT 5

IT-Betrieb

RD Hader1105

BIT 6

IT-Netze, IT-Sicherheit

N .N.1145

Bundesste l le fürIn format ionstechnik

(BIT)

Abte i lungspräs identKeusekot ten

1835

Refe ra t V I I I 7

Dienstleistungsportalbund.de,

Fachredaktion

N.N.4369

Refe ra t I B 4

Projektmanagementund Softwareentwicklung

(Referatsgruppe III Bbis Abt. VIII)

ORR Bürger4828

Legende:Aufgabe wird in einerAußenstelle wahrgenommen

Refe ra t I I A 8A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ,

des BKM und für das THW

RD Lumme9401

Referatsgruppe I A

ZentraleSteuerungsaufgaben

LeiterN.N.

ProjektgruppeReengineering derPlattformen Innere

Sicherheit(RISP)

Her r Tank1546

Refe ra t IV 6Außenstelle Friedland

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

ROAR Mruga l la9300

BIT 7

Standards und Methoden,Kompetenzzentrum Open

Source Software

RR Dr . Lange1649

ProjektgruppeeBAföG

ORR Bürger4828

Refe ra t VSZ 3A u ß e n s t e l l e G i e ß e n

Serv icezen t rumPersona lgewinnung

(SZP)

ROAR Crass9948

ProjektgruppeIdentitätsmanagement

(PG IDM)

ORR' in R ieger1630

Refe ra t VSZ 5A u ß e n s t e l l e B o n n

F inanzmanagement

Frau Lang1918/8857

Team VSZ 6

Organ isa t ion

1931

Team VSZ 7

Innere r D iens t

2218

Refe ra t VSZ 1A u ß e n s t e l l e B o n n

Grundsa tz

RD Cös te r8750

Team VSZ 8

Jus t i z ia r ia t

1734

ProjektgruppeBeihilfe mit FAVORIT

ORR Martius4678

Refe ra t VSZ 4A u ß e n s t e l l e B o n n

Elektronisches Personal-und Zeitmanagement (ePZ)

- Bereich Bonn -N .N.

8733- Bereich Bramsche -

RD Lumme9401

- Bereich Berlin -N.N.

ProjektgruppeNetze des Bundes

(PG NdB)

RD Paraskewopoulos4864 /1558

A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Innerer Dienst Berlin;Liegenschaftsverwaltung

Berliner Objekte;Gästehäuser

N.N.7454

Ver t rauensperson fü r d ieBe lange beh inder te r Menschen

Paefgen1171

Refe ra t VSZ 2A u ß e n s t e l l e B o n n

Serv icezen t rumPersona lgewinnung

(SZP)

RD Wöl lgens8204

Abte i lung V

Verwa l tungs-Serv ice -Zen t rum

(VSZ)

Ltd. RD Dieckmann

8748

Refe ra t V I I B 3

Personalkosten;Besoldung, Entgelt

ORR' in Fawa le4508

Refe ra t V I I B 4A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Personalkosten;Besoldung, Entgelt

RD'in Engels7163

Refe ra t V I I B 5A u ß e n s t e l l e B o n n

Personalkosten;Entgelt

ORR' in Cremer5909

Refe ra t V I I B 6

Personalkosten;Familienkasse, Unständige

Bezüge

ORR'in Bollmann-Nelles4610

Refe ra t V I I A 2A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Personalnebenkosten;Travel Management

RD Lumme9401

Geschäftsstelledes Bündnisses für

Demokratie und Toleranz

GeschäftsführerDr . Rosen tha l

030 / 23634080

stellv. Leiterin GeschäftsstelleHar tmann

030 / 23634080

ProjektgruppeVergabestelle für

Berechtigungszertifikate(PG VfB)

L td . RD D icke 1333

ProjektgruppeKonjunkturprogramm II

(KoPro II)

Ltd. RD Kretschmar1833

ProjektgruppeBürgerservicezentrum

(PG BSZ)

RD Cöster8750

Refe ra t I I B 1

Zuwendungen im Bereich desEuropäischen Sozialfonds

(ESF)

ORR Sandvoß4718

Refe ra t I I B 2

Zuwendungen im Bereich desBundesprogrammsKommunal-Kombi

RD Bader4706

ZfA 2

FachbereichPädagogisches

Qualitätsmanagement,Deutsch als Fremdsprache

N.N.

1417

ZfA 4

Zentrale administrativeAufgaben

RR´ in Oebbecke

1527

ZfA 5

Finanzielle Betreuung derLehrkräfte

RD Randera th

1525

Projektgruppe

ProjektgruppeKoordination DLZ-IT

ROAR Hackethal

1930

ProjektgruppeEnergieeffizienz in der IT /

Green IT(PG enIT)

RR Dr. Henseler 1109

ProjektgruppeWiderspruchs- und Ordnungs-

widrigkeitenbehörden nachdem Umweltauditgesetz;

übergeleiteteSchadensersatzansprüche

ORR´ in Decruppe-F ieb ig4123

ProjektgruppeNationales Waffenregister

(PG NWR)

RR' in Lacour 1851

Refe ra t I A 1 (b )

Personaladministration

RD Dr . Schu lz1828

Refe ra t I ÖA

Presse; Öffentlichkeitsarbeit;Informations- und

Wissensmanagement;Leitungsnahe

Koordinationsaufgaben

ORR' in Beaumar tPressesprecherin

(unmittelbar Herrn Präsidentunterstellt)

1929

Abte i lung I

ZentraleSteuerungsaufgaben;IT-Fachverfahren BVA

Ltd. RD Kretschmar

1833

Postanschrift 50728 KölnHausanschrift Barbarastr. 1

50735 Köln

Telefon 022899 358-0Telefax 022899 358-2823E-Mail [email protected] www.bundesverwaltungsamt.de

PräsidentVerenkotte

Vizepräsident

Petersson

2000

2010

Referatsgruppe I I B

Europäischer Sozialfonds undKommunal-Kombi; Entschädi-

gung; Wiedergutmachung;Sogenannte Jugendsekten

und Psychogruppen; Informationsstelle für

Auswanderer u.Auslandstätige

LeiterLtd . RD Weber

4123

ZfA 1

FachbereichRegionale Betreuung

(Förderung)

L td . RD R ingkamp

1433

Refe ra t IV 1

Grundsatzreferat

RD D imper4452

Refe ra t IV 2

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

RR Z ink le r4564

Refe ra t IV 3

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

N.N.4564

Refe ra t IV 4

Vergabe und Einzug vonBildungskrediten

RR' in Dr . Ta laska4468

Refe ra t IV 5Außenstelle Nürnberg

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

RR He in r i ch6152-8900

Abte i lung IV

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen;Vergabe und Einzug von

Bildungskrediten

Abte i lungspräs ident inDr . Set tekorn

4450

Refe ra t I I B 6

A u ß e n s t e l l e B o n n

Informationsstelle für Aus-wanderer und Auslandstätige;

Auskunftserteilung überausländisches Recht

L td . RD Weber4123

Abte i lung V I

Zentralstelle für dasAuslandsschulwesen

Abte i lungspräs identLauer

1432

ZfA 3

FachbereichPädagogisches Personal;

Öffentlichkeitsarbeit

L td . RSchD Löche l t

1430

Refe ra t I I B 5

Sogenannte Jugendsektenund Psychogruppen;

öffentliches Vereinswesen;Gräbergesetz;

Schwerbehindertenrecht

ORR' in Mahr4106

Ärz t l i cher und soz ia le r D iens tBetriebsarzt

Dr . Cas t i l l o1175 / 1176

Persona lve r t re tungVorsitzender des Gesamtpersonalrates

ROAR Hagemann1237

Gesamtver t rauensperson fü r d ieBe lange beh inder te r Menschen

ROS Töp fe r9315

Gle ichs te l lungsbeau f t rag te

AI ' i n Paschke1230

Referatsgruppe I I A

Zuwendungen;Sport- und Kulturförderung;ESF-Bescheinigungsstelle

LeiterLtd . RD Deckenbrock

4219

Refe ra t I I A 3

Grundsatzangelegenheiten;Zuwendungen an diepolitischen Stiftungen

L td . RD Deckenbrock4219

Refe ra t I I A 4

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ,

des BMVBSund im Sportstättenbau

Frau Preuscho f f8645

Refe ra t I I A 5

Zuwendungen:- im Bereich des BMAS und des BMG und an die Suchdienste- für Hilfen in Aussiedlungs- gebieten

RD Mauer8633

Refe ra t I I A 6

Zuwendungen im Bereich des AA und

des BMJ, ESF-Bescheinigungsstelle

ORR L ipsk i4203

Refe ra t I I B 3Außenstelle Bonn

Entschädigung;Wiedergutmachung;Wiedereinziehungvon Konsularhilfen

RD Banner t8101

Refe ra t I I A 2

Zuwendungen im BereichKultur

RD Kretz4312

Refe ra t I I B 4

Koordinierungs- undOrdnungsaufgaben;Ehrungsaufgaben

des Bundespräsidenten;Beglaubigungen;

Urheberrecht

ORR' in Jus t4014

Refe ra t I I A 1

Zuwendungen im BereichSport

RR ' in Dr . Becker -Pe lze r4303

Gehe imschu tzbeau f t rag te r

ORR Frank

4130

Beauf t rag te fü r den Datenschu tz

RD' in B lohm1734

Refe ra t I B 2

Finanzmanagement undBeschaffung

N.N.1851

Refe ra t I A 3

Innerer Dienst;Beschaffungswesen;

Registratur

ORR Groß2218

Refe ra t I B 3

Projektmanagementund Softwareentwicklung

(Abteilung I bisReferatsgruppe III A)

N.N.1538

Referatsgruppe I B

IT-Fachverfahren BVA

LeiterAbte i lungspräs ident

Keusekot ten

1835

Refe ra t I B 1

Gesamtplanung undKoordination

ORR Salz 1845

Refe ra t I A 1 (a )

Personalmanagement;Personalentwicklung

RD Dr . Schu lz1828

Refe ra t I A 2

Organisation,Aufgabenkritik;

Strategie

RD He inz1931

Refe ra t I B 5

Dokumenten- undWorkflowmanagement

N.N.1534

Refe ra t I A 5

Justiziariat

RD ' in B lohm

1734

Refe ra t I A 4

Haushalt

RD HyzakBeauftragter für denHaushalt (§ 9 BHO)

2213

Refe ra t I A 6

Controlling;Kosten- und

Leistungsrechnung

ORR Groß2218

ProjektgruppeEinziehung des Vermögens

verbotener Vereine

L td . RD Weber4123

Refe ra t I I B 7

Waffenrechtliche Erlaubnisse

ORR Wür tenberger4111

Stand: 30.06.2010

Refera t V I I I 1

Grundsatz,Organisationsberatung

RD Faßbender4757

Refe ra t V I I I 2

Organisationsberatung,

N.N.4758

Refe ra t V I I I 4

Prüfung und Beratungen imBereich Zuwendungen;Dienstleistungen Innen-

revision und Finanzkontrolle

RR ' in z .A . Ma ie r4745

Europäischer Sozialfonds(Prüfstelle)

RAR The isen4743

Refe ra t V I I I 3

Organisationsberatung,Eingruppierungsfragen,EU-Twinning-Projekte

Nationale CAF-Zentralstelle

ORR Schulz 4753

Abte i lung V I I

Dienstleistungszentrum (DLZ)Personalkosten;

Personalnebenkosten

Ltd. RD Hübenthal

4622

Refe ra t V I I I 5

Ausbildung

ORR Ste ink rüger 1748

Refe ra t V I I I 6

Berufsbildung(zuständige Stelle nach § 73

Berufsbildungsgesetz);Prüfungsamt

RD' in Sawinsky1726

St Innenrev is ion / V ISA-Prü fung

unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt4731

Refe ra t V I I B 2

Personalkosten;Besoldung, Entgelt

Her r Lev ien4312

Refe ra t V I I A 4A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Jobticket;Versanddienstleistungen /

PostaustauschBundesbehörden;

Versorgungsrücklage /Versorgungsfonds;

Rentenabwicklung MfS/Mdl;Verdienstausfall

N .N.7586

ProjektgruppeIT-Servicemanagement

(ITSM)

RD Hader1105

St IT -S icherhe i t sbeau f t rag te r /IT -Gehe imschu tzveran twor t l i cher

RR Dr . B rücknerunmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt

1732

Refe ra t V I I B 1

Personalkosten;Grundsatz

RD Spieldenner4411

Refe ra t V I I A 1A u ß e n s t e l l e H a m m

Personalnebenkosten;Travel Management

RD R ich te r9660

Referatsgruppe V I I A

Personalnebenkosten;Jobticket

LeiterN.N.

4622

ReferatsgruppeVI I B

Personalkosten;Familienkasse

LeiterN.N.

4622

Refera t V I I A 3

Personalnebenkosten; Beihilfen; Visa-Prüfung

Beihilfen

ORR Mar t ius4678

II StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

Refe ra t I I A 7

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ

ORR Frank4130

Abte i lung I I

Zuwendungen;Sport- und Kulturförderung;Informationsstelle für Aus-wanderer u. Auslandstätige

Abte i lungspräs ident inBechto ld

4221

Abte i lung V I I I

VerwaltungsmodernisierungOrganisationsberatung;

Innenrevision;Ausbildung und Berufsbildung

Ltd . RD Kraus

4750

VII StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

VI StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

IV StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

Arbe i t sschu tzausschuss

RR Groß2218

Refe ra t I I I A 2

Koordination undWeiterentwicklungFacharchitektur,

Anforderungs- undQualitätsmanagement

RR' in M i t tag1355

Refe ra t I I I A 3

Servicestelle ausländischeFunddokumente,

Ausländervereinsregister

ORR Wol te r1330

Refe ra t I I I B 6A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Zentrale Dienste,Spätaussiedler-

aufnahmeverfahren,Rechtsbehelfe

RD Lumme9401

Refe ra t I I I B 5A u ß e n s t e l l e F r i e d l a n d

Spätaussiedler-aufnahmeverfahren

ROAR Mruga l la9300

Refe ra t I I I B 2

Einbürgerungen in dendeutschen Staatsverband

N. N .4268

Referatsgruppe I I I A

Informations- und Wissens-management Innere

Sicherheit;Ausländerzentralregister;Schengener Informations-

system; Visa; VIS

LeiterLtd . RD Dicke

1333

Abte i lung I I I

Innere Sicherheit;Ausländer;

Staatsangehörigkeit;Spätaussiedler

Abte i lungspräs identMaßol le

1332/4250

Referatsgruppe I I I B

Staatsangehörigkeit;Einbürgerung;

Spätaussiedleraufnahme

LeiterLtd . RD Sehmsdorf

4285

Refe ra t I I I A 4

Visa

RR' inxCz x ychon de Med ina

1218

Refe ra t I I I B 3

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit

ORR Lochmann4155

Refe ra t I I I B 4

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit,

Heimkehrerangelegenheiten

RR' in Eckhard t4164

Refe ra t I I I A 5

Ausländerzentralregister;Schengener Informations-

system

ORR K le iber1353

Refe ra t I I I B 1

Rechts- undGrundsatzangelegenheiten

ORR' in Pa lm4263

Refe ra t I I I A 1

Querschnittsaufgaben;Informations- und

WissensmanagementInnere Sicherheit

Ltd. RD Dicke1333

Refe ra t I I I A 6

AufbaustabEuropä isches V isaIn fo rmat ion Sys tem

(VIS)

RR' inC x zychon de Med ina

1218

III StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

A u ß e n s t e l l eB e r l i n - L i c h t e n b e r gAusbildungszentrum

ROAR' in Schwantes 7214

VIII StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

BIT 1

Koordination, Kunden- undServicemanagement

N.N.3844

BIT 2

IT-Beratung,Kompetenzzentrum

Vorgangsbearbeitung,Prozesse und Organisation

ORR Dr . Schnackenbu rg1623

BIT 4

Projektmanagement undSoftwareentwicklung

Her r Ka lmund-Ne iß1643

BIT 3

Projektmanagement undSoftwareentwicklung

(Government Site Builder,Portal Bund.de,

Kompetenzzentrum CMS)

Frau Mazurek4869

BIT 5

IT-Betrieb

RD Hader1105

BIT 6

IT-Netze, IT-Sicherheit

N .N.1145

Bundesste l le fürIn format ionstechnik

(BIT)

Abte i lungspräs identKeusekot ten

1835

Refe ra t V I I I 7

Dienstleistungsportalbund.de,

Fachredaktion

N.N.4369

Refe ra t I B 4

Projektmanagementund Softwareentwicklung

(Referatsgruppe III Bbis Abt. VIII)

ORR Bürger4828

Legende:Aufgabe wird in einerAußenstelle wahrgenommen

Refe ra t I I A 8A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ,

des BKM und für das THW

RD Lumme9401

Referatsgruppe I A

ZentraleSteuerungsaufgaben

LeiterN.N.

ProjektgruppeReengineering derPlattformen Innere

Sicherheit(RISP)

Her r Tank1546

Refe ra t IV 6Außenstelle Friedland

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

ROAR Mruga l la9300

BIT 7

Standards und Methoden,Kompetenzzentrum Open

Source Software

RR Dr . Lange1649

ProjektgruppeeBAföG

ORR Bürger4828

Refe ra t VSZ 3A u ß e n s t e l l e G i e ß e n

Serv icezen t rumPersona lgewinnung

(SZP)

ROAR Crass9948

ProjektgruppeIdentitätsmanagement

(PG IDM)

ORR' in R ieger1630

Refe ra t VSZ 5A u ß e n s t e l l e B o n n

F inanzmanagement

Frau Lang1918/8857

Team VSZ 6

Organ isa t ion

1931

Team VSZ 7

Innere r D iens t

2218

Refe ra t VSZ 1A u ß e n s t e l l e B o n n

Grundsa tz

RD Cös te r8750

Team VSZ 8

Jus t i z ia r ia t

1734

ProjektgruppeBeihilfe mit FAVORIT

ORR Martius4678

Refe ra t VSZ 4A u ß e n s t e l l e B o n n

Elektronisches Personal-und Zeitmanagement (ePZ)

- Bereich Bonn -N .N.

8733- Bereich Bramsche -

RD Lumme9401

- Bereich Berlin -N.N.

ProjektgruppeNetze des Bundes

(PG NdB)

RD Paraskewopoulos4864 /1558

A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Innerer Dienst Berlin;Liegenschaftsverwaltung

Berliner Objekte;Gästehäuser

N.N.7454

Ver t rauensperson fü r d ieBe lange beh inder te r Menschen

Paefgen1171

Refe ra t VSZ 2A u ß e n s t e l l e B o n n

Serv icezen t rumPersona lgewinnung

(SZP)

RD Wöl lgens8204

Abte i lung V

Verwa l tungs-Serv ice -Zen t rum

(VSZ)

Ltd. RD Dieckmann

8748

Refe ra t V I I B 3

Personalkosten;Besoldung, Entgelt

ORR' in Fawa le4508

Refe ra t V I I B 4A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Personalkosten;Besoldung, Entgelt

RD'in Engels7163

Refe ra t V I I B 5A u ß e n s t e l l e B o n n

Personalkosten;Entgelt

ORR' in Cremer5909

Refe ra t V I I B 6

Personalkosten;Familienkasse, Unständige

Bezüge

ORR'in Bollmann-Nelles4610

Refe ra t V I I A 2A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Personalnebenkosten;Travel Management

RD Lumme9401

Geschäftsstelledes Bündnisses für

Demokratie und Toleranz

GeschäftsführerDr . Rosen tha l

030 / 23634080

stellv. Leiterin GeschäftsstelleHar tmann

030 / 23634080

ProjektgruppeVergabestelle für

Berechtigungszertifikate(PG VfB)

L td . RD D icke 1333

ProjektgruppeKonjunkturprogramm II

(KoPro II)

Ltd. RD Kretschmar1833

ProjektgruppeBürgerservicezentrum

(PG BSZ)

RD Cöster8750

Refe ra t I I B 1

Zuwendungen im Bereich desEuropäischen Sozialfonds

(ESF)

ORR Sandvoß4718

Refe ra t I I B 2

Zuwendungen im Bereich desBundesprogrammsKommunal-Kombi

RD Bader4706

ZfA 2

FachbereichPädagogisches

Qualitätsmanagement,Deutsch als Fremdsprache

N.N.

1417

ZfA 4

Zentrale administrativeAufgaben

RR´ in Oebbecke

1527

ZfA 5

Finanzielle Betreuung derLehrkräfte

RD Randera th

1525

Projektgruppe

ProjektgruppeKoordination DLZ-IT

ROAR Hackethal

1930

ProjektgruppeEnergieeffizienz in der IT /

Green IT(PG enIT)

RR Dr. Henseler 1109

ProjektgruppeWiderspruchs- und Ordnungs-

widrigkeitenbehörden nachdem Umweltauditgesetz;

übergeleiteteSchadensersatzansprüche

ORR´ in Decruppe-F ieb ig4123

ProjektgruppeNationales Waffenregister

(PG NWR)

RR' in Lacour 1851

Refe ra t I A 1 (b )

Personaladministration

RD Dr . Schu lz1828

Refe ra t I ÖA

Presse; Öffentlichkeitsarbeit;Informations- und

Wissensmanagement;Leitungsnahe

Koordinationsaufgaben

ORR' in Beaumar tPressesprecherin

(unmittelbar Herrn Präsidentunterstellt)

1929

Abte i lung I

ZentraleSteuerungsaufgaben;IT-Fachverfahren BVA

Ltd. RD Kretschmar

1833

Postanschrift 50728 KölnHausanschrift Barbarastr. 1

50735 Köln

Telefon 022899 358-0Telefax 022899 358-2823E-Mail [email protected] www.bundesverwaltungsamt.de

PräsidentVerenkotte

Vizepräsident

Petersson

2000

2010

Referatsgruppe I I B

Europäischer Sozialfonds undKommunal-Kombi; Entschädi-

gung; Wiedergutmachung;Sogenannte Jugendsekten

und Psychogruppen; Informationsstelle für

Auswanderer u.Auslandstätige

LeiterLtd . RD Weber

4123

ZfA 1

FachbereichRegionale Betreuung

(Förderung)

L td . RD R ingkamp

1433

Refe ra t IV 1

Grundsatzreferat

RD D imper4452

Refe ra t IV 2

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

RR Z ink le r4564

Refe ra t IV 3

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

N.N.4564

Refe ra t IV 4

Vergabe und Einzug vonBildungskrediten

RR' in Dr . Ta laska4468

Refe ra t IV 5Außenstelle Nürnberg

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

RR He in r i ch6152-8900

Abte i lung IV

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen;Vergabe und Einzug von

Bildungskrediten

Abte i lungspräs ident inDr . Set tekorn

4450

Refe ra t I I B 6

A u ß e n s t e l l e B o n n

Informationsstelle für Aus-wanderer und Auslandstätige;

Auskunftserteilung überausländisches Recht

L td . RD Weber4123

Abte i lung V I

Zentralstelle für dasAuslandsschulwesen

Abte i lungspräs identLauer

1432

ZfA 3

FachbereichPädagogisches Personal;

Öffentlichkeitsarbeit

L td . RSchD Löche l t

1430

Refe ra t I I B 5

Sogenannte Jugendsektenund Psychogruppen;

öffentliches Vereinswesen;Gräbergesetz;

Schwerbehindertenrecht

ORR' in Mahr4106

Ärz t l i cher und soz ia le r D iens tBetriebsarzt

Dr . Cas t i l l o1175 / 1176

Persona lve r t re tungVorsitzender des Gesamtpersonalrates

ROAR Hagemann1237

Gesamtver t rauensperson fü r d ieBe lange beh inder te r Menschen

ROS Töp fe r9315

Gle ichs te l lungsbeau f t rag te

AI ' i n Paschke1230

Referatsgruppe I I A

Zuwendungen;Sport- und Kulturförderung;ESF-Bescheinigungsstelle

LeiterLtd . RD Deckenbrock

4219

Refe ra t I I A 3

Grundsatzangelegenheiten;Zuwendungen an diepolitischen Stiftungen

L td . RD Deckenbrock4219

Refe ra t I I A 4

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ,

des BMVBSund im Sportstättenbau

Frau Preuscho f f8645

Refe ra t I I A 5

Zuwendungen:- im Bereich des BMAS und des BMG und an die Suchdienste- für Hilfen in Aussiedlungs- gebieten

RD Mauer8633

Refe ra t I I A 6

Zuwendungen im Bereich des AA und

des BMJ, ESF-Bescheinigungsstelle

ORR L ipsk i4203

Refe ra t I I B 3Außenstelle Bonn

Entschädigung;Wiedergutmachung;Wiedereinziehungvon Konsularhilfen

RD Banner t8101

Refe ra t I I A 2

Zuwendungen im BereichKultur

RD Kretz4312

Refe ra t I I B 4

Koordinierungs- undOrdnungsaufgaben;Ehrungsaufgaben

des Bundespräsidenten;Beglaubigungen;

Urheberrecht

ORR' in Jus t4014

Refe ra t I I A 1

Zuwendungen im BereichSport

RR ' in Dr . Becker -Pe lze r4303

Gehe imschu tzbeau f t rag te r

ORR Frank

4130

Beauf t rag te fü r den Datenschu tz

RD' in B lohm1734

Refe ra t I B 2

Finanzmanagement undBeschaffung

N.N.1851

Refe ra t I A 3

Innerer Dienst;Beschaffungswesen;

Registratur

ORR Groß2218

Refe ra t I B 3

Projektmanagementund Softwareentwicklung

(Abteilung I bisReferatsgruppe III A)

N.N.1538

Referatsgruppe I B

IT-Fachverfahren BVA

LeiterAbte i lungspräs ident

Keusekot ten

1835

Refe ra t I B 1

Gesamtplanung undKoordination

ORR Salz 1845

Refe ra t I A 1 (a )

Personalmanagement;Personalentwicklung

RD Dr . Schu lz1828

Refe ra t I A 2

Organisation,Aufgabenkritik;

Strategie

RD He inz1931

Refe ra t I B 5

Dokumenten- undWorkflowmanagement

N.N.1534

Refe ra t I A 5

Justiziariat

RD ' in B lohm

1734

Refe ra t I A 4

Haushalt

RD HyzakBeauftragter für denHaushalt (§ 9 BHO)

2213

Refe ra t I A 6

Controlling;Kosten- und

Leistungsrechnung

ORR Groß2218

ProjektgruppeEinziehung des Vermögens

verbotener Vereine

L td . RD Weber4123

Refe ra t I I B 7

Waffenrechtliche Erlaubnisse

ORR Wür tenberger4111

Stand: 30.06.2010

Refera t V I I I 1

Grundsatz,Organisationsberatung

RD Faßbender4757

Refe ra t V I I I 2

Organisationsberatung,

N.N.4758

Refe ra t V I I I 4

Prüfung und Beratungen imBereich Zuwendungen;Dienstleistungen Innen-

revision und Finanzkontrolle

RR ' in z .A . Ma ie r4745

Europäischer Sozialfonds(Prüfstelle)

RAR The isen4743

Refe ra t V I I I 3

Organisationsberatung,Eingruppierungsfragen,EU-Twinning-Projekte

Nationale CAF-Zentralstelle

ORR Schulz 4753

Abte i lung V I I

Dienstleistungszentrum (DLZ)Personalkosten;

Personalnebenkosten

Ltd. RD Hübenthal

4622

Refe ra t V I I I 5

Ausbildung

ORR Ste ink rüger 1748

Refe ra t V I I I 6

Berufsbildung(zuständige Stelle nach § 73

Berufsbildungsgesetz);Prüfungsamt

RD' in Sawinsky1726

St Innenrev is ion / V ISA-Prü fung

unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt4731

Refe ra t V I I B 2

Personalkosten;Besoldung, Entgelt

Her r Lev ien4312

Refe ra t V I I A 4A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Jobticket;Versanddienstleistungen /

PostaustauschBundesbehörden;

Versorgungsrücklage /Versorgungsfonds;

Rentenabwicklung MfS/Mdl;Verdienstausfall

N .N.7586

ProjektgruppeIT-Servicemanagement

(ITSM)

RD Hader1105

St IT -S icherhe i t sbeau f t rag te r /IT -Gehe imschu tzveran twor t l i cher

RR Dr . B rücknerunmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt

1732

Refe ra t V I I B 1

Personalkosten;Grundsatz

RD Spieldenner4411

Refe ra t V I I A 1A u ß e n s t e l l e H a m m

Personalnebenkosten;Travel Management

RD R ich te r9660

Referatsgruppe V I I A

Personalnebenkosten;Jobticket

LeiterN.N.

4622

ReferatsgruppeVI I B

Personalkosten;Familienkasse

LeiterN.N.

4622

Refera t V I I A 3

Personalnebenkosten; Beihilfen; Visa-Prüfung

Beihilfen

ORR Mar t ius4678

II StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

Refe ra t I I A 7

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ

ORR Frank4130

Abte i lung I I

Zuwendungen;Sport- und Kulturförderung;Informationsstelle für Aus-wanderer u. Auslandstätige

Abte i lungspräs ident inBechto ld

4221

Abte i lung V I I I

VerwaltungsmodernisierungOrganisationsberatung;

Innenrevision;Ausbildung und Berufsbildung

Ltd . RD Kraus

4750

VII StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

VI StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

IV StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

Arbe i t sschu tzausschuss

RR Groß2218

Refe ra t I I I A 2

Koordination undWeiterentwicklungFacharchitektur,

Anforderungs- undQualitätsmanagement

RR' in M i t tag1355

Refe ra t I I I A 3

Servicestelle ausländischeFunddokumente,

Ausländervereinsregister

ORR Wol te r1330

Refe ra t I I I B 6A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Zentrale Dienste,Spätaussiedler-

aufnahmeverfahren,Rechtsbehelfe

RD Lumme9401

Refe ra t I I I B 5A u ß e n s t e l l e F r i e d l a n d

Spätaussiedler-aufnahmeverfahren

ROAR Mruga l la9300

Refe ra t I I I B 2

Einbürgerungen in dendeutschen Staatsverband

N. N .4268

Referatsgruppe I I I A

Informations- und Wissens-management Innere

Sicherheit;Ausländerzentralregister;Schengener Informations-

system; Visa; VIS

LeiterLtd . RD Dicke

1333

Abte i lung I I I

Innere Sicherheit;Ausländer;

Staatsangehörigkeit;Spätaussiedler

Abte i lungspräs identMaßol le

1332/4250

Referatsgruppe I I I B

Staatsangehörigkeit;Einbürgerung;

Spätaussiedleraufnahme

LeiterLtd . RD Sehmsdorf

4285

Refe ra t I I I A 4

Visa

RR' inxCz x ychon de Med ina

1218

Refe ra t I I I B 3

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit

ORR Lochmann4155

Refe ra t I I I B 4

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit,

Heimkehrerangelegenheiten

RR' in Eckhard t4164

Refe ra t I I I A 5

Ausländerzentralregister;Schengener Informations-

system

ORR K le iber1353

Refe ra t I I I B 1

Rechts- undGrundsatzangelegenheiten

ORR' in Pa lm4263

Refe ra t I I I A 1

Querschnittsaufgaben;Informations- und

WissensmanagementInnere Sicherheit

Ltd. RD Dicke1333

Refe ra t I I I A 6

AufbaustabEuropä isches V isaIn fo rmat ion Sys tem

(VIS)

RR' inC x zychon de Med ina

1218

III StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

A u ß e n s t e l l eB e r l i n - L i c h t e n b e r gAusbildungszentrum

ROAR' in Schwantes 7214

VIII StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

BIT 1

Koordination, Kunden- undServicemanagement

N.N.3844

BIT 2

IT-Beratung,Kompetenzzentrum

Vorgangsbearbeitung,Prozesse und Organisation

ORR Dr . Schnackenbu rg1623

BIT 4

Projektmanagement undSoftwareentwicklung

Her r Ka lmund-Ne iß1643

BIT 3

Projektmanagement undSoftwareentwicklung

(Government Site Builder,Portal Bund.de,

Kompetenzzentrum CMS)

Frau Mazurek4869

BIT 5

IT-Betrieb

RD Hader1105

BIT 6

IT-Netze, IT-Sicherheit

N .N.1145

Bundesste l le fürIn format ionstechnik

(BIT)

Abte i lungspräs identKeusekot ten

1835

Refe ra t V I I I 7

Dienstleistungsportalbund.de,

Fachredaktion

N.N.4369

Refe ra t I B 4

Projektmanagementund Softwareentwicklung

(Referatsgruppe III Bbis Abt. VIII)

ORR Bürger4828

Legende:Aufgabe wird in einerAußenstelle wahrgenommen

Refe ra t I I A 8A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ,

des BKM und für das THW

RD Lumme9401

Referatsgruppe I A

ZentraleSteuerungsaufgaben

LeiterN.N.

ProjektgruppeReengineering derPlattformen Innere

Sicherheit(RISP)

Her r Tank1546

Refe ra t IV 6Außenstelle Friedland

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

ROAR Mruga l la9300

BIT 7

Standards und Methoden,Kompetenzzentrum Open

Source Software

RR Dr . Lange1649

ProjektgruppeeBAföG

ORR Bürger4828

Refe ra t VSZ 3A u ß e n s t e l l e G i e ß e n

Serv icezen t rumPersona lgewinnung

(SZP)

ROAR Crass9948

ProjektgruppeIdentitätsmanagement

(PG IDM)

ORR' in R ieger1630

Refe ra t VSZ 5A u ß e n s t e l l e B o n n

F inanzmanagement

Frau Lang1918/8857

Team VSZ 6

Organ isa t ion

1931

Team VSZ 7

Innere r D iens t

2218

Refe ra t VSZ 1A u ß e n s t e l l e B o n n

Grundsa tz

RD Cös te r8750

Team VSZ 8

Jus t i z ia r ia t

1734

ProjektgruppeBeihilfe mit FAVORIT

ORR Martius4678

Refe ra t VSZ 4A u ß e n s t e l l e B o n n

Elektronisches Personal-und Zeitmanagement (ePZ)

- Bereich Bonn -N .N.

8733- Bereich Bramsche -

RD Lumme9401

- Bereich Berlin -N.N.

ProjektgruppeNetze des Bundes

(PG NdB)

RD Paraskewopoulos4864 /1558

A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Innerer Dienst Berlin;Liegenschaftsverwaltung

Berliner Objekte;Gästehäuser

N.N.7454

Ver t rauensperson fü r d ieBe lange beh inder te r Menschen

Paefgen1171

Refe ra t VSZ 2A u ß e n s t e l l e B o n n

Serv icezen t rumPersona lgewinnung

(SZP)

RD Wöl lgens8204

Abte i lung V

Verwa l tungs-Serv ice -Zen t rum

(VSZ)

Ltd. RD Dieckmann

8748

Refe ra t V I I B 3

Personalkosten;Besoldung, Entgelt

ORR' in Fawa le4508

Refe ra t V I I B 4A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Personalkosten;Besoldung, Entgelt

RD'in Engels7163

Refe ra t V I I B 5A u ß e n s t e l l e B o n n

Personalkosten;Entgelt

ORR' in Cremer5909

Refe ra t V I I B 6

Personalkosten;Familienkasse, Unständige

Bezüge

ORR'in Bollmann-Nelles4610

Refe ra t V I I A 2A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Personalnebenkosten;Travel Management

RD Lumme9401

Geschäftsstelledes Bündnisses für

Demokratie und Toleranz

GeschäftsführerDr . Rosen tha l

030 / 23634080

stellv. Leiterin GeschäftsstelleHar tmann

030 / 23634080

ProjektgruppeVergabestelle für

Berechtigungszertifikate(PG VfB)

L td . RD D icke 1333

ProjektgruppeKonjunkturprogramm II

(KoPro II)

Ltd. RD Kretschmar1833

ProjektgruppeBürgerservicezentrum

(PG BSZ)

RD Cöster8750

Refe ra t I I B 1

Zuwendungen im Bereich desEuropäischen Sozialfonds

(ESF)

ORR Sandvoß4718

Refe ra t I I B 2

Zuwendungen im Bereich desBundesprogrammsKommunal-Kombi

RD Bader4706

ZfA 2

FachbereichPädagogisches

Qualitätsmanagement,Deutsch als Fremdsprache

N.N.

1417

ZfA 4

Zentrale administrativeAufgaben

RR´ in Oebbecke

1527

ZfA 5

Finanzielle Betreuung derLehrkräfte

RD Randera th

1525

Projektgruppe

ProjektgruppeKoordination DLZ-IT

ROAR Hackethal

1930

ProjektgruppeEnergieeffizienz in der IT /

Green IT(PG enIT)

RR Dr. Henseler 1109

ProjektgruppeWiderspruchs- und Ordnungs-

widrigkeitenbehörden nachdem Umweltauditgesetz;

übergeleiteteSchadensersatzansprüche

ORR´ in Decruppe-F ieb ig4123

ProjektgruppeNationales Waffenregister

(PG NWR)

RR' in Lacour 1851

Refe ra t I A 1 (b )

Personaladministration

RD Dr . Schu lz1828

Refe ra t I ÖA

Presse; Öffentlichkeitsarbeit;Informations- und

Wissensmanagement;Leitungsnahe

Koordinationsaufgaben

ORR' in Beaumar tPressesprecherin

(unmittelbar Herrn Präsidentunterstellt)

1929

Page 223: Der zentrale Dienstleister des Bundes - BVA

Rückblick und Ausblick

223

1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Abte i lung I

ZentraleSteuerungsaufgaben;IT-Fachverfahren BVA

Ltd. RD Kretschmar

1833

Postanschrift 50728 KölnHausanschrift Barbarastr. 1

50735 Köln

Telefon 022899 358-0Telefax 022899 358-2823E-Mail [email protected] www.bundesverwaltungsamt.de

PräsidentVerenkotte

Vizepräsident

Petersson

2000

2010

Referatsgruppe I I B

Europäischer Sozialfonds undKommunal-Kombi; Entschädi-

gung; Wiedergutmachung;Sogenannte Jugendsekten

und Psychogruppen; Informationsstelle für

Auswanderer u.Auslandstätige

LeiterLtd . RD Weber

4123

ZfA 1

FachbereichRegionale Betreuung

(Förderung)

L td . RD R ingkamp

1433

Refe ra t IV 1

Grundsatzreferat

RD D imper4452

Refe ra t IV 2

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

RR Z ink le r4564

Refe ra t IV 3

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

N.N.4564

Refe ra t IV 4

Vergabe und Einzug vonBildungskrediten

RR' in Dr . Ta laska4468

Refe ra t IV 5Außenstelle Nürnberg

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

RR He in r i ch6152-8900

Abte i lung IV

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen;Vergabe und Einzug von

Bildungskrediten

Abte i lungspräs ident inDr . Set tekorn

4450

Refe ra t I I B 6

A u ß e n s t e l l e B o n n

Informationsstelle für Aus-wanderer und Auslandstätige;

Auskunftserteilung überausländisches Recht

L td . RD Weber4123

Abte i lung V I

Zentralstelle für dasAuslandsschulwesen

Abte i lungspräs identLauer

1432

ZfA 3

FachbereichPädagogisches Personal;

Öffentlichkeitsarbeit

L td . RSchD Löche l t

1430

Refe ra t I I B 5

Sogenannte Jugendsektenund Psychogruppen;

öffentliches Vereinswesen;Gräbergesetz;

Schwerbehindertenrecht

ORR' in Mahr4106

Ärz t l i cher und soz ia le r D iens tBetriebsarzt

Dr . Cas t i l l o1175 / 1176

Persona lve r t re tungVorsitzender des Gesamtpersonalrates

ROAR Hagemann1237

Gesamtver t rauensperson fü r d ieBe lange beh inder te r Menschen

ROS Töp fe r9315

Gle ichs te l lungsbeau f t rag te

AI ' i n Paschke1230

Referatsgruppe I I A

Zuwendungen;Sport- und Kulturförderung;ESF-Bescheinigungsstelle

LeiterLtd . RD Deckenbrock

4219

Refe ra t I I A 3

Grundsatzangelegenheiten;Zuwendungen an diepolitischen Stiftungen

L td . RD Deckenbrock4219

Refe ra t I I A 4

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ,

des BMVBSund im Sportstättenbau

Frau Preuscho f f8645

Refe ra t I I A 5

Zuwendungen:- im Bereich des BMAS und des BMG und an die Suchdienste- für Hilfen in Aussiedlungs- gebieten

RD Mauer8633

Refe ra t I I A 6

Zuwendungen im Bereich des AA und

des BMJ, ESF-Bescheinigungsstelle

ORR L ipsk i4203

Refe ra t I I B 3Außenstelle Bonn

Entschädigung;Wiedergutmachung;Wiedereinziehungvon Konsularhilfen

RD Banner t8101

Refe ra t I I A 2

Zuwendungen im BereichKultur

RD Kretz4312

Refe ra t I I B 4

Koordinierungs- undOrdnungsaufgaben;Ehrungsaufgaben

des Bundespräsidenten;Beglaubigungen;

Urheberrecht

ORR' in Jus t4014

Refe ra t I I A 1

Zuwendungen im BereichSport

RR ' in Dr . Becker -Pe lze r4303

Gehe imschu tzbeau f t rag te r

ORR Frank

4130

Beauf t rag te fü r den Datenschu tz

RD' in B lohm1734

Refe ra t I B 2

Finanzmanagement undBeschaffung

N.N.1851

Refe ra t I A 3

Innerer Dienst;Beschaffungswesen;

Registratur

ORR Groß2218

Refe ra t I B 3

Projektmanagementund Softwareentwicklung

(Abteilung I bisReferatsgruppe III A)

N.N.1538

Referatsgruppe I B

IT-Fachverfahren BVA

LeiterAbte i lungspräs ident

Keusekot ten

1835

Refe ra t I B 1

Gesamtplanung undKoordination

ORR Salz 1845

Refe ra t I A 1 (a )

Personalmanagement;Personalentwicklung

RD Dr . Schu lz1828

Refe ra t I A 2

Organisation,Aufgabenkritik;

Strategie

RD He inz1931

Refe ra t I B 5

Dokumenten- undWorkflowmanagement

N.N.1534

Refe ra t I A 5

Justiziariat

RD ' in B lohm

1734

Refe ra t I A 4

Haushalt

RD HyzakBeauftragter für denHaushalt (§ 9 BHO)

2213

Refe ra t I A 6

Controlling;Kosten- und

Leistungsrechnung

ORR Groß2218

ProjektgruppeEinziehung des Vermögens

verbotener Vereine

L td . RD Weber4123

Refe ra t I I B 7

Waffenrechtliche Erlaubnisse

ORR Wür tenberger4111

Stand: 30.06.2010

Refera t V I I I 1

Grundsatz,Organisationsberatung

RD Faßbender4757

Refe ra t V I I I 2

Organisationsberatung,

N.N.4758

Refe ra t V I I I 4

Prüfung und Beratungen imBereich Zuwendungen;Dienstleistungen Innen-

revision und Finanzkontrolle

RR ' in z .A . Ma ie r4745

Europäischer Sozialfonds(Prüfstelle)

RAR The isen4743

Refe ra t V I I I 3

Organisationsberatung,Eingruppierungsfragen,EU-Twinning-Projekte

Nationale CAF-Zentralstelle

ORR Schulz 4753

Abte i lung V I I

Dienstleistungszentrum (DLZ)Personalkosten;

Personalnebenkosten

Ltd. RD Hübenthal

4622

Refe ra t V I I I 5

Ausbildung

ORR Ste ink rüger 1748

Refe ra t V I I I 6

Berufsbildung(zuständige Stelle nach § 73

Berufsbildungsgesetz);Prüfungsamt

RD' in Sawinsky1726

St Innenrev is ion / V ISA-Prü fung

unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt4731

Refe ra t V I I B 2

Personalkosten;Besoldung, Entgelt

Her r Lev ien4312

Refe ra t V I I A 4A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Jobticket;Versanddienstleistungen /

PostaustauschBundesbehörden;

Versorgungsrücklage /Versorgungsfonds;

Rentenabwicklung MfS/Mdl;Verdienstausfall

N .N.7586

ProjektgruppeIT-Servicemanagement

(ITSM)

RD Hader1105

St IT -S icherhe i t sbeau f t rag te r /IT -Gehe imschu tzveran twor t l i cher

RR Dr . B rücknerunmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt

1732

Refe ra t V I I B 1

Personalkosten;Grundsatz

RD Spieldenner4411

Refe ra t V I I A 1A u ß e n s t e l l e H a m m

Personalnebenkosten;Travel Management

RD R ich te r9660

Referatsgruppe V I I A

Personalnebenkosten;Jobticket

LeiterN.N.

4622

ReferatsgruppeVI I B

Personalkosten;Familienkasse

LeiterN.N.

4622

Refera t V I I A 3

Personalnebenkosten; Beihilfen; Visa-Prüfung

Beihilfen

ORR Mar t ius4678

II StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

Refe ra t I I A 7

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ

ORR Frank4130

Abte i lung I I

Zuwendungen;Sport- und Kulturförderung;Informationsstelle für Aus-wanderer u. Auslandstätige

Abte i lungspräs ident inBechto ld

4221

Abte i lung V I I I

VerwaltungsmodernisierungOrganisationsberatung;

Innenrevision;Ausbildung und Berufsbildung

Ltd . RD Kraus

4750

VII StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

VI StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

IV StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

Arbe i t sschu tzausschuss

RR Groß2218

Refe ra t I I I A 2

Koordination undWeiterentwicklungFacharchitektur,

Anforderungs- undQualitätsmanagement

RR' in M i t tag1355

Refe ra t I I I A 3

Servicestelle ausländischeFunddokumente,

Ausländervereinsregister

ORR Wol te r1330

Refe ra t I I I B 6A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Zentrale Dienste,Spätaussiedler-

aufnahmeverfahren,Rechtsbehelfe

RD Lumme9401

Refe ra t I I I B 5A u ß e n s t e l l e F r i e d l a n d

Spätaussiedler-aufnahmeverfahren

ROAR Mruga l la9300

Refe ra t I I I B 2

Einbürgerungen in dendeutschen Staatsverband

N. N .4268

Referatsgruppe I I I A

Informations- und Wissens-management Innere

Sicherheit;Ausländerzentralregister;Schengener Informations-

system; Visa; VIS

LeiterLtd . RD Dicke

1333

Abte i lung I I I

Innere Sicherheit;Ausländer;

Staatsangehörigkeit;Spätaussiedler

Abte i lungspräs identMaßol le

1332/4250

Referatsgruppe I I I B

Staatsangehörigkeit;Einbürgerung;

Spätaussiedleraufnahme

LeiterLtd . RD Sehmsdorf

4285

Refe ra t I I I A 4

Visa

RR' inxCz x ychon de Med ina

1218

Refe ra t I I I B 3

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit

ORR Lochmann4155

Refe ra t I I I B 4

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit,

Heimkehrerangelegenheiten

RR' in Eckhard t4164

Refe ra t I I I A 5

Ausländerzentralregister;Schengener Informations-

system

ORR K le iber1353

Refe ra t I I I B 1

Rechts- undGrundsatzangelegenheiten

ORR' in Pa lm4263

Refe ra t I I I A 1

Querschnittsaufgaben;Informations- und

WissensmanagementInnere Sicherheit

Ltd. RD Dicke1333

Refe ra t I I I A 6

AufbaustabEuropä isches V isaIn fo rmat ion Sys tem

(VIS)

RR' inC x zychon de Med ina

1218

III StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

A u ß e n s t e l l eB e r l i n - L i c h t e n b e r gAusbildungszentrum

ROAR' in Schwantes 7214

VIII StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

BIT 1

Koordination, Kunden- undServicemanagement

N.N.3844

BIT 2

IT-Beratung,Kompetenzzentrum

Vorgangsbearbeitung,Prozesse und Organisation

ORR Dr . Schnackenbu rg1623

BIT 4

Projektmanagement undSoftwareentwicklung

Her r Ka lmund-Ne iß1643

BIT 3

Projektmanagement undSoftwareentwicklung

(Government Site Builder,Portal Bund.de,

Kompetenzzentrum CMS)

Frau Mazurek4869

BIT 5

IT-Betrieb

RD Hader1105

BIT 6

IT-Netze, IT-Sicherheit

N .N.1145

Bundesste l le fürIn format ionstechnik

(BIT)

Abte i lungspräs identKeusekot ten

1835

Refe ra t V I I I 7

Dienstleistungsportalbund.de,

Fachredaktion

N.N.4369

Refe ra t I B 4

Projektmanagementund Softwareentwicklung

(Referatsgruppe III Bbis Abt. VIII)

ORR Bürger4828

Legende:Aufgabe wird in einerAußenstelle wahrgenommen

Refe ra t I I A 8A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ,

des BKM und für das THW

RD Lumme9401

Referatsgruppe I A

ZentraleSteuerungsaufgaben

LeiterN.N.

ProjektgruppeReengineering derPlattformen Innere

Sicherheit(RISP)

Her r Tank1546

Refe ra t IV 6Außenstelle Friedland

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

ROAR Mruga l la9300

BIT 7

Standards und Methoden,Kompetenzzentrum Open

Source Software

RR Dr . Lange1649

ProjektgruppeeBAföG

ORR Bürger4828

Refe ra t VSZ 3A u ß e n s t e l l e G i e ß e n

Serv icezen t rumPersona lgewinnung

(SZP)

ROAR Crass9948

ProjektgruppeIdentitätsmanagement

(PG IDM)

ORR' in R ieger1630

Refe ra t VSZ 5A u ß e n s t e l l e B o n n

F inanzmanagement

Frau Lang1918/8857

Team VSZ 6

Organ isa t ion

1931

Team VSZ 7

Innere r D iens t

2218

Refe ra t VSZ 1A u ß e n s t e l l e B o n n

Grundsa tz

RD Cös te r8750

Team VSZ 8

Jus t i z ia r ia t

1734

ProjektgruppeBeihilfe mit FAVORIT

ORR Martius4678

Refe ra t VSZ 4A u ß e n s t e l l e B o n n

Elektronisches Personal-und Zeitmanagement (ePZ)

- Bereich Bonn -N .N.

8733- Bereich Bramsche -

RD Lumme9401

- Bereich Berlin -N.N.

ProjektgruppeNetze des Bundes

(PG NdB)

RD Paraskewopoulos4864 /1558

A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Innerer Dienst Berlin;Liegenschaftsverwaltung

Berliner Objekte;Gästehäuser

N.N.7454

Ver t rauensperson fü r d ieBe lange beh inder te r Menschen

Paefgen1171

Refe ra t VSZ 2A u ß e n s t e l l e B o n n

Serv icezen t rumPersona lgewinnung

(SZP)

RD Wöl lgens8204

Abte i lung V

Verwa l tungs-Serv ice -Zen t rum

(VSZ)

Ltd. RD Dieckmann

8748

Refe ra t V I I B 3

Personalkosten;Besoldung, Entgelt

ORR' in Fawa le4508

Refe ra t V I I B 4A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Personalkosten;Besoldung, Entgelt

RD'in Engels7163

Refe ra t V I I B 5A u ß e n s t e l l e B o n n

Personalkosten;Entgelt

ORR' in Cremer5909

Refe ra t V I I B 6

Personalkosten;Familienkasse, Unständige

Bezüge

ORR'in Bollmann-Nelles4610

Refe ra t V I I A 2A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Personalnebenkosten;Travel Management

RD Lumme9401

Geschäftsstelledes Bündnisses für

Demokratie und Toleranz

GeschäftsführerDr . Rosen tha l

030 / 23634080

stellv. Leiterin GeschäftsstelleHar tmann

030 / 23634080

ProjektgruppeVergabestelle für

Berechtigungszertifikate(PG VfB)

L td . RD D icke 1333

ProjektgruppeKonjunkturprogramm II

(KoPro II)

Ltd. RD Kretschmar1833

ProjektgruppeBürgerservicezentrum

(PG BSZ)

RD Cöster8750

Refe ra t I I B 1

Zuwendungen im Bereich desEuropäischen Sozialfonds

(ESF)

ORR Sandvoß4718

Refe ra t I I B 2

Zuwendungen im Bereich desBundesprogrammsKommunal-Kombi

RD Bader4706

ZfA 2

FachbereichPädagogisches

Qualitätsmanagement,Deutsch als Fremdsprache

N.N.

1417

ZfA 4

Zentrale administrativeAufgaben

RR´ in Oebbecke

1527

ZfA 5

Finanzielle Betreuung derLehrkräfte

RD Randera th

1525

Projektgruppe

ProjektgruppeKoordination DLZ-IT

ROAR Hackethal

1930

ProjektgruppeEnergieeffizienz in der IT /

Green IT(PG enIT)

RR Dr. Henseler 1109

ProjektgruppeWiderspruchs- und Ordnungs-

widrigkeitenbehörden nachdem Umweltauditgesetz;

übergeleiteteSchadensersatzansprüche

ORR´ in Decruppe-F ieb ig4123

ProjektgruppeNationales Waffenregister

(PG NWR)

RR' in Lacour 1851

Refe ra t I A 1 (b )

Personaladministration

RD Dr . Schu lz1828

Refe ra t I ÖA

Presse; Öffentlichkeitsarbeit;Informations- und

Wissensmanagement;Leitungsnahe

Koordinationsaufgaben

ORR' in Beaumar tPressesprecherin

(unmittelbar Herrn Präsidentunterstellt)

1929

Abte i lung I

ZentraleSteuerungsaufgaben;IT-Fachverfahren BVA

Ltd. RD Kretschmar

1833

Postanschrift 50728 KölnHausanschrift Barbarastr. 1

50735 Köln

Telefon 022899 358-0Telefax 022899 358-2823E-Mail [email protected] www.bundesverwaltungsamt.de

PräsidentVerenkotte

Vizepräsident

Petersson

2000

2010

Referatsgruppe I I B

Europäischer Sozialfonds undKommunal-Kombi; Entschädi-

gung; Wiedergutmachung;Sogenannte Jugendsekten

und Psychogruppen; Informationsstelle für

Auswanderer u.Auslandstätige

LeiterLtd . RD Weber

4123

ZfA 1

FachbereichRegionale Betreuung

(Förderung)

L td . RD R ingkamp

1433

Refe ra t IV 1

Grundsatzreferat

RD D imper4452

Refe ra t IV 2

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

RR Z ink le r4564

Refe ra t IV 3

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

N.N.4564

Refe ra t IV 4

Vergabe und Einzug vonBildungskrediten

RR' in Dr . Ta laska4468

Refe ra t IV 5Außenstelle Nürnberg

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

RR He in r i ch6152-8900

Abte i lung IV

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen;Vergabe und Einzug von

Bildungskrediten

Abte i lungspräs ident inDr . Set tekorn

4450

Refe ra t I I B 6

A u ß e n s t e l l e B o n n

Informationsstelle für Aus-wanderer und Auslandstätige;

Auskunftserteilung überausländisches Recht

L td . RD Weber4123

Abte i lung V I

Zentralstelle für dasAuslandsschulwesen

Abte i lungspräs identLauer

1432

ZfA 3

FachbereichPädagogisches Personal;

Öffentlichkeitsarbeit

L td . RSchD Löche l t

1430

Refe ra t I I B 5

Sogenannte Jugendsektenund Psychogruppen;

öffentliches Vereinswesen;Gräbergesetz;

Schwerbehindertenrecht

ORR' in Mahr4106

Ärz t l i cher und soz ia le r D iens tBetriebsarzt

Dr . Cas t i l l o1175 / 1176

Persona lve r t re tungVorsitzender des Gesamtpersonalrates

ROAR Hagemann1237

Gesamtver t rauensperson fü r d ieBe lange beh inder te r Menschen

ROS Töp fe r9315

Gle ichs te l lungsbeau f t rag te

AI ' i n Paschke1230

Referatsgruppe I I A

Zuwendungen;Sport- und Kulturförderung;ESF-Bescheinigungsstelle

LeiterLtd . RD Deckenbrock

4219

Refe ra t I I A 3

Grundsatzangelegenheiten;Zuwendungen an diepolitischen Stiftungen

L td . RD Deckenbrock4219

Refe ra t I I A 4

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ,

des BMVBSund im Sportstättenbau

Frau Preuscho f f8645

Refe ra t I I A 5

Zuwendungen:- im Bereich des BMAS und des BMG und an die Suchdienste- für Hilfen in Aussiedlungs- gebieten

RD Mauer8633

Refe ra t I I A 6

Zuwendungen im Bereich des AA und

des BMJ, ESF-Bescheinigungsstelle

ORR L ipsk i4203

Refe ra t I I B 3Außenstelle Bonn

Entschädigung;Wiedergutmachung;Wiedereinziehungvon Konsularhilfen

RD Banner t8101

Refe ra t I I A 2

Zuwendungen im BereichKultur

RD Kretz4312

Refe ra t I I B 4

Koordinierungs- undOrdnungsaufgaben;Ehrungsaufgaben

des Bundespräsidenten;Beglaubigungen;

Urheberrecht

ORR' in Jus t4014

Refe ra t I I A 1

Zuwendungen im BereichSport

RR ' in Dr . Becker -Pe lze r4303

Gehe imschu tzbeau f t rag te r

ORR Frank

4130

Beauf t rag te fü r den Datenschu tz

RD' in B lohm1734

Refe ra t I B 2

Finanzmanagement undBeschaffung

N.N.1851

Refe ra t I A 3

Innerer Dienst;Beschaffungswesen;

Registratur

ORR Groß2218

Refe ra t I B 3

Projektmanagementund Softwareentwicklung

(Abteilung I bisReferatsgruppe III A)

N.N.1538

Referatsgruppe I B

IT-Fachverfahren BVA

LeiterAbte i lungspräs ident

Keusekot ten

1835

Refe ra t I B 1

Gesamtplanung undKoordination

ORR Salz 1845

Refe ra t I A 1 (a )

Personalmanagement;Personalentwicklung

RD Dr . Schu lz1828

Refe ra t I A 2

Organisation,Aufgabenkritik;

Strategie

RD He inz1931

Refe ra t I B 5

Dokumenten- undWorkflowmanagement

N.N.1534

Refe ra t I A 5

Justiziariat

RD ' in B lohm

1734

Refe ra t I A 4

Haushalt

RD HyzakBeauftragter für denHaushalt (§ 9 BHO)

2213

Refe ra t I A 6

Controlling;Kosten- und

Leistungsrechnung

ORR Groß2218

ProjektgruppeEinziehung des Vermögens

verbotener Vereine

L td . RD Weber4123

Refe ra t I I B 7

Waffenrechtliche Erlaubnisse

ORR Wür tenberger4111

Stand: 30.06.2010

Refera t V I I I 1

Grundsatz,Organisationsberatung

RD Faßbender4757

Refe ra t V I I I 2

Organisationsberatung,

N.N.4758

Refe ra t V I I I 4

Prüfung und Beratungen imBereich Zuwendungen;Dienstleistungen Innen-

revision und Finanzkontrolle

RR ' in z .A . Ma ie r4745

Europäischer Sozialfonds(Prüfstelle)

RAR The isen4743

Refe ra t V I I I 3

Organisationsberatung,Eingruppierungsfragen,EU-Twinning-Projekte

Nationale CAF-Zentralstelle

ORR Schulz 4753

Abte i lung V I I

Dienstleistungszentrum (DLZ)Personalkosten;

Personalnebenkosten

Ltd. RD Hübenthal

4622

Refe ra t V I I I 5

Ausbildung

ORR Ste ink rüger 1748

Refe ra t V I I I 6

Berufsbildung(zuständige Stelle nach § 73

Berufsbildungsgesetz);Prüfungsamt

RD' in Sawinsky1726

St Innenrev is ion / V ISA-Prü fung

unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt4731

Refe ra t V I I B 2

Personalkosten;Besoldung, Entgelt

Her r Lev ien4312

Refe ra t V I I A 4A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Jobticket;Versanddienstleistungen /

PostaustauschBundesbehörden;

Versorgungsrücklage /Versorgungsfonds;

Rentenabwicklung MfS/Mdl;Verdienstausfall

N .N.7586

ProjektgruppeIT-Servicemanagement

(ITSM)

RD Hader1105

St IT -S icherhe i t sbeau f t rag te r /IT -Gehe imschu tzveran twor t l i cher

RR Dr . B rücknerunmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt

1732

Refe ra t V I I B 1

Personalkosten;Grundsatz

RD Spieldenner4411

Refe ra t V I I A 1A u ß e n s t e l l e H a m m

Personalnebenkosten;Travel Management

RD R ich te r9660

Referatsgruppe V I I A

Personalnebenkosten;Jobticket

LeiterN.N.

4622

ReferatsgruppeVI I B

Personalkosten;Familienkasse

LeiterN.N.

4622

Refera t V I I A 3

Personalnebenkosten; Beihilfen; Visa-Prüfung

Beihilfen

ORR Mar t ius4678

II StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

Refe ra t I I A 7

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ

ORR Frank4130

Abte i lung I I

Zuwendungen;Sport- und Kulturförderung;Informationsstelle für Aus-wanderer u. Auslandstätige

Abte i lungspräs ident inBechto ld

4221

Abte i lung V I I I

VerwaltungsmodernisierungOrganisationsberatung;

Innenrevision;Ausbildung und Berufsbildung

Ltd . RD Kraus

4750

VII StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

VI StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

IV StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

Arbe i t sschu tzausschuss

RR Groß2218

Refe ra t I I I A 2

Koordination undWeiterentwicklungFacharchitektur,

Anforderungs- undQualitätsmanagement

RR' in M i t tag1355

Refe ra t I I I A 3

Servicestelle ausländischeFunddokumente,

Ausländervereinsregister

ORR Wol te r1330

Refe ra t I I I B 6A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Zentrale Dienste,Spätaussiedler-

aufnahmeverfahren,Rechtsbehelfe

RD Lumme9401

Refe ra t I I I B 5A u ß e n s t e l l e F r i e d l a n d

Spätaussiedler-aufnahmeverfahren

ROAR Mruga l la9300

Refe ra t I I I B 2

Einbürgerungen in dendeutschen Staatsverband

N. N .4268

Referatsgruppe I I I A

Informations- und Wissens-management Innere

Sicherheit;Ausländerzentralregister;Schengener Informations-

system; Visa; VIS

LeiterLtd . RD Dicke

1333

Abte i lung I I I

Innere Sicherheit;Ausländer;

Staatsangehörigkeit;Spätaussiedler

Abte i lungspräs identMaßol le

1332/4250

Referatsgruppe I I I B

Staatsangehörigkeit;Einbürgerung;

Spätaussiedleraufnahme

LeiterLtd . RD Sehmsdorf

4285

Refe ra t I I I A 4

Visa

RR' inxCz x ychon de Med ina

1218

Refe ra t I I I B 3

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit

ORR Lochmann4155

Refe ra t I I I B 4

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit,

Heimkehrerangelegenheiten

RR' in Eckhard t4164

Refe ra t I I I A 5

Ausländerzentralregister;Schengener Informations-

system

ORR K le iber1353

Refe ra t I I I B 1

Rechts- undGrundsatzangelegenheiten

ORR' in Pa lm4263

Refe ra t I I I A 1

Querschnittsaufgaben;Informations- und

WissensmanagementInnere Sicherheit

Ltd. RD Dicke1333

Refe ra t I I I A 6

AufbaustabEuropä isches V isaIn fo rmat ion Sys tem

(VIS)

RR' inC x zychon de Med ina

1218

III StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

A u ß e n s t e l l eB e r l i n - L i c h t e n b e r gAusbildungszentrum

ROAR' in Schwantes 7214

VIII StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

BIT 1

Koordination, Kunden- undServicemanagement

N.N.3844

BIT 2

IT-Beratung,Kompetenzzentrum

Vorgangsbearbeitung,Prozesse und Organisation

ORR Dr . Schnackenbu rg1623

BIT 4

Projektmanagement undSoftwareentwicklung

Her r Ka lmund-Ne iß1643

BIT 3

Projektmanagement undSoftwareentwicklung

(Government Site Builder,Portal Bund.de,

Kompetenzzentrum CMS)

Frau Mazurek4869

BIT 5

IT-Betrieb

RD Hader1105

BIT 6

IT-Netze, IT-Sicherheit

N .N.1145

Bundesste l le fürIn format ionstechnik

(BIT)

Abte i lungspräs identKeusekot ten

1835

Refe ra t V I I I 7

Dienstleistungsportalbund.de,

Fachredaktion

N.N.4369

Refe ra t I B 4

Projektmanagementund Softwareentwicklung

(Referatsgruppe III Bbis Abt. VIII)

ORR Bürger4828

Legende:Aufgabe wird in einerAußenstelle wahrgenommen

Refe ra t I I A 8A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ,

des BKM und für das THW

RD Lumme9401

Referatsgruppe I A

ZentraleSteuerungsaufgaben

LeiterN.N.

ProjektgruppeReengineering derPlattformen Innere

Sicherheit(RISP)

Her r Tank1546

Refe ra t IV 6Außenstelle Friedland

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

ROAR Mruga l la9300

BIT 7

Standards und Methoden,Kompetenzzentrum Open

Source Software

RR Dr . Lange1649

ProjektgruppeeBAföG

ORR Bürger4828

Refe ra t VSZ 3A u ß e n s t e l l e G i e ß e n

Serv icezen t rumPersona lgewinnung

(SZP)

ROAR Crass9948

ProjektgruppeIdentitätsmanagement

(PG IDM)

ORR' in R ieger1630

Refe ra t VSZ 5A u ß e n s t e l l e B o n n

F inanzmanagement

Frau Lang1918/8857

Team VSZ 6

Organ isa t ion

1931

Team VSZ 7

Innere r D iens t

2218

Refe ra t VSZ 1A u ß e n s t e l l e B o n n

Grundsa tz

RD Cös te r8750

Team VSZ 8

Jus t i z ia r ia t

1734

ProjektgruppeBeihilfe mit FAVORIT

ORR Martius4678

Refe ra t VSZ 4A u ß e n s t e l l e B o n n

Elektronisches Personal-und Zeitmanagement (ePZ)

- Bereich Bonn -N .N.

8733- Bereich Bramsche -

RD Lumme9401

- Bereich Berlin -N.N.

ProjektgruppeNetze des Bundes

(PG NdB)

RD Paraskewopoulos4864 /1558

A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Innerer Dienst Berlin;Liegenschaftsverwaltung

Berliner Objekte;Gästehäuser

N.N.7454

Ver t rauensperson fü r d ieBe lange beh inder te r Menschen

Paefgen1171

Refe ra t VSZ 2A u ß e n s t e l l e B o n n

Serv icezen t rumPersona lgewinnung

(SZP)

RD Wöl lgens8204

Abte i lung V

Verwa l tungs-Serv ice -Zen t rum

(VSZ)

Ltd. RD Dieckmann

8748

Refe ra t V I I B 3

Personalkosten;Besoldung, Entgelt

ORR' in Fawa le4508

Refe ra t V I I B 4A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Personalkosten;Besoldung, Entgelt

RD'in Engels7163

Refe ra t V I I B 5A u ß e n s t e l l e B o n n

Personalkosten;Entgelt

ORR' in Cremer5909

Refe ra t V I I B 6

Personalkosten;Familienkasse, Unständige

Bezüge

ORR'in Bollmann-Nelles4610

Refe ra t V I I A 2A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Personalnebenkosten;Travel Management

RD Lumme9401

Geschäftsstelledes Bündnisses für

Demokratie und Toleranz

GeschäftsführerDr . Rosen tha l

030 / 23634080

stellv. Leiterin GeschäftsstelleHar tmann

030 / 23634080

ProjektgruppeVergabestelle für

Berechtigungszertifikate(PG VfB)

L td . RD D icke 1333

ProjektgruppeKonjunkturprogramm II

(KoPro II)

Ltd. RD Kretschmar1833

ProjektgruppeBürgerservicezentrum

(PG BSZ)

RD Cöster8750

Refe ra t I I B 1

Zuwendungen im Bereich desEuropäischen Sozialfonds

(ESF)

ORR Sandvoß4718

Refe ra t I I B 2

Zuwendungen im Bereich desBundesprogrammsKommunal-Kombi

RD Bader4706

ZfA 2

FachbereichPädagogisches

Qualitätsmanagement,Deutsch als Fremdsprache

N.N.

1417

ZfA 4

Zentrale administrativeAufgaben

RR´ in Oebbecke

1527

ZfA 5

Finanzielle Betreuung derLehrkräfte

RD Randera th

1525

Projektgruppe

ProjektgruppeKoordination DLZ-IT

ROAR Hackethal

1930

ProjektgruppeEnergieeffizienz in der IT /

Green IT(PG enIT)

RR Dr. Henseler 1109

ProjektgruppeWiderspruchs- und Ordnungs-

widrigkeitenbehörden nachdem Umweltauditgesetz;

übergeleiteteSchadensersatzansprüche

ORR´ in Decruppe-F ieb ig4123

ProjektgruppeNationales Waffenregister

(PG NWR)

RR' in Lacour 1851

Refe ra t I A 1 (b )

Personaladministration

RD Dr . Schu lz1828

Refe ra t I ÖA

Presse; Öffentlichkeitsarbeit;Informations- und

Wissensmanagement;Leitungsnahe

Koordinationsaufgaben

ORR' in Beaumar tPressesprecherin

(unmittelbar Herrn Präsidentunterstellt)

1929

Abte i lung I

ZentraleSteuerungsaufgaben;IT-Fachverfahren BVA

Ltd. RD Kretschmar

1833

Postanschrift 50728 KölnHausanschrift Barbarastr. 1

50735 Köln

Telefon 022899 358-0Telefax 022899 358-2823E-Mail [email protected] www.bundesverwaltungsamt.de

PräsidentVerenkotte

Vizepräsident

Petersson

2000

2010

Referatsgruppe I I B

Europäischer Sozialfonds undKommunal-Kombi; Entschädi-

gung; Wiedergutmachung;Sogenannte Jugendsekten

und Psychogruppen; Informationsstelle für

Auswanderer u.Auslandstätige

LeiterLtd . RD Weber

4123

ZfA 1

FachbereichRegionale Betreuung

(Förderung)

L td . RD R ingkamp

1433

Refe ra t IV 1

Grundsatzreferat

RD D imper4452

Refe ra t IV 2

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

RR Z ink le r4564

Refe ra t IV 3

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

N.N.4564

Refe ra t IV 4

Vergabe und Einzug vonBildungskrediten

RR' in Dr . Ta laska4468

Refe ra t IV 5Außenstelle Nürnberg

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

RR He in r i ch6152-8900

Abte i lung IV

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen;Vergabe und Einzug von

Bildungskrediten

Abte i lungspräs ident inDr . Set tekorn

4450

Refe ra t I I B 6

A u ß e n s t e l l e B o n n

Informationsstelle für Aus-wanderer und Auslandstätige;

Auskunftserteilung überausländisches Recht

L td . RD Weber4123

Abte i lung V I

Zentralstelle für dasAuslandsschulwesen

Abte i lungspräs identLauer

1432

ZfA 3

FachbereichPädagogisches Personal;

Öffentlichkeitsarbeit

L td . RSchD Löche l t

1430

Refe ra t I I B 5

Sogenannte Jugendsektenund Psychogruppen;

öffentliches Vereinswesen;Gräbergesetz;

Schwerbehindertenrecht

ORR' in Mahr4106

Ärz t l i cher und soz ia le r D iens tBetriebsarzt

Dr . Cas t i l l o1175 / 1176

Persona lve r t re tungVorsitzender des Gesamtpersonalrates

ROAR Hagemann1237

Gesamtver t rauensperson fü r d ieBe lange beh inder te r Menschen

ROS Töp fe r9315

Gle ichs te l lungsbeau f t rag te

AI ' i n Paschke1230

Referatsgruppe I I A

Zuwendungen;Sport- und Kulturförderung;ESF-Bescheinigungsstelle

LeiterLtd . RD Deckenbrock

4219

Refe ra t I I A 3

Grundsatzangelegenheiten;Zuwendungen an diepolitischen Stiftungen

L td . RD Deckenbrock4219

Refe ra t I I A 4

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ,

des BMVBSund im Sportstättenbau

Frau Preuscho f f8645

Refe ra t I I A 5

Zuwendungen:- im Bereich des BMAS und des BMG und an die Suchdienste- für Hilfen in Aussiedlungs- gebieten

RD Mauer8633

Refe ra t I I A 6

Zuwendungen im Bereich des AA und

des BMJ, ESF-Bescheinigungsstelle

ORR L ipsk i4203

Refe ra t I I B 3Außenstelle Bonn

Entschädigung;Wiedergutmachung;Wiedereinziehungvon Konsularhilfen

RD Banner t8101

Refe ra t I I A 2

Zuwendungen im BereichKultur

RD Kretz4312

Refe ra t I I B 4

Koordinierungs- undOrdnungsaufgaben;Ehrungsaufgaben

des Bundespräsidenten;Beglaubigungen;

Urheberrecht

ORR' in Jus t4014

Refe ra t I I A 1

Zuwendungen im BereichSport

RR ' in Dr . Becker -Pe lze r4303

Gehe imschu tzbeau f t rag te r

ORR Frank

4130

Beauf t rag te fü r den Datenschu tz

RD' in B lohm1734

Refe ra t I B 2

Finanzmanagement undBeschaffung

N.N.1851

Refe ra t I A 3

Innerer Dienst;Beschaffungswesen;

Registratur

ORR Groß2218

Refe ra t I B 3

Projektmanagementund Softwareentwicklung

(Abteilung I bisReferatsgruppe III A)

N.N.1538

Referatsgruppe I B

IT-Fachverfahren BVA

LeiterAbte i lungspräs ident

Keusekot ten

1835

Refe ra t I B 1

Gesamtplanung undKoordination

ORR Salz 1845

Refe ra t I A 1 (a )

Personalmanagement;Personalentwicklung

RD Dr . Schu lz1828

Refe ra t I A 2

Organisation,Aufgabenkritik;

Strategie

RD He inz1931

Refe ra t I B 5

Dokumenten- undWorkflowmanagement

N.N.1534

Refe ra t I A 5

Justiziariat

RD ' in B lohm

1734

Refe ra t I A 4

Haushalt

RD HyzakBeauftragter für denHaushalt (§ 9 BHO)

2213

Refe ra t I A 6

Controlling;Kosten- und

Leistungsrechnung

ORR Groß2218

ProjektgruppeEinziehung des Vermögens

verbotener Vereine

L td . RD Weber4123

Refe ra t I I B 7

Waffenrechtliche Erlaubnisse

ORR Wür tenberger4111

Stand: 30.06.2010

Refera t V I I I 1

Grundsatz,Organisationsberatung

RD Faßbender4757

Refe ra t V I I I 2

Organisationsberatung,

N.N.4758

Refe ra t V I I I 4

Prüfung und Beratungen imBereich Zuwendungen;Dienstleistungen Innen-

revision und Finanzkontrolle

RR ' in z .A . Ma ie r4745

Europäischer Sozialfonds(Prüfstelle)

RAR The isen4743

Refe ra t V I I I 3

Organisationsberatung,Eingruppierungsfragen,EU-Twinning-Projekte

Nationale CAF-Zentralstelle

ORR Schulz 4753

Abte i lung V I I

Dienstleistungszentrum (DLZ)Personalkosten;

Personalnebenkosten

Ltd. RD Hübenthal

4622

Refe ra t V I I I 5

Ausbildung

ORR Ste ink rüger 1748

Refe ra t V I I I 6

Berufsbildung(zuständige Stelle nach § 73

Berufsbildungsgesetz);Prüfungsamt

RD' in Sawinsky1726

St Innenrev is ion / V ISA-Prü fung

unmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt4731

Refe ra t V I I B 2

Personalkosten;Besoldung, Entgelt

Her r Lev ien4312

Refe ra t V I I A 4A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Jobticket;Versanddienstleistungen /

PostaustauschBundesbehörden;

Versorgungsrücklage /Versorgungsfonds;

Rentenabwicklung MfS/Mdl;Verdienstausfall

N .N.7586

ProjektgruppeIT-Servicemanagement

(ITSM)

RD Hader1105

St IT -S icherhe i t sbeau f t rag te r /IT -Gehe imschu tzveran twor t l i cher

RR Dr . B rücknerunmittelbar Herrn Vizepräsident unterstellt

1732

Refe ra t V I I B 1

Personalkosten;Grundsatz

RD Spieldenner4411

Refe ra t V I I A 1A u ß e n s t e l l e H a m m

Personalnebenkosten;Travel Management

RD R ich te r9660

Referatsgruppe V I I A

Personalnebenkosten;Jobticket

LeiterN.N.

4622

ReferatsgruppeVI I B

Personalkosten;Familienkasse

LeiterN.N.

4622

Refera t V I I A 3

Personalnebenkosten; Beihilfen; Visa-Prüfung

Beihilfen

ORR Mar t ius4678

II StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

Refe ra t I I A 7

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ

ORR Frank4130

Abte i lung I I

Zuwendungen;Sport- und Kulturförderung;Informationsstelle für Aus-wanderer u. Auslandstätige

Abte i lungspräs ident inBechto ld

4221

Abte i lung V I I I

VerwaltungsmodernisierungOrganisationsberatung;

Innenrevision;Ausbildung und Berufsbildung

Ltd . RD Kraus

4750

VII StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

VI StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

IV StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

Arbe i t sschu tzausschuss

RR Groß2218

Refe ra t I I I A 2

Koordination undWeiterentwicklungFacharchitektur,

Anforderungs- undQualitätsmanagement

RR' in M i t tag1355

Refe ra t I I I A 3

Servicestelle ausländischeFunddokumente,

Ausländervereinsregister

ORR Wol te r1330

Refe ra t I I I B 6A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Zentrale Dienste,Spätaussiedler-

aufnahmeverfahren,Rechtsbehelfe

RD Lumme9401

Refe ra t I I I B 5A u ß e n s t e l l e F r i e d l a n d

Spätaussiedler-aufnahmeverfahren

ROAR Mruga l la9300

Refe ra t I I I B 2

Einbürgerungen in dendeutschen Staatsverband

N. N .4268

Referatsgruppe I I I A

Informations- und Wissens-management Innere

Sicherheit;Ausländerzentralregister;Schengener Informations-

system; Visa; VIS

LeiterLtd . RD Dicke

1333

Abte i lung I I I

Innere Sicherheit;Ausländer;

Staatsangehörigkeit;Spätaussiedler

Abte i lungspräs identMaßol le

1332/4250

Referatsgruppe I I I B

Staatsangehörigkeit;Einbürgerung;

Spätaussiedleraufnahme

LeiterLtd . RD Sehmsdorf

4285

Refe ra t I I I A 4

Visa

RR' inxCz x ychon de Med ina

1218

Refe ra t I I I B 3

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit

ORR Lochmann4155

Refe ra t I I I B 4

Feststellung der deutschenStaatsangehörigkeit,

Heimkehrerangelegenheiten

RR' in Eckhard t4164

Refe ra t I I I A 5

Ausländerzentralregister;Schengener Informations-

system

ORR K le iber1353

Refe ra t I I I B 1

Rechts- undGrundsatzangelegenheiten

ORR' in Pa lm4263

Refe ra t I I I A 1

Querschnittsaufgaben;Informations- und

WissensmanagementInnere Sicherheit

Ltd. RD Dicke1333

Refe ra t I I I A 6

AufbaustabEuropä isches V isaIn fo rmat ion Sys tem

(VIS)

RR' inC x zychon de Med ina

1218

III StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

A u ß e n s t e l l eB e r l i n - L i c h t e n b e r gAusbildungszentrum

ROAR' in Schwantes 7214

VIII StControlling,Kosten- und Leistungs-rechnung

BIT 1

Koordination, Kunden- undServicemanagement

N.N.3844

BIT 2

IT-Beratung,Kompetenzzentrum

Vorgangsbearbeitung,Prozesse und Organisation

ORR Dr . Schnackenbu rg1623

BIT 4

Projektmanagement undSoftwareentwicklung

Her r Ka lmund-Ne iß1643

BIT 3

Projektmanagement undSoftwareentwicklung

(Government Site Builder,Portal Bund.de,

Kompetenzzentrum CMS)

Frau Mazurek4869

BIT 5

IT-Betrieb

RD Hader1105

BIT 6

IT-Netze, IT-Sicherheit

N .N.1145

Bundesste l le fürIn format ionstechnik

(BIT)

Abte i lungspräs identKeusekot ten

1835

Refe ra t V I I I 7

Dienstleistungsportalbund.de,

Fachredaktion

N.N.4369

Refe ra t I B 4

Projektmanagementund Softwareentwicklung

(Referatsgruppe III Bbis Abt. VIII)

ORR Bürger4828

Legende:Aufgabe wird in einerAußenstelle wahrgenommen

Refe ra t I I A 8A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Zuwendungenim Bereich des BMFSFJ,

des BKM und für das THW

RD Lumme9401

Referatsgruppe I A

ZentraleSteuerungsaufgaben

LeiterN.N.

ProjektgruppeReengineering derPlattformen Innere

Sicherheit(RISP)

Her r Tank1546

Refe ra t IV 6Außenstelle Friedland

Verwaltung und Einziehungvon Ausbildungsdarlehen

ROAR Mruga l la9300

BIT 7

Standards und Methoden,Kompetenzzentrum Open

Source Software

RR Dr . Lange1649

ProjektgruppeeBAföG

ORR Bürger4828

Refe ra t VSZ 3A u ß e n s t e l l e G i e ß e n

Serv icezen t rumPersona lgewinnung

(SZP)

ROAR Crass9948

ProjektgruppeIdentitätsmanagement

(PG IDM)

ORR' in R ieger1630

Refe ra t VSZ 5A u ß e n s t e l l e B o n n

F inanzmanagement

Frau Lang1918/8857

Team VSZ 6

Organ isa t ion

1931

Team VSZ 7

Innere r D iens t

2218

Refe ra t VSZ 1A u ß e n s t e l l e B o n n

Grundsa tz

RD Cös te r8750

Team VSZ 8

Jus t i z ia r ia t

1734

ProjektgruppeBeihilfe mit FAVORIT

ORR Martius4678

Refe ra t VSZ 4A u ß e n s t e l l e B o n n

Elektronisches Personal-und Zeitmanagement (ePZ)

- Bereich Bonn -N .N.

8733- Bereich Bramsche -

RD Lumme9401

- Bereich Berlin -N.N.

ProjektgruppeNetze des Bundes

(PG NdB)

RD Paraskewopoulos4864 /1558

A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Innerer Dienst Berlin;Liegenschaftsverwaltung

Berliner Objekte;Gästehäuser

N.N.7454

Ver t rauensperson fü r d ieBe lange beh inder te r Menschen

Paefgen1171

Refe ra t VSZ 2A u ß e n s t e l l e B o n n

Serv icezen t rumPersona lgewinnung

(SZP)

RD Wöl lgens8204

Abte i lung V

Verwa l tungs-Serv ice -Zen t rum

(VSZ)

Ltd. RD Dieckmann

8748

Refe ra t V I I B 3

Personalkosten;Besoldung, Entgelt

ORR' in Fawa le4508

Refe ra t V I I B 4A u ß e n s t e l l e B e r l i n

Personalkosten;Besoldung, Entgelt

RD'in Engels7163

Refe ra t V I I B 5A u ß e n s t e l l e B o n n

Personalkosten;Entgelt

ORR' in Cremer5909

Refe ra t V I I B 6

Personalkosten;Familienkasse, Unständige

Bezüge

ORR'in Bollmann-Nelles4610

Refe ra t V I I A 2A u ß e n s t e l l e B r a m s c h e

Personalnebenkosten;Travel Management

RD Lumme9401

Geschäftsstelledes Bündnisses für

Demokratie und Toleranz

GeschäftsführerDr . Rosen tha l

030 / 23634080

stellv. Leiterin GeschäftsstelleHar tmann

030 / 23634080

ProjektgruppeVergabestelle für

Berechtigungszertifikate(PG VfB)

L td . RD D icke 1333

ProjektgruppeKonjunkturprogramm II

(KoPro II)

Ltd. RD Kretschmar1833

ProjektgruppeBürgerservicezentrum

(PG BSZ)

RD Cöster8750

Refe ra t I I B 1

Zuwendungen im Bereich desEuropäischen Sozialfonds

(ESF)

ORR Sandvoß4718

Refe ra t I I B 2

Zuwendungen im Bereich desBundesprogrammsKommunal-Kombi

RD Bader4706

ZfA 2

FachbereichPädagogisches

Qualitätsmanagement,Deutsch als Fremdsprache

N.N.

1417

ZfA 4

Zentrale administrativeAufgaben

RR´ in Oebbecke

1527

ZfA 5

Finanzielle Betreuung derLehrkräfte

RD Randera th

1525

Projektgruppe

ProjektgruppeKoordination DLZ-IT

ROAR Hackethal

1930

ProjektgruppeEnergieeffizienz in der IT /

Green IT(PG enIT)

RR Dr. Henseler 1109

ProjektgruppeWiderspruchs- und Ordnungs-

widrigkeitenbehörden nachdem Umweltauditgesetz;

übergeleiteteSchadensersatzansprüche

ORR´ in Decruppe-F ieb ig4123

ProjektgruppeNationales Waffenregister

(PG NWR)

RR' in Lacour 1851

Refe ra t I A 1 (b )

Personaladministration

RD Dr . Schu lz1828

Refe ra t I ÖA

Presse; Öffentlichkeitsarbeit;Informations- und

Wissensmanagement;Leitungsnahe

Koordinationsaufgaben

ORR' in Beaumar tPressesprecherin

(unmittelbar Herrn Präsidentunterstellt)

1929

Page 224: Der zentrale Dienstleister des Bundes - BVA

ImpressumHerausgeberBundesverwaltungsamt50728 Köln

Referat für Presse; Öffentlichkeitsarbeit; Informations- und Wissensmanagement; Leitungsnahe KoordinationsaufgabenTelefon: 022899 358-3000Telefax: 022899 358-2890E-Mail: [email protected]

Konzeption Silke Oppermann, Ulrich Zuber

Redaktionsteam, Autorinnen und AutorenSilke Oppermann (Schriftleitung), Carmen Abdul-Malak, Hans-Georg Cöster, Yvonne Götzmann, Ingo Lutter, Bettina Meyer-Engling, Dieter Miebach, Franz Morschhäuser, Ulrike Sell, Joachim Wehner, Angelika Zähler, Ulrich Zuber

Die Chronik „50 Jahre BVA“ wurde nach Beiträgen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfasst. Mit viel Fleiß und Hingabe haben sie Informationen aus 50 Jahren BVA recherchiert und zusammengetragen. Sie haben die Veränderungen an ihrem Arbeitsplatz und in der Wahrnehmung der verschiedenen Aufgaben beschrieben. Die Gesamtredaktion bedankt sich bei allen für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit.

Illustrationen, Layout und SatzAstrid Schulz, Ulrich Zuber, Silke Oppermann

UmschlagUlrich Zuber

BildnachweisAktion Mensch, Hartmut Reiche (S. 183), Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. (S. 39), Bertelsmann (S. 186, 187, 153), BMI (S.8, 219), Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) (S.166), Bundesarchiv (Zermin) Bild 101I-133-0703-34, (S. 80), Bundesregierung, (Bienert, Andrea) B 145 Bild-00086378, (S. 87, 69), Bundesregierung (Schambeck, Arne) B 145 Bild-00079593, (S. 87, 69), BVA (S. 9-11, 17, 26, 27, 30, 32, 41, 56, 59, 62, 66, 70, 74, 75, 80, 93, 95, 100-102, 106, 107, 110, 114, 115, 130, 137, 140, 148-150, 162, 170, 171, 174, 177, 178, 180, 181, 185, 191, 193, 203, 212, 213, 216, 217, 220, 221), DAAD (S. 204), DB AG/Max Lautenschläger (S.138), Deutsche Botschaftsschule Teheran (S.41, 47), Deutsche Schule Prag (S.96, 97), Deutsche Schule Pretoria (S.87), Deutscher Hockey-Bund e. V. (S.41, 52), Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR) (S.205), „Deutschland- Land der Ideen“ (S. 53), Dörrbecker Maximilian (Chumwa), (S. 60, 41), DRK (S. 167, 153), Familie Dehn (S. 168), Geißler sen. wahrscheinlich in Nürnberg bei Fr. Campe erschienen um 1838 (S. 17, 25), GIZEH Werke (S. 17, 34), Goethe-Kolleg Bukarest (S. 116, 93), Göttinger Tageblatt (S. 191), Gräschke Katharina (S. 169), Grenzdurchgangslager Friedland (S. 87), IJAB / Jörg Heupel (S. 144), Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) (S. 94), Internationales Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) / Paolo Pellegrini (S. 167), KAS (S.161), Kalender „Historische Schiffsplakate“ 1989, Edition Maritim, Hamburg (S. 22, 17), Kölner Stadt-Anzeiger Nr. 131/19 (S. 75), Marienkirche (S. 168), Messe Moderner Staat (S. 185), Montgomery Carl (S. 82, 69), Neuatlanter (S. 77), Obermann Holger (S. 71, 72, 73, 69), Pixelio (Erich Ochs S. 33 / Harald- KU S. 117), Privat Bloy (S. 88), Privat Bonsch (S. 66), Privat Borchert (S. 30), Privat Herbert Gerhold (S. 17, 26, 30, 74), Privat Plato (S. 84, 85, 69), Privat Schmidt (S. 67), Privat Schnitzer (S. 156-157), Privat Schulz Astrid (S. 168), Privat Tungsten (S. 153, 164), Privat Weyrich (S. 188), Reichert Sabine (S. 123, 124, 125), Schmitt (S. 103), Schuck Maik (S. 184, 153), Schwab Marlies (S. 41-43), Stadt Blumberg-Wutachtalbahn (S. 91), Stadt Schöppingen (S. 88-90, 69), Stadtarchiv München (S. 20, 21), Stahlkocher (S. 35), Thüringisches Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit (S. 54), Ungarndeutsches Bildungszentrum Baja (S. 160, 153), Verein für Internationale Jugendarbeit e.V., Beratungsstelle Stuttgart (S. 17, 24), www.sxc.hu (S. 120, 122, 126, 129, 141, 142, 143, 146, 148, 164, 165, 172, 188), Zappner Jan (S. 113)

DruckBonifatius GmbH, Paderborn2009 von ClimatePartner ausgezeichnet als führendes Unternehmen für klimaneutrale Druckproduktion und Kompensation von CO2-Emissionen in Deutschland.

© 2010Nachdruck und Vervielfältigungen sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet.

Köln, im Juli 2010