der einfluß hohen sauerstoffdruckes auf die bioelektrische aktivität (nach...

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l~eferate 35 verschiedener Species, inklusive Mensch, in situ sowie bei der gew~thlten Praparationstechnik (umstr6mte Netzhaut). Die beiden konsekutiven Restitutionssehritte sind je naeh Reiz- und Adaptationsbedingungen in untersehiedlichem Mal~e wirksam und bestimmen den Antworttyp der Netzhaut: sehnell/empfindlich. Sie finden sich anch bei der isolierten Komponente P III u~d zeigen eine spektra]e lgeizwertversehiebung. Milieuvergnderungen (Substrat- bzw. O2-Angebot, Ionengehalt, Stoffweehselblocker) gegeniiber verhalten sieh beide Komponenten zum Teil unterschiedlich und erlauben so eine Zuordnung zu nnterliegenden Stoffwechselabl~iufen. Zur fortlaufenden Erfassung des photopischen und skotopisehen Ver- haltens der Netzhaut empfiehlt sich die Anwendung yon Doppelreizen (Kurz- bzw. Lang-IntervM1-Antwort). Ch. BAU~ und W. SIeKEL (Leipzig) : Der Einflug hohen Sauerstoff. druekes auf die bioelektrisehe AMiviti~t (naeh elektroretinographisehen Untersuehungen am intakten Tier, am isolierten Bulbus und an der iso- lierten umspiiRen Netzhaut von Rana) Die im Verband des intakten Tieres befindliehe, die veto Kreislauf getrennte (isolierter Bulbus) und die vollst~ndig isolierte, ktinstlieh um- spfilte Froschnetzhaut wurden hohem Sauerstoffdruek ausgesetzt. Toxisehe Effekte -- objektiviert am ERG -- treten bei allen Praparaten im gleiehen Wirkungsbereich auf. Die Kinetik des b-Wellenabfalls am isolierten Bulbus einerseits sowie an der im Verband befindlichen nnd der kfinstlieh umstrSmten Netzhaut andererseits weist eharakteristischeUnterschiede auf: Der Abfall erfolgt beim Bulbus in einer yon der 02-Druekbelastung abhgngigen Steilheit unter Umst/~nden zweistufig, die Reversibilit/~t verhs rich in AusmaB und Zeitverlauf gegensatzlich. An der durch Konvektion versorgten Netzhaut dagegen imponiert eine betr~ohtliche Wirkungslatenz und -- auoh naeh praktisch v611igem Verlust der l~eizantwort -- prompte und vollst/~ndige Restitution. Detaillierte Aussagen lassen sich dutch das Verfahren der Doppel- reizung unter Beriicksieh~igung des Adaptationszustandes maehen. Doppelreize yon in logarithmischer Progression w~chsendem Intervall ergeben eine aus zwei Anteilen bestehende Restitutionseharakteristik der b-Welle. Sauerstoff- und Substratmangel tangieren selektiv nnr einen der beiden Anteile. Im 13berdruck ftihrt O2 zu einer progressiven Minderung der Knrzintervallantwort ebenso wie ein Glueoseentzug. Die O2-Uberdruckeffekte rind verst~rkt bei verringerter Konzentration des Phosphatpuffers. 3*

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l~eferate 35

verschiedener Species, inklusive Mensch, in situ sowie bei der gew~thlten Praparationstechnik (umstr6mte Netzhaut).

Die beiden konsekutiven Restitutionssehritte sind je naeh Reiz- und Adaptationsbedingungen in untersehiedlichem Mal~e wirksam und bestimmen den Antwort typ der Netzhaut: sehnell/empfindlich. Sie finden sich anch bei der isolierten Komponente P I I I u~d zeigen eine spektra]e lgeizwertversehiebung.

Milieuvergnderungen (Substrat- bzw. O2-Angebot, Ionengehalt, Stoffweehselblocker) gegeniiber verhalten sieh beide Komponenten zum Teil unterschiedlich und erlauben so eine Zuordnung zu nnterliegenden Stoffwechselabl~iufen.

Zur fortlaufenden Erfassung des photopischen und skotopisehen Ver- haltens der Netzhaut empfiehlt sich die Anwendung yon Doppelreizen (Kurz- bzw. Lang-IntervM1-Antwort).

Ch. B A U ~ und W. SIeKEL (Leipzig) : Der Einflug hohen Sauerstoff. druekes auf die bioelektrisehe AMiviti~t (naeh elektroretinographisehen Untersuehungen am intakten Tier, am isolierten Bulbus und an der iso- lierten umspiiRen Netzhaut von Rana)

Die im Verband des intakten Tieres befindliehe, die veto Kreislauf getrennte (isolierter Bulbus) und die vollst~ndig isolierte, ktinstlieh um- spfilte Froschnetzhaut wurden hohem Sauerstoffdruek ausgesetzt. Toxisehe Effekte -- objektiviert am ERG -- treten bei allen Praparaten im gleiehen Wirkungsbereich auf.

Die Kinetik des b-Wellenabfalls am isolierten Bulbus einerseits sowie an der im Verband befindlichen nnd der kfinstlieh umstrSmten Netzhaut andererseits weist eharakteristischeUnterschiede auf: Der Abfall erfolgt beim Bulbus in einer yon der 02-Druekbelastung abhgngigen Steilheit unter Umst/~nden zweistufig, die Reversibilit/~t verhs rich in AusmaB und Zeitverlauf gegensatzlich. An der durch Konvektion versorgten Netzhaut dagegen imponiert eine betr~ohtliche Wirkungslatenz und -- auoh naeh praktisch v611igem Verlust der l~eizantwort -- prompte und vollst/~ndige Restitution.

Detaillierte Aussagen lassen sich dutch das Verfahren der Doppel- reizung unter Beriicksieh~igung des Adaptationszustandes maehen. Doppelreize yon in logarithmischer Progression w~chsendem Intervall ergeben eine aus zwei Anteilen bestehende Restitutionseharakteristik der b-Welle. Sauerstoff- und Substratmangel tangieren selektiv nnr einen der beiden Anteile. Im 13berdruck ftihrt O2 zu einer progressiven Minderung der Knrzintervallantwort ebenso wie ein Glueoseentzug. Die O2-Uberdruckeffekte rind verst~rkt bei verringerter Konzentrat ion des Phosphatpuffers.

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