der digitale umbruch - physio austria · zukunft führen können. in projekten erhebt ... rung hat...

5
DICITALISIERUNC Der digitale Umbruch Mehr als nur Technik: Die Digitalisierung ändert unser Lernen unsere Arbeit, unser Leben. Doch Vorsicht vor Hypes: So wird auch Big Data die klassische Wissensproduktion nicht ersetzen können. VON MARK HAMMER Selbstfahrende Autos, Roboter im Haushalt, In- ternetkriminalität und Fakenews: Es gibt kaum einen Lebensbereich, der heute nicht ansatz- weise digitalisiert ist. Auch die Arbeitswelt ist im Umbruch: Neue Informations-, Kommunika- tions- und Medientechnik verändert das Verhält- nis von Menschen zu Maschinen. Prozesse der industriellen Produktion werden zunehmend vernetzt, automatisiert und digitalisiert. Laut Franz Fidler, Leiter des dualen Studienganges Smart Engineering of Production Technologies and Processes an der FH St. Polten, ist die Indus- trie 4.0 ein sozio-technisches System: Neue Tech- nologien, die Art, wie Menschen arbeiten und wie Organisationen und Firmen damit umgehen, hängen eng zusammen. Die Entwicklung zur In- dustrie 4.0 fügt sich in eine Reihe bisheriger Transformationen im Produktionsbereich: „Digi- talisierung der Arbeit ist derzeit ein Hype-Thema. Doch wenn man Digitalisierung als Internetnut- zung versteht, dann ist die Arbeitswelt schon lan- ge davon durchzogen", sagt Linda Nierling vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Sys- temanalyse (ITAS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Ähnlich sieht es Johann Cas vom Institut für Technikfolgenabschätzung (ITA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaf- ten: „Industrie 4.0 ist das Fortführen von Auto- matisierungs- und Vernetzungstendenzen, die seit Jahrzehnten stattfinden." Studien zur Aus- wirkung auf die Zahl der Arbeitsplätze sind wi- dersprüchlich - von Verlusten bis zu Zunahmen reicht die Bandbreite. Zwei Sichtweisen dominie- ren laut Fidler die Diskussion um Arbeitsplatz- effekte durch die digitale Produktion: Bei der ers- ten würden Menschen an Maschinen nur noch Bedienoberflächen verstehen müssen, jedoch nicht die Prozesse dahinter. Die Arbeitswelt wäre zweigeteilt in jene, die Ceschäftsmodelle entwi- ckeln und gut ausgebildet sind, undjene, die mit einer verkürzten Ausbildung nur noch ausfüh- ren. Das zweite Modell geht davon aus, dass Mit- arbeiterinnen auf allen Ebenen in die Technik eingreifen und tiefergehendes Wissen haben müssen. Dies würde eine höhere Ausbildung für alle nötig machen. „Es wird beides passieren. Es wird keine Entweder-oder-Entscheidung sein", sagt Fidler. Firmen suchen laut Fidler Mitarbei- terinnen, die das Unternehmen in eine digitale /// Digitalisierung braucht begleitende Maßnahmen. Der Mensch sollte dabei immer im Mittelpunkt stehen. Ing. Mag. Johann Cas, Institut für Technikfolgenabschätzung (ITA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Zukunft führen können. In Projekten erhebt die FH St. Polten das Angebot der einschlägigen Bildungsangebote in Österreich und vergleicht dieses mit dem Bedarf der Wirtschaft oder berät regionale Unternehmen, um deren Wettbewerbs- fähigkeit im digitalen Zeitalter zu stärken. Digitale Hochschule. Digitalisierung bietet auch Chancen und Herausforderungen für Hochschu- len. Das deutsche Hochschulforum Digitalisie- Fortsetzung auf Seite 16 14 FUTURE JUNI 2017 Position www.observer.at Position Das Magazin der FH St. Pölten Future St. Pölten, im Juni 2017, Nr: 6, 2x/Jahr, Seite: _ Druckauflage: 7 000, Größe: 98,84%, easyAPQ: _ Auftr.: 1161, Clip: 10615995, SB: Physiotherapie Seite: 1/5 Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 02742/313228*271).

Upload: others

Post on 04-Sep-2020

1 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Der digitale Umbruch - Physio Austria · Zukunft führen können. In Projekten erhebt ... rung hat 20 Thesen und einen Bericht zur Digita ... beteiligt, zum Beispiel bei mobilen Anwendungen

D I C I T A L I S I E R U N C

Der digitale Umbruch

Mehr als nur Techn i k : Die D i g i t a l i s i e r u n g ände r t unser Lernen unsere A r b e i t , unser L e b e n . Doch V o r s i c h t vor Hypes :

So w i rd auch Big Data die k l a s s i s c h e W i s s e n s p r o d u k t i o n n ich t e r s e t z e n k ö n n e n .

V O N M A R K H A M M E R

Selbstfahrende Autos, Roboter im Haushalt, In­ternetkriminalität und Fakenews: Es gibt kaum einen Lebensbereich, der heute nicht ansatz­weise digitalisiert ist. Auch die Arbeitswelt ist im Umbruch: Neue Informations-, Kommunika­tions- und Medientechnik verändert das Verhält­nis von Menschen zu Maschinen. Prozesse der industriellen Produktion werden zunehmend vernetzt, automatisiert und digitalisiert. Laut Franz Fidler, Leiter des dualen Studienganges Smart Engineering of Production Technologies and Processes an der FH St. Polten, ist die Indus­trie 4.0 ein sozio-technisches System: Neue Tech­nologien, die Art, wie Menschen arbeiten und wie Organisationen und Firmen damit umgehen, hängen eng zusammen. Die Entwicklung zur In­dustrie 4.0 fügt sich in eine Reihe bisheriger Transformationen im Produktionsbereich: „Digi­talisierung der Arbeit ist derzeit ein Hype-Thema. Doch wenn man Digitalisierung als Internetnut­zung versteht, dann ist die Arbeitswelt schon lan­ge davon durchzogen", sagt Linda Nierling vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Sys­temanalyse (ITAS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Ähnlich sieht es Johann Cas vom Institut für Technikfolgenabschätzung (ITA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaf­ten: „Industrie 4.0 ist das Fortführen von Auto-matisierungs- und Vernetzungstendenzen, die seit Jahrzehnten stattfinden." Studien zur Aus­wirkung auf die Zahl der Arbeitsplätze sind wi­dersprüchlich - von Verlusten bis zu Zunahmen reicht die Bandbreite. Zwei Sichtweisen dominie­

ren laut Fidler die Diskussion um Arbeitsplatz­effekte durch die digitale Produktion: Bei der ers­ten würden Menschen an Maschinen nur noch Bedienoberflächen verstehen müssen, jedoch nicht die Prozesse dahinter. Die Arbeitswelt wäre zweigeteilt in jene, die Ceschäftsmodelle entwi­ckeln und gut ausgebildet sind, undjene, die mit einer verkürzten Ausbildung nur noch ausfüh­ren. Das zweite Modell geht davon aus, dass Mit­arbeiterinnen auf allen Ebenen in die Technik eingreifen und tiefergehendes Wissen haben müssen. Dies würde eine höhere Ausbildung für alle nötig machen. „Es wird beides passieren. Es wird keine Entweder-oder-Entscheidung sein", sagt Fidler. Firmen suchen laut Fidler Mitarbei­terinnen, die das Unternehmen in eine digitale

/ / / Digitalisierung braucht begle i tende Maßnahmen. Der Mensch sol l te dabei

immer im Mitte lpunkt s tehen . Ing. Mag. Johann Cas, Institut für Technikfolgenabschätzung (ITA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

Zukunft führen können. In Projekten erhebt die FH St. Polten das Angebot der einschlägigen Bildungsangebote in Österreich und vergleicht dieses mit dem Bedarf der Wirtschaft oder berät regionale Unternehmen, um deren Wettbewerbs­fähigkeit im digitalen Zeitalter zu stärken.

Digitale Hochschule. Digitalisierung bietet auch Chancen und Herausforderungen für Hochschu­len. Das deutsche Hochschulforum Digitalisie-

Fortsetzung auf Seite 16

1 4 FUTURE • JUNI 2 0 1 7

Position

ww

w.observer.at

Position

Das Magazin der FH St. PöltenFuture

St. Pölten, im Juni 2017, Nr: 6, 2x/Jahr, Seite: _Druckauflage: 7 000, Größe: 98,84%, easyAPQ: _Auftr.: 1161, Clip: 10615995, SB: Physiotherapie

Seite: 1/5

Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 02742/313228*271).

Page 2: Der digitale Umbruch - Physio Austria · Zukunft führen können. In Projekten erhebt ... rung hat 20 Thesen und einen Bericht zur Digita ... beteiligt, zum Beispiel bei mobilen Anwendungen

D 1 C I T A L I S I E R U N C

Auf voraussichtlich

44 Zettabyte oder 44.000.000.000.000.000.000.000 Byte wird das weltweite Daten­volumen bis zum Jahr 2020 wachsen - und wäre damit ähnlich umfangreich wie die Anzahl aller Sterne des Universums.

Quelle: www.digitalHst.de/aktuelles/ zahlen-des-monats.html

Mehr als

4 Mrd. Menschen weltweit, fast 60 Prozent der Weltbevölkerung, haben keinen Zugang zum Internet.

Quelle: Weltbank, zitiert in http://derstandard.at/2000029034304/4-2-Milliarden-Menschen-weltweit-ohne-lnternet

Digital im Museum unterwegs Smartphones, Touchscreens und Hologramme könnten Museums­besuche zum digitalen und multi­medialen Erlebnis werden lassen. So könnten etwa auf Tablets Bücher durchgeblättert werden, die aus Schutzgründen von Besucherinnen und Besuchern nicht berührt werden dürfen. Oder auf das Skelett eines Dinosauriers ließen sich mit Virtual und Augmented Reality Fleisch und Haut projizieren. Im Projekt MEETeUX (Multi-Device Ecologies Towards Elaborate User Experience) entwickelt die FH St. Polten unter der Leitung von Markus Seidl, Leiter des Instituts für Creative\Media/Technologies der FH St. Polten, derzeit Ansätze und Lösungen für eine solche Form der Ausstellungsgestaltung. Im Zentrum steht dabei Forschung an der Schnitt­stelle von Mensch und Maschine: zum Interaktionsdesign und dem Erlebnis für Nutzerinnen. Partnerinnen im Projekt sind mehr als zehn Museen sowie Anbieterinnen von Museums­installationen. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft im Rahmen der COIN-Programmlinie „Aufbau" über die Österreichische Forschungs-förderungsgesellschaft FFG.

www.fhstp.ac.at/meeteux

Mrd. Geräte, zum Beispiel Kaffeemaschinen, Autos, Gesundheitsmessgeräte oder Wecker, werden bis zum Jahr 2020 an das Internet angeschlossen sein.

Quelle: www.digital-ist.de/aktuelles/ zahlen-des-monats.html

Position

ww

w.observer.at

Position

Das Magazin der FH St. PöltenFuture

St. Pölten, im Juni 2017, Nr: 6, 2x/Jahr, Seite: _Druckauflage: 7 000, Größe: 100%, easyAPQ: _

Auftr.: 1161, Clip: 10615995, SB: Physiotherapie

Seite: 2/5

Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 02742/313228*271).

Page 3: Der digitale Umbruch - Physio Austria · Zukunft führen können. In Projekten erhebt ... rung hat 20 Thesen und einen Bericht zur Digita ... beteiligt, zum Beispiel bei mobilen Anwendungen

D 1 C 1 T A L I S I E R U N C

rung hat 20 Thesen und einen Bericht zur Digita­lisierung der Hochschulbildung veröffentlicht. Hochschulen sollten Digitalisierung strategisch nutzen und den digitalen Wandel aktiv gestal­ten. Der Einsatz von digitalen Medien mache fle­xibles Studieren möglich und unterstütze inter­aktive Lehr- und Lernmethoden sowie team- und länderübergreifende Zusammenarbeit. Praxisre­levante Kompetenzen, wie die Fähigkeiten, kom­plexe Probleme zu lösen und selbstorganisiert in heterogenen Teams zu arbeiten, würden so ge­fördert. Organisation und Lehre an Hochschulen würden zunehmend arbeitsteilig organisiert werden, viele Hochschulen seien jedoch auf die lehrunterstützenden Aufgaben noch nicht vorbe­reitet. Vor allem Datenschutz und Urheberrecht seien anzupassen. Die österreichische Bundesre­gierung hat eine Digital Roadmap erstellt, die in zwölf Handlungsfeldern circa 150 Maßnahmen beschreibt, um Österreich erfolgreich in eine di­gitale Zukunft zu führen. Als zweites von zwölf Leitprinzipien steht in der Roadmap: „Digitale Bildung soll möglichst früh beginnen. Kein Kind soll ohne digitale Kompetenzen die Schule verlas­sen." Teilhabe an der Gesellschaft setze in Zu­kunft digitale Kompetenzen voraus und digitale Medienkompetenz werde zum Bestandteil der Grundbildung werden. Dazu gehöre auch der kritische und reflektierte Umgang mit neuen Technologien. Fach- und berufsbezogene Quali­fikationen in den wesentlichen IT-Entwicklungs-

f f f Datenbergen die Komplexität komplet t Eil n e h m e n zu wol len, i s t der falsche Ansatz. Dann bes teht die Gefahr der Übersimplif ikation. Man m u s s Zugänge zur vorhandenen Komplexität schaffen, u m sie handhabbar und verständlich zu machen . FH-Prof. Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Aigner, MSc, Leiter des Instituts für CreativeXMedia/Technologies der FH St. Polten

bereichen müssten gestärkt werden und ein Schlüsselfaktor sei die Aus- und Weiterbildung von Pädagoginnen und Pädagogen. Mehrere Pro­jekte der FH St. Polten untersuchen, wie digitale Technologien in der Lehre eingesetzt werden können. „Die Lernräume der Zukunft werden nicht nur in vier Wänden und Gebäuden liegen.

B*«*»-w«f'•^r HR«/\_^ A ^K <.

T l

Virtuelles Lernen „Die Lemräume der Zukunft werden nicht nur in vier Wänden und Gebäuden liegen. In den realen Raum werden virtuelle Objekte eingebunden. Dadurch ändern sich Lernen und Lehren stark."

FH-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Franz Fidler, Leiter der Studiengänge Smart Engineering of Production Technologies and Processes sowie Digitale Medientechnologien an der FH St. Polten

Hype oder echte Neuerung? „Digitalisierung der Arbeit ist derzeit ein Hype-Thema. Doch wenn man Digitalisie­rung als Internet­nutzung versteht, ist die Arbeitswelt schon lange davon durchzogen."

Dr. Dipl.-Umwertwiss. Linda Nierling, Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

In den realen Raum werden virtuelle Objekte eingebunden. Dadurch ändern sich Lernen und Lehren stark", sagt Fidler.

Big Data in der Wissenschaft. Digitalisierung und Big Data, also der Zugang zu großen Daten­mengen und die Möglichkeit, diese zu verar­beiten, gelten als große Hoffnung zum Finden neuer Erkenntnisse. Informationen, die bisher verstreut waren, können vernetzt und mit neuen technischen Möglichkeiten automatisiert analy­siert werden. Doch ganz so einfach sei dies nicht, erklärt Wolfgang Aigner, Leiter des Instituts für Creative\Media/Technologies der FH St. Polten. „Datenbergen die Komplexität komplett nehmen zu wollen, ist der falsche Ansatz. Dann besteht die Gefahr der Übersimplifikation. Man muss Zu­gänge zur vorhandenen Komplexität schaffen, um sie handhabbar und verständlich zu machen", sagt Aigner. Er nutzt das Verfahren der Daten­visualisierung, um in großen Datenmengen Mus­ter zu erkennen, und verwendet einen Ansatz, den er „Human-in-the-loop" nennt: Hinter auto­matischen Analysen stehen immer Menschen, die die automatischen Verfahren steuern und

Fortsetzung auf Seite 18

1 6 FUTURE • JUNI 2 0 1 7

Position

ww

w.observer.at

Position

Das Magazin der FH St. PöltenFuture

St. Pölten, im Juni 2017, Nr: 6, 2x/Jahr, Seite: _Druckauflage: 7 000, Größe: 100%, easyAPQ: _

Auftr.: 1161, Clip: 10615995, SB: Physiotherapie

Seite: 3/5

Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 02742/313228*271).

Page 4: Der digitale Umbruch - Physio Austria · Zukunft führen können. In Projekten erhebt ... rung hat 20 Thesen und einen Bericht zur Digita ... beteiligt, zum Beispiel bei mobilen Anwendungen

D I C I T A L I S I E R U N G

Studienangebot rund um Digitalisierung an der FH St. Polten

Medienmanagement (BA)/ Digital Media Management (MA)

Ausbildung für eine Karriere in digitalen (Medien-)Unternehmen. Ab dem Studienjahr 2017/18 wird das Studium Digital Media Management einen stärkeren Fokus auf den Bereich Digital Business legen.

Medientechnik (BA)/ Digitale Medientechnologien (MA)

Kompetenzen in Audio- und Videoproduktion, Grafik und Layout, Web-Technologien und otografie. Das Masterstudium Digitale

Medientechnologien bietet ab dem kommenden Wintersemester die neue Masterklasse „Augmented & Virtual Reality" an.

Smart Engineering of Production Technologies and Processes (BA)

In enger Kooperation mit Unternehmen bildet der duale Studiengang Smart Engineering für die „Industrie 4.0" aus.

IT Security (BA)/ Information Security (MA)

Studienangebot der FH St. Polten im Bereich IT-Sicherheit.

Digital Healthcare (MA) Thema des Studiums ist die

interdisziplinäre Gestaltung von Innovationen im Gesundheitswesen.

Die Studiengänge Media- und Kommunikationsberatung (BA/MA), Bahntechnologie und Mobilität (BA), Bahntechnologie und Management von Bahnsystemen (MA), Diätologie (BA), Gesundheits- und Krankenpflege (BA) sowie Physiotherapie (BA) widmen sich in ihren Curricula Aspekten der Digitalisierung und sind immer wieder an digitalen f beteiligt, zum Beispiel bei mobilen Anwendungen für einen Fachbereich. Das Department Soziales (Studiengänge Soziale Arbeit, BA/MA) untersucht bei vielen Projekten die Akzeptanz der Menschen gegenüber der neuen Technik.

Weiterbildungslehrgänge Mehrere Weiterbildungslehrgänge der FH St. Polten bilden für digitale Aspekte bestimmter Berufsfelder aus, etwa der Lehrgang Digital Marketing (s. S. 7 in diesem Magazin) oder jene für Agrar- und Technologiemanage­ment, Angewandte Fotografie, Film, TV & Media - Creation and Distribution sowie Produktions­und Technologiemanagement.

Forschung, Lehrmethoden, Start-ups Viele Forschungsprojekte der FH St. Polten beschäftigen sich mit Aspekten der Digitali­sierung, etwa mit Big Data, E-Health, Assistenz-und Kommunikationssystemen für ältere Menschen, IT-Sicherheit, Industrie 4.0 und digitalen Technologien. Das Service- und Kompetenzzentrum für Innovatives Lehren & Lernen (SKILL) der FH St. Polten unterstützt Lehrende und Studierende beim Umsetzen neuer, auch digitaler Ansätze des Lehrens und Lernens. Im Programm „creative pre-incubator" zur Förderung von Unternehmensgründungen entwickeln Studierende und Alumni neben verschiedenen Apps etwa einen digitalen Fahrschulsimulator und eine therapeutische Assistenz-Applikation für die Physiotherapie.

Position

ww

w.observer.at

Position

Das Magazin der FH St. PöltenFuture

St. Pölten, im Juni 2017, Nr: 6, 2x/Jahr, Seite: _Druckauflage: 7 000, Größe: 100%, easyAPQ: _

Auftr.: 1161, Clip: 10615995, SB: Physiotherapie

Seite: 4/5

Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 02742/313228*271).

Page 5: Der digitale Umbruch - Physio Austria · Zukunft führen können. In Projekten erhebt ... rung hat 20 Thesen und einen Bericht zur Digita ... beteiligt, zum Beispiel bei mobilen Anwendungen

D I C I T A L I S I E R U N C

Muster mit ihrem Hintergrundwissen interpre­tieren. „Menschen können mit unsicheren, wi­dersprüchlichen und fehlenden Informationen umgehen, automatische Datenanalyseverfahren kaum", so Aigner. „Der Big-Data-Hype ist durch­aus kritisch zu hinterfragen. Große Datenmen­gen können die klassische Wissensproduktion nicht ersetzen", sagt Tassilo Pellegrini, FH-Do-zent am Department Medien und Wirtschaft der FH St. Polten. Pellegrini erforscht, wie Maschi­nen Bedeutung hinter Daten und Mustern erken-

i i i Oft halten Menschen Daten automatisch f f f für Fakten. Daten können falsch sein und bleiben Daten. Fakten stimmen - oder es sind keine Fakten. FH-Prof. Mag. Dr. Tassüo Pellegrini, FH-Dozent am Department Medien und Wirtschaft der FH St. Polten

nen können. „Die wachsende Menge und Vielfalt an Daten in Unternehmen und öffentlicher Ver­waltung bedarf früher oder später ihrer automati­sierten Verarbeitung und des kosteneffizienten Managements", sagt Pellegrini. Doch große Da­tenmengen bestehen nicht automatisch aus sinn­vollen und richtigen Daten. „Oft halten Men­schen Daten automatisch für Fakten. Daten

können falsch sein und bleiben Daten. Fak­ten stimmen - oder es sind keine Fak­

ten. Ein Analyseergebnis aus vielen Daten ist nicht automatisch be­

lastbarer als eines aus wenigen Daten", sagt Pellegrini. „Daten sind, auch wenn sie stimmen, nicht per se objektiv", ergänzt

Aigner. Es bleibt die Frage, wie, von wem und zu welchem Zweck sie erhoben wurden, was nicht erhoben wurde und zu welchen Lizenzbedingun­gen man Daten weiterverwenden darf.

Selbstfahrende Autos. Bereits heute saugen in vielen Haushalten Roboter Zimmer oder mähen Rasen, bei Smarthomes lassen sich Heizung und Jalousien von unterwegs fernsteuern, Technik im Haushalt könnte alte Menschen und Perso­nen mit Beeinträchtigungen unterstützen. Zu­künftig könnten auch Herzschrittmacher mit dem Internet verbunden sein und medizinische Daten übertragen. Digitalisierung betrifft auch den Verkehrsbereich. Bei selbstfahrenden Autos sind neben der technischen Entwicklung noch viele rechtliche und ethische Fragen offen: Wie soll das Auto reagieren, wenn ein Zusammen­stoß mit einem Kind am Zebrastreifen nur noch verhindert werden kann, indem das Auto gegen eine Mauer, in den Cegenverkehr oder in eine Menschenmenge am Straßenrand fährt? Wer haftet bei Unfällen - Herstellerfirmen, Program­miererinnen, Lenkerinnen oder Anbieterinnen des Mobilitätsservices? Laut Frank Michelberger, Leiter des Carl Ritter von Chega Instituts für integrierte Mobilitätsforschung der FH St. Pol­ten, muss auch das Sicherheitsempfinden der Menschen berücksichtigt werden. „Einem Ver­kehrssystem ohne Menschen wird meist nicht vertraut", sagt Michelberger. Ähnlich sieht es Johann Cas vom Institut für Technikfolgenab­schätzung: „Digitalisierung braucht begleitende Maßnahmen. Der Mensch sollte dabei immer im Mittelpunkt stehen." ///

Linktipps:

/// http://info.cern.ch/ Eine Seite der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) aus dem Jahr 1990 gilt als die erste Webseite der Welt. Sie ist noch heute online, laut Wikipedia in einer Kopie aus dem Jahr 1992.

/// www.digitalroadmap.gv.at Die Österreichische Bundesregierung hat eine Digital Roadmap erstellt, um abgestimmte Aktivitäten zur Digitalisierung für alle gesellschaftlichen Bereiche aufzubauen.

/// http://plattformindustrie40.at Webseite des Vereins „Industrie 4.0 Österreich - die Plattform für intelligente Produktion", der sich der Gestaltung der zukünftigen Produktions- und Arbeitswelt widmet.

/// www.digital-ist.de Webseite des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung zum Wissenschaftsjahr 2014, das sich dem Thema „Die digitale Gesellschaft" widmete.

///www.digitalisierung-bildung.de Webseite und Blog der Bertelsmann Stiftung und des Centrums für Hochschulentwicklung zum Thema Digitalisierung der Bildung.

///www.hochschulforumdigitalisierung.de Initiative des Stifterverbandes mit dem CHE Centrum für Hochschulentwicklung und der deutschen Hochschulrektoren-konferenz (HRK).

FUTURE • JUNI 2 0 1 7

Position

ww

w.observer.at

Position

Das Magazin der FH St. PöltenFuture

St. Pölten, im Juni 2017, Nr: 6, 2x/Jahr, Seite: _Druckauflage: 7 000, Größe: 100%, easyAPQ: _

Auftr.: 1161, Clip: 10615995, SB: Physiotherapie

Seite: 5/5

Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 02742/313228*271).