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Seite 4 Denguefieber
Reisemedizinische Informationen
© 2012 B Beck Vers:2.11 D
Die Nummer des Schweizerischen Tropen- und Public Health- Institut für medizinische
Notfälle: +41 61 2848 144 (24 Std. besetzt). Kostenpflichtig nach Ärztetarif TarMed.
Schweres Denguefieber (Blutungen, Schock, Organversagen)
Diese seltene Form kann gehäuft bei zweiten Infektion mit einem andern Dengue-
Serotyp auftreten.
Vorkommen: Lateinamerika, Karibik, Südost-Asien, Pazifik (selten in Afrika). Einhei-
mische Kleinkinder und Senioren sind besonders gefährdet. Touristen sind davon äus-
serst selten betroffen.
Klinik: Die ersten Tage gleichen dem Verlauf des Denguefiebers, aber am 4./5. Tag
verschlechtert sich der Zustand. Es können Schweissausbrüche, Herzrasen, Nasenbluten
und kleine Hautblutungen auftreten. In schweren Fallen kann es wegen Gefässdurchläs-
sigkeit zu Blutungstendenz und (inneren) Flüssigkeitsverlust kommen. Ein lebensge-
fährlicher Schock kann auftreten.
Therapie: Es gibt keine direkte Bekämpfung des Denguevirus, sondern nur eine Milde-
rung der Symptome. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (zum Beispiel durch Trin-
ken) ist wichtig. Bei einem schweren Krankheitsbild muss der Patient hospitalisiert
werden. Dem gefürchteten Schock wird durch Flüssigkeits – und Blutersatz sowie ge-
naue intensivmedizinische Überwachung entgegengewirkt.
Das Denguefieber als Gefahr für den Touristen ?
Das Denguefieber ist für den Kurzaufenthalter keine grosse Gefahr. Wenn überhaupt, tritt meist das klassische Denguefieber auf.
Vorbeugungsmassnahmen:
Zur Zeit ist keine Impfung gegen das Denguevirus verfügbar. Impfstoffe sind in Entwicklung.
Ein effektiver Mückenschutz tagsüber und während der Dämme-
rungszeiten ist die beste vorbeugende Massnahme:
1. Kleidung: Gut deckende, langärmlige Kleider und lange Hosen tra-gen. Zusätzlich Insektizide (z.B. Nobite® Kleidung, Biokill®, Gesal®
Protect dual insect, Neocid Trix, Tyra-x®) auf Kleider sprayen.
2. Mückenschutzmittel (Repellent): Auf unbedeckte Haut ein mücken-abstossendes Mittel auftragen (z.B. Anti Brumm forte®, Anti Insect for-te®, Insect Spray®, Daylong Sun&Pic® SPF 25 [Komb. Sonnen- & Mücken-schutz], KIK activ®, Mosquito Stopp®, Parazeet Forte®, Sun Care Insect®
Spray SF3 [Komb. Sonnen- & Mückenschutz]).
Dengue Übertragung, Krankheit und Verhütung
www.safetravel.ch
Durch heftige Muskel- und Gelenkschmerzen
beim Denguefieber kommt es zur speziellen
Gangart eines Dandys, weshalb die Krankheit
auch als "Dandy-Fieber" bezeichnet wurde.
Das Denguefieber ist die weltweit häufigste durch Insekten übertragene Infektionskrankheit. Der Erreger, ein Virus, wird durch tag- und dämmerungsaktive Stegomyia [früher Aedes] - Mücken übertragen. Die Erkrankung führt zu hohem Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen, sowie zu Hautausschlägen.
In seltenen Fällen können Blutungen auftreten.
Impfauskunft ganze Schweiz : 0900 575 131 (2.69/min ab Festnetz) Mo — Fr 8.30 -11.30 / 14.00 —17.00
Zentrum für
Reisemedizin
Reisemedizinisches
Zentrum
Poliklinik für Infektiolo-
gie und Reisemedizin
Tropen – und Reisemedi-
zin am Bellevue
Institut für Sozial– und Präventivmedizin
Universität Zürich
Hirschengraben 84 8001 Zürich
Öffnungszeiten (ohne Voranmeldung)
Mo, Do: 16.30 h – 19 h Mi: 11 h – 15 h Fr: 9 h – 11 h
Schweizerisches Tropen- & Public-Health Institut
Socinstrasse 57 4051 Basel
Öffnungszeiten (ohne Voranmeldung)
Mo, Di, Do: 16h – 19h
Mi, Fr: 12 h – 14 h
Inselspital 3010 Bern
Anmeldung: Tel: 031 632 88 99
Rämistrasse 3 8001 Zürich
Konsultationen nur nach Voranmeldung: Tel 044 252 30 60
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Denguefieber Durch das Denguevirus Typ 1-4 hervorgerufene akute, zweigipflige Beschwerden mit
Fieber, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Hautausschlag, sowie Durchfall und
Bauchschmerzen können bis zu einer Woche anhalten. Blutungen sind selten
Vorkommen: Das Denguefieber kommt in allen tropischen und subtropischen Gebieten
zwischen dem 35°N und 35°S Breitengrad vor.
Übertragung: Dengue ist die bedeutendste so genannte Arbovirose (Arthropode borne
virus). Sie wird v.a. durch Mücken (im Speziellen Stegomyia [Aedes] aegypti und
Stegomyia [Aedes] albopicta) übertragen. Diese anthropophilen, also den Menschen
bevorzugenden Mücken, brüten in kleinsten Wasserpfützen, wie sie oft bei Abfallkip-
pen menschlicher Siedlungen vorkommen. Die Hauptübertragungszeit ist die Regensai-
son. Überträgerinnen sind die tag– und dämmerungsaktiven Weibchen. Man unterschei-
det einen Stadtzyklus von einem Urwaldzyklus. Beim städtischen Zyklus findet die
Übertragung von Mensch zu Mensch statt; beim ländlichen stellen gewisse Affenarten
die Hauptwirte dar.
Ursprünglicher sylvatischer Zyklus Neuer, verbreiteter urbaner Zyklus
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Erreger: Vom Denguevirus sind 4 Sero-Typen bekannt. Sie werden zur Familie der
Flaviviren gezählt. Eine Verwandtschaft besteht mit dem Gelbfiebervirus, dem Japani-
schen Enzephalitisvirus (Hirnentzündung) und dem FSME-Virus.
Erkrankungsbild: In vielen Fällen wird trotz einer Infektion mit dem Virus keine
Erkrankung festgestellt. An klassischem Denguefieber erkranken vor allem Nichtimmu-
ne, ältere Kinder und Erwachsene. Das klassische Krankheitsbild läuft wie folgt ab:
5-8 Tage 2-3 Tage (2 Tage) 5-6 Tage Wochen
Mücken-Stich
Inkubationszeit 1. Phase: Hohes Fieber Kopfschmerzen Augenschmerzen Rückenschmerzen Muskelschmerzen Hautausschlag z.T.Blutungen
Evtl. fieberfreies
Intervall
2. Phase: Hohes Fieber Juckreiz Hautausschlag Hautschuppung
Erholungsphase Erschöpfung Evtl. Stimmungs-störungen
Therapie: Es gibt keine spezifische Therapie gegen das Denguevirus (wie bei den
meisten Virusarten). Man beschränkt sich auf die Milderung sowie die Überwachung
der Symptome: Fiebersenkende Mittel, Linderung der Augen-, Rücken-, Muskel- und
Gelenkschmerzen, und Überwachung der Blutgerinnung sowie des Blutvolumens.
Beachte: Acetylsalicylsäure (z. B: Aspirin®, Alcacyl®, Aspégic®) meiden.
Empfohlen ist als fiebersenkendes Mittel: Paracetamol/Acetaminophen
(z. B: Acetalgin®, Amavita® Paracetamol 500, Becetamol®, Ben-u-ron®, Contra-
Schmerz® P, Dafalgan®, Doloprone 500® , Influbene® N, Panadol®, Paracetamol [div.
Hersteller], Penfalgan®, Treupel Dolo Paracetamol®, Tylenol®, Zolben®).
Abwehr: Nach einer Infektion mit dem Denguevirus entsteht eine lang anhaltende
Immunität gegenüber dem diesem Virustyp (Seroytp). Nach insgesamt zwei Dengue-
Infektionen sind weitere symptomatische Erkrankungen unwahrscheinlich.