dazpod 0001 zahlen bitte

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DaZPod-Episode 1 Zahlen bitte! Wir haben eine Menge Material rund um unseren Dialog für Sie zusammengestellt: Lassen Sie die neuen Erklärungen aus der Wörterkiste auf sich wirken. Betreiben Sie mit uns Wortklauberei, wenn wir bei einigen Wörtern in die Tiefe gehen. Erfahren Sie in Apropos Kultur mehr über Land und Leute und lösen Sie erfolgreich unsere Quizfragen. In der English Corner profitieren Sie von Zusammenhängen mit der englischen Sprache. Und wenn Sie beim Lesen die Episode noch einmal anhören, verstehen Sie noch mehr. Beachten Sie vor allem: Alle Materialien sind Angebote. Sie müssen nicht alles lesen und nicht alles durcharbeiten. Wählen Sie aus, was Ihnen Spaß macht, dann wird Ihnen auch das Deutschlernen mehr Spaß machen und leichter fallen. Und los geht's! Inhaltsangabe 1. Die Wörterkiste Seite 2 2. Wortklauberei Seite 5 3. Quizfragen Seite 7 4. Apropos Kultur Seite 8 5. English Corner Seite 9 6. Transkript Seite 10 7. Auflösung Quizfragen Seite 14 Legende "kursiv" "Beispielsätze" (in Klammern) (Ergänzungen, Erläuterungen) [in eckigen Klammern] [zur Bedeutung des Wortes/der Redewendung] fettgedruckt Vokabeln und Wörter mit ähnlicher Bedeutung DaZPod erreichen Sie auf Twitter: @dazpod , im Web: www.dazpod.de per E-Mail: [email protected] und auf Facebook: Dazpod - learn German online Deutsch lernen Lernmaterial zu DaZPod-Episode 1: Zahlen bitte! © anders sprachenlernen 2013. Keine Verbreitung ohne Zustimmung der Autoren. Seite 1 von 14

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Texto de las lecciones del curso DaZ PodCast.Tiene derechos reservados aunque se pueden descargar libremente en linea.Todos los derechos pertenecen a su productor y a DaZPod Koln Alemania.

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  • DaZPod-Episode 1

    Zahlen bitte!

    Wir haben eine Menge Material rund um unseren Dialog fr Sie zusammengestellt:

    Lassen Sie die neuen Erklrungen aus der Wrterkiste auf sich wirken. Betreiben Sie mit uns Wortklauberei, wenn wir bei einigen Wrtern in die Tiefe gehen. Erfahren Sie in Apropos Kultur mehr ber Land und Leute und lsen Sie erfolgreich unsere Quizfragen. In der English Corner profitieren Sie von Zusammenhngen mit der englischen Sprache. Und wenn Sie beim Lesen die Episode noch einmal anhren, verstehen Sie noch mehr.

    Beachten Sie vor allem: Alle Materialien sind Angebote. Sie mssen nicht alles lesen und nicht alles durcharbeiten. Whlen Sie aus, was Ihnen Spa macht, dann wird Ihnen auch das Deutschlernen mehr Spa machen und leichter fallen.

    Und los geht's!

    Inhaltsangabe 1. Die Wrterkiste Seite 22. Wortklauberei Seite 53. Quizfragen Seite 74. Apropos Kultur Seite 85. English Corner Seite 96. Transkript Seite 107. Auflsung Quizfragen Seite 14

    Legende"kursiv" "Beispielstze"(in Klammern) (Ergnzungen, Erluterungen) [in eckigen Klammern] [zur Bedeutung des Wortes/der Redewendung]fettgedruckt Vokabeln und Wrter mit hnlicher Bedeutung

    DaZPod erreichen Sie auf Twitter: @dazpod, im Web: www.dazpod.deper E-Mail: [email protected] und auf Facebook: Dazpod - learn German online Deutsch lernen

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  • 1. Die Wrterkiste

    Der Kellner, die Kellnerin -

    Die Person, die in einem Restaurant oder einem Caf die Gste bedient.

    Kellner/Kellnerin kann man als Anrede: Kellner, zahlen! oder als Berufsbezeichnung "Herr Schmitz arbeitet als Kellner im Goldenen Gockel" benutzen.

    kellnern -

    Als Kellner arbeiten

    Ich habe whrend meines Studiums immer gekellnert. "Wer kellnert, muss wirklich was drauf haben (viel knnen): Der ganze Stre, alles im Kopf behalten und auf jeden Fall freund-lich sein!"

    zahlen -

    Geld geben fr eine Leistung oder fr einen Gegenstand

    Zahlen ist ganz allgemein verwendbar und hat viele Synonyme, besonders bezahlen. Daneben gibt es viele umgangssprachliche Wrter z.B. lhnen, latzen, blechen, ab-drcken und frmliche: entrichten, begleichen (fr etwas aufkommen). Frher habe ich alles bar bezahlt, heute zahle ich immer mit Kreditkarte.

    ignorieren -

    nicht wahrnehmen, keine Notiz nehmen

    "Den Meteoriten, der auf die Erde zufliegt, knnen wir nicht lnger ignorieren!" "Ignoriere die Fliege an der Fensterscheibe doch einfach!" "Ich lasse mich nicht lnger ignorieren!"

    Herr Ober -

    Ober ist ein etwas veralteter Ausdruck fr Kellner.

    Eigentlich ist Herr Ober die Abkrzung von Herr Oberkellner. Der Oberkellner wre der Chef der Kellner eines Restaurants. Tatschlich gibt es in guten Restaurants und groen Hotels viele verschiedene Kellner und Fachleute: Vom Oberkellner bis zum Ser-vierer herrscht eine Hierarchie. Besonders ist noch der Weinkellner, der nur fr den Wein zustndig ist. Herr Ober, wren Sie so liebenswrdig, mir die Rechnung zu bringen?"

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  • ein bisschen pltzlich -

    jetzt, sofort

    Im Rahmen einer sehr scharfen Aufforderung: Jrgen, rum geflligst Dein Zimmer auf, aber ein bisschen pltzlich! "Ab in die Kabinen, aber ein bisschen pltzlich!"

    an seiner Stelle -

    wenn ich er wre

    Ich an seiner Stelle htte ganz anders reagiert.. Weitere Bedeutung: statt dessen.Hier stand bisher ein hssliches Brogebude. An seiner Stelle wird eine prachtvolle Moschee ent-stehen. "An seiner Stelle htte ich den Job als Astronaut angenommen..."

    (jemanden) in Schutz nehmen -

    (jemanden) schtzen, und zwar hauptschlich gegen Angriffe mit Worten.

    Ein Schutz hlt eine Gefahr, eine Bedrohung ab. Nimmt man jemanden in Schutz, so um-gibt man ihn bildlich mit einem Schutz. Man verteidigt ihn, wenn ihm Vorwrfe gemacht,wenn er verbal attackiert wird. Egal was er tut, du nimmst ihn immer in Schutz!

    Rechnung -

    Auf einer Rechnung werden Leistungen oder Sachen, die man gekauft hat, aufgelistet und die Preise aufaddiert [zusammengerechnet]. "Kann ich bitte die Rechnung haben?"

    alles zusammen -

    Hier eine umgangssprachliche Kurzform, um dem Kellner mitzuteilen: Ich zahle nicht nurfr mich, ich zahle fr alle am Tisch. "Alles zusammen: Heute lade ich euch ein!"

    auf die freundliche Tour -

    auf die freundliche Art und Weise (siehe weiter unten bei unseren Wortklaubereien).

    das stimmt so -

    etwas stimmt so, wenn es richtig, wahr, zutreffend, ok ist.

    das stimmt so beim Bezahlen heit: Obwohl ich mehr zahle, entscheide ich, dass es stimmt; dass dies die richtige Summe ist. Der Empfnger (hier der Kellner) darf den Rest behalten. "Sie bekommen noch zwei Euro zurck!" "Lassen Sie mal - das stimmt so!"

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  • Trinkgeld -

    ein kleiner Geldbetrag, den man jemandem zustzlich zu dem gibt, was man ihm schul-det.

    Besonders Taxifahrern, Kellnern, Frisren gibt man Trinkgeld. Man kann aber immer dann Trinkgeld geben, wenn man mit einer Leistung besonders zufrieden ist. "Bleiben Siedoch stehen, Sie kriegen noch ein Trinkgeld von uns!"

    ich wei (gar) nicht was Du hast -

    gar nicht ist wie eine besondere Betonung, eine Steigerung von nicht.

    Die Redewendung gibt es mit oder ohne gar. Man drckt damit aus, dass man die (ne-gative) Einschtzung des anderen nicht versteht, nicht teilt, nicht nachvollziehen kann. "Ich wei gar nicht, was du hast: ich finde, Tom Cruise spielt den Hamlet groartig!"

    (mit jemandem) flirten -

    wird flrten ausgesprochen. Auf freundliche, spielerische Art zeigen, dass man an ei-nem anderen ein - manchmal erotisches - Interesse hat. "Wenn du weiter mit der Bedie-nung flirtest, gehe ich nach Hause!" "Du flirtest mit dem Desaster, wenn du diesen Film drehst. Du wirst pleite gehen!" "Angeflirtet werden ist toll - aber manchmal auch nicht..."

    Mehr dazu siehe weiter unten im English Corner.

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  • 2.Wortklauberei

    ein bisschen pltzlich

    Etwas geschieht pltzlich, wenn es unerwartet, berraschend und sehr schnell ge-schieht. Es regnete in Strmen, doch pltzlich rissen die Wolken auf und die Sonne strahlte. Der Mann war pltzlich da, ich habe ihn nicht kommen sehen. "Pltzlich lachte sie."

    Ein bisschen verkleinert oder verringert fr gewhnlich etwas. Wenn ich ein bisschen schchtern bin, dann bin ich schchtern, aber eben nicht sehr. Nur ein bisschen, ein wenig.

    Nun geschieht etwas pltzlich oder nicht. Etwas ist erwartet oder unerwartet, aber niemals ein bisschen oder ein wenig unerwartet. Ein bisschen pltzlich trgt daher einen Widerspruch in sich, es ist paradox: Daher klingt dieser Ausdruck ironisch, nicht wirklich ernst gemeint.

    Durch die Paradoxie, die Ironie ist die Redewendung ein bisschen pltzlich besonders scharf. Verwende ich sie in einem Kommando: Machen Sie die Strae frei, aber ein biss-chen pltzlich!, dann mache ich mich ber mein Gegenber ein wenig lustig.

    In einer anderen Bedeutung kann die Ironie dazu fhren, eine peinliche Situation mit et-was Humor zu erleichtern. Wenn ich mich zum Beispiel mit einer Frau treffe, und die mirnach einer Stunde einen Heiratsantrag macht, dann kann ich sagen: Findest du das nichtein bisschen pltzlich? Damit habe ich locker ausgedrckt, dass mir das zu schnell geht.

    Die Rechnung

    In unserem Beispiel ist die Rechnung einfach die Aufstellung der Zeche [was man im Restaurant bezahlen muss]. Das lsst sich verallgemeinern: Man kann fr alles, was mankauft, eine Rechnung bekommen.

    Rechnung ist so wichtig im Leben der Menschen, dass dieses Wort viele bertragene Bedeutungen hat und in vielen Sprichwrtern vorkommt.

    Beispiele:

    Ich wollte reich werden, aber die Finanzkrise hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht! (hat mich daran gehindert)

    Er ist noch mal davongekommen, aber irgendwann wird er die Rechnung bekommen. (er wird zur Rechenschaft gezogen werden)

    Das kommt auf meine Rechnung. (ich werde dafr bezahlen)

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  • "Da hast du die Rechnung ohne den Wirt gemacht! (du hast Dinge bersehen, Leute falsch eingeschtzt, Fehler gemacht, und daher wird das, was du vorhast, nicht klap-pen)

    In der Mathematik bedeutet rechnen ganz einfach, mit Zahlen umzugehen, also zu addieren, subtrahieren, multiplizieren und so weiter. Was dann auf dem Papier steht, ist eine Rechnung. Du hast hier: 17+4 = 22. Also diese Rechnung stimmt schon mal nicht.

    Tour

    Ein Wort, das aus dem Franzsischen ins Deutsche gekommen ist, und hier ganz unter-schiedliche Bedeutungen haben kann. Alle haben aber mit etwas Rundem zu tun, etwas,das sich wiederholt und zum Ausgangspunkt zurckkehrt:

    Wie im Englischen oder Franzsischen: Eine Reise, ein Ausflug. Am Wochenende pla-nen wir eine Tour durch die Eifel." Auch: Der Nachtwchter machte seine bliche Tour, also einen Rundgang.

    Eine sich wiederholende Bewegung. Das kommt vor allem in der Redewendung in einer Tour mit Betonung auf einer vor (er jammerte in einer Tour, also ununterbro-chen und immer gleich; in einer Leier).

    Touren, nur im Plural: Umdrehungen eines Motors. Der XY90 erreicht seine 180PS bei7200 Touren.

    Schlielich die Art und Weise. Wenn man ein Verhalten kritisch betrachtet: Komm mir nicht so! Du weit, ich kenne deine Tour. Besonders in der Redewendung auf die freundliche/unfreundliche/fiese/raffinierte/feine/bequeme/leichte Tour- so wie im Dialog.

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  • 3. QuizfragenWelche der Antworten treffen zu? berlegen Sie gut, es knnten mehrere sein!

    1. Was ist Manfreds Problem mit dem Kellner?

    a - Manfred mchte endlich das Essen bestellen

    b - Das Essen hat Manfred nicht geschmeckt, er mchte sich beschweren

    c - Manfred fhlt sich vom Kellner ignoriert

    d - Manfred hat kein Geld um das Essen zu bezahlen

    e - Manfred mchte die Rechnung, aber der Kellner kommt nicht

    2. Was schlgt Christine vor, um das Problem zu lsen?

    a - Christine will gehen ohne zu zahlen

    b - Manfred soll zu dem Kellner freundlicher sein

    c - Der Kellner soll zu Manfred freundlicher sein

    d - Manfred soll dem Kellner viel Trinkgeld geben

    3. Was meinen Sie, mag Christine den Kellner?

    a - Auf jeden Fall mag Christine den Kellner, denn sie gibt ihm viel Trinkgeld

    b - Christine mag den Kellner nicht, weil der so unfreundlich zu Manfred war

    c - Christine mag den Kellner nicht, weil der so aufdringlich zu ihr war

    d - Christine mag den Kellner, weil der so nett mit ihr geflirtet hat

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  • 4. Apropos Kultur

    Das Bezahlen ist wirklich ein besonderes Thema bei Restaurantbesuchen. Es ist einfach,wenn man alleine oder etwa mit der Familie gegessen hat: Dann gibt es eine Rechnung, die wird bezahlt, und fertig. Kompliziert wird es jedoch, wenn verschiedene Parteien [Personen oder Gruppen] gemeinsam im Restaurant sitzen. Da stellt sich dann die Fra-ge: Wer zahlt wie viel?

    Der Kellner oder die Kellnerin mchten natrlich am liebsten eine Rechnung fr den ganzen Tisch machen. Das spart Zeit. Oft kommt er oder sie an den Tisch und fragt: Al-les zusammen? oder Geht das zusammen? und hofft insgeheim, dass die Gste ja sa-gen.

    Es ist aber auch vllig in Ordnung, an dieser Stelle Nein, getrennt" zu sagen. Jetzt mssendie Gste dem Kellner oder der Kellnerin genau erklren, wer was bezahlen will. Viel-leicht zahlt jeder Gast genau das, was er gegessen und getrunken hat. Oder ein Prchen zahlt zusammen, und jemand bernimmt die Rechnung seines Freundes, der sein Geld vergessen hat. Manchmal bernimmt auch jemand die Getrnke, und das Essen zahlt dann jeder selbst. Eine andere Mglichkeit fr Runden [Gruppen in einem Restaurant oder einer Kneipe], die sich gut kennen: Alle werfen das Geld fr das, was sie gegessen haben, in die Mitte, und mit dem Geldhaufen wird bezahlt. Oder die Rechnung wird gleichmig unter allen aufgeteilt.

    Das klingt kompliziert? Ist es auch. Wichtig, wenn Sie in Deutschland mit anderen Leutenessen gehen: Verstndigen Sie sich klar darber, wie die Rechnung bezahlt wird. So vermeiden sie Missverstndnisse!

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  • 5. English Corner

    ignorieren/to ignore -

    Ein hufiger Fall: Beide Wrter kommen vielleicht ber das Franzsische, ganz sicher aber aus dem Lateinischen ins Deutsche und ins Englische. Sie sehen gleich aus, werden gleich geschrieben und bedeuten so ziemlich dasselbe. Einfach zu lernen!

    flirten/to flirt -

    Es gibt sehr viele Wrter, die aus dem Englischen ins Deutsche gekommen sind - und flirten ist ein Spezialfall. Es kam schon im 19ten Jahrhundert zu uns, wobei sich aus der ursprnglicheren Bedeutung: (of a bird) wave or open and shut (its wings or tail) with a quick flicking motion (Oxford Dictionaries) die heute gelufigere herausgebildet hat. Seltsam die Aussprache/Schreibweise: Eigentlich msste man flirten entweder mit ei-nem schreiben oder mit einem i aussprechen. Tut man aber nicht: Man hat sowohl die englische Schreibweise als auch (so gut es geht) die englische Aussprache beibehal-ten.

    Freund/friend -

    An solchen Wrtern sieht man, dass Deutsch und Englisch dieselben Wurzeln haben. Der Freund oder die Freundin, [jemand, der einem anderen auf der Grundlage gegen-seitiger Neigung und gegenseitigen Vertrauens eng verbunden ist (dwds.de)], ist ein sehraltes und wichtiges Wort. Im Deutschen wie im Englischen bildeten sich umfangreiche Wortfamilien aus. Wenn man wei, wie das im Deutschen allgemein funktioniert, kann man gleich ganz viele Worte mit Freund begreifen und verwenden. Hier hilft die Analo-gie zum Englischen. Beispiele: die Freundschaft - friendship, freundlich - friendly, die Freundlichkeit - friendliness.

    Aber auch: Gastfreundschaft - die Freundlichkeit gegenber Gsten [guests].

    Trinkgeld -

    heit eigentlich wrtlich Geld zum trinken, also eigentlich Geld, um sich etwas zu trin-ken zu kaufen. Whrend man es fr gewhnlich mit tip bersetzen wrde, gibt es einen britischen Ausdruck, der viel mehr hilft: beer money bedeutet etwas ganz hnli-ches!

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  • 6. Transkript

    EinleitungHerzlich willkommen zur allerersten Ausgabe von DaZPod, dem Podcast fr Deutschler-ner aus der ganzen Welt.

    Die heutige Episode heit Zahlen bitte! Mein Name ist Klaus Beutelspacher. DaZPod kommt zu Ihnen von anders sprachenlernen, der unkonventionellen Sprachschule aus der alten Domstadt Kln. DaZPod ist freier Content und steht unter einer Creative Com-mons Lizenz; das heit die Nutzung ist gratis. Verbreiten Sie uns gerne weiter, aber er-whnen Sie uns als Urheber und verndern Sie nichts.

    Weitere Informationen finden Sie auf unseren Internetseiten unter www.dazpod.de, das ist d-a-z-p-o-d.de, sowie unter www. anders-sprachenlernen.de.

    Und nun zu Zahlen bitte!, unserer heutigen Episode. Manfred und Christine sind in ei-nem Restaurant. Sie haben gerade gegessen und mchten gerne zahlen. Aber das ist nicht so einfach wie es scheint. Mal sehen, was den beiden dort passiert...

    Und los geht's!

    DialogManfred: Kellner, zahlen! Da, er schaut weg. Er ignoriert mich. Ganz klar.

    Christine: Vielleicht solltest Du etwas freundlicher sein?

    Manfred: Aber er schaut ja nie zu uns. Warte, jetzt. Herr Ober, zahlen bitte, aber ein bisschen pltzlich, ja?

    Christine: So geht das nicht. Ich kann ihn verstehen. An seiner Stelle mchte ich auch nicht so behandelt werden. Ein bisschen Freundlichkeit hat noch niemandem geschadet!

    Manfred: Jetzt nimmst Du ihn auch noch in Schutz. Der soll geflligst freundlich zu UNS sein. Bei den Preisen hier will ich auch ordentlich bedient werden!

    Christine: Pass auf, so geht das. Hallo! Drften wir bitte die Rechnung haben? Ja? Alles zusammen! Das ist sehr nett von Ihnen!

    Manfred: Jaja, jetzt versuchst du es auf die freundliche Tour. Aber du wirst sehen, das dauert sicher eine halbe Stunde...

    Christine: Das ging jetzt aber sehr schnell, vielen Dank. Moment, 35 80 - bitte: Das stimmt so.

    Manfred: Wie, Du gibst ihm 40 Euro? 4 Euro 20 Trinkgeld? Gehts noch? Und der sagt noch nicht mal Danke!

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  • Christine: Ich wei gar nicht was Du hast. Ich finde ihn wirklich sehr nett. Er hat nmlich den ganzen Abend mit mir geflirtet!

    ErluterungenManfred und Christine sitzen im Restaurant. Sie haben gegessen. Die beiden mchten bald zahlen und gehen. In Deutschland kann man das Bezahlen auf verschiedene Arten einleiten.

    Manfred ruft: Kellner, zahlen. Ein Kellner ist ein Mann, der den Service im Restaurant macht: Er nimmt Bestellungen auf und bringt das Essen, er bringt auch die Rechnung und kassiert dann das Geld. Bei Frauen heit es Kellnerin. Das ist ein richtiger Beruf. Kellner! Viele Leute finden es aber seltsam, Menschen so anzusprechen, und rufen lie-ber Bedienung! oder Hallo!

    Manfred sagt ungeduldig: Da, er schaut weg. Er ignoriert mich. Ganz klar. Manfred glaubt, dass der Kellner ihn absichtlich nicht beachtet, ihn bersieht, ihn links liegen lsst, eben: ihn ignoriert. Vielleicht kennen Sie das: Sie sitzen im Restaurant und versu-chen, die Aufmerksamkeit des Kellners zu gewinnen und der- schaut immer weg. Das passiert wohl in Restaurants berall auf der Welt!

    Christine wendet ein: Vielleicht solltest Du etwas freundlicher sein? Stimmt- Manfred klingt in seiner Ungeduld nicht sehr freundlich. Meist kommt man leichter ans Ziel, wennman freundlich ist.

    Manfred findet, dass der Kellner unfreundlich ist. Er fhlt sich schlecht behandelt, ber-sehen, ignoriert: Aber er schaut ja nie zu uns. Pltzlich scheint Manfred die Aufmerk-samkeit des Kellners zu haben. Warte, jetzt. Herr Ober, zahlen bitte, aber ein bisschen pltzlich, ja? ruft er. Herr Ober ist eine ziemlich altmodische Anrede fr einen Kellner. Herr Ober hrt man vielleicht noch in besonders vornehmen und teuren Restaurants. Herr Ober, zahlen bitte klingt daher zunchst besonders frmlich und hflich. Ganz an-ders der nchste Satzteil: ...ein bisschen pltzlich, ja? ist sehr unhflich, fast schon un-verschmt. Ein bisschen pltzlich sagt man zu Menschen, die man antreiben mchte. Sie sollen sich beeilen, sollen voran machen, sollen sich sputen, sollen sich ranhalten. Wenn man eine Bitte mit ein bisschen pltzlich ergnzt, dann ist es keine Bitte mehr, es ist eine Anweisung, ein Befehl.

    Christine reagiert: So geht das nicht, sagt sie und fhrt fort: Ich kann ihn verstehen. Anseiner Stelle mchte ich auch nicht so behandelt werden. Christine will sagen, dass sie sich in den Kellner hineinversetzt, um zu empfinden was er jetzt empfindet: Dass sie geistig, also in der Vorstellung, an die Stelle des Kellners tritt. Christine stellt sich vor, SIEwre hier Kellnerin, und Manfred wrde sie so behandeln. An seiner Stelle- das ist fr solche Situationen eine eine hufige Redewendung.

    Christine fgt hinzu: Ein bisschen Freundlichkeit hat noch niemandem geschadet! Das stimmt: Manfred wrde sich besser fhlen, wenn er freundlicher wre, und der Kellner natrlich auch.

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  • Manfred aber wird patzig, das heit ganz unfreundlich und rgerlich- sogar Christine ge-genber. Jetzt nimmst Du ihn auch noch in Schutz, beschwert er sich. Jemanden in Schutz nehmen heit, jemanden verteidigen, jemanden beschtzen. Manfred will, dass Christine auf seiner Seite ist, nicht auf der Seite des Kellners, den er nicht mag. Er ver-steht Christine berhaupt nicht: Der soll geflligst freundlich zu uns sein meint er- er glaubt also, dass er selbst, Manfred, nicht freundlich sein muss, der Kellner aber in je-dem Fall. Bei den Preisen hier will ich auch ordentlich bedient werden! meckert er wei-ter. Er glaubt , weil er Geld bezahlt, kann er sich alles leisten und unhflich und respekt-los sein.

    Christine rgert sich nicht weiter- sie entgegnet souvern und sehr cool: Pass auf, so geht das. Hallo? Sie will zeigen, wie man am besten mit dem Kellner spricht und ruft ihm einfach ein freundliches Hallo zu. Das klappt oft ganz gut, wenn man jemanden ansprechen mchte, den man noch nicht kennt. Auf den Ton kommt es an! Im Restau-rant rufen viele auch gar nicht, sondern winken statt dessen einfach- das ist dann auch sehr entspannt, wenn der Kellner hinschaut.

    Drften wir bitte die Rechnung haben? Ja? fragt Christine weiter. Sie klingt deutlich hflicher und freundlicher als Manfred eben. Die Rechnung bitte heit genau das selbewie Zahlen bitte. Zusammen mit Drften bildet es eine hfliche Bitte und nicht etwa einen Befehl. Das freundliche ja? macht deutlich, dass sie mit dem Kellner echten Kon-takt hat und nicht einfach etwas befiehlt.

    Alles zusammen! sagt sie noch. Alles zusammen muss man in Deutschland oft sagen, denn die Frage ist: bezahlen alle Gste am Tisch gemeinsam eine Rechnung, oder zahlt jeder Gast fr sich alleine? Das hiee getrennt. In vielen Lndern ist es kaum vorstell-bar, im Restaurant getrennt zu zahlen. In Deutschland kommt es oft vor.

    Manfred findet berhaupt nicht gut, was Christine tut, und murmelt: Jaja, jetzt ver-suchst du es auf die freundliche Tour. Eine Tour - T-o-u-r - ist hier nichts anderes als eine Vorgehensweise, eine Art und Weise, wie man etwas tut. Manfred versucht es auf die unfreundliche Art und Weise, auf die unfreundliche Tour, und Chistine versucht es auf die freundliche Art und Weise, die freundliche Tour. Manfred glaubt offenbar nicht, dass das klappt, weil er hinzufgt: Aber du wirst sehen, das dauert sicher eine halbe Stunde...

    Da tuscht er sich gewaltig, denn sofort legt der Kellner die Rechnung auf den Tisch, undsofort bedankt sich Christine.

    Wieder ganz freundlich sagt sie: Das ging jetzt aber sehr schnell, vielen Dank. Moment,35 80 sagt sie weiter. 35 80 bedeutet eigentlich 35 Euro 80 Cent- so viel kostete das Es-sen.

    Dann sagt sie Bitte - das stimmt so. Sie gibt dem Kellner direkt das Geld: das begleitet man mit bitte. Und wegen dem das stimmt so darf der Kellner annehmen, dass er kein Wechselgeld herausgeben muss: Man kann auch sagen, der Rest ist fr Sie. Christi-ne schenkt dem Kellner also den Rest des Geldes.

    Wie, du gibst ihm 40 Euro? beschwert Manfred sich. 4 Euro 20 Trinkgeld? Trinkgeld istdas Geld, was der Kellner zustzlich zum Betrag auf der Rechnung bekommt. Die Rech-

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  • nung betrgt 35 80, Christine gibt 40 Euro, die Differenz ber 4 20 ist das Trinkgeld, das der Kellner von ihr bekommt.

    Oft gibt man in Deutschland ein Trinkgeld, obwohl man es eigentlich nicht muss, denn Kellner bekommen schon ein festes Gehalt. Man gibt deshalb aber viel weniger als etwa in den USA, wo die Kellner vom Trinkgeld leben mssen.

    Manfred hat nicht unrecht. 4 Euro 20, also mehr als 10% Trinkgeld- das ist in einem deutschen Restaurant ziemlich viel. Und der sagt noch nicht mal Danke!, beschwert Manfred sich noch.

    Christine ist auch hier anderer Meinung: Sie versteht nicht, was Manfred meint, was er ihr sagen will, sie beurteilt die Situation ganz anders als Manfred, und sie drckt das aus indem sie sagt: Ich wei gar nicht was Du hast.

    Am Ende sagt Christine: Er hat nmlich den ganzen Abend mit mir geflirtet! Flirten, das wird brigens f-l-i-r-t-e-n geschrieben, flirten, das machen Menschen, die sich mgen, besonders wenn sich noch nicht kennen, aber gerne kennenlernen mchten. Ein Mann, der eine Frau interessant findet, versucht, ihr in die Augen zu sehen, ihr freundliche Bli-cke zuzuwerfen, sie vielleicht irgendwann auch anzusprechen. Und dann - wer wei. Flir-ten ist der Beginn einer ersten freundlichen Kontaktaufnahme. Frauen knnen auch mit Mnnern flirten, oder mit anderen Frauen, oder manchmal flirten Mnner mit Mnnern.

    Flirten ist also nichts Schlimmes, es ist ein mutiger erster Schritt. Wenn die andere Per-son allerdings nicht antwortet, muss man damit aufhren - sonst ist es kein Flirten mehr; sonst wird das Verhalten aufdringlich und unangenehm. Hier hat offenbar der Kellner mit Christine geflirtet, und ihr hat es gefallen. Sie findet ihn jedenfalls sehr nett - so ganz im Gegensatz zu Manfred.

    AbmoderationNa dann wollen wir mal hoffen, dass Manfred wei, was er an seiner Christine hat, sonstist die nmlich bald weg. Durchgebrannt mit dem Kellner.

    Ich wei jedenfalls, was ich an der wunderbaren Odile Salms habe, die gemeinsam mit mir Dazpod schreibt, spricht und produziert. Das wars fr heute von uns, von DaZPod, dem Podcast fr Deutsch als Zweitsprache. Mehr Info unter dazpod.de das ist www.d-a-z-p-o-d.de, abonnieren uns, schreiben Sie uns, wir freuen uns wenn Sie wieder reinh-ren in der nchsten Folge in einer Woche.

    DaZPod ist eine Produktion von anders sprachenlernen, Klaus Beutelspacher in Kln. DaZPod ist freier Content unter Creative Commons Lizenz by-nc-nd, das heit, die nicht- kommerzielle Verbreitung und Nutzung mit Namensnennung ist gestattet, eine Bearbei-tung hingegen nicht.

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  • 7. Auflsung Quizfragen

    1. Manfreds Probleme mit dem Kellner sind:

    c - Manfred mchte endlich das Essen bestellen

    e - Manfred fhlt sich vom Kellner ignoriert

    2. Christines Vorschlag, um das Problem zu lsen:

    b - Manfred soll zu dem Kellner freundlicher sein

    3. Mag Christine den Kellner?

    a Auf jeden Fall mag Christine den Kellner, denn sie gibt ihm viel Trinkgeld

    d - Christine mag den Kellner, weil der so nett mit ihr geflirtet hat

    Viel Spa beim Lernen und bis zum nchsten Mal!

    DaZPod erreichen Sie auf Twitter: @dazpod, im Web: www.dazpod.deund per E-Mail: [email protected] und auf Facebook: www.facebook.com/dazpod

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    DaZPod-Episode 1 Zahlen bitte!InhaltsangabeLegende

    1. Die Wrterkiste2.Wortklaubereiein bisschen pltzlichDie RechnungTour

    3. Quizfragena - Manfred mchte endlich das Essen bestellenb - Das Essen hat Manfred nicht geschmeckt, er mchte sich beschwerenc - Manfred fhlt sich vom Kellner ignoriertd - Manfred hat kein Geld um das Essen zu bezahlene - Manfred mchte die Rechnung, aber der Kellner kommt nichta - Christine will gehen ohne zu zahlenb - Manfred soll zu dem Kellner freundlicher seinc - Der Kellner soll zu Manfred freundlicher seind - Manfred soll dem Kellner viel Trinkgeld gebena - Auf jeden Fall mag Christine den Kellner, denn sie gibt ihm viel Trinkgeldb - Christine mag den Kellner nicht, weil der so unfreundlich zu Manfred warc - Christine mag den Kellner nicht, weil der so aufdringlich zu ihr ward - Christine mag den Kellner, weil der so nett mit ihr geflirtet hat

    4. Apropos Kultur5. English Corner6. TranskriptEinleitungDialogErluterungenAbmoderation

    7. Auflsung Quizfragenc - Manfred mchte endlich das Essen bestellene - Manfred fhlt sich vom Kellner ignoriertb - Manfred soll zu dem Kellner freundlicher seina Auf jeden Fall mag Christine den Kellner, denn sie gibt ihm viel Trinkgeldd - Christine mag den Kellner, weil der so nett mit ihr geflirtet hatViel Spa beim Lernen und bis zum nchsten Mal!