das projekt mupass - kommunale wege zu fairer öffentlicher beschaffung · 2019. 4. 1. · • in...

Tim Stoffel & Dr. Maximilian Müngersdorff

Stuttgart, 14.03.2019

Das Projekt MUPASS

- Kommunale Wege zu fairer öffentlicher Beschaffung -

© Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)© Deutsches Institut für Entwicklungspolitik 2018 2

1. Projektüberblick

2. Einfluss Nachhaltiger Beschaffung auf globale Wertschöpfungsketten

3. Netzwerk- und Dialogkomponente

4. SPP Map – Einführung und Praxiseinblicke aus deutschen Kommunen

5. SPP Map – Praxiseinblicke aus Kommunen in Europe und Subsahara-Afrika

Inhalt

© Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)© Deutsches Institut für Entwicklungspolitik 2018

Municipalities Promoting and Shaping

Sustainable Value Creation (MUPASS)

1. Projektüberblick

3


Projektüberblick

4

Projektziel 1 (2018)

Identifizierung von Faktoren erfolgreichen Verwaltungshandelns für nachhaltige

öffentliche Beschaffung, insbesondere auf kommunaler Ebene

Projektziel 2 (2019)

Bewertung der Effektivität von Verfahren zum Nachweis von Nachhaltigkeit in

Lieferketten im Rahmen der öffentlichen Beschaffung

Projektziel 3 (2018/19)

Einrichtung von Transfer- und Dialognetzwerken für Kommunen aus dem

globalen Norden und Süden


2. Einfluss Nachhaltiger Beschaffung auf globale

Wertschöpfungsketten

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Auswirkungen Nachhaltiger Beschaffung

Wirkungen von Nachhaltigkeitskriterien auf Produzenten von Blumen und Setzlingen

Wahrnehmung der Produzenten

Einschätzung zukünftiger Entwicklung

Wirkung von Nachhaltigkeitskriterien auf Hersteller und Händler von IT-Produkten

Wahrnehmung der Bieter auf öffentliche Aufträge

Einschätzungen zukünftiger Entwicklungen

Upstr

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am

6


3. Netzwerk- und Dialogkomponente

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Dialog- und Transfer Veranstaltungen

8

Dialogworkshop mit Kommune aus Sub-Sahara Afrika

Bremen 17. bis 19. Oktober 2018



9

Dialogworkshop mit Kommune aus Lateinamerika

Malmö 24. – 26. September 2018



10

Dialogworkshops mit Kommunen aus Lateinamerika und Subsahara Afrika

07. – 09. Oktober 2019

In Bonn

Weitere Teilnehmer-Kommunen sind herzlich willkommen!


4. SPP Map – Einführung und Praxiseinblicke aus

deutschen Kommunen

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SPP Map - Einführung

• Große Marktmacht, politische Mandate vorhanden

• ABER: Implementierungsdefizit + Defizite in transformativer Forschung

– Wenig strukturiertes Wissen zu Veränderungsprozessen

– Wenig Wissen zur Entstehung von Treibern/Barrieren (second order elements)

• Forschungsfragen:

1. Welche sind die zentralen regulatorischen, institutionellen und individuellen Faktoren, die

zunächst erste Pilotprojekte und im Folgenden eine breite, längerfristige Implementierung

fairer Beschaffungspraktiken in Kommunen unterstützen?

2. Welche Vorbedingungen können das Auftreten dieser Faktoren begünstigen?

• Datengrundlage: Sekundärliteratur und Experteninterviews

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SPP Map - Einführung

13

Strategische

Regulierung

Strategisches

Beschaffungs-

management

RatsbeschlüsseErste institutionelle

Maßnahmen

Persönliches

Engagement und

Umsetzung

Imp

lem

enti

eru

ng

Ein

füh

run

g

Regulatorisch

Inhaltliche Dimensionen

Individuell

Zeit

Institutionell


SPP Map – Regulatorisch (Einführung)

14


SPP Map – Regulatorisch (Implementierung)

15


SPP Map – Institutionell (Einführung)

16


SPP Map – Institutionell (Implementierung)

17


SPP Map – Individuell

• Change Agents (intern/extern; alle Ebenen möglich)

– Trigger:

• Unterstützungsstrukturen in der Kommune (ggf. auch Belohnungsstrukturen)

• Zuständige Stelle

• Unterstützung politischer Führungsebene

– Trigger:

• Externer Druck (z.B. durch ZGO)

• Außenwirkung

• Aufzeigen von Vorteilen

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SPP Map – Individuell

• Unterstützung administrative Führungsebene Trigger:

– Stadtratsbeschluss

• Beschaffer Trigger:

– Aufwertung der Verantwortung ( Reifegrad)

– Strikte Regeln

– Sanktionsmechanismen (?)

• Übergreifende Trigger

– Persönliche Überzeugung / Affective Committment („inherent belief in the benefits of

sustainable procurement”, Grandia, 2015: 126)

– Wissen (u.a. um Good Practices anderer Kommunen)

– Austausch

19


5. SPP Map – Praxiseinblicke aus Kommunen in Europe

und Subsahara-Afrika

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SPP Map – Rotterdam, Niederlande

Ausgangsbedingungen

• Verankerung von nachhaltiger Beschaffung in städtischen Maßnahmenplänen (z.B. „Program on

social return on investment“)

• Identifizierung der wichtigsten Produktgruppen (Einkaufswert) / Identifizierung sensibler

Produktgruppen

• Austausch mit anderen niederländischen Kommunen zu nachhaltiger Beschaffung (G4)

Implementierung

• Klare Richtlinien, Zielvereinbarungen und Unterstützung von oben für ethische und nachhaltige

Beschaffung

• Kommunale Berater zur Unterstützung von Beschafferinnen und Beschaffern

• Kommunikation der neuen Vorgaben an den Markt (Bieterdialoge etc.)

Verbesserungspotentiale

• Mangelndes Vertragsmanagement (auch ganz allgemein)

21


SPP Map – Rotterdam, Niederlande

22

Strategische

Regulierung

Strategisches

Beschaffungs-

management


Maßnahmen

Persönliches

Engagement und

Umsetzung

Imp

lem

enti

eru

ng

Ein

füh

run

g

Regulatorisch


Individuell

Zeit

Institutionell

Klare

Regulatorische

Basis

Kommunaler

MaßnahmenplanBeschaffungsberater

Vertragsmanagement

Austausch mit Marktakteuren

Identifikation von

Produktgruppen

Externer Austausch zu

nachhaltiger Beschaffung


SPP Map: Preston, Vereinigtes Königreich

Ausgangsbedingungen

• Etablierung eines Social Value Framework

• Analyse der 300 wichtigsten Bieter als Grundlage zur Anpassung der Vergabe (im Gegensatz

zum Fokus auf sensible Produktgruppen)

Implementierung

• Vergabeanalyse führte zu Einsparungen und ermöglichte Nachhaltigkeitsstandards

• Die Wertung für fast alle Auschreibungen setzt sich zusammen aus 20% social value, 40% Preis

und 40% Qualität


• Klarer Gesetzgebung auf nationaler Ebene

• Einrichtung eines nationalen Netzwerks zu nachhaltiger öffentlicher Beschaffung

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SPP Map – Preston, Vereinigtes Königreich

24

Strategische

Regulierung

Strategisches

Beschaffungs-

management


Maßnahmen

Persönliches

Engagement und

Umsetzung

Imp

lem

enti

eru

ng

Ein

füh

run

g

Regulatorisch


Individuell

Zeit

Institutionell

20% Social ValueBieter-Analyse

VertragsmanagementAustausch mit Marktakteuren

Identifikation von

Produktgruppen



Social Value

Framework


SPP Map – Malmö, Schweden

Ausgangsbedingungen

• Anpassung nationaler Gesetzgebung an EU Recht und die Unterstützung des Themas durch

Kommunalpoltiker

• Ratsbeschlüsse und Dienstanweisungen führten zu einem Fokus auf soziale Kriterien vor Ort und

ökologischen Kriterien in der Vergabe

Implementierung

• Vergrößerung des Vergabeamtes (von 10 auf 30 MitarbeiterInnen) und Bedeutungsgewinn

– Einführung von Beraterstellen für ökologische und nachhaltige Beschaffung

• Zusammenarbeit mit anderen Kommunen bei der Kontrolle von Nachhaltigkeitskriterien (Contract

Performance)


• Es braucht weiterhin Weiterbildung für BeschaferInnen (insb. bezüglich Implementierung)

25


SPP Map – Malmö, Schweden

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Strategische

Regulierung

Strategisches

Beschaffungs-

management


Maßnahmen

Persönliches

Engagement und

Umsetzung

Imp

lem

enti

eru

ng

Ein

füh

run

g

Regulatorisch


Individuell

Zeit

Institutionell

Nachhaltigkeitsberater

KontrollverfahrenWeiterbildung

Identifikation von

Produktgruppen



Klare

Regulatorische

Basis

Maßnahmenpläne:

- Umweltprogramm

Beschaffung als

Instrument zur Erreichung

der SDGs

Unterstützung

durch politische

Akteure


SPP Map – Tswhane, Südafrika

Ausgangsbedingungen

• Gesetzliche Vorgaben für sozialverantwortliche Beschaffung / Ökologische Beschaffung ist

optional

• Champions innerhalb der Stadtverwaltung fördern die Einführung ökologischer Kriterien in der

öffentlichen Beschaffung

Implementierung

• In jeder Abteilung wurde eine Ansprechperson für ökologische Beschaffung bestimmt

• Erste Ansätze zum Austausch und zur Koopertion mit anderen Kommune in Südafrika zum

Thema


• Nachhaltige Beschaffung ist noch nicht in die allgemeien Nachhaltigkeits- und die

Beschaffugnsstrategie von Tswahne Integriert

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SPP Map – Tswhane, Südafrika

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Strategische

Regulierung

Strategisches

Beschaffungs-

management


Maßnahmen

Persönliches

Engagement und

Umsetzung

Imp

lem

enti

eru

ng

Ein

füh

run

g

Regulatorisch


Individuell

Zeit

Institutionell

Verantwortliche für

ökologische Beschaffung

Überzeugung der

Verwaltugsleitung

Zivilgesellschaft

Initiierung von externem

Austausch

Interner

Austausch

Nationale Regularien zu

sozialverantwortlicher

Beschaffung

Beschlüsse zu ökologischer

Beschaffung

Maßnahmenplan zu

ökologischer Beschaffung

Stabstelle

Nachhaltigkeit


SPP MAP - Ergebnisse

• Viel Wege führen zur nachhaltigen Beschaffung

• Strategische Beschaffung kann ein Schlüssel für nachhaltige

Beschaffung sein

• Die verschiedenen Dimensionen im Verwaltungshandeln

müssen ineinandergreifen

• Kommunikation und Austausch sind starke Promotoren

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© Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)© Deutsches Institut für Entwicklungspolitik 2018 30

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE)

Tulpenfeld 6

53113 Bonn

Telefon: +49 (0)228-949 27-0

[email protected]

www.die-gdi.de


Interviews

City size up to Interviewed city representatives from

up to 20.000 inhabitants Roßtal

20.000-100.000 inhabitants

Ludwigsburg

Neumarkt/Metropolregion Nürnberg

Tübingen

Wesel

100.000-500.000 inhabitants

Freiburg

Heidelberg

Mainz

Saarbrücken

over 500.000 inhabitants

Berlin

Bremen

Köln

Leipzig

München

31


Reifegrad der Beschaffung

32

Beck und Schuster (2013: 15)


Strategische Öffentliche Beschaffung

Ethische Beschaffung

Faire Beschaffung

Gleich-behandlung

Transparenz

Nachhaltige Beschaffung

Ökologisch Sozial Ökonomisch

33

SRPP

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