das auftreten von arterientönen bei körperlicher (sportlicher) arbeit und seine sportärztliche...

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(Aus dcm Physiologischen Institut und dem Institut fiir Leibesfibungen der Universitiit Breslau.) ])as Auftreten yon Arterient~nen bei k~rperlicher (sportlicher) Arbeit und seine sport~rztliche Bedeutung. Von Hans Herrmann. (Eingegangen am 25. April 1932:) I-Iinsichtlich des Einflusses k6rperlicher Arbeit auf den dias~olischen Blutdruck glaubt man auf Grund relativ weniger Untersuchungen, dab derselbe bei Normalen im allgemeinen unveri~ndert bleibtl; doch WUrden h~ufig geringgradige Schwankungen des diastolischen Druckes nach oben und unten beobachtet, die man aber nur als eine leichte Abweichung yon der Norm, jedoch nicht als pathognomonisch ansieht. Anders dagegen wird ein betriichtliches Ansteigen oder, was hier er- 6rtert werden soil, ein starkes Abfallen beurteilt. Schellong~ wies zuerst auf dieses yon ihm als abnorm be~rachtete Verhalten des diastolischen Blutdruckes hin, welches er haupts&chlich bci jugendlichen tIypertonikern und Vasoneurotikern ohne Hypertonie land. Nach einer mittel- zn~0igen Arbeitsleistung (Treppenlauf) sank bei den oben gekennzeiehneten Per- Sonen der auskultatorisch bestimmte diastolische I)ruck bis auf unmeBbar niedrige Werte, d. h. man hSrte, ohne dal~ ein Druek auf die Art. brachialis dutch eine ~Ianschette oder Binde ausgeiibt wurde, einen deutliehen Ton. Im einzelnen be- Obachtete er dieses ArterientSnen bei 60,5% der yon ihm untersuohten Hyper- toniker, bei 56,5% der Vasoneurotiker ohne Hypertonie, dagegen nur zu 1,2% bei normalen jungen Leuten. Schellong glaub~, diese Erseheinung als die Folge eiaer abnorm starken Gef~l]erweitorung und damit spoziell als ein Symptom der Vasoneurose deuten zu mfissen. Prinzipiell dcr gleichen Ansicht sind auch Mafce//und Pe$roH a. Diese untersuehten 66 Teilnehmer (39 Mi~nner und 27 Frauen) des staatlichen Kurses fiir k6rperliehe Erziehung in Sofia und fanden hinsichtlich der Veranderung des diastolisehen Blutdruckcs naeh k6rperlicher Arbeit (200 m- Laid in 40 Sekunden) folgendes: Bei der Mehrzahl der Untersuchten (77%) war der diastolische Druck na~h der ArbeRsleistung unverandert, in 10 Fallen sank dieser enorm tier bis zum lqullwert herab, mad bei 5 Personen wurde gerade das Gegenteilige, ni~mlich ein erheblicher Anstieg festgeste!It. Marcel/ und Pctro// 1 Hansen, Handbueh der Physiologic 15 ll. a Schdlong, Klin. Wschr. 1930, 1340. a Matee//u. Pe~roff, Klin. W~chr. 1951, 1027.

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(Aus dcm Physiologischen Institut und dem Institut fiir Leibesfibungen der Universitiit Breslau.)

])as Auftreten yon Arterient~nen bei k~rperlicher (sportlicher) Arbeit und seine sport~rztliche Bedeutung.

Von

Hans Herrmann.

(Eingegangen am 25. April 1932:)

I-Iinsichtlich des Einflusses k6rperlicher Arbei t auf den dias~olischen Blutdruck g laubt m a n auf Grund re la t iv weniger Untersuchungen, dab derselbe bei Normalen im allgemeinen unveri~ndert b le ibt l ; doch WUrden h~ufig geringgradige Schwankungen des diastolischen Druckes nach oben und un ten beobachte t , die m a n aber nur als eine leichte Abweichung yon der Norm, jedoch nicht als pa thognomonisch ansieht. Anders dagegen wird ein betriichtliches Ansteigen oder, was hier er- 6rtert werden soil, ein starkes Abfal len beurteilt.

Schellong~ wies zuerst auf dieses yon ihm als abnorm be~rachtete Verhalten des diastolischen Blutdruckes hin, welches er haupts&chlich bci jugendlichen tIypertonikern und Vasoneurotikern ohne Hypertonie land. Nach einer mittel- zn~0igen Arbeitsleistung (Treppenlauf) sank bei den oben gekennzeiehneten Per- Sonen der auskultatorisch bestimmte diastolische I)ruck bis auf unmeBbar niedrige Werte, d. h. man hSrte, ohne dal~ ein Druek auf die Art. brachialis dutch eine ~Ianschette oder Binde ausgeiibt wurde, einen deutliehen Ton. Im einzelnen be- Obachtete er dieses ArterientSnen bei 60,5% der yon ihm untersuohten Hyper- toniker, bei 56,5% der Vasoneurotiker ohne Hypertonie, dagegen nur zu 1,2% bei normalen jungen Leuten. Schellong glaub~, diese Erseheinung als die Folge eiaer abnorm starken Gef~l]erweitorung und damit spoziell als ein Symptom der Vasoneurose deuten zu mfissen. Prinzipiell dcr gleichen Ansicht sind auch Mafce//und Pe$roH a. Diese untersuehten 66 Teilnehmer (39 Mi~nner und 27 Frauen) des staatlichen Kurses fiir k6rperliehe Erziehung in Sofia und fanden hinsichtlich der Veranderung des diastolisehen Blutdruckcs naeh k6rperlicher Arbeit (200 m- Laid in 40 Sekunden) folgendes: Bei der Mehrzahl der Untersuchten (77%) war der diastolische Druck na~h der ArbeRsleistung unverandert, in 10 Fallen sank dieser enorm tier bis zum lqullwert herab, mad bei 5 Personen wurde gerade das Gegenteilige, ni~mlich ein erheblicher Anstieg festgeste!It. Marcel/ und Pctro//

1 Hansen, Handbueh der Physiologic 15 ll. a Schdlong, Klin. Wschr. 1930, 1340. a Matee//u. Pe~roff, Klin. W~chr. 1951, 1027.

622 H. Herrmann: Das Auftreten yon ArterientSnen

bezeiehnen diese beiden letzten Reaktionsarten als ,,ungiinstig in bezug auf die physische LeistungsfMfigkeit". Denn eine bei den Sportlehrern des Kurses an- gestellte Naehfrage fiber die sportliche Leistungsf~higkeit dieser 15 angeblich abnorni reagierenden Personen im Vergleieh zu den keine Vergnderung des dia- sto]ischen Druckes zeigenden Sportleuten ergab, dab diese als ,,vorwiegend schwachlich" qualifiziert wurden.

Ein starkes Sinken des diastolisehen Blutdruekes fanden die Autoren vet" nehmlich bei Frauen. Dies weist auf einen methodischen Fehler ihrer Unter" suehung bin; denn es ist weder sportlieh noeh sport~rztlieh riehtig, yon FraueU und M~nnern das gleiche Arbeitsma0 zu verlangen. Im fibrigen ist auch die ge- forderte Arbeitsleistung eines 200 m-Laufes in 40 Sekunden (!) vom sportlichen Standpunkte sehr merkwfirdig. - - Immerhin bestand bier die Aussieht, im Ver~ halten des diastolisehen Blutdruekes naeh kSrperlleher Arbeit einen ~,rztlichen Test fiir die kfrperliehe Leistungsf~higkeit speziell yon Sportleuten zu gewinnen"

Die Prfifung dieser Annahme ist Gegenstand der vorliegende~ Arbeit, welche auf Veranlassung yon Herrn Prof. Wachholder aus- gefiihrt wurde. Durch das Entgegenkommen des Inst i tuts fiir Leibes- fibungen der Universit~t Breslau war es mfglich, diese ~"rage zun~chs~ an einer grol~en Zahl yon Studenten und Studentinnen der staatliche~ Turn- und Sportlehrerkurse zu studieren. Weiterhin bot sich hierffir Gelegenheit im l~ahmen der Trainingsiiberwachung der Univers i t~ und der technischen Hochsehule zu Breslau bei der Untersuchung der l~ennruderer und Skiwettl~ufer und im l~ahmen der sport~,rz~" lichen Beratung bei einer Reihe yon Studenten und Studentinnen, die sich mit irgendwelchen Beschwerden meldeten, vor allem mi~ solehen yon seiten des Kreislaufapparates. Schliei31ich wurde daS Verhalten des diastolisehen :Blutdruekes naeh kSrperlicher Arbei~ noch bei 44 Schulkindern im Alter yon 6--14 Jahren geprfift.

Es wurden 2 Untersuchungsreihen ausgefiihrt. Bei der ersten gal~ es zun~chst, die beiden wiehtigen Fragen zu klaren: 1. Wie haufig ist bei sonst normalen Jugendlichen nach einer s tarkeren sportlichen Anstrengung verschiedener Art (100 m-, 200 m-, 1500 m-Lauf) ~us- kultatorisch ein derart starkes Sinken des diastolisehen BlutdruckeS festzustellen, dab dieser scheinbar gleich 0 wird, d .h . daI~ auch ohne jede Kompression ein Arterienton auftr i t t ? Und 2., welche Beziehung besteht zwisehen einem so]ehen ,,positiven ArterientSnen" (A.T.) und der sportliehen Leistung bzw. Leistungsfghigkeit des Betreffen" den ? Der Zweck der 2. Reihe war die Untersuchung der Frage : Gib~ die Priifung auf ArterientSnen naeh einer best immten m~Bigen ArbeitS" leistung (20 Kniebeugen) einen brauehbaren sport~irztliehen Test ~b fiir die Leistungsfahigkeit des Betreffenden, speziell fiir die seines Kreislaufsystems ?

Methodik: Das Bestreben ging dahin, nach ~Sglichkeit alle Versuchspersonen in aus-

geruhtem Zustande durehzuuntersuehen und speziell die dabei gefundenen so- genannten Ruhewerte fiir die Pulsfrequenz und den systolischen und diastolischeU

bei k6rperlicher Arbeit und seine spor~rztliche Bedeutung. 623

Blutdrack mit den Werten unmittelbar naeh einer sportliehen Leistung zu ver- gleichen. Da aber kein Zwang auf die Untersuehten ausgeiibt werden konnte - - eine alte sportarztl~che Klage - - , entzogen sich manche cler grfindlichen und zumal der mehrfaehen Untersuchung, so dab in den Ergebnissen Liieken blieben. Aus diesem Grunde und auch vor allem deshalb, weft die Ver/~nderungen naeh der .Leistung im allgemeinen sehr rasch abklingen und die Feststellung obiger Werte lraraerhin doch einige Zeit in Anspruch nimmt, wurde besonders nach Wett- k~mpfen hierauf verzichtet und lediglich gepriift, ob ein ArterientSnen vorhanden war, yon welcher St/~rke und wie lange. Diese Pr~ifung geschah durch Aufsetzen des Woylassehen Phonendoskops auf die Regio cubitalis des leicht gebeugten Ar~nes und w~hrte meist nur wenige Sekunden, so dab fast alle gem bereit hierzu waren. Aueh die genauere Blutdruekmessung erfolgte auskultatoriseh (unter ]]enutzung eines Hg-Apparates oder eines geeichten Dosenmanometers); nur ge- legentlich wurde die oszillometrische Methode zum Vergleich herangezogen. Ab- gesehen yon den ersten Reihenuntersuehungen (100 m-Lauf fiir Studenten bzw. Stndentinnen), bei denen dic Untersuchten sich noch zu dem etwa 30 m yore Ziel entfernten Sportarztzimmcr begeben muBten, wurden die einzelnen L~,ufer gleieh an der Asehenbahn, nachdem sie eben das Ziel durehlaufen hatten, unter- sucht.

Da sich dureh ein unter kraftigem Druck auf der Haut gehaltenes Phon- endoskop das Arterient6nen bei einigen Personen auch schon in der Ruhe er- zeugea lie~, wurde darauf geachtet, dab dasselbe stets nur ganz locker aufgesetzt ~Vurde.

Soweit mSglich warde das Auftreten bzw. Niehtauftreten des T5nens nicht nut zu der zugehSrigen Einzelleistung in Beziehung gebracht, sondern aueh zu der allgemeinen sportliehen Leistungsf~higkeit des Untersuehten in dem be- treffenden Semester. Letztere war von den meistcn durch das Ergebnis der Semesterleistungsprfifung des Turnlehrerkurses bzw. durch das Ergebnis der Hoehschulwettk/~mpfe wohl bekannt.

Ergebnisse. Schon gleich die erste Reihenuntersuehung lieferte ein beachtens-

Wertes Ergebnis, das weder mi t der oben zit ierten Ansicht yon Schellon~ noch mit der yon Matee]] und Petro]] in E ink lang zu br ingen ist. Es starteten 22 S tudenten einzeln zum 100 m-Lauf und ha t t en nach dem Ziel in ]angsamem Tempo, aber noeh laufend, ca. 30 m bis zum Umter- suchungszimmer zuriickzulegen. Von diesen 22 Herren zeigten 12, also fiber 50 %, ein ausgesprochenes ArterientSnen. Die Durchschni t ts - laufzeit dieser 12 Her ren war mi t 13,5 Sekunden nieht schlechter, SOadern sogar noch etwas besser als diejenige (13,7 Sekunden) der 10 Herren, welche nach dem Lauf kein Arter ientSnen bekamen. Zeigt sich schon hier an dieser einzelnen Leis tung gemessen keine Beziehung Zur Leistungsf~higkei~, so noch weniger, wenn m a n die gesamte sport- lithe Leistungsf~higkeit der 22 S tudenten in dem betreffenden Semester heranzieht (Tab. 1). Die Beurteflung erfolgte a u f Grund der im Som- ~aersemester 1931 gezeigten sportl ichen Leistungen.

Von 12 dieser 22 Herren sind die genauen Blutdruck- und Puls. Werte in der Ruhe und unmit te lbar nach diesem 100 m-Lauf bekannt .

624 H. Herrmann: Das Auftreten yon Arterient6nen

Von diesen waren 3 ohne ArterientSnen, aber auch bei diesen 3 Studen" ten war eine Senkung des diastolischen Blutdruckes eingetreten, aller- dings ' in 2 l~i~llen nur ganz leicht (von 76 mm Hg aui 70 bzw. 68), in einem Falle aber sehr erheblich (yon 74 auf 48).

Tabelle 1. Bewertung der sportliche~ Leistungs/ghigkeit.

Zensuren

Reaktion Anzahl 1--2 3 4 Anmerkungen

Zahl % Zahl % Zahl %

A.T. + 12 6 ~ 50 4 33,3 1 8,5 1 n i ch t zensier~. A.T. - - 10 4 40 3 30 2 20 1 . . . .

Im fibrigen zeigten alle diese 12 Herren ein gewaltiges Ansteigen des systolisehen Druckes nach dem Lauf. Differierte dieser bei den ehlzelnen Personen vorher zwischen 98 und 114 mit dem Durchschnit~ yon 122 mm Hg, so nachher zwischen 164 und 202 mit dem Durch" schni%t yon 182 mm Hg. Besteht bier kein Unterschied zwischen don Herren mi~ und ohne A.T., so auch nieh~ in der Pulsfrequenz, die bei allen mgchtig in die HShe gegangen war (weir fiber 100 bis zu 148 pro Minute).

]:)as Resultat der beiden anderen Reihenuntersuchungen (200 ro- und 1500 m-Lauf der Sportstudenten), aufgenommen bei der Semester" leistungsprtifung, bestgtigte das Ergebnis der ersten Yersuehsreihe, indem es zeigte, dab 1. das A.T. wiederum bei der fiberwiegenden lYlehr- zahl der untersuehten Personen vorhanden war - - beim 200 m-Lauf boten 16 yon insgesamt 23, beim 1500 m=Lauf 22 yon insgesam~ 25 Lgu" fern einen Brachialton - - und 2., dab das Symptom in keinem urs~ch" lichen Zusammenhang zu einer herabgesetzten Leistungsfghigke!~ steht. Es war im Gegenteil auch hier der Tall, dab alle das A.T. zel- genden Lgufer durchschnittlich bessere Laufzeiten als die Gesamthei~ und weir bessere aufwiesen als diejenigen, welche das T6nen vermissen liel~en (s. Tab. 2a).

Tabelle 2a. JOurchschnittslau]zeit beim 200 m-Lau] aller 23 Herren . . . . . . . . . . . 27,5 Sekunden der 16 Herren mit A.T. + . . . . . . 27,3 ,, ,, 7 . . . . A.T. - - . . . . . . 27,9 ,,

Tabelle 2b. Bewertung der sportlichen Lelstungs/dhigkeit.

I [i Zcnsuren

Reaktion Anzah] 1--2 3 4 Anmerkungen

Zahl % Zah] % Zahl %

A.T. + 16 ] 4 25 9 56 2 12,5 1 nicht zensier~. A.T.-- . 7 I 1 14 3 43 3 43

bei k6rperlicher Arbeit und seine spor$/~rztliche Bedeutung. 625

Auch wenn man hier die allgemeine sportliche Leistungsf~higkeit hetrachtet, so kann man keineswegs Mateef] und Petrol] zustimmen, dal] diejenigen Personen, wetehe das A.T. zeigen, ausschlie$1ich zu den Schwachlichen geh6ren. Im Gegenteil, es finder sich eher ein h6herer Prozentsatz yon k6rperlieh gut Leistungsfahigen darunter, sis bei den Personen ohne T6nen, wie dies die Tab. 2b veranschaulicht, die sich auf die Bewertung der obengenannten 23 200 m-Li~ufer dutch ihre Turn- und Sportlehrer stiitzt (s. such Tab. 1).

AuBer den gesehilderten Reihenuntersuehungen wurden noch eine gr6Bere Anzahl yon Einzeluntersuchungen ausgefiihrt, auf welche nieht naher eingegangen zu warden braucht, da sie prinzipiell das gleiche ]~rgebais lieferten.

Vergleicht man, wie viele unserer Vpn. n~eh dem 100 m-Lauf das A.T. aufwiesen und wie viele nach dem 200 m- bzw. 1500-m-Lauf, so ergeben sieh beim 100 m-Lauf 55%, beim 200 m-Lauf 70% und beina 1500 m-Lauf 88%. Der Prozentsatz steigt demnaeh sehr stark n i t der Arbeitsleistung oder mit der Dauer der Arbeit.

I)afiir, dab derselbe bei so gut wie gleicher Dauer yon der Gr6I]e der Arbeitsleistung bzw. der Anstrengung abhangt, spricht das ]~rgebnis zweier weiterer I~eihenuntersuchungen beim 100 m- Lauf. Hier strengten sich die Laufer offensichtlich mehr an a]s bei der erstgeannten Reihenuntersuchung, da der Lauf zum Teil Zur ]~rlangung des Sport~bzeichens ausgefiihrt wurde; dement. Sprechend wurden etwas kfirzere Zeiten gelaufen. Jedenfalls war jetzt nicht bei 55%, sondern bei 68% und 75% der Laufer das T6nen vorhanden.

Wenn a~ndererseits in einer weiteren an Studentinnen ausgefiihrten Unter~uehungsreihe yon 13 L/~uferinnen nur bei einer n~ch dem I00 m- Lauf das TSnen zu h6ren war (bei einer zweiten zeigte sich eine zwar betri~ehtliehe Senkung des diastolischen Druckes, doeh nicht bis zum ]3rueke 0), so mSehten wir dies nicht auf den •nterschied des Geschleeh. tes zuriiekffihren, sondern d~r~uf, dab sieh die Damen bei diesem frei. Willigen Lauf sehr wenig angestrengt hatten, wie dies such aus der sehleehten Durchsehnittszeit yon 16,1 Sekunden hervorgeht. Dazu kommt dann noeh, daft diesmal die Untersuehung erst kurze Zeit naeh dem Lauf im Sportarztzimmer erfolgt war. DaB diese Deutung riehtig ist und da~ das Gesehleeht keine oder keine wesentliche Rolle Spielt, ist daraus ersiehtlieh, dal], sis sparer 6 dieser Studentinnen 1000 m liefen, 5 yon ihnen hinterher das TSnen zeigten. Insgesamt nahmen 10 Damen an diesem 1000 m-Lauf tell und 8 davon, also 80%, reagierten positiv. Nun sind 1000 me ine Streeke, die an sieh sehon an Frauen starke Anforderungen stellt. Die Studentinnen strengten sieh also sehr an, 1. um iiberhaupt die lange Streeke durehzuhalten

626 H. Herrmann: Das Auftreten yon Arterient6nen

und 2., um eine m6glichst gute Zeit herauszul~ufen, da der Lauf auf die Priifungszensur Einflul~ hatte.

Wenn demnach der Grad der Anstrengung bzw. der Leistung yon mal~gebendem Einflul~ darauf ist, ob das A.T. auftr i t t oder nicht, so doch aul~erdem, wie sich aus folgendem ergibt, auch noch die reine Dauer der Arbeit. Von 8 Studenten, die in Gruppen zu Vieren mi$ g le i ehm~igem Schlagtempo im Ruderbeeken ruderten, bekam in der 1. Mannsehaft der eine nach 2 Minuten, einer naeh 3 Minuten, einer nach 7 Minuten und der letzte erst nach 9 Minuten, bei der 2. IV[ann- schaft der Schl~gmann nach 4 Minuten, die anderen 3 fast zu gleicher Zeit nach 9 Minuten das T6nen, das yon da ~b bei allen Vpn. bis zum Schlu(~ der Arbeit (bis zur 20. Minute) anhielt. Es dauert also bei dem einzelnen ganz verschieden lange, ehe es zu dieser Erscheinung kommt ; zur Erkl~rung dieter Ungleichheit l a s t sich vorlgufig an Hand der wenigen, noch nicht abgeschlossenen Experimente nichts Bestimul" tes anfiihren. Die Versuehe zeigen aber jedenfalls eins deutlich, da6 das T6nen schon w~hrend der Arbeit und nicht erst plStzlich nach beendeter Arbeitsleistung einsetzt. Das war auch bei den 3 L~ufern der Fall, die eine l~ngere Strecke auf der Aschenbahn in Etappen zu je 400 m liefen und am Ende jeder Teilstrecke auf das Vorh~nden" sein der T6ne untersucht wurden. Oabei war bei den 2 gleichzeitig gestarteten 1600 m-Li~ufern das T6nen nach 800 m, bei mir selbst, der ich eine Strecke yon 2900 m lief, nach 1200 m zu h6ren, w~hrte in allen 3 FMlen wiederum bis zum Schlu[~ der Arbeit und verschwand bei mir erst 11/2 Minute nach Beendigung des Laufes.

Alle Versuche ergeben somit fibereinstimmend, dab das Au/treten des sog. A .T . bei anstrengender, k6rperlicher Arbeit weder als abnor~ne Rea~ion noch als ein Zeichen yon Schu, dche anzusehen ist, sonder~ vielmehr als ein Symptom, das, wenn die Arbeit nur anstrengend genUg ist, bei der ganz i~berwlegenden Mehrzahl aller normalen Menschen eintritL

Wenn demnach das TSnen nicht als ein pathognomisehes Zeichen anzusehen ist, so kSnnte es aber doch so sein, dal3 das Auftreten des TSnens schon naeh einer m ~ i g e n , wenig anstrengenden Arbeit als ein sport~rztliches Kri ter ium verminderter Leistungsfi~higkeit zu ge- brauehen wi~re. In diesem Sinne wurden als Leistungsprobe 20 tiefe Kniebeugen benutzt, die mit gleichzeitigem, taktmi~Bigem Vorheben der Arme bis zur Schulterh5he in einer Zeit von ca. 30 Sekunden aus- geffihrt wurden. Diese Probe wurde unter gleichen Bedingungen, d. h. in ausgeruhtem Zustande yon insgesamt 120 Personen ausgefiihrt.

Unter diesen befanden sich 44 Schulkinder ira Alter yon 6 bis 14 Jahren, whhrend das Alter der Erwachsenen (meist Studierende) zwisehen 15--30 Jahren sehwankte. Das Ergebnis ist in der Tab. 3 zusammengefal~t.

bei k6rpeflieher Arbeit und seine sportiirztliche Bedeutung. 627

Tabelle 3.

A.T. + A.T.-- Anzahl - -

Zahl % Zahl %

Erwachsene . . . . . . . 76 63 82,9 13 17,1 miinnlich . . . . . . . 62 54 87,2 8 ]2,8 weiblich. 14 9 65,0 5 35,0

( 6 - h : : 44 37 8 ,o 7 16,o m~nnlieh . . . . . . . 29 26 89,7 3 10,3

w~eibtich . . . . . . . . 15 11 73,0 4 27,0 Gesaratzahl . . . . . . . 120 100 83,3 20 16,7

miinnlich . . . . . . . 91 80 88,0 11 12,0 weiblich . . . . . . . . 29 20 69,0 9 31,0

Man sieht, dab das TSnen in 83,3% aller Fglle nach der Leistungs- probe zu h6ren wax. Hierbei sind keine Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen festzustellen, dagegen ist bei beiden der Prozentsatz im weibliehen Geschlechte deutlich kleiner als beim minnlichen. Dem- selben Unterschled waxen wit oben schon nach dem 100 m-Lauf be- gegnet. Aber ebenso wie dort m6chten wi res auch hier doeh als zweifel- haft bezeichnen, dab ein solcher Geschlechtsunterschied besteht, Sondern die Differenz vielmehr darauf beziehen, dab ebenso wie der 100 ra-Lauf, so auch diese Leistungsprobe yon den Damen im allge- raeinen wesentlich laxer ausgefiihrt wurde als yon den Herren.

]~ine nieht kleine Zahl der obigen Personen wurde mehrfach unter- sueht. Aul~erdem stehen noch zahlreiche Selbstversuche zur Verffigung, urn die Frage zu entscheiden, ob das T6nen bei ein und derselben Per- son nach der gleichen Leistungsprobe regelmil3ig auftr i t t oder nicht. t~s zeigte sich, dal~ dies nicht der Fall ist. Dabei sehien yon wesentlicher ]~edeutung zu sein, ob die Vp. lgngere Zei$ vor der Leistungsprobe .anStrengende k6rperliche T/itigkeit ausgefiihrt hat te oder nicht. Speziell in den Selbstversuchen ergab sieh, dal~ das T6nen ]eiehter auftrat , Wenn die Leistungsprobe in den Vormittagsstunden ausgeffihrt wurde, nicht dagegen oder weniger deutlich nachmittags oder abends, wenn wiihrend des Tages mehrfache sportliche Anstrengungen bewgltigt Worden waren. Die obigen hohen Durchschnittszahlen yon fiber 80% beziehen sieh alle auf Untersuchungen bei m6glichst ausgeruhten Vpn.

]~ine andere Reihenuntersuchung gr613tenteils an denselben Per- Sonen, bei denen diese Voraussetzung rticht erfiillt wax, ergab einen ganz anderen, wesentlich geringeren Prozentsatz. Diese Untersuchung WUrde gelegent/ieh der Hoehsehu/skimeistersehaft der Breslauer t toeh- schtllen ausgeffihrt, und zwax am Abend vor den Wet tk impfen . Die naeisten der Untersuchten hat ten am gleichen Tage einen Anstieg yon naehreren hundert Metern und Trainingslgufe im schwierigen Gelgnde schon hinter sich. Ein grol~er Teil kam infolgedessen mi t sehr leb-

628 H. Herrmann: Das Auftreten yon Arterientfnen

halter Herzfrequenz zur Untersuchung, t rotzdem sie sich unmittelbar ve t dieser Leistungsprobe 1/r Stunde hat ten ausruhen kSnnen. ])as Ergebnis gibt die Tab. 4 wieder.

Tabelle 4. !

A.T. + A,T.-

Anzahl ]- Zahl I % Zahl %

Herren . . . . . . . . 31 17 (2) ] 54,8 (6,4) 14 45,2 I)amen . . . . . . . 9 5 (3) I 55,5 (33,3) 4 44,4~ Gesamtzahl . . . . . 40 1 22(5) I 55,0 (12,5) 18 45,0

Wie man sieht, wiesen jetzt nut eir/wenig mehr als 50 % der Unter- suchten das T6nen auf, und darunter waren noeh mehrere Personen, bei denen das TSnen nur sehr schwach, eben hSrbar war und hSehstens 5 Se- kunden dauerte (siehe die eingeklammerten Zahlen in Tab. 4). Zieh~ man diese ab, so kommt ein Prozentsatz heraus, der wesen~lich unter 50 liegt.

Dem steht nun aber nicht nur der obige Prozentsatz yon 83,3% gegenfiber, der als I)urchschnitt aller in der Ruhe untersuchten Yer- sonen gefunden wurde, sondern auch noch das Ergebnis einer besonderen Untersuchung der spezie]l ffir diese Skiwettk~mpfe ~ra.inierenden :Kerren, diesmal zu einer Zeit, als sie vSllig ausgeruht waren. Diese wenige Wochen vorher durehgeffihrte Untersuchungsreihe erfal3te 14 Herren, und yon diesen bekamen damals 11 ein sehr deutliches A.T. nach der Leistungsprobe, 2 ein sehwaehes und fliichtiges, und nur 1 reagierfr vSllig negativ. Also auch hier ein positiver Ausfall yon 80--90%.

Die letztgenannten Untersuchungsreihen an den Sldwettk~mpfer~ sind aber nicht nur deswegen bemerkenswert, weil sie zeigen, dab der Ausfall der Reaktion wesentlich davon mitbestimmt wird, ob der Geprfifte der Leistungsprobe in v611ig ausgeruhtem Zustande unter- worfen wird oder nieht, sondern auch deswegen, weft sie an Persone~ durehgeffihrt wurden, deren gute, z. T. sogar hervorragende sportliehe Leistungsf~higkeit genau bekannt ist. Die letzterwi~hnten 14 Herren waren durchweg sehr gute, durehgebildete Sportler (im Winter Ski- li~ufer, im Sommer Ruderer), die zu den besten der Breslauer Hoch" schulen rechneten und die zum Tefl schon vollausgebildete Turn- und Sportlehrer waren. Wenn es bei diesen in fiber 80% zum A.T. kam, so dfirfte damit besser noch als durch die eingangs gesehilderten Unter" suchungen an zwar k6rperlieh Leistungsfi~higen, aber doch sportlich noeh nicht Durchgebildeten (viele Studierende im 1. Semester) der bfindige Beweis geliefert sein, dab das Auftreten des T6nens auf keinen :Fall eine abnorme Reakt ion sehw~ehlieher Personen darstellt. Wit baben vielmehr den Eindruck, dab man es geradezu bei den LeistungS" Ii~higen besonders h~ufig finder. Hierbei mfissen wit es allerdings dahim

bei k6rperlicher Arbei~ und seine sportgrztliehe Bedeutung. 629

gestellt sein lassen, ob dies nicht deshalb mit der Fall ist, weft diese Per- SOaen aus Lust an der k6rperlichen Bet~tigung die von ihnen geforderte Probeleistung (20 Kniebeugen) besonders forsch und exakt ausfiihren.

Jedenfalls befanden sich auch bei der erwhhnten, am Vorabend der Skiwettk~mpfe durchgeffihrten Untersuchungsreihe unter den- jenigen, bei welchen es nach 20 Kniebeugen zum A.T. k~m, fast alle Sieger des folgenden Tages, darunter ein ganz hervorragender L~ufer, der kurze Zeit darauf Deutseher Hochschulskimeister wurde. Aus dem Gesehilderten ergib~ sich sehlieBlieh noch, dai~ das A.T. nicht nur bei einer im allgemeinen, sondern aueh bei einer zur Zei~ der Unter- suehung sehr guten k6rperliehen Leistungsf~higkeit auftreten kaml.

Nach alledem gibt die einfaehe Feststellung des Auftretens yon A.T. nach einer m~l~ig anstrengenden Leistungsprobe, etwa nach 20 Kniebeugen, keinen brauchbaren sport/~rztlichen Test ab. Ins- besondere gibt sie uns nicht, wie Schellong. Matee//und Petrol/meinen, die i~6gliehkeit, Leistungsschwaehe (Kreislaufschwaehlinge infolge Vasoneurotischer Veranlagung) zu erkennen und abzusondern.

Nebenbei bemerkt, kam bei der sport~rztlichen Beratung unserer Hochschulen in den letzten Semestern eine nicht ganz kleine Zahl Yon Studierenden mit anderen StSrungen oder Fehlern am Kreislauf- system (Herzklappenfehler, Dilatation, sog. Sportherzen) zur Beob- achtung und auch bei diesen versagte die fragliche Leistungsprobe v611ig. Bei den meisten dieser Personen trat kein A.T. oder nur ein sehr sehwaches und flfiehtiges auf.

Trotzdem m6chten wir die Prfifung auf A.T. nicht f fir sport~izt- lich bedeutungslos erkl~ren; denn einige gelegentliche Beobachtungen Zeigten uns, dal] die Saehlage anders sein dfirfte, wenn man aueh die ])auer des T6nens als Kriterium heranzieht. Von sehmr D~uer wurde ja bisher noch nicht gesprochen, ebensowenig yon seiner St~rke und seinem lautliehen Charakter.

Was zun~chst die letzten beiden Eigenschaften anbetrifft, so sind sich wohl alle Benutzer der auskultatorischen Methode der Blutdruck- bestimmung dartiber einig, dab man hierbei ein lautes, helles, wirk- liehes T6nen von einem leisen, dumpfen, die Bezeiehnung Ton kaum Verdienenden Laut unterseheiden muir. Bekanntlich geht, wenn man den Druek in der Mansehette senkt, das erstere an einem bestimmten l~unkt mehr oder minder pl6tzlich in das letztere fiber und erst, wenn ~aan den Druek noch mn einige weitere mm Hg senkt, verschwindet allm~hlich jeder Laut fiber dem Gef~B. Auch in dem Falle, da~ es nach k6rperlieher Arbeit ohne jeden M~nschettendruck zum T6nen kommt, ist die obige Unterscheidung m6glich, aber durehaus nieht in dieser Sch~rfe. Wenn nur wenige Sekunden lang etwas zu h6ren ist, daaa ist es stets nur dieser dumpfe, schwache Laut. Wenn man das

Arbeltsphysiologie, Bd. 5. 43

630 H. Herrmann: Das Auftreten yon ArterientSnen

starke, echte T6nen h6rt, dann kann m a n sicher sein, dab es eine Zeit. lang anhalt , mindestens 10--15 Sekunden, meist 20- -30 Sekunden, gelegentlich aber noch wesentlich ]~nger. Wie lange es aber auch da sein mag, immer h6r t m a n es allmEhlieh leiser werden und allm~hlich seinen tonahnliohen Charakter verlieren und zu dem leisen, dumpfe~ L a u t werden, ehe es ganz versehwindet. E in plStzliches Aufh6ren des lauten T6nens war niema]s festzustellen. Aus diesem Grunde hielten w i r e s flit das einzig g ieht ige , jedes zeitweise Auf t re ten yon T6nen oder Lau t en nach der Leis tung als posi t iven AusfaI1 der Probe zu betraeht~n, und in diesem Sinne sind auch die obigen Prozentzahlen aufzufassen.

Anders, namlieh unter Hineinbeziehung der Dauer der Erseheinung ausgedriickt, heiBt das, dab nach den 0bigen Er fahrungen ebensowenig wie die Tatsache des T6nens an und fiir sich aueh nieht der Charakt~r desselben, ob ein dumpfer , leiser, wenige Sekunden zu h6render Laut oder ein heller, starker, 10- -30 Sekunden dauernder Ton ein Kri ter ium fiir die k6rperliehe Leistungsf~higkeit des Untersuehten abgibt . Dies gilt sowohl ffir die benutz te Leis tungsprobe yon 20 I(niebeugen, als aueh fiir gr61]ere sportliehe Leis tungen (L~ufe).

Ganz anders dfirfte aber das Auf t re ten eines minuten lang dauernde~ s tarken T6nens zu bewerten sein. lqaeh der Leis tungsprobe yon 20 Knie- beugen stellten wir 3real ein A.T. lest, das wesentlieh l~nger als eine Minute dauerte.

Das eine Mal bei einem Turnphilologea im 3. Semester, der mit Klagen fiber dumpfes Druckgefiihl in der Herzgegend und fiber Seitenstechen in die spor~" /~rztliohe Beratungsstelle kam. Es handelte sieh um einen lang aufgesehossenen jungen Mensehen yon 20 Jahren/Herz nieht verbreitert, eher klein (Tropfenherz); Herzt6ne rein; Blutdruck in Ruhe 116 maximal, 38 minimal, also sehr niedriger diastoliseher Druck; Puls in Ruhe 74, leicht unregelm/~l]ig; Lunge o.B.; Uri~ o.B. Naeh 20 Kniebeugen 4 Minuten lang sehr lautes A.T., Puls 108, nach 3 Minuten noeh 84, naeh 4 Minuten erst 72. Subjektiv ffihlte er sich durch die doeh nieht erhebliehe Leistung sehon ziemlieh ermattet.

:Der zweite Fall betraf eine Sportstudentin, bei der das TSnen 4 Minuterl 15 Sekunden dauerte. Aueh bier ging die Pulsfrequenz sehr langsam auf dog Ruhewert zur/iek; dieser wurde erst nach 3 Minuten erreieht, das T6nen dauerte abet wesentlich I/~nger an. Leider konnte dieser Fall nicht genauer untersuchr werden.

Beim dritten Male handelte es sich um einen sehr kr/~ftigen, 21j/~hrige~, sportlieh durehgebfldeten Studenten, mehrj/~hrigen Teilnehmer an Ruderwe~t" k/~mpfen usw. mit ganz normalem /irztlichen Befund. Dieser hatte bei oiner irtiheren Untersuehung naeh der Leistungsprobe ein A.T. ,con der fibliehen S~rke und Dauer (22 Sekunden) bekommen. Jetzt land sich auf einmal nach derselben Probe ein fiber 5 Minuten dauerndes sehr lautes T6nen. Auf Befragen gab or ~ , am Tage vorher einen Kommers mitgemaeht zu haben und yon diesem noeh etwaS mitgenommen zu sein.

Der letzte Fal l ist sport~rztlich interessant, weil er die MSgliehkei~ nahelegt, mi t Hilfe der Iraglichen Leistungsprobe momentane IndispO" sit ionen sonst leistungsf~higer Personen festzustellen. Das Vorhandem

bei k6rperlieher Arbeit und seine sport~rztliche Bedeutung. 631

sein dieser M6glichkeit wird noch besonders dureh folgenden Fall anterstrichsn, in wslchem nach einem 100 m-Lauf sin 9 Minuten 45 Se- ku~den dauerndes TSnsn beobachtst werden konnte.

Dies war bei mir selbst der Fall Ich ffihlte mich an diesem Tage nicht be- Sonders frisch. Dazu kam, dab ich in dem betreffenden Semester fast vSllig un- traiaiert und der 100-m-Lauf an diesem Tage - - es war Iriih am Morgen - - meine erste anstrengende kSrperliehe Ubung war. An und ffir sieh bin ich gesund und k6rperlieh gut leistungsf~hig (Turn- und Sportlehrer). Dureh den Lauf fiihlte ich reich sehr angestrengt, bekam Kopfsehmerzen und leiehte Obelkeit und erholte reich auch sehr langsam. Auffallend war aueh der starke SehweiBausbruch nach der Leistung. - - 4 Tage sparer lief ieh naehmittags erneut 100 m, und diesmal trat bei subjektivem Wohlbefinden und dem GefiihJ, nJcht so angestrengt worden zu sein, kein A.T. auf.

8onst fief uns nur ein 2. Fall unter, der nach einem i00 m-Lauf langdauerndes TSnen hot, und zwar yon 12 Minuten Dauer.

Auch hier handelte es sieh um eine an und iiir sich gesunde und leistungs- f/~hige Person. Der betreffende ftihlte sich ebenfalls dureh den Lauf sehr ermattet, schwitzte auch stark, ldagte fiber Kopfschmerzen und hatte objektiv einen stark gersteten Kopf; vor allem waren die Conjunctiva]gefM~e stark erweitert und dureh- blutet. Typisch war hier wiederum das Verbundensein mit langdauernder Puls- frequenzsteigerung. Die Ruhefrequenz war hier naeh 20 Minuten noch nieht wieder erreieht.

Ganz denselben Symptomenkomplex der subjektiven ErschSpfung, des langdauernden T6nsns (15 Minuten) und dsr noch l~nger wahren- den Steigerung der Pulsfrequenz bot dann noah ein andersr Student nach einem 200 m-Lauf, t t ier wurde noch die bemerkenswerte Be- Sondsrheit festgestsllt, dab das A.T. nicht Mlm~hlich und kontimlier- lich leiser wurde, sondern dab es in der St~rke rhythmisch schwankte, ja Sogar zsitweise (~iir Sekunden) vSllig aussetzte. ]~in solches ,,intsr- ~it t ierendes ArterientSnen" wurde auch noch einige andere Male bei langdausrnden TSnsn gefundsn, z. B. auch bei dem oben geschilderten Selbstbefund.

l~ach l~ngeren Lgufen (1--10 kin) war dis Beobachtung eines A.T., das fiber 1 Minute und bis zu 3 Minuten dauerte, niehts UngewShnliches. Uater diesen Umst~tnden seheint ein TSnen yon solcher Bauer keiner- lei pathognomonische Bedeutung zu haben. Hingegen fanden wir auch naeh solchen langdauernden sportHchen Anstrengungen sin welt fiber 8 Minuten dauerndes TSnen immer nut dann, wenn der Lauf den Betreffsnden bis zm" Ersch6pfung angestrengt hatte. Insbesondere seheint dies ein typischsr Befund bei denjenigsn zu sein, welche sinen Wettlau~ wegen Erma t tung vorzeitig aufgebsn miissen.

])as krasseste Beisloiel eines solehen Falles bot uns der Student Ha., der bei einem 10-km-Lauf zur Erlangung des Sportabzeiehens naeh 8 km ohnm~chtig ZUsammenbraeh und etw~ 15 Minuten bewuBtlos blieb, wobei er stark phantasierte urtd yon Zeit zu Zeit krampfartige Bewegungen ausfiihrte. Er hatte 20 Minuten lang ein iiberaus Mutes A.T., das dann Mhn~hlich leiser und dumpfer wurde,

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632 H. Herrmann~ Das Auftreten yon ArterientSnen

aber naeh 35 Minuten noch hSrbar war. Aueh mit, dem Pachonsehen Oszillo" graphen gemessen, war der diastolische BIutdruck in den ersten 20 Minuten ~n- seheir~end nicht h6her als l0 mm Hg, dann bis zur 35. Minute, solange das TSnen noch bestand, gegen 15 ram; dann stieg der Druek auf etwa 40 mm. Die puls- frequenz sank noeh bis zur 60. Minute ab und hatte a~uch da noeh nieht den Ruhe" wert erreieht. Der Zusammenbrueh effolgte, wie nachtr/~gliches Befragen ergab, wohl in der Hauptsaehe wegen des Au~eraehtlassens elementarer Trainingsvorschriften, b]ieb aber ohne dauernde seh~dliche Folgen ffir den bei der Naehuntersuehung als gesund und nieht sehleeht leistungsfahig sich erweisenden Studenten.

Sucht man das allen diesen eben geschilderten Einzelf~llen gemein- same Typische heraus, so ist es offenbar dieses, dab es sich immer wieder darum handelt, daf3 ein ~ninutenlanges A .T . immer nut dana zu linden ist, wenn die k6rperliehe Anstrengung nahe bis an die momentane vSllige k6rperliche JErseh6p/ung ge/iihrt hat. Ein viele Minuten dauern. des A . T . im Anschlufl an kSrperliehe Arbeit scheint bei sonst gesunden Personen ein geradezu typlsehes Kennzeichen ]iir den Zustand hochgradiger kSrpe~'livher Ermattung zu sein.

:Fiir die sportdrztliche Praxis wiirde dies hei2en, daft man zwar nleht das A .T . an und ]iir sich als ein Zeichen von Leistungsschwdiehe betrachte~ dar/, wohl abet ein minutenlanges TSnen naeh einer ~'elativ geringe~ JLeistung, z. B. nach 20 Kniebeuge~z oder auch einem lO0-m-Lau/. Es wfirde yon groi~em praktischen Werte sein - - und dies mSglicherweise nicht nur sportarztlich, sondern aueh allgemein ~rztlich - - , wenn man bier eine zuverl/issige Leistungsprobe an die Hand bek~me, um Leute, die ihrem augenblicklichen Zustande nach grSi~eren kSrperliehen An- strengungen nieht gewachsen sein werden, rechtzeitig zu erkennen und zu warnen. Zu einer solehen warnenden Voraussage hat sieh in der sporti~rztlichen Beratung unserer Hochschulen bisher noch keine Ge- legenheit geboten. Dagegen beweist folgender Fall, dessen Kenntnis wir einer freundlichen privaten Mitteilung yon Herrn Prof. Dr. Ewig verdanken, da$ wir tats~ehlich mit einem so angewandten sport~rzt- lichen Test an Hand des A.T. auf dem rechten Wege zu sein scheinen. Ewig beobaehtete bei einem Sportler nach einem 30 Sekunden langen Sti]lauf auf der Stelle ein 3 Minuten lang dauerndes TSnen. Einige Tage sparer war der Betreffende nicht imstande, einen grSi~eren Wald- lauf dttrchzuhalten. Nach den eben geschilderten Erfahrungen muB ma~ allerdings sagen, daf~ der hier vertretene Test allem Anscheine naeh nicht den Anspruch machen darf, zuverli~ssiger und vor allem empfind- lieher zu sein, als der sport/~rztlich so viel angewandte und mit Reeh$ geriihmte Test, der sich auf die Dauer der Pulsfrequenzsteigerung nach Kniebeugen stiitzt. Wie oben sehon hervorgehoben, scheinen beide Erscheinungen, das langdauernde TSnen und die langanhaltende Stei- gerung der Pulsfrequenz, stets eng mReinander vergesellschaftet zu sein. Man wird darum in der sport~rztlichen Praxis gut daran tun,

bei kSrperlichcr Arbeit und seine sport~rztliche Bedeutung. 633

sich nieht entweder des einen oder des anderen Testes zu bedienen, sondern beider gleichzeitig und so doppelt gestfitzt die Diagnose einer Leistungssehw~che oder des l~eh]ens einer solchen um so sicherer zu stellen, zumal aueh die Methode der gleiehzeitigen Feststellung yon A.T. und Pulsfrequenz die denkbar einfachste ist. D~ Puls und Ton wi~hrend des bestehenden A.T. stets synchron auftreten, so brauch~ man nur die TSne pr0 Minute zu z/ihlen, um damit auch die Pulsfrequenz zu kermen.

Theoretische :Bemer]~ungen.

Zum Schlusse sei noch kurz auf die Theorie der :Entstehung des A.T.1 eingegangen, wobei abet ausdrficklich betonb sei, dal3 die obigen Ausffihrungen fiber das Auftreten des Tfnens und fiber die Bedeutung dieser Erseheinung ffir die Beurteilung der kSrperliehen Leistungs- fi~higkeit yon der Theorie, wie das T(inen fiberhaupt zustande kommen nlag, vSllig unabhi~ngig sind. Es kann und sell trier nicht nigher darauf eiagegangen werden, wie welt der Zustand tier Gefa2wand einerseits und gewisse Qualitis des Pulses, insbesondere dessen Celeriti~t, andererseits an der Entstehung des Tfnens beteiligt sein mfgen. Dies eriibrigt sieh, weft unsere bisherigen Ergebnisse hierzu so gut wit nichts Neues auszusagen erlauben.

Lediglieh die Frage, wie welt es mSglich ist, auf Grund des A.T. etwas fiber den diastolischen Blutdruck auszusagen, sell noeh n/~her erfrtert werden. Bekanntlich ist die Grundlage der Korotkowschen Metbode, da{~ derjenige Punkt, an welchem bei allmiihlicher Senkung des Mansehettendruckes das A.T. plftzlich erheblich leiser wird bzw. verschwindet, die HShe des diastotischen Blutdruckes wiedergib~, nicht uubestritten, zumindest nicht ~ls unter allen Umsti~nden zutreffend allgeraein anerkannt. Es li~i~t sich allerdings manehes dafiir anffihren, dal~ dies ftir gewShnlich der Fall ist. Vor allem geben immer noch die Vergleiehenden manometrischen und auskultatorischen Untersuchungen yon Mac Wil l iam und Melvin ~ an ausgeschnittenen und kiinstlich durehstrSmten Gefi~l~en eine gute Stfitze ffir diese Auffassung ab. Spi~tere, das Gegenteil beweisende exakte Untersuchungen sind uns Wenigstens nieh~ bekann$. Wenn diese Auffassung aber rich~ig ist, dana wtirde das Auftreten des TSnens nach kSrperlicher ArbeiV ohne jeden is Manschettendruck nur so zu deuten sein, da$ in allen diesen ~t l len der di~stolisehe Druck unter dem Einflusse der Arbeit his auf Null oder nahe an Null gesnnken ist.

Vg[. hierzu besonders Straub, in Abderhaldens Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden, sowie die neuesten objek~iven Reglstrierungen yon O..Frank Und Wezler, Z. Biol. 91, 439 (1931).

2 MacWilliam u. Melvin, Heart 5, 153 (1913).

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Pathologische Erfahrungen - - vor allem yon Aalsmeer 1 bei schwerer Beri- beri - - beweisen, dab nicht im ganzen KSrper gleichzeitig das der Fall zu scia braucht, tiler t5nen nur in den schwersten Fallen sowohl die Brachial- als auch die Cubi~alarterien ,,spontan", in weniger schweren nur die letzteren. Ein dcrar~ niedriger diastolischer Druck besteht dann jedenfalls nur in der betreffenden tSncnden Artcrie.

Der Grund fiir ein solches starkes Sinken des diastolisehen Druckes kann aber nun in nichts anderem gesucht werden, als dab in dem Ver- sorgungsbereiche der betreffenden Arterie unter dem Einflusse der Arbeit eine ganz gewaltige Gef~l]erweiterung stat tgefunden hat.

Die Tatsaehe einer solehen Gef~iterweiterung an und fiir sich und der reflektorische und chemische Mechan~smus ihres Zustandekommens sind ja wohlbekannt und so sichergestellt, dal] darauf nicht n~her ein- gegangen zu werden baueht e. Zur Diskussion stehen lediglich das dann anzunehmende erstaunliche Ausmal~ dieser Reakt ion und die Frage, ob ein solches Ausmal~ als ein das Normale weir tiberschreitendes an- zusehen ist, als eine fibertrieben starke vasoneurotische Reaktion (Scltello~g) odor nicht.

Auf Grund aller unserer Ergebnisse glauben wit annehmen zu diirfen, dal~ das Auftreten des A.T. nach bzw. w~hrend kSrperlicher Arbeit in der Ta t auf ein bis an don Wef t Null grenzendes starkes Ab- sinken des diastolisehen Druckes infolge einer gewMtigen Gef~l~erweite" rung beruht. Hierfiir lal~t sich einmal anffihren, dab wahrend des , ,spontanen" T6nens der diastolische Druek in einigen F~llen auch oszillographiseh gemessen und auch nach dieser Methode fast unme~bar, d .h . nicht welt vom Nullwert gefunden wurde. Zweitens wurde un- mit telbar nach dem AufhSren des spontanen T6nens tier diastolische Druck (racist auskultatoriseh, aber auch oszillographiseh bestimmt) immer sehr niedrig um 2 0 ~ 4 0 m m Hg herum festgestellt, um dann ziemlieh rasch wieder auf den vor tier Leistung gefundenen Ruhewer~ anzusteigen. Drittens war, wie schon hervorgehoben, in allen den- jenigen F~llen, in welehen das TSnen sehr lange dauerte, der Vp. schon direkt eine so starke Hyper~mie des Kopfes und der Extremit~ten anzusehen, dab es im Gegenteil sehr verwunderlich gewesen w~re, wenn der diastolisehe Blutdruek keine gewaltige Senkung erlitten hatte. Freilich bilden alle diese Beobachtungen keinen direkten Be- weis fiir d ie bier vertretene Auffassung. Die Experimente werden noeh fortgesetzt, u n d e s wird zugleich mit tier Prfifung noch anderer sieh ansehlieBender theoretischer und praktischer Fragen auch ver- sucht werden, einen solchen direkten Beweis zu ftihren.

Aber wenn auch, wie wir glauben, diese Auffassung sieh bewahr- heitet, d. h. eine zum Sturze des diastolischen Druckes bis in den Be-

1 Aalsmeer, Wien. Arch. inn. Med. 21, 1 (1931). Vgl. dariiber Atzler, K6rper und Arbeit. S. 125ff. Leipzig: Thieme 1927.

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reich des Nullwertes ffihrende zeitweflige Gef/iBerweiterung die direkte Ursaehe fiir d~s Auftreten des TSnens sein sollte, so wi~re naeh den ganzen obigen Ausfiihrungen fiber die Leistungen bzw. die Leistungs- f~higkeit der Personen, welehe sic zeigen, eine Gef~iBreaktion yon solcher St~rke doch keineswegs als abnorm anzusehen, lm Gegenteil, sic muff nach ~llem in den I~ahmen derjenigen tleaktionen einzuordnen sein, welehe dem normal leistungsf~higen Menschen die Umstellung auf hSehst anstrengendes kSrperliehes Arbeiten tiberhaupt erst er- n16gliehen, lhre vermutliche Wirkung in diesem Sinne ]iegt auI der Hand, da sic ja zweffellos 1. eine Verbesserung der Durehblutung der arbeitenden Organe und 2. eine Entlastung des hSchst bea.nspruehten Kreislaufapparates bedingen muB. Als abnorm ist diese an und ffir sich durchaus zweekmi~Bige Gefi~Breaktion nur dann zu betraehten, wenn sie die Arbeitsleistung um eine Reihe yon Minuten fiberdauert, zumal wenn dies sehon bei mgl3ig anstrengenden bzw. kurzdauernden k6rperliehen Arbeitsleistungen der Fall ist.

Zusammen/assun~. Nach st~rkeren sportlichen Anstrengungen (100 m-, 200 m-, 1500 m-

Lauf) ist bei normalen Jugendlichen (Studenten und Studentinnen) in der fiberwiegenden Mehrz~hl der FMle schon ohne jeden Mansehetten- druek eh~ deutliehes TSnen fiber der Arteria brachialis eine kurze ZeJt lang zu h6ren, Dieses Arterient6nen (A.T.) tritt um so h~ufiger und in einzelnen FMlen um so lhnger auf, je anstrengender die k6rperliehe Arbeit ist bzw. je litnger sic dauert. Es handelt sich bier um eine ganz normale t~eaktion und nicht um sin Zeiehen yon Leistungsschwi~che (Vasoneurose) ; denn das A.T. ist im Gegenteil bei Personen mit guten sportlichen Leistun- gen eher in einem h6heren Frozentsatz festzustellen, als bei solchen mit schtechterea Leistungen bzw. schlechterer kOrperiicher Leistungsfi~higkeit.

Von besonderer Bedeutung ist abet ein TSnen, das nach k6rperlicher Arbeit mehrere NAnuten lang anhMt. Zu einem solchen minutenlangen s kommt es immer dann, wenn die kSrperliche Anstrengung bis nahe an die v611ige kSrperliche ErsehSpfung getrieben worden ist. Insofern ist ZWar nicht das Auftreten yon A.T. an und ffir sich als ein Zeiehen yon Leistungsschwi~che an~usehen, wohl aber ein minutenlanges T6nen nach einer relativ geringen Leistung, z. B. nach 20 Kniebeugen. ttierauf wird ein sport~rztlicher Test aufgebaut, der vor Mlem bei gleiehueitiger Berfiek- sichtigung der Pulsfrequenzsteigerung brauchbar zu sein scheint.

]~s werdea Griinde angeffihrt, nach welchen das Auftreten des A.T. auf einer' st~rken Senkung des diastolisehen Blutdruckes bis auf Null oder nahezt~ bis auf Null infolge mi~chtiger Vasodilatation beruht.