danke mr president ger
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8/8/2019 Danke Mr President GER
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Paulo Coelho
Danke, Mr. President
Von Paulo Coelho
Danke, großer Staatsmann George W. Bush. Danke, daß Sie jedem
gezeigt haben, welche Gefahr Saddam Hussein darstellt. Viele
von uns hätten sonst womöglich vergessen, daß er chemische
Waffen gegen sein eigenes Volk, gegen die Kurden und die
Iraner eingesetzt hat. Hussein ist ein blutrünstiger Diktator
und eine der augenfälligsten Verkörperungen des Bösen in der
heutigen Welt.
Aber nicht allein dafür wollte ich Ihnen danken. Während der
ersten zwei Monate dieses Jahres 2003 haben Sie der Welt eine
Reihe anderer, wichtiger Dinge gezeigt.
Ich möchte mich daher in Anlehnung an ein Gedicht, das ichals Kind gelernt habe, bei Ihnen bedanken:
Danke, daß Sie allen gezeigt haben, daß das türkische Volk
und sein Parlament nicht käuflich sind, auch nicht für 26
Milliarden Dollar.
Danke, daß Sie der Welt gezeigt haben, welch tiefe Kluft
zwischen den Entscheidungen der Machthaber und den Wünschen
des Volkes liegt.
Danke, daß Sie uns vor Augen führen, daß weder José María
Aznar noch Tony Blair ihren Wählern die geringste Achtung und
Wertschätzung zeigen. Aznar bringt es fertig, darüber
hinwegzusehen, daß 90% der Spanier gegen den Krieg sind, und
Blair ist die größte Demonstration der vergangenen dreißig
Jahre in England schlichtweg egal.
Danke, daß Sie Tony Blair dazu gebracht haben, mit einem
Dossier, das ein Plagiat einer Arbeit war, die ein Student
zehn Jahre zuvor geschrieben hatte, vor das Britische
Parlament zu treten und es als „vom Britischen Geheimdienst
erbrachten schlagenden Beweis“ vorzustellen.
Danke, daß sie Colin Powell gestatten, sich selber zum Narren
zu machen, indem er dem UN-Sicherheitsrat Fotos vorlegt, die
eine Woche später von Hans Blix, dem Chef der UN-
Rüstungskontrollkommission zur Entwaffnung des Irak,
öffentlich angefochten werden.
8/8/2019 Danke Mr President GER
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Paulo Coelho
dein Morgen schön sein, möge die Sonne auf den Rüstungen
deiner Soldaten strahlen, denn noch am Nachmittag werde ich
dich besiegen.“
Danke, daß Sie uns - einer Armee anonymer Menschen, die wir
die Straßen füllen, um einen Prozeß aufzuhalten, der bereitsim Gange ist - erlauben zu erfahren, wie man sich fühlt, wenn
man machtlos ist, und aus diesem Gefühl zu lernen und es zu
verwandeln.
Also, genießen Sie Ihren Morgen und welchen Ruhm er Ihnen
auch immer bringen mag.
Danke, daß Sie uns nicht zugehört und uns nicht ernst
genommen haben. Doch Sie sollten wissen, daß wir Ihnen sehr
wohl zugehört haben und Ihre Worte niemals vergessen werden.
Danke, großer Staatsmann George W. Bush.
Herzlichen Dank.
Uebersetzung von Maralde Meyer-Minnemann