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Chancen und Herausforderungen für HR im Mittelstand Bio Deutschland HR-Konferenz, 23. Januar 2013
Agenda
1. Vorstellung CureVac
2. Statusbestimmung Biotechnologie/Pharma
3. Zentrale HR-Aspekte bei Biotech-UnternehmenFührungsthemen: ToDos für das Management
Erfahrungen & Fähigkeiten
Extremes, unmittelbares Erleben (Höhen, Tiefen): Change Management
Wir-Gefühl, das Besondere an Biotech: Corporate Behavior
Organisationsstruktur
4. Zusammenfassung
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CureVac: mRNA-basierte Impfstoffe- Eine neue Klasse von Medikamenten
Wir entdecken, entwickeln und verbessern
mRNA-basierte Impfstoffe und Therapien
um Erkrankungen vorzubeugen und neue Therapieoptionen für lebensbedrohliche Erkrankungen zu entwickeln.
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CureVac: die Fakten
Gegründet 2000 als “Spin-Off” der Uni Tübingen
Hauptsitz in Tübingen; Klinische Entwicklung in Frankfurt105 Mitarbeiter
Dietmar Hopp (SAP-Mitgründer) ist Hauptinvestor, ~ 145 M EUR
Weitere Finanzierung durch DARPA, Sanofi Pasteur, andere Drittmittel
Fokus auf Krebs und Infektionskrankheiten
TübingenFrankfurt am Main
HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 4 |
Im Jahr 2000
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6 qm
…und heute
S1, S2 Labore sowie Reinraumproduktion
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CureVac, Oktober 2012HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 7 |
Stand der Entwicklungen
Prostate Cancer
RNActive® mRNA
Non-clinical
Development
Phase I Phase II a Phase III
Non-small Cell Lung Cancer
Immunotherapy in Oncology
Prophylactic Vaccines
Undisclosed
Research
CV9103/04
CV9201
Phase II b
Undisclosed
RNAdjuvant®
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Messenger RNA – CureVacs Fokus
Die Vielfalt der RNActive® Technologie
mRNA ProteinDNA
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RNActive® Impfstoffe werden direkt in die Haut injiziert
(1) Selbst-adjuvierte RNActive®
Impfstoffe werden mittels intradermaler Injektion verabreicht
(2) Antigen wird von aktivierten dendritischen Zellen präsentiert
(3) Induktion einer langanhaltenden Immunantwort nach RNActive®
Impfung
CD4CD8
B
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Mitarbeiter CureVac
Forschung Produktion VerwaltungKlinik
Wissenschaftler TechnikerWissenschaftler/Ingenieure
Techniker
14 15 16 13 9 38
2013 = 105 Mitarbeiter
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Verschiedene Bereiche bei CureVac
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… bei der Arbeit
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Beschreibung der Branchen
Publizierte Problemfelder der Pharmaindustrie
• „Innovationsprobleme“ (Ineffiziente Strukturen in R&D)
• Bedrohung durch Generika (Emerging markets)
• Drastische Management-Entscheidungen
MARKT & STRATEGIEPharma-Forschung im Rückwärtsgang
Die Branche hat noch kein Rezept gegen schwindende Erfolge und steigendeKosten in der Entwicklung neuer Arzneimittel gefunden. Stellenstreichungen sinddie Folge.
"Inflationsbereinigt war es 1950 hundertmal günstiger, ein neues Arzneimittelauf den Markt zu bringen, als heute",
„Über die deutschen Landesgrenzen hinaus hat die Innovationslücke die Branche in eine "strategischeKrise" gestürzt“
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Assoziationen zum Bereich HR in Pharma
• Professioneller Berufseinstieg
• Klare Regelungen, klare Aufgabenfelder
• Hohes Gehalt, hohe Boni, Altersvorsorge
• Prestige (Name der Firma, Firmenwagen, Senator Status Lufthansa, explizite Titel und Rangordnung)
• Definierte Karrierewege
• Gewerkschaften, Tarife
• Vielfältige Probleme nehmen zu, Unsicherheit, Stellenstreichungen, Sozialpläne
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Quelle: TV Movie
Publizierte Problemfelder von Biotech Unternehmen
„Fehlende kritische Masse der Branche“
„Erfolglosigkeit seit Jahren“
„Vehemente Unterfinanzierung“
„…Wieder mal solch ein klinischer Versuch aus der Biotechnologie…”
„Fehlende politische Unterstützung”
„Konkurrenz um Personal mit Big Pharma und Universitäten“
„Keine nennenswerte Umsätze, schwieriges Umfeld für unternehmerisches Handeln“
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Assoziationen zum Bereich HR in Biotech-Unternehmen
• Motivierte Mitarbeiter (meistens jung, Alter <40)
• Erste Jobstation nach Uni, Findungsphase
• Freiheitsliebend, unabhängig
• Fasziniert durch Forschung und/oder durch Visionen des Unternehmens
• Unkonventionelle Arbeitsweisen, “out of the box” Denken
• Bewusster Umgang mit Risiken, Resilienz
• Ev. erfolglose Bewerbung bei Pharma/Akademia
• Unterbezahlt und tlw. Führungs-/Management Probleme
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Quelle:merkur-online
Gespaltenes Verhältnis (?) von Biotechnologie Unternehmen zu Big Pharma und vice versa
• Beute vs. Jäger
• Unbedeutend vs. Bedeutend?
• Pragmatismus und Unvollständigkeitvs.“Opulenz” und Genauigkeit ?
• Konkurrenz vs. Kooperation?
• Geringes Selbstbewußtsein vs.Arroganz?
• David vs. Goliath?
• Unternehmer vs. Manager?
Quelle: Fotolia HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 19 |
Zentrale HR-Aspekte bei Biotech Unternehmen
Zentrale HR-Aspekte bei Biotech Unternehmen
1. Führungsthemen: ToDos für das Management
2. Erfahrungen & Fähigkeiten
3. Extremes, unmittelbares Erleben (Höhen, Tiefen): Change-Management
4. Wir-Gefühl, das Besondere an Biotech: Corporate Identity, Corporate Behavior
5. Organisationsstruktur
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ToDos für das Management
ToDos für das Management
Bewusstseins-schärfung:
• HR Themen haben Einfluss auf ALLE Erfolgsfaktoren
• HR ist immer Chefsache
HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 23 |
ToDos für das Management
Nature Biotechnology 20, BE61-BE63 (June 2002)
Reinventing the biotech manager
Jianming Li & William E. Halal
HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 24 |
ToDos für das Management
Thesen Jianming Li & William E. Halal
Die typischen Merkmale des Biotech-Managers
• führt in kleinen Einheiten
• schafft hohe Freiheitsgrade
• lebt wissenschaftliche Faszination
• öffnet sich für Kollaborationen
• hat eine hohe Frustrationstoleranz
• ist detail-orientiert
HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 25 |
ToDos für das Management
Jianming Li * & William E. Halal
Aufgaben des ”modernen” Biotechnologiemanagers
Führer (Leader), Ermöglicher, Lotse (Facilitator) und „Politiker“(Statesperson)
• Leader: durch eine Vision Ziele definieren und den Tätigkeiten einen Sinn geben. „Arbeiten an Menschheitsfragen“
• Ermöglicher: koordiniert unter extremen Mangelbedingungen die Aktivitäten von vielen kleinen Teams und schafft eine Umgebung, die Exzellenz fördert
• „Politiker”: Im Bewusstsein „klein“ zu sein, geschicktes organisieren von Allianzen (Kollaborationen) und finden von Unterstützern, die die gesamte Unternehmung nachhaltig fördern.
Shackleton Frank Hurley/Courtesy the Ralls Collection
HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 26 |
ToDos für das Management
Jianming Li * & William E. Halal
Gründe für das Scheitern
Biotechs haben meistens nicht durch schlechte Wissenschaft Probleme, sondern durch schlechtes Management, um solch eine komplexe Organisation zu führen. Ziel ist es, effiziente selbst organisierende Systeme zu schaffen
Biotechnologiemanager haben oftmals nicht das richtige Bewusstsein für diese Themen und wurden dafür auch nie trainiert.
Credo:
“Biotechnology industry needs a completely different organisational structure and management philosophy”
HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 27 |
ToDos für das Management
Vorbildfunktion, die Dinge vorleben und dabei mit den eigenen Wertebildern im Einklang sein
a)Faszination für die Vision und dabei das Unmögliche möglich zu machen
b)1000x Fehler machen, aber daraus zu lernen
c)auf den Erfahrungen als Gründer aufbauen (Notsituationen, Kampf ums finanzielle Überleben)
HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 28 |
ToDos für das Management: Ableitung von CureVac
Thema Authentizität:
a) man ist so, wie man ist
b) man sollte immer daran glauben, was man sagt
c) man hat Schwächen
d) man kompensiert das und lässt die Kollegen das machen
e) Man fokussiert sich auf die Stärken
© SAT.1
HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 29 |
© dapd
ToDos für das Management Ableitung von CureVac
Thema Entscheidungsfindung:
a) Sauberer, klarer Prozess; es muss Konsens in der Führungsebene über das weitere Vorgehen herrschen
b) Immer abgestimmt kommunizieren, klaren Konsens mit den Führungsmitarbeitern suchen
c) Dieser Konsens wird durch alle Führungsebenen in die Organisation hineintragen
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Erfahrungen & Fähigkeiten
Erfahrungen & Fähigkeiten
In biotechnology companies around the world, scientists are often given the responsibility for people and projects without a second thought or additional training.
Failures in the transition from scientists to management occur because scientists believe that adding supervision skills is simply a learn-as-you-go experience.
Jianming Li * & William E. Halal
HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 32 |
Fähigkeiten: Situatives Management - Hersey & Blanchard
D2 D2 D4
D2 D2 D3
D1 D1 D2/3
poor average good
skills
HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 33 |
directive management +
+
S3
S2
direct
S1S4E: -
T:-
E:+
T:-
delegate
support, consult train, convince,
coach
Employee: - Task:+
E: +
T:+
D4 D3 D2 D1
Hersey & Blanchard
Förderung und Führung:
- Persönlichkeit (E)
- Fähigkeiten (T)
Fähigkeiten: Situatives Management - Hersey & Blanchard
_
HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 34 |
Erfahrungen & Fähigkeiten: Werkzeuge in CureVac
1) Klare Verantwortungsübertragung• Job Assignment Prozess (Stellenbeschreibung, klare
Zielformulierungen)
2) Mitarbeiterentwicklungsgespräch (MEG)• Stärkenorientierung, unterstützende Maßnahmen
1) Gute leitende Mitarbeiter als Anker• Führungs- und Managementthemen
HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 35 |
Change-Management
Change-Management
Das Leben besteht aus ständiger Veränderung
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Change-Management
Biotech unterliegt einem fortwährenden Wandel für alle Mitarbeiter
Privater, beruflicher Lebenswandel der Mitarbeiter
Dynamisches Wachstum oder zwangsweise Konsolidierung
Neue Optionen durch wissenschaftliche Ergebnisse
Wissenschaft lässt Zielerreichung nicht zu
Geänderte Strategie (Marktumfeld, Investoren)
Lernkurve aller Mitarbeiter
Professionalisierung der Organisationsstrukturen (SAP-Einführung, erweitertes Controlling)
HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 38 |
Change-Management
HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 39 |
Change-Management
Permanente Schockkurven im Biotechnologie-Unternehmen
HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 40 |
Change-Management
Change-Management als Herausforderung
Schwarzwälder-Bote
HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 41 |
Corporate Behavior
Corporate Identity
Biotech: eine Reise ins Ungewisse
HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 43 |
Corporate Behavior
Direkte Interaktion von Management zu allen Mitarbeitern; Große Hebelwirkungen möglich
• Mitarbeiter spüren unmittelbar die Auswirkungen des eigenen Handelns
• Hohe Identifikation mit dem Unternehmen und Aufgaben, durch unmittelbare Verknüpfung mit den Unternehmenszielen
Dynamische Unternehmenskultur durch unterschiedliche Persönlichkeiten & Fähigkeiten
• Mitarbeiter entwickeln sich dynamisch in neue Aufgabenbereiche hinein
• Positive Aspekte im Change-Management
• Lernkurve hat Sogwirkung für neue Mitarbeiter
HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 44 |
Corporate Behavior
Biotechspezifische Kennzahlen zur Messung von Erfolg notwendig, ( Umsatz-/Gewinnsteigerung oftmals unmöglich)
• Erfolgsspezifische Surrogate entwickeln, z.B. relevante Patentanmeldungen, Veröffentlichungen, Kooperationen. Diese intern mitteilen
• Reflektion nach innen durch Außenwirkung, z.B. Besuch durch Dietmar Hopp, Ministerpräsident, Pressearbeit (wichtig lokal)
Klare Positionierung im wissenschaftlichen Feld und zur Konkurrenz
• Bewusstsein zur Notwendigkeit der besonderen Leistung, „die extra Meile zu laufen“
• Klare Benchmarks, Einschätzung des Machbaren
• Stärkung des inneren Zusammenhaltes
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Organisationsstruktur
Organisationsstruktur
Oftmals seit Gründung gewachsene Strukturen, welche der Veränderung unterliegen
Anpassungen nach Erfordernissen • Unternehmensverkauf als primäres Ziel, dann reine
Projektorganisation oder
• nachhaltiges Wachstum, dann vollwertiges Unternehmen mit ausdifferenzierten Strukturen
Thema Verantwortungsübernahme und Kommunikation (immer Hauptproblempunkte)
“Lebende selbstregulierende Systemkreisläufe”; Mixtur aus Projektorganisation, Matrixstrukturen, wo notwendig und Linienorganisation
HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 47 |
Aufbau- und Ablauforganisation als theoretisches Modell
VSM (Viable System Model) als selbstregulierendes System
HR-Konferenz, 23. Januar 2013, Frankfurt/Main| 48 |
Stafford Beer 1926-2002 Rabindranath
Tagore (1861-1941)
Fazit
Fazit
Biotechnologie ist als Industriesektor noch viel zu jung im Vergleich der Entwicklungszeiten für Medikamente und Patentlaufzeiten, als dass irgendjemand eine vernünftige Aussage zu den Chancen/Risiken machen kann.
Fakt ist, dass große Probleme der Menschheit durch biotechnologische Lösungen gelöst werden:
• Gesundheit, Überalterung, Nahrung, Energie, Umwelt
In Anbetracht dieser übermächtigen Herausforderungen sind die dabei beteiligten Menschen von absoluter Bedeutung
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