budapest, 12. november 2003 basel ii und die auswirkungen auf unternehmer
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Budapest, 12. November 2003
BASEL IIund die Auswirkungen auf Unternehmer
Budapest, 12. November 2003
BIS – Bank for International Settlements
Einrichtung eines Forums für die Zusammenarbeit der Zentralbanken
Aufgaben und Leistungen
Bank-Dienstleistungen: Fremdwährungseinlagen, Wertpapier-Dienstleistungen, Kreditvergabe und Risikokontrolle
Durchführung von Forschungsaufgaben
Not-Finanzierungen
Organisation
Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Großbritannien und USA „starke“ Länder in der GF
Budapest, 12. November 2003
Basler Ausschuss für Bankenaufsicht/ The Basel Committee on Banking Supervision
1974: Gründung durch Zentralbankgouverneure der G-10+3(D, F, I, E, B, NL, LUX - S, UK - CH - CAN, USA - JAP)
„Ausarbeitung von Empfehlungen und Richtlinien zur Einführung und Sicherstellung hoher und möglichst einheitlicher Standards in der Bankenaufsicht.“
1988: „Eigenkapitalvereinbarung (Basel Capital Accord) von 1988“ (Basel I)
1999: 1. Entwurf zur „Neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung“
2001: Das Zweite Konsultationspapier zu Basel II
Der Baseler Ausschuss besitzt keine supranationale Autorität und kann lediglich Empfehlungen aussprechen
Budapest, 12. November 2003
Basler Ausschuss für Bankenaufsicht/ The Basel Committee on Banking Supervision
2003: Das dritte Konsultationspapier zu Basel II
2004: - Neue Eigenkapitalvereinbarungen BASEL II
- Beginn der Verhandlungen in Brüssel für die EU-
Kapitaladäquanzrichtlinien
Budapest, 12. November 2003
BASEL I gilt in Österreich seit 1994
„Basel I“ reformiert bereits bestehende gesetzliche
Regelungen im Kreditgeschäft (Kreditwesengesetz).
Grundlage ist eine Richtlinie des „Baseler Ausschusses
für Bankenaufsicht“ aus dem Jahr 1988• Harmonisierung der Grundlagen für die Bankenaufsicht• Definition international geltender Eigenkapitalvorschriften für Banken• in über 100 Ländern in nationales Recht umgesetzt
Gemäß „Basel I“ ist jeder Kredit – unabhängig von
der Bonität des Schuldners – mit 8% des
Kreditvolumens durch Eigenkapital von der Bank zu
unterlegen.
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Wesentliche Schwächen der Regelungen von
„Basel I“
Eigenkapitalunterlegung der Kredite richtet sich nicht nach der Kreditwürdigkeit der einzelnen Schuldner.• Kreditkonditionen spiegeln nicht die Bonität einzelner Kunden wider.• Schuldner mit hoher Kreditqualität „subventionieren“ bonitätsschwache
Kunden.
Eigenkapitalvorschriften differenzieren nicht nach unterschiedlicher Risikoqualität der Kreditportfeuilles.
• Banken mit günstiger Risikostruktur und gutem Risikomanagement werden nicht belohnt.
• Banken ohne Anreiz, Risikosteuerung zu modernisieren
Budapest, 12. November 2003
Wesentliche Auswirkungen der neuen Eigenkapital-vorschriften auf das Kreditgeschäft
Die individuelle Bonität eines Kreditnehmers bestimmt die Eigenkapitalbelastung der Bank durch den Kredit
Bewertung der Kundenbonität durch Ratings
Risikogewichtung für Kredite künftig nicht mehr pauschal 100%, sondern bonitätsabhängig, z. B. im Standardansatz zwischen 20% und 150%
Differenzierte Eigenkapitalunterlegung führt zu einer Differenzierung in der Preisgestaltung des Kreditgeschäftes
Budapest, 12. November 2003
Die 3 Säulen
KapitaladäquanzM
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Budapest, 12. November 2003
Säule 1: Mindesteigenkapital
OperationellesRisiko
Basisindikatoransatz
Standardansatz
Fortgeschrittene Ansätze
Kreditrisiko
Standardansatz
IRB Basisansatz
IRB fortgeschrittener Ansatz
Marktrisiko Bleibt unverändert
Budapest, 12. November 2003
BASEL II
• ZIEL von BASEL II ist daher die
RISIKOGERECHTE Gestaltung der
Kreditkonditionen
• Angleichung von Kreditzinsen an
Kapitalmarktzinssätze
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Die Bonität entscheidet den PREIS (Kreditzinssatz)
Die künftigen Eigenmittelunterlegungs-vorschriften für Banken bei Unternehmens-krediten (im Standard-Ansatz):
• NORMAL-Bonität(BBB-B) 100%
• SCHLECHTE Bonität (CCC und schlechter) 150%
• AUSGEZEICHNETE Bonität 20%(AAA, AA)
Budapest, 12. November 2003
BASEL II
• durch BASEL II sollen die Marktkräfte
stärker und schneller wirken
• keine Quersubventionen von risiko-
armen Krediten zu risikoreichen
Krediten
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Derzeitige durchschnittliche ZINSSPANNE der Banken
Österreich 2 %
Deutschland 2 %
Großbritannien 5 %
USA 5,5 %
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• Ziel von BASEL II ist eine RISIKOGERECHTE Gestaltung der Kreditkonditionen
• Es gilt der Grundsatz: KREDITGESCHÄFT= RISIKOGESCHÄFT
BASEL IIZiel und Grundsatz
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BASEL II
• alles dreht sich um die AUSFALLSWAHRSCHEINLICHKEIT
• das Instrument zur Messung dieser heißt RATING
Budapest, 12. November 2003
Was ist ein RATING?
• URTEIL (Meinung) über die ZUKUNFTS- FÄHIGKEIT eines Unternehmens.
• MEINUNG über zeitgerechte und voll- ständige Zahlung von Zinsen und Kredittilgung.
Budapest, 12. November 2003
Was ist ein RATING?
RATING besteht aus 2 Untersuchungs-
schwerpunkten
Geschäfts-Risikosoft-facts+
FINANZ-Risikohard-facts
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GESCHÄFTSRISIKO - Untersuchungsschwerpunkte
• Das Unternehmen im Vergleich zu seiner Branche
• Wettbewerbsposition
• Beurteilung des Managements
• Eigentümerstruktur
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Rating ist die Aussage über das Ausfallsrisiko eines Unternehmens, es macht keine Aussage über andere Unternehmensmerkmale (zB Wachstumspotential).
Was ist ein RATING?
Budapest, 12. November 2003
Das beste Rating erhalten jene Unter-nehmen, die das geringste Risiko aufweisen.
Das können, aber müssen nicht die „Besten“ sein.
Was ist ein RATING?
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Maßnahmen zur Verbesserung der Bonität (= Reduzierung des Risikos) können durch- aus kontraproduktiv hinsichtlich der Ver- besserung der Wettbewerbsposition sein.
Was ist ein RATING?
Budapest, 12. November 2003
Die künftige Bonitätsbeurteilung hat die Aufgabe, das jeweilige UNTERNEHMENS- RISIKO
• zu erkennen,
• zu bewerten und
• eine risikogerechte Preisgestaltung durchzuführen.
Budapest, 12. November 2003
WER weist aufgrund der historischen Finanzdaten die bessere BONITÄT auf?
Betrachtung für die nächsten 12 Monate:
UNTERNEHMEN A:Gute Ertragslage, starkes Wachstum in den letzen Jahren, geringes EK
UNTERNEHMEN B:Mäßige Ertragslage, kein Wachstum, hohes EK, hohe Liquidität
Budapest, 12. November 2003
Die meisten inländischen Banken berück-sichtigen bereits seit Jahren die sogenannten „soft-facts“
- Die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens- Die Erfahrung und Fähigkeit des Managements bzw. der Unternehmer- Die Qualität des Rechnungswesens bzw. Reportings.
Obwohl diese Beurteilungskriterien den meisten Unternehmen nicht bewusst sind.
Budapest, 12. November 2003
Die künftige Bonitätsbeurteilung durch die Banken wird daher jene Parameter heran- ziehen, die eine möglichst klare Aussage über das künftige Kreditrisiko zulassen (d.h. trennscharf sind).
Rating als Chance für Unternehmer
Budapest, 12. November 2003
VORAUSSETZUNGEN für ein „gutes“ RATING
• Wesentlich TIEFER und ZEITNAH in Bücher hineinschauen lassen
• Klares und plausibles PROGRAMM für die Zukunft
• Bemühungen zur Eigenkapitalauf-stockung mittels anderwertiger Quellen
Budapest, 12. November 2003
Eigenkapitalausstattung
• Österreichische Unternehmen bilden international das Schlusslicht.
• Je kleiner die Unternehmen
- umso größer ist der Unterschied im EU-Vergleich
- umso schlechter ist die EK-Ausstattung.
Budapest, 12. November 2003
Dienstnehmerpro Betrieb
Durchschnitt-lichesEigenkapital
Anteil derBetriebe mitnegativemEigenkapital
1 – 9Dienstnehmer
2,2% 53,5%
10 – 49Dienstnehmer
13,9% 34,5%
50 – 249Dienstnehmer
25,9% 14,2%
Eigenkapitalausstattung und Betriebsgrößeje kleiner - desto weniger Eigenkapital
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Eigenkapitalausstattung
Größe nachUmsatz
Öster-reich
Bel-gien
Frank-reich BRD
Ital-ein
Portu-
gal
Spa-
nien
weniger alsEUR 7 Mio 13 % 40 % 34 % 14 % 26 % 31 % 42 %
EUR 7 Mio bisEUR 40 Mio 27 % 38 % 35 % 22 % 25 % 40 % 43 %
EUR 40 Miound mehr 31 % 39 % 35 % 31 % 28 % 51 % 37 %
Alle Größen 28 % 39 % 35 % 30 % 27 % 42 % 38 %
Budapest, 12. November 2003
Eigenkapital im Fokus
Das Eigenkapital wird eine zunehmend wichtige BESTIMMUNGSGRÖSSE bei Unternehmensbeurteilungen– als Risikopolster für zukünftige
Verluste– als Risikocharakterisierung von
Management und Eigentümer.
Budapest, 12. November 2003
Die Eigenkapitalausstattung wird zur wesentlichen Bestimmungsgröße für die Bonitätsbeurteilung
• Eigenkapital - Beteiligungskapital• Nachrangiges Kapital, Mezzaninkapital • Sachgerechte Finanzierung (Objekt-
finanzierung)• Fristenkonforme Finanzierung • Diversifizierung der Finanzierung
Budapest, 12. November 2003
Rechnungswesen, Unternehmensreporting
• Anforderung an KMUs professionelle Unternehmensunterlagen aufzubereiten und vorzulegen steigen.
• BASEL II wird diesen Trend verstärken.
• Das betrifft auch zunehmend KLEINST-Unternehmen.
Budapest, 12. November 2003
Die Basis: Der Business-Plan
• Um ein ordnungsgemäßes RATING zu ermöglichen, bedarf es eines tiefen Einblicks in Chancen und Risiken der jeweiligen Unter-nehmenszukunft.
• Business Plan– notwendige innerbetriebliche Voraussetzung
– kompetenter, professioneller Auftritt
– aber auch besserer Einblick ins eigene Unternehmen.
Budapest, 12. November 2003
Business-PlanMinimalgliederung (1)
1. Analyse Ausgangslage
2. Zielsetzung
3. Strategie zur Erreichung der Unternehmerziele
4. Chancen und Risken (Berücksichtigung der soft-facts)
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Business-PlanMinimalgliederung (2)
5. Planerfolgsrechnung
5.1. Verbale Erläuterung von wesentlichen Positionen
5.2. Investitionsplan
6. Finanzplan
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Business-Plan - Risiko-Ermittlung
1. Risiken, die vom Unternehmer NICHT, oder nur bedingt beeinflussbar sind,
2. Risiken, die vom Unternehmen abhängig sind,
3. Risiken, die branchenbezogen sind (bzw. vom Produkt bzw. der Dienstleistung abhängig sind.)
Budapest, 12. November 2003
Rating als Chance für die KMUs?
Da die traditionelle Bankenfinanzierung
- einerseits vermutlich teurer werden wird und
- nicht mehr in dem Ausmaß zur Verfügung steht wie in der Vergangenheit
werden alternative Finanzierungsformen
zur zentralen Unternehmensfrage.
Budapest, 12. November 2003
Zu den immer bedeutungsvolleren Aufgaben der Unternehmen und deren Berater zählen künftig:
• strategische Chancen des Unternehmens erfolgreich weiterzuentwickeln,
• die jeweiligen Risiken und Gefahren zu erkennen und versuchen zu vermeiden und
• die Unternehmensfinanzierung laufend auf eine breitere Basis stellen.
Rating als Chance für Unternehmen?
Budapest, 12. November 2003
BASEL II
bedeutet:
• für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer eine große Verpflichtung und Heraus-forderung
• für KMU primär eine MEHRBE-LASTUNG aber CHANCE sich aktiv mit der Zukunft des Unternehmens zu beschäftigen und diese zu gestalten.