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Dirk Schulz, Ulrich Bert, Holger Lessing: Handbuch Insolvenz (Buch mit CD-ROM) Haufe Mediengruppe / Freiburg i. Br. 2003 / 302 Seiten / 39,80 Euro / ISBN 3-448-05620-0 Mit dem „Handbuch Insolvenz“ erhält der Nichtjurist einen praxisnahen Begleiter für die Bewäl- tigung eines Insolvenz-Verfahrens. Das Buch zeigt sowohl Unternehmern, die von der Zahlungs- unfähigkeit betroffen sind, als auch deren Geschäftspartnern und Gläubigern, wie sie ihre Rechte durchsetzen und die Haftungsrisiken minimieren können. Die Autoren sind Rechtsanwälte und Insolvenzverwalter, die Unternehmen vor und während des Insolvenz-Verfahrens beraten. Der Aufbau des Buches orientiert sich am Ablauf eines Insolvenz-Verfahrens: Beginnend mit der Krise eines Unternehmens und den Möglichkeiten, die der Schuldner und seine Gläubiger haben, diese Krise zu erkennen und darauf zu reagieren, werden die Voraussetzungen des Insolvenz-Antrags sowie die wichtigen Punkte eines vorläufigen und eröffneten Insolvenz-Verfahrens detailliert erläutert. Weitere Schwerpunkte stellen die Fragen der Haftung der Unternehmensorgane und Gesellschafter, die Sanierung eines insolventen Unternehmens, die Stellung der Arbeitnehmer, steuerliche Aspekte sowie eventuelle strafrechtliche Folgen dar. Auf der CD-ROM, die dem Buch beiliegt, findet der Leser wichtige Arbeitshilfen wie Gesetzestexte, Checklisten, rechtssichere Musterbriefe und Musteranträge, die bequem in die eigene Textver- arbeitung übernommen und individuell angepasst werden können. Fazit: Insbesondere in Kombination mit der CD-ROM erhält der Leser einen praxisnahen Ratgeber, der allen Beteiligten hilft, aus der unangenehmen Situation einer Insolvenz das Beste zu machen. <fr> Bolker Bieta, Johannes Kirchhoff, Hellmuth Milde, Wilfried Siebe: Szenarienplanung im Risikomanagement – Mit der Spieltheorie die Risiken der Zukunft erfolgreich steuern Wiley-VCH / Weinheim 2003 / 244 Seiten / 79,00 Euro / ISBN 3-527-50077-4 Auch im Risikomanagement wird sehr häufig unterstellt, dass ein Zustand vollkommener Information herrscht, was (stark vereinfacht) nichts anderes bedeutet, als dass alle Akteure jederzeit alles wissen. Seit Adam Smith liegt fast allen Erklärungs- und Entscheidungsmodellen in den Wirtschafts- wissenschaften die Annahme zugrunde, dass der auf eigene Nutzenmaximierung orientierte „homo oeconomicus“ streng rational handelt und stets alle relevanten Informationen zur Verfügung hat. Die beiden Wirtschafts-Nobelpreisträger des Jahres 2002, Kahneman und Tversky, erkannten jedoch, wie weit diese abstrakten Annahmen von der Realität entfernt waren. Der Mensch stellt keine kompli- zierten Berechnungen über die Erwartungswerte seines Zusatznutzens an, bevor er Entscheidungen trifft. Selbst wenn er fest davon überzeugt ist, streng rational zu handeln, werden seine Ent- scheidungen immer auch von persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen, Heuristiken, Emotionen, Daumenregeln usw. beeinflusst. Und genau hier setzt die Spieltheorie an. Diese Wissenschaft vom strategischen Denken geht im Wesentlichen auf die Arbeiten der beiden Mathematiker John von Neumann und Oskar Morgenstern (Theory of Games and Economic Behavior, 1944) zurück. Die Wurzeln der Spieltheorie liegen bei der Analyse von Gesellschaftsspielen, wie etwa Schach oder Poker. Jeder Schach- oder Pokerspieler weiß, dass man ex ante eine Strategie haben muss, die berücksichtigt und antizipiert, welche Züge die Gegenspieler wohl machen werden. Oder kurz: strategische Interaktion. Dieses strategische Denken charakterisiert auch viele wirtschaftliche Situationen. Ohne gute Wettbewerbsstrategien RISKNEWS-Rating: Praxisbezug Verständlichkeit Inhalt Gesamt 74 RISKNEWS 01/04

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Page 1: Buchbesprechung: Handbuch Insolvenz (Buch mit CD-ROM) von Dirk Schulz, Ulrich Bert und Holger Lessing

Dirk Schulz, Ulrich Bert, Holger Lessing: Handbuch Insolvenz (Buch mit CD-ROM)

Haufe Mediengruppe / Freiburg i. Br. 2003 / 302 Seiten / 39,80 Euro / ISBN 3-448-05620-0

Mit dem „Handbuch Insolvenz“ erhält der Nichtjurist einen praxisnahen Begleiter für die Bewäl-tigung eines Insolvenz-Verfahrens. Das Buch zeigt sowohl Unternehmern, die von der Zahlungs-unfähigkeit betroffen sind, als auch deren Geschäftspartnern und Gläubigern, wie sie ihre Rechtedurchsetzen und die Haftungsrisiken minimieren können. Die Autoren sind Rechtsanwälte undInsolvenzverwalter, die Unternehmen vor und während des Insolvenz-Verfahrens beraten.

Der Aufbau des Buches orientiert sich am Ablauf eines Insolvenz-Verfahrens: Beginnend mit derKrise eines Unternehmens und den Möglichkeiten, die der Schuldner und seine Gläubiger haben,diese Krise zu erkennen und darauf zu reagieren, werden die Voraussetzungen des Insolvenz-Antragssowie die wichtigen Punkte eines vorläufigen und eröffneten Insolvenz-Verfahrens detailliert erläutert.Weitere Schwerpunkte stellen die Fragen der Haftung der Unternehmensorgane und Gesellschafter,die Sanierung eines insolventen Unternehmens, die Stellung der Arbeitnehmer, steuerliche Aspektesowie eventuelle strafrechtliche Folgen dar.

Auf der CD-ROM, die dem Buch beiliegt, findet der Leser wichtige Arbeitshilfen wie Gesetzestexte,Checklisten, rechtssichere Musterbriefe und Musteranträge, die bequem in die eigene Textver-arbeitung übernommen und individuell angepasst werden können.

Fazit: Insbesondere in Kombination mit der CD-ROM erhält der Leser einen praxisnahen Ratgeber,der allen Beteiligten hilft, aus der unangenehmen Situation einer Insolvenz das Beste zu machen. <fr>

Bolker Bieta, Johannes Kirchhoff, Hellmuth Milde, Wilfried Siebe:

Szenarienplanung im Risikomanagement – Mit der Spieltheorie die Risiken der Zukunfterfolgreich steuern

Wiley-VCH / Weinheim 2003 / 244 Seiten / 79,00 Euro / ISBN 3-527-50077-4

Auch im Risikomanagement wird sehr häufig unterstellt, dass ein Zustand vollkommener Informationherrscht, was (stark vereinfacht) nichts anderes bedeutet, als dass alle Akteure jederzeit alles wissen.Seit Adam Smith liegt fast allen Erklärungs- und Entscheidungsmodellen in den Wirtschafts-wissenschaften die Annahme zugrunde, dass der auf eigene Nutzenmaximierung orientierte „homooeconomicus“ streng rational handelt und stets alle relevanten Informationen zur Verfügung hat. Diebeiden Wirtschafts-Nobelpreisträger des Jahres 2002, Kahneman und Tversky, erkannten jedoch, wieweit diese abstrakten Annahmen von der Realität entfernt waren. Der Mensch stellt keine kompli-zierten Berechnungen über die Erwartungswerte seines Zusatznutzens an, bevor er Entscheidungentrifft. Selbst wenn er fest davon überzeugt ist, streng rational zu handeln, werden seine Ent-scheidungen immer auch von persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen, Heuristiken, Emotionen,Daumenregeln usw. beeinflusst.

Und genau hier setzt die Spieltheorie an. Diese Wissenschaft vom strategischen Denken geht imWesentlichen auf die Arbeiten der beiden Mathematiker John von Neumann und Oskar Morgenstern(Theory of Games and Economic Behavior, 1944) zurück. Die Wurzeln der Spieltheorie liegen bei derAnalyse von Gesellschaftsspielen, wie etwa Schach oder Poker. Jeder Schach- oder Pokerspielerweiß, dass man ex ante eine Strategie haben muss, die berücksichtigt und antizipiert, welche Zügedie Gegenspieler wohl machen werden. Oder kurz: strategische Interaktion. Dieses strategischeDenken charakterisiert auch viele wirtschaftliche Situationen. Ohne gute Wettbewerbsstrategien

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