broschüre jugendsession 2012

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Erste kantonale Jugendsession 3. November 2012 Kantonsratssaal Schaffhausen

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Broschüre der ersten Schaffhauser Jugendsession

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Page 1: Broschüre Jugendsession 2012

Erste kantonale Jugendsession

3. November 2012

Kantonsratssaal Schaffhausen

Page 2: Broschüre Jugendsession 2012

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Page 3: Broschüre Jugendsession 2012

3

Inhaltsverzeichnis Grusswort des Co-Präsidiums ....................................... 4  

Die 1. SH-Jugendsession ............................................... 5  

Zeitplan ....................................................................... 5  

Hinweise ..................................................................... 6  

Outputformen .............................................................. 6  

Verhalten im Plenum .................................................. 7  

Menu vom 3. November 2012 .................................... 8  

Gruppen und Orte ..................................................... 10  

Notfallnummern ........................................................ 11  

Dossiers ....................................................................... 12  

Bildungspolitik ........................................................... 12  

Demographischer Wandel ........................................ 19  

Energiepolitik ............................................................ 24  

Freizeit in Schaffhausen ........................................... 32  

Die Gruppe mit Biss .................................................. 37  

Öffentlicher Verkehr .................................................. 40  

Herzlichen Dank! .......................................................... 43  

Wie geht’s weiter? ........................................................ 44  

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Grusswort des Co-Präsidiums Liebe Jugendparlamentarierin, Lieber Jugendparlamentarier

Seit der Gründungsversammlung am 7. September 2011 im Güterhof ist nun schon mehr als ein Jahr vergangen. Jupa-Stämme, Exkursionen, Mitgliederversammlungen und nicht zuletzt zwei Podiumsdiskussionen dürfen wir als unsere Mei-lensteine bezeichnen.

Und nun: Ein Tag, an dem die Erwachsenenwelt auf die Ju-gend schaut und nicht umgekehrt. Ein Tag, an dem es um DICH und DEINE Anliegen geht, und an dem WIR gemeinsam für die Jugend einstehen und es in die Hand nehmen können.

Die erste Schaffhauser Jugendsession!

Wir freuen uns, dass DU den Weg in den Kantonsratssaal und in die Jugendsession gefunden hast. Wir bieten DIR heute die einmalige Möglichkeit, mit Experten und Politikern aus der Region wichtige Themen, die die Jugend bewegen, zu disku-tieren und DEINE Forderung im Plenum zu vertreten.

In den Gruppen, beim gemütlichen Mittagessen und in den Pausen während des Plenums kannst du dich auch mit ande-ren Jugendparlamentarierinnen und Jugendparlamentariern vernetzen. Nutze die Gelegenheit und diskutiere mit politisch Gleichgesinnten und politischen Gegnern.

Lass uns die Politik gemeinsam aufrütteln und Spass haben!

MIR NÄMED’S ID’HAND!

Samuele Barbera Patrick Portmann Co-Präsident Co-Präsident

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Die 1. SH-Jugendsession Zeitplan  09.00 Türöffnung

09.50 Teilnehmer gehen in den Kantonsratssaal (signalisiert ab der Passage bei der Buchhandlung Thalia)

10.00 Start der Jugendsession im Kantonsratssaal

10.00 Begrüssung durch Organisationspräsidium

10.02 Grusswort Christian Amsler

10.07 Eröffnungsrede Thomas Minder

10.15 Rede IBK durch Monika Wirz

10.20 Kurzinformation Tagesablauf

10.20 - 11.20

Gruppenarbeiten Teil I mit Gruppenleiter

11.20 Kleine Pause

11.30 - 13.15

Gruppenarbeiten Teil II mit Experten

13.15 Abgabe Forderungen

13.30 - 14.30

Mittagessen im Falken

14.30 Vorbereitung Präsentation / Diskussion Forderungen

15.00 Abgabe Änderungseinträge

ab 15.20 Plenum Teil I

16:00 -16.15

Lobbying / Pause

16.20 Schlussabstimmung 1. Teil

ab 16.20 Plenum Teil II

17:00 -17:15

Lobbying / Pause

17.20 Schlussabstimmung 2. Teil

17:30 Verabschiedung

ab 21.30 Jugendsessions-Party im Restaurant Falken

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Hinweise  -­‐ Die Teilnehmenden sind für ihr Verhalten selber verant-

wortlich. -­‐ Die Organisatoren übernehmen keine Haftung oder Ver-

antwortung für Schäden und Kosten jeglicher Art. -­‐ Versicherungen (Krankheit, Unfall, Haftpflicht) ist Sache

der Teilnehmenden. -­‐ Das Organisationskomitee trifft die nötigen Massnahmen,

um den Alkoholmissbrauch und den Drogenkonsum zu verhindern.

-­‐ Die Teilnehmenden und die Gruppenleiter befolgen die Anweisungen der Organisatoren und der Helfer. Sie be-handeln zur Verfügung gestelltes Material sorgfältig und benehmen sich rücksichtsvoll. Sie achten darauf, keine Schäden zu verursachen.

-­‐ Das Programm ist für die Teilnehmenden obligatorisch. Eine spätere Ankunft und eine frühzeitige Abreise müssen vorgängig mitgeteilt werden.

-­‐ Die Nichteinhaltung der Regeln kann zum Ausschluss von der Jugendsession führen. Darüber entscheidet das Ju-gendparlament Schaffhausen als Veranstalter.

Outputformen  -­‐ Petitionen: Jede Person (auch Ausländer, Minderjährige

etc.) kann Petitionen an Behörden richten, die in ange-messener Frist beantwortet werden müssen (Art. 19 KV).

-­‐ Volksmotion: 100 Stimmberechtigte haben das Recht, dem Kantonsrat eine begründete Volksmotion einzu-reichen, die er wie eine Motion eines seiner Mitglieder be-handeln muss (Art. 31 KV).

-­‐ Volksinitiativen: Mit 1'000 Unterschriften von Stimmbe-rechtigten kann eine Total- oder Teilrevision der Verfas-sung, die Änderung, Aufhebung oder der Erlass eines Ge-setzes etc. nach erfolgen (Art. 27 KV).

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Verhalten  im  Plenum  

Vor  dem  Plenum  -­‐ Jede Gruppe ist grundsätzlich berechtigt, dem Plenum

maximal zwei Forderungen und massvolle Ände-rungseinträge vorzulegen.

-­‐ Die Forderungen müssen bis 13.15 Uhr, die Ände-rungsanträge bis 15.00 Uhr an die Tagesverantwor-tung gelangen.

Während  dem  Plenum  -­‐ Das Plenum ist unterteilt in zwei einstündige Teile à 3

Gruppen. -­‐ Zwei Freiwillige präsentieren die Forderungen inner-

halb von maximal 2 Minuten. Anschliessend besteht Raum für inhaltliche Fragen.

-­‐ Die Sitzungsleitung verliest zuletzt die Änderungsan-träge. Die Gruppe, die sie eingereicht hat, kann sie vom Platz aus innert 1 Minute kommentieren.

-­‐ Die anschliessende Diskussion dauert maximal 10 Mi-nuten.

-­‐ Die Sitzungsleitung erteilt das Wort, beendet die Dis-kussion und leitet zur nächsten Forderung über.

Schlussabstimmungen  -­‐ Nach jedem Plenumsteil finden Schlussabstimmungen

statt. Es gelangen alle Forderungen und Änderungs-anträge zur Abstimmung.

-­‐ Zwei Stimmenzähler ermitteln das relative Mehr, zäh-len die Stimmen und leiten sie der Sitzungsleitung mit.

-­‐ Die Sitzungsleitung stellt das Abstimmungsresultat fest.

-­‐ Die Abstimmungsresultate werden protokolliert.

   

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Menu  vom  3.  November  2012  

Restaurant  Falken  13.30  –  14.30  Uhr  

Eisbergsalat mit Hausdressing

-

Hauptgang

Hackbraten „Grossmutters Art“

Champignonrahmsauce mit Rösti-Galetten

-

Für Vegetarier:

Ravioli mit Napoli-Sauce

-

5dl Getränk nach Wahl1

1 nicht alkoholisch.

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Gruppen  und  Orte  Bildung Rathauslaube Patrick Müntener

Gruppenleiter

Christian Amsler (FDP), Regierungsrat Dr. Urs Saxer, Rektor Kantonsschule

Experten

Armin Fehr Morina Ylli Samuel Leu Dunja Mehr Patrik Simmler Julian Stoffel Mala Walz

Teilnehmer (7)

Demographischer Wandel Kantonsrat Servan Grüninger

Gruppenleiter

Ernst Landolt (SVP), Regierungsrat

Experte

Yves Etter Casimir Führer Ramon Germann Theo Hunter Andreas Steinemann Christian Steurer

Teilnehmer (6)

Energiepolitik ED gross. Saal Giulio Wenner

Gruppenleiter

Dr. Urs Capaul (ÖBS), Ökologe Iren Eichenberger (ÖBS), Kantonsrätin

Experten

Nora Fischer Dean Gasser Ludwig John Ale Portmann Jacqueline Mock Raphael Seebacher Andreas Zingg

Teilnehmer (7)

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Freizeit in Schaffhausen Rathauslaube Samuele Barbera

Gruppenleiter

Simon Stocker (AL), Stadtrat

Experte

Michael Bernath Philipp Honegger Aimée Huber Matthias Neidhart Fabienne Ulrich Jonathan Vonäsch

Teilnehmer (6)

Die Gruppe mit Biss Weibelzimmer Cédric Käppler

Gruppenleiter

Monika Wirz, Präsidentin a.I. der Juko

Expertin

Manuel Bolt Noemi Blatter Corinne Eichholzer Michael Kahler Simon Kübler Simeon Marty

Teilnehmer (6)

 Öffentlicher Verkehr Kassazimmer Patrick Portmann

Gruppenleiter

Walter Hermann, Direktor VBSH

Experten

Jessica Bischof Maya Gnädinger Selina Jacquemai Christian Mundt Daniela Meier Pascal Greutmann Rafael Schaad

Teilnehmer (7)

Notfallnummern  Ramona Neidhart Patrick Müntener 076 505 43 37 079 299 47 13

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Dossiers Bildungspolitik    These: „Sich dumm sparen?!“

Sachlage  Die Finanzkrise wird in den nächsten Jahren nicht mehr am Kanton Schaffhausen vorbeiziehen. Der Kanton hat gegen Mindereinnahmen in Verbindung mit gleichblei-benden oder steigenden Ausgaben zu kämpfen. Trotz steuerlicher Entlastung sind die totalen Einnahmen im Zeitraum von 2004-2008 zwar um rund 15% gestiegen2, doch durch den wirtschaftlichen Abschwung werden die Erträge des Kantons im Bereich der Beteiligungen und der Goldverkäufe der SNB stark geschmälert. Erschwe-rend hinzu kommt, dass der interkantonale Finanzaus-gleich hinten nachhinkt. Dies bedeutet, dass der Kanton Schaffhausen die nächsten Jahre, aufgrund der “fetten“ Jahre 2004-2008, Geld in den interkantonalen Finanz-ausgleich bezahlen muss. (Bisher bezog der Kanton Geld). Summa summarum muss der Kanton jährliche Einnah-meausfälle von 40 Mio. Franken verkraften, weshalb eine Entlastung des Staatshaushaltes (ESH3) im Um-fang von jährlich 24.5 Mio. beschlossen wurde. Die Re-gierung respektive das Parlament ist faktisch gezwungen Sparmassnahmen zu beschliessen, da Art. 97 der Kan-tonsverfassung dies so vorschreibt 3

2 u.a. durch Goldverkäufe der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und Mehrerträge aus der Vermögenssteuer. 3 Vgl. Bericht und Antrag des Regierungsrates des Kantons Schaff-hausen an den Kantonsrat betreffend Entlastung des Staatshaushal-tes (ESH3) vom 22.05.2012, S.1-7 sowie Verfassung des Kantons Schaffhausen

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In dieser Gruppe werdet Ihr euch mit den Sparmass-nahmen im Bildungsbereich beschäftigen. Die detaillier-ten Ausführungen findet Ihr in den Unterlagen.  

Grundfragen  • Welche Entlastungsmassnahmen im Bereich des

Erziehungsdepartements sind tragbar, welche nicht?

• Bestehen alternative Entlastungsmassnahmen bzw. wie könnte das Schulsystem “kosteneffizi-enter“ gestaltet werden, ohne dass es an Quali-tät einbüsst?

• Wie sieht die Zukunft des Bildungssystems aus (HarmoS)? Welche Veränderungen würdet ihr beschliessen?

Weitere Fragen dürfen und sollen auch diskutiert wer-den. Dies ist nur zur Diskussionsanregung gedacht. Pri-mär geht es um den Diskurs und die Ausarbeitung ver-schiedener Forderungen zum Bildungssystem.

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Unterlagen   1. Die Entlastungsmassnahmen im Detail4 Aus dem Bericht des Regierungsrates kann man folgen-de groben Zahlen entnehmen:

Das Erziehungsdepartement muss Einsparungen in der Höhe von 7.315 Mio. Franken erbringen, einerseits soll dies durch einen Personalabbau von 23 Vollzeitstellen und anderseits mit den verschiedenen nachfolgenden Massnahmen geschehen.

Bemerkung: Dies ist nur eine Auswahl der vorgeschla-genen und zum Teil beschlossenen Massnahmen. Wei-tere Massnahmen findet ihr unter den angegebenen Quellen.

4 Vgl. Bericht und Antrag des Regierungsrates des Kantons Schaff-hausen an den Kantonsrat betreffend Entlastung des Staatshaushal-tes (ESH3) vom 22.05.2012, S.12,14 und 18

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1.1 Reduktion der Lektionen Verpflichtungen Schü-ler5 Am 25.09.2012 publizierte der Erziehungsrat, da dieser rechtlich für die Umsetzung zuständig ist, die Umsetzung dieser Massnahme. Wobei der Erziehungsrat starke Be-denken äusserte und die Lehrerschaft teilweise nicht kooperierte. Folgende Umsetzung / Lektionenkürzungen wurden beschlossen. Kindergarten: 1. und 2. Jahr = Kürzung der Unterrichtszeit über beide Jahre von insgesamt total 55 Minuten pro Woche (ent-spricht nicht der Vorgabe von 2 Lektionen, Kompensati-on erfolgt an der 4. Klasse PS*)

Primarstufe: 1. Klasse: Si (Singen/Musik); 1 Lektion 2. Klasse: Si (Singen/Musik); 1 Lektion 3. Klasse: M+M (Mensch und Mitwelt); 1 Lektion 4. Klasse: Te (Werken textil); 1 Lektion Abteilungsunter-richt (= Halbklassenunterricht) entspricht 2 Lektionen 1) (*Kompensation Kindergarten) 5. Klasse: F (Französisch); 1 Lektion 6. Klasse: Z (Zeichnen); 1 Lektion1) Te wird im Abtei-lungsunterricht erteilt. Die Streichung einer solchen Ab-teilungslektion bewirkt auf Lehrer seite die Streichung von 2 Lektionen.

5 Vgl. Publikation: Umsetzung der Entlastungsmassnahmen ESH3 der Regierung an der Volksschule vom 25.09.2012f(http://www.sh.ch/News.316.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=1532&cHash=50bf1fd6d3e91aa23104fcd3f3c879a8)

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Sekundarstufe I (Sek und Real): 1. Klasse: Gs (Geschichte); 1 Lektion 2. Klasse: Gg (Geografie); 1 Lektion 3. Klasse: Ah (Aufgabenhilfe); 1 Lektionen 2. Das Schaffhauser Bildungssystem im Vergleich Vergleicht man die Lektionenverpflichtungen zwischen den einzelnen Kantonen, so fällt folgendes auf: Auf der Primarstufe liegt Schaffhausen auf den hinteren Rängen, auf der Sekundarstufe I im Mittelfeld und auf der Stufe der Maturitätsschule an vorderster Front.6 Selbstver-ständlich lassen sich aus der Anzahl Lektionen pro Wo-che keine wissenschaftlichen Schlüsse zur Qualität des Bildungssystems ziehen. Wir betrachten nun einen weiteren Versuch die Bil-dungssysteme zu vergleichen. Im interkantonalen Ver-gleich der Pisa Studie von 2009 bemerkt man, dass die Schaffhauser bei allen Pisa relevanten Fächern (Lesen, Mathe und Naturwissenschaften) bei den vordersten dabei sind.7 Mit dieser Studie erhalten wir den Eindruck, dass das Schaffhauser Bildungssystem zu den Besten gehört. Dies ist aber aufgrund der beschränkten Fächer nur bedingt der Fall. Es fällt auf, dass ein interkantonaler Vergleich die Bil-dungssysteme nicht abschliessend beurteilen kann, da verschiedene Faktoren (z.B. Migration, föderalistisches Bildungssystem, kulturelle Bedingungen etc.) nicht aus-

6 Vgl. Berichte der schweizerischen Konferenz der kantonalen Erzie-hungsdirektoren zu Primarstufe und Sekundarstufe I (http://www.edudoc.ch/static/strukturdaten/pdf_rohdaten/091.pdf) und zur Gymnasialen Maturitätsstufe (http://www.edudoc.ch/static/strukturdaten/pdf_rohdaten/162.pdf) 7 Vgl. Pisa 2009; Regionale und Kantonale Ergebnisse (http://pisa.educa.ch/sites/default/files/20111205/pisa_de_0.pdf )

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reichend berücksichtigt werden. Hört man sich an den Universitäten um, so stellt man erfreulicher Weise fest, dass die “Schaffhauser Maturität“ eine der Besten ist. Bemängelt wird nur, dass das ver-netze/interdisziplinäre Denken sowie das selbständige Lernen zu wenig gefördert wird. Dies sind allerdings nur subjektive Ansichten verschiedenster Personen und ha-ben keinerlei wissenschaftliche Grundlage.

3. Weitere Unterlagen Beigelegt erhaltet Ihr eine Übersicht über das Schaff-hauser Schulsystem sowie einige Zeitungsberichte.

4. Allgemeine Bemerkungen Das komplexe und äusserst anspruchsvolle Thema der Bildungspolitik ist hier auf wenigen Seiten zusammenge-fasst. Es ist folglich selbstverständlich, dass es Lücken respektive nicht vollständig oder gar nicht ausgeführte Aspekte gibt. Dies ist nicht weiter bedauerlich, da mit Euch diesem Text nur eine Grundinformation zur Verfü-gung gestellt werden sollte. Falls Ihr Euch vertieft mit dem Thema Bildungspolitik auseinandersetzen wollt, so könnt Ihr die angegebenen Quellen konsultieren (In die-sen wird auch noch auf weiterführende Fachliteratur verwiesen.) oder euch selbst an das Erziehungsdepar-tement wenden. Auch steht euch bei den Gruppenarbei-ten das Fachwissen eines hochgradigen Experten und eines gut informierten Gruppenleiters zur Verfügung.

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Demographischer  Wandel  These: „Altersheim Schaffhausen“

Demographischer Wandel. Das Thema ist in der heuti-gen Zeit überall präsent und es wird heftig diskutiert, welche Probleme und Chancen dieser Wandel bietet. Auch wir an der Jugendsession wollen uns mit dem Problem der Veränderung der Altersstruktur der Bevöl-kerung beschäftigen. Dies vor allem vor dem Hinter-grund, dass Schaffhausen, im Gegensatz zu anderen Kantonen einen höheren Altersdurchschnitt aufweist.

Doch was ist demographischer Wandel überhaupt?

Hier eine kurze Definition zum Einstieg.

Laut Rothgang und Unger (2010) ist demographischer Wandel so zu definieren:

„Der Begriff des demographischen Wandels bezeichnet Veränderungen des Bevölke-rungsumfangs und der Altersstruktur der Ge-sellschaft, die durch das Zusammenwirken der drei Determinanten der Demographie, nämlich „Fertilität“ (Fruchtbarkeit), „Mortalität“ (Sterblichkeit) und „Migration“ (Wanderung), hervorgerufen werden“8

Das Thema ist überall aktuell und hat viele Ursachen, wie das Bundesamt für Statistik veröffentlichte:

„Der Altersaufbau der Bevölkerung hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts massiv verändert. Der Anteil der

8 www.zes.uni-bre-men.de/downloads/rothgang/Rothgang_LehrbuchVersorgungsforschung_Demografischer_Wandel.pdf

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Jugendlichen (unter 20 Jahren) sank von 40,7% (1900) auf 20,9% (2010); bei den älteren Personen (über 64 Jahre) stieg er von 5,8% auf 16,9%, bei den Betagten (80-jährig und mehr) ist der Anstieg beson-ders ausgeprägt (von 0,5% auf 4,7%). Dieser demografische Alterungsprozess ist eine Folge der steigenden Lebenserwartung und vor allem der abnehmenden Geburtenhäufigkeit.“9

Altersaufbau der Schweizerischen Bevölkerung10

1. Altersstruktur in Schaffhausen

Vergleicht man den Kanton Schaffhausen mit den Nachbar-kantonen Zürich und Thurgau fällt auf, dass Schaffhausen im Vergleich zu diesen beiden Kantonen ein um fast 3 Jahre hö-heres Durchschnittsalter aufweist. Auch im Vergleich zum

9 www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/01/01/pan.html 10www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/01/01/pan.parsys.0003.Image.direct.jpeg

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gesamtschweizerischen Durchschnitt fällt auf, dass die Bevöl-kerung von Schaffhausen rund 2 Jahre älter ist.

Durchschnittsalter im interkantonalen Vergleich bis 201111

2. Zuwanderung und Abwanderung

Zuzüge nach Altersklassen12

11 http://statistik.sh.ch/index.php?id=10227 12 http://statistik.sh.ch/typo3conf/ext/boedt22/pi1/graph5.php

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Abwanderung nach Altersklassen13

Wie die beiden Grafiken verdeutlichen, ist der Umstand so zu sehen, dass vor allem junge Menschen abwandern und (oft) nicht mehr zurückkommen, sei es wegen beruflichen Perspek-tiven, dem Studium, der Familie etc.

Nun sind eure Ideen gefragt!

• Wo seht ihr Chancen, wo Gefahren für Schaffhausen, durch den demographischen Wandel?

• Was könnte z.B. unternommen werden, um diesem Wandel entgegenzuwirken?

13 http://statistik.sh.ch/typo3conf/ext/boedt22/pi2/graph5.php

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Energiepolitik  

These:  „Lieber  ein  AKW  im  Aargau  anstatt  einem  Windrad  auf  dem  Randen?“  

Sachlage  Der Bundesrat hat als Folge der AKW-Katastrophe in Fukushima den mittelfristigen Ausstieg aus der Kern-energie mit einer garantieren Stromversorgungs-sicherheit beschlossen. Die bestehenden Kernkraftwerke sollen am Ende ihrer Betriebsdauer nicht durch neue Kernkraftwerke ersetzt werden. Um diesen Engpass zu verhindern, setzt die Energiestrategie 2050 auf verstärk-te Einsparungen (Energieeffizienz) sowie auf den Aus-bau der Wasserkraft, die Nutzung der neuen erneuerba-ren Energie und falls dies nicht ausreichen sollte auf fossile Stromproduktion (Gaskraftwerke) und Stromim-porte.14 Es liegt nun auch an den Kantonen, ihre Ener-giepolitik an die Vorgaben des Bundesrates anzupassen und eigene Lösungskonzepte zu präsentieren.

Grundfragen  • Wie kann der Kanton Schaffhausen rund 80%

Strom aus Kernkraftwerken kompensieren? Ist dies überhaupt realistisch?

• Wie kann der Kanton Schaffhausen den Energie-bedarf senken?

• Wie sollen neue erneuerbare Energien konkret gefördert werden, obwohl der Kanton Schaffhau-sen finanziell sparen muss?

14Vgl. Medienmitteilung vom 25.05.2011 – Der Bundesrat beschliesst im Rahmen der neuen Energiestrategie schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie; http://www.admin.ch/aktuell/00089/index.html?lang=de&msg-id=39337

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• Wie können Grossprojekte im Bereich Wasser- und Windkraft mit dem Landschaftsschutz ver-einbart werden?

Weitere Fragen dürfen und sollen auch diskutiert wer-den. Dies ist nur zur Diskussionsanregung gedacht.

Unterlagen   1. Energiemix

Energiemix Kanton Schaffhausen vs. Schweiz15

Auffallend ist, dass der Kanton Schaffhausen eine höhe-re Abhängigkeit von der Kernenergie zu haben scheint und dass der Anteil der Wasserkraft mit 168 GWh tiefer ist, als der tatsächlich produzierte (208 GWh). Anders als der gesamtschweizerische Schnitt setzt Schaffhau-sen mit 0.4% Biogas und 1.4% übrigen erneuerbaren Energien vermehrt auf erneuerbare Energien. Es ist je-doch auch zu betonen, dass 18.6% des Schweizeri-schen Energiemixes sich nicht zurückverfolgen lassen und z.B. aus Energieimporten stammen.

15Vgl. und Bilder aus Orientierungsvorlage vom 30.08.2011 des Re-gierungsrates des Kantons Schaffhausen an den Kantonsrat betref-fend Strategie zum Ausstieg aus der Kernenergie; S.30

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2. Energiepotential16

Die Hauptsächlichen Differenzen der beiden dargestell-ten Varianten liegen im Import des ausserkantonalen Stroms aus erneuerbaren Energien. Bei der Variante 1 werden die erneuerbaren Energien nicht voll ausgebaut, da der Import des Stromes günstiger ist. Die Herkunft dieses Stromes ist jedoch nicht bekannt und wird nur durch den Zukauf von ausländischen Zertifikaten als erneuerbar anerkannt. Bei der Variante 2 hingegen wer-den die erneuerbaren Energien markant ausgebaut. Zu-sätzlich werden zuerst lokaler, nationaler und erst dann internationaler Strom aus erneuerbare Energien zuge-kauft. Dies ist zwar teurer, hat jedoch den Vorteil, dass schätzungsweise nur 20 GWh Strom importiert werden

16Vgl. und Bilder aus Orientierungsvorlage vom 30.08.2011 des Re-gierungsrates des Kantons Schaffhausen an den Kantonsrat betref-fend Strategie zum Ausstieg aus der Kernenergie; S.80

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müssen, welcher nicht genau zugeordnet werden kön-nen.17

Im Kanton Schaffhausen wären Energieprojekte im Be-reich der Biomasse, der Wasserkraft, der Windkraft und der Solarenergie denkbar. Konkret wird momentan über die Machbarkeit von grossen Windrädern, einem Was-serkraftwerk am Rhein sowie einem Holzheizwerk in der Stadt nachgedacht. Es besteht bereits im Vorfeld ein erheblicher Widerstand von Seiten des Landschafts- und des Heimatschutzes. Sie anerkennen zwar den Hand-lungsbedarf im Energiebereich, suchen die Lösungen aber lieber im Ausland.18

Selbstverständlich muss man eingestehen, dass auch die erneuerbaren Energien einen Einfluss auf die Um-welt haben. Solarenergie19, Windenergie und Geother-mie eher eine sehr geringe Auswirkung auf die Umwelt, als auf das Erscheinungsbild. Bei der Wasserkraft und Holzenergie können unter Umständen negative Auswir-kungen auf die Umwelt entstehen (z.B. Fische etc. und bei älteren Holverbrennungsöfen entsteht Feinstaub.)20

3. Massnahmen: Der Kanton Schaffhausen arbeitet schon seit einem Pos-tulat von Kantonsrat Thomas Wetter (SP) im Jahr 2009 - also vor Fukushima - an einem Konzept zum Ausstieg aus der Kernenergie.21 Auch die Energiestrategie 2008-2017, die aufgrund eines Postulats von Kantonsrat 17Vgl. Orientierungsvorlage vom 30.08.2011 des Regierungsrates des Kantons Schaffhausen an den Kantonsrat betreffend Strategie zum Ausstieg aus der Kernenergie; S.87 18Vgl. Energiefachstelle vom 04.09.2012 19 Anm. Umweltauswirkungen bei der Produktion von Solarzellen werden selbst von Experten uneinheitlich beurteilt. 20Vgl. Energiefachstelle vom 04.09.2012 21Vgl. Energiefachstelle vom 04.09.2012

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Hansueli Bernath (ÖBS) im Jahre 2006 erarbeitet wurde, bietet eine Grundlage für den Massnahmenkatalog22.

In folgenden Bereichen ist der Kanton bereits aktiv: Information (Beratungsgespräche, Merkblätter und Wei-terbildungskurse), gesetzliche Vorgaben (Unterstützung der Gemeinden beim Energievollzug / Baurecht) und gezielte Förderung. Der Regierungsrat hat sich bisher für folgende Mass-nahmen ausgesprochen:

• Änderung des Standardstromprodukts der EKS (Wer keinen erneuerbaren Strom will, muss dies ausdrücklich festhalten)

• Anpassung Eigentümerstrategie EKS (Vorgaben Effizienztarife)

• Leuchtturmprojekt für erneuerbare Energie und Energiemanagement (Smart Grid)

• Strengere Effizienzvorschriften • Stromabgabe, um Förderungsprogramm zu fi-

nanzieren und zu erweitern

Der Kantonsrat berät momentan das Konzept und die darin enthaltenen Massnahmen. Bis anhin spricht er sich für eine genauere Evaluation der einzelnen Massnah-men aus. (Stand 28.08.2012) Die Zustimmung und Um-setzung von weiteren Massnahmen wird in der nächsten Zeit erwartet.23

22Vgl. Grundlagen für die Leitlinien und Massnahmen der kantonalen Energiepolitik 2008 – 2017 vom 13.02.2008 23Vgl. Mail Energiefachstelle vom 04.09.2012 Vgl. Grundlagen für die Leitlinien und Massnahmen der kantonalen Energiepolitik 2008 – 2017 vom 13.02.2008, S.76 ff. Vgl. Orientierungsvorlage vom 30.08.2011 des Regierungsrates

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Bemerkung: Dies ist nur eine Auswahl der vorgeschla-genen zum Teil beschlossenen Massnahmen. Weitere Massnahmen findet ihr in den angegebenen Quellen.

4. Förderung / Finanzierung: Am 1. März 2012 musste der Kanton Schaffhausen das Förderprogramm aufgrund einer überdurchschnittlichen Nachfrage im Bereich der Solarenergie „einstellen“. Der Betrag für das Jahr 2012 blieb unverändert bei 1.9 Mio. Franken. Dieser Betrag, der eigentlich für zwölf Monate gedacht war, wurde allerdings in zwei Monaten faktisch aufgebraucht. Um das Budget folglich nicht noch mehr zu belasten, wurde das Förderprogramm vorübergehend praktisch stillgelegt.24 Zurzeit werden nur thermische Sonnenkollektoranlagen und Wärmepumpen als Ersatz von Elektroheizungen gefördert.25 Die Finanzierung respektive die Kosten der neuen er-neuerbaren Energien bleiben folglich bei den Bauherren hängen. In Zukunft sollen die Förderprogramme des Kantons Schaffhausen mittels einer Stromabgabe finan-ziert werden. Gesamtschweizerisch ist sogar eine Ener-giesteuer im Gespräch. Neben all diesen Förderungen sollen sich die Investiti-onskosten jedoch auch über die lange Lebensdauer in Folge der steigenden Energiepreisen leichter amortisie-ren.

des Kantons Schaffhausen an den Kantonsrat betreffend Strategie zum Ausstieg aus der Kernenergie; S.111 ff. Vgl. Protokoll der 12. Sitzung des Kantonsrats vom 27.08.2012 24Vgl. Kleine Anfrage 2012/21 betreffend „Solarenergie im Kanton Schaffhausen“ von Matthias Frick 25Vgl. Energiefachstelle vom 04.09.2012 Vgl. Förderprogramm Energie 2012 – Fördersätze und Bedingungen (Stand 14.05.2012)

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5. Allgemeine Bemerkungen:

Das komplexe und äusserst anspruchsvolle Thema der Energiepolitik ist hier auf wenigen Seiten zusammenge-fasst. Es ist folglich selbstverständlich, dass es Lücken respektive nicht vollständig oder gar nicht ausgeführte Aspekte gibt. Dies ist nicht weiter bedauerlich, da euch mit diesem Text nur eine Grundinformation zur Verfü-gung gestellt werden sollte. Falls Ihr Euch vertieft mit dem Thema Energiepolitik auseinandersetzen wollt, so könnt Ihr die angegebenen Quellen konsultieren (In die-sen wird auch noch auf weiterführende Fachliteratur verwiesen.) oder euch selbst an die Energiefachstelle wenden. Auch steht euch bei den Gruppenarbeiten das Fachwissen eines hochgradigen Experten und eines gut informierten Gruppenleiters zur Verfügung.

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Freizeit  in  Schaffhausen  These: „Ab nach Zürich?“

Sachlage  Die Abschaffung der Polizeistunde, innovative Projekte im Chäller, das Laufen-Areal am Rheinfall und eine gut ausgebaute qualitativ hoch stehende Kleinkunstszene sind nur einige Beispiele, die im Kanton Schaffhausen und der Stadt zu reden geben. Und dennoch – so scheint es – gehen die Jugendlichen lieber ins benach-barte Winterthur, nach Zürich oder nach Deutschland ins Top-10 in den Ausgang. Schade, dass sie ihre Kaufkraft nicht unmittelbar dem Kanton, sondern anderen Orten zu Gute kommen lassen. Und noch schlimmer, wenn sie aufgrund des mangelnden Angebots abwandern und Schaffhausen endgültig den Rücken zuwenden. Auch die Altersproblematik (siehe Demographischer Wandel) wirkt dadurch verstärkt. Selbst wenn man dann im Alter wieder den Weg zurück in den Kanton findet, so wäre es doch besser, wenn ganze Familien sich im Kanton nie-derlassen und durch ihre Ausgaben dem Kanton zu wirt-schaftlichem Aufschwung verhelfen. Doch Wunsch und Realität liegen oft auseinander.

In dieser Gruppe werden wir versuchen, Lösungen zu finden, um das Freizeitangebot und insbesondere die Ausgangskultur im Kanton Schaffhausen attraktiver zu gestalten und die Abwanderung junger Erwachsener in die Nachbarkantone und ins Ausland zu dämpfen.

Grundfragen  • Was kann man unternehmen, um zu verhindern,

dass Jugendliche nach Zürich oder Deutschland in den Ausgang gehen oder sogar aus berufli-chen Gründen in Nachbarkantone umziehen?

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• Was sind die wichtigsten Faktoren für guten Aus-gang? Die Kosten, das Angebot vor der Haustü-re, gute Verkehrsanbindungen in der Nacht oder doch eher der Charme der Stadt an sich?

• Sportanlässe, Kulturförderung, Vereinsaktivitä-ten, politische Aktivitäten? Ist das alles? Wo ist der aktuelle Stand? Was kann man ausbauen?

Unterlagen  Nachfolgend sollen unterschiedliche Beispiele ange-sprochen werden, damit ihr euch ein Bild über die aktuel-le Situation in der Schaffhauser Ausgangs- und Freizeit-kultur machen könnt. Ein fachkundiger Experte und ein gut informierter Gruppenleiter werden euch weiter füh-rende Informationen zukommen lassen.

1. Der Rheinfall und das Laufen-Areal

Mit 20 bis 30 Millionen soll der Rheinfall bis 2015 auf der Schaffhauser Seite renoviert werden.26 Dieser Master-plan beabsichtigt, dass das Schlössli Wörth, die Fisch-zuchtanstalt und das Laufen-Areal angepasst werden. Für den Kanton ist insofern interessant, als dass das Laufen-Areal seit geraumer Zeit an den Kanton Schaff-hausen übergegangen ist27. Vielleicht hast du ja eine innovative Projektidee, die sich dort realisieren lässt und noch nicht geplant oder realisiert worden ist28. Als eines der meistbesuchten touristischen Tagesziele der Schweiz hat der Rheinfall ein extrem hohes wirtschaftli-ches Potential, das sich noch weiter ausschöpfen lassen kann. Insbesondere in der Infrastruktur besteht Potential. 26 http://www.youtube.com/watch?v=4PNSVERS4FE 27 http://www.bockonline.ch/januar---juni-2010/kw-13-10/30-millionen-fuer-aufwertung-des-rheinfalls/index.html 28 Vgl. Alle Angebote am Rheinfall http://www.schaffhauserland.ch/de/land/orte/rheinfall.

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2. Der Schaffhauser Ausgang – Verkürzung der Poli-zeistunde?

Die Attraktivität des Ausgangs in Schaffhausen hängt zum grossen Teil mit der lockeren Handhabe der Poli-zeistunde zusammen. Bis zur Revision des Gastgewer-begesetzes war in Schaffhausen bis 2.30 Uhr Schluss. Heute gilt die Polizeistunde teilweise bis 5 Uhr morgens. Die Clubs sind voll, die Leute amüsieren sich, die Wirte profitieren und jeder freut sich. Abseits der randalieren-den Jugendlichen lässt sich festhalten, dass das Kultur-leben und die Kleinkunstszene in Schaffhausen seit Ver-längerung der Polizeistunde aufgeblüht sind.

Eine Verkürzung der Polizeistunde wäre tödlich für das Nachtleben in der Stadt Schaffhausen. Chur, die Stadt mit dem schärfsten Polizeigesetz29 zeigt, dass der Aus-gang so nun nur bedingt Spass macht. Mit einem öffent-lichen Trinkverbot und einer Polizeistunde ab 1 Uhr ist der Spass schnell vorbei. Und ins 120 Kilometer entfern-te Zürich macht sich niemand um diese Zeit mehr auf.

Ganz im Gegenteil in Schaffhausen: Machen Schaffhau-ser Clubs früher dicht, so tummelt sich das Partyvolk bald in Zürich, Winterthur oder im deutschen Singen. Es wäre schade, wenn man so seltener mit den Leuten in Kontakt kommt, die aus der Gegend stammen. Es wäre schade, würde unser Stadtzentrum noch mehr zur Peri-pherie für den Ausgang verkommen.

Schade wäre vor allem, wenn Jugendliche aufgrund der Polizeistunde dazu gezwungen wären, irgendwo hin auszuweichen, da sich die Rahmenbedingungen ver-schlechtert hätten.

29 http://www.woz.ch/0944/chur/am-ende-der-nacht

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3. Alternative Massnahmen der AG Centro

Seit November 2011 überlegt sich die Arbeitsgruppe (AG) Centro, wie dem vermehrten Littering und den ver-mehrten Lärmklagen der Stadt entgegenzukommen sei, ohne eine Verkürzung Polizeistunde vorzunehmen:

-­‐ Die Gastrobetreiber engagierten gegen das Littering Türsteher, die darauf achten, dass keine Gläser mit auf die Gasse genommen und liegen gelassen wer-den.

-­‐ Das neue Polizeigesetz30 gibt der SHPol mehr Spiel-raum. Sie dürfte Personen von gewissen Orten für 24 Stunden wegweisen.

-­‐ Simon Stocker (ALSH) schlug vor, an neuralgischen Punkten auf Videoüberwachung zu setzen. Erfah-rungen aus anderen Städten zeigen, dass die Ge-waltbereitschaft unter Bewachung abnimmt. Auf je-den Fall muss aber die Frage der Dauer der Daten-speicherung zuvor geklärt werden.

-­‐ Die aktuelle Präventionskampagne der AG Centro sowie die runden Tischen, die sie mit Anwohnern, Barbetreibern und Partygängern organisiert, sind ei-ne willkommene Massnahme, bevor radikale Mass-nahmen ins Spiel kommen. Es wird so allgemein auf die Probleme aufmerksam gemacht, ohne einzelne Leute abzustrafen. Die Verkürzung der Polizeistun-de31 sollte vermieden werden, solange es andere Möglichkeiten gibt.

30 Vgl. http://www.schaffhausen.ch/news/87EE9E27-38F4-4252-A6A0D392E6E2CD72.htm 31 Donnerstag um 01:00 Uhr Schluss; Freitag um 03:00 Uhr Schluss; Samstag um 05:00 Uhr Schluss schlägt Stadträtin Jeanette Storrer vor. Die Clubbetreiber akzeptierten dies nicht. Vgl. http://www.schaffhausen.net/2012/01/verkurzung-der-polizeistunde-sh-ravi.html Ein polemischer Text findet sich unter http://www.verfaultegeschichten.ch/2011/11/15/die-%C2%ABag-centro%C2%BB-und-die-polizeistunde-2/

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3. Rauchverbot und Nachtbusangebot

Seitdem das Rauchverbot in den Beizen herrscht, tum-meln sich die Leute vermehrt auf den Gassen. Die Fol-ge: Menschenmassen rauchen, diskutieren, konsumie-ren Alkohol und lassen die Gläser zurück (Littering). Zu-vor konnten sich dieselben Leute ohne Probleme bis spät in den Clubs tummeln. Ist dies wünschenswert? Muss ein komplettes Rauchverbot erwirkt werden, oder sollen die Wirte besser auf (nicht-)rauchende Gäste Rücksicht nehmen? Berücksichtige hierbei, dass die Initiative gegen das Passivrauchen am 23. September 2011 vom Schweizer Souverän abgelehnt32 worden ist.

Das Nachtbusangebot und die Zugverbindungen werden beständig ausgebaut und der Nachtzuschlag gilt in Schaffhausen für 9 Nachtzugnetze33. Wenn Verwandte und Bekannte nun übers Wochenende kostengünstig nach Schaffhausen pilgern können, dann sollen sie dies tun und ihr Geld auch hier ausgeben dürfen. Leider führt diese grundsätzlich gute Entwicklung wiederum dazu, dass sich bis spät viele Leute in den Gassen tummeln. Im eh schon kleinen Schaffhausen wird der Ausgang nicht gerade gemütlicher. Soll dennoch das Nachtzug- und Nachtbusangebot ausgebaut werden? Wie kann mit dem negativen Effekt umgegangen werden?

    32 Vgl. http://www.nzz.ch/aktuell/schweiz/schweiz-volksinitiative-schutz-passivrauchen-1.17637043 Vgl. http://www.swissinfo.ch/ger/politik_schweiz/Wuchtiges_Nein_fuer_Passivrauch-Initiative.html?cid=33574488 33 Vgl. http://www.sbb.ch/abos-billette/billette-schweiz/nachtzuschlag/verkehrsbetriebe-schaffhausen-vbsh.html

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Die  Gruppe  mit  Biss  Wir blicken über den Tellerrand

Der IBK-Ideenwettbewerb: Die in den anderen Sessionsgruppen diskutierten Themen müssen zwar lokal diskutiert werden, jedoch ist beispielsweise eine Umweltpolitik die nicht über Ländergrenzen hinausdenkt, mittelfristig sinnlos. Auch das Thema Demographischer Wan-del beschäftigt die Menschen in unseren Nachbarländern ge-nauso und in der Bildungspolitik gibt es viele Punkte in wel-chen man grenzüberschreitend voneinander lernen könnte.

Der Kanton Schaffhausen ist Mitglied der Internationalen Bo-densee Konferenz (IBK) und arbeitet mit allen Ländern und Kantonen rund um den Bodensee zusammen. Die IBK verfolgt das Ziel, die Bodenseeregion als attraktiven Lebens-, Natur-, Kultur- und Wirtschaftsraum zu erhalten und zu fördern und die regionale Zusammengehörigkeit zu stärken.

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Als Fortführung der Bodensee-Jugendgipfel der Bodensee-Agenda 21 beschlossen die IBK-Regierungschefs einen offe-nen Prozess zu starten, um Jugendlichen die Chance zu ge-ben, sich in eigenen, kreativen Ideen zu engagieren. Die IBK lädt Jugendliche dazu ein, ihre Ideen vorzustellen und beim IBK-Ideenwettbewerb für Jugendbegegnung einzureichen. Die besten Ideen werden ausgezeichnet und bei der Umset-zung unterstützt. Die Ideen sollen Jugendliche rund um den Bodensee näher zueinander bringen.

Lass Deine Idee jetzt Wirklichkeit werden! In der Gruppe mit Biss werden wir in einem kreativen Prozess Ideen für grenzüberschreitende Begegnungen kreieren. In einem zweiten Schritt werden ein bis zwei Ideen konkretisiert und für die Anmeldung beim IBK-Wettbewerb aufbereitet. Im Plenum suchen wir weitere an der Idee interessierte Jugendli-che.

Was macht eine gute Idee aus? Zum Beispiel: • Dass sie dabei hilft, junge Menschen in der Bodensee-

region über die Grenzen zu einem gemeinsamen Thema näher zusammen zu bringen.

• Dass das ausgewählte Thema aus dem Bereich Schu-le, Beruf, Ehrenamt oder kreative Freizeitgestaltung stammt.

• Dass die Idee realisierbar ist. • Dass es noch keine ähnlichen Angebote für das The-

ma gibt. • Dass Du die Idee selber oder mit Unterstützung um-

setzen möchtest. • Dass die Projektidee gut durchdacht und nachvoll-

ziehbar präsentiert wird. • Dass die Idee einen Beitrag für den Bodenseeraum

leistet.

Dabei muss die Idee nicht völlig neu sein! Vielleicht hast Du schon eine Idee bei anderen Wettbewerben eingereicht, oder Du hast eine lokale Idee, welche Du nun auf die ganze Bo-denseeregion übertragen willst.

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Wie geht es nach der Jugendsession mit der Idee weiter? Bis zum 30. November 2012 bekommt Ihr eine ausführliche schriftliche Rückmeldung der Wettbewerbsverantwortlichen, ob die Idee in Frage kommt, was noch beachtet werden sollte, oder mit wem zusammengearbeitet werden könnte, damit die Idee eine gute Chance hat, um an der Präsentationsveranstal-tung ausgewählt zu werden.

Bis Mitte Januar 2013 ist dann Zeit, um die Idee zu überarbei-ten, vielleicht auch gemeinsam mit Jugendlichen aus anderen Ländern. Wenn nötig bekommt Ihr dabei Unterstützung durch die regionale Ansprechperson (in Schaffhausen ist dies Moni-ka Wirz) und die Wettbewerbsprojektleitung.

Am Wochenende vom 19./20. Januar 2013 werden alle aus-gewählten Ideen vor einer internationalen Jury präsentiert. Diese entscheidet über die besten Ideen, die bei der Umset-zung unterstützt werden sollen.

Einige Beispiele für mögliche Jugendbegegnungs-projekte

• Eine Theatergruppe möchte sich mit anderen Thea-tergruppen am Bodensee vernetzen, um ihre Stücke an anderen Orten aufzuführen…

• Ein grenzüberschreitendes Benefiz-Fussball-Turnier… • Eine grenzüberschreitende Austauschveranstaltung

für Jugendliche, z.B. zum Thema nachhaltige Ener-gieerzeugung…

• Ein Treffen von Lehrlingen aus demselben Gewerbe rund um den See…

• Ein grenzüberschreitender Einsatz für hilfsbedürftige Menschen…

Der Vielfalt und Eurer Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt.

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Öffentlicher  Verkehr  These: Teure Stehplätze?

Sachlage  In ein paar Wochen wird der Halbstundentakt nach Zü-rich eingeführt. Im nächsten Jahr wird ein zweites Gleis und die Elektrifizierung im Klettgau realisiert was für die S-Bahn Schaffhausen von wichtiger Bedeutung sein wird. Die S-Bahn Schaffhausen wird fast alle Kantonstei-le bedienen und das mit Halbstundentakt.

Am 1.Juni 2012 wurde der integrale Tarifverbund einge-führt. Das heisst, dass man jetzt nicht mehr für jedes Verkehrsmittel ein Billet lösen muss, sondern nach Zo-nen. Das System kann aber auch zu Mehrkosten führen als es früher war. In den Zonen kann man dann alle öf-fentlichen Verkehrsmittel nutzen.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2012 erweitert der Z-Pass sein Angebot auf Einzelbillette und Tages-karten. Damit entwickelt sich der gemeinsame Abover-bund des ZVV, A-Welle, FlexTax, OSTWIND, Schwyz und Zug sowie der SBB zum Tarifverbund. In Zukunft profitieren auch Gelegenheitskundinnen und -kunden von einem einzigen Ticket für den öffentlichen Verkehr im Raum Zürich.

Ein Problem in den ländlichen Gegenden ist das der letzte Nachtbus schon um zwei Uhr fährt. Wenn man länger im Ausgang bleiben will dann muss man ein Taxi nehmen oder warten bis wieder reguläre öffentliche Ver-kehrsmittel fahren. Aber nach Zürich kommt man von Schaffhausen rund um die Uhr.

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Grundfragen  • Der Halbstundentakt und S-Bahn Schaffhausen

sind Realität. Wie kann der öV weiter gestärkt werden?

• Tarifverbunde wie Ostwind, ZVV, Flextax führen dazu, dass Einzelbillete für einen grösseren Raum nutzbar sind. Wie sieht die Tarifstruktur der Zukunft aus? Wie sollen die Preise ausge-staltet sein?

• Das Nachtbusangebot in Schaffhausen endet be-reits um 2.00 Uhr. Soll es weiter ausgebaut wer-den, zumal dies in Zürich kein Problem darzustel-len scheint?

Unterlagen  Die Unterlagen werden in dieser Gruppe direkt vom Gruppenleiter ausgeteilt. Informiere dich also am besten auf eigene Faust im Vorfeld der Jugendsession.

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Herzlichen Dank! Hauptsponsor

Co-Sponsoren

Sponsoren

EKS AG • Unionsdruckerei Schaffhausen • Albert Fehr Weinbau

Unterstützer Medienpartner

Weiter möchten wir uns auch bei der Jakob und Emma Windler Stiftung für den grosszügigen Beitrag an die erste kantonale Jugendsession bedanken! Vielen Dank an unsere Gönnervereinigung – JUPA+

Christian Amsler • Katrin Bernath • Theresia Derksen • Reto Dubach • Iren Eichenberger • Athit Forrer • Gemeinde Thayngen • Ursula Hafner • Mirza Hodel • Florian Hotz • Lo-renz Laich • Max Mahrer • Gerold Meier • Georg Merz • Fredy Müntener • Martina Munz • Peter Neukomm • Stephan Rawyler • Simon Stocker • Jeanette Storrer • Patrick Strasser • Christine Thommen •

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Wie geht’s weiter? -­‐ Deine Forderung wird der Jugendkommission übergeben,

in der Öffentlichkeit diskutiert und sie wird im Kantonsrat zu reden geben.

-­‐ Du bist herzlich eingeladen, mit deiner Gruppe und dem Jupa Schaffhausen deiner Forderung zum Durchbruch zu verhelfen.

-­‐ Gerne darfst du bei unseren Anlässen vorbeizuschauen. Als Mitglied sind sie unentgeltlich.

-­‐ Alle weiteren Informationen findest du unter www.jupa-sh.ch

Fülle das Blatt aus und gib es der Tagesverantwortung ab oder sen-de es an die untenstehende Adresse.

[ ] Ich wünsche Informationen zum Jupa Schaffhausen. [ ] Ich möchte Mitglied werden. [ ] Ich möchte das Jupa in meine Klasse einladen. [ ] Ich möchte das Jupa finanziell unterstützen (JUPA+)

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Samuele Barbera c/o Jugendparlament Schaffhausen, Heimstrasse 2, 8212 Neuhausen am Rheinfall