bolte & polívka - anmerkungen zu den kinder- und hausmärchen der brüder grimm 5

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ANMERKUNGEN ZU DEN KINDER- U.HAUSMARCHEN DER BRÜDER GRIMM NEU BEARBEITET VON JOHANNES BOLTE ui.ro GEORG POLfVKA UNTER MITWIRKUNG VON wALTER ANDERSoN, MAx BöHM, REIDAR TH. cHRrsrtANSEN, f ROBERT GRAGGER, BERNHARD HELLER, cEoRc nonÄx FÜNFTER BAND (ZUR GESCIIICHTE oeR ,vIARCHE,N, IX_XIV.REOTSTER) r932 VERLAG SBUCIIIIANDLIING LETPZIG DIETEIiICH'SCHE

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Sekundärliteratur zu Grimms Märchen.Compilation of variants of Grimm's tales.

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  • ANMERKUNGENZU DEN

    KINDER- U. HAUSMARCHENDER BRDER GRIMM

    NEU BEARBEITET VON

    JOHANNES BOLTE ui.ro GEORG POLfVKAUNTER MITWIRKUNG VON

    wALTER ANDERSoN, MAx BHM, REIDAR TH.cHRrsrtANSEN, f ROBERT GRAGGER, BERNHARD

    HELLER, cEoRc nonx

    FNFTER BAND(ZUR GESCIIICHTE oeR ,vIARCHE,N, IX_XIV. REOTSTER)

    r932VERLAG SBUCIIIIANDLIINGLETPZIG

    DIETEIi ICH'SCHE

  • Vorwort.Mau wird das Gefhl der Erleichterung begreifen, mit dem

    ich den Schlu der noch im vorigen Jahrhundert begonnenen Er-neuerung der Grimmechen Mrchen-Anmerkungen der frentlichkeitbergebe. Gleichwohl empfinde ich gegenber der ins Ungeheureangewachsenen Mrchenliteratur der fnf Erdteile, aue der dochalles Wertvolle verzeichnet werden sollte, mit lebheftem Bedauern,da nicht alles mit eigenen Augen geprft werden konnte und daden Kennern manche Lcke und manches Vereehen in die Augenfallen wird. Mchte sich trotzdem dieger Verguch als ein ntzlicheeIlilfgmittel fr die wisgenschaftliche Mrchenforschung erweigen I

    -

    Wenn Wilhelm Clrimm 1822 (und wiederum 1850) eeinem Ab-echnitte 'Literatur' Auszge einzelner Mrchen beigab, go hsbe ichdavon hier nur die aus englischen Mrchen und aug der mongoli-schen Sage von Gesger Chan aufgenonrmen, die bhmigchen MrchenGerles und die Negermrchen Koelleg aber fortgelassen, da aonstauch andere Verfientlichungen mit gleichen oder beeeerem Rechtehtten hervorgehoben werden msgen. In dem letzten Abschnitte,der die Theorien der Mrchenforscher behandelt, habe ich michgleichfalls der grten Kneppheit befleiist. Die Eandexemplsreder Brder Jacob und Wilhelm Grimm, die mir Profesgor ElermenGrimm (t 1901) einst fr die Neubearbeitung der Aumerkungenanvertraute, eind nunmehr gem seiner Begtimmung in die Grimm-Sammlung der Caegeler Landesbibliothek bergegangien.

    Leider wurde dag Erecheinen diegea Bandes verzgert durcheine gchwere Erkrankung meinee treuen Mitarbeitere Prof. GleorgPolfvka. Zwar trat, wie in frheren Fllen, Ilerr Professor Dr.Georg Hork inPrag in dankenswerterWeige bei derKorrekturderAbteilungen 1?-19, in die noch Nachtrge des Verfassers einzu-arbeiten waren, hilfreich ein, wurde abcr durch einen unvor-gesehcnen llnglckafall monatelang gehemmt. Zu lebhaftem Dankeverpflichtet bin ich godenn Ilerrn Prof. Dr. Walter Anderson inDorpat, der nicht blo die llbergieht ber die eetnirchen, ffnnisoh-

  • Iv

    Llgrischen und turkotatarischen Vlker Osteuropas und Nordasiens(IX,21. 22.26. X,3. 11) l ieferte, sondern auch die Korrektur desganzen Bandes mit las; ferner I lerrn Professor Max B h m in Berl in-Zehlendorf fr die bersicht ber die lett ischen (IX,20), Herrn Dr.Reidar Th.Christ iansen in Oslo fr d iebersicht ber die i r i -schen Mrchen (IX, 8) und Herrn Professor Dr. Bernhard H e I I e rin Budapest fr Nachtrge zu den Mrchen der deutschen Juden(IX, 1,35). Herr Professor Dr. Robert Gragger in Ber l in hattemir noch vor seinem Tode (1926) eine Charakterist ik der ungari-schen Forschung (IX, 23) bergeben, die sein Nachfolger Herr Prof.Dr. J. v. Farkas freundlichst ergnzte.

    Natrl ich haben sich Nachtrge zu den frheren Bnden imLaufe der Jahre reichlich angefunden, und zwar erfreulicherweisenicht nur Einzelfassungen, sondern auch ganze Monographien. Obes mir vergnnt sein wird, sie in absehbarer Zeit in einem beson-

  • Inhalt.Zur Geschichte der Mrchen.

    IX. Sammelttigkeit in Europa1. Deutschland2. Niederlande nebst Friesland3. Dnemark4. Schweden5. Norwegen6. Island. Frer7. England8. Kelten in Schottland, Wales, Bretagne, Irland9. Frankreich .

    10. ltalien nebst Korsika11a. Die Rtoromanen in Graubnden, Sdtirol und Friaul11b. Malta .12. Spanien und Portugal .13. Die Basken in Spanien und Frankreich .14. Rumnien15. Griechenland16. lbanien17. Sdslaven, a) Slovenen

    b) Serbokroatenc) Macedonien .d) Bulgaren

    18. Westslaven, a) echoslovakenb) Lausitzer Serben (Vy'enden)c) Polen, Kaschuben

    19. Ostslaven, a) Grorussenb) \[eirussenc) Kleiuruseen ,

    20. Litauer und Letten21. Esten, Finnen, Lappen .22. Finnisch-ugrische Vlker ulands (Mordwinen, Tgche-

    remissen, Wotjaken, Syrjnen)23. Ungarn .24. Zigeuner26. Trken .26.Turko-tatarische Vlker Rulands (Kasan-Tataren,

    Tschuwaschen, Baschkiren)

    26%328?404262u7lm2828888949799

    10811?118tn134136146156r57163166

    t741?6186188

    189

  • VI

    X. Asien1. Indien2. Iran3. Kaukasus (Allgemeines, Georgier und Mingrelier, r-

    menier, sonstige Kaukasusvlker)4. Arabien, Syrien, Mesopotamien5. Turkestan6. Tibet

    1. Allgemeine2. Berbern3. Araber4. Nordostafrika5, 0stafrikanische Hamiten6. Suaheli?. Ostafrikauische8. Sdostafrika

    Bantu

    9. Sdwestafrika10. Westafrikanische Bantu11. Westafrikanische Sudanesen12. Westafrikanische Eamiten13. Inseln

    XII. amerika1. Spauische Mrchen2. Franzsische Mrchen .3. Englische Mrchen4. Indianermrchen. Negermrchen0. Sdamerika

    XIII. Australien und OzeanienXfV. Theorien ber Entstehung und Verbreitung der l[rchen .

    ?. Indonesien (Allgemeines, Jav&, Sumatra, Borneo, Ce-lebes, Philippinen) . W2

    8. Einterindien (Birma, Siam, nnam) . 2069. China W

    10. Japan und Korea 20911. Nordasien, a) Mongolen, Burjaten, Kalmcken . zlL

    b) Wogulen, Ostjaken zlgc) Sibirische Tataren, Jakuten 219d) Die brigen Vlker 219

    XL Afrika

    g6lte

    191191192

    196198199200

    mtz|NLw2t?228t24n4?,26n6226t27n9tn2n

    Sammlungen

    23Lecl%t2ZIJZw28629728926Register

  • Zur Geschichte der Mrchen.DL Sammelttigkeit in Europa.

    1. Deutschland.Wir sahenr), wie durch dasMueter derGrimmechen Kinder- und

    Hausmrchen und die Mahnungen del llerausgeber engesporntmanche jngere Freunde auf die Volkeberlieferungen zu achtenbegannen und ihnen Beitrge fr die Forteetzung des Werkes ein-sandten. Eine selbstndige Nechfolge weckte ihr Vorgang zun[chetnicht, wenn wir von der kleinen, treu die etereichische Mundartfegthaltenden Sa--lung deg Wienere E, Ziske (1822) abgehen.Nicht bedeutend war, was der betriebsame B gching (1812) uu-mittelbar vor dem Erscheinen dee Grimmechen Werkeg an tVolkesagen,Mrchen und Legenden' zueammelgerafft hatte. Ernst trfioritz A r n d t.der 1818 Mrchen in eigenwilliger Verarbeitung einzelner ihm eusder Kindheit erirrerlicher Motive verffentlichte, entfernte sich weitvon einer sorgsamen Wiedergabe der berlieferung, Dankbar wurdonvon Wilhelm Gri-- die Kinderbcher der Livlnderin CarolineS ts hl (1818) und deg Mnchners L. Au rba che r (1834) begrtund genutzt, Merkwrdigerweige gcheint der Name des anonym schrei-benden Aurbaeher, deggen Erzhleretil oft an Eebel erinnert, denBrdern unbekannt geblieben zu eein t).

    Erst mit dem Jahre 1840 beginnt eine regere Ttigkeit dereigentlichen Faohmnner. Jecob Grimms Mythologie (1885) hsttegezeig! wieviel Lioht aus den Sagen und Mrchen auf den Gloubender heidnigchen Yorzeit zurckstrshle; die 188? ersohienene 3. Auf.lage der Mrchen, die gleichzeitige Vertreibung der Brder aus Clt-tingen und die bald darauf erfolgte Berufung en die Berliuer Akode'

    r) Oben 44691.t1 Vgl. oben &643. 4400. lfackeuren,Eandwrtsrbuch der (leut-

    eohen Mreheas 1, 14&Orl D u, tlfohoD.AlDcrturt v.

  • Zur Geechichte der Mrchen

    mie hatte ibren Namen in al ler Mund gebracht. Jetzt erschienenjunge Germanisten auf dem Plan. fn der Zeitschrift fr deutschesAltertum gab der Leipziger Professor Moritz II a u p t Mrchen ausseiner oberlaueitziechen Eleimat, der naeh Basel berufene BerlinerWilhelm W ack e rna gel solche aug seinem neuen schweizer ischenWirkungskreise, der Privatdozent Emil Sommer in l lal le beganneine hbsche Sammlung in Sachsen und Thringen. Umfessenderewiesenschaftliche Arbeit leisteten der Kieler Universittslehrer KarlMl lenhof f und die Ber l iner Gymnasial lehrer Ad. Kuhn undWilhelm S cb w a r tz. Jener sammelte, untersttzt von vielen Freun-den, die schleswig-holsteinischen Mrchen, Sagen und Lieder zueinem stattlichen Bande (1845), der in vier Abteiluugen zerfllt:Historie, Thaumaturgie, Mythologie und Poesie (d. h. Mrchen,Schwnke, Lieder und Rtsel); die noch heut lesenswerte Einleitungerlutert ausfhrlich die Geschiehte der deutschen Volkspoesie vomgermanischen Scp an, den mythologischen Inhalt der Mrchen undandere Reste des alten Gtterglaubens. Kuhn und Scbwartz durch-wanderten die Mark Brandenburg, Braunschweig, Ilannover, 'West-

    falen und befragten vorzugsweise die niederen Stnde, 'da in ihnendie Sage sich in einer oft bewundernswrdigen Reinheit fortpflanzt;dieselben Wrter und Wendungen gehen hier meist von Geschlechtzu Geschlecht, und men hlt mit einer Treue daran fest, da man oftglauben mchte, alle htten ihre Erzhlung nach einem gemeirrsamenBericht auswendig gelernt'. Auf treue Wiedergabe des Wortlauteslegten sie eowohl in den'Mrkischen' (1848) wie in den 'Norddeut-echen Sagen, Mrchen und Gebruchen' (1848) besonderen Werr,weun sie auch die niederdeutschen Stcke meist bersetzten. Auervergleichenden Anmerkungen enthlt das zweite Werk such ein aus-gezeiehnetes Sachregister. Ebenso angelegt sind die spter (1859)von Kuhn mit W o e s t e bearbeiteten 'Sagen, Gebruche und Mr-chen aus Westfalen'. - An die Schulmnner und Sprachforscherreihten sich, von vaterlndischer Begeisterung getrieben, bold Mn-ne! au8 andern Berufen, auch Poeten, die sich durch die dichterischeKmft der Volksberlieferung sngezogen fhlten; go der PastorJ. Mussus in Mecklenburg (1840), der Vorarlberger MediziuerF. J. Vonbun (184?), der Elsseer Schr i f tstel ler ugust S tber(1842), der bayrische Architekt F. P a n z e r (1848), der KlnerKaufmann Joh. Wilhelm W o I f. Die deutschen Mrchen und Sagen

  • IX. Europa, 1. Ileutachlaud

    (1845) des letztgenannten enthalten auch eiue Reihe aus dem Flmi-schen bertregener Stcke und eind dem Vorkmpfer des flmischenVolkstums J. F. Willema gewidmet, whrend eeine llausmrchen(181) vorzugeweise in Elessen aufgeleeen sind.

    Diese Arbeiten fanden zumeist in dem engeren Kreiee derEeimetgenossen oder bei den Forechern Verbreitung; dagegen er-rang sich das zuerst 1845 ergchienene deutsche Mrehenbuch LudwigBechsteinsr) , nachdem es mehrmals umgestal tet und von Lud-wig Richter mit treflichen llolzschnitten geschmckt worden war,olg Familien- und Kinderbuch einen Erfolg, der dem der kleinen Aug-gobe der Grimmschen Sammlung beiuahe gleichkam. Schon frherhatte der gewondte Erzhler Sagen seiner thringiechen Ileimet ge-sammelt; 1854 suchte er sueh durch eine theoretische, freilich ziem-lich oberflchliche Dargtellung die Unterechiede von 'Mythe, Sage,Mre und Febel im Leben und Bewu8tsein dee deutschen Volkes' dar-zulegen. Schon von der zweiten Auflage seines Mrchenbrrches abverzichtete er durch Fortlassung der Quellennachwei$e suf einewiegenschaf tliche Ausnutzung.

    Der Eifer fr die Bergung der Volkemrchen dauerte auch irnucheten Jahrzehnt fort. Von Tbingen aus ging der OrientoligtErnst M e i e r , durch Uhland ermuntert, mit gutem Erfolge denechwbischen Sagen, Gebruchen, Mrchen, Kindereimen uud Volke-liedern nach, indem er sich gleich Kuhn besouderg en die unterstenSchichten der Gesellecheft wendete. fm Gegensatz zu dem meist ge-flligen, aber zuweilen berladenen Stile Becheteinet) vermied ergewissenhaft in eeinen tVolksmrchen sus Schwaben' (1852) (jedenverschnerndet Zvsatz, jeden ausfllenden Zug selbet bei ofrenbarenLcken't). Die Mrchen und Sagen Tirole wurden durch denfleiigen I. V. Zingerle eingeerntet, der bei den ergteren vonseinem Bruder untersttzt wurde; die Sitten uad Sagen der Ober-

    t) Vgl. Mackensen 1,216.:) Ausfhrlich kritieiert F. Heyden (Grimm oder Bechetein? Ju-

    gentlschriften-'Warte, Beilage zur Pdagogigchen Reform 10 13.22' Eam-burg 1908. Volksmrcheo und Volksmrchenerzhler 1922 S.66) die Mn-gel von Beehsteing unvolksmiger Schreibweiee.

    r; Tlie gohwer ee den Samnlern fiel, eich bei der Auearbitung vonueschmckuugen uDd Ergnzungen frei zu halten, sieht man daraua,de z. B, P r h I e, ein warmer Verehrer J. Grimms, 186.3 seiner Samm-lung eobter Earzer lfrchen drei selbeterfuudene anhng{c.

  • Zur Geschichte der Mrchen

    p{alz zeichnete der bayr ische Minister ia l rat F. Schnwerth(1857-50) auf; in Siebenbrgen tei l ten sich drei Freunde so in dieSammlung der gcheischen Volksberlieferungen, da J. II B l t r i c hdie Mrchen, W. Schuster die Lieder und Fr. Mller die Sagen ber-nahm. Haltr ich, der seine Schburger Seminaristen und Gymnasial-gchler zur Eilfe heranzog, wurde zuerst fertig (1856) und empfingvon den Brdern Grimm, denen er eein Manuskript bersandte,warmes Lob; die Tiermrchen hatte er schon ein Jahr zuvor in einemSchulprogramm drucken lassen. Unter dem direkten Einflugse J.Grimms gtenden die norddeutsehen Sammler H. Prhle, der dieIilarzgegend ausbeutete und von dem Dichter O. Freytag schlesischeBeitrge erhiel t (1853-54), d ie Brder Colshorn (1854), G.Schambach und W. Ml ler (1855), d ie in I lannover zu Hausewaren, endlich auch der Malerpoet IV'. B u s c h , dessen wertvolleAufzeichnungen freilieh erst fnfzig Jahre spter in die ffentlich-keit gelangten. Wolf, ein begabter Autodidakt, der voll Begeisterungdie mythologische Forschung im Sinne Jacob Grimms weiterzufhrenstrebte, begrndete 1853 eine eigene Zeitschrift fr deutsche Mytho-logie, die auch den Blick auf die verwandten auslndischen Mrchender Bhmen, Rumnen und Ungarn lenkte. K. Simrocks 1860erschienene 'deutsche Mrchen' enttuschten die Erwartung seinerFreunde einigermaen. Dankenswerte und wissenschaftlieh nutzbareLeistungen dagegen boten der Waldecker L. C u r t z e (1860), dersterreieher Th. Vernaleken (1864), der Oldenburger.L.S t r a c i re r j an (1867) und dieBrandenburgerA. E n ge I i en undW. L a h n (1868). Dann aber folgte eine Zeit det Drre, und whrendman in Italien und Frankreieh eifrig aus dem bisher kaum be-achteten Born der Volksberlieferung zu schpfen begann, schienman bei uns die Periode der Stoffsammlung fr beendet zu haltetr.

    Wie ein Nachhall aus vergangener Zeit wirkten 18?9 die vonK. Bartsch verffentl ichten Sagen, Mrchen und Gebrucbe ausMecklenburg; denn aber regten eich hier im Nordosten unseres Vater-Iandes die Freunde der Volkekunde, die zueret in kleineren periodi-schen Blttern, seit 1890 aber in dem von Karl Weinhold, einemSchler der Brder Grimm, in Berlin begrndeten Verein Ir Volke-kunde und seiner Zeitschrift eine Vertretung ihrer Begtrebungengefunden hatten. Nicht blo Mecklenburg, dag so oft rckstndig ge-scholtene Land der Junker und der Bauern, sondern auch Pommern,

  • IX. Europa, 1. Deutschland

    Ostpreuen, Ilolstein, Posen, Schleeien wieeen jetzt eine groe Fllealter mndlicber, durch die gedruckte Literatur wenig beeinfluterUberlieferungen auf, die das Zugreifen lohnte. Allerdings gehrtendazu Sammler, die das Vertrauen der Bevlkerung zu gewinnen wu-ten und mit ihr in ihrer Mundart zu redeu verstanden r), So wirktenin Pommern Ulrich J a h n , ein begabter, leider zu frh veretorbenerSchlerW'einholds, und Otto K n oo p, der mit A. H a a s die Bltterfr pommereche Volkskunde herausgab, deren 10 Bnde ein reicheeMaterial enthalten. Knoop urar auch in Posen unablseig bemht,deutsche und polnieche Sagen rind Mrehen aufzuzeichnen und anderezu gleicher Ttigkeit &nzuspornen. Der Ostpreuin ElieabethL e m k e verdanken wir drei Bnde volkstmlicher berlieferungen(1894-99). fn Sehlesien gewann die von Vogt und Siebs geleiteteGesellechaft fr schleeische Volkskunde R. K h n a u fr eine voll-stndige Elerausgabe der echlesischen Sagen (1910-13), in deren vierBnden auch mehrere Mrchen enthalten sind; eine beeondere Samm-lung der Mrchen, auch der polnischen, hat W. E. P eu ck e r t ber-nommen und soeben (1932) den ersten Band vorgelegt. Iu Mecklen-burg brachte der 'Warener Gymnasial lehrer R. Wosgidlo durchausgesandte Fragebogen und auf eigenen Wanderungen slle Artenmndlicher Volkeberlieferung zu systematiecher Ordnung und Be-arbeitung zusammen. In hnlich umfaseender Weise beechftigte aichW. W i s s e r (geb. 1843) mit der Aufzeichnung der holsteiniechenMrchen in ihrer plattdeutschen Urform, um die vollkommengtenFassungen dem gr8eren Publikum zum Genu und spter den gan-zeu Vorrat den Forsehern zum Studium darzubieten. Sonet gibt ee jain Deutechland kein ungedruckteg Mrchenmaterial, dag eich an Um-fang mit dem in Kopenhagen, Kristiania, Heleingfore oder Dorpataufgespeicherten messen knnte. In anderen Gegenden Holeteinehat Glustav Friedrich M e y e r gleichfalle eine reiche Lese gehalten,

    t) ber die Technik dee Sammelns volkgtmlicber berlieferungpngabn snziehende Mitteilungen W. Schwartz (Archiv der Ges. fr Eei-matkunde der Provinz Brandenburg 1' 143. 1894)' Scbambach (Nieder-schsische Sagen 1865 S. V), Ulrich Jahn (Nd. Jb. 12' 161. Vm' aua Pom'mern 1, VIII), Wossidlo (Zs. f. Volkskunde 10, 1-24)' Wisser (Plattdt'Mrohen 1914 S. X) und aue Sddeutschland E. Meier (Sagen und Ge-bruche 8us Schwaben I,VIII. 1862)' Reisr (Segen des Allgus 1896S.7), Jegerlehner (Blmligalp 1917 S.6).

  • Zur Geechichte der Mrohen

    whrend die oetpreuiechen Aufzeichnungen von Ilertha G r u d d edurch die nach bestimmten Melodien g:esungeneD Verseiulagen ber-raschen.

    Verhltnismig gering war der Ertrag, den das sddeutscheSprachgebiet in dieser Periode lieferte. Neben den kleinen Beitrgendes Sehwaben A. B i r l inger und des Krntners F. F renziscisind besonders die Sammlungen des Oedenburgers J. R. B n k e r(1906) und des begabten Schweizer Erzhlers J. Jeger lehner(1906) hervorzuheben. Eine daukenswerte Zusammenfassung botO. Sutermeister in seinen Kinder- und l lausmrchen aus derSchweiz (1869), zu denen S. S i n g e r eiuen Kommeatar schrieb(1903). Dem Gebiete der tiologischen Mrchen widmete wertvolleArbei t der Leipziger Forscher O. Dhnhardt in seinen natur-geschichtlichen Volksmrchen (1898), denen 190? sein groes Werkber die Natursagen folgte.

    Fr das nachgtehende Verzeichnis ist John Meiers Bibliographieder tSegen und Mrchen' in Pauls Grundri der germanischenPhilolosie | 2, L2tg-I258 (1909) dankbar benutzt, doch eindunbedeutende Arbeiten oder eolche, die den Titel (Mrchea' zunrecht trsgen, wie W. Binders Schwbigche Yolkssagen, Geschichtpnund Mrchen (184), N. Steffens Mrchen und Sagen deg Luxem-burger Landee (1853), H. Harrys' Volkssagen, Mrchen und Legen-den Niedersachgens (1862), Martio Meyers Schlernsagen und Mr-chen (1891), H. F. Bluncke Mrchen von der Niederelbe (1928), un-bercksichtigt geblieben.

    1850 echloB Wilhelm G r i m m seine bersicht der Mrchen-literatur mit den 'W'orten: ,,W'ie einsem stand unsere Sammlung, alssie zuergt hervortrrt, und welche reiche Sast ist seitdem aufgegangen!Man lchelte damals necheichtig ber die Beheuptung, da hier Ge-danken und Anschauungen erholten seien, deren Anfnge in dieDrrnlrelheit dee Altertums zurckgingen; ietzt findet sie kaum nochWidergpruch. Man sucht naeh diegen Mrchen mit Auerkennuugihres wissenechaftlichen lfiertg und mit Scheu an ihrem Inhalt zundern, wnhrend mgn eie frher fr nichte ale gehaltlose Spiele derPhsntssie hielt, die sich jede Behondlung mitten gefallen lasgen." -tlnd diesem Augdrueke dankbarer Freude hat aueh die Sammler- uadForeoherttigkeit der folgenden ?5 Jahre Recht gegeben.

  • T1. Alltemelne Sammlungen.Joh. Gust. Bgching (1783-1829): Volks-Sagen, Mrchen und

    Legenden, gesammelt (Leipzig 1812). -

    Dariu S.245-302 fnf 'Kinder-mrchen': Von dem MahandelBohm (nach Runge. Gr. 47), Von denFischer uD syne Fru (desgl. Gr. 10), Vom Popanz (Gr.29), Von der Padde(Gr.0i)), Bauer Kiebitz (Gr.61). 'Die Sammlung ist angenehm (schreibtW. Grimm am 26. Sept. 1812 an Arnim. Steig 3,218), freilieh sehr arm;an Kindermrehen hat eg ihm gar gefehlt, und die von ihm sind obeu-drein eo entstellt und gchlecht erzhlt, da sie wenigen gefallen knnen.'Vgl. Mackensen, Ilandwrterbuch 1,364.

    Caroline S t a h I (geb. Dumpf . 1?7G-1837); Fabeln, Mrcben und Er-zhlungen fr Kinder (Nrnberg 1818).

    - 2. Aufl. 1821. - Groenteils

    (urteilt W. Grimm 1822) echte, aus mndlicber berlieferung gesEm-melte Mrchen, die oben darum, wenn sie auch oft nicht gehr vollstndigsind, Wert behalten. Die Erzhlung iet gerade nicht ausgezeiehnet, aberdoch einfach und ohne Uberladung. Wir bemerken folgende: S. 13 Dum-ling. Nur fingerlcng, obgleich 18 Jahre alt. Seine Brder jageo ihn fort,er springt in dee Knigs Wagen und vergteckt sich in einer Rockfalte derK0nigin. Sie findet ihn uud will ihn tten lassen; der Knig, in deseenRocktasche er sich rettet, nimmt eich aber geiner au. Er kommt in aller-lei Gefahr, wird einmal vom Ofen herabgekehrt, rettet gich aber noch iueine Ecko. Dem Knig wirft er eine Tasse mit vergiftetem Trank ausder Eand und stoigt immer mehr in seiner Gnade. Er wird gekleidet undbekommt eine Nadel zum Degen. Er kmpft damit gegen eioe Katze undsticht einen Mrder, der den Knig im Schlaf umbringen will, damitdurch die fland, so da8 er erschrickt, der *nig aber erwacbt (vgl. Gr.37und 46).

    - S.19. Die Gevatterinnen. Eine Knigin bittet ergt einen

    Frosch zu Gevatter, dann eine Eule, hernach eine Maus. Jedesmal begabensie die Kinder nicht nur mit Schnheit, sondern daa lteete lfdchenbekommt auch goldene llaare, dem zweiten fallen Perlen aus den Augen,dem dritten Edeleteine aus dem Mund. Beim vierten Kind will der Knigilie Gevatterechaft eines Fisches nicht, der sich gemeldet hat. Dafr bleibtdas Milchen unbegabt und wiril blicb, allein es wird oueh nicht eitelund stolz wie eoine Schwestern, sondern gut und freundlich. Es giehteinmal, wie bse Buben einen Frosch qulen, befreit ihn und gibt seioTagcbentueh dafr; ebenso befreit ee eine Maus, eine Eule, endlich eineuFisch, wofr es seine Kleidungsstcke hingibt, eo da es nur dag Ntigateanbehlt und barfu heimkommt. Der Knig schilt es aus, abor der Fischverwandelt sich in eile Fee, begabt nun das gute Mdebeo uod verleihtihrn die Schnheit eoiner Sohwestern. - S. {L Die Mllerstcbter(Gr.40: Der Ruberbrutigam). Um zu der Ehle deg Bubers zu ge-langen, bioilet deg Mdcben eineu Knaul an dessn Schlittea und fhrtdem Faden oaoh.

    - S.02. Der Pomeranzenbaum und die Biene (d'Aul-

    noy; vgl.Gr.?0a). -

    S.?4. Die Easelnese. Eine Alte kommt zu dreiSchweetera, wovoo die zwei ltesten bih, die jngete gut ist. Sie ecbenktdieser fr die Pf,ege drei Easetoitgse. Eernacb zeigt eieh, da8 in der

  • Zur Geeohichte der Mrohen

    einen das feinste Linnengewebe liegt, in der zweiten ein Endchen; inder dritten steckt ein Kern, der herausfllt und einen ganzen Walderzeugt. Das allee batte die Knigin sich gewnscht, und dem gutenMdchen wird ibre Gunst und ein groes Glck zu teil. - 5.86. DasStbcben (Gr.66): Rumpeletilzchen, mit einiger Vernderung). - S.92.Dag Iluschen von Zuckerwerk. Ein Stck aue dem Mrchen von Ilansund Gretel (Gr. 16), wie die beiden Kinder bei der Hexe geIttert werdenund eich befreien. - S.126. Die treue Magd (Gr. 742). - S.164. Die bsenSch-*estern und die gute (Gr.24 nach unvollkommener Uberlieferung).-

    S.200. Der undankbare Zwerg (Gr.161).E. M. Arndt (1709--1800): Mrchen und Jugenderinnerungen

    (Berlin 1818. -

    2. Auflage, um einen 2. Boncl vermehrt, Berlin 1&16. -

    3. Auflage Leipzig 1902). -

    In eigener und lebendiger Darstellung Sagen,Mrchen, Lieder vergchiedener Gegenden, namentlioh des Nordene, mitAugschmckungen und Zustzen. Am treusten aufgefat gcheint S.1'Diesieben Muse', von der Insel Rgen; weil die Kinder unter der Kirchespielen, verwnecht sie ihre Mutter zu Mueen (vgl. Gr.26). 5.67 'DerVy'olf und die Nachtigall' iet das sohwedische Volkslied 'Den frtrolladeprinsessan' (Geijer-Afzeliug 1880 nr.35). Zu S. 61 'Klas Avenstaken' vgl.R. Steffen, Sv. sagboker 1,31 (1902). Vgl. Mackensen 1,116.

    Lothar (d. i . Otto Car l von Graeven): Volkssagen und Mr-chen der Deutsehen und Auslnaler (Leipzig 1820). - Enthlt drei deut-sche Mrchen: S. 13 'Mantel, Spiegel untl Flschchen'. Drei Brder zieheuaue, der Jngste oder der Dummling erlangt den Preig (vgl. Gr. 6ilund 04, eingemischt ist Gr. 129).

    - S.26 'Der Zauberer' (Gr. 110).

    -

    S.37 'Der Erzgauner' (Gr. 192).[Ludwig A u rb ac h e r, L784--L8471: Ein Volksbchlein (Mnehen

    1827, - 2.4ufl.1835. 3. Aufl. von J. Saneiter, I'eipzig 18?9). - 2 Band(Mncheu 1830 und Leipzig 1880).

    - A. schpft aug der Schwank-

    literatur des 16. uod 17. Jahrhunderts, die er in der Art Eebele vortrgtund gelegentlich wie in den 'Abenteuern der sieben. Schwaben'launigweiter ausgestaltet, benutzt aber auch mndliche berlieferung. Wirnennen Bus der 3. Auflage 1,60 'Eans Pfriem' (Gr. 178). 1,02 'Ei so bei'(obeu 8,643r). 1,06 'Ungleichheit der Stnde' (Gr.180). 1,119 'GevatterTod' (Gr.44). 1,137 'Die sieben Schwaben' (Gr. 119). 2, 124 'Der Bren-huter' (Gr.101). 2,137 'Soll ich oder soll ich nicht?' (Gr. 1S9). Vgl.Mackenaen 1, 148.

    Ein Bchlein fr die Jugend, vom Verfaeser deg Volksbchleine(Stuttgart und Mnchen 1884).

    - In eine Rahmenerzblung eind viele

    Mrchen eingefloahten, unter denen '[V. Gri-- mehrere benutzt hat, wieauch frher Aurbacher, ohne aioh zu nennen, mehrere Stcke an dieBrder gescbickt zu haben scheint (oben &648). Wir fhren an: S.07(Gr.25). 71 (Gr.184)" 91 (Gr. 162). 104 (Gr.88). 160 (Gr. 188). 16? (Gr. 185).173 (Gr. 4Z). r74 (Gr.20). 180 (Gr. 8lr. 2A (Gr.1?1). 249 (Gr.189). 252(0r. 107). 282 (Gr.8).

  • IX. Europa, 1. Deutscbland

    I lermann K letk e (1813-1886): Almanach deutscher Volksmr-chen (Berlin 1840). - Von Andreag Schumacher in Wien stammen S. 1'ilansel frcht mich nicht' (Gr.4.01). S.30 'Die Gugelhteriu' (Gr. 179).S.04'Hopfenhtel ' (Gr.65). - Eine Fortstzung ist : H. Kletke: DesBuch deutscher Volkg- und Kindermrchen (Berlin 1840). - Echt igt nurS.230 'Die drei Riesen' (Gr.91. 160).

    H. K Ietk e : Mrchensaal. Mrchen al ler Vlker fr Jung und AIt,1.-3. Band (Berlin 1845).

    - a 211--.303 gtehn 36 deutgche Mrchen aueGrimm, v. d. Ilagen, Kuhn, Stber,Ziaka, Bechstein u. a-

    Joh. Matthias Firmenich (1808-1889): Germanieng Vlker-stimmen, Sammlung der tleutgchen Mundarten in Dichtungen, Sagen,Mrchen, Volkeliedern usw. * 1.--3. Band (Berlin 1841-1866). Die Mer-chen sind hier nicht zahlreich vertreten, doch immerhin strker alg beiLeopold und in den mundartlichen Zeitechriften.

    Ludwig B ec h sie i n (1801--{0): Deutsches Mrchenbuch (Tnipzig1846). - Enthlt 89 Mrchen mit Anmerkungen, die in den spterenAullagen fortgeblieben sind. Die 12. uflage 1863, von L. Richter illu-striert, enthlt 80, die 29. (1874) 48 Nummern. - Neues deutsehes Mr-chenbuch (Wien 1856. - 18. Aufl. Pest 1871).

    Joh. Wilh. W o I f (1817-56): Deutsche Mrchen und Sagen, gesam-melt und mit Anmerkungen begleitet herausgegeben (Leipzig 1846). *Nr. 1-40 sind Mrchen aus Kln, Mnster und aus Flandern.

    Karl Simrock (1802-1876): Deuteche Mrchen, erzhlt (Stutt-gart 1864). Die 78 Stcke entstammen teile den Geeta Romanorum, IlanoSachs und andern lteren Quellen, teils rheinischer Uberlieferung. An-gehngt gind S.368 vier neugriechische Mrchen.

    J. A. Leopold en L. Leopold: Van de Schelde tot de Weich-sel. Nederduitsche dialecten in dicht en ondicht, 1 (Niederlande). 2 (Nie-derdeutschland). 3 (Friesland). Groningen 1882.

    Heinrieh Merkens (1836-1902): Was eieh das Volk erzblt.Deutscher Volkshumor, gesammelt und naeherzhlt, 1.---3. Band (Jene1892-1900).

    Oekar Dhnhardt (187G-1916): Naturgeschicht l iche Volks-mrchen (Leipzig 1888. - 3. Aufl. 1-2. 1900).

    - Deutsches Mrchenbuch, \-2 (Inipzig 1008). - Eine Naehleee

    zur Grimnschen Sammlung aus der gedruekten Literatur, 94 Stckeenthaltend.

    - Schwnke aus aller Welt (Leipzig 1008). - 83 Nr.

    - Natursagen, eine Sammlung naturdeutender Sagen, Mrchen,

    Fabeln und Legenden, 1: Sagen zum Alten Teetament. 2: Sagen zumNeuen Testament. tl-4: Tiersagen, Bd,4 unter Mitwirkung von A. Lwie of Menar (Ieipzig 1907-1912).

    - Vgl.Mackensen 1,368.

    P. Z a u D e r t, Deutsche Mrchen aeit Grimm 1-2 (Jena 1912-23),-

    196 Nr., leider ohne Quellenangabe.

  • l0 Zur Glegchichte der Mrchen

    l. Schwelz.J. Rud. Wyss (1782-1830): Idylleu, Volkssageu, Legenden uud

    Erzhlungen aur der Schweiz. 1-2 (Bern 1816-1822). -

    Die mndlicheberlieferung iet in eine angmesoen poetische Umkleidung gehllt.Die Brder Grimm nutzten dae Werk mehrfach fr ihre Sagensammlung.

    'W. Wackeroagel (1800-1808): Sagen uncl Mrchen aug demAargeu (ZfdA. 3,36. 184i)).

    Aloie Ltolf (1824-79): Sagen, Bruche und Legenden aug denfat Ortcn Luoeru, Uri, Schwyz, Unterwaklen und Zug (Luceru 1886).

    O. Sutermeieter (1832-1901): Kinder- nd Eausmrohen ausder Schweiz, gesammelt und hsg. (Aarau 1869.

    - 9. Aufl. 1878). 03 Nr.

    Dietrich v. Jeoklin: Volketmliches aus Graubnden 1-(Zrich und Chur 1874-1878.

    - Neue Auflage Cbur 1910).

    Hang M I I e r (185a-e7): Aus Davos und Umgebung (Basel 1876).Sam. Singer (geb. 1800): Schweizer Mrchen. Anfang eines

    Kommentareg. 1-2 (Bern 190&-1900). Dazu Schweizer. Archiv 18,28.Eeinr. R u n s o (1817--{6): Schweizer Sagen (Schweiz. Archiv f.

    vk. 13,10L 1000).Joh. Jeger lehner: Was die Sennen erzhlen. Mrcheo und

    Sagen aus dem Wallis (Bern 1006. -

    3. Aufl. 1008).-

    Aq Eerdfeuer der Sennen. Neue Mrchen und Sagen aus demWallie (Bern 1908. 1929).

    - Sagen aus dem Unterwellig (Bagel 1009). - Sagen und Mrchen

    aus dem Oberwallis, mit Anhang von E. Bohtold (Basel 1013).-

    Blmlisalp (Baset 10f).Eanns B c h t o I d : Schweizer Mrchen (Basel 1910). Aus geclruck-

    ten Quellen.W. E. Grif f is: Swiss fairy tales (New York 1920).

    !. El$-Lothrlngen.August S t be r (1808-84): Elssgisohes Volkgbchlein (Straburg

    1842. Von der 2. Aullage erechien our dag 1, Eeft, Mlhausen 1860). -

    Alsatia 185.3, 106. 1868/01, 204. 1878-1870.G. Mhl: Drei Gesohichten (Stbers Eleesische Neujahrsbltter

    1840, U1).J. Westenhoeffer: Mrchen und Erzhlungen aue dem

    Elssser Sagenkreise (Metz 1880).J. Rathgeber, Elsssische Yolksmrchen (Jb. f. Gesch. Elga

    Lothr. 1,86. 1886).Fr. Peterg: Aue lothringen. Sagen und Mrchen (Ieipzig 1887.

    2. Auf,. 1907). I Nr. -

    Mrchen aus Lothringen (Straburg 1888). 6 Nr.-

    Mrchen aue Iothringen (Germ.33,224. e9j}).G. Martzolf l, Drei Volksmrchen aus Rupertsweiler (Jb, f.

    Geeoh. Elsa-Lothr. 18, 206).J. Lefftz, Elsseigche Volksmrchen, erneut an deo Tag ge

    bracht (Gebweiler 1fr)1).

  • lX. Europa, 1. Deutschland

    {. Schwaben.Ernst Meier (1813-40): Deutsche Volksmrchen aus Schwaben

    (Stuttgart 1852. -

    N.A. 1864). - 00 Nr., einfach erzdhlt, mit An-merkungen.

    Anton Bir l inger (18114-01): Volkstml iches aus Sehwaben1,344 (Freiburg i.8.1881).

    - Aus Schwaben 2,302 (Wiesbaden 1874). -

    l i imm mich mit (Freiburg i. B. 1671).

    5. Bayern.Joh. Andr. Schmel ler (1785-1862): Die Munrtarten Bayerne

    (Mnchen 1821).Friedr. P anze r (1794-1854): Beitrag zur deutechen Mythologie.

    Bayerische Sagen und Bruche 1-2 (Muchen 1848-65).Franz v. Schnwertb (1809-86): Aus der Oberpfalz, Si t ten

    und Sagen 1-3 (Augsburg 1867-50). - Vgl . LaBleben, Die Ober-pfalz 10, ll3. 17,32.

    P. J. Bronner (eeb.1800): Bayer isches Schelmenbchlein(Diessen 1911).

    J. L Klarmann (geb.1846) und K.Spiegel : Sagen undSkizzen aus dem Steigerwald (Gerolzhofeu 1912).

    [K. S p i e g e l]: Mrchen aus Bayern (Wrzburg 1914. Bltter zurbayrischen Volkgkunde 8).

    Paul Lang (geb.18?1): Schnurren und Schwnke aus Bayern(Wrzburg 1018).

    E. Stempl iager (geb. 1870): Oberbayr iscbe Mrchen l -z(Alttting tgz4-Z0). Freie bertrrguug von 42 Grimmschen Mrchen.

    C. Oertemelch (ffilberer Staat).Franz Zi gk a (Tschiscbka 1780-1866): Osterreichiscbe Volksmr-

    ehen (Wien 1822). 13 Nr. in der Mundart. -

    N. Auf,. Leipzig 1906.L. Becbsteio: Die Volkssagen, Mrchea uod Legenden des

    Kaisrstaates Osterreich (Leipzig 1841).J. N. VoSl (1802-06): Erzblungen einee Gromtterchens (Wien

    o. J.). Enthlt auch einige deutache Mrchen.Tb. Vernaleken (1812-1907): Osterreiehieche Kinder- und

    Eausmrchen (Wien 1804. -

    2. L.1802. -

    8. A. 1890). -

    Der starkeEana (Veekenstedts Zs. f. Vk. A 200.882).

    J. Latzenhofer: Mrcheo uod Schwnke aus Osterreieh undUngarn (J. Blmml, Beitrge zur dt. Volkedichtuns 1908 S. 100).

    K. Eal ler : Volksmrchen aug Osterreich (Wien 1915). -

    DerArzt wider Willen (Zfvk.20,89).

    P.Z auD e r t : DeutgcheMrchen rus dem Donaulande (Jena 1920).

    u

  • L2 Zur Geschichte der Mrchen

    ?. Vorarlberg.J. F. Vonbun (1824-70): Volkssagen aue Vorarlberg (Wien

    1847. -

    2. A. Innsbruck 1860). * Die Sagen Vorarlberga (Innsbr. 1868.-

    2. A. 1889). - Mrchen aus Vorarlberg (Zs. f. dt. Myth. 2,t73r.A. Drler (1873-1902): Mrchen und Schwnke aus Nordtirol

    und Vorarlberg (Zs. f.Volkek. LA,n8. 1006). -

    Sagen und Mrchen ausVorarlberg (Zg. f. st. Volkek. 14,81. 166. 1908).

    8. Ttnol.Ignaz V. und Joseph Zingerle (1826-92. 1831-91): Tirols

    Volksdichtungen 1: Kinder- und Hausmrchen aus Tirol (Innsbruck 1862.-

    2.Aufl. Gera 1870 63Nr. - 3.Aufl. Innsbr.1911). - 2: Kinder- undIlauemrchen aue Sddeutschland (Regeneburg 1864). ?6 Nr. - 2. Aufl.1910. - Vorher echon einzelnes in der Zs. f. dt. Mythol. 1,463 (1863).2,W4.

    L V. Zingerle: Sagen, Mrchen und Gebruche aus Tirol(Iunsbruck 1869).

    J. N. v. Alpenburg (180&-73): Mythen und Sagen Tirols(Zrich 1867).

    F. Cipolla: Dei coloni tedeschi nei XIII comuni veronesi (Ar-chivio glottologico italiano 8,247. 1882: fiabe).

    Alois Mengbin: Aus dem deutschen Sdtirol (Meran 1884).B,F r e8c u ra : Fra i Cimbri dei sette communi vicentini, leggende

    fantastiche (Arebivio ilelle trad. pop. 10,489. 189?).Helene R, a f f : Geschichten aus dem Etschland und aus dem

    Stubai (ZfVk.9,77). -

    Tiroler Legenden (Innsbruck 1924).J, B a ch e r : Von dem deutschen Grenzposten Lusern in Sdtirol

    (ZfVk. 10,800. 407. 11,28. 169. 2e0). -

    Die deutsche Sprachinael Lusern(Innsbruck 1906) S.81 'Mrcben, Segen und Geschichtcheu'.

    A. Baragiola: Fiabe cimbre dol vecchio Jeckel (rchivio 22,451. 1906).

    e. Oestenelch (Landrchaft).Am. Baumg8rten: Aue der volksmigen ber l ieferung der

    Eeimat 1-3 (Linzer Musealbericht 8.24.29. 1802-70).A. Eein: Ein obersterreicbisches Mrohen (Zs. f. et Vk.2,213.

    1896).J. Polgterer: Schwnke und Bauernerzhlungen aus Nieder-

    Ogterreich (Wien 1008. Futilitates Bd.Z).C. Calliano : Niedersteneiehischer Sagenschatz 1-3 (Wien

    1SZ4*I28I. Darin auch einige Mrohen.

    10. Stelermart.F. I I w o f : Die ungleichen Kinder Evas (Germ. 10, {20. 1806).

    -

    Yom Hahnrei+'er (7n, f. Vk. 8,820).

  • IX. Europa, 1. Deutschland

    P. Schlosger: Der Sagenkreis der Pobtela (Marburg a. Drau1012).

    V. v. Geramb: Steirische Volksmrchen (Zs. f. Yk. 28, 120).11. Krrrten.

    V. Pogstscbnigg: Mrehen aus Krnten (Car inthia 56--50.186H0). 10 Nr.

    Fr. Franzisci: Carinthia 6--68 (186H8). - Culturstudienber Volksleben, Sitten und Gebruche in Krnton (Wien 1870 S.87).6 Mrchen. - Mrchen aus Krnten (Klagenfurt 1884). 10 Nr. - Sagenund Mrchen aus Krnten (Klagenfurt 1884). 11 Nr.

    Georg Graber: Sagen aus Krnten (Leipzig lgL4,4.Aufl. 1027).613 Nr.

    W. Tschinkel: Volkstmliche Erzhlungeu aun Gottschee (Ze.f. st. Vk. 17,81. 1011).

    - Gottscheer Volkstum (Gottscbee 1931) S.39:

    4 Mrchen.11. Ungarn.

    G. Zeynek: Ein Beitrag zur Sa-mlung dee Volkstmliebeaim Temesoher Banat (N. Laueitz. Magazin 42,302-49. 1866).

    Joh. R. Bnker (t 1016): Schwnke, Sagen und Mrohen inheanzischer Mundart (Leipzig 1900). 113 Nr.

    - Vorber in der Zg. f. gterr.

    Volksk. H (1897-98) und Zs. f. Volksk. 7--A (189?-98). * Was mirder alte Mann erzhlte. Mrchen aus dem Burgenlande (Mnoben-Glad-bach 1920).

    S. Graf : Hianzische Mrcben (ZfVk.24,20).lt. Stebenbryen.

    Joseph Ealtrich (1822{0): Deutsche Volksmrchen aus demSachgenlande in Siebenbrgen (Berlin 1850). 78 Nr.

    -

    4. Aufl. (Wien1886). 119 Nr. Daau Briefe der Brder Clrimm.

    - 4 Mrchen aus dem

    Naohle (Die Karpatben 4, 1,8. 147.216. 191S-11). -

    Vgl. Zur deut-sehen Tiersage (Progr. Schburg 1866 - Zur Volkskunde der Sieben-brger Sachgen 1886 S. 1-104). Nachtrag voa M. Sehuller: Kbl.f. giebenb. Ldesk. 8,126. 1886.

    F. W. Schueter (1824-1014): Deuteche Mytbea aue eieben-brgiscben Quellen (Archiv deg V. f. siebenbrg. Landeskunde n. F. 9,100.401. 10,66. 1870).

    Fr. Fronius : Aus dem Volksmunde (Kbl. f. siebenb. Landeek.6,13i | .18&3).

    - J. Wsgner: Zur Volkskunde aug Draae (ebd.17,

    108. 1894). - J. Eerbert: Zwei Mrehen sus Alzen (ebd.21"69.

    1898). -

    Pauline Schullerus: Schsische Volksmrehen aus Alren(ebd. 22, rl--O).

    F. Schuller: Aue dem rclen- und Sagenachatz der Sieben-brger Saehsen (Wieu 1806),

    O. Josef , E. Ungar, E. Sehlandt: Mrrhen (Die Kar-pathea 4,4188. 073. 6,177. 1:0ll-12r.

    l3

  • 14 Zur Geechichte der Mrchen

    E. Magchke: Sacbeen-Mrehen aug Siebenbrgen (Potsdam1026). Nach Ealtrich.

    Ad. Schullerus (1864-1028): Geschichte vum Tscbiripik (Erme-stadt 1928). - Siebenbrgiechee Mrchenbuch (Hermannstaalt 1030).

    14. Luxemburg.E. de la Fontaine: Luxemburger Sagen und Iegenden (Lurem-

    burg 1882).N. Gredt: Sagenschstz dee Luxemburger Landes. Luxemburg

    1886 (Publ. de la section bist. de I'institut de L. 37,243-303).N. Warker: Wintergrn. Sagen, Gesobichten, I*genden und

    Mrchen aug der Provinz Luxemburg (2. Aufl. Arlon 1800).15. Heeren, Nassau, Waldeck.

    J. W. Wolf (1817-66): Deutsche Hauemrchen (Gttingen 1861.1868). 61 Nr. aus Darmstadt, dem Odenwalde uad der Bergstrae.

    -

    Fairy talee, collected in the Odenwald, with a preface by B. E.Mack enzie (Iondon 1857). I l l . v. W. Earbey.

    - Vom Mrchenquell

    im Odeawald, heg. von K. Pleuzat (Leipzig 1931). - Heseische Sageu(Gttingeu 1853). ?78 Nr.

    - Vgl. Zs.f.dt.Mythol. 1,224: Tiernrcheu.

    K. Lynoker : Schwarzenbijrner Streiche (Eessisches Jehrbucb1864,232).

    L o t s o h : Aulzeichnungen aus dem Munde des Volkeg beiSchlchtern (Zs. des V. f. hess. Gesch.0,350.1864).

    W. v. Plnnies (t 1871): Zwei Odenwlder Mrchen (Zs. f. dt.Mythol. I,69. 2,373. 1861-62).

    L. Curtze (1807-?0): Volksberlieferungen aug dem Frgten-tum Waldeck (Arolsen 1860). 37 Mrcben.

    Joe. Kehrein (1808-76): Volkssprache und Volkesitte imEerzogtum Nasgau 1-3 (Weilburg 1802).

    A. Ra8mann: Ein Siegfriedsmrchen (Germ. 8,378. 1863).Ph. Hof f meister: Eeegische Volksdichtung (Marburg 1889).Th. Bindewald: Oberhessisches Sagenbuch (Frankfurt a.M.

    1873).F. Tewaag: Erzhlungen, Mrchen, Sagen und Muodarten aue

    Hessen SJitJl?"t:83t""rcr.i*le schwnke (Eess. Bl. r. vk. 2,110.

    4,146. 210).. E. Hepding: Schiklbrgergeschichten aus Eessen (ebd. 1&104).O. Stckrath: Mreheu der Heimat (Meleungen 1S24).

    lC. Rhelnlend.J. S. Schmitz: Sitten und Sagen des Eil ler Volkes 1-2 (Trier

    1866-68). -

    Vgl. Za. f. dt. Mythol 2,884. 1856.K. Simrock: Ein Mrchen aus Cleve (Zs. f.. dt. Mythol. 2, 18.

    1864) und dio oben S. I angefhrten Mrohen von 1860.

  • IX. Europa, 1. Deutechland

    G. Eenen: Volkgmrchen au8 Rbeinland und Weatlalen(Wuppertal-Elberfeld 1932). 30 Nr.

    17. Franken, Erzgeblrge, Bhmenvald.Joseph R a n k (1810-90): Aug dem Bhmerwalcl (Leipzig 1&ltl.

    Prag 1017).Friedmund v. Arnim: Hundert neue Mrchen im (Bhmer)

    Gebirge gesammelt 1 (Charlottenburg 1844). 20 Nr.C. M. Blaae: Vom unzufriedenen Wolf (Germ. W,412.7879).A. L. Stief el: Ein Eulenspiegelstreich (Zs. f. Vk. 6,208).F. Pf af f (geb. 186): Mrchen aus Lobenfeld (bei Meckegbeim

    in Baden) in der Festsobrift lr K. Weiuhold, StraBb. 1896 S.62 undAlemannia 24,t79. 28,79.

    18. Sachsen, Thllrlngen.G. Fr. Sler lz ing: Ein Mrchen aus Thr ingen (Za. f . d. .8,

    292. 18rti!). Oben 3,379.Emil Sommer (1819--46): Sagen, Mrchen und Gebruche aue

    Sacheen und Thringen 1 (Halle 1840).C. L. Wucke (1807-$3): Sagen der mittleren Werra (Eigenacb

    1864. 2. Aufl. 1891. 3. Aufl. 1021).. Witzschel : Kleine Bei t rge zur deutechen Mythologie,

    Sitten- und Eeimatkunde aus Thringen 1-2 (Wien 1866-78).K. Gress: Eolzlandsagen. Sagen, Mrchen und Gegchiebten aue

    tlen Vorbergen des Thringer Waldee (Leipzig 1870. 2. Aufl. 1800).R. Eisel: Sagenbuch der Voigtlnder (Gera 1&71).V. Sommer: Volkgt' imlichee aus dem Saaltde (Mitt, f. Gescb.

    u. Altert. zu Kahla 6, 114. 1904).Curt Ml ler : Lgenmrchen (Mit t . f . echs. Volksk.6, nr .O.

    1910).le. Bhmen, lllhren.

    J. A. Taubmann: Mrchen und Sagen aue Nordtrhmen, auedem Volkgmunde geeanmelt (Reicheuberg 188?).

    Will ibald Mller: Beitrge zur Volkskunde der Deutschen inUhren (Wien 180t|).

    Aloie John (geb. 1860): Mrchen und Schwnke dee Egerlandee(Unser Egerlanil 4,3. 1900).

    G. C. Laube: Volkgtmliche berlieferungen aug Teplitz undUmgebung (Prag 1890.

    - e A. $02).

    Marie Koich: Deuteche Volksmrchen aus Ubren (Kremsier1808. 1m6).

    D. Streti l: Volkelegendel eu6 dem Bhmerwald und uhland(Zs. r. Vk. 17,100).

    J. B I a u : Schwnke uld Ssgen aus dem Bbnerwalde (Blltmnl,Beitrge z dt. Volksdichtung 10m S. 12g).

    15

  • 16 Zur Oeschichte der Mrohon

    A. Al t r ichter: Sagen aus der Ig lauer Sprachinsel ( Ig lau1920).

    G. Jungbauer : Bhmerwald-Mrchen (Passau 1923).K. Lichtenf eld: Mrchen in der Mundart aus dem Gelteah-

    gau (Leitmeritz 192e).2ll. Laucltz.

    Th. Pescheck (Bschings Wchentl. Nachrichten f. Freundedes Mittelalters 1,i156. 2,17. 1816 - K. Ilaupt, Sagenbuch der Lausitz1802-0'3, 2,197).

    Moriz Haupt (1808-72): Drei oberlausitzische Mrchen (Zs. f.dt. Altert. 1,202.2,369. 481. 1841--42). Vgl. oben 3,322.2,302. 3,3i!8.

    tl. Sohleslen.I I . Fischer: Ein Mrchen aus Schlesien (Zs. f . dt . Myth. 1,310.

    1863).G. Freytsg (181G-95) steuerte zu H. Prhles Kiuder- und

    Volkgmrcheu 1853 Nr.3,30,31 bei.E. J. Reimann: Das Mrchen vom dummen Hans (Zs. f . dt .

    Mrth. 2,386. 1856).C. W. Pegchek: Volkssagen und Mrcheo der Schlesier (1800).K. Bartsch (1832-{8): Schlesische Mrchen und Sagen (Schles.

    Provinzialbltter n. F. 3,224. 4,26. 9L. 1804-46).Ant. Peter: \,relkgfiimlishes aus sterreich-Schlesien 2: Sagen

    und Mrchen, Bruche untl Volksaberglauben (Troppau 1867).Philo vom Walde (d. i. J. Reinelt): Schlesien in Sage uod

    Brauch (Berlin 188t1).A. Bartsch: Mrchen a,us der Grottkauer Gegencl (Ober-

    echlesien a 240. 1904).P. Drechsler (geb. 1801): Mrchen und Sagen aus Ober-

    achlesien (Mitt. f. schleg. Volksk. 11,94. 1904).A. Schil ler: Schlesische Volksmrchen (Breslau 1907).R. Khnau (Seb. 1868): Schlesische Sagen (1--4 (Leipzig

    $1H). 1349 Nr. - Vgl. Mitt. f. gohles. Volksk. 2,102. 3,49. -Sagea aus Schlesien (Berlin-Friedenau 1914).

    F. Przibil la: Oberschlesische Sagen und Mrchen (Breslau1C13).

    Elisabeth Grabowski: Was mir die schwarze Karlin erzhlte(Breglau 1918).

    - Sagen und Mrchen aus Oberschlesien (Breslau

    LUZz).A. Modelhart: Mrchen und Schwnke in schlesischer

    Mundart (Zs. f. Gesch. sterreichisch-Schlesiens 13,98-108. 1918).

    H. Janosch: Unsre Eultschiner Eeimat ia Sagen uad Mr-cheo (Ratibor 1924).

  • IX. Europa, 1. Deutgohland

    P. Gorzel: Beim Federngchleien erlauaohte Erzhlungen,niedergeschriobeo von Volksechlern (Oppelo 1028).

    W. Schremmer: Scblesische Mrchen (Langensalza 1028).W. E. Peuckert (geb. 1801): Schlesieng deutscbe Mrcheu

    (Breelau 1982). 30? Nr. Anmerkungen sollen im zweiten Bande folgen.

    D. Norddeutrchland.Adalbert Kuhn (1812-81) und \[ ' i lh. Schwartz (1821-00):

    Norddeutscbe Srgen, Mrchen und Gebruche (Leipzig 1848).G. Schambach (1811-?9) und Wilh. Ul ler (1812-90):

    Niederechgiche Sagen und Mrohen (Gttingeo 1866).J. v. Hrr ten und K. Eenniger: Niederechgische Yolke-

    mrcheu und Sohwqke 1-2 (Bremen 1908). Fest alles aus gedrucktenQuellen. - Aua Nieder$chsene Mrchenschatz (Eildosheim 1020).30 Nr. aug bekanntes $6mmlungsa.

    tt. Weralen.Fr. Woeste (18l-78): Volksborlieferungpo dsr Grafgchatt

    Msrk (Iserlohn 1848. 1880). - Vgl. Zs. f. dt. Mythol. 1,330. 468. 400.a 884. 8,300 (186$-66). Z. f.. d,. Munderten 8, 286 (1860).

    Ad. K u h n : Segen, Clebruche und Mrcbeo aus Weetfalen 1-2(Leipzig 1860). 2,219 stehen 28 ll.rohen.

    O. Weddigen und E. Hartmann: Der Sagenschatz lV'eet-faleng (Minden 1884).

    P. Bahlmann (gBb. 1867): Mnsterlndieche Mrchen, Sageu,Lieder und Gebruche (Mnster i. W. 1898). 18 Mirchea nsch Grimm.

    'W. 0 e k e : Dorfmrohen aus dem Paderbornschen (Zs. f. rbein.Yolksk. 0, e3. 1000).

    O. Schell (geb. 1868): Ein bergisches Mrchen (ebd. 18,204.1910).

    K. Wehrhan (geb. 1871): Alte und neue lf,rchen aus demTeutoburger Walde (Detnold 1928). 10 Nr. aus Qjimm.

    lC Etnnover, OldcnDura.C. und Tb" Colshorn: Urohen und Srgen (Eanoover 1864).

    - Dezu Nieilersaohso! t" gf. 110. 811 (1800).K. S e i f r r t (18{6) : Sagen, lf,rchen, Schwnke und C}rebruohe

    aue Eildsbeim 1-2 (Gttinson 186{-{0. -

    8. Aui. Hildeeheim 1914).Ludw. Strecterjan (1885-{1): Aberglaubeo und Sagen aus

    dem Eerzogtum Oldcnburg 1-2 (Oldenburg 18fff. -

    2. erweiterte AufLvon K. Willoh 1-2. Oldenburg 1000).

    E. Schmidt: Drci trchen .u! dom Ammerlande (Ausland1yr2, $0 f.).

    J. BrriDg: Das Setorlrnd 1-2 (Oldenburg 18tf-1901).4288sehr trohcnO rl r l, Ilrolr-lrlctrr|t v.

    t?

  • 18 Zur Geschichte der Mrchen

    Wilh. Busch (1832-1908): Ut ler Welt. Volksmrchen, Sagen,Volkslieder und Reime gesammelt (Mnchen 1910). 41 Mrchen, z. T.vorher im Nd. Kbl. 20-24. 1000-1903. Vgl. Mackensen 1,361.

    E. Lorenzen: Plat tdeutsche MrcheD aus West la len (Biele-leld 1923). Nichtg Neues.

    26. 0stlrlesland.H. G. Ehrentraut: Fr ieeischeg Arcbiv Bd.2 (Oldenburg 184).K. Di rksen (186G-103): Kteldmke (2. f. Vk. 3,00). - Asar

    und Gemir (ebd. 3,336).20. Schleswlg-Hobteln.

    Karl Mll enhof f (181&-&l): Sagen, Mrchen uud Lieder derHerzogtmer Schleswig, Eolgtein und Lauenburg (Kiel 1845. 1809).Mit wertvoller Einleitung. - Neue usg. von O. Mensing (Schleswig1921). Mit neuen Anmerkungen.

    J. Diermissen: Ut de Musskist (Kiel 1862).H. Handelmann: Zur Sammlung der Sagen, Mrchen und

    f,ieder der Herzogtmer. Nachtrge (Jb. fr die Landesk. Schleswigs10,28. 1869. Ze. f. schlesw.-holst. Gesch. 11,220. 1881).

    R. Hansen: Ditmarsische Mrchen (Zs. f. schlesrv.-holst. Ge-scbichte 7,27 . lgn).

    H. Rohl f und E. Ziese: Geschichte Ahrenbergs (Ahrensburg1882).

    Eeinr. Carstens (t 1910): Ditmarscher Mrchen (Am Urds-brunnen 3. 6. 7). - Die sieben Grafen (2. f. Vk. 2,201. 1892). -Von der Knigstochter, die nicht lachen konnte (ebd. 3,456).

    H. Esehenburg: Volksmrchen aus Schleswig-Holstein (DieHeimat, Kiel 1897, 17. 63).

    Wilh. Wisser (geb. 184t1):Volksmrchen aus dem stl ichenIlolgtein (Die Heimat, Kiel 1809-1003. 40 Nr.).

    - Wat Grotmoder

    vertellt, ostholsteinische Volksmrchen 1--3 (Jena 1004-1909). -

    Plattdeutsche Volksmrchen 1-2 (Jena ISL4-I -

    Das Mrchen imVolksmund (Hamburg 1925).

    - Auf der Mrchensuche (Eamburg 1926).

    - Einzelne Mrchen auch in der Zs. Niedergachsen 1902-{7, im

    Eutiner Kalender u. a. Vom Meieterdieb (Ze. f. Vk. 13,301). VomSobweinehirten und der Knigstochter (ebd. L4,432'). Vorr tapferenSchneiderlein (ebd. 22,166). Vom Ritt auf den Glasberg (ebd. 26,305).Die Scheune brennt oder die sonderbaren Namen (ebd. 28,136).

    G. F. Meyer (geb. 1878): Ik will di wat vertelln. HolsteenschVolksmrchen (Garding 1916).

    - Uns' Tiern. Allerhand Snaek unRiemels (Garding 1916). - Tiermrchen (Garding 1916). VSl. Heimat\Fn.

    - Rtgel und Rtselmrchen. 1920.

    - Dumm Eang. 1921.

    -

    Lo'ntrger Dnken. 7522. -

    Mannshand baben (Eamburg 1926). -

    Plattdeutsohe Volkemrchen und Schwnke (Neumnster 1026). 2?7 Nr.-

    Op'n swarten Slo (Zs. f. Vk. 87, 117).

  • IX. Europa, 1. Deutechland

    til. Harz, Braunschwelgr Anhalt.Heinr. Prhle (1822-95): Kinder- und Volkemrehen (Leipzig

    1863). 81 Nr. - Mrehen fr die Jugend (Ealle 184). 04 Nr. -Mrchenetrau (Berlin 1882). 29 Nr.

    August E y : Harzmrchenbuch, oder Sagen und Mreben aug demOberharze (Stade 1802. Wernigerode 1886).

    E. Damkhler: Der Wolf mit dem Wockenbr iefe (2. f . Vk.3,189. 1893).

    t8. Magdeburg.Ph. Wegener (geb. 1848): Sagen und Mrcben des Magde-

    burger Landee (Geschichtsbltter f. Magdeburg 16,60. 1880).

    20. Brandenburg.Fr. H. von der Hageu (178G-1856): Erzhlungen und Mrcben

    7,?7. 2,&34 (Prenzlau 1826-20). Fnf 'heimische Mrchen' aus derUokermark, die beiden ersten schon 1812 bei Baching gedruckt.

    Ad. K u h n : Mrkieche Sagen und Mrchen (Berlin 1843) S.20118 Mrchen.

    A. Engel ien (1832-10O3) und W. Lahn: Der Volkemund incler Mark Brandenburg 1 (Berlin 1888).

    K. E. H a a I e : Sagen aus der Grafschaft Ruppin (Neu-Ruppin1887).

    K. Gander (geb. 1866): Niederlaugitzer Volkseageu, vorneh-l icbaus dem Stadt- und Landkreige Guben (Berlin 1894).

    E. W. Land (: IVeitland): Stcke des Volkglebeng der Ucker-mark (Prenzlau 1012). S. 101 'Wovon gie erzhleu.'

    t0. ltlecklenbura.J. Mugsus: Mecklenburgische Volkemrcben 1-14 (Jahr-

    bcher f. mecklenburg. Geechichte 6,74. 1840).Fr. Latendorf (1831-98): Drei Rtselmrchen aue Mecklen-

    burg (Germ. 17,94. 1972).K. Bartsoh (1832-{8): Sagen, Mrcben und Gebruche aue

    Mecklenburg 1-2 (Wieu 18?9). 1,409 : 88 Mrchen uud legenden. -

    Vgl. Mackensen 1,174.R. Wossi dlo (geb.1869): Mecklenburgieche Yolkeberlieferun-

    8en 1: Rtsel. 2: Tiere. 8: Kinderwertung. 4: Kinderreime (Wismar1807-1981).

    - Aue dem Lande Fritz Beuterg, Eumor in Sproche uail

    Yolkgt'm Uecklenburgs (Leipzig 1010).Chr. Richter : Volksmrchen eus Mecklenburg (Niedereaebseo

    4,L4.An.89. 1898).

    19

  • 20 Zur Oesohichte der Mlrchen

    tl. Pommern.R. B s i e r : Der betrogene Teufel (Ze. f. dt. Mythol. 2, 147. 1866).A. Ruge: Aus lrherer Zeit (Borlin 1802). 1,104 ein Leusohen.O. K noop (1863-1931): Volkssagen, Erzhlutrgen, Aberglaubeo,

    Gebruche uncl Mrchen aus dem gtlichen Hinterpommern (Posen1886). Nachtrge: Am Urdebrunoen 0-?. Bltter f. pomm. Volkek. 7. -Bltter fr pommelgehe Yolkekunde 1-10, zusammen mit A. Haashsg. (Labee 1893-1002). Darin Mrcben aufgezeichnet von A. Archut,F. Asmus, A. Brunk, G. Gaucle, A. Ilaas, A. Heller, U. Karbe, B. Kay,W. Koglin, G. Langenmayr, R. Pelz, E. Pfeff, E. Porath, Benu,W. Bexilius, F. Sehreiber. - Sohmied Eisnhart (Zs. f. Yk. 8,226). DerGeeundheitsbrunnon (obd. 28,124). Schwnke (ebd. 28,13?).

    Ulr. Jahn (1861-1900): Sohwnke und Schnurren aus BauernMund (Berlin 1800).

    - Volksmrchen aus Pom-ern 1 (Norden 1891).

    - YgL Dae Volksmrchen in Ponmern (Nd. Jb. 12, 161. 1887).

    A. E a a s : Rgensche Srgeo und Mrohen (Greifswald 1891.6. Aufl. Stettin 1920).

    - Sohnutren, Schwnke und Erzhlungen von der

    Insel Rgen (Greifswald 1899).F. Asmus und O. Knoop: Sagen unil Erzhlungen aus den

    Kreise Kolborg-Kslin (Kolberg 1898). - Kolberger Volkshumor (Ke-lin 1921r).

    A. Brunk (18&3-1921): Volkgkundliches aus Garzigar (Labes1001 Aus Bl. f. pomm. Volkskuntle 9).

    H. Findeisen: Sagon, Mrahen und Sehwnke von der InselEidrlensee (Stettin 1926).

    tl. ()rt- und WertpreuSen.. W. F u n c k : Von eiaem Bratwrgtchen (Neue preuB. Provin-

    zialbltter 1,226. 1846). Kuigin untl Frosoh (ebtl. 0,313.1848). ZweiRtgelmrchen (ebtl. 8,879. 1840).

    Elisabeth Lemke (a9-026): Volkst'mliohes aus Ostpreuen1-3. (Mohrungen 1884. 18S1. Allenstein L800)"

    - E. L und G. S o ra -

    merf eldt: Drei Mrchen aus Ostpreuen (Zg.f.Vk. 16,844).A. Treichel: Neokmrohen (Altpreu9. Mtechr. tr/,880).J. Bolte: Eine Mrchendichtuag von Corneliue Roose (Altpreu.

    lfitgohr. 36, 145. 1808).E. L f iecher: Grammatik und Wortsohatz der plattdeutschen

    l[undart im preu. Samland (Halle 1800). 5.249 fnf Mrchea in derlfuadart.

    K. F. Beltua: tr(rohen aus OstpreuBn (Kattowitz 19l).P. Behrend: Mrohensohatz. lfirehen in Westpreuen gesarn-

    melt und nach dem Volksmunale wiedergegeben (Dauzig 1908). 26 Nr.Th. PreuB: fiersagen, lf,rahen uad Legentlen in W'estpreuen

    geermmelt (Danzig 1912).K. Pleozat: Der Wundergerten (Leipzig L9,8,. 1:r. Auch

  • IX. Europa, 1. Deutsehland

    litsuioeb und mesuriscb. - Die oet- und westpreuiscben Mrcben undSchwnke nach Typen geordnet (Elbing 101. Prussia tl'); t9l. Za.t.deutscho Bildung 1927, 643--{4. - Vom Volkemrchen in Ost- uoalWestpreuen (Nd. Zs. f. Volksk. 4, 178).

    - Die goldene Brcke, Volke-

    mrchen (Leipzig 1031). 24 Nr.M. Schemke: Wat Ohmke vertllt. MrLee und Powjooskea

    (Danzig 1921).C. Stani tzke: Eeimatmrcben aue Danzig und Pomerel leu

    (Danzig 1024).J. R i n k : Tattedi. Mrchen, Lieder, Spriehwrter in Koschneider-

    Mundart (Danzig 1024).E. v, Ol f ers-Batocki : Tohus ie tohug. Mrchen aus Ost-

    preuen in gamlncliech-natangischer Mundart (Knigeberg 1920). Vgl.Zs. f. Vk. 38,287.

    E. Grudde: Plattdeutsche Volkemrchen aus Ostpreuen. MitNachwort von W. Ziesemer und J. Mller-Blattau (Kuigsberg 1fr11).

    tE. Poren.O. K n o o p (18&3-1081): Sageu und ErzhlungeD au! der Provinz

    Posen (Posen 1893). -

    Posener Geld- und Schatzsegen (Progr. Bogaeen1908). - Posener Mrchen (Progr. Rogasen 1000). - OetmrkisoheSogen, Mrchen und Erzhlungen 1 (Lisga i. P. 1900).

    - Rogasener Fa-

    milienblatt 1-1? (Beilage zum Rogasener Wochenblatt 1901-1914). -Volkstmliches aus der Tierwelt (Rogasen 1906).

    - Aue dem Posener

    Lande 3,13. ?0. 187. 348 (1902). - Sagea der Provinz Posen (Berlin-Frie-denau 1013).

    E. K o n r a d : Neuee Mrchenbuch (2.Aufl. Lieea i.P. 1900).-Aueder Eeimat, fr die Heimat 1-7 (Monatliche Beilage zur SamotschinerZeitung 1006-11).

    tl. Pcnnrylvanlen.W. J. Eoflman: Folklore of the Pennsylvania Germane It[:

    Talee (Journal of american folk-lore 2, 101-197. 1880).E U.Fogel: Beliefs and superetitione of the Penneylvaaia Ger-

    mang. 1916 (zitiert im Journal of am. folklore 8a 186).

    t5. Deutrche Judcn ln Polen und Rultald.Die Juden haben nicht blo im Laufe deg Mittelaltcrg ale ltber-

    getzer hebriecher utrd arsbiecher Schriftwerke eine wiohtige Ver-mittlerrolle gespielt 1), sondern auch ihr Intereeee an der nstionsleD

    2l

    t) ld. Steiaschneider, Die hebriecben bergetzungeu des lfittel-alters (188). Oben 4,860--S00.

  • 22 Zur Geschichte der Mrchen

    Literatur in Deutschland durch eigene Beteiligung erwiesen. Dieseuerte eieh durch Bearbeitung von Volksbehero in ihrer jdisch-deutschen, mit hebrieehen Beetondteilen stark vermischten Mund-art, und zwar sowohl des Eulenspiegel, Fortunatus, der sieben weisenMeieter von Rom und der Schildbrger, wie der Rittergeschichtenvon Dietrich von Bern, Meister Hildebrand, Bovo von Hanston,Knig Artus flof, Wigalois, Floris und Blancheflor, Sigmund undMagelone, Kaiser Octevian u. a. 1). Es ist daher nicht auffllig,da in dem jdiseh-deutschen M &' I g e h

    - B u ch (Geechichtenbuch),

    das ein wegtdeutecher Jude gegen Ende deg 16. Jahrh. zur Unter-haltung seiner Stemmesg:enoesen, besonders des weiblichen Cle-schleehtg, aus dem Talmud, Midrasch und anderen Quellen zus&mmen-stellte, auch deutsche Mrchen mit einem fremden Gewande um-kleidet auftreten t). Das Werk, dessen erster erhaltener Druek ausdem Jahre 1602 stammt, wurde mehr als zwanzigmal aufgelegt undmit neuen Geschichten vermehrt, Einige Nummern daraus wieder-holte der Gieener Professor Elelvieus in seinen Jdischen llistorien(1611-12, neue Aufl. 1617); wortgetreue Proben in hebrischenLettern gab 1699 Wagenseil in seiner Belehrung der jdisch-teut-schen Red- und Schreibart S.324.

    Seit der 2. Hlfte des 18. Jahrhundertg wandten sich die deut-schen Juden unter dem Einflu Moses Mendelssohns und seiner Ge-sinnungsgenossen von der unbeholfenen Mischmundart der Pflege derreinen deutschen Sprache zu. Doch erhielt sich dag Judendeutscheoder Jiddigche in den polnischen und ostslavisehen Lnderu und er-lebte eogar eine gewisse literarische Bltet). In diesem Dialekt sindauch die Proben von Volksliedern, Sagen und Mrchen abgefat, diewhrend der letzteu Dezennien aus dem Munde jener Ostjuden, diesich auch nach Amerika und Palstina verbreiteten, yon eifrigenVolkskundlern aufgezeichnet wurden. Meist freilieh bielten diese nut

    r) Steinschneider, Arehiv fr Literaturgeschiehte 2,18 (1872). Kar-peles, Geschichte der jdigchen Literatur r 2,3tt6 (1921). Weidenmller,Das Volkebuch von Wigaloie (Diss. Gttiugen 1910). L. Landau, Atthu-rian legends (Leipzig 1912).

    r; Vgl. oben 2,63i!. 3,32. 6L. 222. M. Grubaum, JdischdeutscheOhregtomathie 1.882 S. 386-468.

    r) M. Wiener, Eistory of yiddisch litetature (New York 1809),

  • IX. Europa, 1. Deutechland

    bei den Liedern die wrt l iche Wie.lergabe fr ntigr); die Mrchenwurden von Tendlau, Biegeleisen, Segel , Wiener,El i agberg iu deutsche Schr i f tspreche umgeschr ieben. Nur OI -v a n g e r hat in seiner reichhaltigen Semmlung 'Roginkess mitMandlen' auch die Progastcke genau im Wortlaut wiedergegeben unddurch Funoten das Verstndnis des zunchst fremdartig wirkenden'I'extes ermglicht. Von der Umformung bekannter Mrchenstoffe gibtseine Nr. 285 ein Beiepiel: aus dem Paten des Todes iet wie beiHanauer (oben 1, 388) ein leiblicher Sohn des Todesengels (Malach-hamowess) geworden, und der befriedigende Schlu wird in der Weiseron Machisvellis Belfagor durch die Flucht des Todes vor dem beenWeibe herbeigefhrt. 1925 ist in Wilna ein Jiddischeg wiggenechaft-liches Institut begrtlndet worden, dae auch die Volkgkunde pflegtund ein (Hantbichl far Samler' (1929) berausgegeben hatt). Mitden auf ltere literarische Quellen zurekgehenden Sammlungenjt idischer Sagen s) haben wir uns hier nicht zu befassen.

    L A. F rankl : Libanon, ein jdisches Famil ienbuch (Wien 1865.Breslau 1884).

    A. M. Tendlau: Fel lmeierg Abende. Mrcheu und Geechichtenaus grauer Vorzeit (Frankfurt a, M. 1860). B0 Nr., zum Teil aus demMa'asehbuch.

    L. Kompert (t 1886): Bhmieche Juden 1,284 (1800): Mrcbenaus dem Ghetto.

    M. Reischer; Scha'are Jerugcbalaim (Warschau 1879). Vgl . M.Landau, Magazin f. die Lit. des Auslandes 1884,372.

    Juclendeutgche Sagen (Am Urquell 6, 183. Der Urquell n. F. 1,344.1897).

    r) L. Wiener, Popular poetry oI the Russian Jews (AmericanaGermanioa z,I,L 2,88. 1808). S. M. Ginsburg und P. S. Marek, Jev-rejskija narodnyja pesni v Rosgii (St. Petersburg 1901). J. S. Caban,Yiddieh folk-songa (New York 1912). Mitt. f. jd. Volkskunde 18, 104.17, 46. 88, 160. 37, l. 44,126. 46,t2. 48,t2. 49,10.

    r) pas jiddiache wissenschaftliche Ingtitut 1926-1028 (Berlin 1929).r) L. Gottlieb (1821), E. Eurwitz (1828), R. J. Frstenthal (1836),

    D. Oltensoser (18i|9), M. Iatterie (1847), H. Jolowiez (1849. 1860), L. A.Frankl (1801), G. Levi (18&9), D. Cagtelli (1809), B. Kuttner (1902-00),L. Ginzberg (1909-18), M. Jacob (1000), E. L. Eeld (1912), S. Rappa-port (1913), J. I^ewner (1916), Bin Gorion (- Berdyczeweki. 1016-27),J. Bergmann (1910) u. a. Vgl. obes 4,310.

    23

  • 21 Zur Oeechichte der lfrchen

    H. Biegeleisen: Jdiechdeutsche Erzblungen aus Inmberg(Zg. f. Volkek. 4,209. 1894).

    B. W. S e g e I [eig. Schiffer]: Materyaly do etnografii tyd6wwschoduio-galieyjskich (Krakau 18gil. Aus Zbi6t !7,2,201. m Urquell6, 18tl).

    - Volksmrchen der Judeo, aue dem Volksmunde gesamnelt

    und bersetzt (Aus fremden Zungen 1002, Heft 3-4).M. Grunwald: Mrchen uud Sagen der deutschen Juilen (Mitt.

    der Ges. f. jd. Volksk. 1,72.'2" 1--36. 1898).Bibliographie neuhebrischer Kindermrchen (Revue des 6tudee

    juives 40,277.75W).L. W iener : Mrchen und Schwnke russischer Juden in Amerika

    (Mitt. d. Ges. f. jd. Volkek. 10,98. 1902. 18,09. 1906).J. E. Eanauer: Folk-lore of the Eoly land, moslem, christian

    and jewish (Lonilou 1007).M. Buber: Die Gegchicbte des Rabbi Naphmen, nacherzhlt

    (Frankfurt 1009).J. Brandeis: Sippurim. Ghettosagen, jdiscbe Mythen und

    Legenden (Prag 1909).D. S. Blondheim: .A, rabbinical legend in the Caval lero Ci far

    (Modern language notes 1912).Sammelbnde fr jd. Folklore, Philologie und Kulturgesehichte

    hsg. von N. Prilutzki und S. Lebmann (Warsehau 1913).S. J. Agnon und A. El iasberg: Das Buch von den polnischen

    Juden (Berlin 1910). S.226: Schwnke.A. El iagberg: Sagen polnischer Juden (Mncben 1916).50 Nr.Gerald Fr iedlander: Jewish folk- ta les (London 1917).H. L o e w e : Der Scbwank vom Zeicbendisput (Zs. f. Volkek.

    28,120).I. Olvsnger: Rosinkeee mit Mandlen, aus der Volksliteratur

    der Ostjuden gesammelt (Baeel 1920). 878 Sehwnke, Erzhlungen,Volkelieder und Rtsel.

    - 2. vermehrte Aufl. (Baeel 1981): 389 Nr., dar-

    unter keine Lieder.W. Anderson: Der Schwank von Kaiser und Abt bei den

    Minsker Juden (Dorpat 1921. cta et comm. universitatie Dorpa-tensis 1,4).

    J. Richman: Laughs from jewish lore (New York and Ion-don 1920).

    S. Baetomski: Jiddieohe Volka-Maesiot un Lcgenden (Die j i-dische Volksschul, Wilna 1, 1-108).

    Bertha Pappenbeim: Alte Geechichtea, Maeere-Buch. Buchder Sagen und LegBnden aug Talmud und Miilraech, oebst Volkserzh-lungen in jdisch-deutscher Sprache (Frankfurt a. l[. 1929).

    J. L. Cahan: Yiddish folk-tatee (New York 1081). 84Nr. -

    Ji-ilieche Volks-Maaeiot (Zeitschrift Pinkes !,2L7).

  • rT. Europa, 2. Niederlande nebet Friesland

    2. Niederlande nebst Frieslandt).TVie in Deutschland (Deg Knaben Wunderhorn' den Kinder- und

    Hausmrchen der Brder Grinm voraufging, so reSte eich auch indem flmiechen Teile Belgieng zunehst das Interesse fr drgheimische Volkelied, von dem Le Jeune 1828, Hofmann von Fallers-leben 1833, Willeme 1848 die ereten Sammlungen veranBtslteten. Frdie Aufzeichnung der flmieehen Mrchen wirkte vor allem der Kl-ner J. W. W o I f whrend seines Aufenthaltes in Glent (Beit 1840)und spter durch eine besoDdere Zeitschrift und durch Verdeut-schung einzelner Stcke. Eine eigene Sammlung von Stcken in derMundart von Brgge gaben erst 1868 L ooten g und Fey s. Als inden achtziger Jahren in Frankreieh und Deutschlaud die volkskund-lichen Studien einen neuen Aufscbwung genommen hatten, regte eBsich auch im flmiechen Sprachgebiete mit Mecht. Zunchst widmetensich heimatkundliche Zeitechriften, wie Jong Vlaanderen (1882), 'tDaghet in den oosten (1885), Volk en Taal (1888), Ons Volkeleven(1889), besonderg aber die von Pol de Mont und August Git t6e(1888) ins Leben gerufene Genter Zeitschrift 'Volkskunde', dieeeuAufgaben, Eg wareu Dichter wie Gezelle und de Mont und nament-lich Lehrer, die dies oft gering geachtete Volkegut zu allgemeinerWertschtzung emporzuheben und sodann der wiseenschaftlichenForschung zugnglich zu machen trachteteu. Neben dem bereite ge-nannten Gitt6e sind besonders anzufhren Ie. Teir l inek und derungemein rhrige und vielseit ige Alfona de Coek, unter degsenLeitung die Zeitschrift 'Volkekunde' emporblhte, wenn eie auchdurch den Weltkrieg eine mehrjhrige Unterbrechung erlitt. Seit 1021wird sie als 'Nederlandsche Tijdechrift voor Volkekunde' von dem umdie Mrcheneammlung verdieuten Victor de Meyere herausgegeben.

    In Hol land grndete 1900 die 'Vereeniging tot onderzoekvan taal en volkeleven in bet Oosten von Nederland'eine Vierteljahra-

    t) Vgl. M. Sabbes Rckblick iu der Genter 'Volkekunde' t1,70(1809) und ?,6,1 (1974) und Mauritg.de lf,eyer, Les conteg populairee dela Flandre (FFC. 37. 1921).

    - Im 18. Jabrbundert waren die franzsi-

    echen Mrcben Perraulte und seiner Nacbfolger in Belgien wie inHolland eingedrungen; vgl. E. van lleurck et G. A. Boekenoogen,Eietoire de I'imagerie populaire f,amande 1010 p. 18.33. 117. L78. }VI(828 Bilderbogen nach Grimm) uud E. Knuttel-Fabiuo, Oude kinder-boeken, 's Gravenhage 1900 p. 160.

    25

  • 26 Zur Gesohichte der Mrchen

    echrift tDriemaandelijkgche Bladen', doch ward hier fr die Mrehen-forachung ungleich weniger geleistet als in Belgien, vro schon derWetteifer mit dem franzsisch redenden Teile der Bevlkerung dieFlamen zur Behauptung ihres Volkstums anspornte. DaB jedoch inIlolland noch wertvolle Mrchen im Landvolke umlaufen, zeigten dieverdienstvol len Arbei teu von I le lbertsma (1834), Dyks tra(1894) und von Boekenoogen (1900), der auch die l tere Li te-ratur nach dieser Richtunc hin durchmusterte.

    [J. H. Halbertsma (178$-1869)] : De Lapekoer fen GaboScroar, 3. Jefte. Dimter 1834. 1896. - Der Lappenkorb von Gabe Schneideraus Westfriesland, bearb. von K. J. Clement (Leipzig 1846). Mit Zu-stzen von nordfriesischen Mrcher.

    J. W. Wolf (1817--66): Grootmoederken, Archiven voor neder-duitsche eagen 1-2 (Gent 1842--4i)).

    - Erschien mit anderer Vorrede

    auch unter dem Titel: Wodana, Museum voor nederduitsche oudheids-kunde (Gent 1843).

    - Deutsche Mrchen und Sagen (Leipzig 1845).

    Nr. 1-33 stammen zumeist aus Gent.O. van der Straeten: Vlmisches Mrchen (2. t . Myth. 1,42.

    1853).E. de Coussemaker (1805-?6): Recl 'erches sur le dialecte

    f,.amaud de France (Annales du Comit f.amand de France 4,79-131.1869).

    A. Lootens en M. E. Feys: Oude kindervertelsels in denBrugschen tongval. (Brssel 1868. VSl. F. Liebrecht, Vlmisehe Mrchen.Germania 14,84).

    H. W'e I t e r s : Limburgsche legenden, sagen, sprookjes en volks-verhalen 1-2 (Venloo 1876-76).

    J. A. Leopold eu L. Leopold: Van de Schelde tot deWeichsel, nederduitsche dialecten. 1: Frankrijk, Zuid- en Noord-Neder-land (Groningen 1882. 1900). - 3: Vriesland (1882).

    P. de Mont (1857-1931): Contes flamands (evue des trad. pop.2,366. 427. 494.662,1887). - Vlaameche vertelsels in Jong Vlaanderenund in Yolkskunde 1-. - Zusammen mit A. de C o c k : Vlaamschewondersprookjes (Gent 1876) und Vlaamsche vertelsels (Gent 1898). -Wondervertelsels uit Vlaanderen (Zutphen 1924).

    A. Gitt6e (186&-1900) gab in der 1888 mit P.'de Mont be-grndeten Genter Zeitschritt Volkskuude 1-{ Mrchen heraus; des-gleichen E. K. de B om (Bd.1-2), J. van de Venne (1), A. Vermast(3), M. Verkest (6), G. Staeg (7--8), Virginia Lovel ig (13).

    A. de Coek (186G-1921): Uit de Wonderwereld. Sprookjes eoorgroote en kleine kinderen (Gent 1880), 0 vlmische, 6 deutsche, 0 aus-lndische Mrchen.

    - Rond den Eeerd. Sprookjes voor jong ea oud

    (Gent [18001). 6 Mrchen aus Aalst, 23 liermrchen. - A. de Cock

  • IX. Europa, 2, Niederlande nebst Friesland

    en I . Teir l inck: Brabantsch Sagenbcek 1--A (Gent 1009-12). -Einzelne Mrchen in Volkskunde 2-11.

    - Zoo vertellen de Vlarningen

    (Gent 1912).A. J o o s : Vertelsels van het vlaamsche Volk 1-4 (Brgge, Thielt,

    Gent 1889-92). 98 + 68 + 61 * 2 Nr.A. J. Wit ter i jck-Delplace: Recuei l de contes populaires,

    de coutumes religieuses et de superstitions (Bruges 1889. Annales de lasoc. d'6mulation 38, 173-478). 36 Mrchen. - Oude wostvlaamscheVolksverhalen (Brugge 1892). 13 Nr.

    J. Vermast (1858-1909): Vertelsels ui t West-Vlaanderen (Gent[1890]). 19 Nr.

    I . Teir l inck (geb. 1851): Onze beste vr ienden (Gent 1891). Ent-hlt auch Tiermrchen. - Le folklore flamand, 1: Folklore mythologique.2: Contes flamands (systematisch geordnet mit sorgfltigen Literatur-angaben). Bruxelles 1895-06. - Eiazelne Mrehen in Volkskunde 10.17.25.

    L. Lehemrbe: Volksvertelsels (Lier 1893). 33 Nr.W. Dykstra (1822-1914): Ui t Fr ieslands volksleven (Leeuwar-

    den 1894). 2,3-146: Volksvertel l ingen.J. Leroy: Oudvlaamsche zeisels en vertel l ingen 1--3 (Thielt

    1893 und Yper 1896). 10 Nr. in breiter Verwsserung.J. van Landschoot: Volksvertelsels (Gent 1805). 17 Nr.C. Claerbout: Sprookjes en verhalen ui t het Thiel tsche

    (Pitthem 1899).J. Cornel issen (geb. 1866) en J. B. Vervl iet : Vlaamsche

    volksvertelsels en kindersprookjes (Lier 1900). 97 Nr. - Vgl. One volks-leven 1 (1889). - Nederlandsche Volkshumor 1 (Antwerpen 1929).

    G. J. Boekenoogen: Neder landsche sprookjes en vertelselsnr. 1-134 (Volkskunde 13-21).

    - Nederlandsehe sprookjes uit de 17. en

    het begin der 18. eeuw. (ebd. 20-21).J. F. V i n c x : Sagen, legenden, sprookjes en geschiedkundige bi j-

    dragen uit het Hageland (Lier 1906). 31 Mrchen. -

    Grappige vertelselsen sprookjes van het vlaamsehe volk 1--{ (Brussel 1001--4{).

    A. Cuppens: Twaalf vertelsels op zi in l imburgsch (Leeuweo1000).

    F. Coeckelbergs: Sprookjes, legenden, sagen, l iederen teHeyst-op-den Berg (Antwerpen 1908).

    G. Lamerant: Vlaamsche wondervertel l ingea ui t FranschVlaanderen (Ypres 1911).

    G. Goyert und K. \ t ro l ter : Vlmische Sagen, Legenden uudVolkgmrchen (Jena 1917). S. 173-207 Mrchen und Spottgeschichten.

    J. Cohen: Nederlandsche sagen en legenden 1-2 (Zutphet1917-10).

    J. de Bossehre: Beasts and men: fo lk- ta les eol lected in FIan-ders (London 1018).

    27

  • 28 Zur Geschichte der Mrchen

    G. Gezelle (1$f1899): Vlaansche volkeverteleels, uitg. doorM. de Meyer (Antwerpen [1921]). 6 Nr. aus Rond den Heerd 1860 unilBiekorf 1802.

    Victor de Meijere: Vlaamsche sprookjeg nr. 1-18i1 (Ndl.Tijdgchr. voor Vk. 27--AD.

    - Vlaamsche dierensprookjes nr. 1-88

    (obd. 85-86). -

    De vlaameche vertelselschat 1-3 (Antwerpen 1:g26-2S).303 Nr.

    IV'eitere Publikationen verzeiohuet M. de M e y e r, Les contespopulaires de la Flandre. Eelsinki 1921 (FFC. 37. Typenkatalog nacharnes System).

    E. J. Euizenga-Onnekeg en K. ter Laan: Groninger volke-verhalen (Groningen 19i!0). Sagen uncl Schwnke.

    8. Dnemarkr).Als die Brder Grimm, die auf mrchenhafte Zige in der nor-

    dischen Sagaliteratur') wie in den dnischen Volksliedern aufmerkgamgeworden waren, eich bei dem dniechen Forscher J. M. T h i e I enach heutigen Volksmrchen erkundigten, antwortete dieser, es eeienin Dnemark etwa dieselben Mrchen im Umlauf, die in Deutschlandbekannt seien. Und in seinen Dangke Folkesagn 1, III (Kbh. 1818)machte er die Mrchen von Pandekagehuset, Store Peer og lille Peerund Prinsegsen paa Glasbjerget namhaft, erzhlte auch eine Ge-schichte vom 'Wechgelbalg (oben 1, 868). Die erete Sammlung gabbald darauf ein junger Militrarzt M.Winther (1823) heraus,doch fand sie keine gonderliche Beoehtung. Dagegen errang sichzwl{ Jahre spter der von der deutschen, dnisehen und schwe-digchen Romantik beeinflute Ilans Chr. Andersen durch seine'Mrchen fr Kinder' eine immer steigende Beliebtheitr). Es sind aberKunetmrchen; denn wenn er oft auch einige Grundmotive den inseiner Kindheit gehrten Volksmrchen entlieh, go lie er eich dochnoch hufiger durch fremde Dichtwerke und eeine eigene Phentasie

    r) J. A. Lunilell, Skanilinavieohe Volkspoesie (Pauls Clrundri tlergerman. Philologie 2, 1135. 1909). E. Dlekilde, Daumarke folkeaventyr(Nordisk Kultur 9,240. 1931).

    2) 7,. B. Erolf Krake und Illuge bei P. E. Mller, Sagab,ibliothek 2,646. 660 und die Bloneturvalla Saga (Ad. Wlder 3,284). Ferner oben1,87. 408. 411. Bei R. Nyerup, dem Sammler iler dnischen Volkebilcher(arminilelig Morskabslesning i Danmark, 1810), hate W.Grimm 1812vergeblich Nachfrage gehelten (Briefwechsel der Gebrder Grimm mitnordischen Gelehrten hsg. von E. Schmidt 1886 5.60. 61).

    r) VgI. lf,aekensen, Ilandwrterbueb 1,67.

  • IX, Europe, 3. Dnemark

    leiten; den Zusatz'fr Kinder'gtrich er nach 1845 aug dem Titel,er wollte tdie fdee' jedes Mreheng eueh fr Erwachsene immermehr herauearbeiten. Trotzdem lie sich Wilh. Grimm 1843 verleiten,das Mrchen von der Prinzeesin auf der Erbee (oben 3,330), das eeinSohn llerrmann ihm berichtet hatte, aufzunehmen, tilgte es aber inder ncheten Auflage wieder. Die wiesenschaftliche Beschftigxrngmit demVolkemrchenbegann mit SvendClrundtv i g. Dieeerhatteschon in den vierziger Jehren die gewaltige Aufgabe einer Editionder alten dnischen Volkgballaden auf eich genommen und im Streitmit dem ethetisierenden Molbech den Grundeatz verfoehten, emt-liche Liederfassungen vollstndig ohne modernieierende oder antiki-eierende Umformung wiederzugeben, um eo einen Einblick in dieinnere geistige Geschichte der Volksdichtung und des Volkea zugewhren. Als Ergnzuqg dazu forderte er in einem Rundechreibenalle Kreiee dee Volkes auf, Mrchen, Lieder sowie Sagen und Gle-bruehe aufzuzeichnen und einzusenden. Er bedauerte, da8 dis dni-eche bersetzung der Clrimmschen Kinder- und Elausmrchen bereitgin vier Auflagen verbreitet sei, da doch die heimigchen Mrchenjenen nicht nachgtnden, und drang auf eine treue 'Wiedergsb derausgeprgten Stila guter Erzhler und Erzhlerinnen. So bnchte er1854-61 drei Bnde gedruckter berlieferungen (Minder) und einegrere Menge hal. Fassuagen zusaElmen, die er unter 136 tlber-echriften (voo Prinsereen i federham bie Tykaak) rgistrierte undoit den Mrchen andrer Vlker verglich 1). Erst 1876 kam er dazu,auf Grund diesee reicheu Materiale ein Bndchen 'Daneke Folke-eventyr' (20 Nr.) herauszugeben, dem Doch zwei andre (19 * 20 Nr.)folgten. Die Dargtellung behandelte er hier freier, vermochts sbernicht mehr deu wieeenschaftlichen Kreieen die verheiens RechoD-scheft ber die benutzten Yorlagen obzulegen oder in halicher Weigevie in 'Darmarks gamle Folkeviger' die auslndiechen Seitenetilokezur Vergleichung heranzuziehen. Dae Einga-meln der Mrchengetzte der jtlndieche Volksechullehrer Evald Tang K r i g te n c enmit unermdlichem Eifer fort; gleich nach Grundtvigs Tode gru-dete er den tDansk Samfuud til Indaamling rf Folkeminder', indesgen Auftrag er yon 1884 an 18 Bnde einer begonderen ZeitschriftsSkattegraveren' und eine Auewahl von lf,rchentexteu verffent-

    29

    t) \fieitere 4il Nu--ero fgtc rein Nachfolger A. Olrik hinzu.

  • 30 Zur Geechicbte der Mrchen

    lichte; auch weitere selbstndige Sammlungen lie er erscheinen, dieeich alle durch treue Bewahrung des Wortlautee der Erzhler aus-zeichnen, Zur Pflege der wissenschaftlichen Mundarten- und Volks-kunde gab der Universitetsjubilpets danske Samfund von 1890-1903unter der Leitung von O. Jespersen und K. Nyrop die Zeitechrift'Dania' heraus, an die sich 1904 die 'Danske Studier' (von A. Olrikund M. Kristensen redigiert) anschlossen. Auf H. F. Feilbergs An-regung gtiftete Grundtvigs hocbbegabter Nachfolger an der Universi-tt Axel O I r i k 1904 die 'Dansk Folkemindesamling', die eine Ab-teilung der Kniglichen Bibliothek in Kopenhagen bildet und diehel, Sammlungen von Grundtvig, Kristensen, Kamp und andernenthlt. An Mrchenaufzeichnungen, die naeh dem GrundtvigschenTypenregister geordnet sind, umfat sie ber 4000 Nummern undlegt somit fr den Reichtum des kleinen Dnemark an Volksber-lieferungen wie fr den nationelen Eifer ein rhmliches Zeugnisab. Ihr Vorstond sorgt durch fortlaufende Publikationen (Dan-marks Folkeminder 1-38, seit 1908) fr ihre Nutzbarmechung. Angedruckten Mrchensammlungen ist neben den unten genauer aD-gefhrten von Carlsen, Madsen, Berntsen, Kamp,Glrnborg die t refr l ich erzhl te uswahl von A. Olr ik in v ierschmucken Bndchen (1913-28) und die seinee Schlerg ElansE llek i I de (1928) besonders hervorzuheben.

    M. Winther (1795-1834): Danske Folkeeventyr, ferste Samling(Kjsbenhavn 1823). 20 Nr.

    H. C. Andersen (1805-75): Eveutyr fortalte for brn, Kisben-havn 1&36 (4 nr.); spter vermehrt bis auf 166 Nr. - Mehrfach ver-deutscht. Vgl. G. Christensen, Andersen og de danske folkeeventyr(Danske Studier 19(n, 103. 161) und H. Brix, Andersen og hans eventyr.Kjebenhavn 1907.

    M. Dietz (1706-1&13): Aftenuoderholdninger, et Ugeblad tilMorgkab for Publicum, Kjsbenhavn 1838, nr. 1-21 (Volkgsehwnke ausJtland).

    R a s k : Morskabslesning for den danske lmue (1839-41).C. Molbech (1783-1837): Udvalgte Eventyr og Fortell inger

    (Kjsbenhavn 18rli). :J. Aufl. 1873. 4. Aufl. 1882). Enthlt auer ber-eetzungen nach ulnoy, Beaumont, Grimm, Eauff u. a. acht jtischeMrchen.

    Cari t Et lar (d. i . J . C. C. BrosbI l ,181ff00): Eventyr ogFolkesagn fra Jylland (Kjobenhavn 7847. - 2.Aufl. mit einigen Ver-

  • IX. Europa, 3. Dnemark

    ndeningen 1866. 3. Aufl. 1801). - Singebok, en Samling af danekeFolkeeventyr (Kjobenhavn 1848).

    Svend Grundtvig (1824-83): Gamle danske Minder i Folke-munde: Folkeeventyr, Folkeviser, Folkesagn og andre Rceter af For-tidene Digtning og Tro, som de eDdnu leve i det danske Folke Erin-dring, 1-3 (Kjsbenhavn 1864-1881).

    - Danske Folkeeventyr, efter utrykte Kilder 1-.3 (Kjsbnhayn1876, 1878, 1884). - Bd. 1-2 deutech von W. L e o [v. Lttgendorf-Lcio-burgl und A. Strodtmenn (Leipzig 1878-79); vgl . Folk lore Record3,201.

    - Bd.2-3 schwedisch von R. Bergstrm und G. af Gei jer-

    gtam (Stockholm 1870*-84). -

    Englisch von J. Mulley (Daniah po-pular tales 1900). Danish fairy tales (New York 101S). - Hel. Register:Danmarks Folkeeventyr (1861*8:l), fortgeeetzt von A. Olrik und H. F.Fei lberg (Kopenhagen, Knigl. Bibl iothek); vgl. A. Lunding, Tbesystem of tales in the Folklore collection of Copenhagen (FF. Communi-catione 2. 1910). - Udvalgte folkeventyr fra Gamle d. minder, gen-fortal te af H. El leki lde (1924).

    Franciska Carleen (181?-76): Noget om og fra Rennebek Sognmed Rsnnebeksholm (1868) S. S7-t26. - Efterretninger om GammelKjogegbard og 0megn 2,744-787.

    Chr. Richardt og Rede: Fortel l inger og Verg (1858).A r n o : Nogle Fortellinger, Sagn og Aeventyr, indeamlede i Sla-

    gelse-Egnen (Slagelse 1862). S.49 neun Mrchen.E. F. Fei lberg (1831-1S21): Fra Heden (Haderelev 1863 aus

    Slesv. Provindsialefterretninger). -

    Bidrag til en Ordbog over jyekeAlmuesml 1-4 (Kjobenhavn 188&-1011). - Vgl. H. El leki lde,Nachschlageregister zu Feilbergs Wrterbuch ber Volksglauben (FFC85. 1929).

    L. R. Tuxen (181G-75): Molbohistorier (Kjsbenhavn (1885. 1876).J. P. Mller : Folkeaagu fra Boruholm (Kjsbenhavn 1869). Nur

    ein Mrchen: R. Khler 1,71.M. Eekesen: Folkebladet Fyl la 1-8 (1889-76).J. Madsen: tr 'olkeminder fra Eanved Sogn ved Flenaborg

    (Kjsbenhavn 1870). 18 Mrchen.K. Berntsen (geb. 1844): Folkeeventyr 1-2 (Odenee 1873_88),

    66 Nr. - 2. Aufl. (Ksbenhavn 1910). 47 Nr.

    J. K a m p (18a&-1000): Daneke Folkeminder (Odenge 18??).18 Mrchen.

    - Danske Folkeeventyr 1-2 (Ksbenhavn 187S-91). 43 Nr.,

    zum Teil von der Insel Bog.E. T. Kr istensen (1843-1920): ventyr f ra Jyl lant l 1-{

    (- Jyske Folkemioder 5.7.12.13. Ksbenhavn 1881-97). 60 + 69 + 68* 83 Nr. - Skattegraveren, et Tidsekrift udgivet af Dansk Samfundtil Indeamling aI Folkeminder, 1-12 und Efterslet (Kolding 1884-S0).-

    Daneke Folkeeventyr, optegnede af Folkemindeeamfundets Medlemmer(1884-88). 02 Mrchen.

    - Molbo- og Aggerbohietorier eamt andre

    al

  • 32 Zur Geechichte der Mrohen

    dermed beglegtede Fortellinger, 1-2 (Viborg 1892 und Arhue 1003). -Fra Bindestue og Kolle, jyske Folkeeventyr, 1-2 (Ksbenhavn 1897).80 Nr.

    - Bindestueus Saga (1897). 30 Nr.

    - Fra Mindebo, jyske

    Folkeeventyr (Aarhue 1898). 20 Nr. -

    Vore tr'edres Kirketjeneste,belyst ved Exempler optegnede efter Folkemunde (arhus 1870). -Kuriese Overhoringer i Skole og Kirke 1-Z (1892-90).

    - Daneke

    Dyrefabler og Kjederemser (1896). -

    Daneke Skjemtesagn, samledeaf Folkemunde, 1 (Aarhus fSm). Vgl. Zs. f. Volkekunde 16, tM8. - Fest-lkrift til E. T. Krietensen (1917) S. 238: Bibliographie. S. 192: Bjorne-manden.

    O. L. Grnborg (1816-80): Optegnelser p Vendelbonl (udg.ved O. Nielsen. Ksbenhavn 1884). Auf 5.74-ln 10 Mrohen.

    O. R y e : Eventyr og Fortellinger fra Ssnderjylland (Aarhue 1886).A. O I r i k (1804-1917): Danske Sagu og ,ventyr fra Folkemunde

    1-4 (Ksbenhavn 101&-28). I + 16 { 7 Nr. mit Bildern und trefilichemSchluwort von Olrik und E. Ellekilde. Auch Gesamtausgabe 1928.

    K. Stroebe: Nordigche Volksmrchen, bersetzt. 1: Dnemark,Sohweden (Jena 1916). 39 Nr. aus Gruadtvig und Kristensen.

    - Eng-

    liseh von F. H. Martens: The swedigh fairy book.I . Schlosser: Mrchen aus Seelaud (Wien 1922).3 Nr. aus

    Grundtvig.Lars Andersen: Folkeeventyr, inilsamlede i Ode Eerred

    (Kobenhavn 1923).Cl. Eskildsen og E. Lansten-Thomsen, Snderjydsk Maaneds-

    skrift 1924f.E. E I I e k i I d e : Vore danske Folkeaventyr genfortalte, 1. udvalg:

    Mytiske eventyr med mandlig helt (Ksbenhavn 1928). Vgl. Zs. f. Vkw, n2.

    4. Schwedenr).fn Schweden begegnen wir vereinzelten Spuren alter Mrchen

    im Verlaufe des 1?. und 18. Jahrhunderts. 1611 dramatieierte Meege-nius die Geechichte von der klugen Bauerntochter (oben 2,858), L61'2zeichnete Claus Laurentii das Mrchen von dem Mdchen unil demhilfreicheu Stier auf (oben 3,62), Verelius erwhnt 1661 denKchenjungen Askefiis, der die Knigstochter gewann (oben 1, 184),Clylleniue 1660 die rhrende Legende vom Totenhemdchen, das vonden Trnen der Mutter feucht geworden ist (2,486), Semuel Colum-

    1) Lundell, Skandinavieche Volkspoesie (Paulg Grundri8 dergerman. Philologier t, 1108. 1900). A. Ahlstrm, Om folksagorna,.1896(Svenska landsmlen 11, 1). C. W. v. Sydow, Svenska folksagor i Sve-rige och Finland (Nordisk kultur 9,211. 1gt|1).

  • IX. Europa, 4. Schweden

    bue (t 16?9) den Wettlauf von Fuchs und Krebs, die neue Eve undden Lakendiebstahl des Meigterdiebs 1), Rudbeek 1680 den VogelFanin, dessen Gesang die erblindete Knigin wieder eehend moehtt).Aug dem Jahre 1702 stammt eine von Ahlstrm bekannt gemachteEandschrift der Stockholmer Bibliothek, die folgende Stck ent-hlt: 1. vom Prinzen Alexander. der von dankbaren Tieren die Gabeerhielt, sich in einen Lwen, Bren, Elund, Falken oder Ameise zuverwandeln (oben 3, 485),2. von sieben Brderu und eieben Knigs-tchtern (oben 2,308), 3. vom Vogel Phnix und den drei Prinzenvon England (oben 1,505,511), 4. vom gtarken Knee (oben 2,290).Siebzig Jahre spter taucht der Stofi der zweiten unter diesenIlistorien romanhaft beerbeitet in einem Volkgbuche auf, das auchin Dnemark Verbreitung fand (2, 303). Der Prinzeesin in der Erd-hhle gedenkt 1?87 Erik !flrengel in einem Schauspiel (3,448).Sonst aber drngte in dieser Zeit das Gefallen an der franzsischenLiteratur in den gebildeten Kreieen die heimiechen Mrchen in deuWinkel zurck. Selbst in die Kinderstuben zogen vielfach an ihrerStatt die Contes Perraults und der Grfin Aulnoy ein; besondere derblaue Vogel der letzteren (oben 2,203) und Geschichten der 1001Nacht (2,382) wurden beliebt und fter gedruekt.

    Ein andrer Glesehmack trat im Gefolge der romantischen Be-wegung auf. Seit 1824 wurden Glri-mgche Mrchen einzeln elsVolksbchlein verbreitet; Bckgtrm weist 1854 im ganzen28 golcher bersetzungen nach (oben 4,4?6). Schou vorher (1819)hatte ein von den Brdern Grimm angeregter junger MecklenburgerHans Rudolf v. Schrter (1?98-1842) suf e iner Reige durchSchweden in Upland und Ostgotland nach Volkemrchen Umfragegehalten und vier Stcke aufgezeichnet. Es waren eine drftigeFassung von Brderchen und Schwesterchen (oben 1,86), die dreiFeen (2,38), das Erdmnnchen (2,308, dereelbe Stotr wie in demerwhnten Volkebuche von L772) und der Clraumantel (1,16: hn-lich dem Marienkind und dem Lweneckerchen).

    Die eigentliche Semmelarbeit leigtete, wenn wir von einzelnen

    r) S. Columbus, Samlade vitterhetsarbeten 188 5.286. 282. 281(oben 8,862. 6431. 8?9).

    t) O. Rudbeck, Atland 2, 249 (1689); vgl. oben 1,606.- DieScbwnke, die Ahletrm S.73 eus eiuer 1?60 aulgezeichneten UpealaerHs. anfhrt, eind nicbt mehr zu den eigentlichen Mreben zu rechnen.Orlm n, Xlrchon-ADEorkungrn v.

    33

  • 34 Zur Geschichte der Mrchen

    Anetzen in R. Dybecke Runa und anderen Zeitschriften absehen,der vielseitig als Bibliothekar, Theaterdirektor, Diplomat und Grund-besi tzer tt ige Hyl t6n-Caval l iua im Verein mit seinem Freunde,dem Englnder Stephens. Die beiden Hefte Volksmrchen, diesie 184H9 herausgaben, enthalten freilich nur 22 Nummern; aberin den Anmerkungen eind viele Varianten verzeichnet neben Hin-weisen auf auslndische Seitenstcke. und hsl. Material zu zwei wei-teren Bnden liegt noch auf der Stockholmer Bibliothek. Der Stilist etwss in der W'eise der alten Heldenlieder archaisierend ausge-schmckt 1), weshalb ihn sptere Herausgeber abndern zu sollenglaubten. Es dauerte mehrere Jahrzehnte, bis ihre Ttigkeit Nach-folge fand, als die Altertumsvereine und die in Upsala, Lund undIfelsingfors gestifteten Dialektvereine, die seit 18?8 eine besondereZeitschrift 'Nyare bidrag till knnedom om de svenska landsmlenock svenskt folklif' verffentlichten, die Aufzeichnung der Mrchenin ihr Progrsmm Bufnshmen. Um 1880 treten fleiige Sammler auchmit besonderen Publikationen hervor, so Eva W i g str m. in Scho-nen, der Schmied Er icsson in Sdermanland als t ref f l iche Er-zhler, wie der Gutsbesi tzer D j u rk lou und der Arzt B on de sonin llelland mit mundartlichen Schriftwerken.

    Bei den Inselschweden Estlands hatte schon um 1860 R u -wurm gesammelt , ebenso der Lehrer Rancken in Finnland, Inden achtziger Jahren ergrifien die studentische Landsmannschaft inElelsingfors uud der dortige Dialektverein diese Aufgabe und gabendie sechs Bnde Nyland heraus, in der Aberg und l lardtdie Mrchen bernahmen. Einen groartigen Plan entwarf die 1885gegrndete Schwedische Literaturgesellschaft in llelsingfors: diegesemte schwedische Volksdichtung Finnlands zu verffentlichen.H ackm an, der 1911 einen Katalog der hsl. Mrchen nach AarnesSystem ausgearbeitet hatte, gab eine stattliche zweibndige Samm-lung von Auszgen, und gleichzeit ig Al lardt eine ebensolcheSammlung von Proben heraus (191?-20). Im Mutterlande hatC. W. v. S y d o w in Lund die Mrchenforschung organisiert.

    A.A.f zel ius (f85-1871): Swenska folkets sago-hfder, el lerfderneslandets historia i sgner etc. 1-11 (Stockholm 1839-41. 3. Aufl.

    t) Vgl. dazu Aebjrnsen-Moe, Norske folkeeventyr 1862 S. LXILRamm, Arkiv for nordisk filologi 0,289 (1890).

  • IX. Europa, 4. Scbweden

    180H8). -

    Deutsch von F. E. U n gew it ter, Volkssagen und Volks-lieder aus Schwedens lterer und neuerer Zeit 1-3 (Leipzig 1842),

    Gunnar Olof I Iy l tn-Caval l ius (1818-9) och George Ste-p h e n s (1813-95): Svenska folk-sagor ock fventyr, frsta delen (Stock-holm 1844-49). 22 Nr. mit Varianten und vergleichenden nmerkungcu. -Neue Auflage mit Illustrationen 18?1; umgearbeitet von Elsa Djurklou-Aschan 1916-16. - Das erste Heft (Nr. 1-16) deutsch von C. O b e r -le i tner (Wien 1848). - Einzelne Stcke engl isch bei b. Thorpe,Yule-tide storiee (London 1863) und A. A I b e r g, Old norsc fairy tales(London 1882). Deutsch von B. T u r I e y (Leipzig 1881. 1905). Einigeeauch bei R. Mldener, Nordisches Mrchenbuch (Langensalza 1863,6. Aufl .1876).

    Nicolovius (d. i . Ni ls Lovn, 1796-1858): Folk l i fwet i Skyt taErad i Skne wid brjan af detta rhundrade (Lund 1847). S.34 dreiMrchen. Neue Auflage Skne 1868.

    C. Russwurm (1812-43): Eibofolke 1-2 (Reval 1855). 2,290Machandelboom. - Sagen aus Eapsal und der Ungegend, 1. Sammlung(Reval 1856). Mrchen sind nr. lB- 32. 45.60. - Sagen aus llapsal, derWiek, Osel und Run (Reval 1861). Schwedisch, estniseh, deutsch.

    N. G. D jurk lou (1829-1904): Ur Ner ikes Folksprk (rebro1860). - Sagor och fventyr berttade p svenska landsml (Stockholm1883). 30 Ni. aus Nerike und Vermland. Norwegisch von N. Rolfsen(Krist. 1887). - Sagor och fventyr till vanligt talsprk verllyttade avE. Djurklou-Aschan (Stockholm 1912).

    L. L I o y d : Svenska allmogens plgseder (Stockholm 1871). S. 197:Svenska sagoberttelser (10 nr.),

    Eva Wigstrm (1832-1901): Folkdiktning 7-2 (Gteborg1880--{1).

    - Sknska visor, sagor och sgner (Lund 1880). - Skmt-

    sgner frn Skne. Skmtsgner p sknska bygdeml (Stoekholm1882. - A. Hazelius, Ur de nordiska folkens lif 2,82-118). - Sagoroch fventyr upptecknad i Skne (Stockholm 1884. Sv. landsmlen 5,1).-

    Vandringar i Skne och Bleking fr samlande af evensk folkdikt-ning (188?. Ebd. 8,1). - Kardegille, Sknska byhistorier terberttade(1804. Ebd. 13,10). - Djurlifvet i folkets tro och sgner 1900 (Sv.fornminnesfreningens tidsskrift 10,158). - Byhistorier och skmtsg-ner 1--6 (Stockb. 1009-10). - Folketro och sgner fru skilda landekap1808-1914 (Sv. landsmllen 8,3).

    . Bondeson (185a-1906): I lal lndska sagor (Stockbolm 1880).Vgl. Liebrecht, Germ. 26, 115. - Svenska folksagor (Stockh. 1882). 90 Nr.'vgl. K. Nyrop, Sv. landsmlen 2, CIf. Liebrecht, Germ. 28,421. - Hieto-riegubbar p Dal (Stoekh. 1886).

    J. A. Lundell (geb. 1861): Sagor, sgner, legender, fventyr ochekildringar af folkets lefnadsstt p landsml (1881. Sv. landem,len 8,2).-

    Folkminnen (1889. Ebd. 9, 1).

    35

  • 36 Zur Gegchichte der Mrchen

    E. Svensen (geb.1860): Sagor frn Emdalen (1882. Sv. lands-mlen 2,7).

    H. Hofberg (182&-{i}): Sveneka folksgner (Stockholm 1882).Mit Anmerkungen.

    A. Segerstedt: Sveuska folksagor och fventyr (Stockholn1884). - Norwegisch von O. S. Pederseo: Fortell inger for hsrn1-2 (Kristiania 18t11-86).

    K. Bergatrm och J. Nordlander: Sagor, sgner och visor(Stockholm 1886. Sv. landsmlen 6,2).

    - J. No rdl a nde r : Smplock.

    Eistorier och mssningar, grtrim och hvarjehanda (1888. Sv. lands-mlen 7,8).

    - Svengka folksagor (Stockholm LBS1, Z. T. nach clen

    Ifandschriften von Eylt6n-Cavallius).G. A. Aberg: Nylndska folksagor (Helsingfors 1887. - Nyland,

    s8mlingar af Nyln