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12. August 2011 – 12. Aw 5771
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Luise Rainer © Archiv
09.08.2011 – von Michael Wuliger
BERLIN
Geht dochLuise Rainer bekommt ihren Stern
Es bedurfte einigen Drucks – aber jetzt korrigiert der Berliner
»Boulevard der Stars« endlich ein peinliches Versäumnis.
Am 5. September werden auf dem Potsdamer Platz nicht, wie
ursprünglich vorgesehen, 20, sondern 21 neue Sterne Größen des
deutschen Films ehren. Der zusätzliche Stern trägt den Namen vonLuise Rainer. Die in London lebende 101-Jährige ist die einzige
deutsche Oscar-Preisträgerin.
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1910 in Düsseldorf geboren, war sie vor den Nazis in die USA
geflüchtet, wo MGM sie unter Vertrag nahm. Gleich mit ihrem
zweiten Film The Great Ziegfeld gewann die jüdische Actrice 1936
einen Academy Award als beste Darstellerin. Im darauf folgenden
Jahr bekam sie für ihre Hauptrolle in Die gute Erde die
Auszeichnung erneut. Das war vor Luise Rainer noch keiner
Filmschauspielerin gelungen; nach ihr schaffte es nur noch
Katherine Hepburn.
HOLLYWOOD Doch als vorigen Herbst der »Boulevard der
Stars« nach dem Vorbild des »Walk of Fame« in Hollywood
eröffnet wurde, fehlte Luise Rainer unter denen, die »die
Entwicklung der bewegten Bilder im deutschsprachigen Raum
nachhaltig geprägt und beeinflusst haben«, so die Satzung des
Trägervereins. Und das, obwohl »besonderes Augenmerk dem
Wirken deutschsprachiger Filmschaffender im Ausland während
der Zeit des Nationalsozialismus« gelten soll.
Von einer Facebook-Initiative »Ein Stern für Luise« darauf
angesprochen, verwiesen die Initiatoren auf nächste Ehrensterne
2011. Die wurden im Mai dieses Jahres bekannt gegeben. Luise
Rainer war wieder nicht darunter. Die Kritik an dieser eklatanten
Fehlentscheidung durch viele Luise-Rainer-Fans, aber auch in
dieser Zeitung und in einem Brief des Generalsekretärs des
Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan J. Kramer, hat jetzt Wirkung gezeitigt.
Luise Rainer bekommt ihren Stern. »Wie schön, dass man mich in
Deutschland nicht vergessen hat«, war ihre Reaktion, als sie in
London durch die Geschäftsführerin des Boulevards, Georgia
Tornow, von der überfälligen Ehrung erfuhr.
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