bayerische museen im web 2.0
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Die Social Media Welle hat seit Ende 2009 auch die bayerische Museumslandschaft erfasst. Der Vortrag will einen Überblick über die aktuellen Aktivitäten, Strategien und Schwerpunkte der Institutionen in Bayern geben. Welche Instrumentarien sind dort bereits in der Anwendung, ist deren Erfolg (Ranking) messbar, wo gibt es Fallstricke oder bleiben Möglichkeiten ungenutzt. Kurz: Was sollte man bedenken, wenn man sich als Kultureinrichtung für den Schritt ins Web 2.0 interessiert.TRANSCRIPT
AUFBRUCH. MUSEUM UND WEB 2.0
BAYERISCHE MUSEEN IM WEB 2.0 SYBILLE GREISINGER M.A.
LANDESSTELLE FÜR DIE NICHTSTAATLICHEN MUSEEN IN BAYERN
Nutzerzahlen einzelner Web 2.0 Instrumentarien
Deutschland
16,2 Millionen Facebook-Nutzer1 (2010)
1,8 Millionen Twitter-Accounts2
(Juni 2009) 3,6 Millionen Flickr-Nutzer3 (Jan. 2011)
1 16.215.380 aktive Nutzer von Facebook, Stand 20.03.2011, vgl. http://facebookmarketing.de/userdata/2 Vgl. http://de.nielsen.com/news/NielsenPressemeldung04.08.2009-Twitter.shtml3 Nutzer von Flickr in Deutschland, Stand Januar 2011 (comScore), vgl. mail von Director of Monetization and Strategic Partnerships, Yahoo! Communities (24.03.2011)
Aktive Facebook-Nutzer1
München: 867.520Nürnberg: 316.020Augsburg: 142.720
ZAHLEN UND FAKTEN
Museen in Deutschland 2009 (Umfrage Institut für Museumsforschung in Berlin)
5.173 Museen an Befragung teilgen. 77,6 % nutzen Internet zur Darstellung in der
Öffentlichkeit (51,7% 1999)20,5 % Online-PR 2 % Twitter 1,9 % Blog 2,5 % Sonstiges
ZAHLEN UND FAKTENMuseen in Bayern 2009(Museumsumfrage der Landestelle B.)
901 Museen in Bayern teilgen.58,8 % eigene Webseite (19,3 % 2004)
20 Museen im Web 2.0 aktiv 3 Museen in PlanungSchwerpunkt: Facebook
Museen in Baden-Württemberg 2010(Museumsumfrage der Landestelle B.W.)
1293 Museen an Befragung teilgen.78 % e-mail (65 % 2005) 80 % Webseite (eigene oder Kommune)
(64 % 2005)
Museen und Web 2.0
Blog; 5
Facebook; 18Tw itter; 6
Flickr; 2
YouTube; 5
MySpace; 1
Blog
Tw itter
Flickr
YouTube
MySpace
Verteilung der Web 2.0 Aktivitäten auf die einzelnen Instrumentarien in Bayern
20 Museen mit offiziellen Web 2.0 Aktivitäten
AM ANFANG STEHT DIE HOMEPAGE
Bild: http://minus90grad.de/
3 Möglichkeiten bei Webseiten
Grafik: Frank Tentler „Die Social-Web-kompatible Website“ (http://flavors.me/franktentlercom)
BYseum.de
Turm der Sinne Nürnberg
STRATEGIEN UND INTRUMENTARIEN DER MUSEEN IN BAYERN
Museums-Sammelaccounts auf Facebook
• NRM Museen• Erlebnismuseen• Webmuseen• Quadriennale 2010• Museumsverbände und Zusammenschlüsse wie etwa
– Museumsportal Berlin
– Museumsinsel Berlin
– Museumsverband Rheinland-Pfalz e.V.
– Museumsverband Süd
– Museumsverband Sachsen-Anhalt e.V.
– (Lange) Nacht der Museen (Berlin, Düsseldorf, Köln, München, Stuttgart)
Facebook - Thema Umbau
Facebook - Blick hinter die Kulissen
Facebook - Umfrage
Facebook - Ratespiel
Facebook - YouTube/ Vimeo/ Flickr
Webseite - YouTube
Museumsspezifische Twitteraktionen
• Ask a curator (Hashtag: #askacurator)• Follow a Museum Day (Hashtag: #followamuseum)• MuseumMonday (Hashtag: #museummonday)• MuseumPics (@museumpics) (auf Twitter und Flickr)
MuseumPics (@museumpics) (auf Twitter und Flickr)
RATING TOOLS
Bild: http://www.clear-power.eu/
RATING-TOOLSTwitter-Ranking• Visitatio (Twitternde Museen)• Talk about (Twitternde Museen und Kultureinrichtungen, stündlich)
Twitter-und Facebook-Ranking• PR-Kloster (nur noch Zusammenfassung, Ranking seit Feb. 2010
aufgegeben, da es nun Facemeter gibt)
Facebook-Ranking• Facemeter (mißt Zuwachs in 1 Monat)• Page tracking (Vergleich von 3 Facebookseiten)• museumsreif (Blog)
Social Media Impact/ Analyse• Klout (Social Media Impact)• Alexa (Vergleich von 5 Webseiten, Analyse)
Statistiken sind überall integrierbar: Facebook/ Flickr/ Blogs (Bsp. Hootsuite, Facebook Insights etc.) Vgl. weiterhin zum Thema Folie 35
Visitatio
ZAHLEN BEDEUTEN NICHT ALLES!
Bild:http://bernstorffgym.de/
QUALITÄT NICHT NUR QUANTITÄT Zahlen bedeuten nicht alles, denn ob Ihr Pool
an Freunden und Followern auch tatsächlich als guter Multiplikationsfaktor gilt, hängt davon ab, ob sich darunter auch: – Meinungsführer (Leader)– Meinungsmacher (Influencer)– VIPs (Celebrities)
und nicht nur– Entdecker (Explorer)
befinden.
WORKFLOW
Bild: http://crmpro.de/
Museumshomepage
Blog (Fotos/Videos/Texte)YouTube
Flickr
Software zur zentralen Verwaltung der Anwendungen z.B. HootSuite, dlvr.it
Status Updates automatisiert veröffentlichen
FacebookTwitter
Per mail verteilen z.B. posterous
PLANUNG IN DER PRAXIS
Bild: http://www.fokusmarketing.at/
PRAKTISCHES VORGEHEN1. Machen Sie sich ein Bild von der eigenen Institution im
Internet/ auf Social Media Plattformen 2. Namen sichern (Domain reservieren/ Twitter/ Facebook/
Wikipedia etc.)3. Lernen Sie von bestehenden Seiten 4. Strategische Überlegungen (Umfang, Instrumentarien,
Redaktion (Social Web Admin/ Red.)/ Zielgruppenanalyse/ Ziele formulieren/ Besonderheiten der eigenen Institution/ Anrede) - 7 Fragen die am Anfang stehen sollten
5. Erstellen eines Redaktionsplans und Timeline6. Überlegungen zur Verknüpfung von Online und Offline
Maßnahmen7. Sammeln von Materialien im Haus (Fotos, Videos, Texte,
Programme etc.), Erstellen von Materialien
PRAKTISCHES VORGEHEN8. Verschenken Sie keine potentiellen Besucher:
Verknüpfung auf der eigenen Homepage gut sichtbar gestalten/ Bewerben Sie Ihre Fanseite außerhalb der Social Media Plattformen z.B. per Widgets auf Facebook, auf ihrem Blog, Homepage/ Verstecken Sie Ihre Fotos und Videos nicht nur auf Ihrer Homepage (Ranking/ Reichweite verbessern)
9. Interaktion/ Kommunikation (Edge Rank-Affinität zur Seite)10. Werten Sie ihre Social Media Aktivitäten regelmäßig aus,
Festhalten der Wachstums, Ranking etc. (Medienresonanzanalyse)
11. Passen Sie ihre Öffentlichkeitsarbeit an (Blogger-spezifische Pressekonferenzen und Pressematerial zur Online-Veröffentlichung Bsp: NRW Forum)
12. Halten Sie sich auf dem Laufenden, abbonieren sie Blogs, verbinden sie sich mit Kollegen
1. Sich ein Bild von sich selbst machen
• Google (und anderen Suchmaschinen)• Google Alerts (Web, Blogs, News)• Google Blog Search• Tripadvisor/ Ciao! (Reisebewertungsportale) etc.• Flickr/ Youtube etc.
Prüfung von Ranking und Position der Website bei Google Suchmaschinen etc.
• Rankflex • RankNStein - Prüfung von Ranking und Position bei
Google Suchmaschinnen• Suchmaschienenoptimierung (Google Adwords -
Keyword Tool)
2. Seinen Platz im Web sichern
Dialog sichern
Ziel
Gesamtbild
Zielgruppe
Organisation
Spez.Content
Web 2.0
Evaluation
4. 7 Fragen VOR dem Schritt ins Web 2.0
7 Fragen, die Sie sich VOR dem Schritt ins Web 2.0 stellen sollten
• 1. Was ist das Ziel? Vorformulieren, was man mit der Maßnahme erreichen möchte.
• 2. Wer ist unsere Zielgruppe oder wen möchte man speziell ansprechen und erreichen? Nicht vergessen neben den potentiellen Museumsbesuchern auch die Medien, die Blogger, Meinungsmacher (Influencer) und die Kollegen vergessen.
• 3. Was kann unser Museum an Inhalten bieten, welche Spezialisierung hebt uns von anderen ab, wo sind die Stärken? Sie haben den Content, der die Besucher tatsächlich auch interessiert!
• 4. Wie organisieren Sie Ihr Redaktionsteam? Erarbeiten Sie eine Web 2.0 Strategie, die die als Optimum die verschiedenen Aspekte des Museums bzw. die verschiedenen Abteilungen berücksichtigt. Corporate Social Media Policy (Bsp. Daimler)
• 5. Um den Dialog auch langfristig aufrecht zu erhalten, muss kommuniziert werden, interagiert und reagieren, Antworten Sie auf Anfragen, Kommentare, bedanken Sie sich auch mal für das Interesse ihrer Freunde. Seien Sie dabei immer offen – auch bei Kritik.
• 6. Denken Sie daran, dass die Außenwirkung Ihres Museums, Ihre offline Öffentlichkeitsarbeit, Ihre Webseite sowie Ihre sonstigen Aktivitäten auf Blogs, Facebook, Twitter etc. ein Gesamtbild Ihrer Institution geben sollten - Vernetzen Sie online und offline Maßnahmen.
• 7. Evaluieren Sie Ihre Aktivitäten. Es gibt viele Möglichkeiten mit einfachen Mitteln einen Überblick zu behalten – einige werden gleich im Anschluss beim Ranking noch vorgestellt bzw. beim Kapitel „sich ein Bild von sich machen“ . Das machen Sie ja auch bei Ihren Ausstellungen, bei Marketingmaßnahmen ja auch etc.
5. Redaktionsplan
• Vgl. Marketing• alle Posts und Aktionen in den Social Media werden im Voraus
geplant• Wichtige Themen identifizieren (Ausstellungseröffnungen,
Messen, Feiertage, Events etc.)• Dramaturgie aufbauen 1-mehrwöchig - nicht nur für 1 Post • Ziele formulieren und verfolgen (z.B. Erschließung neuer
Zielgruppen, Interessengruppen aufbauen, Besucherbindung stärken etc.)
• Content Strategie festlegen (wie will man mit den Besuchern kommunizieren z.B. Anrede der Fans, Festlegen der wichtigsten Inhalte, Art des Medieneinsatzes, Zeitpunkte der Posts werden festgeschrieben)
• Alles planen, aber dabei flexibel bleiben (reagieren, kommunizieren, interagieren)
7. On- und offline-Aktivitäten verbinden Bsp.
Twitter:• Tweetup/ Tweetdinner (ZKM Karlsruhe)• Twittwoch/ Twittagessen (Neanderthalmuseum
Mettmann)
YouTube:• Opera Valencia (Opera at the market 2009)
Facebook:• Preview über Gewinnspiel (Haus der Kunst)
8. Keine potenziellen Besucher verschenken
• Auf der Website Web 2.0 Aktivitäten anzeigen• Verstecken Sie ihre Videos und Fotos nicht nur auf
Ihrer Homepage • Integrieren und vernetzen Sie die Instrumentarien
Hinweis auf Facebook fehlt
Hinweis auf Facebook fehlt
Blog zu Web 2.0 Aktivitäten
TAKTUNG/ ZEITAUFWAND
Bild:Bild: http://www.cepolina.com/
Taktung: Wie oft soll/ muss ich posten?
Untersuchungen:1. Zu viele Updates einer Institution können auch dazu führen,
dass man sie wieder verlässt. Und auch bei zu langweiligem oder redundantem Content blendeten 38% aus. (Vgl. Untersuchung von Exact Target)
2. 0,5 Posts pro Tag, oder besser ein Post alle zwei Tage ist die statistisch beste Anzahl. Eine weitere Statistik zeigte, dass zu viele Posts sich deutlich negativ auf die Fanentwicklung auswirkten (Vgl. Untersuchung von Dan Zarella)
3. Untersuchung: The Social Break-Up, Report #8, Exact Target, 2011
Mit Facebook Insights kann die eigene Facebook Seite im Auge behalten werden. Die Anzahl der Ex-Fans sowie der Fans, die “verbergen” geklickt haben, werden dort gelistet.
Zeitaufwand (Pflege und Postings)
• Pflege der Fanseite mind. 1x täglich (Kommentare redaktionell bearbeiten, die neuen Posts lesen, agieren, reagieren etc.)
• Marketingexperten raten max. 4-6 Postings pro Woche (allfacebook.de)
• Optimum 1 Stunde täglich/ bzw. 5% eines Arbeitstages werden geraten für Pflege und neue Posts (Frank Tentler)
• Absolutes Minimum 1x wöchentlich neue Inhalte, die auf versch. Kanälen gepostet werden können entspr. Redaktionsplan
NICHT VERGESSEN
Bild: www.pixelmechanic.de
• Sie als Museen haben den Content• Geschichten und Inhalte sollten direkt aus dem
Museum kommen, über die versch. Abteilungen hinweg
• Instrumentarien wechseln (Facebook, flickr…) – permanente Betha-Phase – Institution und Inhalte bleiben
• Langzeitarchivierung der Inhalte vom Blog sichern (wenn Open Source Software, z.B. Blogger, Posterous, WordPress)
• Relevanz der Inhalte und richtige Taktung• Verbinden versch. Instrumentarien - Zeitmanagement• Deutschland keine Kommunikationskultur - erwarten
Sie zu Beginn nicht zu viel • Nehmen Sie Web 2.0 ernst (Planung =Praktikant)
MARKETING/ SPONSORING
KONTAKT
Sybille Greisinger M.A. Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern
Alter Hof 2 80331 München