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Standorte
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Hans-Böckler-Straße
Bergbaumuseum
Gedenktafel
„Jüdisches Leben“
Kunstmuseum
Pauluskirche
Kortumhaus/
Haus Baltz
Gedenktafel
Dr.-Ruer-Platz/
Huestraße
Gerichtsgebäude
ausZeiten -
feministisches
Archiv
ImpressumHerausgeberinStadt BochumDer OberbürgermeisterGleichstellungsstelleWilly-Brandt-Platz 2-644777 BochumTelefon: 0234/[email protected]
TexteFrauenarchiv ausZeiten
GestaltungAmt für Geoinformationen, Liegenschaften und Kataster
BildnachweisUte Weller (Foto ausZeiten)Universitätsbibliothek Heidelberg („Bochumer Madonna“)Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung Kassel(Nora Platiel)Birgit Kiupel – Hamburg (Zeichnung A. Pfaus)Anne Denney (Ä. Kappius)Hanne Horn – Düsseldorf (U. Schafmeister)Stadt Bochum, Referat für Kommunikation
Auflage500 – März 2017
Impressum8
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ausZeiten - feministisches Archiv
Seit über 20 Jahren sammelt das Frauenarchiv ausZeiten Materialien über Frauen aus Bochum und aus aller Welt. Ziel ist es, Frauengeschichte zu bewahren. Das bedeutet, Dokumente der Frauen- und Lesbenbewegungen zu archi-vieren, die über vergangene und gegenwärtige Aktivitäten berichten, um eine – feministische - Geschichte zu überlie-fern. Es bedeutet auch, alle Frauen und Lesben in den Blick zu nehmen mit dem, was sie schaffen in Kunst und Kultur, Wissenschaft, Politik, Gesellschaft und Ökonomie.
ausZeiten - feministisches Archiv
Ottilie-Schoenewald-Straße Else-Hirsch-Straße
Im Jahr 1998 wurden im Stadtteil Ehrenfeld mehrere
Straßen umbenannt. Zum ersten Mal wurden dabei Frauen in den Blick genommen. Seitdem gibt es die Ottilie-Schoene-wald-Straße und die Else-Hirsch-Straße. Die Zusatzschilder wurden 1999 angebracht. Das Zusatzschild zu Else Hirsch wurde erneuert, weil inzwi-schen als gesichert gilt, dass sie im Ghetto Riga ermordet wurde.
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Frauenstadtplan
zur Bochumer Frauengeschichte
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U35 (BO Richtung Herne), Haltestelle Zeche Constantin, Ausgang Hiltroper StraßeausZeiten e.V.Herner Str. 26644809 BochumTel. 0234-50 32 [email protected]://www.auszeiten-frauenarchiv.de
Vom Hauptbahnhof auf die Universitätsstraße abbiegen und südlich bis zur Friederikastraße laufen. Dort rechts abbiegen. Anschließend links der Knepperstraße bis zur Arnikastraße folgen. Die Ottilie-Schoenewald- sowie die Else-Hirsch-Straße befinden sich nun zu Ihrer Linken.
ausZeiten
Historisches Rathaus Lore Agnes, geb. Benning (1876-1953), Tochter eines Bochumer Bergarbeiters, war zunächst als Dienst-mädchen tätig. In der Bewe-gung von Arbeiterinnen und Arbeitern lernte sie Peter
Agnes kennen und heiratete ihn. Am Niederrhein baute sie – zu Fuß von Ort zu Ort wandernd – den Verband der Hausangestell-ten auf. Als Sozialistin geriet sie häufig in Konflikt mit Polizei und Justiz, 1917 reiste sie z.B. ohne Papiere zu einer Frauenkonfe-renz in die Schweiz. Während der Nazidiktatur mehrmals inhaftiert, baute sie nach 1945 die SPD wieder mit auf und engagierte sich in der Arbeiter-wohlfahrt. Sie blieb bis zu ihrem Tod politisch aktiv. Appolonia-Pfaus-Park
Appolonia Pfaus (1878-1944) war eine aus der Schweiz stammende und in Bochum lebende Sintezza. Sie steht hier stellvertretend für die Sinti und Roma, die in der NS-Diktatur ermordet
wurden. Ihr Sohn Georg wurde in die Wehrmacht eingezo-gen und fiel in Russland. Sie lebte in Bochum bei ihrem Sohn Peter, der beim Bochumer Verein arbeitete. Als er 1943 mit Frau und Kindern nach Auschwitz deportiert wurde, fuhr Appolonia Pfaus mit. Nur drei ihrer 11 Kinder und vier ihrer 15 Enkelkinder überlebten die Nazizeit. Auch sie selbst wurde ermordet.
Lore Agnes (links)
(Fortsetzung)
Frieda Nickel (1889-1970) hat in Bochum die AWO mit-gegründet. 1926 wurde Frieda Nickel (SPD) in die Stadt-verordnetenversammlung gewählt. Viele notleidende Menschen fanden in der schwierigen Zeit der Weimarer Republik bei der AWO Unterstützung. Nickel überlebte die NS-Diktatur und wurde nach dem Krieg sofort wieder politisch aktiv. Sie baute die AWO neu auf und organisierte die Versorgung von Heimatlo-sen und Flüchtlingen. In den folgenden Jahrzehnten gründe-te sie viele AWO-Einrichtungen und Programme und bekam 1966 den Ehrenring der Stadt Bochum. Sie starb in einem AWO-Seniorenheim in Lan-gendreer.
Gedenktafel „Jüdisches Leben“
Ottilie Schoenewald, geb. Mendel (1883-1961), war eine der ersten Frauen im Bochu-mer Stadtparlament. Aus dem jüdischen liberalen Bürgertum stammend, engagierte sie sich zunächst in ihrer Gemeinde für Frauenrechte. Sie arbeitete in der Anwaltspraxis ihres Man-nes mit und wurde nach dem 1.
Weltkrieg Stadtverordnete (DDP), ab 1926 Reichstagsmitglied. Seit 1934 war sie Vorsitzende des Jüdischen Frauenbundes auf Reichsebene. 1939 floh die Familie nach Großbri-tannien. Nach dem Krieg folgte sie, verwitwet, ihrer Adoptivtochter in die USA. Ihren Einsatz für Frauen und soziale Gerechtigkeit setzte sie bis zu ihrem Lebensende fort.
(Fortsetzung)
Ursula Schafmeister (1928-1996) war Bochums erste Pastorin. Schon früh interessierte sich die Bielefelde-rin für den christlichen Glauben. In ihrer Familie hatte Gleichberechtigung Tradition und so studierte sie ab 1949 in Bethel Theologie, um Pastorin zu werden. Doch nach den protestantischen Kirchengesetzen konnten Frauen nur Vikarinnen werden, mit weniger Kompeten-zen und schlechterer Bezahlung. Gegen viele Widerstän-de erkämpfte sie gemeinsam mit anderen Vikarinnen die Gleichstellung der Frauen in der evangelischen Kirche. 1966-1995 wirkte sie als Pastorin der Bochu-mer Pauluskirche.
Kortumhaus/Baltz
Henriette Kortum, verh. Döring (1770-1839), war die Tochter des Arztes, Verle-gers, Autors und Heimatfor-schers Carl Arnold Kortum. Obgleich sie als Frau nicht
studieren durfte, legte ihr Vater Wert darauf, ihre Bildung zu fördern. Sie war eine begeisterte Botanikerin. Ihre Ehe mit einem Apotheker wurde geschieden, ein Schritt, der Frauen damals viele Nachteile brachte. Doch ihre Familie – die ihr möglicherweise sogar zur Scheidung geraten hatte – stand weiterhin zu ihr. Die sparsame und geschäftstüchtige Frau hinterließ neben einer großen Sammlung von Backrezepten jedem ihrer vier Kinder ein Haus.
Dr.-Ruer-Platz/Huestraße Gedenktafel
Else Hirsch (1889-1943) war eine jüdische Lehrerin, die 1927 aus Berlin nach Bochum kam. Hier unterrichtete sie an der jüdischen Schule. In der NS-Zeit wurde sie zur Le-bensretterin. Ab 1937 gab sie
Jüdinnen und Juden, die emigrieren wollten, Englischun-terricht und reiste 1938 nach Palästina, um dort jüdische Kinder und Jugendli-che unterbringen zu können. Bis 1939 organisierte sie Kindertransporte nach England und Holland. 1942 wurde sie mit ihren Schülerinnen und Schülern nach Riga deportiert, organisierte im Ghetto Unterricht und kümmerte sich um Arme und Kranke. Sie überlebte den Holocaust nicht.
Änne Kappius, geb. Ebbers (1906-1956), Tochter eines Bergarbeiters, war durch ihren Widerstand gegen die NSDAP in Bochum stadtbekannt. Ab 1933 führte sie die Widerstandsarbeit in Berlin fort und emigrierte 1939 in die Schweiz. Mit gefälschtem Pass machte sie Kurierreisen nach Deutschland und nahm an illegalen Treffen z.B. in Bochum und Hamburg teil. Für den Fall ihrer Verhaftung trug sie eine Giftkapsel bei sich. Nach dem Krieg lebte sie wieder in Bochum, engagierte sich für ehemalige Verfolgte des Nazi-Regimes und für die SPD. Seit Jahren herzkrank, starb sie, kurz bevor ihre Entschädi-gung als Verfolgte des NS-Regi-mes bewilligt wurde.
Hans-Böckler-Straße
Henriette von Noël (1833-1903), Urenkelin von Henriet-te Kortum, ist die Gründerin der Hildegardisschule. Nach dem Besuch der Elementar-schule in Bochum setzte sie ihre Ausbildung in Dorsten,
Lüttich und Köln fort und eröffne-te 1860 ihre eigene Höhere Töch-terschule in ihrem Elternhaus. Diese wurde finanziert von Eltern-verein und Kirche. Die Schülerin-nenzahlen stiegen, Eltern und Hilfslehrerinnen wohnten mit im Gebäude. Von Noël war keine Frauenrechtlerin, hat aber durch ihre Initiative Mädchenbildung ermöglicht – zu einer Zeit, in der sie Privatsache war.
Bergbaumuseum
„Bochumer Madonna“ (um 1900) – Im Zusammen-hang mit dem Bergarbei-terstreik 1912 wurde eine Frau bekannt, die mit an-deren Frauen die streiken-den Männer unterstützte.
Sie beschimpfte die Soldaten, die gegen die Streikenden vorgingen. Deshalb wurde sie zu-sammen mit ihrem fünf Monate al-ten Säugling ins Gefängnis gesperrt. Die politische Satirezeitschrift „Der Wahre Jakob” berichtete kritisch darüber und veröffentlichte eine Zeichnung der Frau, die einem Ma-riengemälde ähnelt. Viele Bergleute hängten sich das Bild an die Wand, dieser stille Protest wurde kurze Zeit später verboten.
Kunstmuseum
Elisabeth Treskow (1898-1992) war eine Bochumer Goldschmiedin. Sie wur-de in Essen, Schwäbisch Gmünd und München aus-gebildet. 1919 eröffnete sie ihre eigene Werkstatt, die
1923 auf die Essener Margarethenhöhe verlegt wurde. 1926 stellte sie in der Bochumer Gemäldegalerie aus. Während der 30er Jahre erhielt sie viele renommierte Auszeichnungen. 1943 verlegte sie kriegsbedingt die Werkstatt nach Detmold. Ab 1948 lehrte sie an den Kölner Werkschulen. Neben zahl-reichen Arbeiten für Kirchen, die Maiabendgesellschaft und verschie-dene Bürgermeister gehört auch die Meisterschale des DFB zu ihren Werken.
Pauluskirche
Imma von Stiepel (ca. 980-1038), auch: Emma von Lesum, war eine sächsi-sche Adlige. König Otto III. schenkte ihr und ihrem Mann im Jahr 1001 den
Königshof Stiepel. Dort veranlasste sie den Bau einer Kirche, stieß aber damit auf Widerstand beim Kölner Erzbischof. Dank ihrer guten verwandtschaftlichen Beziehungen in Kirchenkreisen und zum Kaiserhof bekam sie 1008 die Bauerlaubnis. Als 1011 ihr Mann starb, widmete sie sich fortan in Bremen der Armenfür-sorge. Nach ihrem Tod wurde sie als Heilige verehrt und ist heute auf Glasfenstern in St. Johann (Bremen) und in der Stiepeler Wallfahrtskirche zu sehen.
Henriette Flügel, geb. Döring (1796-1877), war die Tochter von Henriette Kortum. Sie hatte, wie ihr Großvater, ein besonderes Talent für Dichtkunst, das aber leider nie gefördert wurde. Mit 15 Jahren verheiratete ihr Vater
sie an einen Arzt. In der darauf folgenden Zeit brachte sie 16 Kinder zur Welt, von denen neun früh starben. Nach dem Tod ihres Mannes 1850 begann sie wieder zu dichten. Sie selbst starb in Essen und ist dort beerdigt, ihr Name ist jedoch auf der Grabplatte ihres Mannes im Kortum-park verzeichnet. Zwei ihrer Tage-bücher sind erhalten und werden im Stadtarchiv aufbewahrt.
Else Baltz, geb. Bellwinkel (1901-1986), war während des 2. Weltkriegs und da-nach die Leiterin des Textil-hauses Baltz. Nachdem sie mit 20 Jahren den Enkel des Geschäftsgründers geheira-
tet hatte, übertrug er ihr 1936 die Generalvollmacht über das Geschäft. Als er 1941 plötz-lich starb, übernahm die Mutter von fünf Kindern die Leitung des Textilhauses und rettete es durch den Krieg. In der Nachkriegszeit war sie für den Wiederaufbau zu-ständig. Jahrzehntelang setzte sie sich außerdem für Kunst, Theater sowie den Tierpark ein und wurde schließlich mit dem Ehrenring der Stadt Bochum ausgezeichnet.
Gerichtsgebäude
Nora Platiel, geb. Block (1896-1979), war als Jüdin, politische Anwältin und Sozialistin den Bochumer Nazis ein Dorn im Auge. 1933 verließ sie daher ihre Ge-burtsstadt und lebte fortan in Frankreich. Dort wurde sie
1940 im Lager Gurs interniert, aus dem sie nach einigen Wochen fliehen konnte. Vom südfranzösischen Montauban aus setzte sie ihre Widerstandsarbeit fort. In den Wirren von Krieg und Verfol-gung von Ehemann und Sohn getrennt, traf sie sie erst nach dem Krieg wieder. Die Familie kehrte nach Deutschland zurück, sie machte Karriere als SPD-Politikerin in Hessen und war von 1954 - 1966 Landtagsabgeordnete.
Aktuelle Infos und Termine finden Sie hier:
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