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AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT REPUBLIK MOLDAU AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER BUKAREST OKTOBER 2021

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AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT REPUBLIK MOLDAU

AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER BUKAREST

OKTOBER 2021

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Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA

Eine Information des

AußenwirtschaftsCenters Bukarest

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Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA

AUSSENWIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT Republik Moldau

(1. Halbjahr 2021)

• Rückgang der Wirtschaft um – 7,0 % im Pandemie-Jahr 2020, nach solidem Wachstum von

+ 3,7 % im Jahr 2019

• Erholung im ersten Halbjahr 2021: +7,2 %

• Österreichische Exporte: Erholung im 1. Halbjahr 2021: + 53,4 %, nach Rückgang um 29,7 %

im Jahr 2020

• Maia Sandu Präsidentin seit Dezember 2020

• Natalia Gavriliță neue Premierministerin seit August 2021

Wirtschaftskennzahlen

2018

2019

2020

Prognose

2021

Nominales Bruttoinlandsprodukt in Mrd. USD1 11,46 11,97 11,91 12,33

Bruttoinlandsprodukt/Kopf - Kaufkraftparität in USD2 9.665 10.203 9.617 10.145

Bevölkerung in Mio.3 3,5 3,5 3,5 3,5

Reales Wirtschaftswachstum in %4 4,3* 3,7* -7,0* 4,5

Inflationsrate in %5 0,9 7,5 0,4 5,7

Arbeitslosenrate in % 3,0 5,1 3,8 4,5

Wechselkurs d. Landeswährung MDL zu Euro; 100 MDL = Euro7 19,85 19,68 19,77 21,32

Warenexporte des Landes in Mrd. USD8 1,98 2,12 1,96 2,56

Warenimporte des Landes in Mrd. USD9 5,27 5,43 5,04 5,90

Wirtschaftsleistung des Landes, Weltwertung10: Rang 138

Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich 2019

Veränd. in

%

2020

Veränd.

in %

1-6/

2021

Veränd.

in %

Österreichische Warenexporte in Mio. Euro11 84,0 - 4,8 59,0 - 29,7 40,4 + 53,4

Österreichische Warenimporte in Mio. Euro12 50,5 - 6,6 46,2 - 8,5 19,5 - 9,7

Österreichische Dienstleistungsexporte in Mio. Euro13 24 41,2 21 - 12,5 (Q1) 5 - 16,7

Österreichische Dienstleistungsimporte in Mio. Euro14 12 - 7,7 10 - 16,7 (Q1) 4 + 33,3

Österreichische Direktinvestitionen im Mio. EUR 202015 62

Beschäftigte bei österr. Direktinvestitionen 201816 1.847

Direktinvestitionen aus MD in Ö17 k. A.

Beschäftigte in Österreich bei Direktinvestitionen aus MD18 k. A.

Wichtigster Warenexportmarkt für Österreich 202019: 79. Rang (2019: Rang 75)

1-9 Quelle: Economist Intelligence Unit, *) Wachstum 2018, 2019 u. 2020 lt. Statistikinstitut der Rep. Moldau, 10 Quelle: Weltbank, exklusive Transnistrien 11-14 Quelle: Statistik Austria

15-18 Quelle: Österreichische Nationalbank 19 Quelle: Statistik Austria

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Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA

• 1. Wirtschaftslage

Solide Wirtschafts-

entwicklung vor

Covid-19

Die Republik Moldau gehört zu den kleineren und wirtschaftlich wenig entwi-

ckelten europäischen Ländern. Trotz politischer Instabilität konnte das Land in

den letzten Jahren vor der Pandemie durchschnittlich um etwa 4 Prozent jähr-

lich wachsen, was aber nicht ausreicht, um den Lebensstandard der Bevölke-

rung spürbar zu erhöhen.

Einbruch aufgrund

Covid-19 sowie Dürre:

- 7,0 % im Jahr 2020

Starker „Rebound“

im 1. HJ 2021:

+ 7,2 %

Die Covid-19-Pandemie führte in der Republik Moldau im Jahr 2020 nicht nur zu

hohen Ansteckungsraten, sondern auch zu bedeutenden wirtschaftlichen Einbu-

ßen. Nach einem leichten Zuwachs um 0,9 % im Q1 kam es zu einem Einbruch

um – 14,0 % im Q2. Das 2. Halbjahr lief etwas besser, mit -9,7 % im Q3 bzw.

-3,3 % im Q4, was schließlich ein Gesamtjahres-Minus von 7,0 % ergab.

Verantwortlich für diese Entwicklung war in erster Linie der Rückgang der land-

wirtschaftlichen Produktion um – 26,4 % aufgrund einer Dürre, des Handels um

– 9,6 % sowie der Industrie um – 4,3 %.

Trotz der Pandemie zulegen konnten die Bauwirtschaft mit + 3,7 % sowie

Finanz- und Versicherungsdienstleistungen mit + 5,7 %.

Im ersten Halbjahr 2021 kehrte sich dieser Trend um und die Wirtschaft der Re-

publik Moldau konnte in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 um 7,2 %

zulegen und dabei die ursprünglichen Erwartungen deutlich übertreffen.

Praktisch alle Branchen trugen zum BIP-Anstieg im ersten Halbjahr 2021 bei,

insbesondere hervorzuheben wären die Sektoren

• verarbeitende Industrie mit + 12,9 % und einem Anteil von 14,8 % am BIP,

• Bauwirtschaft mit + 16,5 % und einem Anteil von 10,1 % am BIP,

• Information und Kommunikation, +16,1 % mit einem Anteil von 6,2 % am BIP.

Weiterhin rückläufig entwickelte sich hingegen die Landwirtschaft mit – 9,9 %,

die einen Anteil von 6,2 am BIP aufweist.

Prognosen privater Analysten für das Gesamtjahr 2021 gehen zum Zeitpunkt der

Berichterstattung noch von einer relativ moderaten Erholung um die 4,5 % aus,

es ist jedoch wahrscheinlich, dass diese Daten nach oben revidiert werden.

EU-Annäherung als

Basis für wirtschaft-

liche Entwicklung

Eine nachhaltige Verbesserung der Wirtschaftskraft - auch im Produktionssek-

tor – basiert allerdings auch auf einem erfolgreichen EU-Annäherungsprozess

bei gleichzeitiger politischer Entspannung mit Russland.

Exporte und Importe

in den letzten Jahren

bis zur Covid-Pande-

mie stark gewachsen,

Der moldauische Außenhandel ist geprägt durch einen hohen Überhang der Im-

porte, die im Schnitt der letzten Jahre etwa doppelt so hoch liegen wie die Ex-

porte. Dabei bezieht die Republik Moldau in erster Linie Treibstoffe, Maschinen,

Produktionsmittel, technische Geräte und höherwertige Konsumartikel aus

dem Ausland.

Die Exporte bestehen vorwiegend aus Agrarerzeugnissen (Getreide, Früchte,

Nüsse, etc.) und Lebensmitteln sowie allgemein Gütern mit geringerem Verar-

beitungsgrad, wie Textilien, Schuhe u. a. Bei den Ausfuhren technischer Güter,

wie z. B. elektrische Geräte, Teile für die Automotive-Industrie und dergleichen,

handelt es sich in der Regel um die Produktion von Niederlassungen ausländi-

scher Firmen, die hierzu die benötigten Vormaterialen aus dem Ausland anlie-

fern.

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Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA

Jedoch Rückgänge

im Jahr 2020:

Exporte: - 10,6 %

Die Exporte konnten bis ins Jahr 2019 insgesamt stark zulegen, im Jahr 2017

um 18,6 %, 2018 um weitere 11,6 %, während sich im Jahr 2019 das Wachstum

mit + 2,7 % auf USD 2,78 Mrd. hingegen deutlich verlangsamte. Im Jahr 2020

reduzierten sich allerdings die Ausfuhren um – 10,6 % auf USD 2,49 Mrd.

Hauptverantwortlich waren die Rückgänge in der Agrarproduktion aufgrund ei-

ner starken Dürreperiode, wie z. B. - 47,3 % bei Getreide. Aber auch verarbei-

tete Produkte spürten die gesunkene Nachfrage, wie z. B. elektrische Maschi-

nen und Apparate mit – 16,9 %.

Importe: - 7,3 %

Die Entwicklung der Importe verlief ähnlich, allerdings ausgehend von einer hö-

heren Basis. Steigerungen bis ins Jahr 2019 folgte ein deutlicher Rückgang im

Jahr 2020: 2017 Zuwachs um 20,3 %, 2018 um 19,2 %, 2019 um 1,4 %, gefolgt von

einem Rückgang um - 7,3 % auf USD 5,42 Mrd. im Jahr 2020.

1. HJ 2021: Zuwächse

bei Aus- und Einfuhren

um 13,8 % bzw. 36,5 %

Die Exporte erreichten im ersten Halbjahr 2021 USD 1,33 Mrd. bzw. 13,8 % mehr

als noch im Vergleichszeitraum 2020.

Deutlich stärker, nämlich insgesamt um 36,5 % stiegen allerdings die Importe

auf USD 3,27 Mrd. Die höchsten Steigerungen wurden bei elektrischen Appara-

ten sowie Kraftfahrzeugen mit je über 50 % verzeichnet, während die Sparte Le-

bensmittel und Getränke lediglich um ca. 20 % wuchs.

Außenhandelsdefizit

weiterhin hoch

Das Handelsbilanzdefizit 2020 lag somit mit USD 2,93 Mrd. in ähnlicher Höhe

wie in den letzten Jahren, durch die oben beschriebene Entwicklung stieg es in

alleine den ersten 6 Monaten 2021 von USD 1,22 Mrd. auf USD 1,94 Mrd.

Die von der Regierung grundsätzlich angestrebte Verringerung des Handelsbi-

lanzdefizits wird daher ohne einschneidende Maßnahmen kurzfristig nicht so

leicht erreicht werden können.

EU ist mit Abstand

stärkster Handels-

partner der Republik

Moldau

Die wichtigsten Handelspartner im Export auf Jahresbasis (2020) sind Rumä-

nien (28,4 %), Deutschland (9,1 %), Russland (8,7 %), Italien (8,6 %), Türkei

(6,9 %), Polen (4,4 %) und die Tschechische Republik (3,2 %). In die EU (27) gin-

gen im Jahr 2020 66,7 % der Exporte (2019: 64,1 %).

Die wichtigsten Importpartner im Jahr 2020 sind China (11,9 %), Rumänien

(11,7 %), Russland (11,1 %), die Ukraine (9,7 %), Deutschland (8,4 %), die Türkei

(7,2 %) und Italien (6,4 %). Die EU hatte einen Anteil an den Importen von 45,6 %

(2019: 48,5 %), die GUS-Staaten von 24,3 %. Die EU ist somit bei weitem bedeu-

tendster Handelspartner der Republik Moldau.

EU-Annäherung wird

Wirtschaft stärken

Freihandelsabkom-

men mit Ost und West

Die Republik Moldau verfügt aufgrund ihrer geographischen Lage über eine be-

sondere Stellung im Ost-West-Handel. Sie hat derzeit generell zollfreie Liefer-

möglichkeiten in die GUS-Länder sowie in die EU, mit der im Juni 2014 ein um-

fassendes Freihandelsabkommen (DCFTA - Deep and Comprehensive Free

Trade Agreement) vereinbart wurde.

Seit Juni 2014, als Folge der Unterzeichnung des Abkommens mit der EU, hat

Russland allerdings wieder Importbeschränkungen für moldauisches Obst er-

lassen, die aber in den letzten Jahren schrittweise gelockert wurden.

Inflation im Steigen

begriffen:

August 2021: +4,6 %

Per Ende August 2021 war wieder ein deutlicher Anstieg der Verbraucherpreise

auf 4,64 % (im Jahresschnitt) bemerkbar. Damit liegt die Inflation noch inner-

halb der von der Zentralbank festgesetzten Bandbreite von 3,5 % bis max. 6,5 %.

Wichtigste relevante Anstiege gab es bei Lebensmittel um 4,83 %, anderen Pro-

dukten um 6,93 % (insbesondere Treibstoffen) und Dienstleistungen um 1,02 %.

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Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA

2020: 0,4 %

Zum Vergleich: Im Pandemiejahr 2020 ließ die Inflation aufgrund der negativen

Konjunkturentwicklung deutlich nach und kam Ende Dezember 2020 bei 0,4 %

zu liegen.

Die Inflationsrate der letzten Jahre war stets starken Schwankungen ausge-

setzt. Die hohen Unterschiede von einem Jahr zum nächsten erklären sich ei-

nerseits durch den im Vergleich zu den Industrieländern relativ hohen Anteil des

Haushaltseinkommens für Lebensmittel, andererseits dadurch, dass nach wie

vor in hohem Anteil unbearbeitete Lebensmittel konsumiert werden. Die nicht

unüblichen hohen Schwankungen der Agrar- und Lebensmittelproduktion schla-

gen daher stark auf den Gesamtindex durch.

Weitere Faktoren sind neben der Entwicklung des Wechselkurses, insbesondere

in Relation zum Euro, aber auch eine starke Einflussnahme der Regierung, z. B.

bei den regulierten Energie- oder Medikamentenpreisen.

Geringes

Pro-Kopf-Einkommen

Zusammen mit der Ukraine bildet die Republik Moldau trotz entsprechender Be-

mühungen der letzten Jahre das Schlusslicht bei den Arbeitseinkommen in Eu-

ropa. So liegt der gesetzliche monatliche Mindestlohn seit Jänner 2021 bei MDL

2.935 bzw. rund EUR 140.

Deutliche Steigerungen trotz Krise verzeichnete das tatsächliche durchschnittli-

che Einkommen der arbeitenden Bevölkerung: Nach + 12,1 % im Jahr 2019 auf

MDL 7.813 bzw. EUR 397, kam es im Jahr 2020 nach Angaben des nationalen

Statistikinstituts – allerdings erst in der zweiten Jahreshälfte - zu einem Anstieg

um weitere 13,4 % auf MDL 8.860, rund EUR 422.

Per Ende Juni 2021 kam das durchschnittliche Einkommen bei MDL 9.045, rund

EUR 435, zu liegen.

Transferzahlungen

von Moldauern im

Ausland wichtige

Stütze für die

Wirtschaft

Viele Moldauer mit ru-

mänischem Pass

Angesichts der beschriebenen Einkommenssituation bilden die Überweisungen

der im Ausland lebenden und arbeitenden Moldauer an ihre Familien einen

wichtigen und in vielen Fällen entscheidenden Beitrag zum Haushaltseinkom-

men. Seit den 1990er-Jahren kam es zu massiven Auswanderungen. Schätzun-

gen zufolge sind etwa 1 Mio. Moldauer im Ausland tätig, vor allem in Russland

(63 %), Italien (15 %) sowie der Türkei und Israel.

Vornehmlich arbeiten moldauische Männer eher in der Bauwirtschaft in Russ-

land, aufgrund des starken Rubelverfalls kehrten viele in die Republik Moldau

zurück. Der Zuzug junger Moldauer in die EU bleibt bestehen. Dieser wird auch

durch die rasche Zusprechung der rumänischen Staatsbürgerschaft für Mol-

dauer mit rumänischen Wurzeln beschleunigt. So hat Rumänien bisher über

720.000 rumänische Reisepässe an moldauische Staatsbürger ausgestellt.

Im Jahr 2020 wurden laut Daten der Weltbank 1,87 Mrd. USD von Auslandsmol-

dauern an Angehörige in ihrer Heimat überwiesen, das sind 15,8 % des BIP. Zum

Vergleich: Im Jahr 2006 lag dieser Wert noch bei 1,18 Mrd. USD bzw. 34,5 % des

damaligen BIP. Den absoluten Höchststand erreichten sie 2013 mit 2,19 Mrd.

USD, was 23,1 % des BIP ausmachte.

Gemäß Daten der moldauischen Nationalbank erreichten im Jahr 2020 alleine

die durch den Banksektor erfassten Transferzahlungen einen Wert von USD 1,49

Mrd., was eine Steigerung um 21,6 % gegenüber 2019 bedeutet.

Hoher Anteil der

Schattenwirtschaft

Die Republik Moldau ist durch einen hohen Anteil der Schattenwirtschaft ge-

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Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA

kennzeichnet, der je nach Schätzung zwischen 30 % bis 40 % des BIP ausma-

chen dürfte. Dies wurde – zumindest in der jüngeren Vergangenheit - durch offi-

zielle Zahlen des nationalen Statistikinstituts zur Beschäftigung bestätigt: Dem-

nach arbeiteten im Jahr 2018 knapp 40 % aller Beschäftigten im informellen

Sektor. Durch ein neues Berechnungsschema ab dem Jahr 2019, bei welchem

jene knapp 200.000 Personen, die in Subsistenzwirtschaft für den eigenen Bedarf

arbeiten, nicht mehr berücksichtigt wurden, liegt dieser Anteil nunmehr offiziell

bei rund 22 %.

Leistungsbilanzdefizit

wegen hohem Han-

delsbilanzdefizit

2019: - 9,7 %

2020: - 6,7 %

Aufgrund geringerer

Importe

Prognose 2021:

- 7 %

Die Republik Moldau weist aufgrund des strukturell hohen Handelsbilanzdefi-

zits trotz positiver Dienstleistungsbilanz, hohen Transferzahlungen der im

Ausland lebenden Moldauer bzw. internationaler Unterstützung eine chronisch

negative Leistungsbilanz auf.

Im Jahr 2018 stieg das Leistungsbilanzdefizit jedoch auf ein neues Niveau, näm-

lich von noch USD 562 Mio. bzw. - 5,8 % des BIP 2017 auf USD 1,19 Mrd. bzw. -

10,5 %. Im Jahr 2019 konnte ein leichter Rückgang auf USD 1,12 Mrd. bzw.

9,7 % des BIP erreicht werden.

Hauptsächlich durch die stark gesunkenen Importe fiel das Defizit im Jahr 2020

auf USD 796 Mio., bzw. 6,7 % des BIP.

Für das laufende Jahr 2021 wird aufgrund der mittlerweile stark gestiegenen

Einfuhren wieder ein Defizit von rund 7 % des BIP erwartet. Eine strukturelle

Besserung dieses Indikators ist nicht in Sicht.

Budgetdefizit 2020

steigt durch Covid-

Pandemie auf rund

5,1 %

Im Jahr 2018 erreichte die Regierung ein Budgetdefizit von 0,8 % des BIP, nach-

dem es 2017 noch bei 0,6 % lag. Als Konsequenzen des Wahljahres 2019 mit den

bereits angeführten Steuererleichterungen einerseits sowie Erhöhung der Sozi-

alausgaben und Löhnen andererseits verschlechterte sich das Defizit 2019 auf

1,4 % des BIP.

Durch die stark gestiegenen Ausgaben im Zuge der Covid-19 Krise bei gleichzei-

tig fallender Konjunktur kam das Budgetdefizit im Jahr 2020 bei rund 5,1 % zu

liegen. Dieses Ergebnis ist – aufgrund höherer Einnahmen als erwartet - deut-

lich besser als ursprüngliche Prognosen, die noch Werte bis zu knapp 9 % auf-

wiesen.

Die Prognosen für das Gesamtjahr 2021 gehen derzeit ebenfalls von einem Defi-

zit von 5,1 % des BIP aus.

Schuldenstand:

niedriges Niveau,

ca. 38 % des BIP,

jedoch kontinuierliche

Anstiege

Hohe Zinsen

Durch hohe Spardisziplin ist die Staatsverschuldung, die 2015 noch bei 33,1 %

des BIP lag, in den letzten Jahren gesunken und erreichte Ende 2019 einen Wert

von 28,3 % des BIP. Im Jahr 2020 stieg die Verschuldung der öffentlichen Hand

aufgrund des stark erhöhten Finanzierungsbedarfes bei gleichzeitig fallender

Wirtschaftsleistung auf eine Quote von 35,1 % an.

Die Prognosen für Ende 2021 gehen von einem Anstieg um weitere drei Prozent-

punkte auf 38,0 % des BIP aus.

Mit dieser nach wie vor relativ niedrigen Quote liegt die Republik Moldau auf den

ersten Blick zwar sehr gut im Vergleich zu vielen Industrienationen, allerdings

liegen die Zinsraten aufgrund der mangelhaften Bonität (z. B. laut OEK-De-

ckungsrichtlinie in Kategorie 7 von 7) weit über deren Niveau: Derzeit im Schnitt

6,5 % p. a. Zinsen für langfristige Verbindlichkeiten.

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Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA

• 2. Besondere Entwicklungen

COVID-19

Situation

Tagesaktuelle Informationen zur Situation, Reisebestimmungen und wirtschaft-

lichen Maßnahmen rund um COVID-19 in der Republik Moldau finden Sie auf

unserer tagesaktuellen Länderseite:

www.wko.at/service/aussenwirtschaft/coronavirus-situation-republik-mol-

dau.html

Bankenkrise 2014

Die moldauische Wirtschaft kam nach dem starken Wirtschaftswachstum der

Jahre 2013 bis 2014 im Jahr 2015 stark unter Druck und verzeichnete einen

Rückgang der Wirtschaftsleistung um - 0,3 %. Ausgelöst wurde dies durch eine

Bankenkrise (Diebstahl von ca. USD 1 Mrd.), Verunsicherung der Investoren

aufgrund der russischen Handelsbeschränkungen für moldauische Exporteure

und stagnierender Geldtransfers moldauischer Staatsbürger im Ausland in ihr

Heimatland.

Reformmaßnahmen

seit 2009, dennoch

müssen Institutionen

weiter gestärkt wer-

den

Die Stärkung der demokratischen Institutionen, des Justizwesens sowie die ef-

fektive Bekämpfung der Korruption (Position 115 von 180 Ländern gemäß Cor-

ruption Perception Index) werden für eine zukünftige nachhaltige Entwicklung

der Republik Moldau von entscheidender Bedeutung sein.

… derzeit positive

Tendenzen

Durch die unten beschriebene neue „pro-europäische“ Konstellation unter Füh-

rung von Staatspräsidentin Maia Sandu sowie Premierministerin Natalia Ga-

vriliță sollte jedoch vorläufig wieder etwas mehr Stabilität und Planbarkeit ein-

kehren.

Neue Staatspräsiden-

tin seit Ende Dez.

2020:

Maia Sandu löst

Igor Dodon ab

Aus der mit Spannung erwarteten Präsidentenwahl im November 2020 ging die

ehemalige Premierministerin Maia Sandu der „pro-europäisch“ eingestellten

Partei PAS (Aktion und Solidarität) als neue Staatspräsidentin hervor und trat ihr

Amt am 24.12.2020 an. Maia Sandu setzte sich gegen den damaligen „pro-russi-

schen“ Präsidenten Igor Dodon, welcher der sozialistischen Partei PSRM nahe-

steht, durch.

Parlamentswahlen im

Juli 2021

August 2021:

Natalia Gavriliță

Neue Premierministe-

rin

Im Parlament herrschten in den letzten Jahren stets instabile Regierungsver-

hältnisse mit wechselnden Premierministern. Auf Betreiben von Präsidentin

Maia Sandu kam es schließlich am 11. Juli 2021 zu vorgezogenen Neuwahlen,

aus denen die Maia Sandu nahestehende PAS (=Partei für Aktion und Solidari-

tät) mit 52,8 % der Stimmen bzw. 63 Sitzen (von insgesamt 101 Sitzen, Ein-Kam-

mern-System) gestärkt hervorging.

BeCS – der Wahlblock der KommunistInnen und SozialistInnen erreichte 27,2 %

bzw. 32 Mandate (22 für sozialistische, 10 für kommunistische Partei), die popu-

listisch agierende Partei des Vorsitzenden Oligarchen Ilan Șor („Șor“ auch:

„Shor“-Partei“), der sich derzeit wegen laufender Verfahren außer Landes auf-

hält, erreichte 5,7 % bzw. 6 Mandate.

Als Premierministerin wurde am 6. August 2021 Natalia Gavriliță (PAS) ange-

lobt. Sie und die PAS-Partei können nunmehr mit der absoluten Parlaments-

mehrheit die Reform-Agenda vorantreiben. Für Änderungen der Verfassungen

sind jedoch 67 von insgesamt 101 Stimmen erforderlich.

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Provinz Transnistrien

sucht Identität

Die Provinz Transnistrien erkennt die Autorität der Zentralregierung nur sehr

eingeschränkt an. Beide Seiten wünschen grundsätzlich eine ausgewogene Au-

ßenpolitik, die Beziehungen verbesserten sich in den letzten Jahren. Die starke

Annäherung Moldaus an die EU führt aber durchaus zu kritischer Betrachtung.

Transnistrien ist die industriell stärkste Basis der moldauischen Wirtschaft und

bildet daher grundsätzlich einen wertvollen Bestandteil des Landes. Bereits seit

Jahren wird in den so genannten „5 + 2“-Verhandlungen versucht, die Beziehun-

gen zwischen Transnistrien und der moldauischen Regierung zu verbessern. An

den Gesprächen sind die Republik Moldau, Vertreter aus Transnistrien als Kon-

fliktparteien, die OSZE, Russland und die Ukraine als Mediatoren und die EU und

die USA als Beobachter beteiligt. Erste Erfolge konnten bereits erzielt werden, z.

B. bei Kennzeichen für transnistrische Fahrzeuge für den internationalen Stra-

ßenverkehr.

Annäherung an die EU

Mit der EU wurde 2014 ein umfassendes Assoziierungsabkommen unterzeich-

net, seit Juli 2016 ist ein weitgehend freier Wirtschaftsverkehr - DCFTA (Deep

and Comprehensive Free Trade Area) - implementiert, welcher im Prinzip auch

für das Gebiet von Transnistrien gilt (siehe oben).

Seit 2014 gibt es auch für moldauische Bürger Visafreiheit in den Schengen-

raum der EU. Trotz dieser Fortschritte ist ein vollständiger Beitritt der Republik

Moldau zur EU nicht auf der Agenda.

Freie Wirtschaftszo-

nen als starke Basis

Handelsabkommen

mit Ost und West

Bestens ausgestattete freie Wirtschaftszonen für die Industrie und überschau-

bare Kosten bzw. rechtliche Vorgaben für Auslandsniederlassungen sorgen für

ein interessantes Investitionsumfeld. Die Republik Moldau kann sich aufgrund

der Handelsabkommen in beide Richtungen eventuell zu einem Bindeglied zwi-

schen Ost (RUS) und West (EU) entwickeln.

Anschluss der

Republik Moldau an

das Gasnetz der EU

über Rumänien

Eine neue Gaspipeline zwischen Rumänien (Iasi) und der Republik Moldau (über

die Grenzstadt Ungheni nach Chisinau) wurde im August 2020 von der österrei-

chischen Firma Habau fertiggestellt, ist aber zum Zeitpunkt der Berichterstat-

tung noch immer nicht operativ. Mit diesem Projekt soll die bisherige vollstän-

dige Abhängigkeit von Erdgaslieferungen aus Russland reduziert werden.

Austrian Development

Agency bietet

Unterstützung

Die Republik Moldau ist ein Schwerpunktland der österreichischen Entwick-

lungs- und Ostzusammenarbeit. Mit neuen Kooperationsinstrumenten der Aus-

trian Development Agency (ADA) werden nun auch entwicklungspolitisch rele-

vante Projekte von Unternehmen in der Republik Moldau unterstützt, u. a im

Wasserversorgungsbereich und in der beruflichen Ausbildung. Derzeit werden

20 Projekte mit einem Gesamtwert von rund EUR 19,9 Mio. gefördert.

Unterstützung durch

IWF und Weltbank

Die Republik Moldau profitierte in den letzten Jahren auch durch regelmäßige

Unterstützung internationaler Organisationen wie dem Internationalen Wäh-

rungsfonds (IWF) und der Weltbank.

Im Pandemiejahr 2020 genehmigte der IWF einen Notfallkredit in Höhe von USD

235 Mio. zur Unterstützung der Zahlungsbilanz, die aufgrund erhöhter Ausgaben

im Zuge der Covid-Pandemie stark belastet wurde.

Auch im August 2021 erhielt die Republik Moldau vom IWF die Zusage für ein

Sonderziehungsrecht in Höhe von USD 236 Mio., mit dem insbesondere die

Staatseinnahmen sowie Klein- und Mittelunternehmen unterstützt werden sol-

len.

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Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA

Die Weltbank unterstützt in der Republik Moldau derzeit 18 Projekte in verschie-

denen Sektoren in einem Wert von rund USD 636 Mio.

• 3. Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich

Investitions-

schutz

Österreichische Inves-

titionen

Das mit der Republik Moldau unterzeichnete bilaterale Investitionsschutzab-

kommen ist seit Mitte 2002 in Kraft und bietet eine gute Grundlage für Auslands-

investoren. Dennoch sind die Investitionen unter den Erwartungen zurückgeblie-

ben und beschränken sich vor allem auf den Dienstleistungssektor.

Bedeutende österreichische Investoren sind derzeit u. a. Austrian Airlines,

GraWe, Donaris (VIG), Raiffeisen Leasing, DB Schenker, Novomatic, VCE, Schön-

herr Rechtsanwälte, OMV-Petrom, Strabag, BCR/Erste Bank, Bauer Group,

Epamedia, Quehenberger Logistics und S&T Mold.

Österreichische Investoren beliefern von Moldau aus Westeuropa mit Nüssen

(Pinto Mold) und Kabeln und seit Ende 2017 auch mit Kabelbäumen durch Ge-

bauer & Griller in Balti. Gebauer & Griller tätigte 2017 eine EUR 10 Mio. Investi-

tion in Balti, wo Kabelbäume für die westeuropäische Automobilindustrie mit ca.

500 Mitarbeitern produziert werden. Österreichische Konsulenten und Baufir-

men sind vor allem im Bereich von Weltbankaufträgen im Energie-, Transport-

und Straßenbaubereich tätig. Ende 2018 hat die österreichische Novomatic die

Lizenz in der Republik Moldau erhalten und baut daher seit 2019 den Markt auf.

Bearbeitung der

Republik Moldau

über Rumänien

Die Bearbeitung des moldauischen Marktes geschieht in vielen Bereichen über

die rumänische Vertriebsniederlassung. Aufgrund des relativ niedrigen Gesamt-

niveaus führen oft Einzelgeschäfte zu hohen Schwankungen bei einzelnen Pro-

duktgruppen, sodass aus den nachstehend angeführten Außenhandelsdaten

nicht unbedingt ein langfristiger Trend abgelesen werden kann.

Österreichische

Exporte 2020:

EUR 59,0 Mio.

( -29,7 %)

Nach einer hohen Steigerung im Jahr 2018 um 15,1 % entwickelten sich die ös-

terreichischen Exporte bereits im Jahr 2019 um - 4,8 % rückläufig und erreich-

ten EUR 84,0 Mio. Im Jahr 2020 kam es durch die Corona-Krise zu einem weite-

ren Rückgang um - 29,7 % auf EUR 59,0 Mio.

Hauptverantwortlich war der Nachfrageschwund der automobilen Zulieferin-

dustrie, in erster Linie bei Kupferdrähten. Diese verzeichneten einen Rückgang

von EUR 20,7 Mio. im Jahr 2019 um 51,8 % auf nur knapp EUR 10,0 Mio. Diese

Erzeugnisse werden in erster Linie von der österreichischen Firma Gebauer &

Griller zu Kabeln und Kabelbäumen weiterverarbeitet und vielfach wieder nach

Österreich retour geliefert.

Komplett eingebrochen ist der Export von Geldspielautomaten, deren Ausfuhren

im Jahr 2019 noch bei EUR 4,6 Mio. lagen. Dies ist hauptsächlich der Covid-19

Pandemie und den Schließungen der Spielhallen geschuldet.

Bei den Maschinenlieferungen, die insgesamt von EUR 7,8 Mio. um 56,1 % auf

EUR 3,4 Mio. zurück gingen, machte sich die geringere Nachfrage nach Motor-

enteilen bemerkbar: Maschinen zur Herstellung von Kabeln, bestimmt für Ge-

bauer & Griller, verzeichneten ein Minus von EUR 1,5 Mio. bzw. -82,7 %, Ersatz-

teile von Motoren wurden um EUR 1,1 Mio. weniger geliefert. Weitere Rückgänge

gab es bei Behältnissen aus Stahl (Boiler, Kessel, Silos) sowie bei Arzneiwaren

um je rund EUR 2 Mio.

Wichtigste Export-

positionen 2020

Die wichtigsten Exportpositionen auf Jahresbasis (2020) waren demnach Kraft-

fahrzeuge um insgesamt EUR 11,4 Mio. (+ 4 %), davon PKW mit EUR 7,4 Mio. (+

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Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA

28,9 %) und Traktoren mit EUR 1,7 Mio. (- 52,7 %), Kupferdrähte an die Gebauer

& Griller Werke in Balti um knapp EUR 10,0 Mio. (-51,8 %), elektrische Maschi-

nen und Anlagen um EUR 9,1 Mio. (+ 12,3 %), Kunststoffe und Kunststoffwaren

um EUR 4,6 Mio. (- 13,3 %), pharmazeutische Erzeugnisse um EUR 3,6 Mio.

(- 36,7 %) sowie diverse Maschinen und Anlagen um EUR 3,4 Mio. (- 56,1 %).

1. Halbjahr 2021

+ 53,4 %

Im 1. Halbjahr 2021 verzeichneten die Exporte in die Republik Moldau mit EUR

40,4 Mio. ein kräftiges Plus von + 53,4 %, liegen damit aber immer noch etwas

unterhalb des vor der Pandemie im Jahr 2019 erzielten Halbjahresergebnis von

EUR 43,3 Mio.

Zulegen konnten insbesondere Kraftfahrzeuge (EUR 8,1 Mio., + 95,9 %),

Kupferdrähte (EUR 7,9 Mio., + 69,6 %), elektrische Maschinen und Anlagen (ins-

besondere Drähte und Kabeln, EUR 6,2 Mio., + 44,2 %) sowie diverse Maschinen

u. Anlagen (EUR 3,1 Mio., + 131 %).

Importe 2020:

Rückgang um

- 8,5 %

Auch bei den Einfuhren nach Österreich gab es – nach Jahren kontinuierlicher

Zuwächse – bereits im Jahr 2019 einen Rückgang um - 6,6 % auf 50,5 Mio. EUR.

Dieser Trend setzte sich im Jahr 2020 mit – 8,5 % auf EUR 46,2 Mio. weiter fort.

Durch die geringere pandemiebedingte Nachfrage aus Österreich kam es zu Ein-

bußen bei den wichtigsten Importpositionen. Starke ergebniswirksame Rück-

gänge gab es bei isolierten Drähten und Kabelbäumen (aus den Gebauer & Gril-

ler Werken in Balti) um EUR 4,4 Mio. (in der Gruppe elektrische Maschinen tlw.

ausgeglichen durch Zuwächse bei elektrischen Trafos u. a.), Schrott aus Metall

um ca. EUR 1,6 Mio., Walnüssen (mehrere österreichische Firmen lassen Wal-

nüsse in der Republik Moldau knacken) um EUR 1,5 Mio., bei Ölsaaten, ätheri-

schen Ölen sowie Apfelsaft um je rund EUR 1 Mio.

Wichtigste Import-

positionen 2020

Hauptimportpositionen im Jahr 2020 waren demnach elektrotechnische Waren

um knapp EUR 23,0 Mio. (- 0,2 %, davon insbesondere elektrische Trafos, Isolier-

drähte und Kabelbäume Gebauer & Griller), Früchte (insbes. Nüsse u. Trocken-

früchte u. a. der Niederlassung Pinto Mold der österreichischen Firma Pinto A.

Mutschler) um EUR 7,7 Mio. (- 6,8 %), Apfelsaft (EUR 4,0 Mio., -19,6 %), Beklei-

dung und Zubehör (EUR 2,2 Mio., -15,4 %), ätherische Öle (EUR 1,7 Mio., -37,1

%), diverse Maschinen (EUR 1,6 Mio., + 333 %), Kunststoffe und Waren aus

Kunststoffen (EUR 0,9 Mio., +170 %), Ölsaaten um knapp EUR 0,8 Mio. (-57 %,

davon Sonnenblumenkerne um EUR 0,7 Mio., der Rest entfiel auf Sojabohnen).

Importe 1. HJ 2021

– 9,7 %

Auch im ersten Halbjahr 2021 setzte sich der rückläufige Trend bei den Impor-

ten mit einem Minus um 9,7 % auf EUR 19,5 Mio. zunächst weiter fort.

Einbrüche gab es bei elektrischen Maschinen und Anlagen, insbesondere Trafos

und Kabeln (EUR 9,6 Mio., - 22,8 %), bei Nüssen (EUR 1,8 Mio., - 50,3 %) und ei-

nen de-facto Totalausfall von Frucht- bzw. Apfelsaft, der in der Vorjahrperiode

noch um EUR 1,4 Mio. geliefert wurde.

Zulegen konnten hingegen Waren aus Kupfer (Schrott und tlw. Kabel) um ca.

EUR 1,8 Mio. sowie Maschinen um EUR 824.000, die im Vergleichszeitraum des

Vorjahres praktisch nicht in der Statistik aufschienen.

Überschuss in der

Handelsbilanz zu

Gunsten Österreichs

fällt auf EUR 12,8 Mio.

Aufgrund der oben beschriebenen Entwicklung verringerte sich das bilaterale

Handelsvolumen von den im Jahr 2019 erzielten EUR 134,5 Mio. um 21,8 % auf

EUR 105,2 Mio. Durch den höheren relativen Rückgang der Exporte fiel der Han-

delsbilanzüberschuss zu Gunsten Österreichs von EUR 33,5 Mio. im Jahr 2019

auf nur noch EUR 12,8 Mio. im Jahr 2020.

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Schwerpunkte des AC

Bukarest

Wirtschaftsmission

2022

Das für die Republik Moldau zuständige AußenwirtschaftsCenter Bukarest un-

terstützt österreichische Unternehmen aktiv bei der Bearbeitung des moldaui-

schen Marktes. Zahlreiche Veranstaltungen in Österreich und in der Republik

Moldau waren und sind vor allem zu den Arbeitsschwerpunkten IT, Projektge-

schäft und Landwirtschaft vorgesehen. Zur Finanzierung von Projekten ist au-

ßerdem ein breites Spektrum an Softloans verfügbar.

Voraussichtlich im ersten Halbjahr 2022 ist wieder eine Wirtschaftsmission un-

ter dem Motto „Erkundung der Marktchancen in Moldau“ geplant. Machen Sie

sich selbst ein Bild über die aktuelle Wirtschaftsentwicklung des Landes und in-

teressante Geschäfts- und Investitionsmöglichkeiten. Wir bringen Sie zusam-

men mit den wichtigsten Kontakten aus Wirtschaft und Politik und verhelfen

Ihnen zu potentiellen Business-Leads.

Neben Wirtschaftsmissionen werden regelmäßig Netzwerkveranstaltungen -

Austrian Business Circles – zur Vernetzung lokaler österreichischer Unterneh-

men veranstaltet.

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AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA

AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER BUKAREST

Strada Logofat Luca Stroici 15

020581 Bukarest

Rumänien

T +40 372 068900

E [email protected]

W wko.at/aussenwirtschaft/ro