ausbildungschancen checken und durchstarten!47,3 % der auszubildenden im hand-werk einen...
TRANSCRIPT
AUSGABE 2008 / 2009
Christiane Klimt„Alles was zählt“-Star:
Mit Selbstvertrauen habich’s geschafft!
Seite 6
AUSBILDUNGSCHANCEN CHECKEN UND DURCHSTARTEN!
Schule & BerufBerufsvorbereitung,Berufsinfos, Jobben
oder Ausbildung?ab Seite 8
Interview mit Samy Deluxe Seite 10
Magazin für Schülerinnen und Schüler der Klassen 8-10 und für Jugendliche und junge Erwachsene ohne Ausbildungsstelle
Liebe Schülerin,
lieber Schüler, liebe
Leserinnen und
Leser!
Viele Wege führen zu einemAusbildungsplatz – auch fürSchülerinnen und Schüler ohneHauptschulabschluss oder mitschlechtem Abschluss. In dieserAusgabe von berufe live stellenwir dir einige dieser Wege vor.
Zugegeben – es ist nicht leicht,aber wenn du herausfindest, wodeine Stärken liegen, dann bistdu auf dem richtigen Weg. Wenndu deine Schritte gut planst,dann kommst du vorwärts:Überlege dir zuerst, was dir fürdein Leben wichtig ist, welcheInteressen, Talente und Bega-bungen du hast. Dann ist eseinfacher, im zweiten Schrittpassende Berufe zu finden undim dritten Schritt eine Ausbil-dungsstelle, in der du deineFähigkeiten einbringen kannst.
In diesem Heft findest du vieleHinweise und Tipps, die dir hel-fen können, deinen Weg zu fin-den. Im Mittelpunkt von berufelive stehen Jugendliche, die,trotz schlechter Noten oderohne Schulabschluss, eine Aus-bildungsstelle gefunden haben.In Interviews erzählen sie vonihrem Beruf und dem Wegdahin.
Wichtig ist – du bist nicht allei-ne auf deinem Weg! Es gibtHilfe und Unterstützung. DeineBerufsberaterin oder dein Be-rufsberater kann dich bei dei-nen nächsten Schritten unter-stützen. Mit persönlicherBeratung, Eignungstests undBewerbungstipps.
In berufe live findest du außer-dem Infos über Maßnahmen,die den Zugang zu einer Aus-bildungsstelle erleichtern, Infos
Editorial
MACH’S RICHTIG – berufe live • Juli 2008 • Redaktionsschluss: Februar 2008 •Projektleitung: Bundesagentur für Arbeit – Zentrale, Team SP III 21 – U 25, ChristianStrijewski • Herausgeberbeirat: Hans-Joachim Bähr, Heidi Geserich, Gisela Grüneisen,Ulrich Gschwender, Bärbel Nöhring, Martina Rist-Aichner, Jürgen Rockmann, MarkusSchinner, Christian Strijewski • Mitwirkung: Dr. Barbara Dorn (BDA), Monika Ringeisen •Verlag und Redaktion: Promotion Software GmbH, Karlstraße 3, 72072 Tübingen,Geschäftsführung: Ralph Stock, Chefredaktion Brigitte Nestle, Telefon (07071) 9167-0, Fax(07071) 9167-44 • Redaktionelle Mitarbeit: Judith Gehrold • Fotos und Abbildungen:Deluxe Records: Seite 11; fotolia: Seiten 13 (Fux, Sonya Etchison, Barbara Helgason, AnnaChelnokova), 24 (Claude Wolf); Judith Gehrold: Seiten 4, 5, 8, 9, 14-17, 20-23; iStockphoto:Seite 24 (Oleg Mitiukhin, Judy Allan); Katja Kuhl: Titel, Seiten 10, 24; Theresia deMaddalena: Seite 24; Privat: Seite 2; RTL, Serie „Alles was zählt“: Seiten 6, 7; MarkusUlmer: Seite 18; Thomas Weber: Seite 19 • Grafische Gestaltung: Concept Design Plus3
GmbH, Tübingen; Publicis, Erlangen • Druck: Willmy PrintMedia GmbH, Nürnberg •Gesamtauflage: 250.000Einzelexemplare sind bei der Berufsberatung der Agenturen für Arbeit erhältlich.Nachdruck nur nach vorheriger Genehmigung von Verlag und Herausgeber gestattet.•ISSN1436--610X
Dieses Magazin enthält Hinweise auf Internetseiten außerhalb des Selbstinformations-angebots der Bundesagentur für Arbeit. Die Bundesagentur für Arbeit ist weder verantwortlich für Informationen und Inhalte ande-rer Anbieter, noch werden diese von der Bundesagentur für Arbeit kontrolliert.
Wir danken für die freundliche Unterstützung von CJD Jugenddorf Nürnberg, Noris-ArbeitGmbH (NOA), Nürnberg, Sozialunternehmen Neue Arbeit GmbH, Stuttgart
Impressum
für Jobber und Hilfsangebotebei Lernproblemen währendder Ausbildung.
Ich wünsche dir viel Spaß beimLesen und viel Erfolg bei deinerAusbildungssuche!
Monika RingeisenBerufsberaterin
Editorial; Impressum .................................................................................. Seite 2
Story… dann hat’s bei mir Klick gemacht ........................................................ Seite 4
Alex hat sein „Null-Bock-Gefühl“ überwunden – und jetzt eine Ausbildungsstelle.
StarsMit Herz und Leidenschaft ....................................................................... Seite 6
Christiane Klimt, Star der RTL-Soap „Alles was zählt“, berichtet, wie sie Schauspielerin wurde.
BerufsinfoChecker oder Bastler? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8
Besmellah wird Fachkraft für Lagerlogistik,Jamal wird Kraftfahrzeugservicemechaniker.
StarsNach vorne schauen! ............................................................................... Seite 10
Der Rapper Samy Deluxe zeigt: Erfolg setztLeistungsbereitschaft und Zielstrebigkeit voraus.
JobsJobben oder Ausbildung? ........................................................................ Seite 12
Vier Jugendliche zeigen Vor- und Nachteile auf.
BerufsinfoFrischluftfreak oder Modefan? ............................................................... Seite 14
Sabrina wird Gärtnerin,Lea-Bianca wird Änderungsschneiderin.
Zwischen Schule und BerufKeine Ausbildungsstelle – was nun? ...................................................... Seite 16
Helfen berufsvorbereitende Maßnahmen auf dem Weg zur Ausbildungsstelle? Erfahrungsberichte!
StarsAm Ball bleiben ........................................................................................ Seite 18
Geschenkt wird einem nichts! Ursula Holl, Torhüterin der Frauennationalmannschaft, setzt auf Eigeninitiative.
BerufsinfoBerufe für Technikbegeisterte ............................................................... Seite 20
Melanie wird Teilezurichterin, Dimitrios wird Maschinen- und Anlagenführer.
StorySchlechte Noten – und jetzt? ................................................................. Seite 22
Frank zeigt den Weg zum Ausbildungserfolg: Türöffner EQ nutzen, mit abH Lerndefizite überwinden.
Hobby und BerufVier Jugendliche berichten, wie ihnen ihr
Hobby geholfen hat, eine Ausbildungsstelle zu finden. ...................... Seite 24
Inhaltsverzeichnis
berufe live3
Story
berufe live 4
Der Geruch von Trockenfutter und Heu liegt
in der Luft. Aquarien mit bunten Fischen
leuchten geheimnisvoll. Fröhliches
Vogelgezwitscher dringt durch den großen,
hohen Verkaufsraum. Das Telefon klingelt.
Alex Schuller (18 Jahre) nimmt den Hörer ab.
Der Geruch von Trockenfutter und Heu liegt
in der Luft. Aquarien mit bunten Fischen
leuchten geheimnisvoll. Fröhliches
Vogelgezwitscher dringt durch den großen,
hohen Verkaufsraum. Das Telefon klingelt.
Alex Schuller (18 Jahre) nimmt den Hörer ab.
Alex ist glücklich
Im Herbst fängt er seine Ausbildungals Kaufmann im Einzelhandel in demZoofachhandelsgeschäft „DasFutterhaus“ an. Noch vor Kurzem sahes ganz anders aus: Nach demHauptschulabschluss hatte Alexkeine Lust mehr auf Lernen. Weil erkeinen Ausbildungsplatz fand undnoch berufsschulpflichtig war, nahmer zunächst am Berufsvor-bereitungsjahr (BVJ) teil. Damals woll-te er Fachlagerist werden, fand aberwährend des BVJ keinen Aus-bildungsplatz. Sein Berufsberaterempfahl ihm anschließend eineBerufsvorbereitende Bildungs-maßnahme (BvB). Alex war einver-standen, motiviert war er allerdingsnicht: „Ich dachte mir, ich habesowieso nichts Besseres zu tun, dannmach ich’s halt.“
Am Anfang der BvB war er das
schwarze Schaf
Alex war oft krank oder ging einfachnicht hin, weil er sich morgens nichtdazu aufraffen konnte. Er bekommtein Praktikum als Fachlagerist
vermittelt und bricht es schon amersten Tag ab. Ihm wird klar, dassdies nicht der richtige Beruf ist.Seine Bildungsbegleiterin ElkeKimmel bringt ihn auf die Idee, einPraktikum in einer Tierhandlung zumachen, denn sie weiß, dass Alexbegeisterter Hundebesitzer ist undTiere mag. Alex wird Praktikant in„Das Futterhaus“, eine der führen-den Fachhandelsketten für Heimtier-nahrung und -bedarf. Die Arbeitmacht ihm Spaß, aber wennProbleme auftauchen, geht er ihnenaus dem Weg. Doch Elke Kimmellässt nicht locker: „Sie hat alles kon-trolliert, was ich gemacht habe. Hatständig während des Praktikums im
Betrieb angerufen, ob ich da bin. Siehat sogar abends bei mir zu Hauseangerufen und mich gefragt, ob icham nächsten Tag in den Betriebgehe. Irgendwann hat mich das soaufgeregt, dass ich mir gesagt habe:Ich mach’s jetzt einfach, ich zieh’sjetzt durch.“
Ab dem Zeitpunkt geht’s bergauf
Alex lernt, den Problemen nicht mehraus dem Weg zu gehen – anstattdem morgendlichen „Null-Bock-Gefühl“ nachzugeben, überwindet ersich, zur Arbeit zu gehen. Plötzlichwird alles anders. Er wird von seinemChef und von seiner Bildungsbe-gleiterin gelobt. Das spornt ihn an,sein Praktikum durchzuhalten.
Alex Schuller
beginnt seine Ausbildung zum Kaufmann
im Einzelhandel bei „Das Futterhaus“
berufe live5
Alex liebt Tiere
Am besten gefällt Alex die Arbeitmit den Tieren – sie zu füttern, ihreKäfige auszumisten und zu sehen,wie sie wachsen. Nach Feierabendspielt er mit seinem Hund Bobby,einem sechs Jahre alten Tibet-Spaniel. Bobby kommt ausRumänien, wie die Eltern von Alex.Alex hat ihn aus dem Urlaub mitge-bracht, als er noch ein Hundebabywar. Seitdem sind er und Bobbyunzertrennlich: „Bobby ist fast wieich: Er hat auch mal Tage, an denener auf nichts Lust hat, dann wiederist er hyperaktiv und er ist nie belei-digt. Wenn ich nicht so gut draufbin, muntert er mich auf. Ich habegelernt ihn zu verstehen, auch wenner nicht sprechen kann.“
Nur sehr wenige Jugendliche ohneHauptschulabschluss bekommeneinen Ausbildungsplatz. Die Grafikzeigt dir am Beispiel der Bereiche In-dustrie und Handel sowie Handwerk,wie viele der Auszubildenden mit undohne Hauptschulabschluss einen Aus-bildungsvertrag abgeschlossen haben.
Nur 0,6 % der Auszubildenden inIndustrie und Handel und 4,5 % derAuszubildenden im Handwerk hattenkeinen Hauptschulabschluss.
Dagegen hatten 25,3 % der Auszubil-denden in Industrie und Handel und47,3 % der Auszubildenden im Hand-werk einen Hauptschulabschluss.
Quelle: Berufsbildungsbericht 2007
Neu abgeschlosseneAusbildungsverträge 2005
Industrie und
Handel Handwerk
47,3%
4,5%
Auszubildendeohne
Hauptschul-abschluss
Auszubildendemit
Hauptschul-abschluss
Sein Chef, Bernd Kotus, bietet ihmschließlich einen Ausbildungsplatz anund die Möglichkeit, bis zu Beginnder Ausbildung zu jobben. Alexnimmt das Angebot begeistert an. Sokann er sich optimal auf seineAusbildung vorbereiten. Alex weiß,dass es nicht einfach wird, dennzusätzlich zum Fachwissen einesKaufmanns im Einzelhandel muss ersich Fachwissen über Tiere aneignen:Jeder, der lebende Tiere verkauft,muss eine sogenannte Sachkunde-prüfung nachweisen. Ein Großteil die-ses Fachwissens wird Alex währendseiner Ausbildung erwerben, abertrotzdem muss er noch extra Theoriepauken.
Bessere Chancen mit Hauptschulabschluss
25,3%
0,6%
Stars
berufe live 6
Fast täglich flimmert sie
über den Bildschirm:
Christiane Klimt,
Darstellerin der Jenny
Steinkamp in der RTL-Soap
„Alles was zählt“. Jenny ver-
körpert das rücksichtslose
Biest, das die eigenen
Interessen gnadenlos durch-
setzt. Ganz anders als
Christiane Klimt im wahren
Leben. Doch kämpfen muss-
te sie auch für ihren Traum,
Schauspielerin zu werden.
berufe live sprach mit ihr:
Christiane Klimt
Schauspielerin bei RTL
berufe live: Wann wusstest du, dass
du Schauspielerin werden willst?
Christiane Klimt: Mit 15 kam dasschlagartig. In der Schule wurde dasMusical „Grease“ aufgeführt. Ichkonnte leider nicht mitspielen, weilich im Praktikum war. „Grease“ hatmich fasziniert – ich habe ein Jahrlang die CD gehört – ich konntenicht genug davon bekommen.
berufe live: Was haben deine Eltern
dazu gesagt?
Christiane Klimt: Die waren nichtso begeistert. Meine Eltern habeneine Metzgerei und es ist schwierigfür sie sich vorzustellen, dass manmit einem künstlerischen Beruf sei-nen Lebensunterhalt verdienenkann.
berufe live: Wie ging es dann wei-
ter?
Christiane Klimt: Meine Elterndachten, das sind Flausen, dieirgendwann vorbeigehen. Als ichmich mit 18 aufmachte, um mich anSchauspielschulen für das FachMusical zu bewerben, waren sieüberrascht.
berufe live: Was war dein Antrieb?
Christiane Klimt: Ich war über-zeugt, das ist es. Ich musste es aus-probieren. Ich wollte nicht irgend-wann dasitzen und denken, waswäre gewesen wenn ...?
berufe live: Du bist damals bei allen
Aufnahmeprüfungen durchgefal-
len – warum hast du trotzdem
weitergemacht?
Christiane Klimt: Das war hart,aber mein Herz hat so danach geru-fen – ich musste weitermachen. EinKompromiss kam nicht infrage,dann hätte ich das Gefühl gehabt,mich selbst zu belügen.
berufe live: Hast du nicht an dir
gezweifelt?
Christiane Klimt: Doch. Aber ichhabe an mir gearbeitet und meineGesangs- und Tanztechnik verbes-sert. Ich habe mir gesagt, solangemeine Kraft reicht und der Wille daist, mache ich weiter, weil ich esunbedingt wollte.
berufe live: Woher nimmst du die-
ses Selbstvertrauen?
Christiane Klimt: Wenn man etwaswirklich will, mit Herz undLeidenschaft bei einer Sache ist,dann findet man schon seine
„WENN MAN ETWAS WIRK-
LICH WILL, DANN HAT MAN
SELBSTVERTRAUEN UND
FINDET SEINE NISCHE.“
„WENN MAN ETWAS WIRK-
LICH WILL, DANN HAT MAN
SELBSTVERTRAUEN UND
FINDET SEINE NISCHE.“
berufe live7
Steckbrief
Nische. Ich habe nicht aufgegebenund die Prüfung dann doch nochgeschafft. In Frankfurt bin ich aneiner Berufsfachschule zurAusbildung als Musicaldarstellerinzugelassen worden.
berufe live: Was ist noch wichtig, um
erfolgreich zu sein?
Christiane Klimt: Eine guteAusbildung ist die beste Grundlagefür Erfolg. Bei jedem gutenSchauspieler gibt es Zeiten, indenen es nicht so glatt läuft. Das istdann jedes Mal ein kleinerEgoeinbruch – alles kommt einemschwarz und hoffnungslos vor. Dann
ist es wichtig, sich zu besinnen,darüber nachzudenken, worum eseigentlich im Leben geht.
berufe live: Und worum geht es
eigentlich?
Christiane Klimt: Das zu tun, wasman von ganzem Herzen will. Dannweiß man, in welche Richtung esgeht. Wenn es nicht sofort klappt,muss man bereit sein, immer wie-der neue Wege zu beschreiten.
Foto
s: R
TL, S
erie
„Al
les
was
zäh
lt“
Christiane Klimt
Geboren: 18. März 1982 in Limburgan der Lahn Wohnort: Berlin/KölnHobbys: Tanzen, Yoga, Joggen, Klavier,SingenAusbildung: 2001–2004 Ausbildungzur Musicaldarstellerin an der Stageand Musical School, Frankfurt/Main,seit 2004 Studium Musical/Show ander Universität der Künste, Berlin
AUSZEICHNUNGEN
2007 Gisela-May-Chansonpreis des Bundeswettbewerbs Gesang Berlin
2005 2. PreisChanson/Song desBundeswettbewerbsGesang Berlin
ROLLEN
Fernsehenseit 2006 Hauptrolle „Alles
was zählt“ (RTL)Theater2005 Hauptrolle „Mir geht’s
gut“, Musical-Collage UNI.T, Berlin
2004 Hauptrolle „Hexen-jagd“, Burgsommer-spiele, Tittmoning
2003/04 Hauptrolle „Signs“, Gallustheater, Frankfurt
2001 Hauptrolle „Tanz der Vampire“, Theater Limburg
1998 Hauptrolle „Joseph“, Theater Limburg
MOTTO
Der Weg ist das Ziel. Wenn man
weiß, was man will und erst
einmal scheitert, soll man trotz-
dem weitergehen.
M e h r ü b e r C h r i s t i a n e :
www.christianeklimt.de
Berufsinfo
Was machen Fachkräfte für
Lagerlogistik?
•nehmen Güter an und prüfen dieLieferung
•lagern Waren, kontrollieren und pfle-gen den Bestand
•erstellen Ladelisten, Belade- undTourenpläne
•verladen Sendungen und erstellenBegleitpapiere
Was wird erwartet?
Ausdauer und körperliche Belast-barkeit, systematische und sorgfältigeArbeitsweise, Teamfähigkeit, Arbeitenunter Zeitdruck, Zahlenverständnis,Planungs- und Organisationsfähigkeit
Wie lange dauert die Ausbildung?
3 Jahre
Wo bekomme ich weitere Infos?
Im unter www.berufenet.arbeitsagentur.de
Berufsinfo Fachkraft
für Lagerlogistik berufe live sprach mit BesmellahHaschemi (20 Jahre) überseine Ausbildung zur Fachkraftfür Lagerlogistik bei IKEA.
berufe live: Wie bist du zu deinem
Beruf gekommen?
Besmellah Haschemi: Ich habehier ein Praktikum gemacht und soengagiert gearbeitet, dass ich zumEinstellungstest eingeladen wurde.
berufe live: Welche Eigenschaften
braucht man in deinem Beruf?
Besmellah Haschemi: Man musskörperlich fit sein, schnell reagieren,im Team arbeiten und denDurchblick behalten. Wer zumBeispiel den Wareneingang nichtsofort kontrolliert, verliert die Über-sicht.
berufe live: Was machst du, um fit
zu bleiben?
Besmellah Haschemi: Ich rauchenicht und gehe ins Fitnesscenter.
berufe live: Was macht dir am meis-
ten Spaß?
Besmellah Haschemi: DieZusammenarbeit mit den Kollegen,zum Beispiel, wenn wir morgens dieBestellungen aufteilen.
berufe live: Was fällt dir schwer?
Besmellah Haschemi: Den ganzenTag am Schreibtisch zu sitzen.
berufe live: Was wünschst du dir für
deine Zukunft?
Besmellah Haschemi: Ich würdegerne bei IKEA bleiben, denn dieArbeitsatmosphäre gefällt mir undich habe gute Weiterbildungs- undAufstiegsmöglichkeiten.
Besmellah Haschemi, 20
wird Fachkraft für
Lagerlogistik
berufe live 8
Dienstleistungsberufe boomen – seit
Jahren steigt die Nachfrage. Und das
Beste: Sie wird weiter steigen! berufe live
stellt dir zwei Dienstleistungsberufe vor:
Fachkraft für Lagerlogistik für Leute, die
nie den Überblick verlieren und
Kraftfahrzeugservicemechaniker/-in für
leidenschaftliche Autobastler.
berufe live sprach mit JamalBrunner (18 Jahre) über seineAusbildung zum Kraftfahr-zeugservicemechaniker beiAuto Werner.
berufe live: Warum wirst du Kraft-
fahrzeugservicemechaniker?
Jamal Brunner: Ich mag Autos undhandwerkliche Arbeit.
berufe live: Wie hast du den
Ausbildungsplatz bekommen?
Jamal Brunner: Ich habe hier einPraktikum gemacht. Weil ich gutwar, wurde ich übernommen.
berufe live: Was macht dir am meis-
ten Spaß?
Jamal Brunner: Die Arbeit anMotoren. Wir haben hier oft ältereAutos, auch Oldtimer – das machtam meisten Spaß. Denn die altenMotoren sind einfacher gebaut –ohne komplizierte Elektronik.
Was machen Kraftfahrzeugservice-
mechaniker/-innen?
•suchen mit Mess- und Prüfsystemennach Fehlerursachen
•nehmen Einstellarbeiten vor und über-prüfen, ob amtliche Vorgaben einge-halten werden (zum Beispiel durch dieAbgassonderuntersuchung)
•beheben Unfallschäden an derKarosserie und bauen Zusatz-einrichtungen ein, wie Kühlanlagenoder Schiebedächer
•beraten Kundinnen und Kunden undweisen sie in die Bedienung vonFahrzeugen ein
Was wird erwartet?
Spaß am Umgang mit Autos, handwerk-lich-technisches Geschick, körperlicheArbeit, Sorgfalt, Arbeiten unter Zeit-druck
Wie lange dauert die Ausbildung?
2 Jahre
Wo bekomme ich weitere Infos?
Im unter www.berufenet.arbeitsagentur.de
Berufsinfo Kraftfahrzeug-
servicemechaniker/-in
berufe live: Was machst du nicht so
gerne?
Jamal Brunner: Reifenwechsel undKleinteile einbauen, wie Kabel oderGlühlampen.
berufe live: Was wünschst du dir für
deine Zukunft?
Jamal Brunner: Erstmal dieAusbildung beenden. Später hätteich gerne eine eigene Werkstatt inden USA, denn da habe ichVerwandte und dort sind gut ausge-bildete Kraftfahrzeugservice-mechaniker gefragt.
Jamal Brunner, 18
wird Kraftfahrzeug-
servicemechaniker
I m B e r u f s wa h l p o r t a l e r k l ä r e n
d i r B e s m e l l a h u n d J a m a l , w i e
e i n t y p i s c h e r Ta ge s a b l a u f i n
i h r e m B e r u f a u s s i e h t :
www.machs-richtig.de
berufe live9
Stars
berufe live: Warum hast du die
Schule abgebrochen?
Samy Deluxe: Mir war früh klar,dass ich Musik machen will.Trotzdem bin ich froh, dass ich eingewisses Maß an Bildung habe –das hilft mir, mich mit anderen zuverständigen, mir über den eigenenWeg klar zu werden und meine Zielezu erreichen.
berufe live: Mit deinem Verein
„Crossover“ gehst du in Schulen
und machst dort Musik mit
Jugendlichen – was bringt das?
Samy Deluxe: Wir bringen durchdie Workshops ganz unterschiedli-che Jugendliche zusammen und zei-gen so, wie man gemeinsam Zieleerreichen kann.
berufe live: Wieso engagierst du
dich für Jugendliche?
Samy Deluxe: Mir macht es Spaß,
meine Position so zu nutzen, dassich anderen helfen kann.
berufe live: Was ist deine Message?
Samy Deluxe: Viele Jugendliche fin-den Bildung und die Fähigkeit, sichgut auszudrücken, nicht so cool, wieDrogen zu verkaufen und jedeszweite Wort durch ein Slang- oderSchimpfwort zu ersetzen. Ich willdem entgegenwirken. Es gehtdarum klarzumachen, dass eineSprache verschiedene Ebenen hat.Manchmal ist es sehr nützlich,gutes Deutsch zu reden.
berufe live: Was bringt es, gut
reden zu können?
Samy Deluxe: Besonders, wennman nicht deutsch aussieht, kannman andere positiv überraschen,
wenn man sich gut ausdrückenkann. Dadurch hat man es oft leich-ter, andere zu überzeugen und seineZiele zu erreichen.
berufe live: Was braucht man noch,
um seine Ziele zu erreichen?
Samy Deluxe: Die Bereitschaft,Leistung zu bringen, ist sehr wich-tig.
berufe live: Wie war das bei dir?
Samy Deluxe: Ich war schon früherfolgreich mit meiner Musik, aberich habe mich nie auf dem Erfolgausgeruht. Erfolg war für michimmer ein Anstoß, noch mehr zuleisten und Neues auszuprobieren.Ich schau nie zurück, immer nurnach vorne. Sobald ein Ding durchist, habe ich schon drei neue Ziele.
berufe live: Welche Rolle spielt
Talent?
Samy Deluxe: Talent macht es ein-facher, erfolgreich zu sein. Jeder istauf seine Weise talentiert. VieleJugendliche wollen Musiker werdenoder einen Beruf, der mit denMedien zu tun hat, erlernen. SolcheBerufe haben ein cooles Image.
berufe live 10
Samy Deluxe ist einer der
berühmtesten Rapper
Deutschlands. Er wuchs, als
afrodeutsches Kind, ohne
Vater auf und hatte Probleme
in der Schule. Die
Beschäftigung mit Musik,
besonders mit Rap, half ihm,
seinen Weg zu finden.
berufe live hat ihn interviewt:
Samy Deluxe ist einer der
berühmtesten Rapper
Deutschlands. Er wuchs, als
afrodeutsches Kind, ohne
Vater auf und hatte Probleme
in der Schule. Die
Beschäftigung mit Musik,
besonders mit Rap, half ihm,
seinen Weg zu finden.
berufe live hat ihn interviewt:
Aber nicht jeder hat das nötigeTalent dafür.
berufe live: Wie kann man feststellen,
wofür man talentiert ist?
Samy Deluxe: Das, was einemleichtfällt und worin man gut ist.Sein Talent soll man auf jeden Fallumsetzen, denn vom Talent kannman lange leben, egal welchesImage der Beruf hat.
berufe live: Wie meinst du das?
Samy Deluxe: Alles was man hat,kann einem weggenommen werden,alles, was man kann, kann man fürimmer. Es ist wichtig, dass man indem aufgeht, was man macht. ImBerufsleben wird es immer einePhase geben, wo es schwer ist wei-terzukommen – da muss man sichdurchkämpfen.
berufe live11
„ERFOLG WAR
FÜR MICH
IMMER EIN AN-
STOSS, NOCH
MEHR ZU LEIS-
TEN UND
NEUES AUSZU-
PROBIEREN.“
„ERFOLG WAR
FÜR MICH
IMMER EIN AN-
STOSS, NOCH
MEHR ZU LEIS-
TEN UND
NEUES AUSZU-
PROBIEREN.“
M e h r ü b e r S a my :
www.deluxe-records.de
www.dynamite-deluxe.de
Samy Deluxe
Geboren: 19. Dezember 1977 in HamburgBürgerlicher Name: Samy Sorge Eltern: deutsche Mutter, sudanesischer Vater
KARRIERE
2000 Album „Dynamite Deluxe – DeluxeSoundsystem“ (Goldene Schall-platte)
2001 Album „Samy Deluxe – SamyDeluxe“ (Goldene Schallplatte)Preise: MTV Music Award (besterdeutscher Künstler), Comet (HipHop national), Bravo Otto in Gold
2002 Preis Echo (HipHop national)2003 Album „Afrob & Samy Deluxe –
Wer hätte das gedacht?“2004 Album „Samy Deluxe –
Verdammt nochma!“Preis Bravo Otto in Bronze (HipHop national) Gründung des eigenen Labels Deluxe Records
2005 Album „Deluxe Records – Let’s go“ Preis Bravo Otto in Bronze (HipHop national)
2006 Erster europäischer Künstler mit eigenem Reebok-Schuh
2007 Botschafter des Welt-Aids-Tages Preis Bravo Otto in Silber (beste Anzeige – Welt-Aids-Tag)Gründung des eigenen Vereins Crossover e.V.
2008 Album „Dynamite Deluxe – TNT“
MOTTO
Blick nach vorn – wer ein Ziel hat, der wird auch
seinen Weg finden!
Steckbrief
berufe live: Was motiviert dich in sol-
chen Situationen?
Samy Deluxe: Mein Sohn. Ich binkein Aufgebertyp – in schwierigenSituationen denke ich an meinenSohn und dass ich ihm ein Vorbildsein will.
Jobs
Was bringt’s? Jobben ist verlockend, denn du musst endlich
nicht mehr auf Prüfungen lernen, keine Bewerbungen mehr
schreiben, hast eine Arbeit und verdienst Geld. Aber wie sieht
die Zukunft aus? Leider etwas weniger rosig: Ungelernte
Arbeitskräfte verdienen weniger und haben ein höheres Risiko,
arbeitslos zu werden als gelernte Arbeitskräfte.
berufe live 12
AUSBILDUNG LOHNT SICH!
Geringere Qualifizierung führt zu geringerem Verdienst – dies zeigen die Grafiken am Beispiel der Bruttomonatsverdienste von
Arbeiterinnen und Arbeitern sowie Angestellten. Die Grafik zeigt aber auch, dass Männer im Durchschnitt mehr verdienen als Frauen.
Eine Ursache hierfür ist, dass typische Frauentätigkeiten häufig schlechter bezahlt sind.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistisches Jahrbuch 2007
UNGELERNT
(ohne Berufsausbildung)
Arbeiter/-innen Angestellte
GELERNT
(mit Berufsausbildung oder langjähriger Berufstätigkeit)
Arbeiter/-innen Angestellte
wei
blic
hm
ännl
ich
wei
blic
hm
ännl
ich
wei
blic
hm
ännl
ich
wei
blic
hm
ännl
ich
1.897 € 1.950 €
2.205 € 2.305 €
2.305 €
2.856 € 2.818 €
2.374 €
ACHTUNG
BERUFSSCHULPFLICHT!
Wenn du noch nicht 18 Jahre altbist, bist du schulpflichtig. Falls dunach der Schule keine Ausbildungbeginnst, musst du daher dieBerufsschule besuchen. Du kannstalso nur neben dem Berufsschul-unterricht jobben.
J o b s u n d A u s b i l d u n g s s te l l e n f i n d e n
In der der Bundesagentur für Arbeit kannst du schnell und einfach
Jobs und Ausbildungsstellen finden. Wenn du dich registrierst, kannst du dein
persönliches Bewerberprofil für mögliche Arbeitgeber hinterlegen, deine ausge-
wählten Stellenangebote in einer Liste speichern und dich online bewerben.
http://jobboerse.arbeitsagentur.de
... oder lieber doch erstmal jobben?
Was ist besser, die Mühen einer Ausbildung auf sich zu neh-
men oder durch Jobben schnelles Geld zu verdienen? berufe live
hat Jobber und Auszubildende befragt:
„Nach derSchule habeich ein Praktikum als Kauffrau imEinzelhandel in einem Schuh-geschäft gemacht. Leider hat esmit der Ausbildungsstelle nichtgeklappt. Jetzt jobbe ich in einemanderen Schuhgeschäft. Ichfinde das gut, denn ich macheeine Arbeit, die mir Spaß macht,und verdiene Geld. Wenn ichspäter Lust habe, kann ich immernoch eine Ausbildung machen.“
„LIEBER JOBBEN“
„Mein Onkel hat eine Eisdiele, in derich jobbe. Die Arbeitsatmosphäreist sehr gut und die meisten Kundensind nett. Bei gutem Wetter ist hierdie Hölle los, das ist zwar stressig,aber mir gefällt’s. Das Geld, das ichverdiene, spare ich für Urlaub undein neues Auto. Da ich noch beimeinen Eltern wohne, kommt daeiniges zusammen. Wenn ich alleinewohnen würde, wäre es allerdingsschon knapp.“
„Als Schüler habe ich inden Ferien gejobbt, ineiner Fabrik und in einerGroßküche. Natürlich wares toll, eigenes Geld zuverdienen, aber die Arbeitwar langweilig undanstrengend. Jetzt habeich eine sinnvolle Arbeit, denn ichhelfe alten Menschen. Wenn ich gutgenug bin, hänge ich noch ein Jahrdran und werde Altenpfleger. Dannverdiene ich mehr und habe besse-re Aufstiegschancen.“
Nils Beilmann, 17
wird Altenpflegehelfer„Viele meiner Freunde jobben. Diekönnen am Wochenende zwar mehrGeld als ich ausgeben, aber dafürhaben sie keine Perspektive. Mirwäre das zu monoton, jeden Tag
das Gleiche zu machen. AlsTischlerin habe ich einenabwechslungsreichen und krea-tiven Beruf. Wir fertigen hoch-wertige Holzmöbel nachKundenwunsch. Außerdemhabe ich gute Zukunftschancen– das finde ich viel besser, alsnur Party zu machen.“
Jasmin Bahar, 19
wird Tischlerin
Francesco Fiori, 19
jobbt in einer Eisdiele
Veronika Keller, 18
jobbt im Schuhladen
berufe live13
„LIEBER AUSBILBUNG“
Berufsinfo
berufe live 14
Was machen Gärtner/-innen?
•arbeiten in den Bereichen: Baum-schule, Friedhofsgärtnerei, Garten-und Landschaftsbau, Gemüsebau,Obstbau, Staudengärtnerei oderZierpflanzenbau
•ziehen Jungpflanzen heran•bereiten den Boden vor, setzen die
Pflanzen ein, düngen und bewässernsie
•ernten, sortieren und kennzeichnenPflanzen
•verkaufen Pflanzen und beratenKunden
Was wird erwartet?
Interesse an Biologie, Arbeiten imFreien, körperliche Belastbarkeit,Sorgfalt
Wie lange dauert die Ausbildung?
3 Jahre
Wo bekomme ich weitere Infos?
Im unter www.berufenet.arbeitsagentur.de
Berufsinfo Gärtner/-in
berufe live sprach mit SabrinaPflug (19 Jahre) über ihreAusbildung zur Gärtnerin,Fachrichtung Zierpflanzenbau,in der Gärtnerei Seyschab.
berufe live: Wie bist du zu deinem
Beruf gekommen?
Sabrina Pflug: Gärtnerin ist meinTraumberuf. Als Kind habe ichschon im Garten mitgeholfen.Außerdem finde ich es schön zusehen, wie Pflanzen wachsen.
berufe live: Und zu deiner
Ausbildungsstelle?
Sabrina Pflug: Die Berufsberatunghat mir die Stelle vermittelt. DieGärtnerei ist ein Kooperations-betrieb der Noris-Arbeit.
berufe live: Was bedeutet das?
Sabrina Pflug: Die Noris-Arbeit bietetJugendlichen Hilfen zur Berufsausbil-dung an. Für mich hat das den Vor-teil, dass ich Stützunterricht bekom-me.
berufe live: Welche Eigenschaften
braucht man in deinem Beruf?
Sabrina Pflug: Man muss wetterfestsein, schwer heben können undPflanzen mögen.
berufe live: Was macht dir am meis-
ten Spaß?
Sabrina Pflug: Handtopfen. Derandere Azubi und ich machen einSpiel daraus – wer am schnellstenfertig ist, gewinnt.
berufe live: Was machst du nicht so
gerne?
Sabrina Pflug: Pflanzen aufstellenund schwere Erdsäcke schleppen.
berufe live: Was wünschst du dir für
deine Zukunft?
Sabrina Pflug: Erstmal die Ausbil-dung bestehen und dann sehen wirweiter.
Sabrina Pflug, 19
wird Gärtnerin, Fach-
richtung Zierpflanzenbau
Theorie büffeln in der Schule – das ist
nicht jedermanns Sache. In kreativ-hand-
werklichen Berufen steht das Lernen in
der Praxis im Vordergrund. Hier geht es
darum, Dinge zu produzieren oder zu
gestalten. berufe live stellt dir zwei
Berufe für Liebhaber schöner Dinge vor:
Gärtner/-in für Naturfreunde und
Änderungsschneider/-in für Freunde
von Nadel, Faden und Zwirn.
berufe live15
berufe live sprach mit Lea-Bianca Kürten (21 Jahre) überihre Ausbildung zur Ände-rungsschneiderin im CJDJugenddorf Nürnberg.
berufe live: Wie bist du zu deinem
Beruf gekommen?
Lea-Bianca Kürten: Ich zeichnegerne und interessiere mich fürMode, besonders für Cosplay – beidiesem Spiel ahmen Comicfansdurch Kostüme und Verhalten ihreLieblingsfiguren nach.
berufe live: Was gefällt dir an deiner
Ausbildung?
Lea-Bianca Kürten: Dass ich krea-tiv sein kann und praktisch arbeite.Die Ausbilderin zeigt, wie’s geht,und ich lerne dabei. Engagement isthier mehr gefragt als in der Schule– das finde ich gut.
berufe live: Welche Eigenschaften
brauchst du für deinen Beruf?
Lea-Bianca Kürten: Ausdauer,Spaß an Handarbeit und amUmgang mit Kunden.
berufe live: Was macht dir am meis-
ten Spaß?
Lea-Bianca Kürten: Bügeln undnähen.
berufe live: Was machst du nicht so
gerne?
Lea-Bianca Kürten: In dieBerufsschule gehen.
berufe live: Was wünschst du dir für
deine Zukunft?
Lea-Bianca Kürten: Ich möchtegerne weitermachen undModeschneiderin werden.
Was machen Änderungsschnei-
der/-innen?
•nehmen Änderungsaufträge an undberaten Kunden
•ändern, modernisieren und reparie-ren Kleidungsstücke und Heim-textilien
•nehmen Maß und arbeiten nach dennotierten Maßen
•nähen von Hand und mit Näh-maschinen
•führen Bügelarbeiten aus
Was wird erwartet?
Handwerkliches Geschick, Interessean Mode und an Kundenkontakt, sorg-fältiges und genaues Arbeiten
Wie lange dauert die Ausbildung?
2 Jahre
Wo bekomme ich weitere Infos?
Im unter www.berufenet.arbeitsagentur.de
Berufsinfo Änderungs-
schneider/-in
Lea-Bianca Kürten, 21
wird Änderungs-
schneiderin
I m B e r u f s wa h l p o r t a l e r k l ä r e n
d i r S a b r i n a u n d L e a - B i a n c a ,
w i e e i n t y p i s c h e r Ta ge s a b l a u f
i n i h r e m B e r u f a u s s i e h t :
www.machs-richtig.de
Zwischen Schule und Beruf
Es gibt verschiedene Angebote, die dir helfen, einen Ausbil-
dungsplatz zu finden. berufe live stellt dir zwei dieser Angebote
vor. Mehr Informationen und persönliche Beratung bekommst
du von deiner Berufsberatung.
ANGEBOT DER BERUFSSCHULEN: BVJ
EINBLICK
berufe live 16
WAS BRINGT’S?Im BVJ (Berufsvorbereitungsjahr) lernst du im Unterricht und in Praktikaeines oder mehrere Berufsfelder kennen: zum BeispielElektrotechnik, Ernährung und Hauswirtschaft oder Wirt-schaft und Verwaltung. Im Unterricht kannst du deineLeistungen, beispielsweise in Mathe oder Deutsch, verbes-sern. Du kannst den Hauptschulabschluss nachholen undwirst bei der Ausbildungsplatzsuche unterstützt. Achtung –in vielen Bundesländern gibt es Angebote mit ähnlichenInhalten, die jedoch anders heißen.
„Es gefällt mir hier besser als in derHauptschule, man lernt mehr fürdas Berufsleben, zum Beispiel, wieman mit Metall arbeitet. Hier kannich meinen Hauptschulabschlussnachholen. Das BVJ ist meine letzteChance, deshalb gebe ich alles.“
„Unsere Schüler können hier denHauptschulabschluss nachholen. Inden Schulwerkstätten und imPraktikum schnuppern sie in dieBerufswelt rein und testen sich aus.Wer positive Erfahrungen macht, derist meist motiviert durchzuhalten.Den Erfolg haben die Schüler zumgroßen Teil selbst in der Hand –indem sie aktiv mitarbeiten und sichimmer wieder bewerben.“
Für wen?
Jugendliche unter 18
Jahren, die keinen
Schulabschluss
haben
„Früher hatte ich keine Lust zu ler-nen. Ich dachte, ich schaff das locker.Als ich durchgefallen bin, konnte iches erstmal gar nicht glauben. Ichfinde es gut, dass ich hier die Chancebekomme, es jetzt besser zumachen. Meine Lehrer helfen mir,wenn ich etwas nicht verstehe, undmachen mir Mut durchzuhalten.“
Alexander Götz, Teilnehmer, 17
will Elektriker, Maler oder
Landschaftsgärtner werden
Seyit Bas, Teilnehmer, 17
will Kfz-Mechatroniker werden
Siegmund Kopp,
Abteilungsleiter BVJ
EINBLICK
„Wir suchen zusammen mit denTeilnehmern den Beruf, bei dem sieihre Stärken einbringen können.Natürlich müssen sie auch an denSchwächen arbeiten. Wir zeigen,wie’s geht, aber jeder muss es selbstmachen. So einfach ist das nicht: Esist kein 100-Meter-Lauf, es sind 1600Meter, vier Runden um den Sport-platz. Man braucht Durchhaltever-mögen, um ins Ziel, in Ausbildung zukommen. Das ist wichtig, denn esklappt nicht immer gleich. Man mussden vollen Einsatz geben und zwarbis zum Ende.“
„Über Praktika lernen wir Berufeund Betriebe kennen – ich habebereits Praktika bei Nike undReebok gemacht. Meine Chancen,dort einen Ausbildungsplatz zubekommen, sind sehr gut. BvB hatsich für mich gelohnt. Ich strengemich auch an und glaube festdaran, dass ich es schaffen kann.“
Helmut Reinhardt, Bildungsbegleiter
berufe live17
ANGEBOT DER BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT: BVB
WAS BRINGT’S?Wenn du an BvB (Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen) teilnimmst, bekommstdu Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Duwirst von einem Bildungsbegleiter persönlich betreut. In mehrerenPraktika lernst du die Berufe, die dich interessieren, und Ausbil-dungsbetriebe kennen. Wenn du noch berufsschulpflichtig bist,nimmst du am Berufsschulunterricht teil. Während der BvB kannstdu deine Stärken erkennen und den dazu passenden Beruf finden.Auch das Nachholen des Hauptschulabschlusses ist möglich.
Luwam Habte, Teilnehmerin, 19
will Kauffrau im Einzelhandel
werdenTadija Jakovic, Teilnehmer, 19
will Kaufmann im Einzelhandel
werden
„MAN BRAUCHT DURCHHALTEVERMÖGEN,
UM INS ZIEL ZU KOMMEN. DAS IST WICHTIG,
DENN ES KLAPPT NICHT IMMER GLEICH.“
Für wen?
Jugendliche und junge Er-
wachsenen unter 25 Jahren
ohne Schulabschluss oder
mit schlechtem Abschluss
„Bei den Firmen, in denen ichPraktika gemacht habe, habe icheinen guten Eindruck hinterlassen.Ich hoffe, dass ich bald eineAusbildungsstelle finde. Für mich istes wichtig, dass ich nicht aufgebe.Wenn man schlappmacht, dannbringt das ja nichts.“
Stars
Seit sie fünf Jahre alt ist, spielt sie Fußball –
Ursula Holl, leidenschaftliche Torhüterin,
Mitglied der deutschen Frauennational-
mannschaft und Weltmeisterin. berufe live sprach
mit ihr über Fußball und Erfolg:
Seit sie fünf Jahre alt ist, spielt sie Fußball –
Ursula Holl, leidenschaftliche Torhüterin,
Mitglied der deutschen Frauennational-
mannschaft und Weltmeisterin. berufe live sprach
mit ihr über Fußball und Erfolg:
berufe live 18
berufe live: Fußball ist eher ein
Männersport – wie bist du dazu
gekommen?
Ursula Holl: Die Jungs, mit denenich gespielt habe, haben mich mitauf den Sportplatz genommen. Dortwar gerade Fußballtraining. Es hatmir gefallen und dann bin ich dabeigeblieben.
berufe live: Warum hast du mit
Jungs gespielt?
Ursula Holl: Da gab es mehrAction. Ich war schon immer gernedraußen und bin dreckig nachHause gekommen – mit wundenKnien und schmutzigen Händen.
berufe live: Warst du schon immer
Torhüterin?
Ursula Holl: In den Jugend-mannschaften habe ich in jederPosition gespielt. Irgendwann warklar, dass mir das Tor am meistenliegt.
berufe live: Welche Eigenschaften
braucht eine gute Torfrau?
Ursula Holl: Man braucht eine posi-tive Ausstrahlung, muss seinerMannschaft Sicherheit geben kön-nen und man braucht Ehrgeiz.
berufe live: Was machst du noch,
außer Fußball spielen?
Ursula Holl: Ich arbeite in einemkaufmännischen Beruf und beschäf-tige mich mit gesunder Ernährung.
berufe live: ... um fit zu sein?
Ursula Holl: Ja, auf jeden Fall.Dadurch kann ich meineLeistungsfähigkeit steigern.
berufe live: Wünschst du dir manch-
mal, nur noch Fußball zu spielen?
Ursula Holl: Ja schon, aber zurzeitist das nicht finanzierbar. Deshalbmache ich nebenbei eine Weiter-bildung. Wenn ich später eine Zeitlang nur Fußball spielen will, dannweiß ich, dass ich wieder im BerufFuß fassen kann.
berufe live: Wie schaffst du es, so ver-
nünftig zu sein?
Ursula Holl: Ich bin sehr zielstrebigund verliere nie die Zukunft aus denAugen.
berufe live: Was macht dich so
erfolgreich?
Ursula Holl: Eigeninitiative und dieBereitschaft, mich auf Neues einzu-lassen. Ich kann nicht erwarten,wenn ich unter der Woche nichttrainiere, dass mir dann alles
berufe live19
und die bekomme ich beim SC 07Bad Neuenahr.
berufe live: Was hat dich motiviert?
Ursula Holl: Ich wollte mich sport-lich weiterentwickeln. Ich bin immerwieder auf der Suche nach neuenHerausforderungen. Nur wenn ichimmer wieder neu an die Grenzegehe, kann ich auch über die Grenzehinauskommen.
zufliegt. Ich bin nur so gut, wie ichselber auch dafür arbeite. Wenn ichEnergie in meine Ziele stecke, dannbekomme ich auf jeden Fall etwaszurück. Eigeninitiative ist das A undO, denn geschenkt bekommt nie-mand was.
berufe live: Wie kann man das ler-
nen?
Ursula Holl: Das ist zum TeilVeranlagung, aber man brauchtauch Menschen, die einen unter-stützen, die einem helfen, denUnterschied zwischen einem Zielund einem Traum zu erkennen.
berufe live: Was ist der Unterschied
zwischen einem Ziel und einem
Traum?
Ursula Holl: Ein Ziel ist etwas,womit man kurzfristig Erfolg habenkann – bei mir zum Beispiel meine
Weiterbildung. Träume liegen weiterin der Zukunft. Ein Traum wäre,wenn ich aufgehört habe, Fußball zuspielen, Karriere zu machen in mei-nem Beruf. Wenn ich einen Traumzu einem Ziel mache, dann erfahreich erstmal nur Enttäuschungen.Deswegen muss man klipp und klarunterscheiden – was ist ein Traumund was ist ein Ziel? Und auf Zielemuss ich hinarbeiten und zwar so,dass ich kurzfristig ein Erfolgserleb-nis habe.
berufe live: Wie kann das gelingen?
Ursula Holl: Man darf sich nichtgehen lassen. Wenn man diszipliniertist, dann wird man dafür belohnt.
berufe live: Wieso hast du im letzten
Jahr den Verein gewechselt?
Ursula Holl: Ich brauche vielSpielpraxis, um in der National-mannschaft erfolgreich zu sein –
„EIGENINITIATIVE IST DAS A UND O, DENN GESCHENKTBEKOMMT NIEMAND WAS.“
„EIGENINITIATIVE IST DAS A UND O, DENN GESCHENKTBEKOMMT NIEMAND WAS.“
Ursula Holl
Geboren: 26.6.1982 in WürzburgVereine: 1. FFC Frankfurt, seit 2007SC 07 Bad NeuenahrPosition: Torfrau
TITEL
2002/2003/2006 DFB-Pokal-Siegerin
Deutsche Meisterin 2002/2006 UEFA-Women’s-
Cupsiegerin 2005 Europameisterin 2006 Nordic-Cup-
Siegerin 2007 Weltmeisterin
MOTTO
Wenn dir das Leben eine Zitrone
schenkt, dann mache Limonade
daraus!
Steckbrief
Berufsinfo
Melanie Kumbar, 21
wird Teilezurichterin
Was machen Teilezurichter/-
innen?
•bedienen Maschinen und überwa-chen die laufenden Maschinen
•setzen Einzelteile zusammen, zumBeispiel durch schweißen oder löten
•bearbeiten Bauteile durch schleifen,bürsten, beschichten, verzinkenoder galvanisieren
•messen, stanzen, runden, schwei-ßen Bleche, Rohre oder Maschinen-teile
Was wird erwartet?
Interesse an Technik, handwerklichesGeschick, Sorgfalt, körperlicheBelastbarkeit
Wo bekomme ich weitere Infos?
Im unter www.berufenet.arbeitsagentur.de
Berufsinfo
Teilezurichter/-in
berufe live sprach mit MelanieKumbar (21 Jahre) über ihreAusbildung zur Teilezurichte-rin bei der Neuen Arbeit.
berufe live: Wie bist du zu deinem
Beruf gekommen?
Melanie Kumbar: Früher wollte ichFloristin werden. Aber ich habegemerkt, dass es mir viel mehr liegt,mit Maschinen zu arbeiten.
berufe live: Wie hast du das festge-
stellt?
Melanie Kumbar: Während einerBerufsvorbereitenden Bildungs-maßnahme (BvB) habe ich in einerMetallwerkstatt gearbeitet – das hatmir Spaß gemacht.
berufe live: Welche Eigenschaften
braucht man in deinem Beruf?
Melanie Kumbar: Ruhige Hände undAugenmaß. Ausdauer ist auch wich-tig, denn die Arbeitsschritte wiederho-len sich häufig.
berufe live: Was macht dir am meis-
ten Spaß?
Melanie Kumbar: Maschinen zubedienen.
berufe live: Was machst du nicht so
gerne?
Melanie Kumbar: HandwerklicheArbeiten, denn da muss man genauarbeiten. Die Maschine ist leichter zubedienen, da muss man auch genauhinschauen, aber das macht mehrSpaß.
berufe live 20
Hast du Spaß an Technik, willst
aber nicht so viel Theorie und
mathematische Formeln lernen?
Dann könnten diese zweijährigen
Berufe für dich interessant sein:
Teilezurichter/-in oder Maschinen-
und Anlagenführer/-in.
Dimitrios Gaitatzis, 21
wird Maschinen- und
Anlagenführer, Schwerpunkt
Metall- und Kunststofftechnik
berufe live sprach mit DimitriosGaitatzis (21 Jahre) über seineAusbildung zum Anlagenfüh-rer, Schwerpunkt Metall- undKunststofftechnik bei derNeuen Arbeit.
berufe live: Wie bist du zu deinem
Beruf gekommen?
Dimitrios Gaitatzis: Ich wollteIndustriemechaniker werden, habeaber keine Stelle bekommen, wahr-scheinlich weil meine Noten nichtgut genug waren. Schließlich bekamich bei der Neuen Arbeit eineAusbildungsstelle als Maschinen-und Anlagenführer.
berufe live: Welche Eigenschaften
braucht man in deinem Beruf?
Dimitrios Gaitatzis: Spaß an derArbeit mit Maschinen und sorgfälti-ges Arbeiten unter Zeitdruck.
berufe live: Was macht dir am meis-
ten Spaß?
Dimitrios Gaitatzis: Reparieren,besonders das Suchen nach derUrsache von Fehlern.
berufe live: Was machst du nicht so
gerne?
Dimitrios Gaitatzis: Mit der Handfeilen.
Was machen Maschinen- und
Anlagenführer/-innen?
•arbeiten je nach Schwerpunkt in fol-genden Bereichen: Metall- undKunststofftechnik, Textiltechnik,Textilveredelung, Lebensmitteltech-nik oder Druckweiter- und Papier-verarbeitung
•richten Produktionsmaschinen und -anlagen ein
•bedienen die Maschinen und sorgenfür Materialnachschub
•sorgen für die Einhaltung derProduktionsvorgaben
Was wird erwartet?
Interesse an Technik, körperlicheBelastbarkeit, Verantwortungsbe-wusstsein, Sorgfalt
Wo bekomme ich weitere Infos?
Im unter www.berufenet.arbeitsagentur.de
Berufsinfo Maschinen-
und Anlagenführer/-in
berufe live21
ZWEIJÄHRIGE AUSBILDUNGS-
GÄNGE
... sind für Jugendliche geeignet, dieSpaß an praxisorientiertem Lernenhaben und weniger Theorie paukenwollen. Der Vorteil ist, dass duschneller fertig bist und schnellerGeld verdienst. Allerdings sind vieledieser Berufe weniger gut bezahlt.Nach erfolgreichem Abschluss gibtes bei einigen Berufen die Möglich-keit, noch ein Jahr dranzuhängen undden Abschluss in einem dreijährigenBeruf zu erwerben.
I m B e r u f s wa h l p o r t a l e r k l ä r e n
d i r M e l a n i e u n d D i m i t r i o s ,
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Story
berufe live 22
CHANCE EINSTIEGSQUALIFIZIE-
RUNG (EQ)
Die EQ ist ein 6- bis 12-monatigesbetriebliches Praktikum, in demGrundkenntnisse für einen Ausbil-dungsberuf erworben werden kön-nen. Schulpflichtige Jugendlichebesuchen während dieser Zeit dieBerufsschule. Wer nach der EQ imgleichen Beruf eine Ausbildungbeginnt, kann nach Absprache mitdem Betrieb und der Industrie-und Handelskammer die Aus-bildungszeit verkürzen.
DAS SAGT FRANK:
„Die EQ war eine gute Vor-bereitung für die Ausbildung.Schon damals habe ich mit mei-nem Ausbilder Ziele vereinbart,die wir regelmäßig besprochenhaben. So wusste ich immer, wasvon mir erwartet wurde. DieseKlarheit darüber, was ich lernenmuss, hatte ich früher in derSchule nicht.“
Frank hat es geschafft
Frank Kochon verlässt die Schule mitschlechtem Abschlusszeugnis. Erbewirbt sich um eine Ausbildungs-stelle und bekommt nur Absagen. ImBerufsgrundbildungsjahr macht erein Praktikum in einer Kfz-Werkstattund verbessert sein Zeugnis. EinenAusbildungsplatz findet er trotzdemnicht. Aber Frank gibt nicht auf. Erbewirbt sich beim Druckmaschinen-hersteller Heidelberg für ein EQ-Praktikum (Einstiegsqualifizierung).
Rainer Schmidt, Leiter derBeruflichen Bildung der HeidelbergerDruckmaschinen AG, erinnert sich andas Vorstellungsgespräch: „Frank hatsehr wenig geredet und war zurück-haltend. Ich habe ihm klargemacht,dass er bei uns das EQ-Praktikummachen kann, wenn er sein Leben indie Hand nimmt. Das heißt, wenn erbereit ist, an seinen Defiziten – zumBeispiel an den schlechten Noten inMathe und Deutsch – und an seinerPersönlichkeit zu arbeiten.“
Frank wird klar – hier bekommt ereine Chance. Er nimmt sich vor sichanzustrengen und vereinbart mit
Herrn Schmidt Lernziele. Frankbekommt die EQ-Stelle und – weil erdie vereinbarten Lernziele erreichthat – nach sechs Monaten einenAusbildungsplatz. Um die gefordertenAusbildungsziele zu erreichen,braucht Frank zusätzliche Unter-stützung. Deshalb erhält er nachFeierabend abH-Unterricht in Matheund Deutsch.
Dein Abschlusszeugnis ist
nicht so gut und du findest
keine Ausbildungsstelle?
Kein Grund, den Kopf hän-
gen zu lassen!
Dein Abschlusszeugnis ist
nicht so gut und du findest
keine Ausbildungsstelle?
Kein Grund, den Kopf hän-
gen zu lassen!
Frank Kochon, 21
wird Industriemechaniker
bei Heidelberg
berufe live23
„Im abH-Unterricht merken dieSchülerinnen und Schüler, dassLernen auch Spaß machen kann.Individuelle Lernprobleme werdengelöst und der Berufsschulstoff wirdgefestigt. Ganz wichtig ist auch:Hier lernen die Schüler, wie sie ler-nen können, zum Beispiel, wie siemit einem Tabellenbuch arbeiten.Mit den Betrieben und mit derBerufsberatung bin ich regelmäßigin Kontakt. So können alleBeteiligten den Auszubildendengezielt unterstützen.“
Jörg Buhle
Franks abH-Lehrer im
Kolping-Bildungszentrum
für Leipzig-Oschatz
„Damit der abH-Unterricht und die Ausbildungerfolgreich sind, ist es wichtig, dass der
Jugendliche von sich aus etwas lernen möchte. Diese Selbstmotivation wirdvon uns gefördert und unterstützt. Die Grundprinzipien unserer Ausbildungsind: Selbstständigkeit, Übernahme von Verantwortung und Qualitätsbewusst-sein.“
Thomas Kutzler
Franks Ausbilder bei
Heidelberg
M e h r I n fo s z u E Q u n d a b H
b e ko m m s t d u b e i d e i n e r
B e r u f s b e r a t u n g
AUSBILDUNGSBEGLEITENDE
HILFEN (ABH)
Wenn du Lernschwierigkeiten imBetrieb oder in der Berufsschulehast, kannst du abH erhalten. abHsind eine Leistung der Bundes-agentur für Arbeit. Im Einzel-unterricht oder in kleinen Gruppenbis zu maximal fünf Personen wer-den deine Fragen zu Theorie undPraxis beantwortet. Du solltestabH rechtzeitig beantragen,sobald du merkst, dass du nichtmehr mitkommst. Bei privatenProblemen kannst du auch sozial-pädagogische Betreuung erhalten.
DAS SAGT FRANK:
„Im abH-Unterricht bekomme ichErklärungen zu Inhalten, die ich inder Berufsschule oder im Ausbil-dungsalltag nicht gleich verstan-den habe. Zum Beispiel grundsätz-liche Rechenfunktionen, die ich inmeinem Beruf brauche, wie dieBerechnung der Schnittgeschwin-digkeit – wie schnell der Fräserden Metallspan vom Werkstückabnimmt.“
„Ich finde Autos toll. Früher bin ichoft zum Go-Cart-Rennen gegangen.Eigentlich wollte ich Industriekauf-mann werden, habe aber keinenAusbildungsplatz bekommen. Sohabe ich mir überlegt, ob es nichteinen Beruf gibt, in dem ich meineBegeisterung für Autos auslebenkann. Mein Vater hat beim Tankengesehen, dass in der TankstelleAzubis gesucht werden. Da hab ichmich sofort beworben – und jetztwerde ich Tankwart!“
Hendrik Pollak, 17
wird Tankwart
„Nach der Schule habe ich mich füreine Ausbildung als Fachkraft imGastgewerbe beworben. Leiderbekam ich eine Absage. EineBewerberin, die bereits in einerGaststätte gejobbt hatte, bekam dieStelle. Denn sie hatte durch den Jobbereits Teamfähigkeit bewiesen.Meine Berufsberaterin brachte michauf die Idee, dass ich durch meinHobby Hockey Teamfähigkeit undBelastbarkeit nachweisen kann. Beider nächsten Bewerbung hat esdann geklappt.“
Laura Bucharew, 16
wird Fachkraft im Gastgewerbe
„Ich bin Computerfreak und schraube gerne an meinem Rechner. Wenn FreundeProbleme mit ihrem PC haben, helfe ich Ihnen. Im Vorstellungsgespräch habeich von meinem Hobby erzählt. So konnte ich überzeugen, dass ich geeignet bin,Fehlerursachen zu suchen und computergesteuerte Maschinen einzustellen.“
Daniela Havidic, 17
wird Feinwerkmechanikerin
„Mein Hobby ist Graffiti. Beiuns im Jugendzentrum habeich schon Workshops gege-ben. Micha, der dort arbeitet,hat mich gefragt, ob ichnicht beruflich was in dieRichtung machen will. ImInternet haben wir dannnach Ausbildungsberufengesucht und den Beruf‚Schilder- und Lichtre-klamehersteller’ gefun-den. In diesem Beruf istKreativität sehr wichtig – das findeich gut.“
Konstantin Kermanidou, 19
wird Schilder- und
Lichtreklamehersteller
Du weißt noch nicht, was du werden willst? Vielleicht findest du über dein Hobby einen Beruf?
Denn durch dein Hobby entwickelst du Stärken. Diese Stärken können dir bei deiner Bewerbung
helfen, da sie zeigen, wofür du geeignet bist.