aufbau einer interdisziplinären vulvasprechstunde

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350 Originalarbeit DOI: 10.1111/j.1610-0387.2012.07837.x JDDG | 5 ˙ 2012 (Band 10) © The Authors • Journal compilation © Blackwell Verlag GmbH, Berlin • JDDG • 1610-0379/2012/1005 English online version on Wiley Online Library Schlüsselwörter Vulvaerkrankungen Liaisonsprechstunde DLQI Keywords vulvar disease liaison consultation DLQI Zusammenfassung Hintergrund: Erkrankungen der Vulva können für betroffene Frauen eine große Beeinträchtigung und einen langen Leidensweg bedeuten. Eine suffiziente Behandlung dieser Erkrankungen erfordert häufig gynäkologischen wie dermatologischen Sachverstand. Dies war Anlass zu der Einrichtung einer interdisziplinären Vulvasprechstunde. Patienten und Methodik: Seit Mitte 2008 wird eine interdisziplinäre Vulvasprech- stunde durchgeführt, in der in zweieinhalb Jahren insgesamt 208 Patientinnen erfasst wurden. Zur Klassifikation wurden die Kategorien entzündliche Erkran- kungen, Neoplasien, Infektionen, Vulvodynien und Genodermatosen verwendet. Die Wirksamkeit der jeweiligen Behandlung wurde durch Bilddokumentation, Hautbiopsien und Erfassung des Dermatologischen Lebensqualitätsindex (DLQI) im Verlauf dokumentiert. Ergebnisse: Entzündliche Erkrankungen diagnostizierten wir bei 133 Patientin- nen, Neoplasien bei 32 Patientinnen, Infektionen bei 25 Patientinnen, Vulvody- nien bei 8 Patientinnen, Genodermatosen bei 3 Patientinnen, weitere Erkran- kungen bei 7 Patientinnen. Der DLQI konnte bei 140 Patientinnen erhoben werden. 55 Patientinnen hatten einen DLQI größer als 10 (0–30), was einem großen bzw. sehr großen Einfluss auf die Lebensqualität entspricht. Bei 81 Pati- entinnen wurde der DLQI im Verlauf erhoben, der sich signifikant verbesserte. Schlussfolgerungen: Sowohl die betroffenen Patientinnen als auch die beiden Kliniken profitierten von der interdisziplinären Vulvasprechstunde. Der hohe personelle und zeitliche Aufwand in der Anfangsphase wurde durch die Ent- wicklung diagnostischer Algorithmen und Behandlungspfade, die eine zufrie- denstellende und zügige Therapie der Patientinnen erlauben, kompensiert. Summary Background: Diseases of the vulva often cause severe impairment and long- term problems for the affected women. Adequate treatment requires expert knowledge on the part of treating dermatologists and gynecologists. This was the reason for the initiation of an interdisciplinary consultation service for vulvar diseases at the University Hospital of Lübeck. Patients and methods: Over a period of 2½ years, 208 patients were seen in the new consultation service. Cases were classified as inflammatory diseases, neoplastic diseases, infectious diseases, vulvodynia, or genodermatoses. The effectiveness of treatment was documented by photography, biopsy and – whenever applicable – a quality of life assessment using the Dermatology Life Quality Index (DLQI). Results: Inflammatory dermatoses were diagnosed in 133 patients and neoplastic diseases in 32 patients. Infection was diagnosed in 25 patients, vulvodynia in 8, genodermatoses in 3 and other diseases in 7. The DLQI was assessed in 140 patients. Of these, 55 patients had a DLQI > 10 (0–30), indicat- ing severe or extreme impairment of quality of life. A follow-up DLQI was collected in 81 patients, showing a significant improvement. Aufbau einer interdisziplinären Vulvasprechstunde Interdisciplinary clinic of vulval disorders Waltraud Anemüller 1 , Andreas Recke 1 , Christopher Altgassen 2 , Katharina Kelling 2 (1) Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck (2) Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck JDDG; 2012 10:350–357 Eingereicht: 21.7.2011 | Angenommen: 21.9.2011

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Page 1: Aufbau einer interdisziplinären Vulvasprechstunde

350 Originalarbeit DOI: 10.1111/j.1610-0387.2012.07837.x

JDDG | 5˙2012 (Band 10) © The Authors • Journal compilation © Blackwell Verlag GmbH, Berlin • JDDG • 1610-0379/2012/1005

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Schlüsselwörter• Vulvaerkrankungen• Liaisonsprechstunde• DLQI

Keywords• vulvar disease• liaison consultation• DLQI

ZusammenfassungHintergrund: Erkrankungen der Vulva können für betroffene Frauen eine großeBeeinträchtigung und einen langen Leidensweg bedeuten. Eine suffizienteBehandlung dieser Erkrankungen erfordert häufig gynäkologischen wie dermatologischen Sachverstand. Dies war Anlass zu der Einrichtung einer interdisziplinären Vulvasprechstunde. Patienten und Methodik: Seit Mitte 2008 wird eine interdisziplinäre Vulvasprech-stunde durchgeführt, in der in zweieinhalb Jahren insgesamt 208 Patientinnenerfasst wurden. Zur Klassifikation wurden die Kategorien entzündliche Erkran-kungen, Neoplasien, Infektionen, Vulvodynien und Genodermatosen verwendet.Die Wirksamkeit der jeweiligen Behandlung wurde durch Bilddokumentation,Hautbiopsien und Erfassung des Dermatologischen Lebensqualitätsindex(DLQI) im Verlauf dokumentiert.Ergebnisse: Entzündliche Erkrankungen diagnostizierten wir bei 133 Patientin-nen, Neoplasien bei 32 Patientinnen, Infektionen bei 25 Patientinnen, Vulvody-nien bei 8 Patientinnen, Genodermatosen bei 3 Patientinnen, weitere Erkran-kungen bei 7 Patientinnen. Der DLQI konnte bei 140 Patientinnen erhobenwerden. 55 Patientinnen hatten einen DLQI größer als 10 (0–30), was einemgroßen bzw. sehr großen Einfluss auf die Lebensqualität entspricht. Bei 81 Pati-entinnen wurde der DLQI im Verlauf erhoben, der sich signifikant verbesserte.Schlussfolgerungen: Sowohl die betroffenen Patientinnen als auch die beidenKliniken profitierten von der interdisziplinären Vulvasprechstunde. Der hohepersonelle und zeitliche Aufwand in der Anfangsphase wurde durch die Ent-wicklung diagnostischer Algorithmen und Behandlungspfade, die eine zufrie-denstellende und zügige Therapie der Patientinnen erlauben, kompensiert.

SummaryBackground: Diseases of the vulva often cause severe impairment and long-term problems for the affected women. Adequate treatment requires expertknowledge on the part of treating dermatologists and gynecologists. This wasthe reason for the initiation of an interdisciplinary consultation service for vulvar diseases at the University Hospital of Lübeck.Patients and methods: Over a period of 2½ years, 208 patients were seen in the new consultation service. Cases were classified as inflammatory diseases,neoplastic diseases, infectious diseases, vulvodynia, or genodermatoses. Theeffectiveness of treatment was documented by photography, biopsy and –whenever applicable – a quality of life assessment using the Dermatology LifeQuality Index (DLQI). Results: Inflammatory dermatoses were diagnosed in 133 patients and neoplastic diseases in 32 patients. Infection was diagnosed in 25 patients, vulvodynia in 8, genodermatoses in 3 and other diseases in 7. The DLQI wasassessed in 140 patients. Of these, 55 patients had a DLQI > 10 (0–30), indicat-ing severe or extreme impairment of quality of life. A follow-up DLQI was collected in 81 patients, showing a significant improvement.

Aufbau einer interdisziplinären Vulvasprechstunde

Interdisciplinary clinic of vulval disorders

Waltraud Anemüller1, Andreas Recke1, Christopher Altgassen2, Katharina Kelling2

(1) Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck,Lübeck

(2) Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck

JDDG; 2012 • 10:350–357 Eingereicht: 21.7.2011 | Angenommen: 21.9.2011

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Interdisziplinäre Vulvasprechstunde Originalarbeit 351

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EinleitungErkrankungen der Vulva werden sowohlvon Gynäkologen als auch von Derma-tologen behandelt, wobei die Gynäkolo-gen in der Regel die ersten Ansprech-partner der Frauen sind. Nicht seltenaber handelt es sich bei den Vulvaerkran-kungen um klassische Dermatosen, wiezum Beispiel den Lichen planus oder denLichen sclerosus et atrophicus, bei derenDiagnostik und Therapie die Expertiseeines Dermatologen gefragt ist. Bei denpräneoplastischen und neoplastischenErkrankungen der Vulva ist wiederumdas Fachwissen der Gynäkologen erfor-derlich. Sie untersuchen Patientinnen imRahmen der Vorsorge regelmäßig undsind mit der Klinik und der Behandlungvon vulvären intraepithelialen Neopla-sien (VIN) und Karzinomen vertraut. Inbeiden Berufsgruppen werden die Er-krankungen der Vulva nach Ansicht derPatientinnen und auch nach Meinungvon ärztlichen Kollegen nicht ausrei-chend gewürdigt [1]. Dies führte zu derEinrichtung einer interdisziplinären Vul-

vasprechstunde im UniversitätsklinikumSchleswig-Holstein, Campus Lübeck. Zieldieser Sprechstunde ist es, die Versor-gung von Patientinnen mit Vulvaer-krankungen zu optimieren. Durch einen verbesserten Wissenstransfer und dieEntwicklung gemeinsamer Behandlungs-pfade glauben wir dieses Ziel erreicht zuhaben.

MethodikSprechstundenablaufSeit Mitte 2008 findet einmal in der Woche eine zweistündige Sprechstundemit 30-minütigen Sprechstundenterminenabwechselnd in der Hautklinik oder inder Frauenklinik statt. Dabei sind eineDermatologin und eine Gynäkologin sowie eine Sprechstundenhilfe anwesend.Die Patientinnen werden darüber aufge-klärt, dass ihre Daten und die fotografi-schen Aufnahmen im Rahmen einerStudie gesammelt und ggf. veröffentlichtwerden. Noch vor der Anamneseerhe-bung füllen die Patientinnen ein Formu-lar zur Lebensqualitätsbewertung aus.

Bei der Erstvorstellung werden simultandie dermatologische und gynäkologischeAnamnese erhoben, ein für diese Sprech-stunde entwickelter Anamnese- undBefundbogen wird ausgefüllt. Anschlie -ßend wird die Patientin sowohl dermato-logisch als auch gynäkologisch unter-sucht und der Befund nach schriftlicherEinwilligung der Patientin fotodoku-mentiert. Abstriche und Biopsien werdenbei Bedarf entnommen. Die Biopsienwerden in der Dermatohistopathologieder hiesigen Hautklinik befundet. Fallseine stationäre Aufnahme notwendig ist,wird ein Aufnahmetermin vereinbartund mit den verantwortlichen Kollegendas Procedere abgesprochen.

Klassifikation der PatientengruppenDie Patientinnen wurden folgendenDiagnosegruppen zugeordnet: Entzünd-liche Erkrankungen, Neoplasien, Infek-tionen, Genodermatosen und Verschie-denes. Grund für die Einteilung war dieVorstellung, dass sich sowohl das diagno-stische und therapeutische Vorgehen als

Conclusions: The patients and both hospital facilities benefitted from the inter-disciplinary consultation service. The initial high costs in terms of medical staffand time was compensated by the development of diagnostic and treatmentalgorithms. Overall, the concept received positive feedback from patients andmedical staff members.

Abbildung 1: Altersverteilung mit Median nach Diagnosegruppen (Box-Whisker-Plot) (n = 208).

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auch die Lebensqualität zwischen denGruppen deutlich unterscheidet.

LebensqualitätZur Messung der Beeinträchtigung derLebensqualität durch die Vulvaerkran-kung wurde der Dermatologische Le-bensqualitätsindex verwendet, der 1994von Finlay [2, 3] entwickelt wurde. Erbesteht aus insgesamt zehn Fragen, dieSymptome, subjektive Empfindungen,Freizeitaktivitäten, berufliche Beein-trächtigungen, Partnerschaft und Sexua-lität sowie Behandlung evaluieren. Jededer zehn Fragen wird mit 0–3 Punktenbewertet, die maximale Punktzahl beträgt30 Punkte. Die Punktzahl entsprichtfolgenden sprachlichen Beschreibungen:kein Einfluss auf die Lebensqualität = 0–1 Punkte; geringer Einfluss auf die Lebensqualität = 2–5 Punkte; mäßigerEinfluss auf die Lebensqualität = 6–10Punkte; großer Einfluss auf die Lebens-qualität = 11–20 Punkte; sehr großerEinfluss auf die Lebensqualität = 21–30Punkte.

ErgebnissePatientenkollektivWir untersuchten in zweieinhalb Jahren208 Patientinnen. Die Patientinnenwurden zu zwei Drittel von Gynäkolo-gen, zu einem Drittel von Dermatologenüberwiesen. Entsprechend der bei uns erhobenenHauptdiagnose teilten wir die Patien-tinnen in die oben genannten Erkran-kungsgruppen ein. Entzündliche Er-krankungen: 133 Patientinnen (63,9 %);Neoplasien: 32 Patientinnen (15,4 %);Infektionen: 25 Patientinnen (12 %);Vulvodynien: 8 Patientinnen (3,8 %);Genodermatosen: 3 Patientinnen (1,4 %)und Verschiedenes: 7 Patientinnen(3,4 %). Die jüngste Patientin war 1 Jahr, die Älteste 86 Jahre. Der Alters-median betrug 53 Jahre. Innerhalb derKrankheitsgruppen zeigte sich für dieGruppe der Infektionen ein deutlichjüngeres Alterskollektiv mit einem Altersmedian von 31 (Abbildung 1).Entzündliche Erkrankungen: Bei 133 Pa-tientinnen wurden entzündliche Vulva -erkrankungen als Hauptdiagnose erfasst(Tabelle 1). Nach histologischer Bestäti-gung der Diagnose Vulvitis mittels Biopsie wurde versucht, diese anhandvon Anamnese und klinischen Befundenden folgenden Kategorien zuzuordnen:Irritative Vulvitis, atopische Vulvitis,

Tabelle 1: Hauptdiagnosen.

Hauptdiagnosen n Prozent

entzündliche Vulvaerkrankungen (n = 133)

Vulvitis 56 42,1 %

Lichen sclerosus et atrophicus 48 36,1 %

Lichen planus 15 11,3 %

Acne inversa 7 5,3 %

Dermatitis 2 1,5 %

Schleimhautpemphigoid 2 1,5 %

Intertriginöse Psoriasis 2 1,5 %

akantholytische papulöse Dermatose 1 0,8 %

Neoplasien (n = 32)

maligne Befunde (gesamt) 19 59,4 %

vulväre intraepitheliale Neoplasie (VIN III) 9 28,1 %

Plattenepithelkarzinom 8 25,0 %

Melanomfilia 1 3,1 %

Mycosis fungoides 1 3,1 %

benigne Befunde (gesamt) 13 40,6 %

melanotischer Vulvafleck 3 9,4 %

Zysten 3 9,4 %

Nävuszellnävus 3 9,4 %

Hidradenoma papilliferum 1 3,1 %

Hirsuties papillaris vulvae 1 3,1 %

Lentigo auf Narbe 1 3,1 %

Syringome 1 3,1 %

Infektionen (n = 25)

Condylomata acuminata 16 64 %

Herpes genitalis 3 12 %

Candidose 3 12 %

Condylomata lata 1 4 %

Mollusca contagiosa 1 4 %

Verruca vulgaris 1 4 %

Genodermatosen (n = 3)

Morbus Hailey-Hailey 2 66,6 %

Morbus Behçet 1 33,3 %

Verschiedene Erkrankungen (n = 7)

Altersatrophie 1 14,3 %

Angioödem 1 14,3 %

Fissur der Fourchette 1 14,3 %

Prolaps uteri mit Erosionen 1 14,3 %

Pruritus sine materia 1 14,3 %

Varikosis der Vulva 1 14,3 %

Normalbefund 1 14,3 %

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Interdisziplinäre Vulvasprechstunde Originalarbeit 353

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kontaktallergische Vulvitis und Vulvitisbei Altersatrophie. Es war uns jedoch nurin 13 von den 56 Fällen möglich, dieDiagnose genügend zu spezifizieren. Die Diagnose Dermatitis wurde bei 2Patientinnen gestellt, die nicht an einer

Entzündung der Vulvaschleimhäute lit-ten, sondern an einer Dermatitis im Be-reich der äußeren großen Schamlippenund der Intertrigines. Bei der akantholy-tischen papulösen Dermatitis handelt essich um eine extrem seltene stark

juckende Erkrankung der Perigenitalre-gion, die histologisch einem MorbusDarier oder einem Morbus Hailey-Hailey ähnelt. Die Patientin hatte keineweiteren Hautveränderungen am übrigenIntegument und auch die Familienanam-nese war leer [4]. Neoplasien: Bei 32 Patientinnen wurdenmaligne und benigne Neoplasien biop-siert und histologisch gesichert. Bei 19Tumoren handelte es sich um maligneBefunde, 13 Tumoren wurden als benigneeingestuft (Tabelle 1).Infektionen: Bei 25 Patientinnen wurdenInfektionen als Hauptdiagnose diagno-stiziert (Tabelle 1).Vulvodynie: Bei 8 Patientinnen diagno-stizierten wir nach Ausschluss andererErkrankungen eine Vulvodynie. Genodermatosen: Bei 3 Patientinnen dia-gnostizierten wir eine Genodermatose(Tabelle 1).Verschiedene Erkrankungen: Unter dieserGruppe subsummierten wir insgesamt 7Patientinnen (Tabelle 1).

Dermatologischer LebensqualitätsindexDer Dermatologische Lebensqualitätsin-dex (DLQI) konnte bei 140 Patientin-nen erhoben werden, der Median lag bei

Abbildung 2: Beeinträchtigung der Lebensqualität beim ersten Besuch (0–1 = keine, 2–5 = geringe,6–10 = mäßige, 11–20 = große, 21–30 = sehr große Beeinträchtigung) (n = 140).

Abbildung 3: Kastengrafik (Box-Whisker-Plot) der DLQI- Werte mit Median nach Diagnosegruppen (n = 140).

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9 Punkten (mäßige Beeinträchtigung derLebensqualität). Allerdings gaben 42 Pa-tientinnen einen DLQI zwischen 11 und20 (große Beeinträchtigung der Lebens-qualität) und 13 Patienten sogar einenDLQI zwischen 21 und 30 (sehr großeBeeinträchtigung der Lebensqualität) an(Abbildung 2).Die Einordnung der DLQI-Werte nachden Diagnosegruppen zeigte eine hetero-gene Verteilung des DLQI (Kruskal-Wallis-Test: p = 0,029) zwischen den Gruppen.Innerhalb der Gruppen war die Streubreitesehr groß, insbesondere bei den entzünd-lichen Dermatosen (Abbildung 3).Im Krankheitsverlauf konnte der DLQIbei 81 Patientinnen erhoben werden.Beim ersten Untersuchungstermin gabendiese einen medianen DLQI von 10 an.Aufgrund des heterogenen Patienten-gutes waren die Verlaufsuntersuchungs-termine individuell sehr unterschiedlich.Bei der letzten dokumentierten Untersu-chung gaben die Patientinnen einen medianen DLQI von 6 an. Hierbei han-delte es sich sowohl um Patientinnen mitabgeschlossener Behandlung als auch umsolche, die aktuell noch in der Sprech-stunde betreut werden. Der Vergleichzwischen diesen beiden Auswertungs-punkten zeigte eine signifikante Besse-rung im Verlauf für alle Patientinnen(Abbildung 4). Diese Besserungstendenzzeigte sich bei allen Diagnosegruppen,war aber aufgrund der zum Teil kleinenGruppengrößen nur bei den entzündli-chen Erkrankungen signifikant.

SprechstundenalgorithmusAus den Erfahrungen der gemeinsamenSprechstunde entstand ein Algorithmus zur

Untersuchung und Therapie (Tabelle 2).Die Zuweisung zur Weiterbehandlung,wenn notwendig, in die Frauenklinik bzw.Hautklinik orientierte sich primär an derDiagnosekategorie (Abbildung 5). DieHautklinik behandelte vorwiegend dieentzündlichen Dermatosen, Infektionenund benignen Tumoren. Maligne Tumo-ren und ausgedehnte Infektionen (Con-dylomata acuminata) mit Ausdehnung indie Vagina hinein wurden vorwiegend inder Frauenklinik operativ versorgt.

DiskussionEine Rückschau auf die seit zweieinhalbJahren bestehende, sehr gut ausgelasteteSprechstunde hat gezeigt, wie groß der

Bedarf an einer qualifizierten Betreuungvon Vulvapatientinnen ist. Der Leidens-druck der Patientinnen mit Vulvaerkran-kungen wird deutlich anhand des großenAnteils der Patientinnen (55 von 140)mit einem DLQI-Wert größer 10, ent-sprechend einer großen bis sehr großenBeeinträchtigung der Lebensqualität.Insbesondere die entzündlichen Erkran-kungen, die wir bei der Mehrzahl (133von 208) unserer Patientinnen diagnosti-zierten, waren vor der Vorstellung in unserer Sprechstunde nicht selten als rezidivierende Candidavulvitis oder Altersatrophie behandelt worden. Einehistologische Klärung, um welche entzündliche Vulvaerkrankung es sich

Abbildung 4: DLQI-Werte im Krankheitsverlauf (n = 81).

Tabelle 2: Algorithmus zur Untersuchung und Therapie.

Untersuchung

Anamnese dermatologisch und gynäkologisch

Lebensqualität mittels DLQI

Untersuchung gesamtes Integument und gynäkologische Untersuchung, einschließlich Spekulumeinstellung

Foto zu Beginn und im Verlauf

DiagnostikStanzbiopsie, ggf. histografische Kartierung mittels multipler Stanzbiopsien (Mapping), ggf. mikrobio-logische Abstriche, ggf. allergologische Untersuchung

Therapie

entzündlichSteroide extern, Calcineurinantagonisten, Pflege, Sitzbäder, Unterspritzung mit Steroiden,Steroidpulstherapie, Retinoide, Immunsuppressiva

Tumor Exzision, Imiquimod, Chemotherapie, Bestrahlung, ggf. Nachsorge

Infektion antimikrobielle Therapie, operative Maßnahmen, Imiquimod, ggf. Kontrolle

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handelt, war nur in wenigen Fällen er-folgt. Dabei lassen sich die drei häufig-sten entzündlichen Erkrankungen derVulva, die Vulvitis, der Lichen sclerosuset atrophicus und der Lichen planus kli-nisch besonders zu Beginn schwer von-einander unterscheiden.Bei der Vulvitis (56 Patientinnen) kannes neben der auffälligen Rötung auch zuErosionen kommen, bedingt durch denstarken Juckreiz (Abbildung 6). Bei deratopischen Vulvitis und der kontaktaller-gisch bedingten Vulvitis kommt es auchzu Hautveränderungen außerhalb derSchleimhaut an den Außenseiten dergroßen Schamlippen und am übrigen Integument. Nach Bestätigung der Diagnose Vulvitis mittels Biopsie sollteähnlich wie bei der Ekzemdiagnostik geklärt werden, ob es sich eher um eineirritative Vulvitis, eine atopische Vulvitis,eine kontaktallergisch bedingte Vulvitisoder um eine Vulvitis bei Altersatrophiehandelt. Bei einem großen Anteil der Patientinnen kann ähnlich wie beimchronischen Ekzem an anderen Körper-regionen eine eindeutige Ursache nichtidentifiziert werden.Beim Lichen sclerosus et atrophicus (48 Patientinnen) sieht man teils atro-phe, teils hypertrophe Veränderungender Schleimhaut sowie Einblutungenund Erosionen. Mit fortschreitender Er-krankung verkleben die kleinen Scham-lippen mit den großen Schamlippen(Abbildung 7). Bei der frühen Form des Lichen planus finden sich neben der weißlichenWickham-Zeichnung erosive Verände-rungen (Abbildung 8a), bei der Spätformkann es zu einer vollständigen Vernar-bung der gesamten Vulva mit drohen-dem Verschluss von Vagina und Urethrakommen (Abbildung 8b).Insbesondere beim Lichen planus undbeim Lichen sclerosus et atrophicus mussbioptisch gegebenenfalls auch mittelsMappingbiopsien eine vulväre intrae-pitheliale Neoplasie (VIN) oder ein Vulvakarzinom ausgeschlossen werden.Zumindest jährliche Kontrolluntersu-chungen sind zu empfehlen [5, 6].Bei massiven erosiven Veränderungender Vulva sollte nicht nur an Lichen planus mucosae oder an Morbus Behçetgedacht werden, sondern es sollten auchdie blasenbildenden Autoimmunderma-tosen in die Differenzialdiagnose einbe-zogen werden [7, 8]. Durch eine zusätz-liche Biopsie aus nicht betroffener

Abbildung 5: Brückenfunktion der Vulvasprechstunde. Priorisierung der Zuweisung der Behandlungzu Frauenklinik bzw. Hautklinik anhand der Diagnosekategorien.

Abbildung 6: Vulvitis mit Rötung und Rha-gaden.

Abbildung 7: Lichen sclerosus et atrophicus mitErosionen und Hyperkeratosen.

Abbildung 8: a) Lichen planus mit Erosionen und b) im Spätstadium mit Vernarbung.

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Schleimhaut für die direkte Immunflu-oreszenz (DIF) und durch die Blutent-nahme zum Nachweis zirkulierenderAntikörper gegen die Basalmembranoder Interzellularsubstanz (indirekte Im-munfluoreszenz) kann die Verdachtsdia-gnose eines Schleimhautpemphigoidsoder eines Pemphigus vulgaris verifiziertwerden. Zwei unserer Patientinnen miterosiven Veränderungen der Vulva warenan einem Schleimhautpemphigoid er-krankt (Abbildung 9), wobei nur eineder Patientinnen auch charakteristischeVeränderungen der Mundschleimhautund der Konjunktiven aufwies.Die Acne inversa (Hidradenitis suppura-tiva) (Abbildung 10) wird bei Nichtder-matologen oft als rezidivierende Abszess -bildung diagnostiziert und behandelt.In der gynäkologischen Literatur findensich zu diesem Krankheitsbild lediglichEinzelfallberichte [9, 10].Ähnlich unbekannt sind bei Nichtder-matologen die genitalen Hautverände-rungen bei der Psoriasis vulgaris, wobeidie Patientinnen in der Regel selbst dieGynäkologen auf die bestehende Psoria-sis hinweisen.Bei den entzündlichen Erkrankungender Vulva konnte eine stadiengerechteLokaltherapie mit Steroidsalben zu Beginn, später evtl. steroidsparendenCalcineurinantagonisten (Tacrolimus)[11] in Kombination mit paraffinhaltigenpflegenden Externa und tanninhaltigenSitzbädern in vielen Fällen schon nachder ersten Vorstellung eine deutlicheLinderung der Beschwerden bringen.Standardmäßig wurden östrogenhaltige

Externa bei den Patientinnen von unsnicht eingesetzt. Die östrogenhaltigenExterna haben ihren Stellenwert bei derklimakterisch bedingten Altersatrophieder Vagina und der Vulva und wirkenüber eine Verbesserung von Durchblu-tung, Befeuchtung und Dicke derSchleimhaut. Regelhaft wurden uns je-doch Patientinnen vorgestellt, derenchronische Vulvitis durch die Behand-lung mit östrogenhaltigen Externa nichtgebessert werden konnte. Der Einsatzvon östrogenhaltigen Externa bei Patien-tinnen mit einem Mammakarzinom inder Eigenanamnese sollte nur nach stren-ger Indikationsstellung und unter inten-siviertem Monitoring erfolgen [12, 13].Im Gegensatz zu den entzündlichen Erkrankungen hatte die Gruppe mit Tumoren (n = 32) keine lange Anamneseund auch keinen hohen Leidensdruck,was sich in niedrigeren DLQI-Wertenwiderspiegelte. Diese Gruppe ist zahlen-mäßig unterrepräsentiert, da es in derKlinik für Gynäkologie noch eine spezi-elle Dysplasiesprechstunde gibt, in diedie Patientinnen überwiesen werden.Für diese Patientinnen gibt es sowohl beiden Dermatologen als auch bei denGynäkologen Leitlinien, etablierte Dia-gnostikpfade und Therapieschemata.Probleme macht den Gynäkologen beiden In-situ-Karzinomen allerdings dievon den Dermatologen benutzte No-menklatur wie Leukoplakie, bowenoidePapulose und Erythroplasie Queyrat.Diese Befunde werden von den Gynäko-logen unter dem Begriff vulväre intraepi-heliale Neoplasie III (VIN III) subsum-

miert und nicht nach ihrem klinischenBefund differenziert (Abbildung 11).Immer wieder muss auf die Entität desharmlosen melanotischen Vulvaflecks,der von einem Vulvamelanom abge-grenzt werden muss, hingewiesen wer-den [14]. Sichern lässt sich die Diagnosenur durch eine Biopsie (Abbildung 12).Die Gruppe mit Infektionen der Vulvawar mit 25 Patientinnen recht klein.Auch hier werden die Patientinnen inanderen Sprechstunden der Klinik fürDermatologie oder Gynäkologie behan-delt. Die an Kondylomen erkrankten Pa-tientinnen (n = 16) konnten über dieSprechstunde direkt zur Operation andie Gynäkologie oder an die Dermatolo-gie verwiesen werden. Die Vulvodynie ist bei den Gynäkologenbesser bekannt als bei den Dermatologen.Hierbei handelt es sich um ein seltenesKrankheitsbild, bei dem über 3 Monateanhaltende Schmerzen der Vulva, ohnesichtbare Schleimhautveränderung oderneurologische Erkrankungen, vorliegen[15]. Die lokalisierte Form, zumeist imBereich des Vestibulums, tritt vorüberge-hend nach Provokation auf. Vorausge-gangen ist in vielen Fällen eine Vulvitisoder ein Infekt der Vulva. Die generali-sierte Form tritt spontan ohne äußerenReiz auf, betrifft die gesamte Vulva undbesteht konstant. Diese Form der Vulvo-dynie betrifft eher die postmenopausalenFrauen und wird zu den chronischenSchmerzsyndromen gerechnet; oft leidendiese Frauen auch an chronischenRückenschmerzen, Glossodynie oder an-deren Formen von Neuralgien. Bei den 8von uns gesehenen Fällen haben wir le-diglich die lokalisierte Form der Vulvody-nie diagnostiziert, nur 2 der Patientinnenkamen im Verlauf wieder. Bei dieser Dia-gnose versuchen wir zunächst eine Lo-kaltherapie mit Lokalanästhetika. Dievon uns gesehene Patientengruppe war zuklein, um weitergehende Erfahrungenmitzuteilen. Aktuell wurde der Einsatzvon Botulinumtoxin beschrieben [16].

SchlussfolgerungIm Rahmen der gemeinsamen Sprech-stunde konnten die Gynäkologin und dieDermatologin in Bezug auf die Anamne-seerhebung, die Diagnostik und die The-rapie voneinander profitieren. Dies mün-dete einerseits in die Erstellung einesgemeinsamen Anamnesebogens und andererseits in die Erarbeitung einesdiagnostischen und therapeutischen

Abbildung 9: Vernarbendes Schleimhautpem-phigoid.

Abbildung 10: Acne inversa mit Papillomatosisund Lymphödem nach jahrelanger Erkrankung.

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Algorithmus, der beiden Seiten erlaubt,die Sprechstunde auch ohne die Kolleginaus der anderen Fachdisziplin abzuhaltenund die aufwändigen gemeinsamenSprechstunden zukünftig auf eine mo-natliche Fallkonferenz zu beschränken.Die Patientinnen profitieren sowohl in-haltlich als auch zeitlich von der Spezial-sprechstunde, was sich sowohl in der Ver-besserung der DLQI-Werte im Verlaufwiderspiegelte, als auch in den persönli-chen Rückmeldungen der Einweiser. Eine dermatologisch-gynäkologische „Liai-son-Sprechstunde“ kann vorbehaltlos zurNachahmung empfohlen werden. <<<

InteressenkonfliktKeiner.

KorrespondenzanschriftDr. med. Waltraud AnemüllerKlinik für Dermatologie, Allergologie undVenerologieUniversitätsklinikum Schleswig-Holstein,Campus LübeckRatzeburger Allee 160D-23562 LübeckTel.: +49-451-500-2542Fax: +49-451-500-6769E-Mail: [email protected]

Literatur1 Kürzl R, Friese K. Erkrankungen der

Vulva. Gynäkologe 2009; 42: 256–64.2 Finlay AY, Khan GK. Dermatology

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Abbildung 11: VIN III; a) klinisch Erythroplasie Queyrat; b) klinisch bowenoide Papulose; c) klinisch Leukoplakie.

Abbildung 12: Melanotischer Vulvafleck.