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Branchenreport 2019Architektur- und IngenieurbürosWZ-Code 71.1
Branchenreport Architektur- und Ingenieurbüros | Branche in Kürze
1 Branche in Kürze1 Branche in KürzeFür Architekturbüros stehen die Zeichen 2019 wei-terhin auf Wachstum: In Umfragen des ifo Institutsfür Wirtschaftsforschung im zweiten Quartal 2019berichteten die Architekten häufiger von positivenUmsatzentwicklungen. Das Geschäftsklima hatsich im zweiten Quartal in der Branche wieder ver-bessert, nachdem die Befragten in den Vormona-ten skeptischer bezüglich ihrer Geschäftserwar-tungen gewesen waren.
Auch die freiberuflichen Bauingenieure äußertensich zuversichtlich. Laut Konjunkturumfrage desVerbandes Beratender Ingenieure (VBI) beurteil-ten 91% der Bauingenieure ihre geschäftliche Si-tuation Anfang 2019 als gut oder sehr gut, nur 6%erwarteten für 2019 sinkende Umsätze. Trotz derallgemein eingetrübten konjunkturellen Aussich-ten für die deutsche Wirtschaft befürchten die un-abhängigen Planungsbüros jedoch keine Flautebei den Auftragseingängen. Erheblich profitierenkönnen Bauingenieure von öffentlichen Investiti-onsvorhaben, etwa im Rahmen des Bundesver-kehrswegeplans 2030.
Mindest- und Höchstsätze der HonorarordnungentfallenNach Auffassung des Europäischen Gerichtshofs(EuGH) verstoßen Höchst- und Mindestsätze, diein der Honorarordnung für Ingenieure und Archi-tekten (HOAI) für bestimmte baubezogene undstadtplanerische Leistungen festgelegt sind, ge-gen die Dienstleistungsrichtlinie und die Nieder-lassungsfreiheit in den EU-Mitgliedstaaten. Nacheinem EuGH-Urteil vom 4.7.2019 muss die Bun-desregierung die HOAI nun entsprechend anpas-sen.
Große Teile der Honorarordnung, beispielsweisedie Beschreibung des Planungsprozesses in Leis-tungsphasen mit den einzelnen Leistungsbildern,können jedoch beibehalten werden. Bereits beste-hende Planungsverträge, die auf die Honorarord-nung verweisen, bleiben wirksam. Allerdings dro-hen Rechtsunsicherheiten für die Vertragspartei-en. Zudem dürfte sich der Preiswettbewerb für Ar-chitektur- und Ingenieurbüros deutlich verschär-fen.
Branchenbeobachtern zufolge wurden Architek-ten- und Ingenieurleistungen aber schon in derVergangenheit oft außerhalb der in der HOAI fest-gelegten Honorargrenzen erbracht. Im Übrigenkönnen die Vertragspartner ihre Vergütungsver-einbarungen in ihrer heutigen Form mit Höchst-und Mindestsätzen entsprechend der HOAI auchzukünftig festlegen.
Verstärkte digitale VernetzungEine große Herausforderung stellt für Architektenund Bauingenieure die Digitalisierung dar, dennim Rahmen von Bauprojekten werden die Ge-schäftsprozesse zwischen den Beteiligten stärkerdigital vernetzt. Immer wichtiger wird dabei dasBuilding Information Modeling (BIM). Damit wer-den Gebäude softwaregestützt geplant, gebautund bewirtschaftet. Allerdings muss in die Einfüh-rung von BIM-Lösungen mit entsprechendenSchulungen kräftig investiert werden. Vor allemkleinere Büros könnten sich daher entscheiden,die Ausgaben für digitale Planungs- und Ge-schäftsprozesse zu umgehen oder aufzuschieben,was in vielen Fällen Wettbewerbsnachteile zur Fol-ge hätte.
Auszug aus Kap. 6: Chancen und Risiken im Überblick
Chancen
Bau- und Planungsleistungen werden stark nachgefragt
Zusätzliche Honorareinnahmen durch Gesetze/Verordnungen
Risiken
Rückläufige Baukonjunktur
Weniger Planungsaufträge
Quelle: Branchendienst der Sparkassen-Finanzgruppe
2 © 2019 DSV 304 741 104
Branchenreport Architektur- und Ingenieurbüros | Inhalt
1 Branche in Kürze 2
2 Branchenbeschreibung 4
3 Branche in Zahlen 6
3.1 Volkswirtschaftliche Kennzahlen 6
3.2 Branchenspezifische Kennzahlen der Sparkassen-Finanzgruppe 11
4 Branchenwettbewerb 15
4.1 Wettbewerbssituation 15
4.2 Bedeutende Unternehmen 17
5 Rahmenbedingungen 19
6 Trends und Perspektiven 23
Glossar 26
Programm der Branchenreports 2019 28Impressum 29
Inhalt
Ein Hinweis zur Ausgabe 2019: Die Grafiken der Branchenreports 2019 wurden an den offiziellen Farbraumder Sparkassen-Finanzgruppe für betriebswirtschaftliche Auswertungen angepasst.
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