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in dieser Ausgabe: Geschlechtsspezifische Variationen im Gift der brasilianischen Kammspinne Phoneutria nigri- venter (KEYSERLING, 1891) Lasiodorides striatus (SCHMIDT & ANTONELLI, 1996) in der Artvorstellung Die »Australian Red Back Spider« – Latrodectus hasselti in der Artvorstellung Praxistipp: Herstellung einer Versandröhre für Vogelspinnen Deutsche Arachnologische Gesellschaft e.V. 9. Jahrgang Heft 4 Juli 2004 ISSN 1613-2688

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Das führende europäische Fachmagazin für Spinnentiere »ARACHNE« ist das zweimonatlich erscheinende Publikationsorgan der Deutschen Arachnologischen Gesellschaft e.V. (http://www.dearge.de). Sie umfasst ca. 50 Seiten und befasst sich mit Themen rund um Spinnentiere - mit Ausnahme der Ordnung Acari (Milben) - wobei der Schwerpunkt bei den Theraphosidae (Vogelspinnen) liegt.

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Page 1: ARACHNE 4/2004

in dieser Ausgabe:

• Geschlechtsspezifische Variationen im Gift derbrasili anischen Kammspinne Phoneutria nigri-venter (KEYSER LING, 1891)

• Lasiodorides striatus (SCHMIDT & ANTO NELLI, 1996)in der Artvorstellung

• Die »Australian Red Back Spider« – Latrodectushasselti in der Artvorstellung

• Praxistipp: Herstellung einer Versandröhre fürVogel spinnen

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9. JahrgangHeft 4Juli 2004

ISSN 1613-2688

Page 2: ARACHNE 4/2004

ARACHNE 9(4), 2004

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Inhalt

Seite:

Geschlechtsspezifische Variationen im Gift der brasili ani-schen Kammspinne Phoneutria nigriventer (KEYSER LING, 1891) . . 4 - 9von Volker Herzig

Lasiodorides striatus (SCHMIDT & ANTO NELLI, 1996) in derArtvorstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 - 15 von Tristan Meschede

Die »Australian Red Back Spider« – Latrodectus hasseltiin der Artvorstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 - 19von Stephan Martini

Praxistipp: Herstellung einer Versandröhre für Vogel spinnen . 20 - 21von Mario Wilfert

kürzlich publiziertBuchrezension: Vogelspinnen. DRACO Terraristik Themen heft Nr. 16(4) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 - 28

Buchrezension: Günter Schmidt (2003): Die Vogelspin-nen – Eine weltweite Übersicht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 - 34

Vereine informieren Der Vogelspinnen- und Reptilien-Stammtisch Mainz stellt sich vor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 - 37

Arachnida Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 - 38

Vogelspinne e.V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 - 39

Presse & Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 - 40

Leserbriefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

Vereinsnachrichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 - 42

zum Schmunzeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

Kleinanzeigen & Kontakte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 - 46

Stammtische . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

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Impressum

RedaktionVolker von Wirth Martin HuberLilienstr. 1 Dorfstr. 571723 Großbottwar 82395 Obersöchering� [email protected][email protected]

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Copyright 2004Die Vervielfältigung jedweder Art (auch auszugsweise)bedarf der schriftlichen Genehmigung durch die DeArGe e.V. Sofern nicht anders angegeben, stammendie Bilder von der Redaktion. ISSN 1613-2688

Titelfoto: Latrodectus hasselti, WeibchenFoto: Peter Grabowitz

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* für Vogelspinnenökologie und -ethologieDipl. Biol. Dirk Weinmann70734 Fellbach

DruckDruck + Papier Meyer GmbH91443 Scheinfeld℡ 09162-9298-0

Homepage-RedaktionThorsten Gurzan Mandy RaaschRingener Str. 15 Schmollerstr. 1053501 Grafschaft-Karweiler 74074 Heilbronn� [email protected][email protected]

h t t p : / / w w w . d e a r g e . d e

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Verhalten durchaus zu. Deshalb halte ich esfür keine besonders kluge Idee, sich dieseTiere nur zum Spaß zu Hause zu halten,insbesondere da vermutlich die allerwenig-sten Phoneutria-Halter das vom Butantan-Institut in Brasilien hergestellte Antiserumvorrätig haben. Somit könnten auch unbe-teiligte Personen durch die Haltung dieserGiftspinnen gefährdet werden, da ein gewis-ses Restrisiko ja nie ganz auszuschließen ist.

P. nigriventer ist eine der wenigen Spin-nenarten, die durch ihr Gift auch dem Men-schen gefährlich werden kann. Zur Angabeder Gefährlichkeit eines Giftes wird diemittlere letale Giftdosis (median lethal dose= LD50), also die Dosis bei der die Hälfteder getesteten Mäuse sterben, verwendet.Vergleicht man die LD50 verschiedenerGiftspinnen und -skorpione (d.h. für denMenschen potentiell gefährliche) wie in Ta -belle 1, so erweist sich das Gift von P.nigriven ter unter den Spinnen als das bei wei-tem potenteste. Lediglich die Gifte einigerSkorpionarten scheinen ähnlich gefährlichzu sein. Die extrahierte Giftmenge unterliegtbei vielen Arten jedochdeutlichen Schwankungen.Bei P. nigriventer wurde so -gar eine maximale Tro -cken giftmenge von 8,0 mgerzielt (LUCAS, 1988), wasnach Berechnung wie inTabelle 1 eine Letalität für1333 Mäuse ergeben wür-de. Auf Menschen lassensich diese Werte jedochnicht direkt übertragen, siekönnen aber zumindest ei -nen groben Anhaltspunktfür die mögliche Gefähr-lichkeit eines Bisses lie-fern. Allerdings reagierenMenschen laut SCHMIDT

(2000) 5-10 mal empfindlicher auf das Giftvon P. nigriventer als Mäuse. Da außerdemnicht nur Schwankungen in der Giftmenge,sondern auch die Verfassung des Bissopfers(z.B.: Alter, Gesundheitszustand) eine wich-tige Rolle spielen, ist der Verlauf der Vergif-tungssymptome und die dazu passendeBehandlung immer vom jeweiligen Einzel-fall abhängig. In der Regel ist aber die Gabedes Antiserums (Butantan Institut, Brasilien)als das Mittel der Wahl für die Behandlungvon Phoneutria-Bissen anzusehen.

Unter Gift versteht man generell einGemisch, das aus einer Vielzahl von Sub-stanzen bestehen kann. Diejenigen Kompo-nenten, die für die toxischen oder letalenEffekte verantwortlich sind, werden alsToxine bezeichnet. Das getrocknete Giftvon P. nigriventer ist ein grau-weißes Pulverdas hauptsächlich aus basischen Peptidenund Proteinen (54%) sowie aus freien Ami-nosäuren (26%) besteht (FISCHER andBOHN, 1957; SCHENBERG and PEREIRALIMA, 1962). Beim Gift von P. nigriventer han-delt es sich um ein Nervengift, in dem bis-

her über 25 neurotoxischeProteine (= Toxine) nach-gewiesen wurden (COR-DEIRO et al., 1995). DiesePhoneutria-Toxine könnendie unterschiedlichsten Re -ak tionen erzeugen undwir ken teilweise spezifischauf Wirbeltiere oder Wir-bellose. Das Gift verur-sacht bei Mäusen Atem-not, Er schöp fung sowieLähmung der Hinterextre-mitäten. Der Tod trittschließ lich durch Atemläh-mung ein. Menschen be -rich ten, dass sofort nachPhoneutria-Bissen ein inten-

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Mit Interesse habe ich den Phoneutria-Artikelvon JOHN OSMANI (2003) gelesen und michentschlossen, für die DeArGe-Mitgliedernoch etwas ausführlicher über das Gift unddie Giftigkeit dieser Spinnen zu berichten.Dieser 1. Artikel und der in einer späterenAusgabe der »ARACHNE« folgende 2. Teilüber entwicklungsabhängige Variationen ba -sieren auf Ergebnissen verschiedener Wis-senschaftler sowie auf meinen eigenen Re -sultaten (veröffentlicht unter HERZIG et al.,2002), die ich während meiner 10-monatigenArbeit an der Universität von São Paulo(USP) in Ribeirão Preto (Brasilien) ge -wonnen habe und die als Grundlage fürmeine spätere Diplomarbeit (HERZIG, 2001)im Fach Biologie dienten. Alle Versuche da -zu wurden 1999 durchgeführt und sämtlicheSpinnen wurden auf dem Campus der USP,Ribeirão Preto gefangen, zur Giftentnahmeim Labor gehalten und anschließend vonDr. ANTONIO BRESCOVIT (Butantan Institut,São Paulo) als Phoneutria nigriven-ter (KEYSERLING, 1891) identifi-ziert. Dr. BRESCOVIT ist übri-gens auch Co-Autor der aktuell-sten Revision (SIMÓ und BRES-COVIT, 2001) über die GattungPhoneutria, wonach es noch fol-gende fünf gültige Arten gibt:P. bahiensis, P. boliviensis, P. fera, P.nigriventer und P. reidyi (FarbtafelAbb. 1). Während meines kur-zen Aufenthalts im ButantanInstitut hatte ich auch die Mög-lichkeit, mir die dortigen Hal-

tungsbedingungen für die (zur Serumpro-duktion gehaltenen) Phoneutrias anzuschauen(Foto 1), die natürlich etwas professionellerwaren als in meinem Labor (Foto 2).

Einleitend möchte ich noch ein paarAnmerkungen zu der oft beschriebenen(»sagenumwobenen«) Aggressivität von P. nigriventer machen. Nach meinen eigenenBeobachtungen zeigt P. nigriventer dieses vielbeschriebene Abwehrverhalten (Beschrei-bung siehe z.B. OSMANI, 2003) nur, wenn siein die Enge getrieben wird, also genau wiebei einigen Vogelspinnenarten. In freierWildbahn hingegen haben alle P. nigriventerdie ich fangen wollte, stets zuerst versuchtdie Flucht zu ergreifen. Erst wenn dies nichtmehr möglich war, kam es zum Angriffsver-halten. Daher bin ich der Meinung, dass dasaggressive Verhalten von P. nigriventer oft-mals zu sehr verallgemeinert wird. In Gefan-genschaft hingegen, wo kaum Fluchtmög-lichkeiten bestehen, trifft das beschriebene

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Geschlechtsspezifische Variationen im Gift der brasilianischen Kammspinne Phoneutria nigriventer(KEYSERLING, 1891) von Volker Herzig

Foto 1: Tierhaltung Butantan InstitutFoto: Volker Herzig

Foto 2: Tierhaltung Labor Ribeirão PretoFoto: Volker Herzig

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durchschnittlicheTrockengiftmasse

pro Tier (mg)

0,310,30,60,070,70,71,01,01,25

0,38-0,721,40,650,390,62

siver, lokaler Schmerz einsetzt, welcherdurch den hohen Gehalt an Histamin undSerotonin im Gift hervorgerufen wird.Ebenfalls zeigt über die Hälfte aller Patien-ten eine lokale Ödembildung an der Bissstel-le (COELHO and GONÇALVES, 1993). BÜ -CHERL (1956) beschreibt zwei unterschied-liche Phasen der Giftwirkung, eine anfängli-che erregende und eine darauf folgendeberuhigende Phase. Die erregende Phase istgekennzeichnet durch Symptome wie er -niedrigte Körpertemperatur, Erbrechen,Ejakulation, schneller unregelmäßiger Puls,Schwitzen und Schüttelfrost, wonach dannmeist wieder eine Erholung eintritt. In denseltenen ernsten Vergiftungsfällen folgt dieberuhigende Phase mit Symptomen wieLähmungen, Blindheit, Krämpfe und Toddurch Atemlähmung.

Prosomalänge(mm) ± SD

15,8 ± 0,6

13,5 ± 0,6

13,9 ± 1,7

11,8 ± 2,7

Trockengiftmassepro Spinne (mg)

1,079

0,548

0,462

0,386

Anzahlextrahierter

Spinnen

21

17

6

12

LD50 in Mäusen (mg/kg)

0,63

nicht getestet

0,61

1,57

Geschlecht

Weibchen

Weibchen

Weibchen (mit Kokon)

Männchen

um nach Weibchen zu suchen, was zu einemAnstieg in der Häufigkeit von Bissunfällenführt (RAMOS et al., 1998). Aus diesemGrund erschien es mir wichtig, die ge -schlechtsspezifischen Unterschiede im Giftvon P. nigriventer in meiner Studie genauer zuuntersuchen.

Tabelle 2 zeigt die in meinen Versuchenmittels elektrischer Giftextraktion gewonne-ne durchschnittliche Trockengiftmasse proSpinne in Gruppen von unterschiedlichgroßen Exemplaren sowie deren Proso-malänge und die Anzahl der jeweils extra-hierten Spinnen. Ferner sind die ermitteltenmittleren letalen Dosen (getestet an männli-chen weißen Mäusen nach intravenöserInjektion) der Gifte von weiblichen (mit undohne Kokon) und männlichen P. nigriventerangegeben. Diese Ergebnisse zeigen, dassgroße Weibchen ohne Kokon eine mehr alsdoppelt so hohe Ausbeute an Trockengiftliefern wie Weibchen, die gerade einen Ko -kon mit sich führen. Selbst Weibchen, dieebenso groß sind wie die kokontragendenWeibchen, zeigen noch eine größere Gift-ausbeute. Die Letalität unterscheidet sichdagegen so gut wie nicht bei Weibchen mitund ohne Kokon. Daher kann vermutetwer den, dass Bisse von kleineren Weibchen

und von solchen die gerade einen Kokonhaben, weniger gefährlich sind (zumindestfür Mäuse). Eine mögliche Erklärung fürdiese geringere Giftausbeute kokontragen-der Weibchen kann der Energieaufwandsein, der zur Herstellung und Pflege desKokons benötigt wird. Dies könnte dazuführen, dass nicht mehr genug Energiereser-ven für die Giftsynthese übrig bleiben.

Adulte männliche P. nigriventer sind nichtnur kleiner als die Weibchen sondern habenauch eine deutlich geringere Giftausbeuteund, was noch wichtiger ist, ein weniger alshalb so potentes Gift (siehe Tabelle 2). DasGift der größten weiblichen Exemplare vonP. nigriventer hätte somit eine Letalität (nachgleicher Berechnung wie in Tabelle 1) fürknapp 86 Mäuse, das der Männchen hinge-gen nur für 12 (das entspricht einem Faktorvon 7). Vergleicht man die LD50-Werte mei-ner Studie mit früheren Arbeiten, so berich-tet z.B. BÜCHERL (1956) von einer LD50von 0,3 mg/kg, was weder mit meinen Wer-ten für das Gift von Weibchen, noch mitdenen von Männchen übereinstimmt. InBÜCHERLs Arbeit wurde aber nur das Giftvon weiblichen P. nigriventer untersucht (nichtP. fera wie irrtümlich von Bücherl beschrie-ben, da in der Umgebung des Butantan-

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Zur Häufigkeit von Unfällen mit Gifttie-ren in Brasilien gibt es inzwischen einegroße Anzahl von Daten. Von 88.000 imVital-Brazil Krankenhaus in São Paulo ineinem Zeitraum von 50 Jahren behandeltenBissunfällen wurden 35 % durch Spinnen,25 % durch Skorpione und 12 % durchSchlangen verursacht (CARDOSO, 1996). Diemeisten der Spinnenbisse (60%) waren derGattung Phoneutria, besonders der dort häu-fig vorkommenden P. nigriventer zuzuschrei-ben (LUCAS, 1988). Es wird vermutet, dassaufgrund ihrer höheren Giftmenge die größ-te Gefahr für Menschen von weiblichen P. nigriventer ausgeht, jedoch werden über70% der Phoneutria-Bisse durch Männchenverursacht (COELHO and GONÇALVES,1993). Besonders während der Paarungszeit(April bis Juli) streifen die Männchen umher,

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Tabelle 2: Unterschiede in der Trockengiftmasse und LD50 von männlichen und weiblichenPhoneutria nigriventer.

Art

Atrax robustusLatrodectus geometricusLatrodectus mactansLoxoxsceles reclusaLoxosceles rufipesLoxosceles similisLycosa erythrognathaTrechona venosaPhoneutria nigriventer

Androctonus amoreuxiAndroctonus australisLeiurus quinquestriatusTityus bahiensisTityus serrulatusSk

orp

ion

eSp

inn

en

max. Anzahl getö-teter Mäuse proBiss bzw. Stich

0,9-1,61,35,50,83,55,4

13,033,0

208,0

53-100143,0108-21715,025-32

LD50 (i.v.) inMäusen (mg/kg)

10-17,511,55,54,6

10,06,54,01,50,3

0,360,49

0,15-0,301,32

0,96-1,25

Tabelle 1: Vergleich der Trockengiftmasse und LD50 verschiedener Giftspinnen und -skor-pione (aus SCHMIDT, 2000, verändert) und deren daraus resultierende maximale Letalität fürMäuse.

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an explanation why serious spiderbites fromPhoneutria nigriventer have been mainly causedby females and not by males. On the otherhand, lower venom doses of male venom intermites were even more potent in respectto paralysis and lethality. Finally, electropho-retic analysis demonstrated large proteins(66-200 kDa) exclusively in male venom,while similar-sized small proteins (< 45kDa) were found in venom from both sexes.

LITERATUR

BÜCHERL, W. (1956): SüdamerikanischeSpinnen und ihre Gifte. Arzneimittel For-schung 6: 293-297.

CARDOSO, J.L.C. (1996): Hospital Vital Bra-zil: 50 years of clinical experience atInstituto Butantan, São Paulo. Toxicon 34(2): 158.

COELHO, L.K., GONÇALVES JR. (1993):Phoneutria sp. bite: clinical aspects andtreatment. Toxicon 31 (2): 120.

CORDEIRO, M.D.N., RICHARDSON, M.,GILROY, J., FIGUEIREDO, S.G.D.,BEIRÃO, P.S.L., DINIZ, C.R. (1995):Properties Of The Venom From TheSouth American »Armed« Spider Pho-neutria Nigriventer (KEYSERLING, 1891).Journal Toxicology- Toxin Reviews 14 (3):309-326.

FISCHER, F.G., BOHN, H. (1957): Die Gift-sekrete der brasilianischen TarantelLycosa erythrognatha und der Wander-spinne Phoneutria fera. Hoppe-Seyler'sZeitschrift physiologische Chemie 306: 265-268.

HERZIG, V. (2001): Effects of state of nu -tri tion, growth and sex on the quantityand composition of Phoneutria nigri-venter (Keyserling, 1891) spider venom.Diplomarbeit der Fakultät für Biologie derEberhard-Karls-Universität, Tübingen.

HERZIG, V., WARD, R.J., DOS SANTOS,W.F.(2002): Intersexual variations in thevenom of the Brazilian armed spiderPhoneutria nigriventer (KEYSERLING,1891). Toxicon 40: 1399-1406.

LUCAS, S. (1988): Spiders In Brazil (Re -view). Toxicon 26: 759-772.

OLIVEIRA-CALEGARIO, L., DE LIMA,M.E., CORDEIRO, M.N., DINIZ, C.R.(2000): Estudo comparativo da consti-tuiçao e neurotoxicidade dos venenos dearanhas macho e femea da especie Pho-neutria nigriventer. Abstract P11, VI. Sim -pó sio do Sociedade Brasileira de Toxinologia.

OSMANI, J. (2003): Anmerkungen zu denSpinnen der Gattung Phoneutria (PERTY,1833). DeArGe-Mitteilungen 6: 4-7.

RAMOS, E.F., ALMEIDA, C.E., GOUVEA,E., CARMO-SILVA, M.D. (1998): Consi-derações Sobre Atividade De Loco-moção, Preferencia Por Ecótopos EAspectos Territoriais De Phoneutrianigriventer (KEYSERLING, 1891), (Ara-neae, Ctenidae). Rev. Bras. Biol. 58 (1): 71-78.

SCHENBERG, S., PEREIRA LIMA, F.A.(1962): Estudo Farmacológico do Vene-no de Phoneutria Fera. Ciencia e Cultura14 (4): 287.

SCHMIDT, G. (2000): Giftige und gefährli-che Spinnentiere. Die Neue Brehm-Bü -cherei, Bd. 608.

SIMÓ, M., BRESCOVIT, A.D. (2001): Revisi-on and cladistic analysis of the Neotro-pical spider genus Phoneutria PERTY,1833 (Araneae, Ctenidae), with notes onrelated Cteninae. Bull. Br. Arachnol. Soc.12 (2): 67-82.

Adresse des Autors:Volker HerzigNarzissenstr. 2672108 Rottenburg

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Instituts um São Paulo herum nur P. nigriven-ter vorkommt und P. fera vom Amazonasbeschrieben wurde, vgl. SIMÓ und BRESCO-VIT, 2001). Die Spinnen für meine Arbeitwurden ausschließlich auf dem Campus derUSP in Ribeirão Preto gefangen, wohinge-gen die in Butantan von BÜCHERL unter-suchten Exemplare zum Großteil aus derGegend von São Paulo stammten (das ca.300 km von Ribeirão Preto entfernt ist). So -mit könnten regionale Schwankungen in derLD50 innerhalb dieser Art eine möglicheErklärung für die gefundenen Unterschiedeliefern.

Außer der Bestimmung der LD50 inMäusen habe ich noch die Wirkung des Gif-tes von adulten männlichen und großenweiblichen P. nigriventer auf Arbeiter-Termi-ten (Sintermes spec., bestimmt von THOMASSCHLEMMERMEYER, Ribeirão Preto) unter-sucht, um einen Anhaltspunkt für die Wirk-samkeit des Giftes in Wirbellosen zu erhal-ten. Dabei stellte sich heraus, dass die ver-wendeten Dosierungen (2 bis 5 µg Trocken-gift pro Termite) vom Gift beider Ge -schlechter zu einer Lähmung sowie zu einererhöhten Letalität der Termiten führten,welche dosisabhängig noch zunahm. Folg-lich scheinen sowohl die Männchen, als auchdie Weibchen von P. nigriventer Toxine zuenthalten, die toxisch für Wirbellose sind.Die niedrige Dosis (2 µg) von männlichemGift war sowohl in ihren lähmenden, alsauch in ihren letalen Eigenschaften potenterals die von Weibchen, was bei der hohenDosis (5 µg) genau umgekehrt war. Fürmännliche P. nigriventer macht dies durchausSinn, da sie dadurch beim Erbeuten andererWirbelloser eine geringere Giftmenge be -nötigen und somit sparsamer mit ihrenEnergiereserven umgehen. Diese haben siedann übrig, um sich z.B. damit auf Suche

nach einem passenden Weibchen zu ma -chen.

Zusätzlich zu den bereits erwähntenTests an Mäusen und Termiten, habe ich dasGift beider Geschlechter von P. nigriventernoch mit physikalisch-chemischen Metho-den (Gelelektrophorese) auf Unterschiedeim Proteingehalt untersucht. Dabei stelltesich heraus, dass geschlechtsunabhängiggleich große niedermolekulare (= 45 kDaMolekulargewicht) Proteine nachgewiesenwurden. Im Gift von Männchen wurdenallerdings noch zusätzlich größere Proteine(66-200 kDa) gefunden, die nicht im Giftvon Weibchen nachgewiesen werden konn-ten. Diese Beobachtung deckt sich mit denErgebnissen von OLIVEIRA-CALEGARIO etal. (2000), die ebenfalls Männchen-spezifi-sche Komponenten im Gift von P. nigriventergefunden haben. Die Funktion dieser Kom-ponenten ist bis jetzt noch nicht geklärt,eine letale Wirkung auf Wirbeltiere ist da -durch allerdings nicht zu erwarten, da dasGift der Männchen in dieser Hinsicht deut-lich weniger potent ist als das der Weibchen.

SUMMARY

The first part of the diploma thesis of VOL -KER HERZIG is presented here and coversintersexual differences within venom fromthe Brazilian ctenid spider Phoneutria nigriven-ter (KEYSERLING, 1891). The study took pla-ce in 1999 on the campus of the Universityof São Paulo in Ribeirão Preto, where all thespiders have been caught and maintained.The electrically extracted venom was driedand tested in mice. The largest female ve -nom had the highest venom yield as well asthe highest lethal potency. On the otherhand, adult male spiders yielded considerab-ly less venom and showed a more than twotimes lower potency in mice. This could be

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DIE GATTUNG LASIODORIDES IM ÜBER -BLICK

Die im folgenden behandelte Gattung Lasi-odorides wurde 1997 von GÜNTER SCHMIDTund BERND BISCHOFF aufgestellt. Derzeitumfasst diese Gattung vier Arten. Hierbeihandelt es sich um:

• Lasiodorides longicolli SCHMIDT 2003• Lasiodorides polycuspulatus SCHMIDT &

BISCHOFF 1997• Lasiodorides rolinae TESMOINGT 1999• Lasiodorides striatus (SCHMIDT & ANTO-

NELLI 1996)

Lasiodorides polycuspulatus diente als Typusartfür diese Gattung, da die schon 1996 be -schriebene Lasiodorides striatus damals nochder Gattung Pamphobeteus POCOCK 1901angehörte.

Die Vertreter dieser der UnterfamilieTheraphosinae THORELL, 1870 zugeordne-ten Gattung weisen alle eine mehr oder we -niger bräunliche Streifenzeichnung der Ex -tremitäten auf. Auch kommen sie in etwa inder selben Gegend vor. So stammt Lasiodori-des longicolli aus dem Grenzgebiet zwischenEcuador und Peru, die anderen 3 Arten auseinem kleinen Gebiet am Rio Ucayali imNordosten Perus.

Hinweis: Lasiodorides rolinae wird voneinigen Arachnologen als ein Synonym vonLasiodorides polycuspulatus gehalten.

Die Spermatheken ähneln denen derGattung Lasiodora sehr. Allerdings fehlenLasiodorides die für Lasiodora charakteristi-

schen Stridulationsborsten. Auch fehlt derGattung die ebenfalls für Lasiodora charakte-ristischen dicken Polster aus Fiederhaarenam Femur von Bein IV retrolateral.

TAXONOMISCHE MERKMALE DER GAT-TUNG LA SIODORIDES

Vertreter der Gattung Lasiodorides weisen inbeiden Geschlechtern die Reizhaartypen Iund III nach COOKE et al. (1972) auf. DerReizhaartyp IV ist jedoch bei keinem Ge -schlecht vorhanden.

Die Weibchen haben eine in 2 Recepta-cula seminis geteilte Spermathek. Zudemweisen die adulten Männchen 2 Tibiaapo-physen auf, bei der die primäre Tibiaapo-physe nicht doppelt so lang ist wie diesekundäre Tibiaapophyse.

Dem Femur des vierten Beinpaares fehltdie retrolaterale Skopula aus Fiederhaaren.Der Metatarsus des vierten Beinpaares ist

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mehr als nur im apikalen Viertel skopuliert.Die Tibia des vierten Beinpaares ist nichtver dickt. Es befinden sich keine Fiederhaarean Coxa, Trochanter oder Femur des erstenBeinpaares oder der Taster.

Das Sternum und die Maxillen sind nor-mal und nicht wie bei Ozopactus SIMON 1889aufgebläht.

Das Augenfeld ist hinten nicht breiter alsvorn.

Das Labium ist mit mehr als 20 Cuspelnbedeckt.

Männchen und Weibchen der Arten die-ser Gattung besitzen keinen ausgeprägtenSexual dichromatismus.

DIE EINZELNEN ARTEN IM KURZPORTRAIT

Lasiodorides longicolli wurde 2003 von GÜN-TER SCHMIDT in beiden Geschlechtern be -schrieben. Im Zoohandel wurde sie zu -nächst als Paraphysa Species ex Pe -ru/Ecuador verkauft. Die Männchenweisen ein im Vergleich zu Bein I we -sentlich längeres Bein IV auf, was imstarken Kontrast zu den Bein längen ver -hältnissen der anderen Arten steht. DieAnzahl der Cuspeln auf dem Labiumliegt bei L. longicolli im weiblichen Ge -schlecht bei etwa 50. Auch ist die Sper-mathek langhalsiger als bei den anderenArten. Diese Art stammt, wie schon er -wähnt, aus dem Grenzgebiet zwischenEcua dor und Peru.

Lasiodorides polycuspulatus wurde 1997von GÜNTHER SCHMIDT und BERNDBISCHOFF in beiden Ge schlechtern beschrie-ben. Sie wurde anfangs als Pamphobeteus Spe-cies ex Peru angeboten. Sie war die Typusartfür diese Gattung. Die Anzahl der Cuspelnauf dem Labium liegt bei L. polycuspulatus imweiblichen Ge schlecht bei über 70. Siestammt aus einem kleinen Gebiet am Rio

Ucayali im Nordosten Perus. Die Farbge-bung dieser Art hängt scheinbar von derHaltungstemperatur und Luftfeuchte ab. Sosind warm und feucht gehaltene Tiere dun-kel gefärbt, wohingegen kalt und trockengehaltene Tiere blass gefärbt sind.

Lasiodorides rolinae wurde 1999 von MARCTESMOINGT im weiblichen Geschlecht alsLasiodorides rolinii beschrieben. Sie wird voneinigen Arachnologen als ein Synonym vonL. polycuspulatus gehalten. Mir wurden imMärz 2002 zwei Vogelspinnen als L. roliniiangeboten. Ich kaufte das größere Tier undübergab die erste Exuvie ANDREAS HALBIG,der das Tier auf dem Vogelspinnenbestim-mungskurs am 05.04.2003 als eine Lasiodori-des bestimmte. Die zweite Exuvie schickteich an BERND BISCHOFF, um die Zugehörig-keit der Art festzustellen (dazu später mehr).Über die Anzahl der Cuspeln auf dem Labi-

um gibt es bei dieser Art bislang keine ge -nauen Angaben. Anscheinend kommt L.polycuspulatus sympatrisch mit L. striatus vor.

Lasiodorides striatus wurde 1996 von GÜN-TER SCHMIDT und DANIELE ANTONELLI inbeiden Geschlechtern als Pamphobeteus striatusbeschrieben. Im Zoohandel wurde sie zu -

Lasiodorides striatus (SCHMIDT & ANTONELLI, 1996) inder Artvorstellungvon Tristan Meschede

Lasiodorides striatus, WeibchenFoto: Tristan Meschede

Lasiodorides striatus Weibchen haben eine in 2 Receptacu-la seminis geteilte Spermathek.Foto: Tristan Meschede

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zwar eine »Glatze« auf dem Abdomen, wasdarauf schlie ßen ließ, dass sie eine »Bombar-dier-Spinne« ist, sie hat aber, seitdem sie inmeinem Be sitz ist, nicht ein einziges Malbombardiert. Nur wenige Wochen vor einerHäutung streift sie allerdings mehrere Stel-len auf dem Hinterleib frei, wodurch ichdann das schwarz gefärbte Abdomen sehenkann.

Meine L. striatus frisst die ersten 2 Mona-te nach einer Häutung nur sehr wenig. Istdieser Zeitraum erst mal verstrichen, ver-wandelt sie sich für etwa 3 Monate in einenVielfrass. In dieser Zeit frisst sie jede ange-botene Steppengrille im nu weg. Danachfolgt wieder eine etwa zweimonatige Fasten-zeit. Dann werden noch mal 4 Monate langalle angebotenen Steppengrillen gefressen.Etwa einen Monat vor der nächsten Häu-

tung beendet meine L. striatus ihr großesFressen und zieht sich in ihren Unterschlupfzurück.

Entgegen den Angaben des Zoohändlersfrisst meine L. striatus weder Heuschreckennoch Zweifleckgrillen, sondern nur großeHeimchen und Steppengrillen. Ich finde esseltsam, dass sie diese verschmäht, da meineviel kleinere Avicularia metallica nur großeHeuschrecken frisst.

DIE HALTUNG VON LA SIODORIDES STRIA-TUS

Anfangs hielt ich meine L. striatus in einemTerrarium der Größe 40 x 30 x 30 cm (LxBxH). Da sie in diesem Terrarium aber nichtfraß und sie dort auch schon mehrmals aus-brach, entschied ich mich, sie in eine kleine-

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nächst als Pamphobeteus »wallaci«, P. melanotar-sum oder P. »striped« angeboten. Sie wurdedann im April 1997 der neu aufgestelltenGattung Lasiodorides zugeordnet. Sie ist mitetwa 9 cm Körperlänge die wohl größteLasiodorides. Die Anzahl der Cuspeln aufdem Labium schwanken beim weiblichenGeschlecht zwischen 30 und 40. Sie stammtebenfalls aus einem kleinen Gebiet am RioUcayali im Nordosten Perus. Sie scheintauch die am häufigsten angebotene undgehaltene Lasiodorides in Deutschland zusein.

DAS ERSCHEINUNGSBILD VON LA SIODORI-DES STRIATUS

Da ich leider nur ein adultes Weibchen habe(Farbtafel Abb. 2), kann ich nur dessen Aus-sehen und Größe angeben. Die Größe liegtbei meinem Tier bei etwa 73 mm. Das istrecht klein für diese Art, da Weibchen nor-malerweise bis zu 9 cm groß werden. EineArtidentifikation durch BERND BISCHOFF,einen ausgewiesenen Ex perten für dieseVogelspinnengruppe, ergab eine hohe Wahr-scheinlichkeit dafür, dass es sich bei meinemTier um L. striatus handelt.

Die Grundfärbung ist schwarz mit ei -nem gräulichen Schimmer an den Beinen.Mit dem zunehmenden Heranschreiten ei -ner Häutung verblasst das kräftige schwarzin ein helleres verwaschenes schwarz.

Das Abdomen hat eine kurze schwarzeBehaarung aus Reizhaaren und weist mehre-re längere orange gefärbte Haare auf, diesich deutlich von den schwarzen Reizhaarenabheben und einen schönen Kontrast bil-den.

Der Carapax weist ein kupferfarbenessternförmiges Muster auf, wobei die Carapa-xränder kupfer-metallisch schimmern undein schwarzer »Stern« von der Thoraxgrube

ausgeht. Diese sehr attraktive Färbung ver-blasst allerdings wenige Wochen nach einerHäutung zu einem stumpfen Kupfer undfärbt sich wenige Wochen vor einer Häu-tung bräunlich.

Die Extremitäten sind von gräulicherGrundfärbung und mit einem kupferfarbe-nen Streifenmuster versehen, das an Aphono-pel ma seemanni oder Eupalaestrus campestratuserinnert. An den Femora befinden sich ander Außenseite je zwei Streifen; Pa tel la,Tibia und Metatarsus sind ebenso ge färbt.Die Chelizerengrundglieder wiederum sindwie bei vielen Vogelspinnenarten einfarbiggräulich.

DAS VERHALTEN VON LASIODORIDES STRIA-TUS

Meine als Lasiodorides rolinii gekaufte Vogel-spinne entpuppte sich also als L. striatus.Man kann sie als mittelaggressive Vogelspin-ne bezeichnen. Sie lässt sich zwar nicht aufdie Hand nehmen, bleibt aber ruhig auf ih -rem Platz sitzen, wenn man im Terrariumhantiert. Als ich das Tier im März 2002 ineinem Zoogeschäft kaufte, war ich nochrecht unerfahren mit Vogelspinnen und ver-suchte meine neue Vogelspinne aus demTerrarium heraus zu nehmen, wie ich es beimeiner Grammostola rosea auch tat. So wurdeich einmal von meinem Weibchen in dierechte Handinnenfläche gebissen, als ich esnach langem Hin- und Herlaufen endlichauf der Hand sitzen hatte. Der Zoofach-händler meinte nämlich, dass sie »mäuse-zahm« sei (eigene Worte des Zoohändlers).Es tat etwa zwei Tage weh und wurde ziem-lich dick und rot. Glücklicherweise konntenweitere Symptome nicht beobachtet werden,da ich be fürchtete, dass meine Eltern mirdie Haltung einer aggressiven Vogelspinneverboten hätten. Das besagte Tier hatte

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Lasiodorides striatus in ihrem TerrariumFoto: Tristan Meschede

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Terrarium. Dort verblieb es etwa vier Wo -chen, um sich mit der neuen Umgebung ver-traut zu machen. In dieser Zeit be sorgte sichein Freund von mir ein adultes L. striatusMännchen. Dieses hatte eine Körperlängevon etwa 6 bis 7 cm. Ihm fehlten schon 2Beine und es war fraglich, ob er sich über-haupt noch für eine Kopulation eignen wür-

de. Mit guter Hoffnung ließen wir ihn, weitgenug vom Weibchen entfernt, ins Terrari-um herein. Das Männchen krabbelte so fortauf das Weibchen zu. Dann lief er über dasWeibchen, welches sich dies nicht gefallenließ, sich nach ihm umdrehte und ihre Cheli-zeren in seinen kleinen Hinterleib versenkte.Ich versuchte noch mit der großen Futter-pinzette einzugreifen, allerdings war ich zulangsam.

Ich fing das schwer verletzte Männchenaus dem Terrarium und versuchte zu beur-teilen, ob es an dieser Verletzung sterbenwird oder ob man ihn noch heilen kann. Ichmusste feststellen, dass mein Weibchen denHinterleib des Männchens mit seinen Cheli-zeren durchschlagen hatte. So blieb mirnichts anderes übrig als ihn zu betäuben undihn dann in den Gefrierschrank zu stellen,um ihm mögliches Leid zu ersparen.

SUMMARY

TRISTAN MESCHEDE introduces the genusLasiodorides. Short portraits of the four spe-cies within the genus are given.

Habit, behaviour and mating of Lasiodo-rides striatus are described. Some clues con-cerning the conditions like temperature,humidity etc. for keeping this species aregiven.

LITERATUR

COOKE, J. A., V. D. ROTH & F. H. MIL-LER (1972): The urticating hairs ofthera phosid spiders. Am. Mus. Novit.2498: 1-43.

KLAAS,P. (1989): Vogelspinnen im Terrari-um. Ulmer Verlag, Stuttgart

SCHMIDT, G. (2003): Lasiodorides longicolli sp.n., eine weitere Art aus dem Grenzgebietzwischen Ekuador und Peru (Araneae:Theraphosidae: Theraphosinae). Tarantu-las of the World 88: 4-9.

SCHMIDT, G. & D. ANTONELLI (1996):Eine extrem abweichende ?Pamphobete-us-Art aus Peru (Araneae: Theraphosi-dae: Theraphosinae). Arachnol. Mag.4(12): 1-12.

SCHMIDT, G. & B. BISCHOFF (1997): DieGattung Lasiodorides n. gen. und ihreTypus-Art Lasiodorides polycuspulatus n. sp.(Arachnida: Araneae: Theraphosidae:Theraphosinae). Ent. Z., 107: 153-159.

TESMOINGT, M. (1999): Description deLasiodorides rolinii n. sp. du Perou (Ara-neae, Theraphosidae, Theraphosinae).Arachnides 43: 21-26.

Adresse des Autors:Tristan MeschedeJahnstraße 52 a59192 Bergkamen

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re Behausung umzusetzen. Zu meinemGlück verschenkte der Großvater meinerdamaligen Freundin ein Aquarium mit denMaßen 80 x 30 x 40 cm (LxBxH). In diesesAquarium arbeitete ich mit meinem Vater 2Trennwände ein, sodass ich 3 »Terrarien«zur Verfügung hatte. So hatte ich 2 Abteilemit einer Grundfläche von 25 x 30 cm undein Abteil mit einer Grundfläche von 30 x30 cm. Mein Tier bewohnt das linke Abteilmit einer Grundfläche von 25 x 30 cm. Dasmittlere Abteil mit einer Grundfläche von30 x 30 cm wird von einem BrüderpärchenKaiserskorpione [Pandinus imperator (C. L.KOCH, 1842)] bewohnt, und in dem rechtenAbteil mit einer Grundfläche von ebenfalls25 x 30 cm wohnt ein subadultes Männchenvon Xenes this immanis (AUSSERER, 1875).

Meine L. striatus hielt ich anfangs rechtfeucht mit Luftfeuchtigkeitswerten um die85 %, da der Händler mir versicherte, dasssie in einer Region »irgendwo in Südameri-ka« (eigene Worte des Zoohändlers) inÜber schwemmungsgebieten lebt. Die feuch-te Haltung veranlasste meine Spinne danndazu, aus einer Bodenbewohnerin eineBaum bewohnerin im wahrsten Sinne desWortes zu werden. Sie kletterte die Scheibenhoch und blieb dort tagelang sitzen. Inzwi-schen halte ich das Bodensubstrat aus Terra-rienhumus nur in einem Teil des Terrariumsleicht feucht, was mir die Spinne nicht übelnahm, da sie schnell wieder zu ihrer altenLe bensweise auf dem Boden zurückfand. Sobeträgt die relative Luftfeuchte nun etwa 70bis 75 %. Die Temperaturen liegen am Tage bei 24 bis26°C. Ich erreiche diese Temperaturendurch die im Aquariendeckel integrierte, 12Stunden am Tag brennende Aquarienbe-leuchtung vom Typ »SUN-GLO«. DieLeuchtstoffröhre hat eine Leistung von 20Watt und ist durch eine Glasscheibe am

Lampenkasten für die Spinne unzugänglich.Die Nachttemperaturen im Terrarium liegenzwischen 18 und 20°C.

Als Einrichtung dient ein großes gebo-genes Korkstück als Höhle. Die Höhle be -wohnt meine L. striatus eigentlich nur kurzvor und nach einer Häutung. Die meisteZeit ihres Lebens verbringt sie lieber auf derHöhle oder neben ihr. Als weitere Einrich-tungsgegenstände dienen zum einen dieTrinkschale, die bei mir in jedem Terrariumist, und ein kleines Savannenholzstück, andem eine kleine Plastikpflanze befestigt ist.Ich wechsle das Wasser nicht wie empfohlenalle 2 Tage, sondern alle 7 Tage, da ich derMeinung bin, dass der Terrarienpflegling, seies eine Vogelspinne oder ein Skorpion,durch zu häufiges Hantieren im Terrariumsehr viel Stress ausgesetzt wird. Dies könntesich negativ auf das Verhalten des gestres-sten Tieres auswirken. So hielt sich einFreund von mir, der eine Brachypelma emiliapflegt, an die diversen Buchanweisungen,die besagen, dass man mindestens alle 2Tage das Wasser wechseln soll (KLAAS1989). Die anfangs sehr friedliche B. emiliaverwandelte sich innerhalb von nur 6 Wo -chen in ein wahres »Bombardier-Monster«

DIE ZUCHT VON LASIODORIDES STRIATUS

Im Nachfolgenden wird ein misslungenerZuchtversuch beschrieben. Dennoch bin ichder Meinung, dass einige der gemachtenAngaben für die zukünftig – hoffentrlich –er folgreiche Zucht dieser art behilflich seinkönnen.

Nachdem sich meine L. striatus im Januardieses Jahres erfolgreich häutete, setzte ichsie Anfang Februar in ein extra für die Ver-paarung hergerichtetes Terrarium der Größe60 x 30 x 40 cm (LxBxH). Es beinhaltetenur das gebogene Korkstück aus ihrem alten

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Lasiodorides striatus während der HäutungFoto: Tristan Meschede

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TERRARIENHALTUNG

Es soll hier nicht unerwähnt bleiben, dassim Umgang mit Schwarzen Witwen vorsich-tig und verantwortungsbewusst gehandeltwerden muss, denn es handelt sich um sehrgiftige Spinnen, auch wenn sie nicht soaggressiv scheinen.

Die Terrarien sollten eine Größe von 20 x 30 x 20-30 cm (Breite x Länge x Höhe)haben. Es ist darauf zu achten, dass die Tie-re nicht entweichen können. Ich halte meineExemplare in abgeschlossenen,dicht schlie ßenden Falltürterrari-en. Als Bo den grund empfehleich Blu menerde (un -gedüngt) oder die inZoogeschäften an ge -botenen Hu mus-Ziegel.Das Sub strat sollte ei -ne Hö he von ca. 4-5cm ha ben, und es soll-te leicht feucht gehaltenwer den. Zur Verankerung desHau bennetzes kann man Wurzeln oder Ästeanbieten sowie Pflanzen, wobei ich persön-lich hier künstliche Pflanzen be vorzuge.Einen Trinknapf brauchen diese Spinnennicht. Es reicht wenn alle 2-3 Tage das Ter-rarium und das Netz mit Wasser be sprühtwird. Die Spinnen trinken die Wassertropfenaus dem Netz; teilweise werden diese sogarattackiert und eingesponnen.

Bei Temperaturen von 20-25°C fühlensich die Spinnen wohl. Nachts sollte eineleichte Abkühlung erfolgen. Bei guter Pflegekönnen Schwarze Witwen ein Alter von 2bis 4 Jahren erreichen. Adulte Männchenhin gegen sterben schon nach etwa zwei bissechs Monaten.

Das Futter sollte an die Größe der Spin-ne an gepasst werden, d.h. es sollte nichtgrö ßer als die Spinne selber sein. Schwarze

Witwen fressen in der Terrarienhaltung In -sekten aller Art: Heimchen, Mehlwürmer,Fliegen usw. Schaben sind nicht zu empfeh-len, da diese sich zu schnell im Boden ein-graben.

Die Schwarzen Witwen bauen in 10-20cm Höhe ein Haubennetz, von welchemeinige Spinnfäden zum Terrarienboden ver-laufen bzw. dort arretiert sind. An der Spitzesind diese Spinnfäden, die unter Spannung

stehen, mit Klebtröpfchenbe haftet. Hat sich ein In -

sekt an einem solchenSpinnfaden ver fangen,reißt dieser ab und ka -tapultiert das an ihm

klebende Insekt in dieHöhe. Nun eilt die Spin-

ne schnell herbei, ziehtden Spinn faden mit dem Op fer

an sich heran und spinnt diesesein und/oder bringt einen Gift-biß an, je nach Größe undWehr haftigkeit des Op fers. L.

hasselti erbeutet in freier Natur oft Insekten,die viel größer sind als sie selbst.

Wenn man eine Schwarze Witwe einfan-gen muss, so sollte dies nur mit Hilfe einerHeimchendose geschehen. Eine Giftspinnedarf niemals mit der Hand eingefangen wer-den! Die beste Methode zum Einfangen ei -ner Schwarzen Witwe: der Becher wird überdie Spinne gestülpt und der Deckel daruntergeschoben (so werden auch häufig Vogel-spinnen eingefangen).

NACHZUCHT

Hat man das Glück und besitzt beide Ge -schlechter einer Art, kann man einen Paa-rungsversuch starten. Allerdings müssenbei de Tiere geschlechtsreif sein und dasMännchen muss sein Spermanetz schon

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EINLEITUNG

Bei den meisten Mitmenschen haben dieSchwarzen Witwen keinen guten Ruf. Siesind als Tod bringende Kreaturen bekanntge worden, wobei die Medien mit ihren meistfalschen Informationen erheblich dazu bei-getragen haben. In Deutschland halten vieleTerrarianer und Spinnenfreunde SchwarzeWitwen als Terrarientiere. Im folgenden Be -richt möchte ich die Australische Witwe,auch Rotrücken-Witwe (Latrodectus hasselti)ge nannt, vorstellen. Von den Australiernwird sie als »Red Back Spider« bezeichnet.Jedes Jahr kommt es dort zu vielen Zwi-schenfällen mit diesen Spinnen. Latrodectushasselti kommt dort sehr häufig in Garagen,Schuppen und Außentoiletten vor, also inmensch licher Nähe, wodurch die meistender Unfälle passieren, da die Tiere häufigverletzt werden oder sich in die Enge ge -trieben fühlen. Normalerweise ist L. hasseltinicht aggressiv und flüchtet eher bevor siezubeißt, es sei denn sie bewacht ihren Ko -kon, dann reagiert sie wie die meisten Spin-nen gereizt. Seit es in den fünfziger Jahrendie Serumtherapie in Australien gibt (WIE-NER 1956), wurden kaum noch Todesfälleregistriert.

HERKUNFT & LEBENSRAUM

L. hasselti bewohnt weite Teile Asiens. IhrHauptverbreitungsgebiet ist in Australienund Neuseeland, wo sie z. B. mit Atrax robu-stus zu den medizinisch bedeutsamsten Spin-nen gehört. Man begegnet ihnen fast überall

in Australien. Die Tiere sind dort im Busch-werk und in niedriger Vegetation anzutref-fen. Mit Vorliebe werden aber auch mensch-liche Behausungen aufgesucht, in denen siedann ihre Haubennetze anlegen.

BESCHREIBUNG & SYSTEMATIK

L. hasselti gehört wie alle Exemplare derGattung Latrodectus zu den »echten Spinnen«und dort zu den Theridiidae (Kugelspin-nen).

• Ordnung: Araneomorphae (»echte Spin-nen«)

• Familie: Theridiidae (Kugelspinnen)• Gattung: Latrodectus (Schwarze Witwen),

Steatoda usw.

Die Kugelspinnen sind z.B. an dem großenHinterleib zu erkennen, der an eine Kugelerinnert. L. hasselti erreicht im weiblichenGeschlecht eine Größe von ca. 12-15 mm,männliche Exemplare max. 7-8 mm. Männ-chen sind intensiver gezeichnet und glänzenals ob sie frisch lackiert wären (FarbtafelAbb. 6). Die Extremitäten und der gesamteKopf-Brust-Be reich sind schwarz gezeich-net. Das Opisthosoma von L. hasselti istebenfalls schwarz. Auf der Unterseite trägtsie die für Schwarze Witwen bekannte roteSanduhrzeichnung. Auf der Oberseite desOpisthosoma verläuft ein roter breiter Strei-fen, daher der Name »Red Back« (= Rot-rücken) Witwe (Farbtafel Abb. 5 und 8 bis12).

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Die »Australian Red Back Spider« – Latrodectus has-selti in der Artvorstellungvon Stephan Martini

Latrodectus hasseltiZeichnung: Stephan Martini

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Trans mittervorrat erschöpft ist, können kei-ne »echten« Reitzinformationen mehr wei-tergeleitet werden, was letale Folgen habenkann wenn das Atemzentrum betroffen ist.

Der Biss der Schwarzen Witwe wirdhäu fig gar nicht wahrgenommen. Symptomesetzen erst nach ca. 10 min bis 2 h ein. Oft-mals wird eine lokale Rötung und eineÖdem bildung an der Bissstelle beobachtet.Es kann weiterhin zu Schmerzen in denLymphknoten kommen sowie häufig zumcharakteristischen Abdominalschmerz, wel-cher teilweise als unerträglich beschriebenwird. Zusätzlich kommt es zu Krämpfen,wobei besonders die Ge sichts muskulaturbetroffen sein kann. Dies wird auch »FaciesLatrodectismica« genannt.

MAßNAHMEN

Jeder der von einer Schwarze Witwe gebis-sen wird, soll te unverzüglich durch den Ret-tungsdienst versorgt werden. Eine sofortigeKli nikeinweisung ist unbedingt ratsam. Alserstes heißt es Ruhe zu bewahren. Oftmalsist der Schreck schlimmer als die Symptomeselbst. Die betreffende Bissstelle sollte ge -kühlt werden. Zusätzlich erfolgt eine absolu-te Ruhigstellung der betroffenen Extremität.

Der Betroffene sollte sich auch nichtaktiv bewegen! Diese Maßnahmen bewirken,dass das Gift nicht so schnell in den Körperein geschwemmt wird. Dem Notarzt ist un -bedingt mitzuteilen um welche Art es sichge nau handelt (wissenschaftliche Bezeich-nung). Dies erleichtert den Einsatz einesAn ti serums, da die Spinnenart dann schonbekannt ist.

Im Krankenhaus kann eine intensivme-dizinische Behandlung bevorstehen. Patien-ten mit starken Vergiftungserscheinungenoder anaphylaktischen Reaktionen müssengegebenenfalls intubiert und beatmet wer-

den Aufgrund einer bevorstehenden respira-torischen Insuffizienz. In der Regel trittnach Applikation des Antiserum sehrschnell eine Besserung ein. In einzelnen Fäl-len reagieren Patienten auch auf das Serumallergisch, was unangenehme Folgen habenkann. Aber seit dem Einsatz der Serumthe-rapie gibt es kaum noch Todesfälle weltweitdurch Bisse von Schwarzen Witwen.

SUMMARY

STEPHAN MARTINI introduces Latrodectus has-selti, a »true spider«.

Invalidating prejudices he gives an over-view about keeping and breeding these smallbut poisonous spiders. An overview aboutthe effects and countermeasures of a bite ofLa trodectus completes the article.

LITERATUR

BREENE, R. G. (2001): Widow Spiders. AnOverview of the Genus Latrodectus.Arachnida 1(1): 24-32.

PIEPHO, F. (1995): Haltungshinweise fürLatrodectus-Arten. Arachnol. Mag. 3(3):18-19.

PIEPHO, F. (1997): Latrodectusarten undderen Verbreitung. DeArGe Mitteilungen2(4): 7-8.

Adresse des Autors:Stephan MartiniClara-Zetkin-Str.4699880 Waltershausen� [email protected]

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gebaut haben. Dieses ist bei L. hasselti sehrklein, meistens in Dreieckform, und etwa 1 cm hoch bzw. breit. In Terrarien gehalteneL. hasselti lassen sich zu jeder Jahreszeit ver-paaren. Fachleute empfehlen jedoch dieHerbstzeit bis Dezember. Natürlich kannman auch eine Abkühlung simulieren. ZurPaarung sollte immer das Männchen in dasNetz des Weibchens gesetzt werden (Farbta-fel Abb. 10). Es ist ratsam das Weibchenvorher gut zu füttern, oder man setzt das

Männchen zu einem Weibchen, das geradefrisst. Das Männchen fängt dann häufig mitdem Paarungsvorspiel an und zupft am Netzdes Weibchens herum. Im Durchschnittdauert die Kopulation ca. 20 bis 30 Minuten.Bei manchen Schwarze Witwen-Arten wirdin der Literatur eine Paarungsdauer von biszu 24 Stunden angegeben. L. hasselti bautdann etwa ein bis zwei Monate später einenKo kon, welchen sie mitten in ihr Netz hängtund bewacht (Farbtafel Abb. 7, 8 und 12).Einen weiteren Monat später schlüpfen dieLarven (ca. 200-300 Stück), welche nichtgrößer sind als eine Fruchtfliege. Die gerin-ge Größe der jungen Spinnchen kann beider Aufzucht ein Problem sein, denn wenn

man nicht aufpasst können die Kleinen sehrleicht entkommen.

Die sicherste Methode ist es, den Kokonin ein hohes, dicht schließendes Gefäß zustellen, welches mit einem feuchten StückFließpapier oder Zellstoff ausgestattet ist(Farbtafel Abb. 13). Ich lasse die Jungspin-nen mehrere Wochen zusammen, auchwenn dabei die schwächeren von den stärke-ren Geschwistern aufgefressen werden.Zum Schluss bleiben ca. 30-40 gut genährteJungspinnen übrig, die dann getrennt undeinzeln aufgezogen werden. Es sollte pein-lichst genau darauf geachtet werden, dasskeine der Jungspinnen aus ihrem Behältnisentweichen kann, denn sie sind in der Lageden Menschen durch ihr Gift zu schädigen.

TOXOLOGIE

Gefährlich sind für den Menschen nur diegroßen Weibchen der Schwarzen Witwen,die mit ihren spitzen Chelizeren auch in derLage sind die menschliche Haut zu durch-dringen. Ihr Gift besteht aus mehreren neu-rotoxischen Komponenten, bei denen dieHauptwirkung durch das so genannte alpha-Latrotoxin ausgelöst wird, welches sich anei nen Rezeptor der Synapsen von Säugernbindet und einen Kalzium-Kanal bildet.Dies hat zur Folge, dass es zu einem unkon-trollierten Kalzium-Einfluss kommt. Nor-malerweise geschieht der Einfluss von Kal-zium durch spannungsabhängige Ionen-kanäle, die durch ankommende Aktionspo-tentiale geöffnet werden. Das ist das Signalfür die postsynaptische Freisetzung von sogenannten Neurotransmittern, welche ander Gegensynapse Aktionspotentiale auslö-sen und somit Reizinformationen weiterlei-ten. Das Latrotoxin löst also fortlaufendAktionspotentiale aus, welche zu Schmerzenund Krämpfen führen. Wenn dann der

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Latrodectus hasselti, Weibchen mit KokonsFoto: Stephan Martini

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stellen, im Fachhandel oder bei einemHand werksbetrieb, der diese Ma te rialien ver-arbeitet, erhältlich.

Die Röhren besitzen unterschiedlicheDurchmessergrößen von 4-15 cm und Län-gen von 0,5-5 m.

Mit einer Wandstärke von 0,5-1 cm sinddiese Pappröhren auch sehr druckstabil.Nach der Größe des zu versendenden Tiereswird der endsprechende Durchmesser aus-gewählt und die erforderliche Rohr länge miteiner Säge zugeschnitten. Der große Vorteilfür die reisende Spinne besteht in ersterLinie darin, dass sie in dieser maßgeschnei-derten Transportröhre einen permanentenWandkontakt besitzt und somit auch einensicheren und festen Halt hat. Die beidenverbleibenden Öffnungen werden mit zweivorbereiteten Deckeln verschlossen.

Abb. 2 – Als Verschlussdeckel eignetsich ein sogenanntes Panzergewebe ausNylon, welches problemlos im Baumarkterhältlich ist. Dieses flexible und reiß festeGittergewebe stammt aus dem Handwerks-

bereich undlässt sich leichtve r a r b e i t e n .Bei einer Ma -s c h e n g r ö ß evon ca. 3 mmist das Ge webea u s r e i ch e n dluft durchlässigund ausbruch-sicher zugleich.Mit einer Sche-

re wird das Gewebe passend zugeschnitten.Dabei ist aber zu beachten, dass der Zu -schnittradius um ca. 5 cm größer gehaltenwird als der gewählte Röhrendurchmesser.

Abb. 3 – Anschließend wird das Gewebeähnlich wie bei einer Trommel straff undgleichmäßig über den ersten Rohröffnungs-

rand gespannt. Die Befestigung erfolgt mitKlebeband, welches mehrmals um die Röh-re gewickelt wird.

Abb. 4 – Nachdem die Spinne einge-bracht wurde, wird die zweite Rohröffnungverschlossen und die Versandröhre noch mitAngaben zum Tier, wie z.B. Gattung/Art,

NZ / WF, Herkunft, Geschlecht (RH) usw.beschriftet. Nun kann die so untergebrachteSpinne in einem Paket auf die Reise gehen.

SUMMARY

MARIO WILFERT mentions some generalthoughts about the dispatch of tarantulasand introduces boxes for dispatching taran-tulas in a secure way.

Adresse des Autors:Mario Wilfert Burgweg 19 35619 Braunfels

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Der Versand einer Spinne ist immer mitStress für das Tier verbunden. Der Idealfallwäre also, wenn man seiner Spinne diesenStress ersparen oder vermindern könnte.Da aber eine persönliche Weitergabe nichtimmer möglich ist, lässt sich ihre Reisemanch mal nicht vermeiden. Doch bevoreine Spinne auf Reisen geht, müssen einigeUmstände beachtet werden. Das Tier darfsich in keiner akuten Häutungsphase odereinem schlechten Gesundheitszustand be -finden. Die Beigabe von Futtertieren, alsRei seproviant, sollte man generell und aus-nahmslos unterlassen, denn das Verletzungs-risiko für die Spinne durch ein mitreisendesFuttertier wäre einfach zu groß. Von einemVersand außerhalb von Deutschland würdeich persönlich abraten, da das Paket, je nachZiel ort, weit über eine Woche unterwegssein könnte. Der Versandweg sollte immerso kurz wie möglich sein, denn je länger derTransport dauert, desto höher ist das Risikofür die Spinne.

Um eine Erfrierung oder Überhitzungzu vermeiden, müssen die örtlichen Tempe-raturverhältnisse berücksichtigt werden,nicht nur beim Absender, sondern auchbeim Empfänger. In den Monaten von No -vember bis März sind, von einigen Ausnah-men abgesehen, die Voraussetzungen für ei -nen der Spinne verträglichen Versand we gender häufig wechselnden und unbeständigenKlimaverhältnisse kaum gegeben. Er fah -rungsgemäß würde ich bei einer unkonstan-ten Witterungslage und Nachttemperaturenunter 15°C oder bei extrem hohen Tages -tem peraturen von über 30°C auf einen Ver-

sand oder Empfang verzichten. Es be stehtauch die Möglichkeit, dass sich eine Paketzu-stellung um einige Tage verzögert oder diesofortige Annahme der Sendung nicht mög-lich ist. In diesem Fall helfen bei sehr niedri-gen Temperaturen auch keine Styroporver-packungen und Wärmeakkus mehr. Bei demVersand einer Spinne spielt auch die Aus-wahl der Verpackung eine wichtige Rolle.Der Versandbehälter sollte der Größe desTieres entsprechen und ihm genügendSchutz vor äußeren Einwirkungen bieten.Ferner muss er absolut ausbruchssicher sein.

Im folgenden möchte ich meine Ver-sandverpackung vorstellen.Abb.1 – Ich versende meine subadulten/adulten Vogelspinnen in zweckentfremdetenund umgestalteten Pappkernröhren, die sichseit Jahren als Versandbehälter sehr gut be -

währt haben. Dieser Behälter hat gegenübereiner herkömmlichen und instabilen Heim -chendose einen großen Sicherheitsvorteilund sein Umgestaltungsaufwand ist gering.Die sehr stabilen Pappkerne befinden sichu.a. in aufgerolltem PVC/Linoleumbelägen,Teppichböden, Raufaserrollen, Bauschutzfo-lien, Armierungsstoffen usw. Diese Kern-röhren sind in der Regel kos tenlos auf Bau-

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Praxistipp: Herstellung einer Versandröhre für Vogel-spinnenvon Mario Wilfert

Abbildung 1

Abbildung 2

Abbildung 3

Abbildung 4

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Bei der DRACO handelt es sich um ein vier-teljährlich erscheinendes Terraristik-The-menheft, in dem in jeder Ausgabe eine ande-re, terraristisch interessante Tiergruppe vor-gestellt wird.

Nachdem in vergangenen AusgabenRep tilien und Amphibien im Vordergrundstanden, widmete sich Heft 4/2003 einerTiergruppe, deren steigende Beliebtheit interraristischen Kreisen nicht zu leugnen ist:Vogelspinnen.

Was also erwartet man von einem sol-chen Themenheft? Meines Erachtens solltees Zusatzinformationen zur Vogelspinnen-haltung geben, die nicht oder nur selten inBüchern behandelt werden, gleichzeitig je -doch nicht zu speziell werden, um auch fürden Anfänger attraktiv zu sein. Dieser Spa-gat, wie auch die weitere Um setzung, ist denAutoren auf überzeugende Art und Weisegelungen.

So beginnt das Heft mit einer Zusam-menfassung der Systematik und Biologievon Vogelspinnen. Wohl geordnet und – imHinblick auf das oben geschriebene – mitder richtigen Tiefenschärfe beleuchtetDiplom-Biologe BORIS STRIFFLER alle wich-tigen As pekte des Themas Vogelspinnen.Garniert ist das Ganze, wie übrigens das ge -samte Heft, mit sehr schönen Fotos (wobeietwas stört, dass die ersten Seiten mit ganz-seitigen Fotos bedruckt sind, sodass dieSpinnen durch den Falzpunkt »zerschnitten«werden – hier hätte man lieber mehrere unddafür ganz heitliche Fotos unterbringen sol-len). Weiter geht es mit verschiedenen De -

taileinsichten in die Vogelspinnenhaltung;praktische Erfahrung der Autoren manife-stiert sich in einer Loslösung der in Büchernbe schriebenen sogenannten »Standard-Be -dingungen« und wird sicherlich dazu beitra-gen, dass einige Arten erfolgreicher nachge-züchtet werden können.

So führen die Artikel »Vogelspinnen inVenezuela« (S. 70) sowie »Aktivitätsmusterbei Vogelspinnen« (S. 62 ff) sehr deutlichvor Augen, dass es auf Dauer nicht bei denEinsteigern empfohlenen Klimabedingun-gen für pauschalisiert »tropische« Arten blei-ben sollte, sondern das selbst bei aus bere-chenbar erscheinenden Klimazonen stam-

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kürzlich publiziert

Buchrezension: Vogelspinnen. DRACO TerraristikThemen heft Nr. 16(4), Natur und Tier Verlag, Müns terISSN 1439-8168, Preis: 8,60 EURvon Tobias Dörr

Abb. 1: Phoneutria sp.Foto: Lelle Pettersson

Abb. 2: Lasiodorides striatusFoto: Tristan Meschede

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Abb. 4: Lasiodorides striatus, juveniles TierFoto: Ingo Wendt

Abb. 3: Lasiodorides striatus, juveniles Tier beim FressenFoto: Ingo Wendt

Abb. 7: Latrodectus hasselti KokonsFoto: Stephan Martini

Abb. 5: Latrodectus hasselti, WeibchenFoto: Peter Grabowitz

Abb. 8: Latrodectus hasselti, Weibchen mit KokonsFoto: Stephan Martini

Abb. 6: Latrodectus hasselti, MännchenFoto: Michaela Biese

Abb. 9: Latrodectus hasselti, WeibchenFoto: Eddy Hijmensen

Abb. 10: Latrodectus hasselti, PärchenFoto: Michaela Biese

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mende Arten sehr spezielle Ansprüche ha -ben können, die spätestens bei der Nach-zucht berücksichtigt werden sollten.

Was Aufbau und Inhalt der einzelnenAr tikel angeht gibt es nichts zu bemängeln.

Im Vergleich zu anderen Publikationenfallen verschwindend wenige Rechtschreib-fehler auf (z.B. »Xerodendrophila« statt richtig»Xenodendrophila« S. 9 und S. 16).

Abgerundet wir das Heft durch einigeVor stellungen neuerer Forschungsergebnissez.B. zum Schwimmverhalten von Vogelspin-nen. Damit ist der Synthesekreis zwischenTheorie und Praxis sowie zwischen Infor-mationstiefe und -breite geschlossen.

Etwas seltsam ist die Praxis, bei denSpinnennamen die Artikel dem Geschlechtdes lateinischen bzw. griechischen Ursprun-ges anzupassen. So liest man z.B. auf S. 60»Juveniles Brachypelma smithii«. Da diese Pra-xis konsequent durch das ganze Heft durch-gehalten wird, schließe ich einen Zufall aus.Meines Wissens ist es jedoch nicht üblich,eine solche Anpassung vorzunehmen, da imHintergrund der Artennamen ja immer »dieSpinne« steht, also feminin.

Einem hyperkritischen Rezensenten fal-len noch einige weniger gelungene Aspektedes Heftes auf, die nicht unerwähnt bleibensollen:

Bei dem Artikel »Ecdysis – wenn Vogel-spinnen aus der Haut fahren« (S. 20) wäre esinteressanter gewesen, die Häutungsabstän-de einer Jungspinne bis zum adulten Stadi-um zu verfolgen. Die nur drei bzw. 4 be -schriebenen Häutungen einer Vogelspinnewerden wohl viele Halter selber schon ver-folgt haben. Weiterhin geschmälert wird derInformationsgehalt des Artikels dadurch,dass einige »verpasste« Häutungen erwähntwerden.

Schade ist auch, dass anscheinend keinAu tor für die Haltung von afrikanischen

Arten gefunden werden konnte – vor allemauch deshalb, weil alle anderen Erdteile Be -rücksichtigung fanden.

Was weiterhin ins Auge sticht sind dieBuchbesprechungen. Diese lassen teilweiseetwas Sachlichkeit vermissen. Während esz.B. in der Besprechung des Buches vonVON WIRTH noch heisst, »Begriffe wie Ce -phalothorax […] sollten vermieden werden«,schreibt der Autor über den gleichen Fehlerbei der Besprechung des Buches von DR.SCHMIDT »[…] in Schmidts Terminologie […]«,was so klingt, als gestehe KRITON KUNZHerrn SCHMIDT eine Berechtigung zu ei nereigenen Terminologie durchaus zu.

Während, um bei dem besonders an -schaulichen Beispiel dieser zwei Bücher zubleiben, im GU-Buch jeder Fehler mikro-chirurgisch seziert wird, übergeht HerrKUNZ die diversen Mängel des anderenBuches elegant: Schmidt darf »Blut« schrei-ben (GÜNTHER SCHMIDT: Vogelspinnen, 4.Auflage, S. 20), vON WIRTH nicht (Rezensi-on S. 79, mittlere Spalte). Bei VON WIRTHsind Sätze »unsinnig«, bei Schmidt dagegenist Herr KUNZ neutraler und spricht von »Ichmeine« und »Mir persönlich gefällt […] nicht«usw.

Weiterhin vergisst Herr KUNZ zu erwäh-nen, dass gerade die vorgestellte 4. Auflagedes Schmidt-Buches derart veraltet ist, dasssie eigentlich für systematische Arbeit nurnoch wenig Wert besitzt (was sich hoffent-lich mit der ebenfalls kurz vorgestellten neu-en Auflage, in die ich noch keinen konzen-trierten Einblick vornehmen konnte, verbes-sert hat). Weiterhin fehlen Hinweise auf diedeutlichen Schwächen des Buches »Vogel-spinnen« von PETER KLAAS (s. Buchbespre-chung in ARACHNE Nr. 1 (9), 2004).

Bei den Buchbesprechungen von KRI-TON KUNZ handelt es sich aber, im Ge -sammtkontext gesehen, nur um kleinere

kürzlich publiziert

Abb. 11: Latrodectus hasselti, die Überreste des Männchen hängen, nachdem es gefressen wurde, im Netz des WeibchensFoto: Michaela Biese

Abb. 12: Latrodectus hasselti, Weibchen mit KokonsFoto: Stephan Martini

Abb. 13: Latrodectus hasselti, Kokon im »Inkubator«Foto: Stephan Martini

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Schaffen als Arachnologe angekündigt hatte.Seiner besonders in Deutschland recht zahl-reich vertretenen Anhängerschaft kann esnur Recht sein.

Vorliegendes Buch wird zwar als Erst-auflage bezeichnet, aber erwartungsgemäßhandelt es sich um die Fortschreibung der

Nach über 10 Jahren hat sich DR. GÜNTERSCHMIDT entschlossen, nun doch noch eineFortsetzung seines Vogelspinnenbuches von1993 zu verfassen, und dies uneingedenk derTatsache, dass er schon zu seinem letzten»runden« Jubiläum (er ist Jahrgang 1926)eigentlich seinen Rückzug vom aktiven

bereits vom einschlägig bekannten Autorerschienenen Werke mit dem Titel »Vogel-spinnen«, zuletzt in der 4. Auflage 1993(Erstauflage 1986) herausgegeben vomLand buch-Verlag (ISBN 3-78420-484-8).Das macht es dem Rezensenten etwas leich-ter, weil er den Vorgänger als Referenz zurVerfügung hat und fast »nur« die ergänzen-den bzw. hiervon abweichenden Kapitel zubeurteilen braucht.

Das Buch ist in 19 Kapitel unterteilt, vondenen 17 nummeriert sind:

1) Einleitung2) Die Stellung der Vogelspinnen im

zoologischen System3) Morphologische Charakteristik der

Vogelspinnen4) Verbreitung der Vogelspinnen und

ihre Habitate5) Lebensweise und Lebenszyklus6) Gifte und Gefährlichkeit für den

Men schen7) Bestimmung und Artenlisten8) Die Unterfamilien der Vogelspinnen9) Haltung, Fütterung und Zucht von

Vo gelspinnen10) Feinde, Parasiten und Krankheiten11) Der Mensch und die Vogelspinnen12) Danksagung13) Fachwortregister14) Kurzbiographien einiger Arachnolo-

gen, die sich mit Vogelspinnenbefaßt haben

15) Literaturverzeichnis16) Register nach wissenschaftlichen

Namen17) Register nach deutschen Namen<ohne Nummerierung> Historische

Vogelspinnenfotos<ohne Nummerierung> Abbildungs-

nachweis

Im Vorwort würdigt der Autor den Vor-reiter der Vogelspinnenforschung, WOLF-GANG BÜCHERL, der am weltberühmtenGift-Institut von Butantan in Brasilien wirk-te, und ohne dessen (deutschsprachige) Ar -beiten die Vogelspinnenszene kaum zu ihrer

heutigen Entfaltung hätte kommen können– dem sich anzuschließen kann kein Rezens-ent umhin! Allerdings ist bereits hier imVorwort eine gewisse Kritik angebracht,denn der Autor eröffnet dem Leser, dass erzwar den Katalog von PLATNICK als Basisfür den systematischen Teil verarbeitet habe,allerdings in einer überholten Ausgabe von2002. So ein Vorgehen kann bei einem erstEn de 2003 erschienenen Buch nicht geradeals aktuell bezeichnet werden, zumal der er -wähnte Katalog (mittlerweile gibt es be reitsein Update vom Dezember 2003) frei ver-fügbar im Internet geradezu darauf harrt, inseiner neuesten Fassung verwendet zu wer-den.

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Einbrüche, die den positiven Gesamtein-druck dieses Themenheftes kaum trübenkönnen.

FAZIT

Eine unbedingt empfehlenswerte Lektürefür ernsthafte Spinnenhalter, die ihren Hori-zont erweitern und ihr Hobby intensivierenmöchten.

SUMMARY

One issue of the journal DRACO (04/2003) deals with tarantulas. The reviewerpoints out that the whole magazine is pre-dominantly very well done and should be amust-have for ambitious tarantuala keepers.

LITERATUR

DÖRR, T. (2004): Buchrezension: PETERKLAAS: Vogelspinnen. 2. völlig neu bear-beitete Auflage. ARACHNE 9(1): 16-18.

KLAAS, P. (2003): Vogelspinnen. Eugen UlmerVerlag, Stuttgart

SCHMIDT, G. (1993): Vogelspinnen. Land-buch-Verlag, Hannover

VON WIRTH, V. (1996): Vogelspinnen. Gräfe& Unzer Verlag, München

Adresse des Autors:Tobias DörrFalkenstraße 2430449 Hannover� [email protected]

kürzlich publiziertkürzlich publiziert

Buchrezension: GÜNTER SCHMIDT (2003): Die Vogelspin-nen – Eine weltweite Übersicht. 1. Auflage 2003, unter Mit wirkung von JAN-PETER RUD-LOFF, erschienen in der Reihe »Die neue Brehm-Bü -cherei« Bd 461, Westarp Wis senschaften, Hohenwars-leben, ISBN 3-89432-899-1, 383 Seiten, 71 Fotos, 846weitere Abbildungen (Zeich nungen und Schwarz-Weiss-Fotos), Preis 44,95 EURvon Siegfried Huber

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mal erledigt werden – die geradezu pene-trant anmutenden Wiederholungen in derVorläufer-Ausgabe des Landbuch-Verlagesentfallen in den weiteren Kapiteln fast völlig.

Die (für den Rezensenten) interessantenKapitel beginnen mit »7. Bestimmung undArtenlisten«. Gleich zu Beginn gibt der Au -tor Hinweise, wie verstorbene Spinnen kon-serviert werden sollten. Es fehlt allerdingsder wichtige Hinweis, dass besonders bei fri-schen Präparaten das bloße Einlegen in70%-igen Alkohol nicht ausreicht, denn be -reits das zu einem Großteil aus Wasser be -stehende Körpervolumen der Spinne reichtaus, den Alkoholanteil stark weiter zu ver-dünnen, so dass man nicht umhin kommt,die Lösung bald zu erneuern! Außerdemsollte man, besonders bei größeren Tieren,mit Hilfe einer Injektionsnadel die Alko-hollösung auch direkt in das Opisthosomaeinspritzen, um dort den Fäulnisprozess garnicht erst in Gang kommen zu lassen. Esfolgt ein Bestimmungsschlüssel zu den Un -ter familien der Theraphosidae, dazu wirdspäter noch im systematischen Teil etwas zusagen sein, denn die Existenzberechtigungeiniger davon, ebenso wie die Zuordnungmancher Gattungen ist mitunter zumindestumstritten. Ergänzend werden Verbreitungs-karten der Unterfamilien abgebildet, wobeigleich auffällt, dass auch auf Hispaniola Avi-culariinae vorkommen sollen, was explizitdurch einen Pfeil so gekennzeichnet wird.Dies ist bestimmt ein Fehler, gemeint istvermutlich Puerto Rico, die östliche Nach-barinsel, mit dem bekannten Vorkommenvon Avicularia laeta. Einige eher geheimnis-volle Anmerkungen (z.B. ein Hinweis aufunveröffentlichte Gattungsnamen »Cubano-pelma« und »Longisternum«) lassen Fragenoffen. Ergänzend wird eine Übersicht derGattungen und ihrer geografischen Verbrei-tungen gegeben, wie schon in den vorigen

Ausgaben. Hier wird gleich zu Beginn ein-mal mehr auf das unsinnige Chaos hinge-wiesen, das 1985 durch RAVENS (formal kor-rekte) Synonymisierung‚ Eurypelma = Avicu-laria entstanden ist, denn danach musstenalle bis dahin unter »Eurypelma« geführtenArten zu Avicularia gestellt werden – ein inden allermeisten Fällen höchst zweifelhaftesUnterfangen! SCHMIDT gibt denn auch lo -benswerterweise immer dann entsprechendeHinweise, wenn er solche Arten »anders«zuordnet.

Mit Kapitel 8 beginnt der systematischeTeil: »Die Unterfamilien der Vogelspinnen«.Hier sollte man zunächst erwähnen, dass dieBewertung von Unterfamilien für die eigent-liche Systematik nicht sonderlich hoch anzu-siedeln ist, subjektive Einschätzungen desAutoren also hier nicht unbedingt streng zukritisieren sind. Dennoch sollte nicht uner-wähnt bleiben, dass die Existenzberechti-gung der Poecilotheriinae und Stromatopel-minae von anderen Autoren angezweifeltwird. Die Spelopelminae wurden sogar be -reits 2003 von PÉREZ-MILES & LOCHT kom-plett eingezogen, was hier leider offenbarkeine Berücksichtigung mehr finden konnte.Zur Zuordnung einzelner Gattungen zu denUnterfamilien bleibt SCHMIDT zumindestdort Erklärungen schuldig, wo er von denvorherrschenden Systematiken anderer Au -toren abweicht, z.B. hält er als einziger daranfest, Psalmopoeus als Vertreter der Aviculari-inae zu sehen (warum? weil es sich umBaum bewohner handelt?), diese Gattungwird heute – zusammen mit Tapinauchenius –zumeist zu den Selenocosmiinae gestellt,und man »streitet« sich eher darum, ob auszoogeografischen Gründen eine neue Un -ter familie »Neoselenocosmiinae« zu etablie-ren sei oder nicht. Als ausgesprochen wich-tig für die Bestimmung von Vogelspinnenhat sich die Morphologie der Stridulations-

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So erklären sich auch kleinere verzeihli-che Fehler, wenn SCHMIDT z.B. von derzeit109 Spinnenfamilien schreibt (PLATNICKlistet aktuell 110 Familien auf), aber das magnur eingefleischte Systematiker stören. DieAus führungen der ersten beiden Kapitel un -terscheiden sich kaum von denen der Aus-gabe von 1993, der wichtige (weil ansonstenselten gesehene) Bestimmungsschlüssel füralle mygalomorphen Spinnenfamilien wurdesogar exakt übernommen.

Kapitel 3 behandelt die Morphologie derVogelspinnen. Hier fällt positiv auf, dassdem Buch ein Faltblatt mit den wichtigstenFachbegriffen und einer schematischenZeichnung beigelegt ist, was dem Leser dau-erndes Nachschlagen erspart (allerdingskönnte sich jeder selbst eine Fotokopie derbetreffenden Seite 27 anfertigen, sofern erauf die Idee kommen sollte). Über ein paarhol prig anmutende Formulierungen (Seite25: »...befindet sich, sofern vorhanden, der Clype-us...«) kann man getrost hinweg sehen, dagab es in der jüngeren Vergangenheit Neu-erscheinungen mit weit schlimmeren For-mulierungen. Bei der Beschreibung der Ge -schlechtsorgane fehlt leider der Hinweis dar-auf, dass mittlerweile auch Arten ohne Sper-mathek bekannt sind. Dieses Phänomenwur de bereits 2002 von BERTANI & DA SILVAfür die Gattung Sickius beschrieben und hät-te hier durchaus Berücksichtigung findenkönnen (im systematischen Teil wird späterdarauf eingegangen). 2003 kam durch GAL-LON eine afrikanische Gattung mit derselbenBesonderheit hinzu. Für Züchter (und dasBuch wendet sich ja durchaus an diese Hal-tergruppe) ist in diesem Zusammenhangnämlich bemerkenswert, dass sich die Weib-chen solcher Arten eben nicht bei der Häu-tung des angesammelten Spermienvorratsentledigen, sondern auch danach noch inder Lage sind be fruchtete Eier abzulegen!

Knapp fällt Kapitel 4 (Verbreitung) ausund ist damit ein Spiegelbild der immernoch recht bescheidenen Kenntnis um Le -bensräume und Habitate von Vogelspinnenin freier Wildbahn. Umso ausführlicher wirddas nächste Kapitel 5 (Lebensweise und -zyklus). Es basiert zum größten Teil aufeigenen Erfahrungen und Berichten ausZüchterkreisen. Fast jeder der potentiellenLeser wird aber das eine oder andere Detailergänzen können, eine umfassende Darstel-lung ist hier unmöglich. Etwas unglücklichbezeichnet der Autor im Unterkapitel 5.7 dieSpinnenbabies als »Nymphen«, richtig wärehier der Ausdruck »Larven« gewesen, alsNym phen bezeichnet man erst die voll be -weglichen Jugendstadien (STRIFFLER 2003).Im nächsten Abschnitt 6 (Gifte...) fasstSCHMIDT kurz den Wissensstand zur Giftig-keit und Aggressivität von Vogelspinnenzusammen. Hier fällt die eine oder andereBeschreibung etwas knapp aus, der Satz »InAmerika kam es z.B. zu einem fatalen Zwischen-fall durch eine Falltürspinne in Texas.« lässt denLeser einigermaßen ratlos zurück. Insgesamterhält man den Eindruck, als seien Vogel-spinnen generell als eher harmlos einzustu-fen, was aber so nicht pauschalisiert werdenkann (es gibt in der Tat beißlustige Gesellen,be sonders mit asiatischen und afrikanischenVertretern ist nicht zu spaßen, immer wiederwird von recht unangenehmen Zwischenfäl-len mit Poecilotheria fasciata berichtet), schließ-lich hängt das Wohl und Wehe des Haltersimmer stark davon ab, wie er seine Pfleglin-ge behandelt. Natürlich wird völlig zu Rechtmit dem weit verbreiteten Irrglauben »tödli-cher« Vogelspinnenbisse aufgeräumt! Einkur zer Ausblick auf pharmazeutisch mögli-cherweise verwertbare Erkenntnisse be -schließt das Kapitel. Als positiv ist zu be -wer ten, dass die unabdingbaren Vorsichts-maßregeln in diesem Abschnitt ein für alle-

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Die weiteren Kapitel (9. Haltung, 10.Feinde und Krankheiten, 11. Mensch undVogelspinnen, etc.) stellen keine wesentli-chen Änderungen zur Landbuch-Ausgabedar bzw. fassen einige Artikel aus diversenTerrarienzeitschriften noch einmal zusam-men. An dieser Stelle sei dem Leser die Ein-führung zu Kapitel 9 (»Gesetzliche Bestim-mungen«) wärmstens ans Herz gelegt. DerAutor gibt auch eine Übersicht einschlägigerTerrarienvereine des deutschsprachigenRau mes, die aber leider im Fall von Arachn-ida Schweiz (hier die aktuelle Anschrift:Arachnida Schweiz, Postfach 31, CH-6213Knutwil) nicht aktuell ist. Dass SCHMIDThier die DeArGe e. V. (Deutsche ArachnologischeGesellschaft, Gründungsmitglied: Dr. GÜNTERSCHMIDT!) »vergessen« hat, muss verwun-dern, denn dabei handelt es sich immerhinum den größten (= mitgliederstärksten) ein-schlägigen Verein Europas!

Kapitel 10 (Feinde, Krankheiten) spie-gelt in seiner Kürze leider den derzeit nur alsunzureichend zu bezeichnenden aktuellenWissensstand wider. In Kapitel 13 werden ineinem Fachwortregister die gebräuchlichstenTermini erläutert, hier könnten m.E. die derAnatomie anderer Arthropodengruppenentliehenen Ausdrücke (z.B. »Maxille« oder»Carapax« bzw. »Thorax«) als solche gekenn-zeichnet werden; das Prosoma der Arachn-iden ist durch Verschmelzung anderer Kör-persegmente entstanden, daher sind dieseBegriffe nicht völlig zutreffend, auch wenneigentlich klar ist, was gemeint ist!

Neu ist Kapitel 14 mit einer Auflistungvon Kurzbiographien der wichtigsten A -rach nologen, die sich auch um die Systema-tik der Theraphosidae verdient gemacht ha -ben. Der Interessierte kann diese Biographi-en zwar auch bei BONNET nach lesen, aberSCHMIDTS Bemühen um Vollständigkeit istanzuerkennen. Die Reihenfolge der ange-

führten Zoologen ist leider nicht alphabe-tisch, sondern offenbar chronologisch. Dasmacht die Suche mitunter umständlich, zu -mal der Suchende von vornherein noch garnicht wissen kann, ob der von ihm Ge suchteauch wirklich in der Liste steht – hier wäreeine alphabetische Ordnung bestimmt sinn-voller gewesen. Ein Hinweis auf die Ver -wechselbarkeit der beiden Autoren mitNamen »PICKARD-CAMBRIDGE« hätte auchnicht geschadet. Die Liste endet mit dembereits erwähnten WOLFGANG BÜCHERL.Ein Hinweis auf zeitgenössische »Thera-phosidologen« (SMITH, WEST, KIRK, BERTA-NI, GALLON, PÉREZ-MILES etc.), von denendie meisten Terrarianer nicht viel mehr ken-nen als ihre Namen, fehlt hier – einige vonihnen sind allerdings in der Danksagung auf-geführt.

In Kapitel 15 schließt sich ein sehr aus-führliches Literaturverzeichnis an, das kaumWünsche offen lässt, wenn man berücksich-tigt, dass es den Rahmen des Buches spren-gen würde, hier komplett sein zu wollen.Ganz aktuelle Arbeiten (z.B. über Yamia)allerdings werden zwar im systematischenTeil verarbeitet, tauchen aber dann hier imLiteraturverzeichnis nicht auf, der Lesermuss der Dinge harren, die da kommen mö -gen. Kapitel 16 (Register) unterteilt sichsinnvoll in ein Gattungs-, ein Art- und ein»sonstiges« Register, was einem die Suchesehr erleichtert. Warum erst danach nochein Abschnitt mit sogenannten »histori-schen« Abbildungen eingefügt wurde, bleibtunklar, ebenso wie Tatsache, dass es zwareinen Abbildungsnachweis für Zeichnungenund S/W-Fotos, nicht aber für die Farbbil-der gibt.

Apropos Fotos: Das Buch ist mit Farb-bildern reichhaltig ausgestattet. Darunterfinden sich auch Bilder von Arten, die mansonst kaum zu sehen bekommt. Aber gerade

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organe erwiesen, worauf auch Schmidt ein-geht; leider belässt er es (Seite 119, Abb. 73)bei einer bloßen Auflistung seiner Typen,hier wären erklärende Zeichnungen (undseien es auch nur schematische Skizzen) be -stimmt hilfreich gewesen.

Innerhalb jeder der aufgezählten Unter-familien gibt SCHMIDT einen Bestimmungs-schlüssel für die darin enthaltenen Gattun-gen an, ein unentbehrliches Werkzeug füralle an der Systematik interessierte Spinnen-halter, da es eine solche Zusammenstellungsonst nirgends gibt (auch namhafte Arach-nologen scheuen die aufgrund ihrer Merk-malsarmut schwierige Systematik der Thera-phosidae). Trotzdem sei darauf hingewie-sen, dass diese Schlüssel für Ungeübte nichtleicht zu handhaben sind. Hier hätte der Au -tor auch einige der alten Zeichnungen durchneuere (und bessere) ersetzen können, nurein Beispiel: Auf Seite 105 verweist der Be -stimmungsschlüssel für Cratorrhagus aufAbb. 36, wo der Leser natürlich die be -schriebene »tiefe laterale Teilung« des Cymbi-ums zu sehen erwartet – die Zeichnung istdann aber ziemlich nichtssagend, zur Ver-deutlichung des Textes trägt sie jedenfallsnicht bei. Anschließend an die Gattungs-schlüssel führt SCHMIDT jeweils Gattungs-und Artenlisten mehr oder weniger kom-mentarlos auf. Darunter finden sich auchetliche Genera, die eigentlich der formellenRevalidisierung noch harren (Davus, Neisch-nocolus, Yamia, um einige Beispiele zu nen-nen). Dies ist eigentlich nicht korrekt undhätte ihm mehr als die wenigen Sätze derErklärung wert sein können, die sich mitun-ter im Text verstreut finden. Analog dazulässt er manche Gattungen mit anderen ver-schmelzen (Baccallbrapo mit Yamia, was ver-mutlich falsch ist), und zwar ebenfalls ohnedies zu kommentieren. Dadurch werden sei-ne Ansichten natürlich unangreifbar, denn

es gibt keine Argumente, gegen die ein»anders Denkender« angehen könnte. Dasist (hoffentlich) nicht beabsichtigt. Die zu -letzt genannten Kritikpunkte können denWert dieses systematischen Parts nicht we -sentlich schmälern. Der Leser sollte sichaber im Klaren darüber sein, dass das Studi-um von Primär- und Sekundärliteratur nichtdurch den Erwerb eines zusammenfassen-den Werkes wie des vorliegenden Buches er -setzt werden kann!

Zu den einzelnen Gattungen werdenkur ze Anmerkungen zu manchen Arten ge -geben, mitunter auch zu deren Biologie (fallsbekannt), und hier ist mir etwas unange-nehm auf gefallen: Auf Seite 114 werdendie Selenogyrinae behandelt, und zur ArtAnnandaliella pectinifera schreibt SCHMIDTdefinitiv, dass es sich um einen sogenannten»Ameisengast« handelt. So ein Verhaltenwur de aber meines Wissens nie in natura be -obachtet, GRAVELY äußerte dies in seinerBe schreibung lediglich als bloße Vermutung.Wer schon einmal in den Tropen war, wirdwissen, wie viele Ameisen und Termiten erunter jedem (JEDEM) Stein oder Ast an -treffen kann. Die Aussage, eine in deren Nä -he gesammelte Spinne sei ein Ameisengast,muss daher durchaus kritisch bewertet wer-den, denn es sind halt immer(!) Ameisen inder Nähe. Seither wurden ja auch keine dies-bezüglichen Veröffentlichungen mehr ge -macht, und diese alte Vermutung jetzt alsbewiesene Tatsache hinzustellen, ist zumin-dest zweifelhaft. Damit möchte ich die Be -sprechung des systematischen Teiles absch-ließen. Wer auch immer sich tiefer in einenTeilaspekt einarbeiten möchte, wird be -stimmt immer wieder auf Klärungsbedürfti-ges stoßen; als Ausgangs- und Diskussions-grundlage ist vorliegendes Buch mit Sicher-heit gut geeignet.

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Am 2. Mai 2003 trafen sich einige Vogel-spinnenfreunde zum Erfahrungsaustausch.Sie hatten zuvor in der Presse die Gründungeines Vogelspinnenstammtisches in Mainzan gekündigt.

Bereits am Gründungsabend waren ca.30 Interessenten anwesend sowie eine Jour-nalistin, die zunächst die ganze Sache skep-tisch begutachtete. Als dann aber zweiFreun de ihre Spinnen verpaarten, zeigte sieplötzlich reges Interesse. So fiel dann auchihr Bericht in der Mainzer Rheinzeitung sehrpositiv aus.

Einige Tage später nahm der SüdwestHör funk Kontakt mit uns auf und brachteein kurzes Interview über unseren Stamm-tisch und unsere Vorhaben. Auch eine wei-tere überregionale Zeitung brachte einenausführlichen Artikel über unsere Ziele undPläne. Die Treffen an jedem ersten Freitagim Monat fanden regelmäßig statt und wa -ren auch immer gut besucht. Die Kontakteun tereinander wurden auch stärker ge pflegt,was dem Sinn des Stammtisches völlig ent-sprach. Am 1. Oktober 2003 schlossen sichdie Reptilienfreunde unserem Stammtischan und wir gaben uns einen neu en Namen»Vogelspinnen- und Reptilien-Stamm tischMainz-Mombach«. Die Teilnehmerzahl unddie Themenbereiche wuchs en gleichsam.Kurz vor Weihnachten 2003 kam die Ideezu einer Vogelspinnenbörse auf, die auchbald realisiert werden sollte.

Die Treffen fanden weiterhin an je -dem ersten Freitag eines Monats in derGaststätte »Zur Turnhalle« in Mainz-Mombach, Turnerstraße 31 statt. Der

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Vereine informierenkürzlich publiziert

die Fotos lassen Kritik aufkommen: mittler-weile gibt es Hobby- und Profi-Fotografengenug, um qualitativ hochstehende Bilderfür so ein Buch zu erhalten. Trotzdem be -stand der Autor offenbar darauf, auch ganzoffensichtlich schlechte Abbildungen zu ver-öffentlichen (z.B. #44, #52, #67, #68, #73).Das wäre nicht nötig gewesen, Abbildung 27steht zudem auf dem Kopf (und gehörteigentlich in die Rubrik der »historischen«Abbildungen). Wünschenswert für den Le -ser wären auch Querverweise von den Fotosauf Textseiten, wo die betreffende Art be -handelt wird, hier hätte man mit wenig Auf-wand viel Komfort erzielen können.

FAZIT

Dem Käufer wird ein umfassendes und indieser nach Vollständigkeit strebenden Zu -sammenstellung einmaliges Buch über Vo -gelspinnen in die Hand gegeben, und das zueinem angemessenen, noch als günstig zubezeichnenden Preis. Gewisse Subjektivitä-ten in der Systematik können den Gesam-teindruck nicht schmälern.

SUMMARY

The book »Vogelspinnen – Eine weltweiteÜbersicht« by GÜNTER SCHMIDT is reviewed.

Starting with a general overview SIEG-FRIED HUBER reviews chapter by chapter of

this standard work in tarantula-related litera-ture. Deliberating pros and cons the conclu-sion of the review is that the book is abso-lutely worth the money.

LITERATUR

BERTANI, R. & P. I. DA SILVA JR. (2002):The first mygalomorph spider withoutspermathecae: Sickius longibulbi, with arevalidation of Sickius (Araneae. Thera-phosidae, Ischnocolinae). J. Arachnol. 30:519-526.

PÉREZ-MILES, F. & A. LOCHT (2003):Revision and cladistic analysis of thegenus Hemirrhagus Simon, 1903 (Ara-neae, Theraphosidae, Theraphosinae).Bull. Br. arachnol. Soc. 12: 365-375.

RAVEN, R. J. (1985): The spider infraorderMygalomorphae (Araneae): Cladisticsand systematics. Bull. Am. Mus. nat. Hist.182: 1-180.

SCHMIDT, G. (1993): Vogelspinnen 3. Aufla-ge. Landbuch Verlag, Hannover

STRIFFLER, B. (2003): Postembryonal-Ent-wicklung bei Vogelspinnen (Theraphosi-dae) – vom Ei zur Jungspinne. DeArGeMiteilungen, 3(8): 16-28

Adresse des Autors:Siegfried HuberLinzgaustr. 1888690 Oberuhldingen

Der Vogelspinnen- und Reptilien-Stammtisch Mainzstellt sich vorvon Cornelia & Klaus Straka

umlagerter Anbieter-Stand auf der BörseFoto: Klaus Straka

Informationsstand auf der Börse

Foto: Klaus Straka

BörsenimpressionFoto: Klaus Straka

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Als neues Vorstandsmitglied der ARACH -NIDA Schweiz wurde ich gebeten michkurz vorzustellen.

Mein Name ist ANDREAS CHRISTEN undich wohne in Thun, wo ich als selbständigerMusiklehrer arbeite. Mein Geschäft befindetsich an der Länggasse 27. In unserer Musik-schule werden folgende Instrumente unter-richtet: Akkordeon, Gitarre, Keyboard undnatürlich für das Berner Oberland unerläss-lich Schwyzerörgeli. Die Ausbildung habeich 1968 am Konservatorium Winterthurabgeschlossen. Seit kurzem produzieren wir

auch CDs. So viel zum Beruflichen.Vogelspinnen interessieren mich prak-

tisch seit 35 Jahren. Es war ein weiter Weg,bis ich meine ersten Tiere gekauft habe. Dieerste Spinne sah ich in Bern in einem Zoo-geschäft. Sie war für meine Begriffe damalssehr groß und der Behälter sehr klein. Alsokaufte ich keine Spinne, dafür aber Literaturund versuchte mich schlau zu machen (vielLiteratur zum Thema war zu diesem Zeit-punkt leider nicht erhältlich).

In den nächsten 20 Jahren, mit vielenTöfftouren in ganz Europa, wurden wir1990 in Thun sesshaft. Ich hatte immernoch keine Vogelspinne aber dafür etwasmehr Literatur.

Nun begann eine ganz andere Zeit.Zusammen mit meiner Frau VERONIKAzüch teten wir Fische. Wir hatten 45 Aquari-en im ganzen Haus verteilt und gewaltig vielArbeit, Fische zu pflegen ist nicht so zeit-aufwendig, aber züchten! Die ersten gesund-heitlichen Probleme traten auf und wir mus-sten kürzer treten. Bis auf drei Aquarienverkauften wir alles. Die drei Be ck en werden

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Vereine informierenVereine informieren

Stammtisch will neben dem Erfahrungsaus-tausch auch der direkten, gegenseitigen Hil-fe bei Haltung und Zucht von Vogelspinnenund Reptilien dienen. Jeder Interessiertekann sich mit seinen Fragen an uns wendenund wir werden bemüht sein, diese Fragennach unseren Kräften und unserem Wissenzu beantworten.

Die Mitglieder unterstützen sich gegen-seitig bei der Durchführung einer erfolgrei-chen Nachzucht. Wir sehen in der Nach-zucht von Vogelspinnen und Reptilien einenaktiven Beitrag zu Arterhaltung und Arten-schutz, denn eine gezielte und verantwor-tungsvolle Nachzucht von exotischenTieren vermindert den illegalen Fangund den Schmuggel von Wildtieren. Ei -nen weiteren Teilbereich seiner Aktivitätensieht der Stammtisch in der Öffentlichkeits-

arbeit, um Sensationsmeldungen über »Mör-derspinnen« und menschen-fressende Repti-lien entgegenzutreten und Horrorgeschich-ten vorzubeugen. Dies wird durch kleineAus stellungen im Rahmen des Stammti-sches, sowie durch Vorträge oder Work -shops in Schulen, Volkshochschulen usw.geschehen.

Vortrag im Anschluss an die BörseFoto: Klaus Straka

bei den Besuchern fand. Es war ein gelunge-ner Ausklang der Veranstaltung.

Im Juli wird ein Mitglied unseres Stamm-tisches einen Vortrag zu dem Thema »Vo -gel spinnen – ein faszinierendes Hobby« beider DGHT-Stadtgruppe Büdingen halten.Im Oktober beteiligen wir uns an einerGroßausstellung eines Aquarienvereins, dieüber eine ganze Woche läuft, und im No -vem ber findet in Mainz eine große Vogel-schau statt, zu der wir auch mit einem In -fostand und Schauterrarien vertreten seinwerden.

SUMMARY

Since May 2003 there is a regular's table forfriends of tarantulas and reptiles in Mainz,Germany.

Starting with the foundation the articlegives an overview about the formation andactivities within the last year.

Adresse der AutorenCornelia u. Klaus Straka Turnerstraße 10a55120 Mainz

Durch eine informierte Öffentlichkeitwird unser Hobby vielleicht endlich insrech te Licht gerückt werden und die Hal-tung von Tieren in Gefangenschaft nichtmehr verteufelt.

Das Jahr 2004 brachte viel Arbeit, aberauch Lohn für unsere Mühen. Am 8. Mai2004 veranstalteten zwei Mitglieder unseresStammtisches in Bad Kreuznach eine ersteVogelspinnenbörse mit Erfolg.

Der Stammtisch war mit einem Info -stand vertreten und es konnten neue undinteressante Kontakte geknüpft werden.Gleichzeitig war es ein Sammeln von Erfah-rungen für unsere eigene »Vogelspinnenbör-se« am 29. Mai 2004. Die Werbetrommel fürunsere Börse lief einen Monat lang auf vol -len Touren und es machte sich bezahlt.

Am 29. Mai 2004 fand die erste MainzerVogelspinnenbörse statt. Die Medien zeig-ten großes Interesse. Neben den örtlichenTageszeitungen waren auch zwei TV-Senderanwesend. Das Südwest Fernsehen drehtemehrere Stunden auch bei CORNELIA undKLAUS STRAKA zu Hause. Die Sendung kambereits am 30. Mai 2004 abends in der Lan-desschau. Die Börse selbst war gut besuchtund wir waren von der Resonanz auf dieBörse überrascht.

Dies war bestimmt nicht die letzte Bör-se, die der Stammtisch veranstaltet hat. Vielejunge Menschen konnten angesprochenwer den, aber auch ältere Herrschaften, dienoch nie etwas von Vogelspinnen gesehenhatten, waren begeistert. Dies ist ein An -sporn für uns auf dem eingeschlagenen Wegweiterzumachen. Wir haben noch einigesvor.

Im Anschluss an die Börse hielten nochzwei Mitglieder der Forschungsgruppe»Spin nenblut« von der »JOHANNES GUTEN-BERG Universität Mainz« einen Vortrag überihre Forschungsarbeit, der reges Interesse

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ANKÜNDIGUNG

Am 28.August 2004 veranstalten wir von derVogelspinne e.V. in Hannover unsere 1. Inter-nationale Vogelspinnenbörse. Damit bietenwir den Züchtern und Käufern auch inNorddeutschland die Möglichkeit, ihreZuchttiere und Nachzuchten auszutauschen

und Tiere zu erwerben. Gerade im Nord-deutschen Raum sind sehr wenig Terrari-stikbörsen, insbesondere Vogelspinnebör-sen, vorzufinden. Diesen Misstand möchtenwir hiermit ändern. Nähere Infos zu Ort,Zeit und Anmeldung zur Börse findet manauf der Umschlagrückseite dieser ARACH-NE.

Als besonderen Bonus bieten wir allenMitgliedern der DeArGe e.V. die Option, mitgültigem Mitgliedsausweis bereits eine Stun-de vor offiziellem Einlass die Börse zu besu-

(1000 l, 250 l und noch ein kleines Becken).In ei nem abgetrennten Raum, den ich auchseparat heizen kann, befinden sich meineVogelspinnen. Daher gibt es logischerweisekeine Ferien.

In der Hoffnung, dass ich meine neueArbeit zur Zufriedenheit meiner Kolle gen/-innen gut ausführen werde, verbleibe ichmit freundlichem Gruß,RES

Adresse des Autors:Andreas ChristenLänggasse 273600 Thun Natel. 078-7889565 � [email protected]://www.arachnida.ch

noch heute von meiner Frau gepflegt. Ich nahm wieder meine Vogelspinnenli-

teratur hervor und versuchte meine Fraudafür zu interessieren. Ohne ihre Einwilli-gung wäre heute kein solches Tier im Haus.Wir besuchten Börsen und informiertenuns (Internet sei Dank) über die Haltungvon Vogelspinnen und kauften unsere erstensechs Tiere. Was jetzt kommen sollte, kenntihr alle selber. Das erste Füttern – was pas-siert? Auf jeden Fall bin ich mit großemRespekt und, ganz ehrlich, auch ein wenigAngst mein neues Hobby angegangen. Wör-ter wie »aggressiv« und »friedlich« kannte ichschon, hatte aber keine Praxis und konntemir nichts darunter vorstellen.

Seither sind drei Jahre verstrichen undmein Vogelspinnenbestand ist auf 50 Tiereangewachsen. Mein Ziel ist es, mich auf Tie-re der Gattungen Grammostola, Brachypelmaund Avicularia zu spezialisieren und auch zuzüchten. Sie sind haarig, nicht so schnell undwunderschön.

Andere Hobbys haben wir eigentlichnicht, außer man kann uns im Sommer ineiner Berghütte antreffen (zu Fuß natürlich).

Unser Tierbestand ist zur Zeit: dreiHun de, eine Katze und drei Aquarien

03.12.2003

Vogelspinnen-Invasion beim Zoll1000 Schmuggeltiere beschlagnahmt:Zuwachs für Zoo, Haus des Meeresvon Martin Wimmer

Arachnophobie (Angst vor Spinnen) hatChefinspektor JOSEF TOMEK nicht. DerZoll fahnder »sitzt« auf Hunderten Vogel-spinnen. »Von stecknadelkopfgroßen Jun-gen, wo gleich vier im Glasröhrl sind, bis zuausgewachsenen, acht Zentimeter großenRotkniespinnen.« Beschlagnahmt am Sonn-tag gemeinsam mit Geckos, Schlangen undSkorpionen vor dem Messezentrum St. Pöl-ten, bevor die Reptilienbörse »Exotica« öff-nete. Rund 1000 Tiere füllten den Koffer-raum eines ungarischen Citroën.

Eindeutig Tierschmuggel, meint derZoll. Der Lenker wurde verhört und ange-zeigt, das Getier zappelte Montag Vormittagnoch in der Wiener Zollzentrale. Kein Pro-blem, sagt TOMEK: »Wir haben schon denTiergarten Schönbrunn und den BlauenKreis im Haus des Meeres kontaktiert. Die

übernehmen das, die Viecherln werden heu-te noch abtransportiert.«

»Weihnachten steht vor der Tür, da habich gesagt, wir machen einen Spezialeinsatz«,sprach TOMEK und postierte seine Zoll-Artenschutzgruppe am Sonntag schon umvier Uhr Früh am Messeparkplatz. Dass derUngar nach Käufern suchte, war nicht zuübersehen. Um acht Uhr schnappte die Fallezu und der Kofferraum auf. »Die Tierewaren in Röhrchen, Folienrollen und Klar-sichtboxen verstaut« weiß TOMEK. »Allesganz professionell gemacht.«

»Da sind auch geschützte Tiere wie Kai-serskorpione dabei.« RUDOLF TOMEK

»Exotica«-Veranstalter ALEXANDER DO BER -NIGG hat die Aktion beobachtet und be -hauptet: »Das sind zu 99 Prozent gezüchteteTiere, die von Sammlern verkauft werden,und keine gefangenen – man kann die Jun-gen ja nicht ins Klo spülen.« Als Beispielführt er Kornnattern, wie sie der Ungarebenfalls im Gepäck hatte, an: »Eine typi-sche Anfängerschlange, da gibt es im Inter-

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Vereine informierenVereine informieren

Presse & Medien

chen. Dem Kodex der DeArGe e.V. entspre-chend geben wir den Mitgliedern auf dieseWeise die Chance, echte Terrariennachzuch -ten in Ruhe auszutauschen.

Adresse des Autors:Michael Goduscheit (Medienwart)Vogelspinne e.V. Postfach 910163 30421 Hannover� [email protected]://www.vogelspinne-ev.de

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net 5000 Varianten. Das ist wie ein Pudel,den fängt man auch nicht in freier Wild-bahn«.

Er mache alle Teilnehmer – sogar aufTschechisch und Italienisch – auf die ein-schlägigen Bestimmungen aufmerksam, sag-te DOBERNIGG. Der Zoll sei halt unter Er -folgsdruck und müsse sich öffentlichkeits-wirksam beweisen.

Unter den beschlagnahmten Tieren seiensehr wohl auch artengeschützte Exemplarewie Kaiserskorpione, erklärt TOMEK. »Ichmöchte die Börsen nicht kriminalisieren.Aber früher waren sie halt reine Tausch -märkte, jetzt geht es dort zunehmend umsGeschäft.« Die vor einigen Jahren aus Wiennach St. Pölten übersiedelte Reptilienbörsefindet vier Mal jährlich statt. Sonntag locktesie 50 Händler und 1000 Besucher an.

»DIE JUNGTIERE VON ZÜCHTERN KANN

MAN JA NICHT INS KLO SPÜLEN.« ALEX -ANDER DOBERNIGG

Quelle: »Kurier«Gefunden von: Volker von Wirth

19.04.2004

Kleben wie Spiderman

Von Springspinnen wollen sich Wissen-schaftler eine Hafttechnik für Produkte wieNotizzettel abschauen. Mit Hunderttausen-den von Haaren an den Beinen bleiben dieTiere an jeder Oberfläche kleben.

Ein Kleber, der Menschen an allenOber flächen haften lässt, selbst wenn sieplötzlich das 170fache wiegen, ist nurschwer vorstellbar. Bei Springspinnen rei-chen dazu winzige Haare an den Beinen.Ein Team deutscher und schweizer Forscher

will sich diese Technik jetzt zu Nutze ma -chen – etwa für Notizzettel.

Eine Mikroskopaufnahme der Beine vonSpringspinnen hat dem Team um ANTONIAKESEL vom Bremer Institut für technischeZoologie und Bionik den Spiderman-Trickenthüllt. Die Glieder sind von zahlreichenHaarbüscheln übersät – ganz ähnlich wie beiGeckos. Jedes einzelne dieser Haare ist vonweiteren, noch kleineren Haaren bedeckt.Diese winzigen Haare haben flexible Spit-zen, die in einem Dreieck enden.

Bei Kontakt mit allen Materialien haftendiese Spitzen an den Molekülen der Ober-fläche. Das berichteten die Wissenschaftlerin der Fachzeitschrift »Smart Materials andStructures«.

Verantwortlich für die Klebwirkung sinddie so genannten Van-der-Waals-Kräfte.Diese wirken immer dann, wenn einzelneTeilchen weniger als einen Nanometer – einMillionstel Millimeter – voneinander ent-fernt sind. Sie entstehen durch die Anzie-hung zwischen Elektronen und Kernenbenachbarter Moleküle. Die Van-der-Waals-Kräfte sind um so größer, je größer dasVolumen der Teilchen ist. Das schafft dieSpinne durch die große Anzahl an Dreiecks-spitzen.

Die Forscher wollen nun Materialen mitähnlichen Eigenschaften entwickeln. Zettelwürden dann ohne jeden Klebstoff haftenbleiben, egal ob sie nass sind, oder sich Fett-spuren auf der Oberfläche finden. Auch dasEntfernen wäre kein Problem. Die Härchenentwickeln ihre enorme Kraft nur im Team-work. Zieht man die Fläche ganz langsam,Molekülgruppe für Molekülgruppe ab, gehtes ganz einfach.

Quelle: »Spiegel«Gefunden von: Astrid Hilbert

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LeserbriefePresse & Medien

Neue Mitglieder aus der Arachnida-Schweiz

Der Vorstand der DeArGe e.V. heißt alleneuen Mitglieder der Arachnida-Schweiz will-kommen.

Nach der Vogelspinne e.V. hat sich dieArachnida-Schweiz nun auch entschlossen, dieARACHNE als Vereinsorgan zu nutzen undder DeArGe e.V. beizutreten.

Die DeArGe e.V. konnte sich dadurch zuDEM Dachverband im deutschsprachigenRaum etablieren. Die Mitgliederanzahlwuchs auf weit über 600. Damit gehörenwir zu den größten Vereinigungen dieser Artüberhaupt!

Ebenfalls bekommt der Vorstand beina-he jeden Tag neue Anmeldungen, so dassein Ende des Wachstums im Moment nichtabzusehen ist.

Das ist ein weiterer großer Schritt für diezentrale Bereitstellung von Informationenüber unsere Pfleglinge.

Der Vorstand der DeA rGe e.V .

Neue Mitglieder

• David Balmert 53113 Bonn

• Lars Baumholzer 69469 Weinheim

• Kevin Becker 51688 Wipperfürth

• Michael Bergmann 38350 Helmstedt

• Dr. Jens Degenhardt 53177 Bonn

• Spase Dosor 33102 Paderborn

• Claus Eckerstorfer A-5270 Mauerkirchen (Österreich)

• Mark Eichelmann 67067 Ludwigshafen

• Kristin Finke 17039 Podewall

• Arnaud Foramitti A-1120 Wien (Österreich)

• Dirk Grahl 53229 Bonn

• Daniel Groß 96247 Michelau

Es sind keine Leserbriefe für diese Ausgabeeingegangen.

Vereinsnachrichten

Leserbriefannahme:Michaela BieseDüsterbeck 5145731 Waltrop� [email protected]

Die Leserbriefe spiegeln nicht die Meinungder Redaktion oder der DeArGe e. V. wider.Die Redaktion behält sich das Recht aufKürzungen vor.

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• Christophe Hell 66564 Ottweiler

• Thomas Hinderer 70190 Stuttgart

• Matthias Hinrichsen 24632 Lentföhrden

• Andreas Hübner 85521 Ottobrunn

• Ilona Knoblan 38350 Helmstedt

• Nicole Knorr 91052 Erlangen

• Philipp Krieg 31275 Lehrte

• Hans-Joachim Lange 30900 Wedemark

• Peter Leschnewski 73054 Eislingen

• Markus Merting 32130 Enger

• René Mosbach 67697 Otterberg

• Daniel Pachan 45891 Gelsenkirchen

• René Preuß 46446 Emmerich am Rhein

• Christian Pruckner A-3910 Zwettl (Österreich)

• Robert Reußow 24105 Kiel

• Jörg Sareyka 44797 Bochum

• Konrad Schattke 51107 Köln

• Matthias Schmidt 92224 Amberg

• Andrea Schweikart 70372 Stuttgart

• Jochen Steves 35781 Weilburg

• Frank Theisohn 66482 Zweibrücken

• Michael Tropper A-8753 Fohnsdorf (Österreich)

• Herbert Uretschnig A-5020 Salzburg (Österreich)

• Jonas Virgo 47929 Grefrath

• Andreas Wellmann 69124 Kirchheim

Allen neuen Mitgliedernein herzliches Willkommen!

Zugangsdaten

Nachfolgend die neuen Zugangsdaten fürden Mitgliederbereich auf unserer Home -page www.dearge.de (Groß- und Klein -schreibung beachten):

Benutzername: XenesthisKennwort: monstrosa

DeArGe-Rabatt-System für Mitglieder

Es konnte ein weiterer Partner für dasDeAr Ge-Rabatt-System gewonnen werden:Wirbellose.info bietet allen Mitgliedern derDeArGe e.V. 10% Rabatt auf alle Bestellun-gen (ausgenommen Literatur, Angebote undPorto)! Weiter Informationen unter:

http://www.wirbellose.infoDaniel PachanBahnstraße 1545891 Gelsenkirchen� [email protected]

Weitere Informationen und Partner desDeArGe-Rabatt-Systems findet Ihr unter:http://www.dearge.de/service/rabatt.shtml

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zum SchmunzelnVereinsnachrichten

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2. Kantonale Reptilienbörse in Bonnigen (Schweiz)

Wann: Samstag 28.08.2004Einlass für Besucher 10:00-17:00 UhrWo: Bonnigen SO, (Schweiz)Info: ℡ 0041/793337784 (Terrarien-VereinDeutschschweiz)

1. Internationale VogelspinnenbörseHannover

Wann: Samstag 28.08.2004Einlass für Besucher 10:00-16:00 Uhr, fürAussteller ab 7:30 Uhr.Wo: Vereinsheim PSV, Bischofsholer Damm121, 30173 Hannover-Bult.Veranstalter: Vogelspinne e.V.Info: Marc Voßkämper, ℡ 0511-2151311,Fax: 040-3603447075� [email protected]

Terrarienbörse Mannheim

Wann: Samstag 04.09.2004Einlass für Besucher von 10:00-16:00 Uhr, Wo: Multihalle im Herzogenriedpark,Mannheim am MessplatzInfo: Ralf Heinrich, ℡ 0621-797331,� [email protected] www.terrarienboerse-mannheim.de

Terraristika Hamm

Wann: Samstag 11.09.2004Einlass für Besucher ab 10:00 Uhr.Wo: Zentralhallen, Fritz-Reuter-Str., 59063HammInfo: Frank Izaber, ℡ 02361-498112,� [email protected] www.terraristikahamm.de

Rosenheimer Reptilien-Börse

Wann: Samstag 18.09.2004Einlass für Besucher von 09:00-15:00 Uhr,für Aussteller ab 7:30 UhrWo: Gasthof Höhensteiger, WesterndorferStr.101, 83024 Rosenheim, (OrtsteilWesterndorf/St. Peter)Info: Reptilien-Oase Rosenheim, ℡ 0174/5227231, Fax: 08031/3040413www.reptilien-rosenheim.de.vu

8. Reptilien- und Amphibienbörse inBrunegg (Schweiz)

Wann: Samstag 18.09.2004Einlass für Besucher von 10:00-17:00 Uhr, Wo: Vianco Arena, Brunegg (Schweiz)Info: � [email protected] (IGT Suhr)

Terrarienbörse Hannover

Wann: Samstag 25.09.2003Einlass für Besucher von 11:00-16:00 Uhr,für Aussteller ab 8:30 Uhr. Wo: Bisonhalle, Springe am Deister, Bison-straße Info: ℡ 05101-84353 oder 0173-6813438,Fax: 05101-916747, � [email protected]

»Exotica« Int. Tier- und Pflanzen-börse (A)

Wann: Sonntag 26.09.2004Einlass für Besucher von 10:00-16:00 UhrWo: Messegelände (VAZ) St. Pölten, Kelsengasse 9, A-3100 St. PöltenInfo: Alexander Dobernig, ℡ 0043(0)699-13884624, � [email protected] www.terraristik.com/exotica

TermineKleinanzeigen & Kontakte

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Suche 1,1 Cupiennius salei sowie Pamphobeteusspp., Lasiodora spp., Pterinopelma saltadorStefan Kurtsiefer, ℡ 0717-7195224

Suche Männchen folgender Arten (adultoder subadult) zum Kauf, 50/50 Kokonbe-teiligung oder im Tausch: Brachypelma annitha,Hapalopus triseriatus/Metriopelma colorata, Cyrio-cosmus leetzi, Metriopelma zebratum, Poecilotheraformosa, P. smithi, P. peder seni, Tapinauchinusgigas, T. cupreus, T. purpureus, Avicularia mina-trix, A. ulrichea, Nhandu vulpina, Acanthoacur-ria suina, A. antillensis, Phormictopus me lo derma,Phormictopus atrichomatus, P. cubensis, P. nesiotes(bin auch an Weibchen interessiert), Chilocos-mia sp »cebuensis«, Chilobrachys sp »bicolor«,Haplopelma robustum, Pseudhapalopus spinulopal-pus sowie Iridopelma hirsutum.Desweiteren adulte Weibchen von Poecilothe-ria ornata x 2, P. striata x 3, P. rufilata x 2, P.subfusca x 3 und P. pederseni x 2.Bitte auf Englisch antworten!Ray Gabriel, 4 North View, Highworth,Wiltshire England, SN6 7EJ� [email protected]

Suche Video- und Radiomitschnitte vonSpinnenkollegen (Talkshow-Auftritte, Auf-klärungs-Beiträge, Reportagen) sowie Zei-tungsmeldungen (Lokale Vorfälle i. S. Spin-nen).Tausch/Zahlung nach Vereinbarung.Brigitte Hayen, Meldenweg 33, 28357Bremen, Fax.: 0421-275153

2,0 Pterinochilus mamillatus (murinus) RH:03.04.04 & 8.04.04, DNZ Brachypelma albopi-losum 09.03.04 Spiderlinge 4. Fresshaut PreisVB bzw. tausch auch gern.Stefan Kurtsiefer, ℡ 0717-7195224

1.0 Grammostola actaeon 03/01, RH 23.05.04,Preis: VBMartin Becker, ℡ 069-6312768

1,0 Chromatopelma cyaneopubescens, RH:06.03.04, Preis: VB; 1,0 Nhandu (Brazilo pel -ma) coloratovillosus, RH: 28.03.04, Preis: VB;auch Tausch gegen Spiderlinge angenehm.Karsten Schleich, ℡ 0174-8630624 (ab16:00 Uhr), � [email protected]

Sonstiges

Zeichenerklärung:

Erste Zahl: Anzahl der Männchenz. B.: 1,0 = 1 Männchen

Zweite Zahl: Anzahl der Weibchenz. B.: 0,3 = 3 Weibchen

Dritte Zahl: Anzahl der Tiere unbekann-ten Geschlechtsz. B.: 0,0,6 = 6 Tiere bei de-nen das Geschlecht nochbestimmt werden konnte(oft Spiderlinge)

RH: Reifhäutung = Erreichen der Ge-schlechtsreife

NZ: NachzuchtWF: WildfangKL: KörperlängeSyn.: SynonymVB: Verhandlungsbasis

Biete

Suche

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Terrarienbörse Karlsruhe

Wann: Samstag 02.10.2004Einlass für Besucher von 10:00-16:00 Uhr.Wo: in der Badnerlandhalle Rubensstr. 21,76149 Karlsruhe, Stadtteil Neureut.Info: Klaus Baumgärtner, ℡ 07255-726550,Fax: 07255-726551, � [email protected]

9. Internationale Spinnentier- undInsektenbörse in Kloten (Schweiz)

Wann: Sonntag 03.10.2004Einlass für Besucher von 09:00-18:00 Uhr, Wo: Stadtsaal, Zentrum Schluefweg, Zürich-Kloten (Schweiz) Info: Bernhard Wenczel, ℡ 0041-18650051

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Impressum

Die »ARACHNE« wird herausgegeben von der Deut-schen Arachnologischen Gessellschaft e.V.! Sie ist das offiziel-le, zweimonatlich erscheinende Publikationorgan vonDeArGe. e.V., Vogelspinne e.V. und Arachnida-Schweiz. Siebefaßt sich mit Themen rund um Spinnentiere.

Vereinsausschuß der DeArGe e.V.

1. Vorsitzender KassenwartAndreas Halbig John OsmaniPommernstr. 14 Dürerstr. 159229 Ahlen 50226 Frechen℡ 02382-61277

2. Vorsitzender SchriftführerThorsten Gurzan Andreas HöckelmannRingener Str. 15 Im Kühl 9a53501 Grafschaft-Karweiler 59227 Ahlen� [email protected]

HauptschriftleiterVolker von WirthLilienstr. 171723 Großbottwar

Info: www.dearge.de

Kontaktadresse Vogelspinne e.V.

Vogelspinne e.V.Postfach 91016330421 Hannover

Marc Voßkämper (1. Vorsitzender)℡ 0511-2151311Fax: 040-3603-447075� [email protected]: www.vogelspinne-ev.de

Kontaktadresse Arachnida-Schweiz

Arachnida SchweizPostfach 31CH-6213 Knutwil

Thomas Märklin (Präsident)Wiesenstrasse 4CH-8580 Amriswil℡ (0041) (0)71-4110634� [email protected]: www.arachnida.ch

Da die ausführliche Liste aller Stammtischeund deren Kontaktpersonen inzwischen fastdrei Seiten einnimmt, werden wir sie nurnoch in jeder dritten Ausgabe komplett ab -drucken, um den dadurch eingesparten Platzfür Artikel zu nutzen.

Unter folgender URL findet Ihr eineaktuelle und ausführliche Liste aller uns be -kannten Stammtische:http://www.dearge.de/anzeigen/tisch.shtml

Dort findet Ihr ausführliche Informatio-nen zu folgenden Stammtischen:• 12203 Berlin-Lichterfelde, • 24118 Kiel

• 30419 Hannover-Herrenhausen• 32791 Lage• 34119 Kassel• 53115 Bonn-Poppelsdorf• 55120 Mainz-Mombach• 63619 Bad Orb• 71634 Ludwigsburg, Stadteil Eglosheim• 86947 Schwabhausen (bei Landsberg)• 90443 Nürnberg• 99880 Waltershausen • Wien (Österreich)

Termine

Stammtische

Internationale Vogelspinnenbörse inStuttgart-Kornwestheim

Wann: Samstag 30.10.2004Einlass für Besucher 10:00 Uhr, für Ausstel-ler ab 8:30 Uhr. Wo: Kulturhaus Kornwestheim, StuttgarterStr. 65, 70806 KornwestheimInfo: Michael Lang, ℡ 07146-880546, www.vogelspinnen-ig.de, Tischreservierungab 1. September möglich.Im Anschluß an diese Börse findet wiederein kostenloser Vortrag statt: RICHARD GALLON: »African theraphosids:their taxonomy and natural history« (= Afrikanische Vogelspinnen: Ihre Taxono-mie und Naturgeschichte). Der Vortrag wirdsimultan ins Deutsche über setzt!Wann: Samstag den 30.10.2004, ~14:30 UhrWo: Kulturhaus Kornwestheim, StuttgarterStr. 65, 70806 KornwestheimInfo: Volker von Wirth, � [email protected] www.vogelspinnen-ig.de

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Einlass: ab 10:00 UhrWo: Kulturhaus Kornwestheim

Stuttgarter Str. 6570806 Kornwestheim

Info: Michael Lang, ℡ 07146-880546 www.vogelspinnen-ig.de

Im Anschluß an diese Börse fin-det wieder ein kostenloser Vor-trag statt:

RICHARD GALLON:»African theraphosids: theirtaxonomy and natural history«(= Afrikanische Vogelspinnen:Ihre Taxonomie und Naturge-schichte). Der Vortrag wird simultan insDeutsche übersetzt.

Beginn: 14:30 Uhr Info: Volker von Wirth,

[email protected] gabrieli, Foto: Ray Gabriel