untersuchung von wasser, abwasser und schlamm

Post on 15-Aug-2016

213 Views

Category:

Documents

1 Downloads

Preview:

Click to see full reader

TRANSCRIPT

~. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege beziigliehe. 4 4 i

f3ber e in n e u e s V e r f a h r e n z u r B e s t i m m u n g des C o f f e i n s im K a f f e e berichtet Ft . F l a u s i n o C6r t e s l ) . Man erw/~rmt hierbei I g feingepulverten Kaffee mit 2 ccm konz. Sehwefels~ure 15 Minuten lang auf dem Wasserbad, verdfinnt dann mit 50 ccm Wasser, erw~rmt weitere t5 Minuten und filtriert schliM31ich unter 5fterem Auswaschen mit warmem Wasser. Nach dem Erka]ten macht man mit starker Natronlauge alkalisch und schfittelt zuerst mit 60 ccm, hierauf 2--3real mit je 25 ccm Chloroform aus. Die filtrierten Auszfige bringt man in einem gewogenen Kolben zum Verdunsten. Der I~iiekstand wird als Coffein gewogen.

B e o b a c h t u n g e n be i de r F e u e h t i g k e i t s b e s t i m m u n g in g e r 6 s t e t e r C i e h o r i e n w u r z e l refit E. l ~ e n a u x 2) mit. Bestimmungen des Gewichtsverlustes nach siebenstiindigem Troeknen bei i00 ° und bei l l 0 ° zeigten, dal3 bei :i00 ° nut Verluste yon 12,94%, bei l i 0 ° dagegen Verluste yon 27,85% und dariiber ermittelt wurden. Aueh bei 103-- i04 ° wurden schou erheblieh h6here Werte als bei 1000 gefunden. Der Ver- fasser empfiehlt daher, fiir Feuchtigkeitsbestimmungen 100 ° nieht zu fibersehreiten, also nut im Dampftrockensehrank zu trocknen. Luft- troekenschr/~nke sind hier zu vermeiden. Um konstante Werte zu erhalten, geniigt ein dz'eistiindiges Troeknen der Substanz bei t00 °.

1{. S t r o h e c k e r . Untersuehung yon Wasser, Abwasser und Sehlamm. 1Jber N a chw ei s

u n d B e s t i m m u n g des K u p f e r s in Sfil3w/~ssern beriehtet J. Golse3). Der Verfasser fiihrt an einem gr6t~eren Untersuehungs- material Kupfernaehweis und -bestimmung mit Hilfe des Kupfer-Pyridin: Rhodansalzes durch. In allen W~ssern wurden Kupferspuren in Mengen yon einigen Tausendstel m g festgestellt. Beriihrung mit kupferhaltigen Gergten wurcle peinlichst vermieden. Die Kupfergehalte sind in der Hauptsache auf die Beriihrung mit kupferhaltigem Kalkstein zurfick- zufiihren. ViM gr61~er sine die Mengen, die durch Kupferh/ihne, Kupfer- lei~ungen usw. in das Wasser gelangen. Freie Kohlens/iure uncl Bicar- bonate begiinstigen die Kupfer~bgabe. Aueh elektrolytische Korrosien an den ]~eriihrungsstellen des Kupfers mit Blei begfinstigen den Kupfer- fibertritt. Naeh dem Passieren kupferhaltiger Leitungen enthielt Wasser mehrere Hundertstel bis einige Zehntel m g Kupfer. Gesundheitliche St6rungen sine[ durch die genannten Kupferspuren nieht zu erwarten, da ebenso grol~e Kupfermengen ~uch in vegetabilisehen und animalisehen Lebensmitteln angetroffen werden.

0. T o m i S e k und 1%. U z e l 4) haben die b 6 h m i s e h e n T r i n k w / ~ s s e r a u f J o d g e h a l t untersucht, i5 W~sserwiesen Jodgehalte yon 0,3--4,3 7~ im Mittel J,3T ira 1 Wasser auf. Die Verfasser glauben, da[~ die Kropf: h£ufigkeit nieht dutch den geringen Jodgehalt der W£sser erld/~rt werden kann, da der Jodbedarf des Mensehen nur zu einem k]einen Tell aus dem Trinkwasser gedeckt wird.

1) Rev. Soc. brasil. China. 4, 105 (1933); dutch Chem. Zentrb]. 105, I, 2367 (1934). - - 2) Journ. Pharm. Belg. 15, 583 (t933); durch Chem. Zentrbl. 104, II , 2473 (1933). -- 3) Bull. Tr~v. Soe: Pharm. Bordeaux 71, 30 (1933); dureh Chem. Zentrbl. 104, II , 2428 (1933). -- 4) Casopis 6eskosiov.:L6k&r: nictva 13, t93 (t933); durch Chem. Zentrbl. 104, II, 3023 (1933). ~ i

442 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

W. L i ih r 1) hat bei dem c o l o r i m e t r i s c h e n V e r f a h r e n zur N i t r a t b e s t i m m u n g in W a s s e r nach A. G r a n d v a l und I t . L a j o u x 2) nachgewiesen, daI~ entsprechend der bisherigen Vorschrift beim Behandeln des Trockenriickstandes mit Phenolsulfos~ure in offener Porzellanschale Verluste entstehen, die jedoeh vermieden werden, wean man einen Kolben benutzt und au$erdem auf l0 ccm Wasser 2 Tropfen i5% iger Natronlauge zusetzt. Wenn die so verbesserte Methodeaueh brauchbare Werte liefert, so t r i t t sie doch wegen ihrer Umst/~ndlichkeit und Unempfindliehkeit hinter den Methoden yon H. N o l l 8) und yon J. T i l l m a n s und W. S u t t h o f f 4) zuriick. Der Verfasser sehl/~gt fiir die G r a n d v a l - L a j o u x - ~ e t h o d e folgende Arbe~tsweise vor: Zun/~ehst werden Chloridgehalt, Nitri tgehalt und ~£rbung des Wassers bestimmt. Chloride entfernt man dutch Silber- sulfat, die F/~rbung mittels Aluminiumhydroxyds. Nitrite werden n i t Wasserstoffsuperoxyd zu Nitrat oxydiert, das am Ende der Best immung abzuziehen ist. i0 c c m Wasser werdeu nach Zusatz yon 2 Tropfen t5% iger Natron]auge in einem t00 ccm-Kolben zur Trockene verdampft. Naeh Zusatz yon 2 ccm Sulfophenolreagens [i2 g reines Phenol Jr 144 g Schwefel- s£ure (D 1,89) werdeu 2 Stunden auf d e n Wasserbad erw£rmt und vor Lieht geschiitzt aufbewahrt] bedeckt man den Kolben n i t einem Uhrglas und benetzt iiberall den Trockenriiekstand n i t der l~eagensflfissigkeit. 5 - - t 0 ~ inu ten sp/~ter spiilt man das Uhrglas n i t 5 c c m destilliertem Wasser ab, sehiittelt um und gibt naeh dem Erkal ten l0 c c m Ammoniak zu. Dann wird in einen ~eSeylinder iibergespiilt und gegen eine Ver- gleiehslSsung eolorimetriert.

Z u r B e s t i m m u n g k l e i n e r M e n g e n y o n N i t r a t e n in W £ s s e r n , d ie r e i c h a n o r g a n i s c h e n S t o f f e n s i n d , empfehlen F. D i 6 n e r t und F. V i l ] e m a i n e 5) folgendes Verfahren: ~¢[an versetzt das zu untersuehende Wasser n i t so viel Kal iumhydroxyd, dal~ etwa t 4 % davon darin enthalten sind. ~unmehr erhitzt man 2 Stunden auf t20 °. Hierauf destilliert man die H/~lfte der Fliissigkeit ab, wobei Ver- unreinigungen dureh Ammoniak Und Aminos/~uren entfernt werden. Alsdann gibt man zu dem Destillationsriickstaad 2g D e v a r d a s e h e Legierung auf je 100 c c m Wasser und f~hrt nun n i t der Destillation fort, wobei das bei der l~eduktion der Ni t ra te und Nitr i te durch die Metall- Legierung entstehende Ammoniak in Bors/~urelSsung aufgefangen wird. Da D e v a r d a s c h e Legiernng, die kein Ammoniak abgibt, schwer zu erhalten ist, empfehlen die Verfasser die Ausffihrung eines Blind- versuehes, der im Falle der Verfasser for l g Legieruug 0.01 m g N H 3 ergeben hat. Die erfal~te Ammoniakmenge wird nach Beriicksichtigung des ~qitritgehaltes, der leicht zu bestimmen ist, auf Nitrat umgereehnet.

Die Empfindlichkeit des F l u o r n a e h w e i s e s n i t Hilfe des Zirkon- reagenses kann nach E. E l v o v e s) durch Erh5hung der S/~urekonzen-

1) Ztschrft. f. Unters. d. Lebensm. 66, 556 (1933). -- 2) Vergl. diese Ztschrft. 2~, 564 (1886). -- s) Vergh diese Ztschrft. 47, 326 (t908). -- 4) Diese Ztschrft. 50, 473 (1911). -- 5) Compt. rend. 19S, 1611 (1934). -- 6) Publ. ~ealth l~ep. 48, 1219 (1933); durch Chem. Zentrbl. 105, I, 909 (1934).

1. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege beziigliehe. 443

tration auf 0,2 m g / t gesteigert werden. ~ a n geht so vor, dab man zu 50 c~m Wasser mi~ etwa 0,04--0,05 m g absolutem Fluorgehalt unter Umschwenken 5 c c m 5 n-S~lzs~ure und sodann i c~m Reagens zufiigt und naeh 18 Stunden eolorimetriert. Die Vergleiehsl6sung wird in gleieher Weise behandelt. Zur Herstellung des Reagenses l~Bt man t l~aumteil 0, i%ige w~B~ige LSsung yon Alizarin-Natrium-Monosulfonat langsam in das gleiehe Volumen 0,5°~ige w~Brige LSsung yon Zirkonoxychlorid (ZrOC12.8 H20 ) laufen und verdiinnt die ~ischung mit 2 t~aumteilen destilliertem Wasser.

H. W. A d a m s und A. M. B u s w e l l 1) haben sieh mit der O r t h o - t o l i d i n p r o b e a u f Ch lo r befaBt. Die Reaktion tr i t t in Abwesenheit yon Chlor und Chloriden aueh mit ~quivalenten Mengen yon Manganisalzen auf. Chl0ramin2), Chlor und unterehlorige S~ure geben gleiehe Farb- st~rke, jedoch reagiert Chloramin friihestens naeh i0--20 Minuten, also langsamer als Chlor und unterehlorige S~ure. Beim pE-Wert 8,0 reagiert Chloramin erst naeh l~ngerer Zeit; beim p~-Wert 7--8 oxydiert der Luft- sauerstoff zweiwertiges ~angan zu dreiwertigem. In Abwesenheit yon Sauerstoff oxydiert Chlor Fianganosalze mit steigender Stufe zu vier- wertigem Mangan. I)er t~estehlorgehalt in manganhaltigen W~ssern kann in einfacher Weise -- nach I~eduktion des ~angans mit Wasserstoff- superoxyd- bestimmt werden. Zu J00 ccm Wasser gibt man 2--3 Tropfen 6 n-Sehwefels£ure, i0--12 Tropfen 0,02~oige Wasserstoffsuper- oxydlOsung und naeh 40 Minuten i ccm o-Tolidinreagens. Naeh 5 Minuten liest man die ]~rbung unter Verwendung yon Vergleichsl6sungen ab.

Uber die Fehler bei der Carbonatbestimmung in Kessel- wasser beriehtet W. C. Sehroeder3). In Gegenwart yon Sulfa.ten liefert die Winklermethode fehlerhafte Ergebnisse. Die Fehler kSnnen behoben werden durch Verwendung yon Strontiumehlorid an Ste]le yon Bariumehlorid. I)ie Phenolphtha]ein-lViethylorangetitration zur Be- stimmung der Carbonate ]iefert ebenso wie die W i n k i e r methode unsiehere Werte da, we die Carbonatgehalte unter 60 mg im I sinken. ]~ei 30 mg im I betr£gt der geringste mOgliehe Fehler 26%.

I)ie Bestimmung yon Silieium in Seewasser behandelt eine Arbeit v0n Th. G. Thompson und H. G. IIoulton4). Als Ergebnis der Untersuehungen teilen die Verfasser folgendes mit: Die eolorimetrisehe Silieiumbestimmung mit Hilfe der F/~rbung des Silieiummolybd~nkomplexes liefert bisweilen eine griinliehe Fgrbung bei Wassern, die mehr als 0,07 m g

im 1 enthalteu. Dureh lgeduktion der Ausgangsmenge yon 50 auf 25 c c m laBt sieh diese Sehwierigkeit vermeiden. Bei geringen Silieium- gehalten verwendet man t00 ccm. Ein SehwefelsaureiibersehuB bedingt eine Verminderung der Farbintensitat; die gr6gte Farbintensit/~t wird naeh 5 Minuten erreieht und bleibt fast 3 Stunden bestehen. Suspensionen yon anorganisehem Material miissen vor dem Colorimetrieren entfernt

1) Journ. Amerie. Water Works Ass. 25, i t18 (1933); dureh Chem. Zentrbl. 10g, I, 262 (1934). -- -") Vergl. diese Ztsehrft. 81, 255 (1930). -- ~) Ind. Eng. Chem. Analytical Edition 5, 389 (t933). -- 4) ind. Eng. Chem. Analytical Edition 5, 417 (1933).

444 Bericht: Spezielle analytisehe 1V[ethoden.

werden. Wasser, das in Glasfl~schen au~bewahrt wurde, sollte fiir Silicium- bestimmungen nicht verwendet werden. Die ~ls Standardl6sungen benutzten Pikrins~urelSsungen sollten stets aus umkrystallisierter und getrockneter Pikrinsi~ure hergestellt werden. Pikrins~urestand~rdlSsungen sollten niemals m i t Seewasser bereitet werden, da ein ausgesprochener Salzeinflu• besteht. Der Sfliciumgehalt des Seewassers schwankt yon 0,01 mg im kg an der Oberfl/~che bis 0,3 mg im kg in den tieferen Schichten. Ganz allgemein nimmt 4er Sfliciumgehult mit der Tiefe zu, Kfistenw~sser und W/~sser yon Miindungsarmen zeigen Sehwankungen, die dureh die Jahreszeit bedingt sind.

A. Kael~ 1) hat sieh mit der Frage befal~t, inwieweit die B e z i e h u n g z w i s c h e n P e r m a n g a n a t v e r b r a u c h u n d C h l o r z a h l einen Hinweis auf eine f ~ k a l e V e r s e h m u t z u n g der W£sser abgibt. Ausgesprochenes Ab- wasser zeigte eine gegeniiber dem Permangantverbrauch vier~ch erh6hte Chlorzahl. Trinkwi~sser zeigten ein unregelm~BigesVerhi~Itnis desQuotienten Permanganatverbrauch

Chlorzahl zu dem Colibefund. In einigen F£11en war eine

deutliche Erh6huug der Chlorzahl zu beobaehten ohne bakterio]ogiseh nachweisbare Versehmutzung. Nur eine erhebliche, frische Versehmutzung bedingt eine gr613ere Steigerung der Chlorzah] gegeniiber dem Per- manganatverbrauch.

H. B a c h 2) weist d~rauf bin, dal~ bei der B e s t i m m u n g 4es W a s s e r - g e h a l t e s im K l ~ r s e h l a m m naeh dem indirekten Veffahren (Trocken- substanzbestimmung) infolge der Gegenwart fliichtiger Stoffe zu hohe Werte erhalten werden. Er empfiehlt deshalb die direkte Wasserbestimm- ung mit Hilfe der Xyloldestillation, bei der 99 % des vorhandenen Wassers wiedergefunden werden.

P. K a s e h i n s k i , K. L a s a r e w und IV[. K o n a r e w a) haben den W a s s e r g e h a l t in S e e s c h l a m m dureh Abdampfen mit nachtr~glichem Austrocknen und vorhergehendem Zuftigen yon Soda ermittelt. Bei der Troeknung des unver£nderten Sehlammes zwischen t05 und 145 ° ist das Ergebnis in erhebliehem Mal]e yon den im Sehlamm enthultenen Salzen (NaC1, MgC]2, N%SO4, MgS04) abhi~ngig, was mit der Bildung yon Krystal lhydraten zusammenh£ngt. Zusatz yon Soda beseitigt den Fehler. Der Sodazusatz soll das Gewieht der in der gewogenen Schtamm- masse enthaltenen wasserl6sliehen Troekenstoffe um das 2,5--5faehe iibersteigen. Bei 145 ° liefert eine derartige Troeknung ann~hernd richtige Werte. R. S t r o h e e k e r .

2. A u f H a n d e l , I ~ d u s t r i e u n d L a n d w i r t s e h a f t b e z i i g l i e h e ~ e t h o d e n .

Von

K. Fresenius. 0. Wehrmann. H. Briiekner. Textilien4). 1Jber die m i k r o e h e m i s e h e B e s t i m m u n g y o n

M e t a l l e n in K u n s t s e i d e n g a r n e n des H a n d e l s machen B. P. I~idge,

1) Gesundh. Ing. 57, 30, 41 (t934); durch Chem. Zentrbl. 105, I, 2634 (1934). -- ~) Gesundh. Ing. 56, 4t7 (t933). -- a) I-Iydroehem. !Viater. (russ.) 8, 3 (1932); durch Chem. Zentrbl. 105, I, i536 (1934). -- 4) Fortsetzung und Schlul3 des Berichtes im Heft 9/10 dieses Bandes. Vergl. diese Ztschrft. 10O, 368 (1935)

top related