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Dipl.- Ing. R. Herz nicht tragende Innenwände1

Schadensfreier Mauerwerksbau

Teil 4: nicht tragende Innenwände

Dipl.- Ing. Rudolf Herz

Verein Süddeutscher Kalksandsteinwerke e.V.

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Inhaltsangabe

• Planung • Anschlüsse / Halterung• Deckenverformungen• Schallschutz• Ausführung

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Planung – allgemein:

Nichttragende innere Trennwände....

- dienen der Raumtrennung

- ermöglichen eine variable Gestaltung und Einteilung von Grundrissen

- haben keinen Einfluss auf die Standsicherheit des Gebäudes

Planung, Konstruktion, Ausführung und Auswirkung

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Planung – statisch:

Standsicherheit ist erst durch die Verbindung mit

angrenzenden Bauteilen gegeben:

- Querwände

- gleichwertige Maßnahmen z.B. Stahlprofile, Stützen

- Decken

Zulässige Grenzmaße sind einzuhalten

Zulässige Wandgewichte nach Angabe der Statik

besondere, nutzungsbedingte Lasten beachten

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Zulässige Wandlasten

KS-P7 ρ = 2,0 kg/dm³

20 KN/m³ x 0,07 = 1,40 KN/m²

KS-10 ρ = 1,2 kg/dm³

14 KN/m³ x 0,10 = 1,40 KN/m²

KS L 11,5 ρ = 1,4 kg/dm³

15 KN/m³ x 0,115 = 1,73 KN/m²

KS 11,5 ρ = 2,0 kg/dm³

20 KN/m³ x 0,115 = 2,30 KN/m²

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Planung – verformungstechnisch:

Standort der Wand im Gebäude / KG / NG / DG

Statisches System der Decke erfassen

- Deckenspannweiten

- Deckendicken

Begrenzung der Deckendurchbiegung kontrollieren

- Einhaltung der Biegeschlankheit ( li / d ≤ 150 / li bzw. d ≥ li2 / 150 )

- Begrenzung auf 1 / 500 der Stützweite

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Planung – bauphysikalisch / optisch:

Bauphysik:

Schallschutz

Brandschutz

Wärmeschutz (selten)

Optik:

geputzte Oberfläche, tapezier- oder streichfähig

unverputzte, gestrichene Oberfläche,

=> Fugenausbildung beachten!

Sichtmauerwerk

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AktuelleFachliteratur

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Konstruktion

Statische Belastungen nach DIN 4103-1:

Konsollast

Horizontallast

Einbaubereich 1mit geringer Menschenansammlung

Einbaubereich 2mit großer Menschenansammlung

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Starre Befestigung anangrenzende Bauteile:

Seitlicher Anschluss mit Ankern.

Mit Mörtel ist ein Abriss in der

Fuge zwischen tragender- und

nicht tragender Wand zu erwarten.

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Wandanker - starr

Gebr. Bodegraven

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Gemauerte Nische oder Nut.

Anschlussanker mit Ankerschiene.

Befestigung anangrenzende,

seitliche Bauteile- gleitend.

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Zwischenstütze / Aussteifungsstütze

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LotrechteAussteifung durch

├┤- Profil.

Deckenanschluss vertikal

verschiebbar durch Langlöcher.

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Deckenanschlüsse - gleitend

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.... seitlich gehalten, vertikal verschiebbar.

.... Winkel werden optisch als störend

empfunden und sind deshalb meist unerwünscht.

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Wandanker- beweglich.

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Zulässige Grenzmaße

KS-Statikbuch

DIN 1053-1 / Mauerwerk

Seite 115

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ZulässigeWandlängen

nicht tragenderKS-Innenwände

( S. 115 )

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Eigenverformungen von Wandscheiben...

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...in Abhängigkeit der Steineigenschaften

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Festlegungen vor der Ausführung

- Steinformate, Mörtel, Oberfläche

- Rohdichte beachten

- Angaben zur Standsicherheit, Anker usw.

- Bewehrtes Mauerwerk?

- Fugenausbildung- seitlich - oben

- Akustische Anbindung, Umlaufende Einlage eines Kork-oder Filsstreifens

- Stoßfugen- vermörtelt - unvermörtelt

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Zulässige Deckenverformungen

Einhaltung der Biegeschlankheit - Beispiel : li = 5,00 m

d ≥ li2 / 150 d ≥ 25 / 150 d ≥ 0,167 m gew. d = 18 cm

li / d ≤ 150 / li 5,0 / 0,18 ≤ 150 / 5,0 27,78 < 30

li = 6,00 m d ≥ 36 / 150 d ≥ 0,24 m gew. d = 25 cm !!

6,0 / 0,25 ≤ 150 / 6,0 => 24 < 25

Begrenzung der Deckendurchbiegung f auf 1 / 500 der Stützweite :

li = 5,00 m => f = 1 cm li = 6,00 m => f = 1,2 cm

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Verformbare Zwischenschicht oben:

Decke belastet die Trennwand nicht. Obere Halterung?

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Keine verformbare Zwischenschicht:

Obere Decke belastet die Trennwand. Wand ist oben gehalten!

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Stoßfugen nach DGfM

Auf eine Vermörtelung der Stoßfugen in den Einbaubereichen 1 + 2 kann verzichtet werden, wenn

bei vierseitig gehaltenen Wändenohne Auflast die Wanddicke d ≥ 17,5 cm

oder

mit Auflast die Wanddicke d ≥ 11,5 cm und

bei dreiseitig gehaltenen Wändendie Wanddicke d ≥ 24 cm beträgt.

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Stoßfugen nach Angaben im KS-Statikbuch

Eine Vermörtelung der Stoßfugen...

kann entfallen, mit und ohne Auflast bei

- vierseitiger Halterung

- dreiseitiger Halterung, ein vertikaler Rand frei

- Verwendung von Dünnbettmörtel ( PKA 4. Auflage )

ist grundsätzlich erforderlich, wenn der obere Rand frei ist !

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Oberer Anschluss

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Standsicher??

N E I N !!

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Ausführung

Anlegen der ersten Schicht

Folie oder Pappe als Trennschicht auf Rohdecke

Anlegemörtel kann bewehrt werden

z.B. MG III mit 2 Ø 6

Vorgegebene Anschlüsse beachten.

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Mörtelauftrag mit dem Schlitten

Beispiel:

KS-10 Bauplatte

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Seitliche Halterung

- starr

Fugenausbildung ?

Schallschutz ?

Ist die „haltende Wand“eine Wohnungstrennwand ?

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Flankierende Bauteile

Auch leichte nicht

tragende Innenwände

können Schallenergie

von den schweren,

trennenden Bauteilen

aufnehmen und in den

Raum abstrahlen!

Wohnung 2Wohnung 1

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Flankierende Bauteile

Auch leichte nicht tragende Innenwändekönnen Schallenergie von den schweren, trennenden Bauteilen aufnehmen und in den Raum abstrahlen!

Deshalb ist eine umlaufende, akustische Trennung vorteilhaft!

Wohnung 2Wohnung 1

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Rw,R1)

( Laborwerte )

z.B. von 41 bis 67 dB

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Achtung : Die Flanken !!

1) Rw,R = Rechenwert des bewerteten Schalldämm-Maßes des trennenden Bauteils gemäß DIN 4109, ohne Längsleitung über flankierende Bauteile

• Ständerwände sind von den Flanken akustisch zu trennen.

• Ständerwände können die Flanken akustisch nicht halten.

• ein Schwachpunkt bei den Flanken ( 41 bis 43 dB ) setzt das resultierende Schalldämm-Maß so weit herab, dass Unterschiede beim trennenden Bauteil unerheblich werden.

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Für den Nachweis nach DIN 4109 gelten für die Längsschalldämmung RL,w,R die Werte aus Beiblatt 1, Tabelle 25. Dort kann aber der Einfluss von ungünstigen Lochungen nicht abgeschätzt werden.

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Geplante Situation mit

dem KS-Schallschutzrechner überprüfen.(Kostenlos downloaden unter www.kalksandstein.de)

Sicherheit!

Ein geringes Längsschalldämm-Maß der Außenwandsetzt das resultierende Schalldämm-Maß so weit herab, dass

Unterschiede beim trennenden Bauteil unerheblich werden !!

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Der oberer Randist frei.

Die Türöffnung hat auch freie Ränder!

Spannende Frage:

wer hält wen?

- die Wand die Tür

oder

- die Tür die Wand ?

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Türöffnungen

Bei nicht tragenden Wänden und weit gespannten Decken sind raumhohe Türöffnungen von Vorteil.

Blockzargen können die seitliche Halterung der Wand übernehmen.

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...mechanische Beanspruchungen

Schlanke, nichttragende Innenwände sind zur Decke hin zunächst z.B. mit Holzkeilen zu verankern, damit die Standsicherheit bis zur endgültigen, oberen Fugenausbildung gesichert ist.

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Beispiel für obere Halterung im Rohbau

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Der Mörtelauftrag ist in Ordnung, doch...

...ein Anstrich kann die offenen Stellen der Fugen nicht schließen !

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Wandlänge :

25 m am Stück !!

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Fehler in der Planung, Konstruktion und Ausführung können sich optisch in Form

von Rissbildungen darstellen.....

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Nichttragende Innenwände bei Einfamilien- und Reihenhäusern

Möglichst trockene Steine einbauen.

Erste Steinreihen auf Folie oder Pappe stellen.

Eckausbildungen im Verband mauern.

Seitliche Halterungen z.B. mit Mauerankern oder Winkeln.

Seitliche Fugen vermörteln.

Wände im Rohbau oben mit Holzkeile halten.

Obere Fugen möglichst spät z.B. mit Maschinenputz schließen.

Bei Wandlängen ab ca. 6 m geschoßhohe Türelemente einplanen.

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...bei Mehrfamilienhäusern

Akustische Trennung der leichten Wände z.B. durch umlaufend (seitlich und an den Decken) angeklebten Korkstreifen, d = ca. 5 mm.

Maueranker durch die akustische Trennschicht führen, Winkel auf die Trennschicht dübeln.

Kellenschnitt im Putz an den Stoßstellen und den Übergängen ausführen.

Besondere Sorgfalt ist bei Anschlüssen an Wohnungstrenn- und Treppenhauswände geboten.

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...bei Verwaltungs-, Gewerbe- und Industriebauten

Standsicherheit der Wände überprüfen

Zulässige Wandlängen und Wandhöhen einhalten.

Boden- und Deckenverformungen erfassen.

Bei Bedarf sind KS-U Schalen, Betongurte, Stahl- oder Betonstützen, konstruktive Bewehrungen oder auch bewehrtes Mauerwerk einzuplanen.

Der Anlegemörtel unter der ersten Steinreihe (MG III auf Trennschicht) kann bewehrt werden.

Bei den seitlichen und oberen Fugen sind mögliche Verformungen sowie eventuell bauphysikalische Anforderungen zu beachten.

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Auswirkung