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Pferde weiden im Schwemmland am Ufer des Flusses Narew.
Im Bialowieza-Urwald wechseln sich Sumpf-, Wald- und Wasserlandschaften ab.
Durch den wilden
OstenFerien im Zirkuswagen, vor der Tür ein grosser
Urwald und sonnengeküsste Auenlandschaften: Das bietet Podlachien, Polens Provinz am Rande Europas.
Text Daniel Ganzfried Fotos Tomas Wüthrich
Von einem neuen Ferienland geht die Rede: Unweit im Osten soll es liegen. Dort, wo der Himmel auf die Erde reicht und Urwald
wassersatte Steppen säumt: Podlachien, Polens Provinz an der weissrussischen Grenze. In diesem grossen Grün lockt ein besonderes Angebot: wohnen in Zirkus-wagen. Vor den Toren des Städtchens Ty-
kocin, im Auenland des Flusses Narew, liegt das 76 Hektar grosse Gut Pentowo. Ich warte auf dem sandigen Hof. Im Gar-ten dahinter steht das Herrschaftshaus. Sein Holz scheint die Jahrhunderte des Landadels auszuatmen, der es einst er-baute. Neben mir zeigt der Arm eines Ziehbrunnens himmelwärts. Ein Klap-pern grüsst aus den Lüften. Auf Giebeln,
Masten und Astgabeln nisten Störche in bottichgrossen Nestern. Etwas abseits glitzert ein Teich. Sein Widerschein trifft auf den Zirkuswagen nahe seinem Ufer. Ich sehe hellholzverschalte Wände, weiss gesprosste Butzenscheiben und die Dach-wölbung unter der Sonne zittern. Seitlich steht ein Kamin ab. Auf der Veranda er-warten mich Katarzyna Leszczynska und
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Die barocke Dreifaltigkeits-kirche vor dem Marktplatz in Tykocin.
Vom Zirkuswagen in Pentowo aus lassen sich rundherum die Störche beim Nisten beobachten.
Artur Wiatr führt die Gäste durch den Biebrza-Nationalpark.
Am Teich von Pentowo steht der Zirkuswagen; bewacht vom Gutsherrn Bogdan Toczylowski.
Manfred Bächler, 51, und Katarzyna Leszczynska, 41, die Polen-Spezialisten von Wisent-Reisen in Pasieki.
Vom Gutshaus her nähern sich ein Mann und eine Frau. «Henia und Bogdan Toczylowski. Die Besitzer von Pentowo», stellt Katarzyna Leszczynska die beiden vor. «Sie schauen das Jahr über zu unserem Wagen.» Dann unterhält sie sich mit dem Mann, während mich die Frau bald in schlichtem Französisch und energischer Stimme zum Abendessen ins Gutshaus einlädt. «Weisst du, sie führen das Haus auch als Pension. Also falls es dir an
irgendetwas fehlen sollte, sie sind für dich da», sagt Manfred Bächler.
Doch es fehlt mir an nichts in meinem getäferten Direktionswagen. Hier fände auch eine vierköpfige Familie bequem Platz, denke ich. Bad, Küchenzeile, Espressomaschine und Kristallgläser inklusive, im Wohnbereich ein Sofa, Stereoanlage und Schwedenofen, Bücher, Zeitschriften auf den Regalen – alles da, um mich ein paar
Stunden später in der Kajüte im hinteren Teil des Zirkuswagens selig einschlafen zu lassen.
Am Morgen sprenkeln die farbigen Butzenscheiben meine Schlafstatt mit Sonne. Vor dem Fenster schlummert unter Bodennebel der Teich. Das Klappern der Störche dringt durch die Luft. Ein Schwan dreht Runden auf dem Weiher. Ein Mann treibt Pferde ins offene Land. Eine Frau hängt hinter dem Gutshof
Wäsche auf. Aus den Bäumen schwebt ein Schatten herab. Daraus löst sich ein Storch, landet am Ufer, stakst durchs Wasser – und wieder muss ein Frosch sein Leben lassen. Denn Pentowo bildet einen Knotenpunkt im Netzwerk «Europäische Storchendörfer» der Natur und Vogelschutzorganisation EuroNatur. Hunderte von Paaren nisten hier den Sommer über. Bis im August der Moment kommt, da ihr Nachwuchs in den Nestern zum ersten Flug ansetzt. Nur diese eine Chance ist ihm gewährt: Fliegen, landen, schon muss man erwachsen sein. Bald rufts vom Himmel: «Auf nach Afrika!»
Polnischer SonntagMit dem Fahrrad dauert es keine zehn Minuten bis ins Städtchen Tykocin. Die Häuser entlang der Hauptstrasse leuchten rotgelbbraun. Hinter kleinen Scheiben
verbergen gehäkelte Vorhänge das Innere. Die barocke Dreifaltigkeitskirche ist gut besucht. Im Mittelgang knien die Gläubigen. Einer nach dem andern empfängt den Leib Christi. Die Orgel dröhnt, die Gemeinde stöhnt, und das Kindlein schreit unter der Taufe.
Im andern Gotteshaus der Stadt wird längst nicht mehr gebetet. Die grosse Synagoge aus dem 17. Jahrhundert war bis zum Zweiten Weltkrieg eines der wichtigsten Zentren jüdischen Lebens in Osteuropa. Heute dient sie als Ortsmuseum. Dazu gehört auch das Restaurant Tejsza im Keller, weit herum beliebt für seine traditionelle Küche. Wo früher fromme Kinder die hebräische Bibel büffelten, wird jetzt das Festessen für die Tauffamilie aufgetragen. Auch für mich ist noch Platz. Ich lasse mir Krautsalat und pilzgefüllte Teigtaschen auftischen; ich lausche den Gesängen; ich ver
drücke folgsam ein Stück Torte; ich trinke auch das zweite Glas Wodka aus – und darf mich erst jetzt verabschieden.
Wenige Kilometer ausserhalb Tykocins lädt in einer Biegung das Flusses Narew eine Sandbucht zum Bade ein. Das Moorwasser schmeichelt der Haut. Der Angler scheint Übung darin zu haben, nichts zu fangen. Reglos harrt er am Ufer. Ein Reiher in der Mitte des Flusses macht es ihm vor. Schön ist es, nachher im Gras zu liegen und die Wolken über das Land ziehen zu sehen.
Zurück nach Pentowo radle ich auf Schotterwegen entlang der Narew. Über Wiesen und vorbei an grasenden Pferden erreiche ich den Zirkuswagen. Abends entzündet Bogdan Toczylowski auf der Wiese neben dem Hof ein Lagerfeuer. In der zögerlichen Dämmerung feiern die Mücken ihre hohe Zeit. Am besten, man trägt jetzt an jeder freien Hautstelle
Manfred Bächler mit einem Begrüssungssekt.
Am Ufer des Teiches lassen wir uns nieder. «Unsere Zirkuswagen sollen als Nester der Geborgenheit dienen. Damit unsere Gäste umso unbeschwerter diese Weiten erkunden können», kommentiert Katarzyna Leszczynska meine Blicke in die Ferne. Für sie, die in Podlachien geboren ist, in Warschau studiert und in die Schweiz geheiratet hat, sei diese Landschaft Ausgangspunkt geblieben, was immer sie auch unternehme im Leben. Und ihr Mann Manfred Bächler, der aus dem schweizerischen Plaffeien im Sensebezirk stammt, erzählt, wie ihn die Landschaft in Bann geschlagen hätte, seit er vor 20 Jahren die erste Reise hierhin durchgeführt hatte. «Dann sahen wir das Inserat. Ein Zirkus wollte seinen Direktionswagen verkaufen. So fing es an mit unserem Reisebüro. Wir haben es nach den Europäischen Bisons getauft, die im Urwald leben: Wisent.»
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Schutzmittel auf. An Weidenruten werden Würste gegrillt. Im Pavillon spielt eine Kammermusik Chopin. Und wen jetzt das Gefühl beschleicht, schon einmal hier gewesen zu sein, der braucht nur ganz wenig Bimber, die polnische Version selbst gebrannten Schnapses, damit ihn dieser Frieden eines lauen Abends zur Erkenntnis trägt: «Hier war ich immer schon!»
Durch die grüne Lunge PolensEine halbe Stunde Autofahrt vom Zirkuswagen entfernt liegt die Biebrza, das grösste Sumpfgebiet Mitteleuropas. Die
der Biebrza auf Dauer mehr bringt als ihre Ausbeutung.»
Plötzlich hebt er sein grünes Fernglas ans Auge. «Dort, siehst du den?» Er zeigt in Richtung eines Tümpels. Das Laienauge erkennt nichts – ausser einer Lache, umgeben von Steppengras. Aber jetzt, als wäre
Strassen ziehen sich von Horizont zu Horizont. Aber «es lohnt sich, langsam zu fahren», betont Artur Wiatr, 42, Biologe, Förster und Führer durch die «Grüne Lunge Polens», wie er die Biebrza nennt. Ich sehe die Bäume in den Alleen sich wiegen, folge mit dem Blick den Bächen, die sich durch Sandböden davonwinden, oder beobachte in einem Dorf Frauen, Männer, Kinder vor einem Kreuz am Wegesrand stehen. Durchs offene Autofenster kann ich das hundertstimmige Rosenkranz gebet hören. «Gegrüsset seist du Maria, voll der Gnaden …»
Artur Wiatrs ausgefahrener Arm das Zeichen zum Einsatz gewesen, schiesst ein Vogel aus dem Grund, weisser Bauch, farbiges Gefieder, «Der Kampfläufer. Das Wahrzeichen der Biebrza. In einem Schwarm von zehntausend dieser Vögel findest du keinen, der dem andern gleicht.»
Artur Wiatr lotst mich auf eine kleine Erhebung. Mit einer Armbewegung umreisst er das 1000 Quadratkilometer grosse Schwemmland. So unberührt diese Bühne für 250 Brutvogel und 900 Pflanzenarten daliegen mag, die Boten der europäischen Landwirtschaft haben sie längst erreicht. Immer mehr Bauernhöfe am Rand schliessen sich zu grossen Gütern zusammen. Kaufen grosse Maschinen. Brauchen grosse Flächen. Schwemmland wird drainiert. Artur Wiatr: «Unsere Hoffnung ruht auf dem sanften Tourismus. Er zeigt den Bauern, dass der Schutz
Mitten durch Wald und Sumpf führt, leicht erhöht, eine holprige Strasse. Im 19. Jahrhundert vom russischen Zaren für militärische Zwecke angelegt, ist sie heute die Paradestrecke, um Elche zu beobachten. «Rund 500 unserer Majestäten leben hier», sagt Artur Wiatr. «Doch ich kann dir nichts versprechen. Um einen aus der Nähe zu sehen, brauchen wir Glück.»
Bei einer Lücke zwischen den Bäumen halten wir schliesslich an. Und tatsächlich: Durch Artur Wiatrs Fernglas lässt sich weit draussen im Sumpf ganz allein ein Elch erkennen.
Mateusz Szymura zeigt Geheimnisse des
Bialowieza-Urwalds.
In den Biebrza-Sümpfen leben an die 500 Elche.
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Rot getüncht legt sich der Himmel auf das dampfende Land. Artur Wiatr wird je schweigsamer, je dichter die Bäume vorüberziehen. «Stopp», zischt er plötzlich. «30 Meter zurück. Langsam!» Er lässt das Seitenfenster runter. Jede Bemerkung, jede Frage, unterdrückt er mit dem Zeigefinger an seiner Lippe: «Dort, hinter dem Busch», flüstert er. Ich sehe nur Blätter, Zweige und moosige Stämme. Es braucht den Abendwind, Zweige, die sich bewegen, eine Lücke zwischen den Blättern, dass sich aus dem Braun und Grün und Grau Konturen schälen: ein langes Gesicht, dunkle Augen, grosse Ohren. Reglos verharrt das Tier vor uns, bis ein Luftzug den Vorhang wieder schliesst.
Zum Abendessen bringt mir Henia Toczylowski Wildschweinragout, geba
Lieferwagen hierherfindet. Bächler öffnet den Zirkuswagen, ich staune. Noch grösser als meine erste Wohnung auf Rädern, hätten in dieser gut sechs Leute Platz: zwei Schlafzimmer übereinander, im Wohnraum ein ausziehbares Futonsofa, lichtdurchflutet der ganze Raum, und auch hier eine erlesene Ausstattung, RevoxStereoanlage inklusive.
ckene Kartoffeln und Gurkensalat in den Zirkuswagen. Wieder nichts mit Kochen! Dafür mache ich ein Feuerchen im Ofen, und als ich im Bett zwischen den Kastagnetten der Störche einen Vogel den Anfangstakt von Beethovens Fünfter pfeifen höre, weiss ich: Das muss die Goldammer sein. Artur Wiatr hats mich gelehrt.
Abendessen mit Sicht auf den UrwaldZwei Autostunden von Pentowo Richtung Osten liegt der Weiler Pasieki am Rande des BialowiezaUrwalds. Nur noch drei Kilometer fehlen bis zur weissrussischen
Diesmal ist mir das Kochen erlaubt. Zum Abendessen lade ich meine Gastgeber von WisentReisen ein. Es gibt gefüllte Paprika mit reichhaltiger Gemüsebeilage. «Wo sonst auf diesem Kontinent lässt sich zur Aussicht auf einen Urwald dinieren?», sinniert Manfred Bächler danach zu Kaffee und Kuchen beim Blick auf den grü
Grenze. Vor geduckten Häusern sitzen schwarz gekleidete Frauen. Obstbäume, Kopfweiden, Birken und Büsche halten den Streifen Steppenland zurück, der die Siedlung vom Wald trennt. Hier steht mein zweites Feriendomizil auf Rädern, gleich hinter dem Landhaus, das Katarzyna Leszczynska und Manfred Bächer über weite Teile des Jahres bewohnen und auch vermieten.
Manfred Bächler empfängt mich vor dem Haus, während seine Frau noch mit dem Lebensmittelverkäufer am Gartenzaun verhandelt, der einmal am Tag mit seinem
nen Wall, der sich keine 500 Meter entfernt gegen die Dämmerung stemmt. Es ist, als ob Europa sich mit einem letzten Seufzer ausstreckte, bevor es den Weiten des Ostens erliegt. Mitternacht rückt näher schon. Im Fackelschein zuckt die Nacht und schickt uns ihre Geräusche vom Wald herüber. Manchmal ein Röhren, öfter ein entferntes Heulen, zwischendurch immer wieder ein lang gezogener Ruf und zum Echo das Klopfen des Spechtes.
Im Zirkuswagen flackert durchs runde Fenster ein letzter Schein über Täfer und Wände. Dann wogt der Wald heran, der Zirkuswagen ist eine Arche, und ich schaukle auf sanften Wellen durch das grüne Meer.
In der Heimat der europäischen BisonsEin paar Tage später bringt mich ein Ausflug ins 15 Kilometer von Pasieki entfernte Bialowieza, dem Hauptort der Gegend. Das touristisch herausgeputzte Städtchen ist Ausgangspunkt für geführte Exkursionen
Taufessen im Restaurant Tejsza in Tykocin.
Die Bäuerin treibt ihre Kuh von der Weide zurück
in den Stall nach Pasieki.
Diese Seenlandschaft haben Biber im Bialowieza-Urwald angelegt, sie erstreckt sich über eine Länge von 20 Kilometern.
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in den gleichnamigen Urwald, der 450 Wisenten Heimat bietet. Schmucke Holzhäuser, rote Basilika mit Zwiebeltürmen, Schlosspark, Museum, Zoo, Postgebäude, und fertig ist die einzige Urwaldstadt Europas. Mateusz Szymura, 33, begrüsst mich im grünen Förstergewand am Eingangstor zum Unescogeschützten Gebiet: «Willkommen im letzten Flachlandurwald Europas». Der Forstingenieur amtet als einer der Führer, ohne die hier niemand weitergehen darf.
Leise lüftet er ein paar Geheimnisse: «470 Wisente leben in unserem Wald nebst weiteren 59 Säugetierarten. Und noch immer werden jedes Jahr neue Insektenarten entdeckt.» Dass 60 Prozent aller Lebewesen des Waldes von Totholz leben, habe ich auch noch nicht gewusst. Das Schutzkonzept sei ganz einfach: Man mache buchstäblich nichts. Wo der Blitz einschlägt, werde nicht gelöscht, was überschwemmt wird, müsse von alleine wieder trocken werden, und was zu wenig Wasser findet, könne nur auf den nächsten Regen hoffen. «Kein kranker Baum wird gefällt, keine Art vor dem Aussterben bewahrt und keine an der Vermehrung gehindert. Wir machen einfach rein gar nichts.»
Auf einem Rundpfad schleiche ich hinter Mateusz Szymura her. Um uns ein Summen und Surren, Quäken und Zirpen.Hoch oben dringen Lichtbündel durch das Grün aus Blättern und Nadeln. In Nischen harrt dunkel die Ewigkeit. Und wenn ich ganz meinem Gehör traue, lässt sich der windgetriebene Choral vernehmen.
Eine SommermelodieDie Abendsonne färbt alles schon in ihr Licht, als ich mich auf den Weg zurück nach Pasieki mache. Vor dem Weiler fährt eine alte Frau auf ihrem Fahrrad durch die Pappelallee. Die Pedalen quittieren jede Umdrehung mit einem Quietschen. Ihre linke Hand umklammert den Lenker, in der anderen hält sie einen Stock. Neben ihr her trottet eine Kuh. Erst da ich fast auf gleicher Höhe bin, gibt sie die Fahrbahn frei. Vor dem schönsten blauen Holzhaus sitzt ein Junge, blond wie Steppengras im Sommer. Er übt Cello. Das Instrument schmiegt sich an den schmächtigen Körper. Finger drücken Saiten. Hand lässt Bogen streichen. Eine leise Melodie zieht durch die Luft bis zum Zirkuswagen. Was für ein Sommer!
100 km
CH
D
Polen
Bialowieza-Nationalpark
PODLACHIENGdansk
Lodz
BialystokTykocin
WARSCHAU WEISSRUSSLAND
UKRAINE
RUSSLAND LITAUEN
SLOWAKEI
POLEN
OSTSEE
➽ Podlachien – Grünes Ferienland in Polens Osten
Anreise: Schlafwagen Ba-sel–Warschau (16,5 Std.), weiter bis Bialystok (2 Std.). Kosten etwa 1000 Fr. für eine 4-köpfige Familie hin und zurück. Flug mit LOT oder Swiss ca. 350 Fr. p. P.Bialowieza-Urwald: Der letzte Flachlandurwald Euro-pas erstreckt sich in Polen über 10 500 ha. Die Heimat der Wisent-Büffel ist von der Unesco geschützt. Storchendorf Pentowo: Der Gutshof neben dem Städtchen Tykocin mit dem Zirkuswagen von Wisent-Reisen gehört zum Netz «Europäische Storchen-dörfer» der internationalen Naturschutzorganisation EuroNatur, die sich der Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt widmet. www.euronatur.orgUnterkünfte: Die gemüt-liche Pension Wejmutka in der Urwaldstadt Bialowieza. www.wejmutka.plHistorisches Försterhaus
und Zirkuswagen von Wi-sent-Reisen im Bialowieza-Urwald. www.wisent.ch Essen: Restaurant Carska im detailgetreu renovierten ehemaligen Zarenbahnhof von Bialowieza. Traditionelle Küche. Bietet auch Zimmer in den Nebengebäuden an. Besonders reizvoll die Sui-ten im alten Wasserturm. www.restauracjacarska.pl Weitere Angebote: Kanu-fahrten, Fahrradtouren, Ex-
kursionen mit Pferden, Bal-lonfahrten. Eine Woche im Zirkuswagen (4 Pers.) kostet inkl. Transfer ca. 1030 Fr. Alle Angebote über Wisent-Reisen: 043 333 25 25 www.wisent.ch Allgemeine Auskünfte: Poln. Fremdenverkehrsamt Wien, +43 222 524 71 91 www.wien.polemb.net
Diese Reportage wurde unterstützt von Wisent-Reisen.
Wo schon der Zar ins Schwärmen kam
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