micronews nov. 2013
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microNewsAusgabe November 2012
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Mitteilungen aus der Mikrotechnologie-Initiative Zentralschweiz Ausgabe November 2013
centre suisse d’électroniqueet de microtechnique
Medela: Rasantes Wachstum
CSEM: Innovation für die Landwirtschaft
Innovations Transfer Zentralschweiz: Förderung Additive Fertigung
SCHURTER: Innovationspreis gewonnen
microNews
microNews Ausgabe November 2013
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Seit über zehn Jahren erarbeitet das CSEM in der Zentralschweiz Lösungen für die Industrie. Was erwarten wohl technisch interessierte Partner und potentielle Kunden von einer Firma mit dem Namen: «Cen tre Suisse d’Electronique et de Microtechnique»? Was verbinden sie mit den Stichworten Elektronik und Mikrotechnologie?Vielleicht sind es Bilder vom Silicon Valley, von Experten in hochtechnisierten Reinräumen, die mit aufwendiger Technik Siliziumwafer prozessieren, Chips designen und kleinste Schaltkreise integrieren. Dort werden Grundlagen erforscht und nutz bar gemacht. Diese Vorstellung ist nicht falsch. So produziert das CSEM in Neuchâ tel für die Uhrenindustrie SiliziumTeile, hochpräzis aus Wafern geätzt. Hier ermöglicht die Mikrotechnologie Innovationen – in diesem Fall für die Hersteller klassischer, mechanischer Uhren. Übrigens können auch die Zentralschweizer Firmen von den Technologien aller CSEM Standorte profitieren. Wo sich eine bestimmte Kompetenz befindet, ist sekundär.
Zurück zur Eingangsfrage. Ein Schwerpunkt im CSEM Zentralschweiz ist die Mikrorobotik. Was stellen sich unsere Partner also unter «Mikrorobotik» vor? Möglicherweise sind es hier Bilder von mikroskopischen Kleinstmaschinen, die Pille, die durch den Körper navigiert, oder ein insektenhaftes Flugobjekt. Auch solche Themen gibt es – zum Beispiel bei unseren Partnern an den technischen Hochschulen. Wir stehen mit ihnen im engen Kontakt.Die Mikrotechnologie ist aber nicht auf das «verrückte», «teure» oder auf «HighTech» beschränkt. Sie lässt sich viel breiter anwenden. Die Mikrorobotik erfordert zum Beispiel clevere Ansätze in der Systemregelung: Reibung und Hysterese sind bei Manipulationen im Mikrometerbereich kritisch. Eine robuste Lösung für solche Prozesse eröffnet auch Potential in anderen Anwendungen. So werden Technologien der Mikrorobotik schon lange in industriellen BetonspritzRobotern eingesetzt. CSEM lieferte die Regelalgorithmen und die Steuerung. Ähnlich ist es in einer
aktuellen Zusammenarbeit mit der Firma ATP Hydraulik. Hier half das CSEM, einen neuartigen Stelzentraktor zu regeln. Dazu Näheres in dieser Ausgabe. Meine Botschaft an Sie, geschätzte Leser: Das CSEM ist möglicherweise auch für – im besten Wortsinne – bodenständige Unternehmungen ein interessanter Partner. Zögern Sie nicht, mit Ihren Ideen auf uns zuzukommen. Unsere Mission ist es, die Industrie in der Schweiz zu unterstützen. Für Ihr Anliegen haben wir immer ein offenes Ohr. Mikro und Makrotechnologie können dabei voneinander profitieren. Auf eine spannende Zusammenarbeit freuen wir uns.
Philippe Steiert Direktor CSEM Regionalzentren Leiter CSEM Zentralschweiz
Editorial
Inhalt 3 Medela: Rasantes Wachstum dank Forschung und Innovation
4 CSEM: Innovationen für die Landwirtschaft
6 Innovations Transfer Zentralschweiz: Förderung Additive Fertigung (AF) in der Zentralschweiz
7 SCHURTER: Mit der MGASSicherung diesjährigen Innovationspreis gewonnen
8 News
Das Editorial wird abwechselnd von Philippe Steiert, Leiter CSEM Zentralschweiz, und Bruno R. Waser,
Delegierter VR MCCS AG, geschrieben.
microNewsMedela
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Rasantes Wachstum dank Forschung und Innovation
CARAG: Engineering für die MedizintechnikDie CARAG gehört wie die Medela zur Olle Larsson Holding. Als voll auf die Medizintechnik fokussiertes Ingenieurbüro bietet sie ihre Dienstleistungen Ärzten, Unternehmen und Investoren an. Das breite Knowhow umfasst Technikfelder von der Materialwissenschaft über die Mikromechanik und die Elektrotechnik bis zur Software. Hinzu kommen Erfahrung nicht nur mit Entwicklung und Prototypenbau, sondern auch mit klinischen und präklinischen Prüfungen, Qualitätsmanagement und Zulassungsverfahren. Möglich macht es ein interdisziplinäres Team, zu dem ETH Absolventen genauso gehören wie Mediziner. Insgesamt 20 Mitarbeiter sind für CARAG tätig: «Wir sind gross genug, um alle notwendigen Kompetenzen bei uns zu haben, aber klein genug, um agil zu sein», kommentiert CARAG CEO Jérôme Bernhard. Neben der Auftragsentwicklung und der Durchführung von DueDiligencePrüfungen im Auftrag von Investoren arbeitet CARAG auch an eigenen Projekten. Die Grundidee stammt dabei oft von Ärzten. CARAG entwickelt die Ideen auf eigene Rechnung weiter und verkauft oder lizenziert die marktreife Technologie schliesslich an ein anderes Medizintechnikun ternehmen. Ein Beispiel zeigt, welche verblüffenden Lösungen das CARAGTeam entwickeln kann. Das Team entwickelt ein Implan tat, mit dem sich ein angeborenes Loch in der Herzscheidewand minimalinvasiv verschliessen lässt. Es wird das erste Implantat dieser Art sein, dessen Gerüst vom Körper abgebaut wird, wenn es von körpereigenen Zellen überwachsen ist und somit seine Aufgabe erfüllt hat.
Autor: Stefan Kyora,Journalistenbüro Niedermann
Weitere Informationen:www.medela.com / www.carag.com
Michael Larsson, VRPräsident MedelaGruppe
«Wir investieren jedes Jahr beträcht liche Mittel in die Grundlagen forschung im Bereich Stillen.»
Grundlagenforschung im Bereich Stillen», erklärt er. Die enge Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern ist einzigartig im Tätigkeitsgebiet der Firma. Zudem verfügt Medela über die notwendigen Ressourcen, um die Erkenntnisse auch umzusetzen. Neben der eigenen Entwicklungsabteilung ist dies vor allem eine nach den Erfordernissen der Medizintechnik zertifizierte und kontrollierte Produktion.
Bereich der medizinischen VakuumTechnologie tätig. Im Unternehmensbereich «Health care» werden chirurgische Absaugpumpen sowie auf Vakuumtechnik basierende Therapielösungen entwickelt und hergestellt. Als Wegbereiter hat Medela mit «Thopaz» mit grossem Erfolg das weltweit erste digitale Gerät für die Thoraxdrainage auf den Markt gebracht. Medela wächst seit Jahren stark «Wichtige Erfolgsfaktoren sind unsere Nähe zur
Die Olle Larsson Holding, zu der die MedizintechnikUnternehmen Medela AG und CARAG gehören, ist vor kurzem als Aktionär zum MCCS gestossen. Die Medela AG ist in der Zentralschweiz sehr bekannt. Trotzdem dürfte erst der Kauf von 48'000 Quadratmetern Land im Luzernischen Perlen bewusst gemacht haben, wie gross Medela heute ist: 2012 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 429 Millionen Franken. Mit wenigen Ausnahmen werden sämtliche Produkte von Medela in der Zentralschweiz hergestellt. 300 der weltweit 1400 Angestellten arbeiten hier. In Perlen werden nun in den kommenden Jahren Produktion, Lager und Logistik zentralisiert. Die Neubaupläne sind ein Bekenntnis zum Standort Zentralschweiz, genauso wie die Mitgliedschaft der OLH im MCCS. Das Unternehmen verdient sein Geld hauptsächlich mit Produkten rund ums Stillen. Die Firma verfügt über eine umfassende Produktpalette für den Einsatz im Spital ebenso wie zu Hause. Daneben ist Medela seit fast 50 Jahren auch im
Grundlagenforschung und die Entwicklung innovativer Produkte auf dieser Basis», sagt Medela CEO Renate Schreiber. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele. 2011 gewann der Muttermilchsauger »Calma» den Innovationspreis an der Kind&Jugend, der wichtigsten Leitmesse der Branche. Dem «Calma» liegt die wissenschaftliche Erkenntnis zugrunde, dass Babys beim Saugen an der Brust ein Vakuum erzeugen, damit Milch fliesst. Genau dies verlangt auch Calma, während bei anderen Schoppen die Milch ohne Anstrengung fliesst. Beim Calma wechselt das Kind daher einfacher zwischen Schoppen und Brust hin und her. Die grundlegenden Erkenntnisse für Calma wie für viele andere Produkte im Unternehmensbereich Stillen stammen von der University of Western Australia. Diese enge Zusammenarbeit entstand Mitte der 1990er Jahre auf Initiative von Michael Larsson, Verwaltungsratspräsident der Me dela Gruppe und neu auch Verwaltungsrat des MCCS. «Wir investieren jedes Jahr beträchtliche Mittel in die
microNews Forschung und Entwicklung
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Innovationen für die LandwirtschaftOHARD – das ist der Name für einen völlig neuen Traktor in der Landwirtschaft und für Innovation aus der Zentralschweiz. Hierbei war die Firma Hinterland International AG in Hüswil führend. Unterstützt durch die Initiative «Neue Regionalpolitik» bildete sie ein Konsortium aus Firmen der Region, welche das Projekt realisierte.
Was also ist der OHARD? Die Abbildung zeigt es: Ein Traktor auf zwei Rädern, der durch hydraulische Stützen ausbalanciert wird und so für einen Hangausgleich sorgt. Durch diesen Mechanismus kann die Maschine sehr variabel im unebenen Gelände oder an steilen Hängen mit bis zu 30% Neigung arbeiten. Sowohl die Höhe der einzelnen Stelzen als auch die Spurbreite sind unabhängig voneinander einstellbar. Das Gefährt hat durch seinen innovativen Antrieb einige Vorteile: Durch die schlanke Bauweise der Haupteinheit kann der Traktor zum Beispiel zwischen den Rebreihen im Weinberg fahren. Am Gerät lassen sich Instrumente zur Pflege der Pflanzen oder zur Auflockerung des Bodens anbringen. Mehrere Arbeitsgänge können sogar in einer Durchfahrt ausgeführt werden. Dadurch, dass die Fahrspur des Traktors mittig zwischen den Rebstöcken verläuft, werden auch die Wurzeln der Pflanzen kaum durch Druck belastet. Der OHARD wurde bereits auf Landwirtschaftsmessen ausgestellt.
Was hat das CSEM mit dieser Entwicklung zu tun? An das CSEM wurde ein Unterauftrag von der ATP Hydraulik AG aus Küssnacht am Rigi vergeben. Das Hauptziel: Die aktive Regelung der Stützstelzen. Das CSEM hatte bereits einige Erfahrungen in der Steuerung grosser Maschinen. So regelt zum Beispiel eine Steuerung vom CSEM die Hydraulik für industrielle Betonspritzroboter. Die technischen Herausforderungen sind bei solchen Aufgaben – hier Betonspritzen im Tunnel, dort Fahrt eines Traktors im Feld – im Detail un terschiedlich aber prinzipiell ähnlich: Die Ma schinen werden unter harten Umweltbedingungen eingesetzt. Dabei sind die Sen soren zur Kontrolle der Regelung starken Störungen ausgesetzt. Motorvibra tionen, Nässe, Verschmutzungen und Temperaturschwankungen beeinflussen Mes sergebnisse und müssen entsprechend berücksichtigt werden. Des Weiteren zeigen die hydraulischen Systeme ein verzögertes Ansprechverhalten. Derartige Totzeiten sind eine Herausforderung im sicherheitskritischen Betrieb. Sie erfordern durchdachte Rege
lungsalgorithmen – einfache PIDRegler reichen hier oft nicht mehr aus. Das wichtigste: Menschen arbeiten in und mit solchen Maschinen. NullFehler Toleranz ist hier gefordert. Sicherheit hat oberste Priorität. Nicht zuletzt müssen dem Operator intuitive und benutzerfreundliche Schnittstellen zur Kontrolle des Gefährts an die Hand gegeben werden. Diese Erfahrungen konnte das CSEM im Projekt OHARD einbringen.Herzstück und grösste Herausforderung war die aktive Steuerung der hydraulischen Stützen für den Betrieb in unterschiedlichen Geländesituationen. Hier kommt ein spezieller Ansatz der Vereinigung unterschiedlicher Sensorsignale – die SensorFusion – zum Tragen: Redundante oder komplementäre Sensordaten werden registriert, dann gewichtet, gefiltert und so zu einem plausiblen Datensatz für die Regelung aufgearbeitet. Beispielsweise werden in der Fahrzeugnavigation die Position, Richtung und Geschwindigkeit mit einem GPSSensor bestimmt. In einem Tunnel weicht man dann aber auf odomet
Durch aktive Regelung von Stützstelzen lässt sich der zweirädrige Traktor im unwegsamen Gelände stabilisieren.
Philipp Schmid vom CSEM zeigt auf dem Prüffahrzeug bei der ATP vollen Einsatz beim Testen neuer Regelungsalgorithmen.
microNewsForschung und Entwicklung
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rische, antriebsgebundene Messungen aus. Bei dem Traktor werden die Lagedaten von einem Inertialsensor (auch Inertial Measurement Unit, IMU) registriert. Die IMU misst Beschleunigungen und Winkelgeschwindigkeiten in allen drei Raumrichtungen. Die Messdaten sind aber durch Störeinflüsse fehlerbehaftet: Vibrationen durch Dieselmotor oder auch Beschleunigungsspitzen durch unebenen Untergrund sind dem Signal überlagert. Durch KalmanFilterung werden diese Stö rungen weitgehend eliminiert, und die eigentliche Zielgrösse der Kippwinkel des Traktors wird zuverlässig bestimmt. Zusammen mit Wegmesssystemen an den hydraulischen Stelzen sowie den Druckwerten in den hydraulischen Antriebssträngen wird die Regelung der Stützen realisiert. Im weiteren Verlauf der Zusammenarbeit wurde die Steuerung ausgiebig getestet. Hierbei zeigte sich, dass insbesondere das Reibungs und Gleitverhalten der hydraulischen Stützen regeltechnisch gesondert zu berücksichtigen ist. Die Regelung wurde im Zusammenspiel zwischen theoretischer Modellierung und der Verfeinerung im Test betrieb stabilisiert. Die komplette Software für die Algorithmen wurde auf einer Standard SPS für Fahrzeuge implementiert.Die Entwicklungen im Projekt zeigen, wie breit das Einsatzgebiet von fortschrittlicher Steuerungstechnologie in der Robotik und der Antriebstechnik heutzutage ist.
Autor: Philipp Schmid, Senior R&D EngineerAlexander Steinecker, Business DevelopmentWeitere Informationen: www.csem.ch / www.ohard.ch
Ein Traktor mit Stelzen. Der OHARD fährt zwischen den Rebstöcken eines Weinberges und wird durch hydraulische Stützen stabilisiert (Foto siehe www.ohard.ch).
Technische Daten OHARD
Dieselmotor Deutz mit Partikelfilter Leistung 90kW
Fahrantrieb Stufenlos, vollhydrostatisch
Zulässiges Gesamtgewicht 7000 kg
Gesamtlänge, -höhe 4510 mm / 3850 mm
Gesamtbreite, min-max einstellbar 2580 mm – 5050 mm
Geschwindigkeit max. (Strasse) 30 km/h
Geschwindigkeit Arbeitsmodus 0 – 12,5 km/h
Maximale Hangneigung 30%
Weiteres Drehbarer Führerstand Joystick für Fahrzeugsteuerung Multifunktionsdisplay
microNews Innovations Transfer Zentralschweiz
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Förderung Additive Fertigung (AF) in der Zentralschweiz
Die Additive Fertigung (AF), umgangssprachlich als 3DDruck bekannt, hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Die aktuelle Entwicklung der Additiven Fertigung ist gekennzeichnet durch verbesserte Fertigungsqualität und sinkende Investitionskosten für Geräte. Für die verschiedensten Anwendungsbereiche entstehen neue Möglichkeiten. So können Produkte inzwischen mit unterschiedlichen Materialien, wie zum Beispiel Kunststoffe, Metalle, «Sandstein» und Keramik additiv erstellt werden. Dabei sind die Pro duktionskosten unabhängig von der Komplexität des Objekts, und verschiedene Ob jekt varianten können günstig hergestellt werden. Weitere Vor
teile sind eine geringe Vorlaufzeit bis zur Produktion sowie geringerer Materialverbrauch im Vergleich zu gängigen Produktionsverfahren. Durch diese neuen Fertigungstechniken und prozesse eröffnen sich für Unternehmen neue Prozess und Verarbeitungsmöglichkeiten und eventuell sogar neue Geschäftsfelder. Auf der Basis eines von der Druckerei Kälin AG (Einsiedeln), Dr. Hansjörg Dietz (ETH Zürich), InnovationsTransfer Zentralschweiz und dem Technologiezentrum Schwyz organisierten Workshops, wurde in der Zentralschweiz ein Cluster zur Additiven Fertigung (AFC) lanciert. Der Cluster soll KMUs verschiedener Branchen darin unterstützen, sich mit den neuen Möglichkeiten der AF auseinanderzusetzen, um Prozess und Verfahrensoptimierungen in ihren Betrieben auszuloten.Der AFC verfolgt darüber hinaus das Ziel, Wissen im Bereich der AF mit Unternehmen zu teilen, sei dies über Referate, In
Additive Fertigung: Schichtweiser Aufbau von Strukturen
formationsveranstaltungen, Schulungen oder individuelle Beratungen. Es soll ein Netzwerk von KMU entstehen, welche die Additive Fertigung im Rahmen ihrer Tätigkeit einsetzen oder in Zukunft einsetzen möchten. Der AFC ist aktuell in der Konzeptions bzw. Aufbauphase. Die Webseite www.afcluster.ch bietet erste Informationen über anstehende Veranstaltungen in der Region und zu relevanten Themen im Bereich der Additiven Fertigung. Interessierte Firmen können sich bei Hansjörg Dietz info@afcluster.ch melden.
microNewsSCHURTER AG
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SCHURTER beweist ihre Innovationskraft und gewinnt den diesjährigen Innovationspreis der IHZ.Er ist der erste, älteste und traditionsreichste Unternehmenspreis in der Zentralschweiz und wird jährlich für innovative, einzigartige Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse verliehen: Der Innovationspreis der Industrie und Handelskammer Zentralschweiz (IHZ). Dieses Jahr geht der Preis an SCHURTER, welche sich mit ihrer neu entwickelten SpaceSicherung gegen weitere 21 Bewerber durchsetzen konnte.
Das Gewinnerprodukt an sich ist auf den ersten Blick eher unscheinbar, denn Sicherungen agieren im Hintergrund. So schützen sie Geräte auf der ganzen Welt bei Fehlerfällen wie Kurzschlüssen und Über lastungen. Das Einsatzgebiet der von SCHURTER entwickelten Sicherung MGAS fällt da schon grösser aus, es reicht sogar bis ins Weltall: Die Produktneuheit wurde durch die Europäische Raum fahrtbehörde ESA zertifiziert und entspricht somit den strengen Raumfahrtrichtlinien. Denn um im Weltraum zu funktionieren, muss die Sicherung auch entsprechend extraterrestrischen Anforderungen genügen: Absolute Dichtigkeit, Vakuumfähigkeit und Temperaturresistenz sind dabei nur einige der Ansprüche, welche an die Komponente gestellt werden. Auch eine sehr schnelle und präzise Funktionsweise sowie eine hohe Resistenz gegen starke Kräfte und Vibrationen sind Anforderungen, die es zu erfüllen gilt. Diese in der lediglich 3.2 Milli meter langen und 1.55 Millimeter breiten Sicherung umzusetzen verlangte von den Entwicklern viel Kreativität und Innovationskraft, auch im Bereich der Produktionsprozesse und bei der Qualifikation. Basierend auf der SCHUR TER Sicherung MGA, welche sich im Bereich der kommerziellen Anwendungen bereits etablieren konnte, entwickelte SCHURTER so die MGAS für den Einsatz in der Raumfahrt. Damit ist SCHURTER der einzige europäische Hersteller, dessen Sicherung sämtliche Auflagen erfüllt. Heute wird die MGAS als passives Schutzelement in Satelliten der ESA und der China Academy of Space Technology (CAST) eingesetzt.
Die Beharrlichkeit und Ausdauer im Entwicklungsprozess lohnt sich für SCHURTER gleich mehrfach: Nebst der Ehrung ihrer Leistung durch den Innovationspreis der IHZ etablierte sich SCHURTER mit der MGAS in der Raumfahrtbranche unlängst als qualitativ hochstehender Lieferant und vertrauensvoller Partner. Davon profitiert das gesamte Unternehmen, aber auch die Region: Die anspruchsvollen Prozesse und Produktionsverfahren sichern
den Produktionsstandort Luzern und mit ihm wichtige Arbeitsplätze in der Zentralschweiz. Damit dies auch in Zukunft so bleiben wird, arbeitet SCHURTER bereits daran, diese Beziehung weiter zu stärken: In Zusammenarbeit mit der ESA entwickelt SCHURTER die MGAS aktuell für höhere Nennströme weiter.
Weitere Informationen unter: www.schurter.ch/Unternehmen/News
microNews Ausgabe November 2013
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Impressum
Auflage: 2800 Exemplare
Herausgeber: Micro Center CentralSwitzerland AG, Postfach 730, 6060 Sarnen 2
Redaktion/Konzept: Bruno R. Waser, MCCS AG
Foto Titelseite: SCHURTER AG
Gestaltung und Druck: von Ah Druck AG, Sarnen
Copyright: MCCS AG
Adressänderungen: Fax 041 349 50 61 / EMail: info@mccs.ch
Aktionäre Micro Center Central Switzerland AGCelfa – Folex AG, Seewen Credimex AG, AlpnachCSEM SA, Neuchâtelelfo ag, SachselnGerresheimer AG, Küssnacht Komax AG, Dierikon Leister AG (mit Axetris AG), Kägiswil maxon motor ag, Sachseln Obwaldner Kantonalbank, Sarnen Olle Larsson Holding AG (mit Medela AG + CARAG), Zug Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Roche Diagnostics AG, Rotkreuz Rosen Swiss AG, StansSika Manufacturing AG, Sarnen Schindler Aufzüge AG, Ebikon Schurter AG, Luzern Trisa AG, Triengen Ulrich & Hefti AG, Alpnach
Veranstaltungskalender
microTalk zum Thema Innovative Strömungs- sensorik für aerodynamische EffizienzMontag, 2. Dezember 2013 CSEM Zentralschweiz, Alpnach› Info: www.mccs.ch/veranstaltungen› Anmeldung: alpnach@csem.ch
microDay 2014Donnerstag, 20. Mai 2014, 9.00–17.00 UhrKKL Luzern› Info: www.microday.ch
weitere Hinweise zu aktuellen Veranstaltungenfinden Sie auf den Websites www.mccs.ch/veranstaltungen www.csem.ch/events
News
IHZ-Innovationspreis für SCHURTER AGDie SCHURTER AG hat für ihre HightechSicherung MGAS den Innovationspreis 2013 der Industrie und Handelskammer Zentralschweiz erhalten. «Die Schurter AG hat sich durch die Entwicklung der MGASpaceSicherung als qualitativ hochstehender Lieferant und vertrauensvoller Partner etabliert und dem Unternehmen so neue Geschäftsfelder eröffnet», heisst es in der Begründung der IHZ.› Artikel Seite 7
Erfolg für das CSEM in EuropaDas CSEM Zentralschweiz wird das Projekt ACTION koordinieren. In diesem Projekt, welches am 1. Oktober 2013 startete, werden von mehreren europäischen Partnern völlig neuartige medizinische Implantate entwickelt und getestet. Diese Implantate werden dauerhaft im Körper eingesetzt und sollen mit optischer Anregung Nervenzellen stimulieren. Einsatzgebiet ist zum Beispiel die Wiederherstellung oder Verbesserung des Hörvermögens bei zerstörten Haarzellen. Heutige Behandlungen basieren auf implantierten Elektroden. Von Implantaten mit optischer Anregung verspricht man sich Qualitätsvorteile, da sich die Signale örtlich scharf begrenzen lassen und ein Übersprechen der Signale vermieden wird. Ein wichtiges Forschungsthema ist hier die Entwicklung von Prozessen zur biokompatiblen Kapselung dieser Implantate: Die mikrooptischen Elemente müssen vom Körper strikt getrennt werden und nur wenige zulässige Materialien dürfen mit Gewebe in dauerhaften Kontakt stehen. Das CSEM Zentralschweiz wird hier mit seiner Kompetenz im MicroPackaging zu einer integrierten Lösung beitragen. Das Projekt wird über 36 Monate laufen.
Teilnahme im EU Projekt BIOFOSDas CSEM Zentralschweiz wird als eines von 10 Europäischen Partnern im Project BIOFOS beteiligt sein, welches am 1. November 2013 startet und auf 36 Monate ausgelegt ist. In BIOFOS soll ein portabler und wiederverwendbarer optischer Biosensor entwickelt werden, um bei Lebensmitteln vor Ort eine Qualitätsanalyse vornehmen zu können. Heutige Verfahren für die Qualitätsanalyse von Lebensmitteln basieren auf komplexen, grossen und teuren Laborgeräten, d.h. die Analyse findet nicht vor Ort statt. Dadurch können nur vereinzelte Stichproben genommen werden und es ergibt sich eine mehrtägige Verzögerung der Analyseergebnisse. Durch den in BIOFOS angestrebten portablen, wiederverwendbaren und dadurch kostengünstigen Sensor könnten diese Nachteile behoben werden. BIOFOS vernetzt Partner aus Griechenland, den Niederlanden, Frankreich, Spanien und der Schweiz. Das CSEM Zentralschweiz bringt in dieses Projekt seine Kompetenz in der Mikrofluidik und Probenvorbereitung ein und ist für die drei verschiedenen Vorstufen verantwortlich, mit denen jeweils Milch, Öl oder Nüssen für den Sensor vorbereitet werden.
HORIZON 2020 - Einführung des neuen Europäischen Rahmenprogramms für Forschung und InnovationDie viertägige Konferenz bietet Ihnen die Gelegenheit, das neue EURahmenprogramm für Forschung und Innovation «Horizon 2020» kennenzulernen. Am ersten Veranstaltungstag werden die politischen Ziele und Strategien der Schweiz in Horizon 2020 vorgestellt. Die darauffolgenden drei Tage sind dem eigentlichen Programm gewidmet. Es werden praktische Workshops, beispielsweise zur erfolgreichen Einreichung eines Vorschlags oder zu rechtlichen und finanziellen Themen angeboten. › www.launchH2020.ch
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