mehr naturschutz im wald - nabu.de · 4 5 vorwort mehr naturschutz im wald kleine taten - große...
Post on 29-Oct-2019
11 Views
Preview:
TRANSCRIPT
Mehr Naturschutz
im Wald
Kleine Taten,große Wirkung
Vorwort 5
Naturschutz im Privatwald 6
Lebendes Biotopholz – Biotopbäume 8Attraktiver Wohnraum dank auffallender Mängel
Abgestorbenes Biotopholz – Totholz 10Angesagte Toplage statt stillem Ende
Waldränder 12Vitales Ambiente für Haselmaus & Co.
Ökologischer Waldumbau 14Fit für das Klima von morgen
So wird Ihr Wald noch wertvoller 16
Naturschutz lohnt sich 20Förderung von Maßnahmen im Privatwald
Wichtige Adressen und Ansprechpartner 24
Literatur 26
NABU vor Ort 27
Gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Die in der Broschüre geäußerten Ansichten und Meinungen müssen nicht mit denen des Förder-mittelgebers übereinstimmen.
© 2009, NABU-Bundesverband
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V.www.NABU.de
Charitéstraße 310117 BerlinTel. 030.28 49 84-0Fax 030.28 49 84-20 00NABU@NABU.de
Text: Sabrina Müller, Johannes Enssle, Julian Heiermann Redaktion: Julia Degmair, Anette WolffGestaltung: springer f3, corporate communication, KölnDruck: Druckhaus Berlin-Mitte GmbH, zertifiziert nach EMAS; gedruckt auf 100 % Recyclingpapier, zertifiziert mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“, 2. Auflage 03/2010
Bezug: Die Broschüre erhalten Sie kostenlos (zzgl. Versandkosten) beim NABU Natur Shop, Am Eisenwerk 13, 30519 Hannover, Tel. 0511.215 71-11, Fax 0511.123 83-14, Info@NABU-Natur-Shop.de oder unter www.NABU.de/shop, Art.-Nr. 5211.
Impressum Inhaltsverzeichnis
Biotopbaumschablone: Mit der beigelegten Biotopbaumschablone können Waldbesitzer und -bewirtschafter ausgewählte Biotopbäume schnell und einfach dauerhaft markieren. So verhindern sie, dass der Baum unabsichtlich gefällt wird und erhalten den Lebensraum zahlreicher Tiere. Weitere Schablonen können für 1,50 Euro pro Exemplar zzgl. Versandkosten beim NABU Natur Shop (Adresse s. rechte Spalte) bestellt werden (Art.-Nr. 5212).
Der NABU empfiehlt, die Spechtsilhouette mit blauer oder schwarzer Farbe aufzusprühen, damit nicht der Eindruck eines bemalten Waldes entsteht. In der Regel reichen eine oder maximal zwei Markierun-gen am Baumstamm in Brusthöhe aus. Sie sollten nach Möglichkeit so angebracht werden, dass sie von Waldwegen aus nicht gesehen werden können.
Zeichenerklärung:Diese Maßnahme wird in mehr als zehn Bundesländern gefördert.
Diese Maßnahme wird in bis zu zehn Bundesländern gefördert.
Bildnachweis:Titel: gr. Bild: M. Delpho, kl. Bilder von li. n. re.: B. Brautlecht, M. Delpho, J. Vorholt/linnea images; U2 und S. 3: M. Delpho; S. 4: J. Vorholt/linnea images; S. 5: NABU; S. 6 v. li. n. re.: B. Brautlecht, Blickwinkel/D. Mahlke, Blickwinkel/K. Wothe, F. Hecker; S. 8: J. Vorholt/linnea images; S. 9: M. Delpho (3), J. Fieber/igreenmedia, S. Sczepanski; S. 10: D. Nill/linnea images, Blickwinkel/C. Leithold, Blickwinkel/McPhoto; S. 11: M. Delpho (2), S. Sczepanski, D. Nill/linnea images; S. 13: Th.Weidner/FVA, D. Nill/linnea images, J. Heiermann, Blickwinkel/A. Held; S. 15: J. Vorholt/linnea images, Blickwinkel/J. Hauke, Blickwinkel/R. Kaufung, M. Delpho; S. 16: M. Delpho (2), J. Vorholt/linnea images, Blickwinkel/S. Gerth; S. 17: Blickwinkel/M. Henning, Th. Weidner/FVA, Waldhäusl/IB/O. Schreiter, J. Vorholt/linnea images; S. 18: Blickwinkel/R. Linke, F. Hecker, M. Delpho, Blickwinkel/McPhoto, Waldhäusl/IB/O. Schreiter, Blickwinkel/A. Hartl; S. 19: J. Enssle, M. Delpho, Blickwinkel/H.-P. Oetelshofen; Blickwinkel/McPhoto; S. 20: J. Vorholt/linnea images; S. 22: J. Vorholt/linnea images (2), D. Nill/linnea images, M. Delpho; S. 26: M. Delpho (2), D. Nill/linnea images (2), S. 27: D. Damschen, U4: Waldhäusl/IB/O. Schreiter
Impressum Inhaltsverzeichnis
4 5
Vorwort
Mehr Naturschutz im WaldKleine Taten - große Wirkung
Wenn in der Öffentlichkeit über Naturschutz im Wald diskutiert wird, so geht es meist um öffentlichen Wald-besitz. Zu Unrecht wird dabei oft davon ausgegangen, dass Naturschutz im Privatwald nicht stattfindet. Doch gerade dort schlummern viele bedeutende Schätze.
Ich kenne zum Beispiel ein kleines Paradies in einem Privatwald. Es ist eine Gruppe alter Eichen. Ihre Stäm-me sind mit Löchern und Höhlen übersät. Betrachtet man die Bäume eine Weile, dann offenbart sich ein einzigartiges Beispiel des „sozialen Wohnungsbaus“. Eine der Höhlen wird noch von ihrem Erbauer, dem Mittelspecht, genutzt. Ein anderer Höhleneingang ist „zugemörtelt“ und im Durchmesser verkleinert wor-den. Hier sind Kleiber eingezogen. In der Nachbarschaft haben Hohltauben, Baummarder und Fledermäuse ehemalige Bruthöhlen des Schwarzspechts bezogen.
Der Eigentümer dieses Paradieses lebt zwar nicht aus-schließlich von seinem Wald, aber durch die Bewirt-schaftung erzielt er ein lohnendes Nebeneinkommen. Hätten er oder sein Vater die Eichen im Alter von circa 200 Jahren fällen lassen wie die anderen Eichen in sei-nem Wald, dann wäre dieses ökologische Kleinod nie-mals entstanden. Jetzt sind die Bäume knapp 300 Jahre alt und bieten zahlreichen Arten einen Lebensraum.
Diese Eichengruppe ist für mich ein sehr schöner Be-weis dafür, dass Forstwirtschaft und Waldnaturschutz sehr wohl miteinander vereinbar sind. Oft sind es schon kleine Taten, die viel bewirken und sich auszahlen - für Wald und Waldbesitzer. Denn ein naturnah bewirt-schafteter Bestand ist stabiler und längerfristig auch ertragreicher. In unserer NABU-Broschüre haben wir deshalb forstbetriebstaugliche Anregungen und Tipps für mehr Naturschutz im Wald zusammengestellt, die außer waldbaulichen auch ökonomische Vorteile bie-ten.
Wir möchten zeigen, dass mit wenig Aufwand neue, lohnende Paradiese im Wald entstehen können – dafür möchten wir Ideen geben und begeistern.
Olaf TschimpkeNABU-Präsident
6 7
Naturschutz im Privatwald
Naturschutz im Privatwald
Waldbesitzer – Helden des Alltags?Ja! Denn für alle Waldbesitzer ist ihr Wald etwas Be-sonderes. Egal ob sie den Wald als Einkommensquelle, für den Eigenbedarf an Holz oder als Ort der Erholung nutzen. Waldbesitzer können einen unschätzbaren Bei-trag für den Natur-, Biotop- und Landschaftsschutz leisten. Ohne ihre Mithilfe wäre es nicht möglich, die vielfältigen Funktionen unserer Wälder zu erhalten und die Waldbestände dauerhaft zu sichern. Waldbe-sitzer tragen somit eine große Verantwortung für das Gemeinwohl, eine herausfordernde, aber gleichzeitig ehrenwerte gesellschaftliche Aufgabe!
Wie sieht Naturschutz im Wald aus?Naturschutz im Wald fängt damit an, dass die Waldbe-sitzer in ihrem Bestand auf standortheimische Baum-arten setzen. Auch der Verzicht auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist wichtig für den Schutz der Natur. Wer außerdem so viel Biotopbäume und Totholz wie möglich im Bestand belässt, gibt auch Waldkauz, Schellente und Hirschkäfer eine Überlebenschance. Das gilt auch für besondere Strukturen im Wald: Ein kleines Feuchtgebiet, Hiebsreste, aufrecht stehende Wurzelteller – sie alle bieten Lebensraum für ganz spe-zielle Waldbewohner und sollten daher nicht beseitigt werden.
Wälder – zu großen Teilen in privater HandEtwas mehr als ein Drittel der Fläche Deutschlands ist bewaldet. Fast die Hälfte dieser Waldfläche ist in privatem Besitz. Privatwaldbesitzer spielen also eine bedeutende Rolle, wenn es darum geht, den vielfältigen und für Mensch und Umwelt so wichtigen Lebensraum Wald zu schützen und zu erhalten.
Lohnt sich Naturschutz im Wald? Naturschutz lohnt sich für den Waldbesitzer in vielerlei Hinsicht:
1. Ertragreiche und stabile BeständeNaturnah bewirtschaftete Mischbestände sind auf lange Sicht ertragreicher als naturferne Monokulturen. Besit-zer von Mischbeständen können viel flexibler auf die Nachfrage des Holzmarktes reagieren und werden auch bei Sturmereignissen oder Massenvermehrungen von Schadinsekten nicht so schnell aus der Bahn geworfen. Gerade im Hinblick auf sich ändernde Klimabedingun-gen werden diese Aspekte immer wichtiger.
2. Finanzielle UnterstützungViele Naturschutzmaßnahmen im Wald werden durch finanzielle Zuwendungen der Bundesländer unter-stützt. Die Anzahl der förderfähigen Maßnahmen ist zwar noch ausbaufähig und auch das Förderungssystem könnte noch vereinfacht werden. Aber schon jetzt wird dafür gesorgt, dass der Einsatz der Waldbesitzer gewür-digt wird. Umfassende Beratung zu den Förderungen gibt es bei den zuständigen Landesforstverwaltungen und Forstämtern sowie bei vielen Forstbetriebsgemein-schaften (FBGs).
3. Ein gutes GefühlWer aktiv wird und seinen Wald naturnah bewirtschaf-tet, hinterlässt auch seinen Enkeln und Urenkeln nicht nur einen stabilen und ertragreichen, sondern auch einen vielfältigen und intakten Wald.
Quelle: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (2004): Bundeswaldinventur II - Ergebnisse und Berichte
Anteil des Privatwaldes an der Waldfläche der Bundesländer
Privatwald
übrige Eigentumsarten
Inn
Rhine
Giessen
Neustadta. d. Weinstrasse
Frankfurt am MainWiesbaden
Würzburg
n
Mainz
Darmstadt
TübingenLandshut
Ansbach
Bayreuth
München
Stuttgart
Nürnberg
Karlsruhe
Freiburg
Augsburg
Regensburg
Elbe
Od
Hamburg
Bremen
HannoverMagdeburg
LeipzigHalle
Braunschweig
Dessau
BERLIN
Arnsberg
DetmoldMünster
Kassel
Rostock
Kiel
Schwerin
Potsdam
Hannover
Arnsberg
Detmold
Düsseldorf
Köln
Münster
Kassel
Giessen
Neustadta. d. Weinstrasse
Frankfurt am MainWiesbaden
Würzbu
Saarbrücken
Mainz
Darmstadt
Trier
Karlsruhe
Hamburg
Leipzig
BERLIN
Dresden
Chemnitz
Schwerin
Potsdam
Erfurt
Baden_Württemberg
Bayern
Berlin
Hessen
M-V
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
NRW
R-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen Anhalt
S-Holstein
Thüringen
Deutschland
64 %
36 %
Baden_Württemberg
Bayern
Berlin
Hessen
M-V
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
NRW
R-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen Anhalt
S-Holstein
Thüringen
Deutschland
46 % 54 %
Baden_Württemberg
Bayern
Berlin
Hessen
M-V
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
NRW
R-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen Anhalt
S-Holstein
Thüringen
Deutschland
58 %42 %
Baden_Württemberg
Bayern
Berlin
Hessen
M-V
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
NRW
R-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen Anhalt
S-Holstein
Thüringen
Deutschland
76 %
24 %
Baden_Württemberg
Bayern
Berlin
Hessen
M-V
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
NRW
R-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen Anhalt
S-Holstein
Thüringen
Deutschland
77 %
23 %
Baden_Württemberg
Bayern
Berlin
Hessen
M-V
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
NRW
R-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen Anhalt
S-Holstein
Thüringen
Deutschland
42 %58 %
Baden_Württemberg
Bayern
Berlin
Hessen
M-V
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
NRW
R-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen Anhalt
S-Holstein
Thüringen
Deutschland
33 %67 %
Baden_Württemberg
Bayern
Berlin
Hessen
M-V
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
NRW
R-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen Anhalt
S-Holstein
Thüringen
Deutschland
73 %
27 %
Baden_Württemberg
Bayern
Berlin
Hessen
M-V
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
NRW
R-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen Anhalt
S-Holstein
Thüringen
Deutschland
71 %
29 %
Baden_Württemberg
Bayern
Berlin
Hessen
M-V
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
NRW
R-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen Anhalt
S-Holstein
Thüringen
Deutschland
66 %
34 %
Baden_Württemberg
Bayern
Berlin
Hessen
M-V
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
NRW
R-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen Anhalt
S-Holstein
Thüringen
Deutschland
60 %40 %
Baden_Württemberg
Bayern
Berlin
Hessen
M-V
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
NRW
R-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen Anhalt
S-Holstein
Thüringen
Deutschland
Baden_Württemberg
Bayern
Berlin
Hessen
M-V
Niedersachsen , Hamburg, Bremen
NRW
R-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen Anhalt
S-Holstein
Thüringen
Deutschland
64 %36 %
50 % 50 %
Artenreicher Lebensraum Wald (v. li. nach re.): Buchenschleimrübling, Märzenbecher, Waldkauz, Kleiberhöhle
8 9
Lebendes Biotopholz
Schäden an Rinde, Stamm und im Kronenbereich be-fördern so manchen Baum direkt zum Biotopbaum, denn die vielfältigen Strukturen, wie zum Beispiel Blitzrinnen, Höhlen oder Rindentaschen, werden von zahlreichen Vogel-, Insekten- und Pilzarten als Wohn-stätte, Brutplatz oder zur Nahrungssuche genutzt. Sol-che Strukturen sind besonders oft an alten Bäumen zu finden. Spezialisten wie Hirschkäfer, Sperlingskauz oder das Große Mausohr haben sich an diese Lebensräume angepasst und benötigen sie zum Überleben.
So fördern und erhalten Sie Biotopbäume:
so viele Biotopbäume wie möglich im Bestand erhalten; das „Bayerische Vertragsnaturschutz-programm Wald“ empfiehlt beispielsweise, mindestens sechs Biotopbäume pro Hektar stehen zu lassen
Höhlenbäume markieren, damit sie nicht unab-sichtlich gefällt werden; nutzen Sie hierfür die beigelegte Biotopbaumschablone
Biotopbäume Attraktiver Wohnraum dank auffallender Mängel
Prominente
Biotopholzbewohner
Dohle
Schwarzspecht
Schellente
Baummarder
Großes Mausohr
Springfrosch
Hirschkäfer
Heldbock
Wildbienen
Hornissen
„Naturschutz und Waldbewirtschaftung sind für mich keine Gegensätze. Den besten Beweis dafür, dass es sich lohnt, den Bestand naturnah
zu bewirtschaften, liefern mir die Grünspechte, die jedes Jahr in unserem Wald ihre Jungen aufziehen.“
Gerhard Eißler, Helmsheim, Baden-Württemberg
Wussten Sie schon, dass Spechte am häufigs-ten in Wäldern vorkommen, wo es viele Biotopbäume und stehendes Totholz gibt? Sie benötigen diese Bäume zur Nahrungssuche und zum Zimmern ihrer Höhlen. Nicht umsonst werden Spechte als „Baumeister des Waldes“ bezeichnet. Nur sie sind in der Lage, große und stabile Höhlen in starke Bäume zu schlagen. Die-se Höhlen werden auch von anderen Tieren genutzt. Häufige Nachmieter sind zum Beispiel Baummarder, Eichhörnchen, Fledermäuse, Hohltauben, Stare, Schel-lenten, Wildbienen oder Hornissen. Als Waldbesitzer können auch Sie einen Beitrag dazu leisten, dass Spechte in Ihrem Wald leben können: Lassen Sie ausreichend Biotopbäume im Bestand stehen.
Mit Biotopbäumen kann der Wald gegen Schädlinge quasi „geimpft“ werden: Potenziel-le Schadinsekten sind natürliche Bewohner von Biotopbäumen. Aber auch deren Gegenspieler, die sogenannten Nützlinge, leben hier und er-nähren sich von diesen Schadinsekten. Genau wie bei einer Grippeimpfung sorgen Biotop-bäume und ihre Bewohner dafür, dass die „Ge-sundheitspolizei“ des Waldes stets präsent und einsatzbereit ist.
Praxistipp
Wenn Sie Biotopbäume räumlich konzentriert in einem abgelegenen und wenig begangenen Teil des Waldes belassen, sind diese auch unter dem Gesichtspunkt der Verkehrssicherungs-pflicht unproblematisch.
Biotopbäume sind:
• Uralte Bäume (Methusaleme)• Bäume mit • größeren Stammverletzungen, Blitzrinnen,
Rissen, Spalten, Stammfäulen • großflächigen oder anbrüchigen
Rindenverletzungen • Rindentaschen (Borke löst sich vom
Holzkörper ab) • Pilzbefall/Pilzkonsolen • Astlöchern • mehrfach gekrümmtem Stamm bzw. bizarrer
Wuchsform (Drehwuchs, Tiefzwiesel) • Natur- und Spechthöhlen (Höhlenbäume) • Horsten baumbrütender Vogelarten
(Horstbäume) • Mistel-, Efeu- oder Flechtenbewuchs
(Epiphytenbäume) • Spechteinschlägen zur Baumsaftgewinnung
(Ringelbäume)
Ihr Vorteil
Mit der beigelegten Schablone können Sie Biotopbäume einfach
und schnell markieren.
Bäume wie diese alte Eiche (oben links) sind Wohnraum für Fledermäuse wie das Große Mausohr (rechts). Wenn die Eiche zerfällt, profitiert der Hirschkäfer (unten) davon. Schwarzspechte (oben rechts) sind die „Baumeister des Waldes“. Ihre Höhlen dienen vielen bedrohten Arten als Unterschlupf und Aufzuchtstätte für den Nachwuchs.
10 11
Abgestorbene, unterschiedlich stark zersetzte Stämme und Äste beherbergen einen Artenreichtum, der seines-gleichen sucht. Von Insekten über Großpilze bis hin zu waldbewohnenden Vogelarten. Sie alle finden in liegen-dem und stehendem Totholz Nahrung, Unterschlupf und Brutgelegenheit. Da im Wirtschaftswald jedoch die meisten Bäume vor ihrem natürlichen Zerfall geerntet werden, ist der Lebensraum Totholz vielerorts zu einer Seltenheit geworden.
TotholzAngesagte Toplage statt stillem Ende
Prominente
Totholzbewohner
Kleine Waldameise
Grabwespen
Eremit
Hohltaube
Wildbienen
Molche
Frösche
Kröten
Schnecken
„Der Vorbesitzer meines Waldes hat abgestorbene Bäume immer aus dem Bestand entfernt. Ich spare mir diese Arbeit und freue mich daran, dass das Totholz Vögeln, Fledermäu-sen und Käfern als „Wohnung“ dient.“André Hoyer, Potsdam, Brandenburg
Wussten Sie schon, dass bei Totholz der Grundsatz „Je dicker, desto besser!“ gilt? Reisig, dünne Äste und dünne Stammstücke bieten zwar auch Le-bensraum, aber bei weitem nicht für so viele Arten, wie starkes Totholz.
Stehendes und liegendes Totholz stabilisiert ins-besondere in gebirgigen Lagen den Waldboden und verhindert damit die Gefahr der Bodenero-sion. In Bergwäldern spielt Totholz auch eine wichtige Rolle bei der Naturverjüngung: Da im Moderholz Wasser und Nährstoffe gespei-chert sind, kommt hier die Naturverjüngung viel leichter auf.
Praxistipp
Weisen Sie in Ihrem Bestand frühzeitig Bäume, die sich nicht zur Qualitätsholznutzung eignen, als Totholz von morgen aus. Um die Arbeits- und Verkehrssicherheit zu gewährleisten, belas-sen Sie Totholz am besten inselförmig in wenig begangenen Teilen Ihres Waldes.
Tot und doch lebendig: Stehendes und liegendes Totholz bietet unzähligen Arten Lebensraum, zum Beispiel der Hohltaube (links) und der Erdkröte (unten Mitte).
Zum Totholz gehören:
• stehendesTotholz(Bäume,Baumstrünke)• liegendesTotholz(liegendeStämme,
Baumteile, Astmaterial)• abgestorbeneTeileannochlebendenBäumen
(zum Beispiel dürre Wipfel, Seitenäste)• Wurzelstöcke• Hochstubben
So fördern und erhalten Sie Totholz:
wie bei den Biotopbäumen gilt auch hier: je mehr Totholz, desto besser
stehendes und liegendes Totholz sowie Hiebsreste und abgebrochene Baumkronen im Bestand belassen
besonderes Augenmerk auf dickes stehendes Totholz legen
Abgestorbenes Biotopholz
Ihr Vorteil
12 13
So fördern und erhalten Sie einen artenreichen Waldrand:
kräftige Pflege- und Durchforstungseingriffe in periodisch sinnvollen Zeiträumen
Waldmantel durch Entnahme von Bäumen und Baumgruppen vom starken Ende her auflichten; verbleibende vitale Einzelstämme konsequent frei-stellen; in den Lücken können sich Sträucher und konkurrenzschwache Baumarten entwickeln
Gratiskräfte der Natur nutzen und bereits vorhan-dene Naturverjüngung am Waldrand integrieren
Kleinstrukturen wie Reisig- und Asthaufen, Schlagabraum, Steinlesehaufen und Gräben belassen
Pflegemaßnahmen sollten alle fünf bis zehn Jahre erfolgen, allerdings nicht im Frühjahr und Sommer, da dies die Brutzeit der Vögel und die Aufzuchtzeit verschiedener Säugetierarten ist
Waldränder
Waldränder sind wertvolle Lebensräume. Hier tum-meln sich zahlreiche Vogel- und Insektenarten, die im Übergang zwischen Offenland und Wald Nahrung und Unterschlupfmöglichkeiten finden. Verschiede-ne Baum- und Straucharten sowie Kleinstrukturen, wie Reisighaufen, Lesesteinhaufen oder Tümpel, sor-gen für eine hohe Strukturvielfalt und Stufigkeit der Waldränder und sichern damit einen unermesslichen Artenreichtum.
Falls ein 25 bis 40 Meter tiefer Waldrand nicht zu rea-lisieren ist, bedeutet dies noch nicht das Aus für einen struktur- und artenreichen Waldrand. In solchen Fäl-len kommt es vielmehr darauf an, dass die Elemente überhaupt vorhanden und eng miteinander verzahnt sind. Der naturnahe Waldrand lebt von einer vielfälti-gen Struktur und Artenzusammensetzung, beherbergt standortheimische Strauch- und Baumarten und ver-läuft buchtenreich.
Waldränder Vitales Ambiente für Haselmaus & Co.
Prominente
Waldrandbewohner
Waldeidechse
Igel
Blattwespen
Haselmaus
Schillerfalter
Siebenschläfer
Baumpieper
Grünspecht
Nachtigall
„Meine Waldränder sind voller Leben. Ich bin selbst immer ganz über-rascht, wenn ich mir das bunte Treiben von Schmetterlingen und Vögeln
anschaue. Die Arbeitseinsätze haben sich für uns mehr als gelohnt.“Christine Grünewald, Vilsbiburg, Bayern. Trägerin des bayerischen
Staatspreises für vorbildliche Waldbewirtschaftung 2007
Ein stufiger Waldrand, der sanft vom Offenland in den Wald übergeht, mindert die Gefahr eines Windwurfes und sorgt für Stabilität im Bestand. Doch Waldränder können noch mehr leisten: Sie bieten zusätzlich zu Sicht- und Lärmschutz auch Schutz vor Erosion, Verhagerung, Stoffein-trägen und Frost. In Zeiten einer hohen Brenn-holznachfrage kann in Waldrändern im Rahmen von Pflegeeingriffen in einem verträglichen Maß Brennholz mobilisiert werden.
Praxistipp
In vielen Fällen sind Waldränder überbestockt. Nutzen Sie die Waldränder in Ihrem Bestand deshalb als stille Reserve für den Brennholz-bedarf. Stark überhängende Bäume können außerdem ein Verkehrsrisiko darstellen. Mo-bilisieren Sie diese Holzreserven, indem Sie die notwendigen Pflegeeinsätze durchführen und sorgen Sie damit gleichzeitig für eine größere Strukturvielfalt. Bei Waldinnenrändern entlang von Wegen, Schneisen oder kleinen Gewässern fällt die Pflege nicht so intensiv aus. Im Zuge der Bestandespflegemaßnahmen sollten die Stand-festigkeit und eine tiefreichende Beastung der Bäume am Waldinnenrand gefördert werden.
Ein struktur- und arten-reicher Waldrand bietet viele Vorteile, nicht nur für die Haselmaus (links) und den Schillerfalter (Mitte), sondern auch für den Wald selbst.
Ein strukturreicher Waldrand besteht aus:
• Waldmantel(ÜbergangvomgeschlossenenBe-stand zum Strauchgürtel): vor allem Licht- und Pionierbaumarten wie Zitterpappel, Birke, Vogel-beere, Wildobst, Ahorn, Esche oder Eiche
• Strauchgürtel(engeVerzahnungmitWaldmantelund Krautsaum): beeren-, blüten- und dornentra-gende Sträucher wie Hecken-Rose, Hartriegel, Ho-lunder, Sanddorn, Hasel, Schneeball oder Schlehe
• Krautsaum(PufferzonezurangrenzendenFläche):Kräuter und Gräser wie Drahtschmiele, Honiggras, Hain-Rispengras und Schwarznessel
• Kleinstrukturen:wiezumBeispielTümpel,ver-sumpfte Stellen, Bäche, Gräben, Asthaufen, offene Bodenstellen
Wussten Sie schon, dass ein langer Waldrand, der stellenweise nur zehn Meter tief ist, insgesamt mehr Lebensraum für Tiere und Pflanzen bietet, als ein ein-zelner kurzer „Vorzeigewaldrand“ mit 30 Meter Tiefe? Es lohnt sich also, auch bei noch so kleiner Fläche, etwas für den Waldrand zu tun!
Ihr Vorteil
14 15
Ökologischer Waldumbau
Warum eigentlich Waldumbau und was hat das mit dem Klimawandel zu tun? Ganz einfach: Unser Klima wird sich weiter verändern. Wetterextreme wie Hitze, Trockenheit, Gewitterstürme und starke Niederschlä-ge nehmen zu. Da die Forstwirtschaft sehr stark vom Klima abhängt, ist es wichtig, die Wälder möglichst gut an die sich ändernden Umweltbedingungen und Wet-terextreme anzupassen. Dabei sind naturnahe Wälder mit einer großen Vielfalt an Strukturen und überwie-gend standortheimischen Baumarten am besten für die Zukunft gewappnet.
Viele Waldbesitzer setzen auf Fichte oder Kiefer, die einfach zu pflegen sind und deren Holz leicht zu verar-beiten ist. Zahlreiche Forschungsergebnisse zeigen aber eindeutig, dass die Fichte an vielen Standorten zu den großen Verlierern des Klimawandels zählen wird. Die zur Flachwurzel neigende Fichte wird zunehmend mit Trockenheit zu kämpfen haben. Durch Wassermangel geschwächt kommt es zu Zuwachsverlusten und zu ei-ner größeren Anfälligkeit für Schädlinge. Da sich das Klima schneller ändert, als die Wälder sich aus eigener Kraft anpassen können, kommt dem Waldumbau, hin zu stabileren Mischwäldern, eine besondere Bedeutung zu. Wenn der Waldbesitzer dabei vor allem auf stand-ortheimische Baumarten setzt, macht er seinen Wald nicht nur fit für das Klima von morgen, sondern stärkt auch die Widerstandskraft der Lebensgemeinschaften im Wald, die auf diese heimischen Baumarten ange-wiesen sind.
„Stürme können für viele Waldbesitzer zu einer Katastrophe werden, abersie bieten auch die Möglichkeit aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen.
Wenn die Kyrill-Flächen mit unterschiedlichen Laub- und Nadelbaumartenwiederaufgeforstet werden und man dabei vor allem auf Naturverjüngung
setzt, freut dies langfristig nicht nur den Geldbeutel. Eine ordentlicheSchalenwildbejagung ist dafür allerdings die Grundvoraussetzung!“
Michael Graf Hoensbroech, Bruchhausen, Rheinland-Pfalz
Waldumbau ist Zukunftsvorsorge! Wie bei ei-nem Aktienfonds ist das Risiko in naturnahen Mischwäldern durch Ungleichaltrigkeit und Baumartenvielfalt gestreut. Ihr Wald ist zum Beispiel bei Massenvermehrungen von Schadin-sekten widerstandsfähiger. Bei Stürmen entste-hen außerdem nur selten größere Kahlflächen und der Wald regeneriert sich besser und schnel-ler. Unter dem Schirm der alten Bäume warten schon die jungen auf ihre Chance. Stabile, struk-tur- und baumartenreiche Bestände minimieren das Betriebsrisiko und sichern Ihnen langfristig das Einkommen aus dem Wald.
Praxistipp
Den Umbau Ihres Bestandes in einen struktur- und ertragreichen Mischwald müssen Sie nicht alleine stemmen. Bei Ihrem Revierförster kön-nen Sie sich über die nötigen Maßnahmen und die Baumartenwahl beraten lassen. Außerdem unterstützen die Bundesländer den Waldumbau mit einer Förderung. Wie man die Förderung bekommt, wird auf Seite 23 beschrieben.
Ökologischer Waldumbau Fit für das Klima von morgen
Dem stabilen Mischwald gehört die Zukunft. Unabdingbar dafür sind überwiegend standorthei-mische Baumarten und angepasste Wildbestände.
So fördern Sie den ökologischen Waldumbau:
Nutzen Sie die Kräfte der Natur! Naturverjün-gung und Selbstauslese verringern die Kosten für Bestandesbegründung und Jungwuchspflege
Sturm als Chance: Sturmschäden im Bestand müssen nicht das Ende bedeuten. Im Gegenteil – nutzen Sie die Chance für einen Neuanfang (mehr dazu auf S. 17)
an das Ökosystem Wald angepasste Wildbestände sind der erste Schritt zu einem naturnahen Wald
Wussten Sie schon, dass selbst unter Bestän-den mit hohen Fichtenanteilen Naturverjüngung von Baumarten wie Buche oder Tanne gut aufkommen kann? Voraussetzung dafür sind oft einfach nur Lücken im Bestand, wie sie durch Holznutzung entstehen sowie eine angepasste Schalenwilddichte.
Ihr Vorteil
Standortheimische Baumarten sind Baumarten, die natürlicherweise an den jeweiligen Standorten wachsen würden.
16 17
Was Sie sonst noch tun können
Still- und Fließgewässer im Wald
Ein beerenstarkes Angebot
Gewässer im Wald sind Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
Sie bieten Nahrungs- und Laichplätze und sind außer-dem ein wichtiger Ausbreitungs- und Wanderkorridor für Pflanzen und Tiere, wie zum Beispiel den Feuersa-lamander (links).
So fördern und erhalten Sie Gewässer im Wald:
Laubholzanteil in Gewässernähe erhalten bzw. erhöhen; insbesondere in nadelholzgeprägten Be-ständen im Gewässerumfeld Laubbäume fördern und standorttypische Gehölzbestände schaffen und erhalten; Pionierbaumarten, Edellaubbaum-arten (zum Beispiel Esche) und Weichholz (zum Beispiel Erle, Weide) erhalten und fördern
keine Maschinen in der Nähe von Gewässern oder im Feuchtgebiet lagern und nur biologisch abbaubare Schmierstoffe verwenden
in Gewässernähe und im Feuchtgebiet auf den Einsatz von Großmaschinen verzichten und mo-tormanuelle Arbeitsverfahren vorziehen
So helfen Sie Vögeln und Insekten:
strukturreichen Nebenbestand mit Arten wie Eberesche, Berberitze, Hainbuche, Holunder, Traubenkirsche, Pfaffenhütchen, Weißdorn, Weide, Wacholder, Winterlinde, Sommerlinde und Kirsche erhalten und fördern
seltene Baumarten wie Speierling, Wildbirne, Flatterulme, Elsbeere, Nussbaum, Eibe und Mehlbeere fördern
Von der Sturmwurffläche zum ertragreichen Mischwald
Ein Sturmereignis muss nicht das dauerhafte Ende eines Bestandes bedeuten.
Ein Sturmwurf bietet dem Waldbesitzer vielmehr die Chance für einen Neuanfang, um einen struktur- und ertragreichen Mischbestand aufzubauen.
So fördern Sie einen ertragreichen Mischbestand:
Schlagabraum auf der Fläche belassen (spart Geld; schützt Naturverjüngung vor Verbiss, Wind und konkurrenzstarker Begleitvegetation)
wo immer möglich, ist eine natürliche Verjüngung auf den Sturmflächen anzustreben
Lassen Sie sich Zeit! Durch Konkurrenz von Adlerfarn, Brombeere & Co. kann es länger dauern, bis sich die Naturverjüngung durchsetzt
wenn sich nach drei bis fünf Jahren nur eine lückige Naturverjüngung oder nicht die gewünsch-te Baumartenmischung eingestellt hat, kann über eine ergänzende Pflanzung nachgedacht werden; Beratung dazu bekommen Sie bei Ihrem Revierförster
Dauerhafte Rückegassen
Kleine wendige Traktoren verführen zwar dazu, beliebig durch den Bestand zu fahren. Die Schäden am Boden und an den Baumwurzeln, die dadurch angerichtet wer-den, stehen allerdings in keinem Verhältnis zu dieser vermeintlichen Arbeitserleichterung.
Im Bestand sollten Rückegassen ausgewiesen und dau-erhaft markiert werden. In maschinengerechten Nadel-holzbeständen liegen die Rückegassenabstände oft nur bei 20 Metern. Im Zuge des Umbaus zu Mischwald kann dann jede zweite Gasse ausgelassen werden.
So wird Ihr Wald noch wertvoller
Ein strukturreicher Nebenbestand aus Straucharten und kleineren Bäumen bietet Lebensraum und Nah-rungsangebot für zahlreiche Vögel, Insekten und Säu-getiere.
So können Sie schonend ernten:
Rückegassen dauerhaft anlegen Bestand nur auf den Rückegassen befahren der Einsatz von Rückepferden wird in manchen
Bundesländern finanziell gefördert
18 19
Lasst Efeu wachsen!
Steiles Paradies
Horstbaum gesucht
An Bäumen, die nicht zur Nutzung vorgesehen sind, kann man Efeu gut wachsen lassen. Dem Baum schadet der Efeu übrigens nicht, da er den Stamm lediglich als Wuchshilfe nutzt und ihm weder Wasser noch Nähr-stoffe entzieht.
Zahlreiche Vogel- und Insektenarten finden im Efeu Nahrung und Unterschlupf, wie zum Beispiel dieser Zaunkönig.
Aufrecht stehende Wurzelteller bilden mit ihren viel-fältigen Strukturen aus Holz- und Bodenbestandteilen Kleinbiotope für viele Arten, so zum Beispiel Grabwes-pen, den Zaunkönig und Spinnen. Bei besonders dicken Wurzeltellern (> 40 cm) findet sogar der Eisvogel ge-eignete Brutstätten.
Auch die Bodenmulde am Fuß des Wurzeltellers bleibt nicht ungenutzt und bietet beispielsweise der Zaunei-dechse (links) begehrte Eiablageplätze.
Wälder sind Lebensräume für seltene baumbrütende Vogelarten.
Schwarzstorch (links), Wespenbussard, Schwarzmilan & Co. bauen ihre Horste in (Laub-)Bäumen und ziehen ihren Nachwuchs in schwindelerregenden Höhen groß. Besonders während der Brut- und Aufzuchtzeit reagie-ren die Vögel sehr empfindlich auf Störungen.
So fördern Sie die Vielfalt im Wald:
Efeu an Biotopbäumen nicht entfernen
So erhalten Sie einen wertvollen Lebensraum:
Wurzelteller aufgerichtet stehen lassen
So fördern Sie baumbrütende Vogelarten:
Althölzer und potenzielle Horstbäume erhalten
Naturverjüngung möglich machen
So fördern Sie einen ertragreichen Mischbestand:
bringen Sie sich aktiv in Ihre Jagdgenossenschaft ein
nutzen Sie Weisergatter, um den Einfluss des Wildes sichtbar zu machen; diese kosten wenig und stärken Ihre Position gegenüber Jägern und Behörden
handeln Sie Pachtverträge aus, in denen der Wald Vorrang hat; Beispiele erhalten Sie beim NABU-Bundesverband
Zertifizierung im Privatwald
In Deutschland gibt es derzeit drei Zertifizierungs- systeme für die Forstwirtschaft: PEFC, FSC und Natur-land. Nach Ansicht der Naturschutzverbände werden in Deutschland momentan nur die Standards von FSC und Naturland den Anforderungen des Umwelt- und Naturschutzes gerecht.
Durch eine Zertifizierung nach FSC oder Naturland dokumentieren Sie Ihr besonderes Engagement für eine vorbildliche Waldbewirtschaftung nach hochwertigen ökologischen und sozialen Kriterien. Um auch kleineren Waldbesitzern eine Zertifizierung zu ermöglichen, gibt es bei FSC auch die sogenannte Gruppenzertifizierung: Dabei schließen sich mehrere Waldbesitzer zu größeren Prüfeinheiten zusammen und senken damit den Auf-wand und die Kosten für die Prüfung.
Informationen erhalten Sie direkt bei den Zertifizierungssystemen:
FSC Arbeitsgruppe Deutschland e.V.: www.fsc-deutschland.de
Naturland: www.naturland.de PEFC Deutschland e.V.: www.pefc.de
Waldumbau und Naturverjüngung werden nicht er-folgreich sein, wenn der Schalenwildbestand im Wald zu hoch ist. Daher ist es unbedingt notwendig, den Wildbestand und die Jagdweise anzupassen, so dass beispielsweise die Verjüngung aller standortheimi-scher Baumarten ohne künstliche Hilfsmittel möglich wird.
Was Sie sonst noch tun können
20 21
Fördermaßnahmen
In jedem Bundesland gibt es Förderrichtlinien für eine naturnahe Waldwirtschaft, in denen zumindest die wichtigsten Naturschutzmaßnahmen gefördert werden. Darunter fallen zum Beispiel die Pflege und Gestaltung naturnaher Waldränder, der Erhalt von Bio-top- und Altholz oder ein insektizidfreier Waldschutz. Die Landesforstverwaltungen bieten ausführliche Bera-tungen zu den förderfähigen Naturschutzmaßnahmen im Privatwald an.
Naturschutz lohnt sich Förderung von Maßnahmen im Privatwald
In einigen Bundesländern gibt es zudem Förderpro-gramme für Vertragsnaturschutz im Wald sowie für Natura 2000-Gebiete. Diese beinhalten den Ausgleich zusätzlicher Kosten und Einkommensverluste, wie sie durch Nutzungsbeschränkungen entstehen können.
Da es diese zusätzlichen Förderprogramme bisher nicht in allen Bundesländern gibt, setzt sich der NABU für ihre bundesweite Umsetzung und Ausweitung sowie für eine Vereinfachung der Antragstellung ein. Nur so bekommen Waldbesitzer bundesweit die gleichen Möglichkeiten, sich für mehr Naturschutz im Wald zu engagieren.
Bad
en -
Wü
rtte
mb
erg
Bay
ern
Bra
nd
enbu
rg
Hes
sen
Mec
klen
burg
-V
orp
omm
ern
Nie
der
sach
sen
/ B
rem
en
Nor
drh
ein
-
Wes
tfal
en
Rh
ein
lan
d -
P
falz
Saar
lan
d
Sach
sen
Sach
sen
-
An
hal
t
Sch
lesw
ig -
H
olst
ein
Th
üri
nge
n
Planung und Umsetzung von WaldumbaumaßnahmenUmbau von Reinbeständen und von nicht standortgerechten Beständen in stabile Laub- und Mischbestände sowie Weiterentwicklung von naturnahen Waldgesellschaften
x x x x x x x x x x x x x
Naturverjüngung Erhalt bereits gesicherter, standortgemä-ßer Naturverjüngung als Misch- oder Laubbestand
x x x x x x x x x x
Waldränder Pflege und Gestaltung naturnaher Waldaußenränder und Waldinnenränder
x x x x x x x x A/B x x
Lichte Waldstrukturen Erhalt und Wiederherstellung lichter bzw. lückiger Bereiche im Wald; Pflege von Offenbiotopen
x x x A/B x
Erhalt und Verbesserung von Stockaus-schlagswäldern
x x x x x x
Feuchtgebiete und Fließgewässer im Wald u. a. Erhalt und Wiederherstellung von Feuchtbiotopen; Randgestaltung von Fließ- und Stillgewässern
x x x x x B x
Erhalt von Alt- bzw. Biotopbäumen der Erhalt über das übliche Nutzungsalter hinaus wird bezuschusst
P x x x x x x x x A/B x
Belassen von Totholz Förderung des Erhalts von Totholz bis zum natürlichen Zerfall
P x x x x x x A x
Spezielle Artenschutzmaßnahmen z. B. Erhalt von Biberlebensräumen, vollständiger Nutzungsverzicht in Horst-schutzzonen, Ausweisung jahreszeitlich begrenzter Ruhezonen
P x x x x x x B x
Biotop- und Habitatpflegeauf Flächen in ausgewiesenen Natura 2000-Waldgebieten und anderen Schutzgebieten
x x x x x x x x A/B x
Nutzungsverzicht dauerhaft oder zeitlich befristet; es soll eine natürliche Entwicklung in natur-nahen und besonders schutzwürdigen Waldlebensräumen gefördert werden
x x x x x x x A x x
Einsatz von Rückepferden Vorliefern von Holz mit Rückepferden vom Einschlagsort zur Rückeschneise oder zur Abfuhrstelle
x x x x x x
Insektizidfreier Waldschutz biologische und technische Maßnahmen zur Vorbeugung, Abwehr und Überwa-chung von Schadorganismen im Wald
x x x x x x x x x
P = in PlanungA = Natura 2000-Wald-Richtline (in Planung)B = Förderung von Naturschutzprojekten
Bitte beachten Sie: Die Richtlinien unterliegen häufigen Änderungen.
Übersicht zu naturschutzrelevanten Fördermaßnahmen im Privatwald
Stand: August 2009
Naturschutz zahlt sich aus: Die Überführung von naturfernen Reinbeständen in vielfältige Mischbestände wird
in allen Bundesländern gefördert.
22 23
Baden-Württemberg:• Auchnichtbetriebsindividuellformulierte,landes-
weit angebotene Waldumweltmaßnahmen (Boden-schutz-, Wasserschutz-, Erholungswald, Natura 2000) werden gefördert; vgl. Umweltzulage Wald.
• BetriebsindividuelleWaldnaturschutzvertragsmaß-nahmen sind in Planung.
Niedersachen/Bremen:• NiedersachsenführtauchdieForstförderungfürBre-
men durch. Allerdings werden dort nicht alle Maß-nahmen angeboten.
Nordrhein-Westfalen:• FeuchtgebieteundFließgewässerimWald:Förder-
fähig sind die Anlage von Biotopen und die Randge-staltung von Fließ- und Stillgewässern, allerdings nur in Natura 2000- und anderen Schutzgebieten.
• DasBelassenvonTotholz,spezielleArtenschutzmaß-nahmen und Nutzungsverzicht werden nur in Natura 2000- und anderen Schutzgebieten gefördert.
Sachsen:• Förderung erfolgt mit Schwerpunkt auf Natura
2000-Gebiete.• MancheMaßnahmenimWaldkönnenauchvonder
Förderrichtlinie „Natürliches Erbe“ abgedeckt wer-den.
Sachsen-Anhalt:• EineFörderungvonPflegeundGestaltungnaturna-
her Waldränder ist derzeit nur im Zusammenhang mit Verjüngungsmaßnahmen möglich.
• EineRichtliniezurFörderungvonMaßnahmeninFFH-Gebieten ist in Vorbereitung.
Thüringen:• EineFörderungimRahmenderRichtlinie„Wald-
umweltmaßnahmen“, betreffend die Maßnahmen lichte Waldstrukturen, Erhalt und Verbesserung von Stockausschlägen, Feuchtgebiete und Fließgewässer im Wald, Erhalt von Alt- und Habitatbäumen, Belas-sen von Totholz, spezielle Artenschutzmaßnahmen, Biotop- und Habitatpflege, Nutzungsverzicht, ist nur nach Abschluss eines freiwilligen Vertrages (Vertrags-naturschutz) zwischen dem Waldbesitzer und dem Freistaat Thüringen möglich.
1.Informieren Sie sich vorab im Internet über die För-derrichtlinie Ihres Bundeslandes und über die für Sie interessanten förderfähigen Maßnahmen.
2.Gehen Sie zunächst zur unteren Forstbehörde und las-sen sich dort zum Thema Förderung beraten. Sie be-kommen Informationen darüber, welche Förderungen möglich sind und wie der weitere Ablauf ist. Die Mit-arbeiter der unteren Forstbehörde helfen Ihnen auch gerne beim Ausfüllen der Formulare weiter.
3.Wenn der vollständig ausgefüllte und mit den erfor-derlichen Anlagen eingereichte Antrag bearbeitet und bewilligt wurde, erhalten Sie einen Zuwendungsbe-scheid.
4.Nun können Sie mit der Umsetzung der Maßnahme beginnen.
5.Unmittelbar nach Beendigung der Maßnahmen müs-sen Sie einen sogenannten Verwendungsnachweis er-bringen, in dem Sie darlegen und nachweisen, was Sie genau umgesetzt haben und wie hoch die Kosten dafür waren. Mit dem Verwendungsnachweis beantragen Sie gleichzeitig die Auszahlung der Fördergelder.
6.Nach Bearbeitung des Verwendungsnachweises und (gegebenenfalls) einer Überprüfung der Maßnahme vor Ort bekommen Sie die Fördergelder ausgezahlt.
Was Sie unbedingt beachten sollten:Beginnen Sie Ihre Maßnahme, für die eine Förderung beantragt werden soll, auf keinen Fall bevor Sie den Zuwendungsbescheid erhalten haben.
Abweichungen:
Bayern:
In Bayern nimmt das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und For-
sten die Aufgaben der unteren Forstbehörde wahr. Die auf Seite 21
genannten Maßnahmen werden mit Pauschalsätzen gefördert. Daher
sind derzeit keine Kostennachweise zu erbringen. Das bedeutet, dass
die Fertigstellung der Maßnahme lediglich anhand eines Vordrucks
bei der zuständigen unteren Forstbehörde anzuzeigen ist.
Brandenburg:
Die EU-kofinanzierte Förderung erfolgt im Erstattungsprinzip. Die
Auszahlung erfolgt in Teilbeträgen nach Vorlage bezahlter Rechnun-
gen und Zahlungsbelege in Form von Kopien des Kontoauszuges. Mit
der letzten Mittelanforderung ist der Verwendungsnachweis einzu-
reichen. Erst nach abgeschlossener Verwendungsnachweisprüfung
erfolgt die Auszahlung des letzten Teilbetrages in Höhe von min-
destens fünf Prozent der Gesamtzuwendung.
Hessen:
In Hessen sind die örtlich zuständigen Forstämter die Ansprechpart-
ner bei der Beratung und Antragstellung.
Mecklenburg-Vorpommern:
Ansprechpartner ist in MV das Forstamt/Nationalparkamt. Nach
Beendigung der Maßnahme wird der Auszahlungsantrag mit Ori-
ginalrechnungen beim Forstamt/Nationalparkamt eingereicht. Die
Auszahlung erfolgt nach Prüfung der Maßnahmen und der Belege.
Die Verwendung der Fördermittel ist spätestens zwei Monate nach
deren Auszahlung durch die Vorlage eines Verwendungsnachweises
und der Zahlungsbelege nachzuweisen.
Niedersachsen:
Ansprechpartner bei der Beratung sind in Niedersachsen die Forst-
ämter der Landwirtschaftskammer.
Nordrhein-Westfalen:
In NRW kann Ihnen der Revierförster beim Ausfüllen der Formulare
helfen. Allerdings ist dies kostenpflichtig.
Saarland:
Im Saarland wenden Sie sich direkt an den Privatwaldberater des
SaarForst-Landesbetriebes oder an die Forstbehörde des Ministe-
riums für Umwelt.
Sachsen:
In Sachsen sind die Forstbezirke des Staatsbetriebes Sachsenforst oder
die untere Naturschutzbehörde Ansprechpartner bei der Beratung.
Beim Ausfüllen der Förderanträge dürfen die Forstbezirke allerdings
keine Hilfestellung leisten.
Sachsen-Anhalt:
In Sachsen-Anhalt sind die Bewilligungsbehörden bei den vier Äm-
tern für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten angesiedelt.
Schleswig-Holstein:
Ansprechpartner für die Förderung ist in Schleswig-Holstein die
Landwirtschaftskammer mit ihren Bezirksförstereien.
Thüringen:
Ansprechpartner bei der Beratung und Antragstellung sind die staat-
lichen Forstämter.
Abweichungen in einzelnen Bundesländern
In sechs Schritten vom Antrag bis zur Förderung
Fördermaßnahmen
24 25
Informationen und Adressen
www.NABU.deTagesaktuelle Informationen rund um den Natur- und Umweltschutz
www.Naturschutz-im-Wald.deWebsite des NABU-Projektes „Mehr Naturschutz im Wald“; umfassende Informationen und Tipps, Ergeb-nisse der Waldbesitzer-Workshops
www.lwf.bayern.deWebsite der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft; Merkblätter zu ausgewählten aktuellen Themen
www.fva-bw.deForstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA); Merkblätter für den Praktiker
Ihre Ansprechpartner rund um den Naturschutz im Wald
Nützliche Internetadressen
Wichtige Adressen und Ansprechpartner
www.waldwissen.net„Informationen für die Forstpraxis“, getragen von deutschen und schweizer Fachbehörden
www.nwp-online.deHomepage des Nationalen Waldprogramms
www.fsc-deutschland.deHomepage der deutschen Arbeitsgruppe des Forest Ste-wardship Council, Informationen zur Zertifizierung
www.wald-online.deÜberblick über die Forstverwaltungen in Deutschland und allgemeine Informationen zum Wald
Baden-WürttembergMinisterium für Ernährung und Ländlichen RaumBaden-WürttembergForstBWKernerplatz 1070014 StuttgartTel. 0711/126-2118E-Mail: info@wald-online-bw.dewww.forstbw.de
BayernBayerisches Staatsministerium fürErnährung, Landwirtschaft und ForstenLudwigstraße 280539 MünchenTel. 089/2182-0E-Mail: poststelle@stmelf.bayern.dewww.forst.bayern.de
BrandenburgMinisterium für ländliche Entwicklung, Umwelt und VerbraucherschutzHeinrich-Mann-Allee 103 14473 Potsdam Tel. 0331/866-7401 Poststelle@MLUV.Brandenburg.de www.mluv.brandenburg.de
HessenHessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Mainzer Str. 80 65189 Wiesbaden Tel. 0611/815-0 E-Mail: poststelle@hmuelv.hessen.de www.hmuelv.hessen.de (Naturschutz / Forsten -> Wald; Informationen zur Förderung unter Punkt „Daten und Fakten“)
Mecklenburg-VorpommernLandesforst Mecklenburg-VorpommernFritz-Reuter-Platz 917139 MalchinTel. 03994 /235-0E-Mail: zentrale@lfoa-mv.dewww.wald-mv.de
NiedersachsenLandwirtschaftskammer NiedersachsenMars-la-Tour-Straße 1-1326121 OldenburgTel. 0441/801-0E-Mail: info@lwk-niedersachsen.dewww.lwk-niedersachsen.de
Nordrhein-WestfalenLandesbetrieb Wald und Holz NRWAlbrecht-Thaer-Straße 3448147 MünsterTel. 02 51/9 17 97- 0www.wald-und-holz.nrw.de
Rheinland-PfalzMinisterium für Umwelt, Forsten und VerbraucherschutzAbteilung LandesforstenKaiser-Friedrich-Str. 155116 MainzTel. 06131/16-0www.wald-rlp.de
SaarlandSaarForst LandesbetriebVon der Heydt 12 D-66115 Saarbrücken Tel. 0681/9712-01E-Mail: poststelle@sfl.saarland.de www.saarforst.de (Allgemeine Informationen)www.saarland.de/8252.htm (Informationen zur Förderung)
SachsenSächsisches Staatsministerium für Umwelt und LandwirtschaftPostfach 10 05 1001076 DresdenTel. 0351/564-0E-Mail: Poststelle@smul.sachsen.dewww.forsten.sachsen.de (Allgemeines Informationsmaterial, Fortbildungen für Waldbesitzer)www.forsten.sachsen.de/wald (Informationen zur Förderung)
Sachsen-AnhaltLandesforstbetrieb Sachsen-AnhaltLennéstraße 639112 MagdeburgTel. 0391/61068-0E-Mail: poststelle@lfb.mlu.sachsen-anhalt.dewww.landesforstbetrieb.sachsen-anhalt.de (Allgemeine Informationen)www.forst-sachsen-anhalt.de (Informationen zur Förderung)
Schleswig-HolsteinMinisterium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Mercatorstraße 324106 KielTel. 0431/988-0E-Mail: internetredaktion@mlur.landsh.dewww.schleswig-holstein.de
ThüringenLandesforstverwaltung ThüringenHallesche Straße 1699085 ErfurtTel. 0361/37-99801www.thueringen.de/de/forst
NABU-Bundesverband Johannes EnssleCharitéstraße 310117 BerlinTel. 030.28 49 84-16 23Johannes.Enssle@NABU.de
NABU-Bundesfachausschuss Wald & WildEckhard WenzlaffTel. 0175.2211848Spechtwald@t-online.de
Weitere Informationen zur Förderung
26 27
Quellen und weiterführende Literatur
Adler, P.; Haas, S. (2008): Handbuch Wald und Wasser. www.waldwissen.net
Aldinger, E.; Sippel, A.; Schmalfuß, N. (2008): Waldwirtschaft und Naturschutz – was ist zu tun? FVA-einblick 2/2008. S. 2-4. Im Internet: www.waldwissen.net
ARGE (2008): Von Biotopbäumen und Totholz. Der Waldbote. Informationsblatt für die Waldwirtschaft. Im Internet: www.aelf-ch.bayern.de
Bayerische Forstverwaltung (2009): Waldumbau. Stabile Wälder für kommende Generationen. Im In-ternet: www.verwaltung.bayern.de/Anlage3940174/Waldumbau.pdf
Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) (2004): LWF Merkblatt Nr. 17. Biotopbäume und Totholz – Vielfalt im Wald. Im Internet: www.lwf.bayern.de/publikationen/
Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) (2006): LWF Merkblatt Nr. 21. Vogelschutz im Wald. Im Internet: http://www.lwf.bayern.de/publikationen/
Bayerische Staatsforsten (2009): Naturschutzkonzept der Bayerischen Staatsforsten. Im Internet: www.baysf.de/de/startseite/publikationen.html
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Ver-braucherschutz (2004): Bundeswaldinventur II - Ergebnisse und Berichte. Im Internet: www.bundeswaldinventur.de
Borchert, H.; Kölling, C. (2004): Waldbauliche Anpassung der Wälder an den Klimawandel jetzt beginnen. LWFaktuell Nr. 43: 28-39
Brosinger, F.; Tretter, S. (2007): Waldbau im Zeichen des Klimawandels. LWFaktuell Nr. 60: 21-23.
Bütler, R. (2005): Alt- und Totholz. Ein Zeichen moderner, nachhaltiger Waldwirtschaft. Wald und Holz 86/4: 45-48. www.waldwissen.net/themen/waldoekologie/
Frei, A. (2006): Licht und Totholz – Das Paradies für holzbewohnende Käfer. Züricher Wald 5/2006: 17-19. Im Internet: www.waldwissen.net/themen/waldoekologie/
Franz, C.; Zahner, V.; Müller, J.; Utschik, H. (2006): Nahrungsbiotop, Brutraum und Trommelplatz. LWFaktuell Nr. 53: 2-3. Im Internet: www.lwf.bayern.de/veroeffentlichungen/lwf-aktuell/
Gockel, H. (2006): Waldränder als stille Reserve nutzen. Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe 31/2006: 42-43. Im Internet: www.waldwissen.net/themen/waldbau/
Hein, S.; Kohnle, U.; Michiels, H.-G. (2008): Waldbauliche Handlungsmöglichkeiten angesichts Klimawandel. FVA Einblick. 01/08: 50-53.
Hessen-Forst (2008): Konzept zur Erhaltung und Förderung von Totholz und Biotopbäumen im Gemeindewald Waldems. Im Internet: www.gemeinde-waldems.de
Institut für Forst- und Umweltpolitik, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (2004): So bunt wie das Leben – Waldbesitz heute. Im Internet: http://portal.uni-freiburg.de
Land Brandenburg (2002): Informationen für Waldbesitzer. Waldrandgestaltung. Im Internet: www.mluv.brandenburg.de
SaarForst Landesbetrieb (2009): Kompensationsmaßnahmen und Ökokonto. Naturschutz im Wald. Im Internet: www.saarforst.de
Schaber-Schoor, G. (2008): Wieviel Totholz braucht der Wald – Ergebnisse einer Literaturre-cherche als Grundlage für ein Alt-, Totholz- und Habitatbaum-konzept. FVA-einblick 2/2008, S. 5-8. Im Internet: www.waldwissen.net/themen/waldoekologie/waldoekosysteme
Schiegg Pasinelli, K.; Suter, W. (2000): Lebensraum Totholz. Merkblatt für die Praxis Nr. 33. Eidg. Forschungsanstalt WSL. Im Internet: www.wsl.ch/publikationen/
Staatsbetrieb Sachsenforst (2007): Biotopbäume und Totholz. Markenzeichen naturnaher Wälder. http://www.smul.sachsen.de/sbs/download/Biotopbaeume.pdf
Tidow, S.; Schütz, M.; Krüsi, B.O. (1997): Probleme bei der Bewertung und Pflege von Waldrändern. Inf.bl. Forsch.bereiches Landsch.ökol. 33: 1-4. Im Internet: www.waldwissen.net/themen/waldoekologie/
Veneziani, M. (2006): Konzept zur Aufwertung von Waldrändern. Im Internet: www.wald.sg.ch
Wermelinger, B.; Duelli, P. (2002): Die Insekten im Ökosystem Wald. Bedeutung, Ansprüche, Schutz. In: Werdenberger Jahrbuch 2003. Buchs, BuchsMedien. 104-112. Im Internet: www.waldwissen.net/themen/waldoekologie/
NABU Baden-WürttembergTübinger Straße 15, 70178 StuttgartTel. 07 11.9 66 72-0Fax 07 11.9 66 72-33NABU@NABU-BW.dewww.NABU-BW.de
NABU-Partner Bayern – Landesbund für Vogelschutz (LBV)Eisvogelweg 1, 91161 HilpoltsteinTel. 0 91 74.47 75-0Fax 0 91 74.47 75-75Info@LBV.dewww.LBV.de
NABU BerlinWollankstraße 4, 13187 BerlinTel. 0 30.9 86 41 07 oder 9 86 08 37-0Fax 0 30.9 86 70 51LvBerlin@NABU-Berlin.dewww.NABU-Berlin.de
NABU BrandenburgLindenstraße 34, 14467 PotsdamTel. 03 31.2 01 55-70Fax 03 31.2 01 55-77Info@NABU-Brandenburg.dewww.NABU-Brandenburg.de
NABU BremenContrescarpe 8, 28203 BremenTel. 04 21.3 39 87 72Fax 04 21.33 65 99 12Info@NABU-Bremen.dewww.NABU-Bremen.de
NABU HamburgOsterstraße 5820259 HamburgTel. 0 40.69 70 89-0Fax 0 40.69 70 89-19NABU@NABU-Hamburg.dewww.NABU-Hamburg.de
NABU HessenFriedenstraße 26, 35578 WetzlarTel. 0 64 41.6 79 04-0Fax 0 64 41.6 79 04-29Info@NABU-Hessen.dewww.NABU-Hessen.de
NABU Mecklenburg- VorpommernArsenalstraße 2, 19053 SchwerinTel. 03 85.7 58 94 81Fax 03 85.7 58 94 98LGS@NABU-MV.dewww.NABU-MV.de
NABU NiedersachsenAlleestraße 36, 30167 Hannover Tel. 05 11.91 10 5-0Fax 05 11.9 11 05-40Info@NABU-Niedersachsen.dewww.NABU-Niedersachsen.de
NABU Nordrhein-WestfalenMerowingerstraße 88 40225 Düsseldorf Tel. 02 11.15 92 51-0Fax 02 11.15 92 51-15Info@NABU-NRW.dewww.NABU-NRW.de
NABU Rheinland-PfalzFrauenlobstraße 15-19, 55118 Mainz Tel. 0 61 31.1 40 39-0Fax 0 61 31.1 40 39-28Kontakt@NABU-RLP.dewww.NABU-RLP.de
NABU SaarlandAntoniusstraße 18, 66822 LebachTel. 0 68 81.93 61 9-0Fax 0 68 81.93 61 9-11 LGS@NABU-Saar.dewww.NABU-Saar.de
NABU SachsenLöbauer Straße 68, 04347 Leipzig Tel. 03 41.23 33 13-0Fax 03 41.23 33 13-3Landesverband@NABU-Sachsen.dewww.NABU-Sachsen.de
NABU Sachsen-AnhaltSchleinufer 18a39104 MagdeburgTel. 03 91.5 61 93-50Fax 03 91.5 61 93-49Mail@NABU-LSA.de www.NABU-LSA.de
NABU Schleswig-HolsteinFärberstraße 51, 24534 Neumünster Tel. 0 43 21.5 37 34Fax 0 43 21.59 81Info@NABU-SH.dewww.NABU-SH.de
NABU ThüringenLeutra 15, 07751 Jena Tel. 0 36 41.60 57 04Fax 0 36 41.21 54 11LGS@NABU-Thueringen.de www.NABU-Thueringen.de
NABU vor Ort
Die Waldbesitzer Deutschlands sehen sich tagtäglich im Spannungsfeld zwischen hohem Arbeitsaufwand, gesellschaftlicher Verantwortung und wirtschaftlicher Rendite aus der Holznutzung. Nun auch noch Natur-schutz im Wald?
Ja, denn oft sind nur kleine Taten nötig, um den Lebens-raum Wald struktur- und artenreicher zu gestalten. Vie-le Maßnahmen nützen dabei nicht nur den zahlreichen Tieren und Pflanzen, die unsere Wälder so einzigartig
machen, sondern auch den Waldbesitzern. Doch der NABU fordert nicht einfach nur mehr Naturschutz im Wald, sondern hat mit dieser Broschüre eine prakti-sche Hilfe für Waldbesitzer erstellt, mit der wichtige Maßnahmen leicht umgesetzt werden können. Vom Biotopbaum über die Wiederbewaldung von Sturm-flächen bis hin zur staatlichen Förderung – zahlreiche Checklisten und Bilder aus der Praxis zeigen Beispiele für mehr Naturschutz im Wald.
top related