landwirtschaft, pflanzenschutz und imkerei · 2011. 11. 18. · bienen als futter bienen selbst...
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Landwirtschaft, Pflanzenschutz
und Imkerei
Dr. Klaus Wallner
Universität Hohenheim
Landesanstalt für Bienenkunde
August-von-Hartmann-Str. 13
70593 Stuttgart
Tel: 0049-711-459-2662
e-mail: bienewa@uni-hohenheim.de
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Spannungsfelder
• Intensivierung - Monokulturen
• Mechanische Schäden
• Pflanzenzüchtung
• Pflanzenschutzmaßnahmen
• Gentechnik
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Evolution
Landwirtschaft und Imkerei haben
sich gemeinsam entwickelt.
- Windbestäubung
- Fremdbestäubung
Vektoren übertragen den Pollen
-
Nutzen der Honigbiene
Aus gesellschaftlicher Sicht wesentlich wichtiger:
Die Bestäubungsleistung der Bienen
für die Landwirtschaft, den Obst- und Beerenanbau,
Samenerzeugung (Raps, Sonnenblumen, etc.) und bei
der Wildvegetation (Basis für die Ernährung vieler
Wildtiere).
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I. Ihre Blütenstetigkeit
II. Die Volksstärke im Frühjahr (4000-
8000 Bienen)
Die Honigbiene hat gegenüber anderen
Bestäuberinsekten (Hummeln, Wildbienen,
Schmetterlingen etc.) zwei entscheidende Vorteile:
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Bienen als Futter
Bienen selbst sind Futtergrundlage vieler
anderer Tierarten (Vögel, Insekten, Spinnen,
Ameisen etc.).
Jedes Bienenvolk verliert pro Tag 1000-2000
Bienen = 150 to Bienenfleisch pro Tag, das in
Deutschland gleichmäßig in der Natur verteilt
wird.
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Bienenschutz ist aufgrund der ökologischen und
ökonomischen Bedeutung ein wichtiges
gesellschaftliches Anliegen.
Die Bienenschutzverordnung (verankert im
Pflanzenschutzgesetz) regelt die Anwendung
von bienengefährlichen Pflanzenschutzmitteln.
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Wer fliegt - wer bestäubt?
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Pestizidanwendung innerhalb der EUVerbrauch an reinem Wirkstoff (kg/ha)
17,5
10,7
7,6
6
4,5 4,4 4,43,6
3,12,6
2,2 2,2 1,9
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
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Spa
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Dän
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Irlan
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tuga
l
kg/ha
-
Insektizide 263
23%
Herbizide 230
31%
Fungizide 287
25%
Sonstige 230
21%
Wirkungsbereiche zugelassener
Pflanzenschutzmittel
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Vergiftungsgefahr durch Insektizide:
Alle Bienenarten gehören wie die Schadinsekten der
gleiche Tierklasse an.
Damit sind Bienen gleichermaßen empfindlich für
Insektizide, die gegen Schädlinge eingesetzt werden.
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Wie können PSM den Bienen
gefährlich werden
Durch Besprühen während der Spritzaktion
Durch Belaufen von behandelten Pflanzenoberflächen
Durch Fressen von kontaminierter Nahrung (Nektar,
Blütenstaub, Wasser)
Durch Einatmen der Wirkstoffe
-
Vor der Anwendung von
Pflanzenschutzmitteln muß die
Wirkung auf Bienen bekannt sein.
Deshalb wird im
Zulassungsverfahren eine
Bienenprüfung gefordert.
-
Das Ergebnis der Bienenprüfung im
Zulassungsverfahren führt zu einer
Einstufung der Pflanzenschutzmittel
in vier Gefährdungsklassen (B1, B2,
B3, und B4) und zu Konsequenzen
für die Anwendungsmöglichkeiten.
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Prüfkaskade
zur Bestimmung des toxikologischen
Potentials gegenüber Honigbienen
• Laborprüfung (LD50 Bestimmung)
• Halbfreiland (Zeltversuche)
• Freiland
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Sequenzielles Prüfschema in Europa
1. Stufe: Laborprüfung
2. Stufe: Zeltprüfung
3. Stufe: Freilandprüfung
Effekte keine Effekte
keine Effekte
keine Effekte
bienenungefährlich(B4)
Effekte
bienengefährlich (B1)
Effekte
Prüfsubstanz
-
Ergebnisse aus diesen Prüfungen führen zur
Einstufung der geprüften Präparate in 4 Gruppen
B1 bienengefährlich
B2 nicht bienengefährlich bei Abendanwendung
B3 kein Kontakt zu erwarten
B4 bienenungefährlich
Die Bienenschutzverordnung setzt die
gewonnenen Ergebnisse um. Sie regelt den
Einsatz der bienengefährlichen Wirkstoffe.
Die konsequente Einhaltung dieses Gesetzes
schließt eigentlich Bienenschäden aus.
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PflanzenschutzmittelKennzeichnung der Wirkung auf Bienen
7%
1%
35%
57%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
B 1 B 2 B 3 B 4bienengefährlich Nicht bienengefährlich
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Alle Bekämpfungsmaßnahmen in Kulturen, die nicht von
Bienen oder anderen Bestäubern besucht werden (außerhalb der
Blüte).
Alle blühende Bestände, die für Bienen uninteressant sind
(Tomaten, Kartoffeln?, Hopfen) und deshalb auch in der Blüte
nicht beflogen werden.
keine erkennbaren Probleme für Honigbiene:
Bienenungefährliche Wirkstoffe (B4) außerhalb des
Bienenflugs.
Pflanzenschutz ohne Effekte auf Bienen
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Geringe Schwierigkeiten
Bienenungefährliche Wirkstoffe in blühende Bestände, tagsüber
während des Bienenflugs.
Problematisch
Bienengefährliche Präparate in für Bienen interessanten
Kulturen (entgegen der Bienenschutzverordnung).
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Alle Pflanzen, die intensiv beflogen werden
(Trachtquellen).
Vor allem die großflächig angebauten Kulturen:
Apfel, Kirsche, Raps (rationell nutzbar).
Besonders gute Trachtpflanzen mit intensivem
Beflug: z.B. Johannisbeeren, Stachelbeeren,
Himbeeren.
Ausweichkulturen mangels besserer Quellen.
Problemkulturen
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Die konsequente Umsetzung der
Bienenschutzverordnung ist entscheidend!
• Abdrift auf blühende Nachbarkultur (Insegar)
• Anwendung bienengefährlicher Präparate trotz
Blüten (im Unterwuchs).
• Abweichung von der empfohlenen
Wirkstoffmenge
• Unzulässige Tankmischungen
• Spritzmittelreste im Tank
• 2008: Abdrift von Beizstaub beim Sähen.
Denkbare Fehler:
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Pflanzenschutzmittel im Raps
Mit welchen Rückständen muß
im Honig gerechnet werden?
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PflanzenschutzmittelPflanzenschutzmittel
Kritisch: Blütenbehandlungen
Fettlösliche Wirkstoffe
im Nektar
Wasserlösliche
Wirkstoffe im Nektar
Geringes
Rückstandsrisiko für
Honig
Hohes
Rückstandsrisiko für
Honig
Reinigung durch
die Bienen möglich.
Geringe Reinigung
möglich.
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