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Die Winter in Österreich seit 1895
Eine Analyse amtlicher Temperatur- und Schneemessreihen
aus österreichischen Wintersportregionen
Die Entwicklung der Wintertemperaturen auf acht österreichischen Bergwetterstationen von 1969/70 bis 2018/19.
Daten: ZAMG (HISTALP). Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
MMag. Günther Aigner
HR Dr. Wolfgang Gattermayr
Empfohlene Zitierung:
AIGNER, Günther; GATTERMAYR, Wolfgang (2019): Die Winter in Österreich seit 1895.
Eine Analyse amtlicher Temperatur- und Schneemessreihen aus österreichischen Wintersportregionen.
www.zukunft-skisport.at/studien
Tirol, im Dezember 2019
2
INHALT
1 Präambel ............................................................................................................................... 3
2 Abstract ................................................................................................................................. 4
3 Vorwort .................................................................................................................................. 6
4 Zur Entwicklung der Wintertemperaturen ............................................................................. 7
4.1 Die Wintertemperaturen seit 1895/96 (124 Jahre) ............................................................................ 9
4.2 Seit 1969/70 (50 Jahre): Keine statistisch signifikante Veränderung .............................................. 12
4.3 Seit 1989/90 (30 Jahre): Keine statistisch signifikante Veränderung .............................................. 15
4.4 Die Wintertemperaturen auf Bergstationen im benachbarten Ausland ........................................... 16
4.5 Hohenpeissenberg: Wintertemperaturen seit 1781/82 .................................................................... 18
5 Zur klimatischen Entwicklung der Bergsommer ................................................................. 20
6 50 Jahre: Sommertemperaturen vs. Wintertemperaturen .................................................. 23
7 Zur Entwicklung des Schneedargebots .............................................................................. 24
7.1 Cluster Silvretta-Paznaun .............................................................................................................. 26
7.2 Cluster Lech-Zürs .......................................................................................................................... 28
7.3 Cluster Seefelder Plateau .............................................................................................................. 30
7.4 Cluster Kitzbühel – Pillerseetal ...................................................................................................... 32
7.5 Filzmoos ....................................................................................................................................... 34
7.6 Gosau ........................................................................................................................................... 35
7.7 Hohentauern (Niedere Tauern) ...................................................................................................... 37
7.8 Obdach (Murtal, Seetaler Alpen) .................................................................................................... 39
7.9 Schladming ................................................................................................................................... 41
7.10 Obertilliach (Osttirol) ...................................................................................................................... 43
7.11 Maria Luggau (Kärnten) ................................................................................................................. 45
7.12 Beginn der Winterdecke („Einschneizeitpunkte“) ............................................................................ 46
7.13 Kritische Gedanken zur Interpretation von Schneemessreihen ....................................................... 50
8 Zur Entwicklung der Skisaisonlängen ................................................................................. 54
9 FAZIT: Schlussfolgerungen für den Skitourismus in Österreich ........................................ 56
10 Anhang ................................................................................................................................ 57
10.1 Statistische Auswertungen............................................................................................................. 57
10.2 Zur Transparenz der Studie ........................................................................................................... 80
10.3 Biografien ...................................................................................................................................... 81
10.4 Beigezogene Experten .................................................................................................................. 83
10.5 Weiterführende Literatur ................................................................................................................ 84
10.6 Pressespiegel Zukunft Skisport ...................................................................................................... 86
3
1 Präambel
Das FORUM ZUKUNFT SKISPORT zweifelt weder an Klimaänderungen noch am
anthropogenen Anteil an der jüngsten globalen Erwärmung. Wir beschreiben de-
tailliert den messbaren Zustand des Klimas im Alpenraum mithilfe amtlicher Da-
tenreihen.
Wir beteiligen uns weder an der zum Teil sehr emotional geführten Diskussion über die
klimatische Zukunft der alpinen Winter noch an jener über die globale Erwärmung. Diese
Diskussionen sollten Geo- und Atmosphärenphysikern vorbehalten bleiben.
Computersimulationen der zukünftigen Schneesicherheit sind eine äußerst komplexe
Aufgabe. Szenarien regionaler Klimamodelle sind keinesfalls wie Dreitageswetterprog-
nosen zu interpretieren.
Das FORUM ZUKUNFT SKISPORT geht deshalb einen anderen Weg. Wir analysieren
die amtlichen Klimadaten im Alpenraum über möglichst lange Zeiträume. Diese zählen
weltweit zu den hochwertigsten Datensammlungen und ermöglichen eine objektive Be-
schreibung der empirisch messbaren Entwicklung.
In unseren Arbeiten finden Sie somit keine Antworten auf Fragen zur zukünftigen Ent-
wicklung der Wintertemperaturen und der Schneeparameter. Vielmehr widmen sich un-
sere Inhalte der Beantwortung der Frage, wie sich die Wintertemperaturen und das
Schneedargebot seit dem allmählichen Beginn des alpinen Skisports ab 1895 verändert
haben.
Das FORUM ZUKUNFT SKISPORT ist ausdrücklich für die nachhaltige Minimierung der
Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und für eine vernünftige wie umsetzbare Ener-
giewende. Die Maßnahmen und Fortschritte müssen auch von der Tourismus- und Seil-
bahnwirtschaft deutlicher kommuniziert werden, um Vorurteile zu vermeiden.
4
2 Abstract
Die Wintertemperaturen auf Österreichs Bergen sind seit 1895/96 um etwa 1,3 Grad Celsius ange-
stiegen (lineare Regression). Dieser Anstieg ist statistisch signifikant. Für diese Auswertung wurden
alle fünf verfügbaren Bergwetterstationen in und um Österreich, die über 124-jährige Messreihen verfü-
gen, ausgewertet.
Über die vergangenen 50 Jahre (seit 1969/70) haben sich die Wintertemperaturen auf Österreichs
Bergen statistisch nicht signifikant verändert. Das Gleiche gilt für die vergangenen 30 Jahre.
Im Gegensatz zu den Wintermonaten sind die Sommer in Österreichs alpinen Regionen über die letzten
fünf Jahrzehnte um etwa drei Grad Celsius wärmer geworden (statistisch signifikant). Ein Großteil dieser
Erwärmung kann höchstwahrscheinlich durch die markante Zunahme der sommerlichen Sonnenschein-
dauer (plus 30 % seit Mitte der 1970er-Jahre) erklärt werden.
Die Gegenüberstellung der ostalpinen Temperaturentwicklung von Bergwintern und Bergsommern zeigt
beachtliche Gegensätze. Die Bergsommer sind über die vergangenen 50 Jahre kontinuierlich und signifi-
kant wärmer geworden. Die Winter haben sich auf den gleichen Stationen am Übergang von den 1980er-
zu den 1990er-Jahren rasch und markant erwärmt, um danach wieder auf ein Level abzukühlen, das dem
zu Beginn der 1970er-Jahre ähnlich ist.
Zum Schneedargebot in Österreichs alpinen Regionen lassen sich kaum allgemein gültige Aussagen tä-
tigen. Am Alpennordrand und im Bereich des Hauptkammes zeigen sich über die vergangenen mehr als
100 Jahre leichte, aber statistisch nicht signifikante Rückgänge bei den jährlich größten Schneehöhen
sowie ebenfalls leichte – und zum Teil statistisch signifikante – Abnahmen bei der Dauer der Schneebe-
deckungsperioden. Auf der Alpensüdseite konnte über die vergangenen etwa 100 Jahre eine signifikante
Verschlechterung des Schneedargebots beobachtet werden.
Der Beginn der Winterdecke („Einschneien“) hat sich nördlich des Alpenhauptkammes nicht markant ver-
ändert. Südlich der Alpen hat sich der Beginn der Winterdecke statistisch signifikant nach hinten verscho-
ben.
Die Skisaisonen sind über die vergangenen 32 Jahre in einem Sample von 14 österreichischen
Skigebieten signifikant länger geworden.
Aus den hier veröffentlichten Auswertungen können keinerlei Prognosen für die Zukunft abgeleitet werden.
Anm.: Das FORUM ZUKUNFT SKISPORT ist ausdrücklich für die nachhaltige Minimierung der Abhängigkeit von
fossilen Brennstoffen und für eine vernünftige wie umsetzbare Energiewende. Die Maßnahmen und Fortschritte müs-
sen auch von der Tourismus- und Seilbahnwirtschaft deutlicher kommuniziert werden, um Vorurteile zu vermeiden.
5
Abstract English
The winter temperatures on Austria's mountains have risen by about 1.3 degrees Celsius since
1895/96 (linear regression). This increase is statistically significant. In this evaluation, all five availa-
ble mountain weather stations in and around Austria, which have 124-year series of measurements, were
evaluated.
Over the past 50 years (since 1969/70), winter temperatures on Austria's mountains have not
shown any significant statistical changes. Nor so in the last 30 years.
In contrast to the winter months, summers in Austria's alpine regions have warmed by around three de-
grees Celsius over the past five decades. This can most likely be explained by the marked increase in the
duration of summer sunshine (plus 30%).
The comparison of the eastern alpine temperature development of mountain winters and mountain sum-
mers shows considerable contrasts. The mountain summers have become continuously and significantly
warmer over the past 50 years. The winters have warmed quickly and distinctly at the same stations at
the transition from the 1980s to the 1990s, only to cool down again to a level similar to that at the beginning
of the 1970s.
It is difficult to make generally valid statements about the snow availability in Austria's alpine regions. On
the northern edge of the Alps, slight but not statistically significant declines in the largest annual snow
depths have been common over the past more than 100 years and also slight – however, widespread
statistically significant - decreases in the duration of the snow cover periods. On the southern side of the
Alps, over the past 100 years or so, there has been a significant deterioration in the supply of snow.
The beginning of the permanent snow cover ("Beginn der Winterdecke") has not changed significantly
north of the main Alpine ridge. South of the Alps, the beginning of the winter cover has significantly shifted
statistically backwards.
The ski seasons have become significantly longer over the past 32 years, seen from a sample of 14
Austrian ski areas.
No forecasts for the future can be derived from the evaluations published here.
Note: The FORUM ZUKUNFT SKISPORT is explicitly for the sustainable minimization of fossil dependency and for a
sensible and realistic energy turnaround. The measures and progress must also be communicated more clearly by
the tourism and cable car industry in order to avoid prejudice.
6
3 Vorwort
Das moderne Skifahren kann präzis wie keine andere Sportart sein Geburtsdatum angeben: Es
begann mit der Durchquerung Grönlands auf Skiern durch Fridtjof Nansen im Jahr 1888. Sein
Expeditionsbericht erschien 1890 in norwegischer und 1891 in deutscher Sprache (ULMRICH
1978). Angeregt durch die Schilderungen Nansens, experimentierten erste Pioniere ab Mitte der
1890er-Jahre quer durch den Alpenraum und meist unabhängig voneinander mit den nordischen
Sportgeräten und adaptierten diese für die steileren alpinen Abfahrten im Vergleich zur skandi-
navischen Hügellandschaft.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit liegt darin, in einem Überblick den Verlauf der Wintertempera-
turen, des Schneedargebots und der Skisaisonlängen in Österreich zu präsentieren. Einzelne
Messreihen aus benachbarten, grenznahen Regionen runden den Blick ab. Der betrachtete Zeit-
raum soll bis zur Gründerzeit des Skisports in Österreich zurückgehen. Wenn es die Datenlage
zulässt, starten die Auswertungen mit dem Winter 1895/96.
Sämtliche verwendeten Daten stammen von amtlichen Institutionen – von den Österreichischen
Hydrographischen Landesdiensten, von der Österreichischen Zentralanstalt für Meteorologie
und Geodynamik (ZAMG), vom Deutschen Wetterdienst (DWD) und von der MeteoSchweiz. Die
Daten zur Anzahl der Skibetriebstage wurden von den jeweiligen Skiliftgesellschaften zur Ver-
fügung gestellt.
Die Standorte der Wetterstationen sind über die Jahrzehnte nicht ortsfest geblieben. Selbst die
Beobachter vor Ort haben von Zeit zu Zeit gewechselt. Das kann sich auf die Homogenität der
jeweiligen Messreihen auswirken. Nähere Informationen dazu können bei den jeweiligen Mess-
netzbetreibern eingeholt werden.
Die in dieser Studie präsentierten Auswertungen stehen zum Teil in krassem Gegensatz zur
veröffentlichten und öffentlichen Meinung. Die vorliegende Studie möchte Fakten bieten und
helfen, die emotionale Debatte zu versachlichen.
In der vorliegenden Studie wird nicht gegendert. Die Autoren verstehen die Gleichstellung von
Mann und Frau als selbstverständlich.
Wir hoffen, dass die vorliegende Datenzusammenstellung einen ebenso interessierten wie kriti-
schen Leserkreis findet!
7
4 Zur Entwicklung der Wintertemperaturen
Die ZAMG, der DWD und die MeteoSchweiz verfügen über lange Temperaturmessreihen von
Bergstationen, die in oder knapp außerhalb von Österreich positioniert sind.
In dieser Studie finden sich Auswertungen von allen elf verfügbaren Temperaturmessreihen. Es
wurden ausschließlich amtliche Messdaten ausgewertet. Bei österreichischen Stationen sind –
wann immer möglich – die homogenisierten HISTALP-Daten der ZAMG verwendet worden.
Die Temperaturanalysen betreffen den meteorologischen Winter vom 01. Dezember bis zum 28.
Februar, während für die Sommer (Kapitel 5) der Zeitraum vom 01. Juni bis zum 31. August gilt.
Vier Zeiträume
Dem Leser sollen vier Zeiträume der winterlichen Temperaturentwicklung angeboten werden:
1) 124 Jahre. Mit diesem Zeitraum können wir praktisch die gesamte österreichische Ski-
geschichte überblicken. Kapitel 4.1, Seite 9
2) 50 Jahre. Dieser Zeitraum umfasst ein halbes Jahrhundert Winterklima und ermöglicht
gleichzeitig einen Blick zurück bis zum allmählichen Beginn des Massenskilaufs.
Kapitel 4.2, Seite 12
3) 30 Jahre. Der kürzeste klimarelevante Zeitraum und zudem die sogenannte „Klimanor-
malperiode“ laut WMO. Gleichzeitig begann vor ca. 30 Jahren nach einer Häufung
schneearmer und milder Winter die emotional geführte Debatte, ob künftig noch ausrei-
chend Schnee und Kälte für den Skisport verfügbar sein würden. Kapitel 4.3, Seite 15
4) 238 Jahre. Die Messdaten vom Hohenpeissenberg, der ältesten Bergwetterstation der
Welt, erlauben uns eine faszinierende winterliche Zeitreise zurück bis zur sogenannten
„Kleinen Eiszeit“, welche in den Alpen sehr wahrscheinlich zu den kältesten Klimaepo-
chen seit der letzten Eiszeit (Holozän, ca. 12.000 Jahre) zählt. Kapitel 4.5, Seite 7
8
Wintertemperaturen: Elf verwendete Stationen (von West nach Ost)
Name Institution Seehöhe Daten seit Anmerkungen
Säntis MeteoSchweiz 2.502 m 1864/65
Ischgl-Idalpe ZAMG 2.312 m 1984/85 verlängert über Korrelation (r² = 0,94)
Obergurgl ZAMG (HISTALP) 1.938 m 1895/96
Patscherkofel ZAMG (HISTALP) 2.247 m 1931/32
Hohenpeissenberg DWD 977 m 1781/82
Kitzb. Hahnenkamm ZAMG 1.802 m 1993/94 verlängert über Korrelation (r² = 0,991)
Schmittenhöhe ZAMG (HISTALP) 1.954 m 1895/96
Sonnblick ZAMG (HISTALP) 3.105 m 1886/87
Feuerkogel ZAMG (HISTALP) 1.618 m 1930/31
Villacher Alpe ZAMG (HISTALP) 2.160 m 1851/52
Schöckl ZAMG (HISTALP) 1.445 m 1901/02
Tabelle 1: Die elf für die Temperaturauswertungen herangezogenen Bergwetterstationen
9
4.1 Die Wintertemperaturen seit 1895/96 (124 Jahre)
Seit der Pionierzeit des alpinen Skisports Mitte der 1890er-Jahre sind die Wintertempera-
turen auf Österreichs Bergen im linearen Trend um 1,3 Grad Celsius gestiegen. Dieser
Temperaturanstieg ist statistisch signifikant.
Abb. 1 zeigt die gemittelte winterliche Temperaturabweichung (zum Mittel 1961 bis 1990) auf fünf
Bergwetterstationen in und um Österreich, die über 124-jährige Messreihen verfügen. Das 10-
jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) zeigt anschaulich Phasen sehr kalter Winter – wie zum Bei-
spiel in den 1940er- und 1960er-Jahren – sowie Häufungen vergleichsweise milder Winter wie
beispielsweise in den 1910er-, 1970er-, 1990er- und 2010er-Jahren.
Standardabweichung: 1,5 Grad Celsius
Abb. 1: Die Abweichungen der Wintertemperaturen vom Mittel 1961 bis 1990 auf fünf Bergwetterstationen
in und um Österreich von 1895/96 bis 2018/19. Daten: ZAMG, MeteoSchweiz. Grafik: FORUM ZUKUNFT
SKISPORT
Die Trendlinie (rote Linie) beschreibt eine Temperaturerhöhung von knapp 1,1 Grad Celsius
pro Jahrhundert (siehe Formel), also etwa 0,1 Grad Celsius pro Dekade.
10
In diesem Sample wurden die Daten aller verfügbaren amtlichen Bergwetterstationen einbezogen, die in Österreich oder knapp
außerhalb positioniert sind und über eine 124-jährige Datenreihe verfügen (von West nach Ost): Säntis (CH, 2.502 m), Obergurgl
(1.938 m), Schmittenhöhe (1.954 m), Sonnblick (3.105 m), Villacher Alpe (2.160 m). Mittlere Seehöhe: 2.332 m.
Bei der Suche nach den kältesten Bergwintern seit Beginn des alpinen Skisports stößt man im
Ostalpenraum häufig auf bereits bekannte Muster. Die drei mit Abstand kältesten Winter sind in
chronologischer Abfolge: 1928/29 mit 3,7 Grad, 1941/42 mit 3,4 Grad und 1962/63 mit 4,1 Grad
Celsius negativer Abweichung zum Mittel 1961 bis 2010. Der Winter 1962/63 war in ganz Mittel-
europa von extremer Kälte geprägt und ließ den Bodensee zum bisher letzten Mal vollständig und
über Wochen zufrieren. Dies war die erste, über mehrere Wochen andauernde „Seegfrörne“ nach
133 Jahren „Pause“ (seit 1830). Der mildeste Winter der Messreihe ist jener von 1989/90 mit einer
positiven Abweichung von 4,0 Grad Celsius, gefolgt von 2006/07 und 2015/16 mit jeweils plus 3,6
Grad Celsius.
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Allgemein wird angenommen, dass die Schneegrenze pro 0,65 Grad Celsius Erwärmung im Mittel
um etwa 100 Meter ansteigt. Mit anderen Worten: Die Schneegrenze steigt um etwa 150 Meter
pro 1 Grad Celsius winterlicher Erwärmung.
Aus der Entwicklung des linearen Temperaturtrends (Abb. 1, rote Linie) könnte man somit
ableiten, dass die winterliche Schneegrenze auf Österreichs Bergen seit Mitte der 1890er-
Jahre um ca. 150 bis 200 Höhenmeter angestiegen ist.
11
Die 124-jährigen Reihen zeigen einen nahezu parallelen Temperaturverlauf – abhängig von der
Seehöhe. Der homogene Verlauf der Wintertemperaturen weist auf eine sehr hohe Datenqualität
hin. Kalte Winter sind überall im Ostalpenraum kalt, milde Winter überall mild. Es gibt keine
auffallenden Unterschiede in der Temperaturkurve zwischen dem sehr westlich gelegenen Sän-
tis und der weit im Osten und Süden gelegenen Villacher Alpe. Deutlich abgesetzt ist die orange
Kurve mit den sehr kalten Wintertemperaturen des hochalpinen Sonnblick-Observatoriums.
Gleichzeitig erkennt man einen mittleren Temperaturgradient von knapp 0,6 Grad Celsius pro
100 Höhenmeter im Gebirge.
Abb. 2: Die Entwicklung der Wintertemperaturen auf fünf ostalpinen Bergwetterstationen von 1895/96 bis
2018/19. Daten: ZAMG, MeteoSchweiz. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
12
4.2 Seit 1969/70 (50 Jahre): Keine statistisch signifikante Veränderung
Die Wintertemperaturen auf Österreichs Bergen sind seit 1969/70 ohne statistisch signi-
fikante Veränderung.
Über die letzten 50 Jahre zeigt sich eine leichte, aber statistisch nicht signifikante Erwärmung
von knapp 0,8 Grad Celsius.
Standardabweichung: 1,6 Grad Celsius
Abb. 3: Die Abweichungen der Wintertemperaturen vom Mittel 1981 bis 2010 auf acht österreichischen
Bergwetterstationen von 1969/70 bis 2018/19. Daten: ZAMG. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Österreich Bergwinter haben sich über die vergangenen 50 Jahre nicht statistisch beleg-
bar erwärmt.
Sample (von West nach Ost): Ischgl-Idalpe (2.312 m), Obergurgl (1.938), Patscherkofel (2.252 m), Kitzbüheler Hahnenkamm (1.802
m), Schmittenhöhe (1.954 m), Feuerkogel (1.618 m), Villacher Alpe (2.160 m), Schöckl (1.445 m). Mittlere Seehöhe: 1.935 m
13
Die Einzeljahre zeigen eine beachtliche Spannweite von 6,2 Grad Celsius, welche aus den beiden
Extremwerten resultiert, die innerhalb von nur zehn Jahren auftraten: Der Winter 1980/81 war um
2,9 Grad Celsius kälter als das Mittel 1981 bis 2010, während der Winter 1989/90 um 3,3 Grad
Celsius milder war.
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) liegt gegenwärtig exakt am Mittel 1981 bis 2010. In-
folge der relativ milden 1990er-Jahre erreichte das 10-jährig gleitende Mittel mit plus 1,2 Grad
Celsius Abweichung sein vorläufiges Maximum. Eine Häufung relativ kalter Winter fand in den
frühen 1980er-Jahren statt – die grüne Kurve erreicht ihr Minimum bei minus 1,2 Grad Celsius
Abweichung.
Kein signifikanter Temperaturtrend
Die Wintertemperaturen auf Österreichs Bergen sind seit 1969/70 statistisch unverändert.
Dies bedeutet beispielsweise, dass sich für einen in den 1960er-Jahren geborenen Ski-
sportler, der seit seiner frühesten Jugend auf Österreichs Bergen Ski fährt, hinsichtlich
der Wintertemperaturen insgesamt keine nachhaltige Veränderung ergeben hat.
Auch in der Schweiz ist die winterliche alpine Temperaturentwicklung der letzten etwa fünf Jahr-
zehnte untersucht worden. BADER / FUKUTOME (2015, Seite 7) schreiben zu den Wintertem-
peraturen der letzten 50 Jahre am Jungfraujoch (3.480 m): „In der hier betrachteten Periode
1957/58 bis 2012/13 mit einer Länge von über 50 Jahren ist für den Messstandort Jungfraujoch
im Winter insgesamt kein signifikanter Temperaturtrend nachweisbar. Diese Feststellung gilt
ebenfalls für die Gipfellagen Säntis, Weissfluhjoch und Gütsch, sowie für die Passlage Gd. St.
Bernard und für die tiefer gelegenen alpinen Messstandorte Arosa und Grächen. In den vergan-
genen über 50 Jahren beschränkte sich die hochalpine Temperaturentwicklung im Winter also
im wesentlichen auf periodische Erwärmungs- und Abkühlungsphasen, während über die ge-
samte Zeitspanne 1957/58 bis 2012/13 für den Hochgebirgswinter in der Schweiz weder eine
eindeutige Erwärmung noch eine eindeutige Abkühlung nachzuweisen ist.“
14
Der nahezu parallele Verlauf der Temperaturkurven zeigt, dass sich die Wintertemperaturen
sehr ähnlich entwickelt haben: im Osten wie im Westen, im Norden wie im Süden. Weiters wird
die Staffelung nach Seehöhe gut sichtbar:
Abb. 4: Die Entwicklung der Wintertemperaturen auf acht österreichischen Bergwetterstationen von
1969/70 bis 2018/19. Daten: ZAMG (HISTALP). Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
15
4.3 Seit 1989/90 (30 Jahre): Keine statistisch signifikante Veränderung
Die Winter auf Österreichs Bergen sind in den vergangenen 30 Jahren im Mittel von acht
amtlichen Bergwetterstationen um wenige Zehntelgrad kälter geworden. Diese Abküh-
lung ist statistisch nicht signifikant.
Der Winter 2009/10 war auf Österreichs Bergen mit einer Abweichung von minus 2,1 Grad Celsius
zum Klimamittel 1981 bis 2010 der kälteste der letzten 30 Jahre. Der mildeste Winter der Periode
war 1989/90 mit einer positiven Abweichung von 3,3 Grad Celsius im Mittel dieser acht Stationen.
Siehe dazu die Abbildung 5.
Standardabweichung: 1,6 Grad Celsius
Abb. 5: Die Abweichungen der Wintertemperaturen vom Mittel 1981 bis 2010 auf acht österreichischen
Bergwetterstationen von 1989/90 bis 2018/19. Daten: ZAMG. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Sample (von West nach Ost): Ischgl-Idalpe (2.312 m), Obergurgl (1.938), Patscherkofel (2.252 m), Kitzbüheler Hahnenkamm (1.802
m), Schmittenhöhe (1.954 m), Feuerkogel (1.618 m), Villacher Alpe (2.160 m), Schöckl (1.445 m). Mittlere Seehöhe: 1.935 m
16
4.4 Die Wintertemperaturen auf Bergstationen im benachbarten Ausland
Die Auswertung von Temperaturmessreihen von Bergwetterstationen im benachbarten
Ausland bestätigt die bereits bekannten Muster der vergangenen 50 Jahre.
Abb. 6 zeigt den Verlauf der Wintertemperaturen auf acht mitteleuropäischen Bergwetterstatio-
nen in Deutschland, der Schweiz und Italien.
Abb. 6: Der Verlauf der Wintertemperaturen auf acht Bergwetterstationen im benachbarten Ausland. Da-
ten: DWD, MeteoSchweiz, Meteotrentino. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
17
Über die winterliche Temperaturentwicklung auf den Schweizer Bergstationen schreiben Ste-
phan BADER und Sophie FUKUTOME (2015, Seite V) in ihrem Fachbericht 254 für die Mete-
oSchweiz:
„Am Übergang von den 1980er zu den 1990er Jahren haben sich die Schweizer Bergwinter
innerhalb sehr kurzer Zeit markant erwärmt. In den anschließenden zwei Jahrzehnten folgte eine
signifikante Abkühlung zurück auf das Temperaturniveau vor der Erwärmung. Solche Wechsel
zwischen milden und kalten Bergwinterperioden verlaufen hoch korreliert mit dem Wechsel win-
terlicher Wetterlagenmuster.“
18
4.5 Hohenpeissenberg: Wintertemperaturen seit 1781/82
Die älteste Bergwettermessreihe der Welt stammt vom Hohenpeissenberg, der das baye-
rische Alpenvorland um etwa 200 Meter überragt. Die Station liegt etwa 50 km nordwest-
lich des Tiroler Wintersportortes Seefeld und zeigt uns die winterliche Klimageschichte
im Überblick über 238 Jahre.
Abb. 7 zeigt die winterlichen Temperaturabweichungen am Hohenpeissenberg von 1781/82 bis
2018/19 zum Mittel 1961 bis 1990. Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) zeigt anschaulich
Perioden relativ milder Winter – wie jene der letzten Dekaden oder zu Beginn des 20. Jahrhun-
derts.
Standardabweichung: 1,8 Grad Celsius
Spannweite: 9,9 Grad Celsius
Abb. 7: Die Abweichungen der Wintertemperaturen vom Mittel 1961 bis 1990 an der Station Hohenpeis-
senberg von 1781/82 bis 2018/19. Daten: DWD. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
19
Auffallend ist die Häufung sehr kalter Winter gegen Ende des 19. Jahrhunderts und die anschlie-
ßende äußerst markante Erwärmung bis etwa 1920. Diese abrupten Klimaänderungen unterstrei-
chen die natürliche Klimavariabilität auf regionaler Skala.
Bei der Suche nach dem kältesten Bergwinter seit Beginn der Instrumentenaufzeichnungen kris-
tallisiert sich der Winter 1829/30 allgemein als „Rekordhalter“ heraus – so auch am Hohenpeis-
senberg mit einer negativen Abweichung von 5,8 Grad Celsius zum Klimamittel 1961 bis 1990. Es
folgen der Winter 1894/95 mit minus 5,5 Grad Celsius und die bereits von den Österreich-Statio-
nen bekannten Jahre 1962/63 und 1928/29. Die mildesten Winter wurden 1989/90 und 2015/16
mit einer jeweils positiven Abweichung von 4,1 Grad Celsius zum Mittel 1961 bis 1990 gemessen.
Bemerkenswert ist auch der milde Winter 1795/96 mit einer positiven Abweichung von 3,3 Grad
Celsius.
Langfristig sehen wir das 10-jährig gleitende Mittel von minus 0,6 Grad auf plus 0,9 Grad Celsius
ansteigen – um 1,5 Grad über 238 Jahre. Das entspricht einem Temperaturanstieg von 0,06 Grad
Celsius pro Dekade. Im linearen Trend steigen die Wintertemperaturen am Hohenpeissenberg
von 1781/82 bis 2018/19 um 1,7 Grad Celsius an.
Ab Mitte der 1980er-Jahre machten sich wiederholt ungewöhnlich milde Winter bemerkbar,
wie es sie seit 1781/82 mit Ausnahme des sehr milden Winters 1795/96 nicht gegeben hat.
Trotzdem konnte in den Alpen auch in tieferen Lagen mithilfe der technischen Beschneiung
weiterhin ein guter Skibetrieb gewährleistet werden.
Abb. 8: Das älteste Bergobservatorium der Welt auf dem Hohenpeissenberg, etwa 50 km nordwestlich
der Tiroler Grenze gelegen, erfasst seit 1781 meteorologische Daten. Foto: DWD.
20
5 Zur klimatischen Entwicklung der Bergsommer
Im Gegensatz zu den Wintermonaten sind die Sommer in den Alpen über die letzten Jahrzehnte
signifikant wärmer geworden. Ein Großteil dieser Erwärmung kann höchstwahrscheinlich über
die markante Zunahme der sommerlichen Sonnenscheindauer erklärt werden.
Abb. 9 zeigt den Verlauf der Sommertemperaturen auf Bergstationen in und um Österreich von
1895 bis 2019 – das ist ein Zeitraum von 125 Jahren. Abgebildet ist jeweils die Abweichung zum
Temperaturmittel 1961 bis 1990.
Standardabweichung: 1,2 Grad Celsius
Abb. 9: Die Abweichungen der Sommertemperaturen vom Mittel 1961 bis 1990 auf Bergstationen in und
um Österreich von 1895 bis 2019. Daten: ZAMG (HISTALP), MeteoSchweiz. Grafik: FORUM ZUKUNFT
SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel zeigt den sprunghaften und signifikanten Anstieg der Som-
mertemperaturen seit Ende der 1970er-Jahre um knapp 3 Grad Celsius. Das entspricht
einem Anstieg der klimatischen Schneegrenze („Gleichgewichtslinie“) in den Gletscher-
regionen um rund 400 m.
21
Auch bei den Sommertemperaturen lohnt sich ein Studium der Bergwettermessreihe am Ho-
henpeissenberg. Sie gewährt uns einen Einblick in über 239 Jahre Klimageschichte.
Abb. 10 zeigt die sommerlichen Temperaturabweichungen zum Mittel 1961 bis 1990 von 1781 bis
2019. Die Extremwerte finden sich 2003 („Jahrhundertsommer“) mit einer positiven Abweichung
von 4,9 Grad sowie 1816 („Jahr ohne Sommer“) mit einer negativen Abweichung von 2,9 Grad
Celsius. Ein interessantes Detail: 1807 brachte mit einer positiven Abweichung von 3,1 Grad Cel-
sius den fünftwärmsten Sommer der Messreihe.
Standardabweichung: 1,2 Grad Celsius
Abb. 10: Die Abweichungen der Sommertemperaturen an der Station Hohenpeissenberg vom Mittel 1961
bis 1990 von 1781 bis 2019. Daten: DWD. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel zeigt sehr gut die kühlen Sommer der 1910er-Jahre, die zum
„1920er-Vorstoß“ der meisten Alpengletscher führten, sowie der 1960er- und 1970er-Jahre, die
den bisher letzten Vorstoß von bis zu 70 % der Alpengletscher ermöglichten: den sogenannten
„1980er-Vorstoß“. Seither ist das 10-jährige Mittel um knapp 3 Grad Celsius angestiegen.
22
Abb. 11 zeigt exemplarisch die Abweichungen der sommerlichen Sonnenscheindauer (Juni bis
August) zum Mittel 1961 bis 1990 auf dem Sonnblick und der Villacher Alpe (Mittelwert der bei-
den Stationen) von 1887 bis 2019. Dieser Zeitraum von 133 Jahren ist der längste, der für ös-
terreichische Bergstationen dargestellt werden kann. Der Mittelwert beträgt 512 Sonnenstun-
den. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich 2003 („Jahrhundertsommer“) mit 706 Stun-
den (positive Abweichung von 206 Stunden) sowie 1896 mit lediglich 334 Stunden (negative
Abweichung von 166 Stunden).
Standardabweichung: 69 Stunden
Abb. 11: Die Abweichungen der sommerlichen Sonnenstunden (Juni bis August) vom Mittel 1961 bis 1990
auf Sonnblick und Villacher Alpe (Mittelwert) von 1887 bis 2019. Daten: ZAMG. Grafik: FORUM ZUKUNFT
SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) zeigt eine markante langfristige Zunahme der som-
merlichen Sonnenscheindauer.
Der Anstieg seit Mitte der 1970er-Jahre beträgt knapp 30 %. Noch nie seit Aufzeichnungs-
beginn waren die Sommer auf den Bergen der Ostalpen sonniger als gegenwärtig.
23
6 50 Jahre: Sommertemperaturen vs. Wintertemperaturen
Die Gegenüberstellung der ostalpinen Temperaturentwicklung von Bergwintern und Bergsom-
mern zeigt beachtliche Gegensätze. Die Bergsommer sind über die vergangenen 50 Jahre kon-
tinuierlich und signifikant wärmer geworden. Die Winter haben sich auf den gleichen Stationen
am Übergang von den 1980er- zu den 1990er-Jahren rasch und markant erwärmt, um danach
wieder auf ein Level abzukühlen, das dem zu Beginn der 1970er-Jahre ähnlich ist.
Die völlig gegensätzliche Temperaturentwicklung der Bergsommer im Vergleich zu den Berg-
wintern zeigt sich bereits im Diagramm (Abb. 12). Besonders deutlich wird der Gegensatz, wenn
man die beiden Reihen auf statistischen Zusammenhang prüft. Das Bestimmtheitsmaß r² ergibt
0,002. Das heißt, dass für die vergangenen 50 Jahre kein statistischer Zusammenhang zwi-
schen der Temperaturentwicklung von Bergsommern und Bergwintern besteht.
Abb. 12: Die Entwicklung der Sommertemperaturen (rot) und der Wintertemperaturen (blau) auf fünf ös-
terreichischen Bergwetterstationen von 1970 bis 2019. Daten: ZAMG (HISTALP). Grafik: FORUM ZU-
KUNFT SKISPORT
Sample (von West nach Ost): Patscherkofel (2.252 m), Schmittenhöhe (1.954 m), Feuerkogel (1.618 m), Villacher Alpe (2.160 m),
Schöckl (1.445 m). Mittlere Seehöhe: 1.885 m.
24
7 Zur Entwicklung des Schneedargebots
Der Hydrographische Dienst (HD) in Österreich und die ZAMG verfügen über Datenmaterial zur
Analyse des Schneedargebotes in Österreich. Die Messreihen gehen in dicht besiedelten Ge-
bieten zum Teil bis in das Jahr 1895 zurück. In Regionen, die seit Mitte der 1890er-Jahre als
Wintersportorte dienen, sind sie meist kürzer. Ein Ziel dieser Arbeit besteht darin, die wenigen
sehr langen Schneemessreihen aus Österreichs alpinen Regionen auszuwerten.
Anbei finden sich Auswertungen von allen verfügbaren langen Schneemessreihen aus österrei-
chischen alpinen Regionen. Wenn möglich, wurden jeweils mehrere amtliche Messreihen, die
sich in unmittelbarer geografischer Nachbarschaft befinden, in „Cluster“ zusammengefasst.
Die hier verarbeiteten Schneemessdaten sind Rohdaten. Es wurde an den Daten keine Homo-
genisierung vorgenommen. Es werden ausschließlich amtliche Messdaten ausgewertet. Private
Messreihen (z. B. von Seilbahngesellschaften oder Privatpersonen) wurden nicht eingesehen.
Bei den jährlichen Schneemessreihen wird eine Periode von zwölf Monaten erfasst: vom 01.
September bis zum 31. August des Folgejahres. Die Messungen der Schneehöhe (= Höhe der
Schneedecke) und der Neuschneehöhe finden standardisiert täglich um 07.00 Uhr (MEZ) statt.
Anm. der Autoren: Die Verfügbarkeit der Messwerte ist von etwa 1895 bis 1914 überwiegend sehr gut. Schwieriger
wird die Lage ab Beginn des Ersten Weltkriegs und von der Zwischenkriegszeit bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs.
Von etwa 1918 bis etwa 1946 gibt es bei den Messreihen häufige Datenlücken, die sich zum Teil über mehrere Jahre
erstrecken. Um durchgehende Betrachtungen zu ermöglichen, wurden die fehlenden Werte mithilfe benachbarter
amtlicher Stationen über Korrelation ermittelt. Die Qualität der berechneten Werte mag nicht immer befriedigend sein,
doch gibt es keine besseren Möglichkeiten, die Messreihen von Datenlücken zu befreien. Insgesamt sollte dadurch
die Aussagekraft der Ergebnisse deutlich weniger verzerrt werden als durch das Belassen der Messlücke.
25
Abb. 13: Das Schneemessfeld des Hydrographischen Dienstes Vorarlberg in Zürs. Die täglichen Messun-
gen erfolgen durch Mitarbeiter der Ski Zürs AG. Foto: FORUM ZUKUNFT SKISPORT, Oktober 2015
Schneedargebot: 27 verwendete Stationen (von West nach Ost)
Name Institution Seehöhe Daten seit Anmerkungen
Partenen Vorarlberger Illwerke 1.030 m 1925/26
Vermunt Vorarlberger Illwerke 1.754 m 1927/28
Schröcken ZAMG 1.263 m 1900/01
Körbersee HD Vorarlberg 1.675 m 1953/54
Langen ZAMG 1.270 m 1896/97
Baad HD Vorarlberg 1.305 m 1993/94 verlängert über Korrelation
Lech HD Vorarlberg 1.480 m 1926/27
Zürs HD Vorarlberg 1.707 m 1928/29 verlängert über Korrelation
Warth HD Vorarlberg 1.478 m 1984/85
Galtür ZAMG bzw. HD Tirol 1.615 m 1895/96
Ladis-Neuegg HD Tirol 1.426 m 1946/47
Leutasch HD Tirol 1.135 m 1900/01
Seefeld HD Tirol bzw. ZAMG 1.180 m 1895/96
Scharnitz HD Tirol 959 m 1914/15 verlängert über Korrelation
Kirchberg i. T. HD Tirol 837 m 1896/97
Kitzbühel HD Tirol bzw. ZAMG 761 m 1896/97
Reit im Winkl (D) DWD 685 m 1900/01
Fieberbrunn HD Tirol 850 m 1897/98
Waidring HD Tirol 778 m 1909/10 verlängert über Korrelation
Hochfilzen HD Tirol 960 m 1896/97
Obertilliach HD Tirol 1.400 m 1896/97
Maria Luggau HD Kärnten 1.140 m 1900/01
Filzmoos HD Salzburg 1.050 m 1899/1900
Gosau HD Oberösterreich 765 m 1895/96
Schladming HD Steiermark 747 m 1925/26
Hohentauern HD Steiermark 1.265 m 1912/13
Obdach (Murtal) HD Steiermark 875 m 1900/01
Tabelle 2: Die 27 für diese Studie herangezogenen Schneemessreihen
26
7.1 Cluster Silvretta-Paznaun
Abb. 14 zeigt den Verlauf der jährlich größten Schneehöhen im Mittel von drei verfügbaren
Messreihen in der Region Silvretta-Paznaun von 1927/28 bis 2018/19. In diesem Zeitraum von
92 Jahren beträgt der Mittelwert 148 cm. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich 1967/68
mit 268 cm und 1963/64 mit lediglich 74 cm Schneehöhe.
Sample: Galtür (1.615 m), Vermunt (1.754 m), Partenen (1.030 m). Dieses Sample vereint Stationen mit unter-
schiedlicher Seehöhe. Das mag klimatologisch befremdlich wirken, bildet aber die Realität in einem Skigebiet
möglicherweise besser ab als Stationssamples auf gleicher Seehöhe.
Standardabweichung: 45 cm
Spannweite: 194 cm
Abb. 14: Der Verlauf der jährlich größten Schneehöhen im Mittel von drei verfügbaren Messreihen in der
Region Silvretta-Paznaun von 1927/28 bis 2018/19. Daten: HD Vorarlberg, HD Tirol, ZAMG. Grafik: FO-
RUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) zeigt die größten Schneehöhen in den 1940er-Jah-
ren. Relativ geringe Schneehöhen finden sich am Ende der Messreihe.
Die Trendlinie sinkt leicht, aber statistisch nicht signifikant um etwa 18 cm pro Jahrhundert. Die
jährlich größten Schneehöhen haben in der Region Silvretta-Paznaun seit 1927/28 keine
statistisch belegbare Veränderung erfahren.
27
Abb. 15 zeigt den Verlauf der Anzahl der Tage mit natürlicher Schneebedeckung pro Jahr
im Mittel von drei verfügbaren Messreihen in der Region Silvretta-Paznaun von 1934/35 bis
2018/19. In diesem Zeitraum von 85 Jahren beträgt der Mittelwert 170 Tage. Die Extremwerte
in der Messreihe finden sich 1974/75 mit 224 und 2016/17 mit lediglich 118 schneebedeckten
Tagen.
Sample: Galtür (1.615 m), Vermunt (1.754 m), Partenen (1.030 m). Dieses Sample vereint Stationen mit unter-
schiedlicher Seehöhe. Das mag klimatologisch befremdlich wirken, bildet aber die Realität in einem Skigebiet
möglicherweise besser ab als Stationssamples auf gleicher Seehöhe
Standardabweichung: 18 Tage
Spannweite: 106 Tage
Abb. 15: Der Verlauf der Anzahl der Tage mit natürlicher Schneebedeckung pro Jahr im Mittel von drei
verfügbaren Messreihen in der Region Silvretta-Paznaun von 1934/35 bis 2018/19. Daten: Hydrographi-
scher Dienst Vorarlberg, HD Tirol, ZAMG. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) zeigt um die 1970er-Jahre eine Häufung etwas län-
gerer Schneebedeckungsperioden.
Die Trendlinie sinkt leicht, aber statistisch signifikant um etwa 19 Tage pro Jahrhundert (siehe
Formel). Die Länge der natürlichen Schneebedeckungsperioden in der Region Silvretta-
Paznaun hat seit 1934/35 statistisch belegbar leicht abgenommen, ist aber im Mittel im-
mer noch bedeutend länger als die Dauer der Skisaisonen in der Region.
28
7.2 Cluster Lech-Zürs
Abb. 16 zeigt den Verlauf der jährlich größten Schneehöhen im Mittel von zwei verfügbaren
Messreihen aus Lech und Zürs von 1926/27 bis 2018/19. In diesem Zeitraum von 93 Jahren
beträgt der Mittelwert 190 cm. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich 1966/67 mit 333
cm und 1971/72 mit lediglich 85 cm Schneehöhe.
Sample: Lech am Arlberg, Zürs am Arlberg
Standardabweichung: 54 cm
Spannweite: 248 cm
Abb. 16: Der Verlauf der jährlich größten Schneehöhen im Mittel von zwei verfügbaren Messreihen aus
Lech und Zürs von 1926/27 bis 2018/19. Daten: Hydrographischer Dienst Vorarlberg.
Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) bildet in den 1930er- und 1990er-Jahren seine Mi-
nima. In den 1960er-Jahren bildet sich sein Maximum.
Die Trendlinie sinkt leicht, aber statistisch nicht signifikant um etwa 18 cm pro Jahrhundert. Die
jährlich größten Schneehöhen haben in der Region Lech-Zürs seit 1926/27 keine statis-
tisch belegbare Veränderung erfahren.
29
Abb. 17 zeigt den Verlauf der jährlich größten Schneehöhen im Mittel von sieben verfügbaren
Messreihen aus dem westlichen Arlberggebiet von 1988/89 bis 2018/19. In diesem Zeitraum
von 31 Jahren beträgt der Mittelwert 163 cm. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich
1998/99 mit 319 cm und 2010/11 mit lediglich 92 cm Schneehöhe.
Sample: Lech am Arlberg, Zürs am Arlberg, Langen, Warth, Schröcken, Körbersee, Baad
Standardabweichung: 53 cm
Spannweite: 227 cm
Abb. 17: Der Verlauf der jährlich größten Schneehöhen im Mittel von sieben verfügbaren Messreihen aus
dem westlichen Arlberggebiet von 1988/89 bis 2018/19. Daten: Hydrographischer Dienst Vorarlberg,
ZAMG. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) verläuft sehr ruhig.
Im linearen Trend steigen die jährlich größten Schneehöhen leicht an. Dieser steigende
Trend ist nicht statistisch signifikant.
30
7.3 Cluster Seefelder Plateau
Abb. 18 zeigt den Verlauf der jährlich größten Schneehöhen im Mittel von drei verfügbaren
Messreihen am Seefelder Plateau von 1910/11 bis 2018/19. In diesem Zeitraum von 109 Jahren
beträgt der Mittelwert 99 cm. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich 1969/70 mit 173 cm
und 1932/33 mit lediglich 33 cm Schneehöhe.
Sample: Seefeld, Leutasch, Scharnitz
Standardabweichung: 35 cm
Spannweite: 140 cm
Abb. 18: Der Verlauf der jährlich größten Schneehöhen im Mittel von drei verfügbaren Messreihen am
Seefelder Plateau von 1910/11 bis 2018/19. Daten: Hydrographischer Dienst Tirol, ZAMG.
Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) zeigt die größten Schneehöhen in den 1940er-Jah-
ren. Relativ geringe Schneehöhen finden sich in den 1920er- und 2010er-Jahren.
Die Trendlinie sinkt leicht, aber statistisch nicht signifikant um etwa 6 cm pro Jahrhundert (siehe
Formel). Die jährlich größten Schneehöhen am Seefelder Plateau haben seit 1910/11 keine
statistisch belegbare Veränderung erfahren.
31
Abb. 19 zeigt den Verlauf der Anzahl der Tage mit natürlicher Schneebedeckung pro Jahr
im Mittel von zwei verfügbaren Messreihen am Seefelder Plateau von 1918/19 bis 2018/19. In
diesem Zeitraum von 101 Jahren beträgt der Mittelwert 135 Tage. Die Extremwerte in der Mess-
reihe finden sich 1981/82 mit 183 und 2006/07 mit lediglich 87 Tagen mit Schneebedeckung.
Sample: Leutasch, Scharnitz
Standardabweichung: 20 Tage
Spannweite: 96 Tage
Abb. 19: Der Verlauf der Anzahl der Tage mit natürlicher Schneebedeckung pro Jahr im Mittel von zwei
verfügbaren Messreihen am Seefelder Plateau von 1918/19 bis 2018/19.
Daten: HD Tirol. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) zeigt um die 1970er-Jahre eine Häufung etwas län-
gerer Schneebedeckungsperioden.
Die Trendlinie sinkt leicht, aber statistisch nicht signifikant um etwa 6 Tage pro Jahrhundert
(siehe Formel). Die Länge der natürlichen Schneebedeckungsperioden am Seefelder Pla-
teau hat seit 1918/19 nicht statistisch belegbar abgenommen.
32
7.4 Cluster Kitzbühel – Pillerseetal
Abb. 20 zeigt den Verlauf der jährlich größten Schneehöhen im Mittel von sechs verfügbaren
Messreihen in der Region Kitzbühel-Pillerseetal von 1910/11 bis 2018/19. In diesem Zeitraum
von 109 Jahren beträgt der Mittelwert 100 cm. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich
1943/44 mit 183 cm und 1997/98 mit lediglich 42 cm Schneehöhe.
Sample: Kirchberg, Kitzbühel, Reit im Winkl (D), Waidring, Fieberbrunn, Hochfilzen
Standardabweichung: 32 cm
Spannweite: 141 cm
Abb. 20: Der Verlauf der jährlich größten Schneehöhen im Mittel von sechs verfügbaren Messreihen in
der Region Kitzbühel – Pillerseetal von 1910/11 bis 2018/19. Daten: Hydrographischer Dienst Tirol,
ZAMG, DWD. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) zeigt die größten Schneehöhen in den 1940er-Jah-
ren. Relativ geringe Schneehöhen finden sich in den 1990er-Jahren.
Die Trendlinie sinkt leicht, aber statistisch nicht signifikant um etwa 9 cm pro Jahrhundert (siehe
Formel). Die jährlich größten Schneehöhen haben in der Region Kitzbühel / Pillerseetal
seit 1910/11 keine statistisch belegbare Veränderung erfahren.
33
Abb. 21 zeigt den Verlauf der Anzahl der Tage mit natürlicher Schneebedeckung pro Jahr
im Mittel von fünf verfügbaren Messreihen in der Region Kitzbühel – Pillerseetal von 1910/11
bis 2018/19. In diesem Zeitraum von 109 Jahren beträgt der Mittelwert 131 Tage. Die Extrem-
werte in der Messreihe finden sich 1943/44 mit 174 und 2006/07 mit lediglich 82 Tagen mit
Schneebedeckung.
Sample: Kitzbühel, Kirchberg, Fieberbrunn, Hochfilzen, Reit im Winkl. Nicht enthalten: Waidring (Datenreihe
bei Schneebedeckung zu kurz).
Standardabweichung: 18 Tage
Spannweite: 92 Tage
Abb. 21: Der Verlauf der Anzahl der Tage mit natürlicher Schneebedeckung pro Jahr im Mittel von fünf
verfügbaren Messreihen in der Region Kitzbühel – Pillerseetal von 1910/11 bis 2018/19. Daten: Hydro-
graphischer Dienst Tirol, ZAMG, DWD. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) zeigt um die 1970er-Jahre eine Häufung etwas län-
gerer Schneebedeckungsperioden.
Die Trendlinie sinkt leicht, aber statistisch nicht signifikant um etwa 8,5 Tage pro Jahrhundert
(siehe Formel). Die Länge der natürlichen Schneebedeckungsperioden in der Region Kitz-
bühel – Pillerseetal hat seit 1910/11 nicht statistisch belegbar abgenommen.
34
7.5 Filzmoos
Abb. 22 zeigt den Verlauf der jährlich größten Schneehöhen in Filzmoos von 1899/1900 bis
2018/19. In diesem Zeitraum von 120 Jahren beträgt der Mittelwert 136 cm. Die Extremwerte in
der Messreihe finden sich 1943/44 mit 330 cm und 1918/19 mit lediglich 54 cm Schneehöhe.
Standardabweichung: 52 cm
Spannweite: 276 cm
Abb. 22: Der Verlauf der jährlich größten Schneehöhen in Filzmoos von 1899/1900 bis 2018/19. Daten:
HD Salzburg. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) zeigt relativ geringe Schneehöhen in der jüngeren
Vergangenheit.
Die Trendlinie sinkt leicht, aber statistisch nicht signifikant um etwa 9 cm pro Jahrhundert (siehe
Formel). Die jährlich größten Schneehöhen in Filzmoos haben seit 1899/1900 keine statis-
tisch belegbare Veränderung erfahren
35
7.6 Gosau
Abb. 23 zeigt den Verlauf der jährlich größten Schneehöhen in Gosau von 1895/96 bis
2018/19. In diesem Zeitraum von 124 Jahren beträgt der Mittelwert 115 cm. Die Extremwerte in
der Messreihe finden sich 1998/99 mit 220 cm und 1925/26 mit lediglich 38 cm Schneehöhe.
Standardabweichung: 41 cm
Spannweite: 182 cm
Abb. 23: Der Verlauf der jährlich größten Schneehöhen in Gosau von 1895/96 bis 2018/19. Daten: Hy-
drographischer Dienst Oberösterreich. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) zeigt die größten Schneehöhen kurz nach der Jahr-
tausendwende. Relativ geringe Schneehöhen finden sich in den 1920er- und 1930er-Jahren.
Die Trendlinie steigt leicht, und statistisch signifikant um etwa 20 cm pro Jahrhundert. Die jähr-
lich größten Schneehöhen in Gosau haben seit 1895/96 statistisch belegbar erhöht.
36
Abb. 24 zeigt den Verlauf der Anzahl der Tage mit natürlicher Schneebedeckung pro Jahr
in Gosau von 1895/96 bis 2018/19. In diesem Zeitraum von 124 Jahren beträgt der Mittelwert
138 Tage. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich 1906/07 mit 190 und 2006/07 mit le-
diglich 69 Tagen mit Schneebedeckung.
Standardabweichung: 20 Tage
Spannweite: 121 Tage
Abb. 24: Der Verlauf der Anzahl der Tage mit natürlicher Schneebedeckung pro Jahr in Gosau von
1895/96 bis 2018/19. Daten: Hydrographischer Dienst Oberösterreich. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKI-
SPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) zeigt in den 1900er-Jahren und um die 1970er-
Jahre eine Häufung etwas längerer Schneebedeckungsperioden. Derzeit häufen sich relativ
kurze Schneebedeckungsperioden.
Die Trendlinie sinkt leicht und statistisch signifikant um etwa 11,5 Tage pro Jahrhundert. Die
Länge der natürlichen Schneebedeckungsperioden hat seit 1895/96 statistisch belegbar
abgenommen.
37
7.7 Hohentauern (Niedere Tauern)
Abb. 25 zeigt den Verlauf der jährlich größten Schneehöhen in Hohentauern von 1912/13 bis
2016/17. In diesem Zeitraum von 105 Jahren beträgt der Mittelwert 102 cm. Die Extremwerte in
der Messreihe finden sich 1922/23 mit 271 cm und 1938/39 mit lediglich 35 cm Schneehöhe.
Standardabweichung: 39 cm
Spannweite: 236 cm
Abb. 25: Der Verlauf der jährlich größten Schneehöhen in Hohentauern von 1912/13 bis 2016/17. Daten:
Hydrographischer Dienst Steiermark. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) zeigt eine Häufung schneereicher Winter in den
1920er-Jahren, während die 1930er-Jahre vergleichsweise geringe Schneehöhen brachten.
Die Trendlinie sinkt leicht, aber statistisch nicht signifikant um etwa 8 cm pro Jahrhundert. Die
jährlich größten Schneehöhen haben seit 1912/13 keine statistisch belegbare Verände-
rung erfahren.
Anm.: Aufgrund eines Beobachterwechsels gibt es keine Messdaten von 2017/18 und 2018/19.
38
Abb. 26 zeigt den Verlauf der Anzahl der Tage mit natürlicher Schneebedeckung pro Jahr
in Hohentauern von 1912/13 bis 2016/17. In diesem Zeitraum von 124 Jahren beträgt der Mit-
telwert 152 Tage. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich 1916/17 mit 195 und 1938/39
mit lediglich 69 Tagen mit Schneebedeckung.
Standardabweichung: 21 Tage
Spannweite: 126 Tage
Abb. 26: Der Verlauf der Anzahl der Tage mit natürlicher Schneebedeckung pro Jahr in Hohentauern von
1912/13 bis 2016/17. Daten: Hydrographischer Dienst Steiermark. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) zeigt in den 1970er-Jahren eine Häufung etwas
längerer Schneebedeckungsperioden.
Die Trendlinie sinkt leicht, aber statistisch nicht signifikant um etwa 5 Tage pro Jahrhundert. Die
Länge der natürlichen Schneebedeckungsperioden hat seit 1912/13 keine statistisch be-
legbare Veränderung erfahren.
Anm.: Aufgrund eines Beobachterwechsels gibt es keine Messdaten von 2017/18 und 2018/19.
39
7.8 Obdach (Murtal, Seetaler Alpen)
Abb. 27 zeigt den Verlauf der jährlich größten Schneehöhen in Obdach von 1901/02 bis
2017/18. In diesem Zeitraum von 117 Jahren beträgt der Mittelwert 39 cm. Die Extremwerte in
der Messreihe finden sich 1985/86 mit 110 cm und 1988/89 mit lediglich 5 cm Schneehöhe.
Standardabweichung: 20 cm
Spannweite: 105 cm
Abb. 27: Der Verlauf der jährlich größten Schneehöhen in Obdach von 1901/02 bis 2017/18. Daten: Hy-
drographischer Dienst Steiermark. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) zeigt eine Häufung schneereicher Winter am Beginn
der Messreihe und eine Häufung vergleichsweise geringer Schneehöhen in den 1990er-Jahren.
Die Trendlinie sinkt statistisch signifikant um etwa 14 cm pro Jahrhundert. Die jährlich größten
Schneehöhen haben seit 1901/02 statistisch belegbar abgenommen.
40
Abb. 28 zeigt den Verlauf der Anzahl der Tage mit natürlicher Schneebedeckung pro Jahr
in Obdach von 1900/01 bis 2017/18. In diesem Zeitraum von 118 Jahren beträgt der Mittelwert
76 Tage. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich 1941/42 mit 143 und 2016/17 mit ledig-
lich 4 schneebedeckten Tagen.
Standardabweichung: 30 Tage
Spannweite: 139 Tage
Abb. 28: Der Verlauf der Anzahl der Tage mit natürlicher Schneebedeckung pro Jahr in Obdach von
1900/01 bis 2017/18. Daten: Hydrographischer Dienst Steiermark. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) zeigt einen markanten Abfall von den 1960er-Jah-
ren bis in die Gegenwart.
Die Trendlinie sinkt steil ab: um etwa 29 Tage pro Jahrhundert. Die Länge der natürlichen
Schneebedeckungsperioden hat seit 1900/01 statistisch belegbar abgenommen.
41
7.9 Schladming
Abb. 29 zeigt den Verlauf der jährlich größten Schneehöhen in Schladming von 1925/26 bis
2018/19. In diesem Zeitraum von 94 Jahren beträgt der Mittelwert 51 cm. Die Extremwerte in
der Messreihe finden sich 1953/54 mit 114 cm und 1927/28 mit lediglich 7 cm Schneehöhe.
Standardabweichung: 21 cm
Spannweite: 107 cm
Abb. 29: Der Verlauf der jährlich größten Schneehöhen in Schladming von 1925/26 bis 2018/19. Daten:
Hydrographischer Dienst Steiermark. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) zeigt eine Häufung schneereicher Winter in den
1950er-Jahren, während die Anfangs- und Endjahre der Messreihe vergleichsweise geringe
Schneehöhen brachten.
Die Trendlinie sinkt, aber statistisch nicht signifikant um etwa 1 cm pro Jahrhundert. Die jährlich
größten Schneehöhen haben seit 1925/26 keine statistisch belegbare Veränderung erfah-
ren.
42
Abb. 30 zeigt den Verlauf der Anzahl der Tage mit natürlicher Schneebedeckung pro Jahr
in Schladming von 1925/26 bis 2018/19. In diesem Zeitraum von 94 Jahren beträgt der Mittelwert
99 Tage. Die Extremwerte in der Messreihe finden sich 1985/86 sowie 1995/96 mit 144 und
1927/28 mit lediglich 17 Tagen mit Schneebedeckung.
Standardabweichung: 26 Tage
Spannweite: 127 Tage
Abb. 30: Der Verlauf der Anzahl der Tage mit natürlicher Schneebedeckung pro Jahr in Schladming von
1925/26 bis 2018/19. Daten: Hydrographischer Dienst Steiermark. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) zeigt in den 1970er-Jahren eine Häufung etwas
längerer Schneebedeckungsperioden.
Die Trendlinie sinkt leicht, aber statistisch nicht signifikant um etwa 1 Tag pro Jahrhundert. Die
Länge der natürlichen Schneebedeckungsperioden hat seit 1925/26 keine statistisch be-
legbare Veränderung erfahren.
43
7.10 Obertilliach (Osttirol)
Abb. 31 zeigt den Verlauf der jährlich größten Schneehöhen in Obertilliach von 1896/97 bis
2018/19. In diesem Zeitraum von 123 Jahren beträgt der Mittelwert 119 cm. Die Extremwerte in
der Messreihe finden sich 1916/17 mit 350 cm und 2016/17 mit lediglich 25 cm Schneehöhe.
Standardabweichung: 56 cm
Spannweite: 325 cm
Abb. 31: Der Verlauf der jährlich größten Schneehöhen in Obertilliach von 1896/97 bis 2018/19. Daten:
Hydrographischer Dienst Tirol. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) erreicht ein mehrgipfliges Maximum im ersten Drittel
der Messreihe und bildet ein markantes Minimum am Übergang von den 1990ern in die 2000er-
Jahre.
Die Trendlinie sinkt statistisch signifikant um etwa 62 cm pro Jahrhundert (siehe Formel).
Fehlende Werte:
Berechnet über Maria Luggau (r² = 0,89): 1904/05 – 07/08, 1921/22 – 1923/24, 1941/42 – 42/43.
Keine Daten: 1897/98 – 1898/99, 1903/04, 1943/44 – 1944/45.
44
Abb. 32 zeigt den Verlauf der Tage mit natürlicher Schneebedeckung pro Jahr in Obertilliach
von 1896/97 bis 2018/19. In diesem Zeitraum von 123 Jahren beträgt der Mittelwert 152 Tage.
Die Extremwerte in der Messreihe finden sich 1916/17 mit 207 und 2016/17 mit lediglich 70
schneebedeckten Tagen.
Standardabweichung: 23 Tage
Spannweite: 137 Tage
Abb. 32: Die Anzahl der Tage mit natürlicher Schneebedeckung pro Jahr in Obertilliach von 1896/97 bis
2018/19. Daten: Hydrographischer Dienst Tirol. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) bildet in den 1970er-Jahren ein Maximum und sinkt
seither deutlich.
Die Trendlinie sinkt statistisch signifikant um etwa 23 Tage pro Jahrhundert (siehe Formel).
Keine Daten:
Berechnet über Maria Luggau (r² = 0,89): 1904/05 – 07/08, 1921/22 – 1923/24, 1941/42 – 42/43.
Keine Daten: 1897/98 - 1898/99, 1903/04, 1943/44 – 1944/45.
45
7.11 Maria Luggau (Kärnten)
Abb. 33 zeigt den Verlauf der jährlich größten Schneehöhen in Maria Luggau (Kärnten) von
1900/01 bis 2016/17. In diesem Zeitraum von 117 Jahren beträgt der Mittelwert 105 cm. Die
Extremwerte in der Messreihe finden sich 1950/51 mit 340 cm und 2014/15 mit lediglich 27 cm
Schneehöhe.
Standardabweichung: 54 cm
Spannweite: 313 cm
Abb. 33: Der Verlauf der jährlich größten Schneehöhen in Maria Luggau von 1900/01 bis 2016/17. Daten:
Hydrographischer Dienst Kärnten. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) erreicht in den 1910er- und später noch einmal in
den 1970er-Jahren sein Maximum. Anschließend sinkt es markant ab und bildet am Übergang
von den 1990ern in die 2000er-Jahre sein Minimum.
Die Trendlinie sinkt statistisch signifikant um etwa 47 cm pro Jahrhundert (siehe Formel).
Fehlende Werte:
Berechnet über Obertilliach (r² = 0,89): 1902/03, 1908/09, 1939/40, 1940/41, 1945/46.
Keine Werte: 1903/04, 1943/44, 1944/45.
46
7.12 Beginn der Winterdecke („Einschneizeitpunkte“)
Abb. 34 zeigt den Beginn der Winterdecke („Einschneizeitpunkt“) in Partenen (Montafon,
Vorarlberg) von 1950/51 bis 2019/20. In diesem Zeitraum von 70 Jahren hat sich im Mittel am
28. November die Winterdecke gebildet. Die Extremwerte: 1958/59 hat es 42 Tage „zu früh“
eingeschneit: am 17. Oktober. In der Saison 1987/88 hat es 55 Tage „zu spät“ eingeschneit: am
22. Jänner. Die Spannweite in dieser Messreihe beträgt somit beachtliche 97 Tage.
Standardabweichung: 18 Tage
Spannweite: 97 Tage
Abb. 34: Der Beginn der Winterdecke in Partenen von 1950/51 bis 2019/20. Daten: Hydrographischer
Dienst Vorarlberg bzw. Vorarlberger Illwerke (VIW). Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) verläuft sehr gleichmäßig.
Die Trendlinie ist über die beobachtete Zeitspanne ohne statistisch signifikante Veränderung.
Der Beginn der Winterdecke hat sich nicht statistisch belegbar nach hinten verschoben.
47
Abb. 35 zeigt den Beginn der Winterdecke („Einschneizeitpunkt“) in Ladis (Tirol) von
1980/81 bis 2019/20. In diesem Zeitraum von 40 Jahren hat sich im Mittel am 09. Dezember die
Winterdecke gebildet. Die Extremwerte: 1999/2000 hat es 32 Tage „zu früh“ eingeschneit: am
07. November. In der Saison 1989/90 hat es 65 Tage „zu spät“ eingeschneit: am 12. Februar.
Die Spannweite in dieser Messreihe beträgt somit beachtliche 97 Tage.
Standardabweichung: 20 Tage
Spannweite: 97 Tage
Abb. 35: Der Beginn der Winterdecke in Ladis-Neuegg von 1980/81 bis 2019/20. Daten: Hydrographischer
Dienst Tirol. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) zeigt am Beginn des Beobachtungszeitraumes eine
Häufung später Einschneizeitpunkte.
Die Trendlinie fällt über die beobachtete Zeitspanne leicht, weist also auf einen leichten Trend
zu früheren Einschneizeitpunkten hin. Dieser Trend ist nicht statistisch signifikant.
Der Beginn der Winterdecke hat sich nicht statistisch belegbar verschoben.
48
Abb. 36 zeigt den Beginn der Winterdecke („Einschneizeitpunkt“) in Waidring (Tirol, Bezirk
Kitzbühel) von 1980/81 bis 2018/19. In diesem Zeitraum von 39 Jahren hat sich im Mittel am 07.
Dezember die Winterdecke gebildet. Die Extremwerte: 1995/96 hat es 34 Tage „zu früh“ einge-
schneit: am 03. November. In der Saison 1992/93 hat es 50 Tage „zu spät“ eingeschneit: am
26. Jänner. Die Spannweite in dieser Messreihe beträgt 84 Tage.
Standardabweichung: 22 Tage
Spannweite: 84 Tage
Abb. 36: Der Beginn der Winterdecke in Waidring (Tirol) von 1980/81 bis 2018/19. Daten: Hydrographi-
scher Dienst Tirol. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) verläuft sehr gleichmäßig.
Die Trendlinie steigt über die beobachtete Zeitspanne leicht an. Der Beginn der Winterdecke hat
sich nicht statistisch signifikant verändert.
Der Beginn der Winterdecke hat sich nicht statistisch belegbar nach hinten verschoben.
49
Abb. 37 zeigt den Beginn der Winterdecke („Einschneizeitpunkt“) in Obertilliach von 1980/81
bis 2019/20. In diesem Zeitraum von 40 Jahren hat sich im Mittel am 29. November die Winter-
decke gebildet. Die Extremwerte: 1981/82 hat es 33 Tage „zu früh“ eingeschneit: am 27. Okto-
ber. In der Saison 2016/17 hat es 68 Tage „zu spät“ eingeschneit: am 05. Februar. Die Spann-
weite in dieser Messreihe beträgt somit beachtliche 101 Tage.
Standardabweichung: 24 Tage
Spannweite: 101 Tage
Abb. 37: Der Beginn der Winterdecke in Obertilliach von 1980/81 bis 2019/20. Daten: Hydrographischer
Dienst Tirol. Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
Das 10-jährig gleitende Mittel (grüne Kurve) steigt kontinuierlich an: vom 17. November auf den
17. Dezember. Die Trendlinie steigt signifikant an: vom 11. November auf den 18. Dezember.
Der Beginn der Winterdecke hat sich statistisch belegbar nach hinten verschoben.
Anm.: Die Daten von Maria Luggau (Kärntner Lesachtal) bestätigen die hier vorliegenden Trends von Obertilliach.
Südlich der Alpen scheinen sich die Einschneizeitpunkte in den letzten 40 Jahren deutlich nach hinten verlagert zu
haben.
50
7.13 Kritische Gedanken zur Interpretation von Schneemessreihen
Von HR Dr. Wolfgang Gattermayr
Langjähriger Leiter des Hydrographischen Dienstes Tirol
1. Organisation des Messdienstes
Die regelmäßige Beobachtung der Schneeparameter „Neuschneehöhe“ und „Höhe der Schnee-
decke“ (im Messdienst auch als „Gesamtschneehöhe“ bezeichnet) ist Teil der Niederschlags-
messung beim Hydrographischen Dienst in Österreich seit Anbeginn (1893) im Rahmen der
Erhebung des Wasserkreislaufes. Die Messungen erfolgen an diversen über das Bundesland
verteilten Messstellen, die von den hydrographischen Landesdiensten eingerichtet sowie betrie-
ben und meist von einer Privatperson vor Ort durchgeführt werden. Diese Tätigkeit erfolgt quasi
ehrenamtlich.
Nach Ablauf eines Kalendermonats werden die Messprotokolle an den zuständigen Landes-
dienst per Post übermittelt, der die Messwerte digital erfasst sowie prüft/plausibilisiert und der
Abteilung Wasserhaushalt im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus vorlegt. An
dieser Dienststelle laufen die Daten aus allen Bundesländern zusammen. Diese werden nach
Durchlauf weiterer Prüfroutinen für die Veröffentlichung im Hydrographischen Jahrbuch von Ös-
terreich aufbereitet.
2. Zur eigentlichen Messung
Die Messung des Schnees erfolgt mithilfe von Pegeln – sowohl für Neuschnee (Neuschneebrett)
als auch für die Höhe der Schneedecke (Schneepegel = Stange mit Skalierung).
Die beiden Parameter werden im Zuge der „Frühbeobachtung“ (07 Uhr MEZ) erhoben, neben
dem Wasserwert des Niederschlags protokolliert und an die zuständige Landesdienststelle nach
Ablauf eines Monats gemeldet. Dem dort tätigen Sachbearbeiter obliegt es nun, diese Mess-
werte auf ihre Richtigkeit und Plausibilität zu prüfen, um die Daten anschließend gemäß Melde-
weg weiterzuleiten.
3. Zu den Prüfkriterien
Die Plausibilitätsprüfung gelingt, wenn der zu prüfende Schneeparameter mit anderen einfluss-
relevanten Parametern verglichen wird. Diese sind:
• Niederschlagshöhe als Wasserwert [l/m²]
• Neuschneehöhe oder Höhe der Schneedecke [cm]
• Lufttemperatur [°C]
51
• Dichte des Neuschnees [kg/m³]
• Änderung der Schneehöhe
• Angaben zur Windgeschwindigkeit (meist verbale Beschreibung)
• Art und Verlauf des Niederschlags (Regen, Schnee, Schneeregen, Graupel, Niesel)
• Vergleich mit geeigneten Nachbarstationen
• Beachtung weiterer Bemerkungen wie: Sturm, Schneeverwehungen, Schneetreiben,
zeitlicher Ablauf der Wettererscheinungen (Schauer-, Dauerniederschlag, Föhn, Bewöl-
kung usw.).
• Verlauf der Niederschlagsintensitäten und Erscheinungen
• Korrekte Datumszuordnung: Niederschlag [mm = l/m²] und Neuschneehöhe [cm] sind
vom Messzeitpunkt aus dem Vortag zuzuordnen. Die gleichzeitig gemessene Gesamt-
schneehöhe [cm] ist dem Tag der Messung zuzuordnen.
Eine Erfolg versprechende Plausibilitätsprüfung ist nur zielführend, wenn der Sachbearbeiter
bereits Erfahrung im Umgang mit Messwerten dieser Art sowie in der gegenseitigen Beeinflus-
sung der Parameter untereinander – sowohl im erwartbaren Umfang/Ausmaß als auch im Vor-
zeichen der möglichen Richtungsänderung (Abnahme oder Zunahme und um wie viel) – hat. Es
ist von großem Vorteil, wenn der prüfende Sachbearbeiter sowohl die zu prüfende Station (Lage,
Exposition, jahreszeitlich schwankende Besonnungsverhältnisse, Hang-/Tallage, Einfluss des
Windfeldes usw.) als auch den Beobachter/die Beobachterin hinsichtlich Genauigkeit, Pünktlich-
keit, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Standorttreue u. dgl. kennt.
4. Mögliche Fehler/Störungen/Besonderheiten, die der erfahrene Bearbeiter „vom
Schreibtisch aus“ plausibilisieren und erkennen muss:
• Datumsfehler bei der Eintragung der Messwerte ins Protokoll
• Neuschneehöhe „passt“ nicht zur Niederschlagshöhe
• Neuschneezuwachs und Gesamtschneehöhe reagieren nicht adäquat
• Lufttemperatur und Neuschneehöhe stehen im Widerspruch zueinander
• Gesamtschneehöhe wurde nicht „beobachtet“, sondern „rechnerisch“ ermittelt
• Neuschneehöhe wird aus der Differenz der Schneehöhen zweier aufeinanderfolgender
Tage ermittelt
• Neuschneehöhen von „Nachbarstationen“ stehen im Widerspruch zueinander
5. Mögliche Ursachen für auffällige Schneemesswerte
• Ablesefehler (Pegelskala) oder Protokollierungsfehler durch Beobachter
• Schneepegel stehen nicht an den vereinbarten Messstandorten (Beobachter)
52
• die unmittelbare Umgebung des Schneemessfeldes ist so gestört (z. B. Holzlager), dass
Luv-Lee-Effekte des örtlichen Windfeldes die Schneedeposition beeinflussen (Beobach-
ter)
• Neuschneebrett ist „eingeweht“ (Triebschnee wird irrtümlich als Neuschnee bewertet;
Beobachter)
• Starker Wind (Schneesturm, Schneefegen) lässt keine Schneedeposition zu oder trägt
den gefallenen Schnee wieder fort (Wetterphänomen)
• Messfeld wird durch Schneeräumung (Pflug, Fräse) gestört
• Schneemessfeld wird durch spielende Kinder, Haustiere usw. gestört
• Nichteinhaltung/Verschiebung des Beobachtungstermines (Neuschnee schmilzt in Vor-
mittagssonne)
• Messstandort ist für Niederschlagsmessungen ungeeignet (Bergkuppen, -spitzen, -grate,
Passübergänge wie „Törl“ usw.) oder Engstellen im Talverlauf führen zu „Düsenwirkung“
im Windfeld (Dienststelle)
• ein falscher Wasserwert des Niederschlags (Ombrometer ist leck, Trichter wurde auf
Ombrometerunterteil belassen) steht im Widerspruch zur gemessenen (richtigen) Neu-
schneehöhe
• Ombrometer-Einfallöffnung ist durch angelagerten Schnee „zugewachsen“
6. Herausforderungen für den Sachbearbeiter:
Am Bearbeiter liegt es nun, diskrepante Messwertegruppen zu erkennen und zu bewerten.
• Falsche oder fehlende Messwerte sind zu ergänzen oder zu korrigieren. Gegebenenfalls
ist mit dem Beobachter Kontakt aufzunehmen bzw. ein „Stationsbesuch“ vorzunehmen.
• Ungeeignete Messstandorte sind zu entlarven und zu wechseln, damit systematisch ver-
fälschte Messwerte nicht die gemessenen Werte verzerren. Der Messstandort ist so zu
wählen, dass die Messwerte nicht nur punktuell gültig sind, sondern bis zu einem gewis-
sen Grad verallgemeinerbar sind.
• Der Sachbearbeiter muss sorgfältig ausgewählt und gründlich geschult werden, damit er
qualifizierte Arbeit leisten kann.
• Die Bearbeitungsqualität muss über die Landesgrenzen hinweg vergleichbar hoch und
auch quer durch die diversen Messnetzbetreiber (staatliche/private) gewährleistet sein.
Der Sachbearbeiter muss entscheiden, welcher Parameter richtig/plausibel ist, welcher
angepasst bzw. welcher Messwert belassen oder korrigiert werden muss. Das führt ge-
legentlich zu „Fall zu Fall“-Entscheidungen, bei denen der (subjektive) Einfluss des er-
fahrenen Bearbeiters von objektivierenden Kriterien und einem Höchstmaß an Sach-
kenntnis geleitet werden soll.
53
Das Messnetz und die Eignung des Beobachters kann der Bearbeiter – im Hinblick auf die Ge-
winnung optimaler Messwerte – nur durch wiederholte Kontakte mit dem Beobachter vor Ort und
mit seiner Messstelle kennenlernen und erfahren. Beides ist unabdingbar für eine professionelle
Datenbeurteilung.
7. Schlusswort
Wie die Durchsicht von längeren Schneemessreihen zeigt, konnten diese Messwerte in früheren
Jahren mangels technischer Möglichkeiten nicht im selben Umfang geprüft bzw. plausibilisiert
werden, wie dies im Laufe der Zeit möglich geworden ist.
Insofern sind allfällige Inhomogenitäten in der Datenqualität nicht gänzlich auszuschließen.
Treffsichere Antworten auf besondere Fragestellungen bedürfen jedoch einer soliden Datenba-
sis, die durch die Anwendung von statistischen Auswerteverfahren nicht ersetzt werden kann.
Eine kritische Durchsicht des Datenmaterials durch den Anwender ist ebenso zu empfehlen, wie
auffällige Auswerteergebnisse kritisch hinterfragt werden sollen.
54
8 Zur Entwicklung der Skisaisonlängen
Zusätzlich zu den (nach wie vor) günstigen klimatischen Bedingungen der letzten Jahr-
zehnte sorgen Österreichs Seilbahnbetriebe dafür, dass die Schlagkraft der technischen
Beschneiung kontinuierlich erhöht wird. Diese Kombination sorgte in Summe für einen
signifikanten Trend zu längeren Skisaisonen.
Abb. 38: Jährliche Anzahl der Tage mit Skibetrieb im Mittel aus 14 österreichischen Skigebieten von
1987/88 bis 2018/19. Daten und Grafik: FORUM ZUKUNFT SKISPORT
55
Abb. 38 zeigt den Verlauf der durchschnittlichen Skisaisonlängen in einem Sample von 14 ös-
terreichischen Skigebieten seit 1987/88. In diesem Zeitraum von 32 Jahren konnte man im lang-
jährigen Mittel an 137 Tagen pro Saison Ski fahren. Von 1987/88 bis 2018/19 hat sich die jähr-
liche Anzahl der Tage mit Skibetrieb im linearen Trend um 6 Tage erhöht. Diese Erhöhung ist
statistisch signifikant.
Der Winter 1999/2000 brachte mit 147 Skitagen den „längsten“ Skiwinter im vorliegenden
Sample. In der schneearmen und milden Saison 2006/07 waren lediglich 129 Skitage möglich.
Die Standardabweichung ist äußerst gering – sie beträgt 5 Tage und zeigt damit gleichmäßige
Skisaisonlängen an. Dies ist beachtlich, wenn man bedenkt, wie hoch die Variabilität der Einzel-
winter beim natürlichen Schneedargebot ausfällt. Zweifellos lässt sich hier die markante Wirkung
der technischen Beschneiung erkennen.
56
9 FAZIT: Schlussfolgerungen für den Skitourismus in Österreich
Der Beginn der klimabedingten Zukunftsängste im Skitourismus kann relativ gut datiert werden. Die
markante Erwärmung der Winter am Übergang von den 1980ern in die 1990er-Jahre war dessen Nähr-
boden. Vor allem die Winter von 1987/88 bis 1989/90 haben im alpinen Skitourismus Schockwellen
ausgelöst. Die damaligen Ängste, dass der Winter(sport)tourismus in vielen Regionen Österreichs
keine Zukunft mehr haben könnte, sind nachvollziehbar. Die vielen Studien, welche dem Win-
ter(sport)tourismus vor knapp 30 Jahren eine düstere Zukunft prognostiziert haben, sind aus heutiger
Sicht verständlich. Dass sich die Winter nachfolgend wieder fast so deutlich abgekühlt haben, wie sie
sich am Ende der 1980er-Jahre erwärmten, ist bis heute in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt.
Fakt ist, dass auf Bergstationen in und um Österreich innerhalb der letzten 50 Jahre keine statistisch
belegbare Verschiebung des winterlichen Temperaturniveaus stattgefunden hat. Diese statistischen
Erkenntnisse stehen zum Teil in deutlichem Widerspruch zur öffentlichen Meinung.
Betrachtet man die gesamte Zeitspanne seit dem Beginn des alpinen Skisports vor etwa 124 Jahren,
so sind die Winter im linearen Trend um etwa 1,3 Grad Celsius wärmer geworden. Dies entspricht
einem Anstieg der winterlichen Schneegrenze in Österreichs alpinen Regionen um etwa 200 Meter.
Diese Entwicklung ist der Hauptgrund dafür, dass die Anzahl der Tage mit Schneebedeckung – im
Gegensatz zu den Schneehöhen und den Neuschneesummen – über die vergangenen 100 Jahre in
fast allen untersuchten Regionen leicht rückläufig ist.
Die leicht reduzierten Schneebedeckungsperioden sind für den Wintersport nicht existenzbedro-
hend, tragen doch die Fortschritte bei der technischen Beschneiung zur Stabilisierung und Planbar-
keit des Skibetriebes erheblich bei. Für die vergangenen 32 Jahre ist in Österreichs Skigebieten ein
Anstieg bei der jährlichen Anzahl der Skitage statistisch belegbar. Die technische Beschneiung kann
also die leichte Erwärmung der Winter seit 1895 deutlich kompensieren.
Betrachtet man die in dieser Studie ausgewerteten amtlichen Messdaten, so ist aus heutiger
Sicht ein baldiges klimabedingtes Ende des Skisports in Österreich nicht erkennbar. Das ak-
tuelle Klima in Österreichs alpinen Regionen bringt noch immer ausreichende schneereiche
und kalte Winter. Die Sommer sind so warm und sonnig wie noch nie seit Beginn der Auf-
zeichnungen – bei weiterhin ausreichenden Regenmengen. Für die Landwirtschaft, für den
Ganzjahrestourismus und für die einheimische Bevölkerung ist das aktuelle alpine Klima
überwiegend günstig.
Die hier verarbeiteten Messdaten beschreiben stets die Vergangenheit. Sie sind daher völlig unge-
eignet, Spekulationen über eine mögliche Zukunft der österreichischen Winter zu befeuern.
57
10 Anhang
10.1 Statistische Auswertungen
Technischer Bericht
Analyse von Temperatur- und Schneemessreihen österreichischer Winter-sportregionen
Wolfgang Peter
12 December 2019
Table of Contents Einleitung .................................................................................................................................................................... 58
Statistische Methoden ........................................................................................................................................... 59
Daten.............................................................................................................................................................................. 60
Aufbereiten der Daten zu den Wintertemperaturen......................................................................... 60
Aufbereiten der Daten zu den Sommertemperaturen ...................................................................... 62
Aufbereiten der Daten zum Schneeangebot .......................................................................................... 63
Deskriptive Ergebnisse ......................................................................................................................................... 65
Wintertemperaturen ........................................................................................................................................ 65
Sommertemperaturen ..................................................................................................................................... 66
Schneeangebot ..................................................................................................................................................... 68
Regressionsanalyse ................................................................................................................................................ 70
Statistische Modellierung ............................................................................................................................... 70
Validierung der Regressions-Modelle ........................................................................................................... 72
Wintertemperaturen ........................................................................................................................................ 72
Sommer ................................................................................................................................................................... 74
Schneeangebot ..................................................................................................................................................... 76
Zusammenfassung .................................................................................................................................................. 78
Entwicklung der Wintertemperatur ......................................................................................................... 78
Entwicklung der Sommertemperatur ...................................................................................................... 78
Entwicklung des Schneeangebotes ............................................................................................................ 78
Literatur ....................................................................................................................................................................... 79
Abkürzungen ............................................................................................................................................................. 79
58
Einleitung
Das FORUM ZUKUNFT SKISPORT zweifelt weder an Klimaänderungen noch am anthropo-genen Anteil an der jüngsten globalen Erwärmung. Wir beschreiben detailliert den mess-baren Zustand des Klimas im Alpenraum mithilfe amtlicher Datenreihen.
Wir beteiligen uns weder an der zum Teil sehr emotional geführten Diskussion über die klimatische Zukunft der alpinen Winter noch an jener über die globale Erwärmung. Diese Diskussionen sollten Geo- und Atmosphärenphysikern vorbehalten bleiben.
Computersimulationen der zukünftigen Schneesicherheit sind eine äußerst komplexe Auf-gabe. Szenarien regionaler Klimamodelle sind keinesfalls wie Dreitageswetterprognosen zu interpretieren.
Das FORUM ZUKUNFT SKISPORT geht deshalb einen anderen Weg. Wir analysieren die amtlichen Klimadaten im Alpenraum über möglichst lange Zeiträume. Diese zählen welt-weit zu den hochwertigsten Datensammlungen und ermöglichen eine objektive Beschrei-bung der tatsächlichen Entwicklung.
In unseren Arbeiten finden Sie somit keine Antworten auf Fragen zur zukünftigen Ent-wicklung der Wintertemperaturen und der Schneeparameter. Vielmehr widmen sich un-sere Inhalte der Beantwortung der Frage, wie sich die Wintertemperaturen und das Schneedargebot seit dem allmählichen Beginn des alpinen Skisports ab 1895 verändert haben.
Das FORUM ZUKUNFT SKISPORT ist ausdrücklich für die nachhaltige Minimierung der fossilen Abhängigkeit und für eine vernünftige wie umsetzbare Energiewende. Die Maß-nahmen und Fortschritte müssen auch von der Tourismus- und Seilbahnwirtschaft deutli-cher kommuniziert werden, um Vorurteile zu vermeiden.
Dieser Bericht dokumentiert die Aufbereitung der verwendeten Messdaten sowie die Ana-lyse und die Validierung der Ergebnisse. Er ist als Ergänzung zum Dokument Studie_ÖS-TERREICH_Forum-Zukunft-Skisport_Dez2019.pdf gedacht.
59
Statistische Methoden
Die hier verwendeten statistischen Methoden basieren vor allem auf den Empfehlungen Sachs 2006. Die Tabellen und Grafiken wurden mit der Software R (R Core Team 2019). Je nach Kontext wird der Mittelwert, der Median oder die Häufigkeiten berechnet, dabei wird die Schreibweise M(SD) oder Median (unteres Quartil, oberes Quartil) verwendet.
Statistische Zusammenhänge werden mittels einer Regressionsanalyse erfasst. Bei der Re-gressionsanalyse werden der marginale Effekt (b) und das 95% Konfidenzintervall (95%-CI) sowie der P-Wert angegeben.
Regressionsanalysen sind eine Gruppe von statistischen Verfahren, die Beziehungen zwi-schen Variablen modellieren.
Regression versus Kausalität: Eine Regression liefert Aussagen über statistische Zusam-menhänge, jedoch nicht über die Kausalität der Variablen - ob eine kausale Beziehung be-steht, kann nicht mit statistischen Methoden beantwortet werden.
Formal wird die Hypothese 𝐻0: 𝛽1 = 𝛽2 = 0 geprüft wobei gilt 𝑦𝑖 = 𝛽0 + 𝛽1 ⋅ 𝑥𝑖
Im Folgenden die wichtige Voraussetzungen der Regressionsanalyse
• Das Modell ist linear in den Parametern.
• Die Residuen sind normalverteilt und im Mittel sind die Residuen null.
• Die Zahl der Beobachtungen muss größer sein als die Zahl der zu schätzenden Para-meter: n > k.
Anmerkungen zur Signifikanz und p-Wert: Der p-Wert ist nicht die Signifikanz(-Zahl) und der p-Wert sagt nichts über die Stärke der Unterschiede aus. Der p-Wert ist auch kein Maß oder Beweis dafür, ob eine Unterschied besteht. Wenn p-Werte angegeben werden, liegt nicht automatisch ein Hypothesentest vor. Der p-Wert ist formal die Wahrscheinlichkeit für die Gültigkeit der Nullhypothese 𝐻0
60
Daten
Die Messdaten stammen von der ZAMG (HISTALP) und von MeteoSchweiz.
Aufbereiten der Daten zu den Wintertemperaturen
Die Files Monats-Jahres-Mitteltemperaturen_Hahnenkamm.xls und Monats-Jahres-Mittel-temp_Ischgl-Idalpe.xls sind keine Organal Daten sondern bearbeitete Excel-Files. Die An-deren stammen direkt von http://www.zamg.ac.at/histalp (Obergurgl_T_1851-2019_HIS-TALP.xlsx, Temp_Patscherkofel_1931-2019.xlsx, Schmitten_T_HISTALP_1880-2019.xlsx, Feuerkogel_T_HISTALP_1930-2019.xlsx, HISTALP_Schöckl_T-Monatsmittel_1901-2019.xlsx und Temp_Villacheralpe_1851-2019.xlsx)
Erfasste Parameter: Mean temperature unit: 0.1 °C
Die einzelnen Messstationen erheben die Temperaturen in unterschiedlichen Zeiträumen, nur bei Obergurgl und Villacheralpe reichen die Daten bis 1851. Da zwischen den einzel-nen Stationen die Messwerte stark korrelieren (r>.90) werden fehlende Werte linear ap-proximiert 𝑦 = 𝑥 ∗ 𝑏 + 𝑘. Als Referenz werden die Messwerte der Stationen Obergurgl, Villacheralpe, Schmitten, Schoeckl verwendet da bei diesen die Messreihen am weitesten erfasst sind.
Folgend jeweils die die Parameter b und k die zur Approximation angewendet wurden:
Obergurgl: b=0.93, k=-0.71
Villacheralpe: b=0.87, k=-1.73
Schmitten: b=0.96, k=0.12
Schoeckl: b=1.04, k=1.65
Patscherkofel: b=0.95, k=-1.82
Feuerkogel: b=1.01, k=1.76
Hahnenkamm: b=1.07, k=1.72
Idalpe: b=0.94, k=-1.4 .
Variablen im aufbereiteten Datensatz HIStALP.Rdata
format: HIStALP data.frame im Wide Format und HIStALP_long data.frame im Long For-mat Weiters sind die Vaiablennamen für bergregion, bergregion_10, bergregion_approx, bergregion_10_approx und die Namen der Files xls_data sowie die Daten zur Aufbereitung der Daten param_approx enthalten.
year: Jahr (numeric) year.10: Jahrzent (factor) m: Mittelwert (numeric mit NA) m.approx: approximierte Mittelwerte (numeric) m.5,m.10,m.approx,m.5.approx,m.10.approx moving avarage (ts) Patscherkofel, Obergurgl, Schmitten, Feuerkogel, Schoeckl, Villacheralpe, Hahnenkamm, Idalpe Wintertemperatur Dezember bis Februar in °C
61
Unten ein Auszug aus den Daten mit den gemessenen Temperaturen den Approximierten sowie den MA-Werten.
Auszug aus dem aufbereiteten Datensatz HIStALP.Rdata
year Station Temp Temp.approx MA.10 MA.10.approx
1852 Obergurgl -6.2 -6.20 NA NA 1868 Schmitten NA -3.85 NA -6.4 1871 Hahnenkamm NA -6.86 NA -5.8 1874 Schoeckl NA -7.58 NA -5.8 1945 Idalpe NA -6.83 NA -7.0
1950 Hahnenkamm NA -4.07 NA -4.5 1956 Obergurgl -5.7 -5.70 -6.0 -6.0
1964 Villacheralpe -8.3 -8.30 -7.6 -7.6
1970 Villacheralpe -6.9 -6.90 -6.5 -6.5
1997 Obergurgl -3.3 -3.30 -4.7 -4.7
Charakteristik
Korrelation der Messwerte der Stationen untereinander
Operationalisierung der Wintertemperaturen
Zur Glättung der Messwerte wurde der Moving-average (MA) verwendet
𝑇[𝑡] = 1/𝑚(𝑦[𝑡 − 𝑘] + 𝑦[𝑡 − 𝑘 + 1] +⋯+ 𝑦[𝑡] + ⋯+ 𝑦[𝑡 + 𝑘 − 1] + 𝑦[𝑡 + 𝑘])
wobei 𝑘 = (𝑚 − 1)/2
Wintertemperaturen Bergregionen
Aus Abbildung ist deutlich zu erkennen, dass die Messwerte der Wintertemperaturen ei-nen gleichförmigen Verlauf folgen. Dieses Ergebnis spiegelt sich auch in der Korrelations-analyse (Tabelle 3) wieder. Daher ist die Annahme gerechtfertigt, dass ein Mittelwert aus den einzelnen Messwerten der Stationen ein Schätzwert für die Wintertemperaturen auf Österreichs Bergen.
62
Aufbereiten der Daten zu den Sommertemperaturen
Kapitel Seite 20 (Studie_ÖSTERREICH_Forum-Zukunft-Skisport_Dez2019.pdf) Daten: Son-nenscheindauer_OSTALPEN_ab1887.xlsx, 01a_Monats-Jahres-Mitteltemperaturen_ÖSTER-REICH_Berge_Sommer.xlsx
Variablen im aufbereiteten Datensatz SunnSummer.Rdata
Sommertemperatur format: temp_jun_aug data.frame im Wide Format und temp_jun_aug_long data.frame in Long Format
year: Jahr (numeric) year.10: Jahrzent (factor) Hohenpeissenberg Sommertemperatur der Station Hohenpeissenberg Ostalpen Mittelwert aus Sonnblick, Villacher.Alpem (Sommertemperatur in °C) Bergregion Mittelwert aus Hohenpeissenberg, Schmittenhoehe, Saentis, Obergurgl, Sonnblick, Villacher.Alpe (Sommertemperatur in °C)
Unten ein Auszug aus den Daten mit den gemessenen Sommertemperaturen und den Son-nentagen
Auszug aus den aufbereiteten Datensatz SunnSummer.Rdata
year Station Temp
1899 Hohenpeissenberg 13.42 1933 Ostalpen 3.27
1938 Bergregion 6.51
1956 Hohenpeissenberg 12.54
1957 Bergregion 6.32
1996 Hohenpeissenberg 14.03
2007 Ostalpen 5.73
2011 Ostalpen 5.67
2012 Bergregion 8.40
2018 Hohenpeissenberg 17.40
Sommerliche Sonnenscheindauer format: sonne_jun_aug data.frame im Wide Format und sonne_jun_aug_long data.frame in Long Format
year: Jahr (numeric) year.10: Jahrzent (factor) Sonnblick,Villacher.Alpe Sommertemperatur der Stationen in °C Ostalpen Mittelwert aus Sonnblick, Villacher.Alpem (Sommertemperatur in °C)
Unten ein Auszug aus den Daten mit den gemessenen Sommertemperaturen und den Son-nentagen
Auszug aus den aufbereiteten Datensatz SunnSummer.Rdata
year Station Tage
1894 Ostalpen 508 1900 Villacher.Alpe 549
1903 Ostalpen 448
63
year Station Tage 1912 Ostalpen 438
1925 Ostalpen 468
1953 Ostalpen 437
1954 Villacher.Alpe 417
1964 Villacher.Alpe 654
1966 Ostalpen 434
1972 Villacher.Alpe 557
Sommertemperaturen
Sommerliche Sonnenscheindauer
Aufbereiten der Daten zum Schneeangebot
Zur Entwicklung des Schneeangebots Kapitel Seite 24 (Studie_ÖSTERREICH_Forum-Zu-kunft-Skisport_Dez2019.pdf)
Daten: 06_Schneedaten_CLUSTER_SILVRETTA-PAZNAUN.xlsx, 04_Schneedaten_CLUS-TER_LECH-ZÜRS.xlsx, 05_Schneedaten_CLUSTER-SEEFELDER-PLATEAU.xlsx, Weitere-Schneedaten_Wolfgang-Peter.xlsx, 02_Schneedaten_CLUSTER-KITZBÜHEL-PILLER-SEE.xlsx, Sonnenscheindauer_OSTALPEN_ab1887.xlsx, 01a_Monats-Jahres-Mitteltempera-turen_ÖSTERREICH_Berge_Sommer.xlsx
Cluster Silvretta-Paznaun, Lech-Zürs, westlichen Arlberggebiet, Seefelder Plateau, Kitzbü-hel-Pillerseetal
Variablen im aufbereiteten Datensatz Snow.Rdata
Schneedeckung format: maxSH data.frame im Wide Format und maxSH_long data.frame in Long Format
year: Jahr (numeric) year.10: Jahrzent (factor) Station Groesste Sneehoehe der Stationen
Unten ein Auszug aus den Daten mit den gemessenen Sommertemperaturen und den Son-nentagen
Auszug aus den aufbereiteten Datensatz Snow.Rdata
year Station cm 1896 Hohentauern NA 1908 Kitzbuehel.Pillerseetal NaN 1923 Schladming NA
1933 Lech.Zuers 97.00 1935 Gosau 369.00 1958 Silvretta.Paznaun 132.67 1959 Seefelder.Plateau 75.00 1965 Schladming 33.00
1973 Obertilliach 175.00 2013 Seefelder.Plateau 38.67
64
Sommerliche Sonnenscheindauer format: tageSB data.frame im Wide Format und tageSB_long data.frame in Long Format
year: Jahr (numeric) year.10: Jahrzent (factor) Station Tage mit natuerlicher Schneedeckung der Stationen
Unten ein Auszug aus den Daten mit den gemessenen Sommertemperaturen und den Son-nentagen
Auszug aus den aufbereiteten Datensatz Snow.Rdata
year Station Tage
1904 Obdach 98 1909 Silvretta.Paznaun NaN 1923 Seefelder.Plateau 136 1923 Filzmoos NA 1932 Silvretta.Paznaun NaN 1936 Obdach 84 1939 Obdach 105 2000 Schladming 92
2017 Schladming 117
NA Obertilliach NA
Tage mit natuerlicher Schneedeckung
Größte Seehoehe
65
Deskriptive Ergebnisse
Wintertemperaturen
Im folgenden Kapitel werden die geschätzten Wintertemperaturen auf Österreichs Bergen dargestellt.
Mittelwert der Wintertemperaturen von 8 Bergregionen
In der Abbildung sind die Wintertemperaturen auf Österreichs Bergen in 10 -Jahres-Schritten als Boxplot dargestellt. Die durchgezogene Linie ist dabei der Median. Die Box entspricht dem Bereich, in dem sich 50 % der Daten befinden. Die Antennen sind Mini-mum und Maximum. Einzelne Punkte in der Abbildung sind auffällig hohe oder niedrige Werte (Ausreißer).
Durchschnittliche Wintertemperatur
Jahr Temperatur Jahr.1 Temperatur.1
1850 -7.6 [0.5, -8.5] 1940 -5.8 [0.5, -6.7] 1860 -6.5 [0.5, -7.4] 1950 -5.3 [0.5, -6.2]
1870 -6.8 [0.5, -7.7] 1960 -6.4 [0.5, -7.3]
1880 -6.5 [0.5, -7.5] 1970 -4.7 [0.5, -5.6]
1890 -6.2 [0.5, -7.2] 1980 -4.7 [0.5, -5.6]
1900 -5.8 [0.5, -6.8] 1990 -3.8 [0.5, -4.8]
1910 -4.7 [0.5, -5.7] 2000 -4.9 [0.5, -5.8]
1920 -5.8 [0.5, -6.7] 2010 -4.2 [0.5, -5.2]
1930 -5.8 [0.5, -6.7]
In Tabelle befinden sich die geschätzten durchschnittlichen Wintertemperaturen mit 95%-Ci in 10 Jahresschritten. Auffallend sind die seit 1970 gestiegenen Temperaturen von durchschnittlich -6.1 °C vor 1970 auf rund -4.5 °C nach 1970. Diese Änderung bestätigt sich auch mittels eines statistischen Test (ANOVA) R2=.18, ad.R2=.18, F(1, 166)=37.18, p<.001.
66
Sommertemperaturen
Im folgenden Kapitel werden die Sommertemperatur in den Ostalpen Bergen dargestellt.
Durchschnittliche Sommertemperatur
Jahr Temperatur Jahr.1 Temperatur.1
1890 3.5 [0.3, 2.9] 1980 4.6 [0.2, 4.1] 1900 3.7 [0.2, 3.2] 1990 5.3 [0.2, 4.8]
1910 3.1 [0.2, 2.6] 2000 5.7 [0.2, 5.3]
1920 4.1 [0.2, 3.6] 2010 6.5 [0.3, 6.0]
67
Jahr Temperatur Jahr.1 Temperatur.1 1930 4.0 [0.2, 3.5] 1940 4.5 [0.2, 4.0] 1950 4.1 [0.2, 3.7] 1960 4.0 [0.2, 3.5] 1970 3.9 [0.2, 3.5]
Durchschnittliche Anzahl an Sonnenstunde
Jahr Sonnenstunde Jahr.1 Sonnenstunde.1 1890 461.9 [25.0, 412.3] 1980 525.4 [19.4, 486.9] 1900 472.3 [19.4, 433.9] 1990 543.4 [19.4, 504.9]
1910 487.5 [19.4, 449.1] 2000 570.2 [19.4, 531.8]
1920 529.9 [19.4, 491.4] 2010 596.1 [20.4, 555.6]
1930 510.3 [19.4, 471.8] 1940 548.8 [19.4, 510.3] 1950 475.7 [19.4, 437.2] 1960 500.0 [19.4, 461.6] 1970 474.0 [19.4, 435.5]
In Tabelle und befinden sich die Daten zu den klimatischen Entwicklung der Bergsom-mer . Auffallend sind die seit 1970 gestiegenen sommertemperatur Temperaturen von durchschnittlich 3.9 °C vor 1970 auf rund 5.2 °C nach 1970 sowie der durchschnittliche Anzahl an Sonnenstunde 500 Stunden vor 1970 auf rund 541 Stunden nach 1970 Diese Änderung bestätigt sich auch mittels eines statistischen Test (ANOVA) R2=.30, ad.R2=.30, F(1, 123)=52.95, p<.001 und R2=.08, ad.R2=.07, F(1, 123)=10.70, p=.001
68
Schneeangebot
Im folgenden Kapitel werden die Daten zum Schneeangebot geprüft.
Tage mit Schneedeckung
Größte Schneehöhe
Durchschnittliche Anzahl an Tage mit Schneedeckung
Jahr Tage Jahr.1 Tage.1
1910 130.0 [10.3, 109.5] 2000 127.4 [5.7, 116.1] 1920 132.5 [5.7, 121.3] 2010 116.4 [6.3, 103.9]
1930 142.9 [5.7, 131.7] 1940 140.4 [5.7, 129.1] 1950 122.8 [5.7, 111.5] 1960 133.1 [5.7, 121.8] 1970 151.9 [5.7, 140.6] 1980 143.1 [5.7, 131.8] 1990 144.8 [5.7, 133.5]
69
Durchschnittliche Größte Schneehöhe
Jahr cm Jahr.1 cm.1 1890 102.7 [14.0, 74.9] 1980 97.4 [10.9, 75.8] 1900 107.5 [10.9, 86.0] 1990 94.0 [10.9, 72.4]
1910 92.9 [10.9, 71.4] 2000 87.9 [10.9, 66.4]
1920 90.2 [10.9, 68.7] 2010 92.7 [12.1, 68.6]
1930 103.0 [10.9, 81.5] 1940 117.7 [10.9, 96.1] 1950 94.0 [10.9, 72.4] 1960 120.6 [10.9, 99.1] 1970 98.7 [10.9, 77.2]
In Tabelle und befinden sich die Daten zu den klimatischen Entwicklung des Schneeange-bots für das Seefelder Plateau. Auffallend sind die seit 1970 sinkenden Tage von durch-schnittlich 134 vor 1970 auf rund 138 nach 1970 sowie der durchschnittliche Schneehöhe 104 cm vor 1970 auf rund 94 cm nach 1970 Diese Änderung bestätigt sich nicht mittels eines statistischen Test (ANOVA) R2=.01, ad.R2=-.00, F(1, 99)=0.77, p=.383 und R2=.02, ad.R2=.01, F(1, 122)=2.26, p=.135
70
Regressionsanalyse
Statistische Modellierung
Ziel der statistische Modellierung ist die Wirkungszusammenhänge als mathematische Funktion zu formulieren. Die einfachste Funktion ist die lineare Anpassung. Im Folgenden wurden im ersten Schritt die Messwerte aller Stationen mit einer linearen Regressions-analyse geprüft.
Wintertemperaturen
Lineare Regression Wintertemperaturen Obergurgl, Villacheralpe, Schmitten, Schöckl, Feuerkogel, Patscherkofel, Idalpe und Hahnenkamm
i Obrgr Vllch Schmt Schck Frkgl Ptsch Idalp Hhnnk
(Intercept) -33.550 -28.000 -29.918 -32.420 -43.940 -49.104 12.671 32.372 year 0.014 0.011 0.013 0.015 0.020 0.021 -0.009 -0.018
r.squared 0.16 0.11 0.10 0.09 0.10 0.12 0.00 0.01
adj.r.squared 0.16 0.10 0.09 0.08 0.09 0.11 -0.03 -0.04
AIC 634.44 623.28 520.15 451.50 338.92 321.86 138.35 106.35 BIC 643.82 632.65 528.96 459.81 346.38 329.30 143.02 110.12
RMSE 1.57 1.52 1.54 1.60 1.57 1.46 1.60 1.67 Obs 168 168 139 118 89 88 35 26
In der Tabelle sind die gemessenen Temperaturen als linearen Funktion dargestellt. Zu beachten ist, dass je nach Station unterschiedliche Zeiträume betrachtet werden. Bei den Stationen wo die Daten mehr als 35 Jahre erhoben wurden zeigt sich durchgehend eine positive Korrelation (R²>0.10). Bei den Stationen Hahnenkamm und Idalp wo 25 bzw. 26 Jahre erhoben sind ist keine Änderung aus den Daten ableitbar (R²<0.01).
Im Vergleich zeigt der approximierte Mittelwert aus allen 8 Stationen mit R2=.67, ad.R2=.67, F(1, 156)=314.19, p<.001, dass über den gesamten Zeitraum betrachtet von eine Temperaturerhöhung um 0.016 °C pro Jahr auszugehen ist.
Sommertemperaturen
Lineare Regression Sommertemperaturen und Sonnenscheindauer Bergregion, Ostalpen und Hohenpeissenberg
Tmp Snn
Brgrgn Ostlpn Hhnpss Ostlpn
(Intercept) -27.820 -37.117 -19.319 -877.422 year 0.018 0.021 0.017 0.712
r.squared 0.39 0.43 0.27 0.15
adj.r.squared 0.38 0.42 0.26 0.15
AIC 302.45 330.35 367.98 1490.66 BIC 310.94 338.84 376.46 1499.33
RMSE 0.79 0.89 1.03 64.23 Obs 125 125 125 133
71
Bei allen betrachteten Messstationen (Tabelle ) zeichnet sich eine positiver Zusammen-hang ab, die Temperaturen steigen durchschnittlich 0.0187 °C an. Die Sonnenscheindauer steigt bei den Stationen in den Ostalpen um 0.7 Stunden an.
Schneeangebot
Lineare Regression Anzahl an Tage mit Schneedeckung und größte Schneehöhe Silvretta-Paznaun, Seefelder Plateau und Kitzbuehel-Pillerseetal
Tg cm Slvrt.P Sfldr.P Ktzbh.P Slvrt.P Sfldr.P Ktzbh.P
(Intercept) 555.541 255.799 170.490 523.578 256.070 291.936 year -0.195 -0.061 -0.023 -0.190 -0.080 -0.104
r.squared 0.07 0.01 0.00 0.01 0.01 0.01
adj.r.squared 0.06 -0.00 -0.01 0.00 -0.00 0.00
AIC 736.18 893.90 1099.23 966.71 1231.44 1051.43 BIC 743.51 901.75 1107.66 974.28 1239.90 1059.50
RMSE 17.75 19.62 20.60 44.81 33.86 29.27 Obs 85 101 123 92 124 109
Beim Schneeangebot (Tabelle ) kann aus der Regressionsanalyse kein abschließender Trend aus den Daten abgeleitet werden (das R-Quadrat zeigt bei allen Analysen Werte von R²<0.01). Auffallend ist das alle Koeffizienten negativ sind.
72
Validierung der Regressions-Modelle
Die Annahme einer linearen Veränderung ist eine sehr starke Vereinfachung der Wirklich-keit. Daher folgt hier eine Überprüfung der Voraussetzungen für die Verwendung eines linearen Modells.
Die Prüfung erfolgt mit
• Residuen-Analyse
• Test auf einflussreiche Fälle
• Kreuzvalidierung (Repeated K-fold cross-validation).
• Test ob ein logarithmisches Model oder ein nicht-lineares Modell bessere Vorhersa-gen liefert.
Wintertemperaturen
Residuen Analyse
Diagnosediagramm Residuen der Wintertemperaturen
Der Diagnose-Plot Abbildung zeigt keine Auffälligkeiten hinsichtlich der Residuen daraus kann abgeleitet werden das die Verwendung des linea-ren Models hinreichend vertretbar ist.
(a) Observed data: regression line and 95%-CI
(b) Residuals vs Fitted: This plot shows if residuals have non-linear patterns (non-linear relationship).
(c) Normal Q-Q: This plot shows if residuals are normally distributed. It’s good if residuals are lined well on the straight dashed line.
73
(d) Scale-Location: This is how you can check the assumption of equal variance (homoscedasticity). It’s good if you see a horizontal line with equally (rando-mly) spread points.
(e) Residuals vs Leverage: This plot helps us to find influential cases
(f) Influence Plot: Studentized residuals versus hat values, with the areas of the circles representing the observations proportional to the value Cook’s dis-tance.
Einflussreiche Fälle
Einflussreiche Jahre im Model sind 1851, 1962, 1989, 2015, 2018. Bei der Entfernung die-ser Fälle zeigt sich keine wesentliche Veränderung des Regressionsmodels mit R² = 0.226 für das Model mit allen Jahren und R² = 0.219 und für das Modell wo die fünf Jahre her-ausgenommen sind.
Kreuzvalidierung
Wiederholte K-fach Kreuzvalidierung (Repeated K-fold cross-validation). Der endgültige Modellfehler wird als mittlerer Fehler aus der Anzahl der Wiederholungen genommen. Im Folgenden wird eine 10-fache Kreuzvalidierung mit 3 Wiederholungen verwendet.
Kreuzvalidierung (10 fold, repeated 3 times)
Source RMSE Rsquared MAE
1 1.5 (0.19) 0.25 (0.18) 1.2 (0.18)
Die Ergebnisse der Kreuzvalidierung zeigt eine Varianzaufklärung von R²=0.25 mit einer relativ großen Standardabweichung von 0.18. Daraus abzuleiten ist das das vereinfachte lineare Model nicht geeignet ist die Varianz in den Messwerten zu erklären.
Vergleich mit nicht linearen Modellen
Getestet wird hier ob lineare, polynomialoder exponentielle Trends besser geeignet sind die Temperaturänderungen zu Beschreiben.
Vergleich mit dem Null-Model
Model rss res.df p.value r.squared adj.r.squared
1 493.84 167 0.00 0.00 year 382.34 166 .000 0.23 0.22 I(log(year - 1850)) 395.58 166 0.20 0.19
poly(year, 2) 382.11 165 .017 0.23 0.22
poly(year, 3) 377.40 164 .156 0.24 0.22
poly(year, 4) 376.65 163 .570 0.24 0.22
In Tabelle werden die verschiedenen Modelle gegeneinander getestet. Hier zeigt sich das das lineare Model und das Polynome zweiten Grades die besten Vorhersagen treffen.
74
Sommer
Sommertemperatur in den Ostalpen
Residuen Analyse
Diagnosediagramm Residuen der Sommertemperaturen
Der Diagnose-Plot Abbildung zeigt Auffälligkeiten hinsichtlich der Residuen bei Residuals vs. Fitted (b) daraus kann abgeleitet werden das die Verwendung des linearen Models nicht hinreichend vertretbar ist.
Einflussreiche Fälle
Einflussreiche Jahre im Model sind 1895, 2003, 2019. Bei der Entfernung dieser Fälle zeigt sich keine wesentliche Veränderung des Regressionsmodels mit R² = 0.428 für das Model mit allen Jahren und R² = 0.413 und für das Modell wo die fünf Jahre herausgenommen sind.
Kreuzvalidierung
Wiederholte K-fach Kreuzvalidierung (Repeated K-fold cross-validation). Der endgültige Modellfehler wird als mittlerer Fehler aus der Anzahl der Wiederholungen genommen. Im Folgenden wird eine 10-fache Kreuzvalidierung mit 3 Wiederholungen verwendet.
Kreuzvalidierung (10 fold, repeated 3 times)
Source RMSE Rsquared MAE
1 0.88 (0.17) 0.47 (0.19) 0.72 (0.17)
75
Die Ergebnisse der Kreuzvalidierung zeigt eine Varianzaufklärung von R²=0.47 mit einer relativ großen Standardabweichung von 0.19. Daraus abzuleiten ist das das vereinfachte lineare Model nicht geeignet ist die Varianz in den Messwerten zu erklären.
Vergleich mit nicht linearen Modellen
Getestet wird hier ob lineare, polynomialoder exponentielle Trends besser geeignet sind die Temperaturänderungen zu Beschreiben.
Vergleich mit dem Null-Model
Model rss res.df p.value r.squared adj.r.squared
1 171.28 124 0.00 0.00 year 98.03 123 .000 0.43 0.42 I(log(year - 1850)) 107.97 123 0.37 0.36
poly(year, 2) 86.40 122 .000 0.50 0.49
poly(year, 3) 80.47 121 .003 0.53 0.52
poly(year, 4) 78.95 120 .131 0.54 0.52
In Tabelle werden die verschiedenen Modelle gegeneinander getestet. Hier zeigt sich das Polynome zweiten höheren Grades die besten Vorhersagen treffen.
76
Schneeangebot
Schneeangebot am Seefelder Plateau
Residuen Analyse
Diagnosediagramm Residuen der Schnee
Der Diagnose-Plot Abbildung zeigt Auffälligkeiten hinsichtlich der Residuen bei und bei (d) daraus kann abgeleitet werden das die Verwen-dung des linearen Models nicht hinreichend vertretbar ist.
Einflussreiche Fälle
Einflussreiche Jahre im Model sind 1895, 1906, 1969, 2018. Bei der Entfernung dieser Fälle zeigt sich keine wesentliche Veränderung des Regressionsmodels mit R² = 0.00706 für das Model mit allen Jahren und R² = 0.00792 und für das Modell wo die fünf Jahre her-ausgenommen sind.
Kreuzvalidierung
Wiederholte K-fach Kreuzvalidierung (Repeated K-fold cross-validation). Der endgültige Modellfehler wird als mittlerer Fehler aus der Anzahl der Wiederholungen genommen. Im Folgenden wird eine 10-fache Kreuzvalidierung mit 3 Wiederholungen verwendet.
Kreuzvalidierung (10 fold, repeated 3 times)
Source RMSE Rsquared MAE
1 34 (4.3) 0.11 (0.13) 28 (3.3)
77
Die Ergebnisse der Kreuzvalidierung zeigt eine Varianzaufklärung von R²=0.11 mit einer relativ großen Standardabweichung von 0.13. Daraus abzuleiten ist das das vereinfachte lineare Model nicht geeignet ist die Varianz in den Messwerten zu erklären.
Vergleich mit nicht linearen Modellen
Getestet wird hier ob lineare, polynomialoder exponentielle Trends besser geeignet sind die Mengenänderungen zu Beschreiben.
Vergleich mit dem Null-Model
Model rss res.df p.value r.squared adj.r.squared
1 143212.77 123 0.00 0 year 142201.47 122 .352 0.01 0 I(log(year - 1850)) 142551.40 122 0.00 0
poly(year, 2) 140521.60 121 .188 0.02 0
poly(year, 3) 140176.62 120 .586 0.02 0
poly(year, 4) 137892.65 119 .163 0.04 0
In Tabelle werden die verschiedenen Modelle gegeneinander getestet. Hier zeigt sich das kein Modell gute Vorhersagen treffen kann.
78
Zusammenfassung
Die Veränderungen der Temperaturen im Winter und im Sommer lassen sich hinreichend mit einer linearen Regression beschreiben. Sie sind nicht von einzelnen Extremwerten ab-hängig oder auf Zufall zu begründen. Der lineare Zusammenhang kann daher als Abschät-zung der Änderungsrate im Betrachtungszeitraum angewendet werden.
Entwicklung der Wintertemperatur
Die Modellierung der Winter Temperaturen über eine lineare Regression ist mit Ein-schränkung gerechtfertigt. Nicht lineare Model sind eventuell aussagekräftiger aber im Vergleich schwieriger zu interpretieren und bieten keine höhere Varianzaufklärung.
Eine Zunahme der Temperatur kann eindeutig über das lineare Model belegt werden (statistisch signifikante Zunahme).
Als prädiktives Model ist das lineare Model ungeeignet hier sind Verfahren wie der Mo-ving Average besser geeignete Verfahren.
Entwicklung der Sommertemperatur
Hier zeigt sich noch deutlicher als bei den Wintertemperaturen, dass eine Zunahme der Temperatur eindeutig über das lineare Model belegt werden kann aber als prädiktives Model ist es ungeeignet, da ein nicht linearer Zusammenhang hier vorhanden ist.
Entwicklung des Schneeangebot
Hier kann aus den Daten nicht eindeutig auf eine Veränderung geschlossen werden, rein deskriptiv sinkt das Schneeangebot.
79
Literatur
Max Kuhn caret: Classification and Regression Training. R package version 6.0-84. https://CRAN.R-project.org/package=caret
Bortz, Nicola, Jürgen AND Döring. 2006. Forschungsmethoden Und Evaluation Für Hu-man- Und Sozialwissenschaftler. Berlin Heidelberg New York: Springer-Verlag.
R Core Team. 2018. R: A Language and Environment for Statistical Computing.
Vienna, Austria: R Foundation for Statistical Computing. https://www.R-project.org/.
Sachs, Lothar. 2006. Angewandte Statistik - Anwendung Statistischer Methode. Berlin Hei-delberg New York: Springer-Verlag.
Gelman, Andrew, and Jennifer Hill. 2009. Data Analysis Using Regression and Multile-vel/Hierarchical Models. Vol. Analytical methods for social research. New York: Cambridge University Press.
Abkürzungen
b estimate Erwartungswert der Koeffizienten, Regressionskoeffizienten
SE std. error Standardfehler
p-Wert Wahrscheinlichkeit der Null-Hypothese entweder
R² und adjustierte R² Wie viel Varianz kann durch das Regressionsmodell aufgeklärt wer-den.
t-Wert oder z-Wert sind die Wert der Teststatistik H0
RMSEA Root-Mean-Square-Error of Approximation Der RMSE ist eine relative Grösse (in der Einheit der Zielvariablen), je kleiner umso besser. Whereas R-squared is a relative measure of fit, RMSE is an absolute measure of fit.
F, T Kennzahlen der F-Statistik
Df Freiheitsgrade
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10.2 Zur Transparenz der Studie
Die vorliegende Studie bietet maximale Transparenz. Alle verwerteten Messdaten sind für jeden
Forscher, aber auch für jeden interessierten Laien vollständig öffentlich zugänglich. Alle Mess-
daten können bei den zuständigen Institutionen angefordert werden. Die Daten der ZAMG sind
kostenpflichtig.
Diese Studie enthält Interpretationen der statistischen Auswertungen. In den meisten Fällen ist
der Interpretationsspielraum begrenzt, dennoch bleibt es dem Leser überlassen, die Daten und
Grafiken nach seinem Ermessen zu deuten.
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10.3 Biografien
MMag. Günther Aigner
Der Tiroler Günther Aigner (* 1977 in Kitzbühel) ist einer der führenden Zukunftsforscher auf dem Gebiet
des alpinen Skitourismus im deutschsprachigen Raum. Er absolvierte die Diplomstudien der Sportwis-
senschaft und der Wirtschaftspädagogik an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und an der Uni-
versity of New Orleans („UNO“, USA). Diplomarbeit (2004): „Zur Zukunft des alpinen Skisports. Einfluss-
faktoren und ihre Auswirkungen“. Nach weiterführenden Forschungstätigkeiten am Institut für Sportwis-
senschaft an der Universität Innsbruck bei Univ.-Prof. Dr. Elmar Kornexl folgte der Wechsel ins Touris-
musmarketing. Von Juni 2008 bis Juli 2014 leitete Aigner für den Tourismusverband „Kitzbühel Touris-
mus” das Wintermarketing der Gamsstadt. Seit August 2014 ist Aigner hauptberuflich als Skitourismus-
forscher tätig und führt das FORUM ZUKUNFT SKISPORT. Seine „Fünf Thesen zur Zukunft des alpinen
Skisports“ stellte der Tiroler erstmals beim Europäischen Forum in Alpbach vor. Es folgten zahlreiche
Fachvorträge im In- und Ausland sowie Beiträge und Interviews in TV-, Hörfunk- und Printmedien. Gast-
lektorate führten Aigner bis dato an Hochschulen in Belgrad (SRB), Baku (AZE), Sanya (CHN), Hanoi
(VNM), Innsbruck, Salzburg, Kufstein, Krems und Seekirchen (Schloss Seeburg) sowie als Referenten
zum Ausbildungslehrgang der Österreichischen Staatlichen Skilehrer. Aigner ist Verfasser zahlreicher
Schnee- und Temperaturstudien für namhafte Destinationen im Alpenraum – unter anderem für Kitzbühel,
Lech-Zürs, Zell am See, Obergurgl, Sölden und Obertauern. Als Consultant berät er alpine Destinationen
und arbeitet Marktpositionierungen aus (z. B. Pillerseetal, Obertauern). Weiters führt er seit 2015 für den
Hydrographischen Dienst Salzburg monatliche Niederschlags- und Schneemessungen im Weißseegebiet
(Uttendorf, Salzburg) durch und arbeitet im Team von Univ.-Prof. Dr. Heinz Slupetzky an den Längen-
messungen am Stubacher Sonnblickkees. Seit 2017 ist Günther Aigner Mitglied im Studienausschuss Nr.
VII („Umwelt“) des Weltseilbahnverbandes O. I. T. A. F.
Weitere Informationen zum Thema: www.zukunft-skisport.at
Kontaktdaten:
FORUM ZUKUNFT SKISPORT MMag. Günther Aigner
Bichlnweg 9a / Top 9 bzw. Dorfstraße 30
A-6370 Kitzbühel / Tirol bzw. A-6384 Waidring / Tirol
Mail to: g.aigner@zukunft-skisport.at
Mobil: +43 676 5707136
www.zukunft-skisport.at
82
HR Dr. phil. Wolfgang Gattermayr
1. Jänner 1949: geboren in Linz/Donau
Juni 1967: Matura am 2. Bundesgymnasium in Linz
Oktober 1967: Immatrikulation an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und Inskrip-
tion am Institut für Meteorologie und Geophysik
1976: Fertigstellung der Dissertation „Vergleichende Messungen der Verdunstung,
der Evapotranspiration und der Interzeption zur Abschätzung des Wasser-
haushaltes der Karsthochfläche Dachstein-Oberfeld und Erstellung der Was-
serbilanz für den inneralpinen Piburger See“
1971-1975: Sonder-Vertragslehrer am Bundesrealgymnasium Landeck
1974-1977: Österreichische Akademie der Wissenschaften: Mitarbeit beim MAB-5-Pro-
jekt (Piburger See)
22. Jänner 1977: Promotion zum Doktor der Philosophie an der Leopold-Franzens-Universität
Innsbruck
1977-1985: fortgesetzte Mitwirkung bei der „Ökosystemstudie Piburger See“ im Team von
Univ.-Prof. Dr. Roland Pechlaner
1. Juli 1977: Aufnahme als Vertragsbediensteter beim Amt der Tiroler Landesregierung,
Dienstzuteilung „Hydrographischer Dienst“ in der Abteilung VIc/Bundeswas-
serbauverwaltung; Mitarbeit in mehreren Arbeitsausschüssen wie ÖNORM,
beim Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasser-
wirtschaft im Rahmen des Hydrographischen Zentralbüros Wien, beim Forst-
technischen Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung im Projekt „EGAR
– Einzugsgebiete in alpinen Regionen”, im Projekt „EtAlp – Erosion, Transport
in alpinen Systemen“ und andere
Jänner-Mai 1980: Mitarbeit in der Präsidialabteilung III/Lawinenwarndienst im Sachgebiet Kata-
strophen- und Zivilschutz
1. Jänner 1994: Bestellung zum Leiter des Sachgebietes Hydrographie & Hydrologie
Sommersem. 1998: Lehrauftrag „Angewandte Hydrologie“ am Institut für Botanik an der
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
2006-2007: Vortragender am Management Center Innsbruck (MCI) im Rahmen von „Ver-
gleichenden Niederschlagsmessungen und Auswertungen am Beispiel einer
Teststellung in Obernberg am Brenner“
1. November 2014: Übertritt in den Ruhestand
Kontaktdaten:
Dr. phil. Wolfgang Gattermayr Mail to: w.gattermayr@telfs.com
Gießenweg 34a, 6410 Telfs Mobil: 0664 1252560
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10.4 Beigezogene Experten
Vielen Dank für anregende Gespräche und Diskussionen, für Korrekturvorschläge und allgemei-
nes Feedback:
:: STATISTIK. DI Wolfgang Peter, Data Engineering & Statistics, Völs
:: LEKTORAT. Dr. Gerhard Katschnig, Klagenfurt, selbstständiger Lektor
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10.5 Weiterführende Literatur
Anm. der Autoren: Die vorliegende Arbeit ist fast ausschließlich auf amtlichen Messdaten („Primärquellen“) aufgebaut.
Entsprechend lassen sich wenige Verweise auf aktuelle Fachliteratur im Schriftstück finden. Die folgende Literaturliste
ist größtenteils als Angebot von Zusatzliteratur für Interessierte gedacht.
AIGNER, Günther; GATTERMAYR, Wolfgang; ZENKL, Christian (2018): Die Winter in Tirol seit 1895.
Eine Analyse amtlicher Temperatur- und Schneemessreihen. www.zukunft-skisport.at/studien
BADER, Stephan; FUKUTOME, Sophie (2015): Milde und kalte Bergwinter, Fachbericht MeteoSchweiz,
254, S. 10ff.
BEHRINGER, Wolfgang (2007): Kulturgeschichte des Klimas. Von der Eiszeit bis zur globalen Erwär-
mung. C. H. Beck Verlag, München.
BÖHM, Reinhard (2008): Heiße Luft – nach Kopenhagen. Reizwort Klimawandel. Fakten – Ängste – Ge-
schäfte. Edition Va Bene, Wien-Klosterneuburg.
DREISEITL, Ekkehard et al. (2015): Die Berechnung von Trends in den Temperaturreihen von Ober-
gurgl und anderen Stationen der Ostalpen. In: Schallhart, Nikolaus (Hrsg.): Forschung am Blockglet-
scher: Methoden und Ergebnisse (= Alpine Forschungsstelle Obergurgl, 4), S. 181–198. Innsbruck Uni-
versity Press, Innsbruck.
FLIRI, Franz (1992): Der Schnee in Nord- und Osttirol. 1895 – 1991. 2 Bände. Universitätsverlag, Inns-
bruck.
KUHN, Michael; DREISEITL, Ekkehard; EMPRECHTINGER, Markus (2013): Temperatur und Niederschlag
an der Wetterstation Obergurgl, 1953 – 2011. In: Koch, Eva-Maria (Hrsg.): Klima, Wetter, Gletscher im Wandel
(= Alpine Forschungsstelle Obergurgl, 3). S. 11–30. Innsbruck University Press, Innsbruck.
KROONENBERG, Salomon (2008): Der lange Zyklus. Die Erde in 10.000 Jahren. Primus, Darmstadt.
REICHHOLF, Josef H. (2007): Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends. Fischer-Verlag,
Frankfurt am Main.
ROTH, Ralf; PRINZ, Nicolaus; KRÄMER, Alexander (2005): Nachhaltige Entwicklung des Schneesports
und des Wintersporttourismus in Baden-Württemberg. Ein Leitfaden für Politik, Sport, Kommunen und
touristische Leistungsträger. Deutsche Sporthochschule Köln.
ULMRICH, Ekkehart (1978): Die Entwicklung der Probleme im modernen Skisport. In: ULMRICH, Ek-
kehart (Hrsg.): Skisport als Freizeitsport: wird der Boom zum Bumerang (= Schriftenreihe des Deut-
schen Skiverbandes, 7: Freizeitsport)? München, 2. Auflage, S. 2–33.
85
Internet:
DER SPIEGEL (2000): „Winter ade: Nie wieder Schnee?“ Artikel vom 01. April 2000. Zugriff am 30. Sep-
tember 2018. www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/winter-ade-nie-wieder-schnee-a-71456.html
DIE ZEIT (2018): „Klimawandel bedroht Skitourismus in Alpen“. Artikel vom 12. Februar 2018. Zugriff
am 30. September 2018. https://www.zeit.de/news/2018-02/12/klimawandel-bedroht-skitourismus-in-alpen-180211-99-22351
HASLINGER, Klaus; ANDERS, Ivonne; HOFSTÄTTER, Michael (2012): Regional Climate Modelling o-
ver complex terrain: an evaluation study of COSMO-CLM hindcast model runs for the Greater Alpine
Region. Climate Dynamics. doi: 10.1007/s00382-012-1452-7
THE ECONOMIST (2018): „Skiing goes downhill“. Artikel vom 27. Jänner 2018. Zugriff am 30. Septem-
ber 2018. https://www.economist.com/international/2018/01/27/winter-sports-face-a-double-threat-from-climate-and-demographic-change
ZAMG (2017): Eine Analyse von Schneezeitreihen in Österreich. Zugriff am 26.09.2019 https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/news/winter-in-oesterreich-vergangenheit-und-zukunft
ZAMG (2019): HISTALP Langzeitklimareihen – Österreich. Winterbericht 2018/19. Zugriff am 10. No-
vember 2019.
https://www.zamg.ac.at/cms/de/dokumente/klima/dok_news/dok_histalp/winterbericht-2018-19/histalp_at_winterbericht_2018_2019
www.zukunft-skisport.at
Aktuelle Forschungen und Publikationen zu Zukunftsfragen des alpinen Skisports.
Vorträge:
STEIGER, Robert (2006): Vulnerability and adaptation of winter tourism in Tyrol and Bavaria. Vortrag
beim Workshop der OECD in Wengen „Adaptation to the Impacts of Climate Change in the European
Alps“. Folien abrufbar unter: http://docplayer.net/51694573-Vulnerability-and-adaptation-of-winter-tou-
rism-in-tyrol-wengen-workshop.html
Zugriff am 10. November 2019
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10.6 Pressespiegel Zukunft Skisport
„Die ZEIT“ vom 19. Dezember 2013
Interview von Dr. Uwe-Jean Heuser, Chefredakteur Wirtschaft, mit Günther Aigner. Das Interview kann
online nachgelesen werden. Bitte googeln Sie die Überschrift in Kombination mit „Die ZEIT“ und „Aigner“
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„Die ZEIT“ vom 03. März 2016
Beitrag zur Zukunft des Skitourismus
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