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Post on 05-Apr-2015
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Das Advocacy Coaltion Framework in der Netzwerkanalyse
Referenten:
Sascha Schwarzkopf
Alexander Mertes
Outline
• Einführung in den Advocacy Coalition Framework (ACF)– Analyseeinheit– Belief systems– Prämissen des ACF– Bestandteile des ACF
• Studien:– Beliefs and Perceived Influence in a Natural Resource Conflict
– Comparing Policy Networks: Marine Protected Areas in California Policy Studies
• Kritik2
Analyse-Einheit Policy-Subsystem
• „Set von Akteuren, die sich mit einem Policy-Problem [...] auseinandersetzen.“ (Sabatier 1993: 126)
• Akteure von unterschiedlichen institutionellen Ebenen des politischen Systems (lokale, regionale, nationale, inter- und supranationale Ebene bis zur globalen Ebene)
• Rationale Akteure aus staatlichem und nicht-staatlichem Raum spielen eine Rolle
3
Belief systems
Belief systems definiert Sabatier (1993: 127) als
,,ein Set von grundlegenden Wertvorstellungen, Kausalannahmen und Problemperzeptionen“,
welche über längere Zeit stabil bleiben und die Handlungen von Akteuren mitbestimmen.
4
3 Kategorien von belief systems
• Hauptkern:– Fundamental normative Axiome, die über alle
Politikfelder hinweg gültig sind
• Policy-Kern:– Grundsätzliche Strategiepositionen, durch die fun-
damentale Wertevorstellungen in einem Subsystems verwirklicht werden sollen
• Sekundäre Aspekte:– Instrumentellen Entscheidungen, die darauf abzielen,
die „Policy-Kern-Überzeugungen“ durchzusetzen
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Prämissen im Policy-Cycle nach Sabatier
• Technischen Informationen müssen bei der Erklärung des Policy-Prozesses miteinbezogen werden
• Zeitperspektive von einem Jahrzehnt oder mehr
• Analyse-Einheit sind Policy-Substysteme
• In den Subsystemen spielen nicht-staatliche und staatliche Akteure verschiedener Ebenen eine Rolle
• Staatliche Maßnahmen und Programme enthalten implizite Theorien darüber, wie ein Ziel erreicht werden kann 6
Diagramm des AdvocacyCoalitionFramework
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Advocacy Coalition Framework
• Stabile Parameter
• Externe Ereignisse
• Policy-Subsysteme
8
Stabile Parameter
• Merkmale des Problembereichs
• Verteilung der natürlichen Ressourcen
• Soziokulturelle Wertvorstellungen und Sozialstruktur
• Merkmale der Verfassungsstruktur
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Externe Ereignisse
• Wandel in den sozioökonomischen Bedingungen
• Wandel in der öffentlichen Meinung
• Wandel in der regierenden Koalition auf Bundesebene
• Policy-Entscheidungen und Auswirkungen aus anderen Subsystemen
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Studie: Belief and Perceived Influence in a Natural Resource Conflict von C. Weible
• Background:
– Der California Marine Life Protection Act (MLPA) beauftragte das Department of Fish and Game einen Plan zu entwickeln, das Netzwerk der Marine Protected Areas (MPAs) zu verbessern.
– Pre-test: ca. 50 Interviews
– Auswahl der UE durch Schneeballverfahren Sample
– E-Mail Survey (n = 183) und persönliche Interviews (n = 47)
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Hypothesen
H1: Stakeholders are more likely to interact with actors who have congruent policy core beliefs than with actors with divergent policy core beliefs.
H2: Stakeholders are more likely to interact with actors who are perceived as influential – independent of their policy core beliefs – than with actors who are perceived as not influential.
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Theorien
• Advocacy Coalition Framework (ACF):– Belief similarities sind eine Bedingung für
Akteursbeziehungen.
• Resource Dependency Theory (RDT):– Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe produziert nicht
eine ausreichende Anzahl an Ressourcen zum Überleben.
– Besitzt und kontrolliert eine Akteur Ressourcen so kann er das Verhalten anderer Akteure beeinflussen.
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Operationalisierungen
• Vier Fragen operationalisieren die policy core pro-MPA beliefs / contra-MPA beliefs:
– MPAs need to expand in California– Emp. studies provides evidence that MPAs will benefit
marine resources– MPAs will benefit depleted (erschöpfte) fisheries– MLPA should be amended to lesson the impact on the
fishing industry
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Anti-MPA Gruppe
Pro-MPA Gruppe
Es gibt zwei policy-core belief Es gibt zwei policy-core belief GruppenGruppen
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Die 3-point coordination/advice variable zum Test der Hypothesen
• 3 Ausprägungen:
-1 = respondent cites one or two anti-MPA
0 = respondent cites one pro and one anti-MPA
1 = respondent cites one or two pro-MPA
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H1: Bevorzugte Benennung von Akteuren mit ähnlichen policy core beliefs
Ergebnis: Akteure mit ähnlichen policy core beliefs „koordinieren“ sich und „beratschlagen“ sich gegenseitig.17
H2: Benennung von Akteuren, die als besonders einflussreich angesehen werden.
Ergebnis: Akteure sehen die Stakeholders mit Pro– MPA beliefs als einflussreicher an. 18
Konflikt?
H1 versus H2 ?
H1 Ähnliche policy-core beliefs führen
zu einer Zusammenarbeit
H2 Bevorzugte Zusammenarbeit mit Akteuren mit großen Ressourcen- pool
Es besteht ein Zusammenhang zwischen beiden (signifikantes rho = 0.17, p < .02)!
19
20
Welche Variable hat den größeren Einfluss?
Ergebnis: Pro-MPA beliefs und perceived influence sind Prädiktoren für
Koordination und Informationsaustausch zwischen den Akteuren.
Studie: Comparing Policy Networks: Marine Protected Areas in California Policy Studies
von C. Weible und P. Sabatier
Verschiedene Netzwerkarten
Logiken der Interaktionsnetzwerke, in welchen Akteure interagieren:
1. ally, Suche nach Verbündeten (common believe)
2. coordination (common believe), gemeinsame Verfolgung eine Ziels, faktische Interaktion innerhalb einer AC
3. advice/information, Rekurs auf Informationen Gleichgesinnter
Comparing Policy Networks
Forschungsfragen:
1. Existieren Überlappungen (der Mitgliedschaft) zwischen ally-Netzwerken und coordination-Netzwerken
(etwa wegen Ressourcenabhängigkeit oder funktionaler Interdependenz),
(bei ally-networks muss keine tatsächliche Interaktion vorliegen)
2. Strukturieren gemeinsame „policy core beliefs“, welche dazu dienen die Verbündete zu identifizieren, die Interaktionen in den verschiedenen Netzwerkarten?
Hypothesen
1. ally-networks sind am engsten mit policy core beliefs verknüpft
2. coordination-networks ähneln ally-networks und werden mehr durch gemeinsame core beliefs strukturiert als advice/information networks
3. advice/information networks sind am deutlichsten von den ally-networks zu unterscheiden und Interaktionen am wenigsten durch gemeinsame core beliefs strukturiert
Daten
Wieder: California Marine Life Protection Act (MLPA)
mit 3 Hauptkategorien der Variablen:
1. pro-MPA policy core beliefs (wie gehabt)
2. Stakeholder organizational affiliations:
“welche der stakeholder-Gruppen spiegelt meine Meinung
am besten wider?”
3. ally, coordination and advice networks:
1. wer kann als wichtiger ally identifiziert werden,
2. mit wem koordiniert man sich,
3. auf wessen Information verlässt man sich
Ally Networks
Coordination Networks
Advice/Information Networks
Ergebnisse:
1. Analysis of Pro-MPA Beliefs and Coalition Membership by Stakeholder Affiliation
--> Clusteranalyse bestätigt, dass die Netzwerke entlang der pro-/anti-MPA-Dimension strukturiert sind
2. Für jede Netzwerkart verlaufen die Konfliktdimensionen andersartig, da die Relevanz der common policy core beliefs divergiert.
Policy core beliefs sind weiterhin determinierend,
mehr als ressourcenabhängigkeit und funktionale Zwänge.
Erweiterungen
1. Test in einem anderen Subsystem, anderer Ressourcenverteilung, Konfliktlevels, etc.
2. Verschiedene Koordinationsmechanismen (command, control, vs. Collaborative)
3. Zweigeteiltheit der Dimensionen als bias, weil nur die Top zwei der allies genannt werden durften?
4. Erweiterung der Studien um „objektive“ Daten, welche nicht auf Selbsteinschätzung beruhen
Kritik/Diskussion
• Theorie vs. Praxis?– Wurden alle Aspekte der Theorie berücksichtigt?
• Generalisierbarkeit?– Auf andere Subsysteme– Nur auf sehr kontroverse Themen anwendbar
• Vorhersagen möglich?– Veränderbare externe Faktoren– Zeithorizont
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References:
Sabatier, Paul A. and Hank C. Jenkins-Smith (1999). The advocacy coalition framework: an assessment. In: Paul Sabatier, ed., Theories of the Policy Process, Boulder: Westview Press, 117-166.
Weible, Christopher, M. (2005). Beliefs and Perceived Influence in a Natural Resource Conflict: An Advocacy Coalition Approach to Policy Networks. Journal of Public Administration Research and Theory, 17, 95-117.
Weible, Christopher M., Sabatier, Paul A. (2005). Comparing Policy Networks: Marine Protected Areas in California Policy Studies. The
Policy Studies Journal, 33 (2), 181–201.
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