begleitheft 2 exkursion - isr.tu-berlin.de · sarah ginski rwth aachen johanna stemper rwth aachen...
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Begleitheft 2
Exkursion Schwerin | Kassel | Sangerhausen
IFAS-Fachtagung Braunschweig
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Herausgeber, Redaktion und Satz
KoordinationsteamInnovationen für Stadtquartiere der Zukunft
Technische Universität BerlinFakultät VI Planen Bauen UmweltInstitut für Stadt- und RegionalplanungFachgebiet Bestandsentwicklung und Erneuerung von Siedlungseinheiten
Prof. Dipl.-Ing. Elke Pahl-Weber (pahl-weber@isr.tu-berlin.de)Dipl.-Ing. Ulrike Aßmann (u.assmann@isr.tu-berlin.de)Dipl.-Ing. Kerstin Schröder (k.schroeder@isr.tu-berlin.de )Toni Karge (t.karge@isr.tu-berlin.de)Juliette Schickel (j.schickel@isr.tu-berlin.de)
Sekretariat B7Hardenbergstraße 40a10623 Berlin
Tel.: (0 30) 314-28 139Tel.: (0 30) 314-28 132 (Sekr. Fr. Sasse)Fax.: (0 30) 314-28 156Mail: sqz@isr.tu-berlin.deWeb: http://isr.tu-berlin.de/sqz
Anmerkung der Redaktion: Diese Broschüre ist aufgrund von Urheberrechten nur für den internen Ge-brauch zu verwenden und daher nicht zur Vervielfältigung und Veröffentli-chung freigegeben.
Layout Seitenmanufaktur – www.seitenmanufaktur-berlin.de
Druck Copy Print Berlin
Impressum
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Liebe Teilnehmende,
liebe ProfessorInnen,
liebe Mitwirkende,
in Ihren Händen halten Sie nun das 2. Begleitheft zu unseren Veranstaltungen im Rahmen des Forschungsprojekts „Innovationen für Stadtquartiere der Zukunft“. Diesmal zu unserer Exkursion vom 2.11. – 6.11.2008 zu den ausge-wählten IFAS- Modellvorhaben in Schwerin, Kassel, Sangerhausen und zum Abschluss zur IFAS- Fachtagung in Braunschweig.
Auch dieses Begleitheft ist zum Einheften in Ihren Arbeitsordner gedacht und stellt für Sie die wichtigsten Informationen und organisatorische Hinweise für die nächsten Tage zusammen. Neben Programm, Zugverbindungen, Hoteladressen geben wir einen kleinen Überblick zu unseren ausgewählten Städtendes IFAS- Modellvorhaben.
Wir hoffen auf erkenntnisreiche An- und Einsichten in unseren zukünftigen „Entwurfsgebieten“ und wünschen Ihnen für die Exkursion natürlich auch viel Spaß.
Das Koordinationsteam des Forschungsprojekts„Innovationen für Stadtquartiere der Zukunft“
Wenn Sie den Weg nicht finden oder für Notfälle, können Sie - wie gewohnt - jederzeit unsere zentrale Notrufnummer anrufen:Toni Karge, 0162 3317175
Begrüßung
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Programm Montag, 03. November 2008
Uhrzeit Inhalte Akteure Ort
ab 14:00 Check-In Hotel(die Frühan-kommenden)
IntercityHotel Schwerin
14:45Treffen im Hotel, Gepäck abstellen
alle Teilneh-menden, Herr Huß
IntercityHotel Schwerin
15:00 Fahrt nach Mueßer Holz ÖPNV
15:30 Rundgang Mueßer Holz Herr Huß Mueßer Holz
16:30 Rundgang Neu-Zippendorf,Frau Schumann,Herr Kirsten
Treffpunkt Astrid-Lindgren-Schule
17:15
Gesprächsrunde Modellvorhaben,Gesamtstadt
Frau Schumann,Herr Bode
Nachbar-schaftszen-trum Neu-Zip-pendorf
18:15 AbschlussdiskussionTeam, alle Teilnehmenden
Nachbar-schaftszen-trum Neu-Zip-pendorf
19:00 Fahrt in die Innenstadt ÖPNV
19:30 Ankunft Hotel/ z.T. Check-In
20:00 Abendessen individuellRestaurants in der Innenstadt
21:00Vorschlag: Rundgang durchdie Innenstadt individuell
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Programm Dienstag, 04. November 2008
Uhrzeit Inhalte Akteure Ort
ab 06:00 Frühstück und Check-OutIntercityHotel Schwerin
7:10 Treffen vor dem Hotelalle Teilnehmenden Fußweg
7:24 Fahrt nach Hamburg Hbf.Schwerin Hbf., IC 2279
8:16 Umsteigen Hamburg Hbf. Hamburg Hbf.
8:24 Fahrt nach Kassel ICE 73
10:35 Ankunft Kassel WilhelmshöheBhf. Kassel Wil-helmshöhe
Transfer zur Vereinigte Wohnstätten1889 eG ÖPNV
11:00Vortrag/ Gespräch undModellvorhaben Frau Stemmer
GeschäftssitzVereingte Wohnstätten 1889 eG
12:00
Besichtigung Samuel-Beckett-Anlage Vorderer Westen
Frau Stemmer,Herr Frohnapfel
12:30Gepäck abholen bei VW 1889, Einchecken Hotel
Hotel ExcelsiorKassel
13:30Stadtspaziergang Treppenstraße, Friedrichsplatz, Orangerie, Aue Uni Kassel
Treffpunkt vor dem Hotel
14:15 Besichtigung UnterneustadtHerr Kopetzki, Herr Jochum
Treffpunkt Fuldabrücke
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Programm Dienstag, 04. November 2008
Uhrzeit Inhalte Akteure Ort
ab 7:00 Frühstück und Check-OutHotel Excelsior Kassel
7:30 Treffen vor dem Hotelalle Teilnehmenden Fußweg
7:43Fahrt nach Bhf. Kassel Wilhelmshöhe
Regio Tram Gleis 6 Kassel Hbf.
8:04 Fahrt nach SangerhausenBhf. Kassel Wilhelmshöhe
10:10 Ankunft SangerhausenBhf. Sangerhau-sen
Gepäck-Transfer zum Hotel Hotel-Service
Programm Mittwoch, 05. November 2008
Uhrzeit Inhalte Akteure Ort
15:15Besichtigung Entenanger/ Pferdemarkt
Herr Kopetzki, Frau Röken
Treffpunkt Karl-Branner-(Fußgänger)brücke
17:15 Abschlussdiskussion alle Teilnehmenden
Universität Kassel, O - Cafe
18:30 Abendessenalle Teilnehmenden
Universität Kassel,Mensa K10
20:30 Ausklang Lolita Bara l l e T e i l n e h -menden Lolita Bar
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Programm Mittwoch, 05. November 2008
Uhrzeit Inhalte Akteure Ort
10:20
Besichtigung Modellvorhaben1. Kumpel Platz „Am Bergmann“
Fr. Rohland, Fr. Karst, Herr Wächter (Mitbürger e.V.) + Akteure Bus Sonderfahrt
Kumpelplatz, Wohngebiet West-Siedlung
11:00
Besichtigung Modellvorhaben 2. Kumpel Platz „Am Rosengarten“
Fr. Rohland, Fr. Karst, Herr Wächter (Mitbürger e.V.) + Akteure Bus Sonderfahrt
Kumpelplatz, Wohngebiet Othaler Weg
11:30Gesprächsrunde Akteure beide Plätze
Fr. Rohland,Fr. Karst, Herr Wächter (Mitbürger e.V.)+ Akteure
Grünes Klas-senzimmer, Europa- Rosarium
12:30
Mittagessen und ggf. kleinerSpaziergang durch den Rosen-garten
Bistro Europa-Rosarium
14:00
Vortrag Gesamtstadt/ Kreis Sangerhausen; Stadtentwicklung
Frau Reichwald,Herr Westermann
Grünes Klas-senzimmer, Europa- Rosarium
15:00 Fußweg zur Altstadt
15:30
Individuelle Stadteroberungund individueller Rückweg zum Hotel
Team, alleTeilnehmer
Altstadt,Rosenhotel
18:00Abschlussdiskussion,Gruppenbildung Rosenhotel
19:00 Abendessen Rosenhotel
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Programm Donnerstag, 06. November 2008
Uhrzeit Inhalte Akteure Ort
ab 05:00 Frühstück und Check-outRosenhotel Sangerhausen
5:30 Treffen vor dem Hotelalle Teilnehmenden Fußweg
5:43zum Bahnhof abJohn-Schehr-Straße Bus 51
6:17 Fahrt nach Magdeburg-Buckau RE 36080
7:39 Umsteigen Magdeburg-Buckau
7:59 Fahrt nach Braunschweig IC 2044
8:48 Ankunft Braunschweig
Fahrt zur Veranstaltung, Anmeldung Tagungsbüro
Stadtbahnlinie 5 bis zum Friedrich-Wil-helm-Platz/Bus 411 bis Alt-stadtmarkt
10:00
Teilnahme IFAS-Veranstaltung„Impulse aus Europa und Deutschland“ (siehe S. 42 Infor-mation und Programm)
Gewandhaus am Altstadt-markt (IHK) Brabandt-straße 11, 38100 Braun-schweig
17:30
Ende der Veranstaltung
...und Ende der Exkursion…euch allen gute Rückfahrt!
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Teilnehmende | Exkursion
Name Institution
Studierende und AbsolventInnen
Sarah Ginski RWTH Aachen
Johanna Stemper RWTH Aachen
Doris Ruoff RWTH Aachen
Anna Galda TU Berlin
Michael Pinetzki TU Berlin
Milena Martinsen TU Berlin
Daniel Tappe TU Berlin
Elisabeth Gallandt TU Berlin
Stefan Jan Cichosz TU Berlin
Lysann Pötschick TU Berlin
Anna Attner TU Berlin
Ronny Budach BTU Cottbus
Anja Weberchen BTU Cottbus
Marcus Jeutner BTU Cottbus
Holger Hoffschröer TU Dortmund
Philipp Skoda TU Dortmund
Janina Kranicz TU Dortmund
Judith Mitic TU Dortmund
Alexandra Bieber HafenCity Universität Hamburg
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Name Institution
Studierende und AbsolventInnen
Thiago Guimarães Rodrigues HafenCity Universität Hamburg
Verena Schulz HafenCity Universität Hamburg
Dipl.-Ing. Alexandra Nölle Universität Kassel
Dipl.-Ing. Lothar Backhaus Universität Kassel
Dipl.-Ing. Dominik Sorg Universität Kassel
Dipl.-Ing. Felix Kühnel Universität Kassel
Dipl.-Ing. Katharina Adamowicz Universität Kassel
Dipl.-Ing. Kristina Dietz Universität Kassel
Luigi Pantisano Universität Stuttgart
Britta Uhlig Bauhaus-Universität Weimar
Susanne Meißner Bauhaus-Universität Weimar
ProfessorInnen und Betreuung
Dipl.- Ing. Katharina Trowitzsch RWTH Aachen
Prof. Dipl.-Ing. Cordula Loidl-Reisch TU Berlin
Prof. Dr.-Ing. Iris Reuther Universität Kassel
Prof. Dr. Johann Jessen Universität Stuttgart
Dipl.-Ing. Elodie Vittu Bauhaus-Universität Weimar
Dipl.-Ing. Caroline Kauert Bauhaus-Universität Weimar
Teilnehmende | Exkursion
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Teilnehmende | Exkursion
Name Institution
Mitwirkende
Herr Hans-Hermann BodeAmt für Bauen, Denkmalpflege und Naturschutz, Stadt Schwerin
Herr Reinhard HußAmt für Bauen, Denkmalpflege und Naturschutz, Stadt Schwerin
Herr KerstenArchitekt für Neu-Zippendorf, Schwerin
Frau Margitta SchumannSchweriner Wohnungsbaugenossen-schaft eG, Schwerin
Herr Jürgen WörenkämperSchweriner Wohnungsbaugenossen-schaft eG, Schwerin
Herr Carlo Frohnapfel Stadtplanungsamt, Stadt Kassel
Herr Eckhard JochumProjektentwicklungsgesellschaft Unterneustadt, Stadt Kassel
Herr Christian Kopetzki Projektentwicklungsgesellschaft Unterneustadt, Stadt Kassel
Frau Petra Röken Stadtplanungsamt, Stadt Kassel
Frau Karin StemmerVereinigte Wohnstätten 1889 eG, Kassel
Frau Anette KarstMitbürger e.V., Kumpelplätze Sanger-hausen
Frau Silvia Reichwald Bauamt, Stadt Sangerhausen
Frau Marion RohlandMitbürger e.V., Kumpelplätze Sanger-hausen
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Name Institution
Mitwirkende
Herr Dietrich Wächter Mitbürger e.V., ehem. Baudezernent, Stadt Sangerhausen
Herr Stephan WestermannForschungskoordination Kumpelplätze, Sangerhausen
Koordinationsteam
Prof. Dipl.-Ing. Elke Pahl-Weber TU Berlin
Dipl.-Ing. Kerstin Schröder TU Berlin
Dipl.-Ing. Ulrike Aßmann TU Berlin
Toni Karge TU Berlin
Juliette Schickel TU Berlin
Teilnehmende an der Zukunftswerkstatt
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Exkursionstag IMontag, 03. November | Schwerin
Schwerin
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Schwerin
Schwerin – im mecklenburgischen Volksmund auch „Landeshaupt-dorf“ genannt ist tatsächlich die einzige deutsche Landeshauptstadt Deutschlands, die weniger als 100 000 Einwohner hat, also keine Groß-stadt ist. Trotzdem ist Schwerin ne-ben Rostock das wichtigste Zentrum Mecklenburg-Vorpommerns und traditioneller Sitz der Landesregie-rung und des mit Abstand schönsten Landtags Deutschlands.
Geschichte und StadtentwicklungNachdem die Obodriten im 8. Jahr-hundert hier siedelten und Heinrich der Löwe die Stadt 1160 nach Zer-störung der slawischen Siedlung gründete, war Schwerin Streitpunkt zwischen Bischof und Graf, die beide hier ihren Sitz hatten. Seit dem 14. Jahrhundert ist Schwerin Hauptstadt Mecklenburgs. Trotzdem entwi-ckelten sich die Hafenstädte Wismar und Rostock aufgrund ihrer Häfen (Hanse) wirtschaftlich besser. Dieser Unterscheid schlägt sich auch in der Baustruktur und Baukultur der In-nenstädte wieder. Von 1765 bis 1837 residierten die mecklenburgischen Herzöge in Ludwigslust und als sie
nach Schwerin zurück kehrten, stell-ten sie fest, dass das alte Schweriner Schloss dringend umgebaut werden müsse. Zustimmung des Großher-zogs fand ein Entwurf des Hofbau-meisters Demmler, der bei nach erstmaliger Ablehnung seines Ent-wurfs, Verbesserungen bei Sempers Gegenentwurf abgeschaut hatte. Im Stil der französischen Renaissance-Schlösser gebaut, steht das Schloss noch heute.Trotz Eisenbahn (1847), elektrischem Strom (1904) und einer Straßenbahn (1908) waren Schwerin (damals ca. 40 000 Einwohner) und Mecklenburg vor dem ersten Weltkrieg die rück-ständigsten Ecken Deutschlands. Die Obodriten herrschten immer noch als Großherzöge und es gab keine moderne Verfassung, sondern noch eine feudale Ständegesellschaft. Eine gewisse Modernisierung setzte in der Weimarer Republik ein. Die National-sozialisten hatten auch für Schwerin Pläne, die breite Aufmarschachsen, Monumentalbauten und „Volksfei-erstätten“ beinhalteten. Umgesetzt wurde davon jedoch nichts. Im zwei-ten Weltkrieg wenig zerstört, wurde Schwerin in der DDR zur Bezirks-hauptstadt und der Wohnungsbau in Form von Plattenbauten wurden stark vorangetrieben. Lankow, Gro-ßer Dreesch und Mueßer Holz sind dabei die Namen der drei größten Plattenbauviertel. Die Bevölkerungs-zahl stieg von circa 90 000 (1946) auf circa 130 000 im Jahre 1988. Dass die historische Stadtmitte noch steht, ist dem finanziellen Mangel zu verdan-ken, Pläne zum großflächigen Abriss gab es zu genüge.
Schwerin
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Das denkmalgeschützte Hauptpost-amt wurde 1892−97 im Stil der Neo-renaissance erbaut.
Von Toni Karge, studentischer Mitar-beiter des Forschungsprojekt Stadt-quartiere der Zukunft zusammenge-stellt.
Adressen – Wo finden Sie was?
InterCityHotel | Schwerin Grunthalplatz 5-7 |19053 SchwerinTelefon +49 385 5950-0Telefax +49 385 5950-999
Astrid-Lindgren-Schule Tallinner Str. 4-619063 Schwerin (Neu-Zippendorf )
Nachbarschaftszentrum Neu-Zip-pendorf Wuppertaler Straße 5319063 Schwerin (Neu-Zippendorf )
Adressen |
Nach 1990 setzten wie in nahezu al-len ostdeutschen Städte die Subur-banisierung und der Fortzug der Be-völkerung vor allem aus den Platten-baugebieten ein. Der Einwohnerver-lust beträgt ungefähr 35 000, wobei circa 20 000 Einwohner in die Vororte zogen. 2009 wird Schwerin die Bun-desgartenschau mit den Hauptare-alen rund um das Schweriner Schloss ausrichten.
ArchitekturWahrzeichen der Stadt und Tou-ristenmagnet ist das Schweriner Schloss auf einer Insel zwischen dem Schweriner See und dem Burgsee, über die Schlossbrücke mit der Stadt verbunden, heute Sitz des Landtages. In der Umgebung des Schlosses sind unter anderem der Schlossgarten und viele Gebäude wie das Staatli-che Museum, das Mecklenburgische Staatstheater, das Alte Palais, der Marstall und die Staatskanzlei im Stil des Klassizismus sehenswert. Das gesamte heutige Stadtbild ist durch das Wirken Georg Adolf Demmlers geprägt worden.Das Altstädtische Rathaus auf dem Markt wurde 1338 erstmals erwähnt und brannte in seiner Geschichte dreimal ab. Das Gebäude mit der Fassade im Tudorstil entstand 1835, natürlich nach Plänen Demmlers. Stadtbildprägend ist der Schweriner Dom im Stil der Nordischen Back-steingotik, die Turmhöhe beträgt 117 Meter. Das nach der Wende in einem Orangeton gestrichene Arsenal am Pfaffenteich, ist das älteste Gebäude an diesem Gewässer und heute Sitz des Innenministeriums des Landes.
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Im IFAS – Forschungsfeld Themenschwerpunkt A | Gemeinschaftseinrich-tungen im Quartier„Nachbarschaftstreff - Wuppertaler Straße “ Neu ZippendorfInnovationen im Nachbar-schaftszentrum
Konzept Das engere Projekt umfasst insge-samt 16 Gebäude (jeweils zwei Zei-len) mit 200 Wohnungen in Platten-bauweise, die -teilweise zurück
gebaut - für generationsübergreifen-de Angebote umgebaut und moder-nisiert werden sollen.
Modellvorhaben | Schwerin
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Entwurfsgebiete | Neu Zippendorf | Mueßer Holz | Schwerin
Neu Zippendorf | Schwerin
Mueßer Holz | Schwerin
Altstadt | Schwerin
Linienplan | Schwerin
Tarifzone Landkreistarif CrivitzParchimHagenow
Ludwigslust
RehnaGadebusch
WismarBad Kleinen
SN-Margaretenhof SN-LankowSN-Warnitz
SN-Görries
SN-Mitte
SN-Wüstmark
SchwerinHbf.
Eisenbahnenstrecke
Ostseeland Verkehr mit Anerken-nung von NVS-Zeitfahrausweisen
Pfaffenteichfähre “Petermännchen”
Haltestelle nur in einer Richtung
Bleicherufer
Kliniken
Platz der Jugend
JugendherbergeStauffen-
bergstr.
W.-Rathenau-Str.
Wickendorf
Hundorf Siedlung
Klinik
Lübstorf SchuleWiligrader Str.
Lübstorf
Schloss Wiligrad
Groß Medewege
Kieler Str.Eutiner / Kieler Str.
Rahlstedter Str.
Rahlst. /Kieler Str.
Rahlst. /Gadeb. Str.
RatzeburgerStr.
Gast-stätte
Friedrichsthal
Wolfs-schlucht
Touristen-weg
Warnitzer Str.Am Wochenend
Ziegelhof
MargaretenhofZumKirschenhof
Alte Gärtnerei
WarnitzStubbenland
Am Friedensberg
Lewenberg
Schlossblick
Lischstr.Freilichtbühne
Am Schlossgarten
Sternwarte
J.-Stelling-Str.
PlaterStr.
A.-Sacharow-Str.
Freilicht-museum
RabenSteinfeld
PinnowAbzw.
PinnowDorf
GörslowDorf
GörslowSchmiede
Görslow
Oberdorf
Godern
Parkweg
Am Tannenhof
Funkhaus
H.-Seidel-Str.
Friedrichstr.
R.-Koch-Str.Schelfmarkt
Landreiterstr.
Forsthof
Schelfwerder
Möwenburgstr.
Güstrower Str.Knaudtstr.
R.-Beltz-Str.
Friesen-sportplatz
Büdnerstr.
Pestalozzi-str.
Lessingstr.J.-Brahms-Str.
Marienplatz
Wendenhof
Carlshöhe
Seehof
Hundorf
Hundorfer Str.
Werner-Seelenbinder-Str.
Lambrechts-grund
Lortzing-str.
AmDwang
Ostorf
Haselholzstr.
Rosenstr.
Technologiezentrum
Hagenower Ch.Ludwigsluster Ch.
HaselholzWaldfriedhof
AmGrünen
Tal
KrebsfördenBetriebshof
Dorf
ZumSchul-acker Barlower
Weg
Heizkraftwerk
Schwerin Süd
Garten-stadt
Blumen-brink
DreescherMarkt
Berliner PlatzNeu Zippendorf
LeibnizstraßeLomonossowstr.
ZippendorfEiche
MueßerBucht
MueßAusbau
GörslowAusbau
Wald-weg
Keplerstr.
Hegelstr.
Kantstr.
Stern Buchholz
Klein Buchholz
Neu Pampow
B.-Voelkner-Str.
Fr.-Schlie-Str.
AmFernsehturm
O.-v.-Guericke-Str.
Graf-Yorck-Str.
Müsser Dickt
Zoo
Magde-burger
Str.
Marienhöhe
Am Heidberg
SchulzenwegGörries Brücke
Handelsstr.
Baustr. Grabenstr.
Sportpark
Eckdrift
Ellerried
Sieben-Seen-Park
Wittenburger Str.Am Treppenberg
Drosselstr. Platz der Freiheit
Pingelshagen
Am Immensoll
Ahorn-allee
Lankow-Siedlung
Friedrichs-thal
Amselweg
AmWasserturm
Sacktannen SüdSacktannen MitteNordring
Siemens-platz
Hasen-grund
AndenWadehängen
Dorf-eingang
Gast-stätte
Witten-förden
Witten-förden
Hansberg
Kongress-halle
AmNeumühlerSee
Lerchenstr.
Barther Str.Greifswalder Str.
Pasewalker Str.
Wüstmark
Tallinner Str.
Paulsdammer Weg
A.-Fokker-Str.
Görries Zentrum
Am Fasanenhof
O.-Weltzien-Str.Krebsbach
Alter FriedhofSchäferstr.
Am Dwang/Brunnenstr.
Pinnow Petersberg
Am Reitstall
Petersberg
Eutiner Str.E.-Bennert-Str.
StadthausHauptbahnhof
Hansestr.
Speicherstr.
Zahlgrenze
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19
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18
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9
6
6
6
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16
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12
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Fahrausweis-Automat
Vorwahl: 0385
Fahrplan 3990-222Leitstelle 3990-444Abo 3990-555Tarif 3990-666Kundendienst 710635
Mitglied derVERKEHRSGEMEINSCHAFT
WESTMECKLENBURG
Stand: August 2008
Endpunkt Straßenbahn bzw.Omnibus
LiniennetzplanNahverkehr Schwerin GmbH
www.nahverkehr-schwerin.deE-mail: info@nahverkehr-schwerin.de
DIN EN ISO 9001:2000Zertifikat: 01 100 010687
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Exkursiontag IIDienstag, 04. November | Kassel
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Geschichtliches | Kassel
Kassel | geschichtliches und kulinarisches
Kassel (bis 1926 amtlich Cassel) ist die einzige Großstadt in Nordhessen und nach Frankfurt am Main und Wiesbaden die drittgrößte Stadt des Landes Hessen.Kassel ist die historische Hauptstadt Hessens und hatte von 1277 bis 1866 Hauptstadtfunktionen. Die Stadt ist heute Sitz des Regierungsbezirks Kassel und des Landkreises Kassel. International bekannt ist Kassel, das zu beiden Ufern der Fulda liegt, vor allem durch den Bergpark Wilhelms-höhe mit den Kasseler Wasserspielen im Habichtswald und die seit 1955 alle 4 bis 5 Jahre stattfindende Kunst-ausstellung documenta; aus diesem Grund trägt Kassel seit März 1999 offiziell den Beinamen documenta-Stadt. Als Begleitprogramm zur Bun-desgartenschau von 1955 wurde von Arnold Bode die documenta initiiert, die sich seitdem zu der weltweit be-deutendsten Ausstellung für moder-ne Kunst entwickelt hat.
LageKassel (106,8 km2) befindet sich im Zentrum Deutschlands und bietet eine optimale Erreichbarkeit aller deutschen Großstädte. Die Stadt befindet sich in Nordhessen nahe der Grenze zu Niedersachsen im so genannten Kasseler Becken. In die-sem Talkessel wird die Stadt von den etwas entfernten Langenbergen im Südwesten und dem Habichtswald im Westen sowie von den südlichen Ausläufern des Reinhardswaldes im Nordosten, dem Kaufunger Wald im
Osten und der Söhre im Südosten und Süden eingerahmt. Diese fünf Mittelgebirge sind durch zwei nörd-lich und südlich der Stadt gelegene und in West-Ost-Richtung verlau-fende Höhenrücken miteinander verbunden, so dass der Kasseler Tal-kessel – abgesehen vom Flusstal der Fulda, das diesen von Süd nach Nord durchschneidet – rundum durch Bergzüge umrundet ist.
Geschichte der StadtDie erste urkundliche Erwähnung Kassels geht auf das Jahr 913 zurück. Sie ist der erste schriftliche Beleg für die Existenz Kassels. Zunächst war es jedoch noch keine Stadt, vielmehr stand an der Stelle des heutigen Regierungspräsidiums eine Befesti-gungsanlage, in deren Schutz sich in den nächsten Jahrhunderten eine Siedlung entwickelte, deren geringe Ausdehnung man heute noch an dem Straßenzug „Graben“ ablesen kann. 1189 wurde Kassel erstmals als Stadt im heutigen Sinne bezeugt, und 1277 wurde sie Hauptresidenz des Landgrafen Heinrich I. der neu-geschaffenen Landgrafschaft Hes-
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Geschichtliches | Kassel
sen. Seitdem ist die Stadtgeschichte eng verflochten mit den Geschicken der hessischen Regenten. Entschei-dend prägte Landgraf Karl das Stadt-bild ab 1700 durch seine ambitio-nierten barocken Bauprojekte, wie die Karlsaue oder den Herkules. Im Jahr 1806 besetzen napoléonische Truppen die Stadt und machten Kas-sel bis 1813 zur Hauptstadt des neu gegründeten Königreichs Westfalen und Residenz von Napoleons Bruder Jérôme. Am Ende des Krieges im Jahr 1866 wurde Kurhessen von Preußens annektiert.
Mit dem Beginn des II Weltkrieges veränderten sich die Strukturen in Kassel. Bereits im November 1938 wurden die Synagoge und andere jüdische Einrichtungen in Kassel ver-wüstet. Während des II. Weltkriegs zerstörten mehrere Luftangriffe wei-te Teile der städtischen Bebauung und forderten viele Menschenleben. Das schwerste Bombardement er-
lebte die Stadt am 22. Oktober 1943. In dieser Nacht starben über 10.000 Menschen und 80 % der Wohnhäu-ser wurden zerstört. Weil Kassel, ins-besondere in den Altstadtbereichen, eine Stadt mit vielen Fachwerkhäu-sern war, wurde sie zum perfekten Ziel von Brandbombenangriffen. Durch den gezielten Massenabwurf entstand durch das in Brand gesetz-te Holz ein Feuersturm, wie z.B. auch in Hamburg, Dresden, Pforzheim, Hildesheim und Darmstadt.Im Jahr 1949 bewarb sich Kassel als neue Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. Nach dem Scheitern wurde sie aber 1953 Sitz sowohl des Bundesarbeitsgerichts als auch des Bundessozialgerichts.
StadtbildDas Bild der Kasseler Innenstadt, in der wegen des Wiederaufbaukon-zepts nach den Zerstörungen durch britische Bombenangriffe während des II. Weltkriegs nur noch wenige historische Gebäude erhalten sind, ist durch typische 1950er-Jahre-Ar-chitektur geprägt. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten entschloss man sich in Kassel, den Wiederauf-bau großflächig nach damals zeitge-nössischen Vorstellungen zu planen und keine Rekonstruktion des alten Stadtbilds zu versuchen. Die Über-reste vieler historischer Gebäude wurden nach dem lokalen „Speer-Wiederaufbaustab“ gesprengt und auf politischen Druck und gegen den Willen vieler Altbesitzer wurden Großparzellen durchgesetzt. Die Gestaltung orientierte sich an den Grundzügen der Gartenstadt, vor
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Geschichtliches | Kassel
allem vier- oder fünfstöckige Wohn-häuser wurden gebaut. Darüber hi-naus wurde die Stadt einerseits bis in den Stadtkern für den Autoverkehr optimiert, als „autogerechte Stadt“. Fußgänger wurden im Kreuzungs-bereich als Störgröße für den Auto-verkehr, durch die Schaffung von un-terirdischen Querungsmöglichkeiten ausgeschaltet. Andererseits wurde die erste Fußgängerzone der Bun-desrepublik Deutschland angelegt, die Treppenstraße. Im Bereich des Pferdemarkts kam kleinstädtische NS-Architektur zur Ausführung, die ursprünglich für Landstädte im zu kolonialisierenden Osten entwickelt worden war.Signifikant ist auch die Veränderung der Einwohnerzahl des Innenstadt-bereichs; von ehemals etwa 80.000 Einwohnern in den 1930er Jahren, zu nur noch etwa 5.000 Einwohnern heute - auf der gleichen Grundflä-che.Seit Ende der 1980er Jahre hat die Geschäftsstruktur der Innenstadt deutliche Veränderungen durch neue Einkaufsgalerien bzw. „Shop-ping Malls“ und überregionale Filial-ketten, bei weiterer Zurückdrängung des eingesessenen lokalen Einzel-handels, erfahren. Auch in Kassel wurde zuvor, in Konkurrenz zum Geschäftsbereich der Innenstadt, im „Speckgürtel“ und auf der „grünen Wiese“ der Bau von Einkaufszentren zugelassen. Dieser Rahmen bedingte die weitere Verdrängung traditionell ansässiger, aber vergleichsweise kleiner Geschäfte und führte im In-nenstadtbereich eine beliebige, die jeweilige Geschäftslandschaft der
Großfiliallisten abbildende Einzel-handelsstruktur mit wenig lokalem Bezug ein.
Im Kontrast zu den oft dicht be-bauten Stadtvierteln birgt Kassel viele Grünflächen, darunter den Bergpark Wilhelmshöhe und die Karls- und Fuldaaue. Der Bergpark Wilhelmshöhe, ist eine Parkanlage von Weltgeltung. Darin befinden sich das Schloss Wilhelmshöhe, die Löwenburg und der Herkules, das Wahrzeichen der Stadt. Um 1700 wurde der Bergpark von Landgraf Karl als barocke Parkanlage begon-nen. Im 18. und 19. Jahrhundert wur-de er teilweise zu einem englischen Landschaftspark umgestaltet. In den Sommermonaten finden dort zwei-mal wöchentlich die sehenswerten Kasseler Wasserspiele statt.In der Kasseler Fulda-Niederung befinden sich die Karlsaue und die Fuldaaue. Gemeinsam bilden diese beiden unmittelbar benachbarten Parks eine der größten innerstäd-tischen Parkanlagen und eines der weitläufigsten parkartigen Naherho-
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Geschichtliches | Kassel
lungsgebiete Deutschlands, in dem 1955 (Karlsaue) und 1981 (Karls- und Fuldaaue) jeweils eine Bundesgar-tenschau stattfand. Die Karlsaue ist eine ursprünglich barocke Parkanla-ge am westlichen Fuldaufer, die bis an die Innenstadt von Kassel bzw. an den Friedrichsplatz heranreicht. Die historische Parkanlage, die auf dem flachen Gelände einer ehemaligen Fuldainsel angelegt wurde, beinhal-tet zahlreiche künstlich angelegte Gewässer, wie Teiche, Seen und Grä-ben, die die barocke Grundkonzep-tion der Anlage heute noch veran-schaulichen. In der Karlsaue befindet sich die Orangerie mit dem Museum für Astronomie und Technikgeschich-te und dem Marmorbad. Die Fuldaaue – gebräuchlicher Buga, nach der Bundesgartenschau – be-findet sich der Karlsaue gegenüber am anderen Fuldaufer. Sie wurde zur Bundesgartenschau 1981 angelegt. Die modern gestaltete Parkanlage, beinhaltet einen großen künstlich angelegten See, dessen nördlicher Teil als Naturschutzgebiet abge-grenzt ist. Der südliche Teil der Anla-ge wird von den Bürgern intensiv für die Freizeitgestaltung genutzt.
Bauwerke In der Innenstadt sind aufgrund der Kriegszerstörung und der Nach-kriegs-Stadtplanung nur noch weni-ge historische Gebäude erhalten:Die evangelische Brüderkirche ist das älteste Kirchengebäude der Stadt. Im Gebiet der Innenstadt befinden sich weitere historische Baudenkmäler. Zusammen mit dem Renthof und dem Rondell, der Martinskirche mit
den markanten Türmen der frühen Nachkriegszeit, Ottoneum, Marstall, der Ruine des Zeughauses, Karls-hospital, Druselturm, der Ruine der Garnisonkirche, der wiederaufge-bauten Karlskirche, dem Fridericia-num mit Zwehrenturm, dem Altan des ehemaligen Roten Palais, dem Kirchturm der alten Lutherkirche mit modernem Beton-Neubau und umgebenden Grabdenkmälern des Altstädter Friedhofs. Im Stadtteil Vorderer Westen finden sich viele Jugendstil-Gebäude; dabei handelt es sich zumeist um Mietswohnhäu-ser mit vielfältig gestalteten Fassa-den. Die Architektur der 1950er ist mit zahlreichen Gebäuden vertreten, zum Beispiel: dem Kopfgebäude des Hauptbahnhofs, dem ehemaliges Hotel Hessenland, dem Haus der Ju-gend und der Treppenstraße.
Stadtgliederung und StadtteileDas Stadtgebiet von Kassel ist in 23 Stadtteile eingeteilt. Neben den hi-storisch gewachsenen Stadtteilen sind einige ehemals selbstständige Gemeinden und Gemarkungen nach
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Geschichtliches | Kassel
Kassel eingemeindet worden. Die in den 1970er Jahren durchgeführte Gebietsreform in Hessen führte zu keinen Eingemeindungen in die Stadt Kassel, wodurch das Stadtge-biet bis heute durch die Grenzen von 1936 definiert wird.
Einwohnerentwicklung 1899 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000 Einwohnern. Bis 1939 verdoppelte sich diese Zahl auf 216.000, was den historischen Höchststand bedeutete. Nach der deutschen Wiedervereini-gung stieg die Einwohnerzahl noch einmal deutlich an. Seit dem Jahr 1995 ist jedoch ein leichter Rückgang der Bevölkerungszahlen zu erken-nen. Die aktuellen Zahlen betragen für die Stadt Kassel 193. 803 Einwoh-ner und für den Landkreis 240.728. Im Jahr 2020 wird eine Bevölke-rungszahl von 175.000 Menschen in der Stadt Kassel erwartet.
AusländeranteilDer Ausländeranteil in der Stadt Kassel beträgt 11.9% der Gesamt-bevölkerung. Die Verteilung auf das Stadtgebiet ist sehr unterschiedlich. So beträgt der Ausländeranteil im Jungfernkopf 3,9% gegenüber 35,9 % in der Nordstadt.
Wirtschaft und Infrastruktur Kassel ist Sitz einiger umsatzstarker Unternehmen, z.B. der Erdgasliefe-ranten Wintershall und Wingas sowie der Kali und Salz Produzent K+S.Einen Namen machen sich Kassel und die Region mit ihren Instituten, Verbänden und Unternehmen im
Bereich der regenerativen Energien und Energieeffizienz, wie zum Bei-spiel dem Institut für Solare Energie-versorgungstechnik (ISET), dem Zen-trum für Umweltbewusstes Bauen e. V. (ZUB), der Gesellschaft für Ratio-nelle Energieverwendung (GRE) oder dem Kompetenznetzwerk Dezen-trale Energietechnologien (deENet). Größtes Unternehmen im Bereich Photovoltaik ist die SMA Technolo-gie. Außerdem ist Kassel bekannt für das VW Werk in Baunatal.Die Arbeitslosigkeit betrug im De-zember 2007 12,5 %.
VerkehrDurch seine zentrale Lage ist Kassel gut zu erreichen. Die Stadt liegt an den Bundesautobahnen A 7, A 44 und A 49. Neben dem Fernbahn-hof Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe verbindet die RegioTram über den Hauptbahnhof Kassel direkt das Re-gional-Schienennetz der Bahn mit dem Netz der Kasseler Straßenbahn. Die Innenstadt und viele angren-zende Gemeinden werden durch die Straßenbahn sowie Busse erschlos-sen. Der als Kopfbahnhof am Nord-westrand der Kasseler Innenstadt erbaute Hauptbahnhof, der seit der Fertigstellung des Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe neben der Funktion als Bahnhof auch als Veranstaltungs-zentrum Kulturbahnhof fungiert. Weiterhin befindet sich in Calden der Verkehrsflughafen der Stadt.
Bildung und Forschung Die 1970 als Gesamthochschule Kas-sel (GhK) gegründete Universität Kas-sel nahm mit dem Wintersemester
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sich nur nennen, wessen beide El-ternteile bereits Kasselaner oder Kas-seläner waren.
Die Informationen zu Stadt Kassel wurden von den Teilnehmenden aus Kassel zusammengestellt
Adressen – Wo finden Sie was?
Universität KasselArchitekturStadtplanungLandschaftsplanung
Prof. Dr. Ing. Iris ReutherHenschelstr. 2 Raum 213934109 KasselTel 0561–804–2190
Hotel Excelsior KasselErzbergerstr. 234117 KasselTel 0561–102984
Vereinigte Wohnstätten 1889 eGKerstin StemmerGeysostraße 24a/2634119 KasselTel 0561–31009–390
Gaststätte Lolita-BarWerner-Hilpert-Str. 2234117 Kassel
1971/72 den Lehrbetrieb auf. 2002 wurde der Name in Universität Kas-sel geändert. An 13 Fachbereichen studieren etwa 15.000 Studenten.
Theater Das Theater hat in Kassel eine lan-ge Tradition, denn bereits im 16. Jahrhundert lassen sich Auftritte englischer Schauspielgruppen am Kasseler Hof nachweisen. So gehört das Staatstheater zu den Highlights in der Stadt.
Museen und Galerien Die Stadt Kassel verfügt über eine Anzahl von bedeutenden Museen und Galerien. Grundlage der heu-tigen Museumslandschaft in Kassel waren die Sammlungen der Land-grafen und Kurfürsten von Hessen-Kassel. Das Fridericianum, am heu-tigen Friedrichsplatz, gilt als der erste öffentliche Museumsbau auf dem europäischen Kontinent. Zu den be-kanntesten Museen gehört außer-dem das Brüder-Grimm-Museum.
Brauchtum und Spezialitäten Zu den kulinarischen Spezialitäten zählt nach Meinung vieler Kasse-ler Bürger das Weckewerk, ein aus Fleischnebenprodukten herge -stelltes Nahrungsmittel, sowie die Ahle Wurscht (hochdeutsch: Alte Wurst) und der traditionelle Speck-kuchen. Die Einwohner der Stadt unterschei-den sich selbst zwischen Kasselern, Kasselanern und Kasselänern. Der Kasseler ist lediglich ein Zugezo-gener, während der Kasselaner in Kassel geboren ist. Kasseläner darf
Adressen | Kassel
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Modellvorhaben | Kassel
Im IFAS – Forschungsfeld Themenschwerpunkt C | Attraktives Wohnen von Familien„Quartierskonzept der VW 1889 eG“
Konzept Das Quartierskonzept der 1889 eG wurde zuerst im Stadtteil Kirchdit-mold implementiert und ausge-dehnt auf die Stadtteile Fasanenhof, Unterneustadt, Vorderer Westen. Dabei handelt es sich überwiegend um Bauten aus den 60er/60er Jahren, aber auch aus der Vorkriegszeit.
Das Konzept basiert auf vier Säulen:bauliche Maßnahmen sozialpädago-gische (Alten-)Beratungprofessionelle Steuerung der Vernet-zung der Akteure im StadtteilUmstrukturierung der genossen-schaftlichen Verwaltung
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Übersichtsplan | Kassel
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Entwurfsgebiete | Pferdemarkt | Entenanger | Kassel
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Rothendi
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Oberzwehren
Baunatal
Brasselsberg(Nords-hausen)
Bad Wilhelmshöhe
Harleshausen
Vellmar
Jungfernkopf
Espenau
Kirchditmold
Süsterfeld/Helleböhn
Wehlheiden
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Ahnatal
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Calden
WMurhardstraße/
Universität
Kirchweg
WiSta
Berlepsch-straße
Rotes Kreuz
Walther-Schücking-Platz
HasselwegMarbachshöhe
Helleböhnweg
Süsterfeld
Rhönplatz
Helleböhn
Heinrich-Schütz-Allee
Heinrich-Plett-Straße
Korbacher Straße/Universität
OberzwehrenMitte
TeichstraßePrinzenquelle
Stahlbergstraße
Riedwiesen
Kirche Kirchditmold
Breitscheidstraße
Aschrottstraße
Kassel-Harleshausen
Kassel-Kirchditmold
Kassel-Jungfernkopf
Vellmar-Osterberg/EKZ
Goethestraße
Kongress-Palais/Stadthalle
Karthäuser-straße
Quer-allee
Bebel-platz
StändeplAnnastraßeFriedens-
kirche
Winters-hall
KunoldstraßeKurhessen-Therme Hessischer Rundfunk/Orthopädische Klinik
Weißenstein-straße
AltenbaunaerStraße/
Europaschule
Waldmann-straße
Keilsbergstraße
Kassel-Oberzwehren
Christuskirche
Wigandstraße
Espenau-Mönchehof
Vellmar-Obervellmar
Ahnatal-Heckershausen Ahnatal-Casselbreite Ahnatal-WeimarCalden-Fürstenwald
Kleingarten-verein
Stadt-mitte
Hünstein
Albert-Einstein-Straße VW-Werk
Baunsberg
MattenbergSiedlung
Baunatal-Rengershausen
Baunatal-Guntershausen
Hugo-Preuß-Straße
Waldorfschule
Brabanter Straße
Brüder-Grimm-Straße
BahnhofGroßenritte
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Wilhelmshöhe(Park)
Hessenschanze
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Druseltal3 7
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Mattenberg
2 495
VW-Werk Schleife5
Rolandstraße 7
6SchulzentrumBrückenhof
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Kassel-Wilhelmshöhe
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WarburgHofgeismar
Korbach
Wolfhagen
MelsungenBebraFuldaWabern
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Liniennetzplan Kassel Plus
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Kassel Plus
Kassel Stadtgebiet
itmoldNord
(Holland) Wolfsanger
Wesertor
Südstadt
Kaufungen
Bettenhausen
Niederzwehren
Fuldatal
Unter-neustadt
(Waldau)
Forstfeld
Mitte
Fasanen-hof
Rathaus
Rathaus/Fünffensterstraße Friedrichsplatz
Königsplatz
Mombachstraße
Am Weinberg
Heinrich-Heine-Straße/Universität
Park Schönfeld
Weigelstraße
Lutherplatz
ilhelmsstraße/adtmuseum Scheide-
mannplatz
atz
Altmarkt/Regierungs-präsidium
Holländischer Platz/Universität
Hauptfriedhof
Wiener Straße
Hegelsbergstraße
Mittelring
Klinikum Kassel
SimmershäuserStraße
Weserspitze
Katzensprung
Eisenschmiede
Kaulbachstraße
Alte Stadtgrenze
Am Fasanenhof
Fuldatal-schule
KircheWolfsanger
Bahnhof Niederzwehren
Koboldstraße
Arnimstraße
Unterneustädter Kirchplatz
Platz der Deutschen Einheit
Hallenbad Ost
Kirchgasse
Leipziger Platz
Forstfeldstraße
Lindenberg
Am Kupferhammer
Leipziger Straße
Industriestraße
Niederkaufungen Mitte
Bahnhof Niederkaufungen
Rieckswiesen
Gesamtschule
Oberkaufungen Mitte
Bahnhof Oberkaufungen
DRK-Klinik
Staufenberg-Speele
Fuldatal-Ihringshausen
Vellmar- Niedervellmar
Dennhäuser Straße
Leuschnerstraße
Am Stern
Holländische Straße1 2 5
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Kassel Hauptbahnhof
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4 RT2
4 RT24 RT2
GöttingenHannoversch Münden
HelsaHessisch Lichtenau
© Nordhessischer VerkehrsVerbund 2007/2008
Auskünfte und Informationen
NVV-ServiceTelefon
0180-234-0180 (Ortstarif / Sie bezahlen nur eine Gebühreneinheit aus dem deutschen Festnetz!)
www.nvv.de
Legende
NVV-Region
Stadtgebiet Kassel
Kassel Plus Gebiet
Regionalzug mit Endstelle
Regionalzug nur einzelne Fahrten
RegionalExpress mit Endstelle
RegionalExpress nur einzelne Fahrten
RegioTramlinie mit Endstelle
RegioTramlinie nur einzelne Fahrten
Tramlinie mit Endstelle
Tramlinie nur einzelne Fahrten
RT2 verkehrt als Tramlinie 4
Umsteigehaltestelle
zeitweise bediente Haltestelle
Haltestelle noch nicht behindertengerecht
Richtungshaltestelle
Haltestelle in Planung
Park and Ride
Linie fährt weiter in RichtungFrankfurt
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Gültig ab: 09.12.2007
Linienplan | Kassel
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Sangerhausen
Exkursionstag IIIMittwoch, 05. November |
Sangerhausen
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Stadtgeschichte
Die mehr als tausendjährige Berg- und Rosenstadt Sangerhausen liegt an den Berghängen des Südharzes, die hier den nördlichen Abschluss der Goldenen Aue bilden. Der Ort ist eine fränkische Gründung aus dem 6. Jahrhundert. Archäologische Funde belegen, dass es hier schon während der Jungsteinzeit (4500-1700 v.u.Z.) Besiedlungen gab.Der Name Sangerhausen deutet da-rauf hin, dass die Siedler den Wald durch Absengen rodeten. ,,Sanger-husen“ wird erstmals im Urkunden-verzeichnis des Klosters Fulda, zwi-schen den Jahren 780 und 802 ge-nannt. Im Zehntregister des Klosters Hersfeld wird Sangerhausen in der Mitte des 9. Jahrhunderts erwähnt. Die erste datierte Urkunde, in der ,,Sangirhusen“ genannt wird, stammt von Kaiser Otto III. und wurde am 4. Oktober 991 unterzeichnet. Um 1194 erhielt Sangerhausen wahrscheinlich Stadtrecht, das 1204 erstmals belegt wird. 1247 fiel Sangerhausen an die Wettiner Markgrafen von Meißen, die den Ort vergrößerten und als Grenz-feste ausbauten. In den nächsten Jahrhunderten war die Stadt ver-schiedenen Herren verpflichtet, wie den Markgrafen von Brandenburg, den Herzögen von Braunschweig und dem Herzogtum Weißenfels. Be-reits im 13. Jahrhundert begann die planmäßige Erweiterung der Stadt nach Westen.Der Baubestand in der Altstadt ist in großen Teilen geschlossen aus dem 15.-18. Jahrhundert erhalten. Der unter Denkmalschutz stehende
Altstadtkern mit Göpenstraße, Korn-markt, dem Markt mit Renaissance-Rathaus und Patrizierhäusern zeigt nahezu unverändert die historische Stadtentwicklung.
Historische Altstadt
Altes RathausDas alte 1268 erbaute hölzerne Rat-haus brannte 1358 nieder. 1431 bis 1437 wurde an gleicher Stelle ein Steinbau errichtet. Um 1604 erfolgte der westliche Anbau, der durch sei-nen Sparrenversatz in der Giebel-wand auffällt. An der Nordseite ist ein Steinerner Kopf eingemauert, über dessen Bedeutung es unter-schiedliche Aussagen gibt. Zwischen Rathaus und Markt Nr. 4 gab es einen hölzernen überdachten Gang, durch den die Ratsherren trockenen Fußes in den Ratskeller gelangten. Heute befindet sich der Ratskeller wieder im Rathaus. Der Haupteingang zum Rathaus ist über eine Freitreppe an der östlichen Giebelwand zu errei-chen. Das Dach wird von einer baro-cken Laterne bekrönt. Hier hing frü-her die Ratsglocke.
Geschichtliches | Sangerhausen
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Neues SchlossDas Neue Schloss wurde von 1616 bis 1622 auf Veranlassung des Kur-fürstlich Sächsischen Landrentmei-sters Kaspar Tryller erbaut. Der drei-geschossige Renaissancebau prägt eindrucksvoll das Südostende des Marktplatzbereiches. Der Westflügel stammt aus dem Jahr 1586. Der zwei-geschossige abgebrochene Erker der Ostecke an der Schlossgasse soll wie-der angesetzt werden. Von 1711 bis 1736 war das Neue Schloss Nebenre-sidenz von Herzog Carl-Christian von Sachsen-Weißenfels.1746 bis 1751 wohnte hier die ver-witwete Sophie Charlotte von Sach-sen-Eisenach. Im Treppenaufgang des Westflügels steht das Kober-männchen, eine Steinfigur, um die sich allerlei Sagen ranken.Heute ist im Neuen Schloss der Sitz des Amtsgerichts.
UlrichkircheDie Ulrichkirche (erbaut 1116 - 1123) ist eine dreischiffige, romanische, kreuzförmig gewölbte Pfeilerbasilika und das älteste Gebäude von Sanger-hausen. Aufgrund eines Gelöbnisses von Ludwig dem Springer wurde der Kirchenbau von Mönchen des Klo-sters Reinhardsbrunn errichtet.Das Besondere am Kirchengrundriss ist der östliche Abschluss, der von fünf Apsiden gebildet wird.Am Bau lassen sich Ähnlichkeiten mit Kirchen in Hirsau und Cluny fest-stellen. Der gotische Vierungsturm stammt aus dem 15. Jahrhundert. Von 1200 bis 1539 war die Kirche Klosterkirche, das Zisterzienserklo-ster befand sich unmittelbar an-
schliessend im Norden. Das Innere der Kirche wird geprägt von den Ein-bauten aus der Reromanisierung von 1892/93. Im Nordquerhaus befinden sich Grabmale und Epitaphien, ein interessantes Tympanon, der Rest ei-ner Chorschranke von 1200 und der bronzene Taufkessel von 1369.Seit 1993 ist die Ulrichkirche eine Station auf der „Straße der Romanik“.
Altes SchlossZur Sicherung seiner neuerwor-benen Thüringer Ländereien und als Grenzbefestigung ließ der Wettiner Heinrich der Erlauchte von Meissen das 1260 erwähnte Alte Schloss er-richten. Die Reste der heute noch vorhandenen Bebauung lassen eine ursprünglich viel größere Anlage erkennen. Von den Türmen existiert heute lediglich der Hexenturm. Hier am südöstlichsten höchsten Punkt der Stadt begannen und endeten die Stadtmauern. Westlich vor dem Schloss erstreckte sich als Straßen-markt der Alte Markt. Um 1269 er-folgte der Um- und Ausbau der Burg. Als Verwaltungshaus beherbergte es später die Vögte und diente als Gerichtsstätte, Waffenkammer und Kornlagerhaus. Mit dem Bau des Neuen Schlosses (1616-1622) verlor das Alte Schloss an Bedeutung.Ab 1818 war es Zeughaus, Gefängnis und Lagerhaus. Heute befindet sich hier die Kreismusikschule.Beachtenswert sind im Schlossgelän-de ein ovaler, gemauerter Brunnen sowie die gesamte Außenanlage in Form eines Amphitheaters, die viel-fältig genutzt werden kann.
Geschichtliches | Sangerhausen
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RosariumEin Meer von Millionen Rosenblüten offenbart sich den Besuchern in der mehr als 1000 Jahre alten Berg- & Rosenstadt Sangerhausen im Süd-harz. Hier hat die größte und bedeu-tendste Rosensammlung der Welt, das EUROPA-ROSARIUM ihren Platz. Die mehr als 8.300 verschiedenen Rosensorten und – arten bestechen durch Formen-, Farb- und Duftviel-falt jedes Jahr aufs Neue.
Heute werden auf 12,5 ha Gelände Rosen aus allen Ländern der Welt und allen Zeitepochen gezeigt. Fach-leute und Rosenliebhaber haben sie zusammengetragen. Jahr für Jahr entstehen neue Schaubereiche, um Historische und vom Aussterben be-drohte Rosensorten zu erhalten und liebevoll zu pflegen. Wissenschaftler, Züchter und Rosenfreunde erhalten einen Einblick in die Entwicklungs-geschichte der Rose. 1993 erhielt das Rosarium den Titel „Europa-Rosari-um“, und Sangerhausen wurde offi-ziell zur „Rosenstadt“ im Verein Deut-scher Rosenfreunde e.V. ernannt.
Spengler MuseumNeben wertvollen Schätzen aus der Zeit ca. 5000 v. Chr. Bis über das Mittelalter und geologische und na-turkundliche Funde, befindet sich im Spengeler Museeum die weitaus größte Abteilung, die der Stadtge-schichte gewidmet ist. Gezeigt wird das von Spengler geschaffene Stadt-modell, das Sangerhausen um 1750 darstellt.An ihm lässt sich die Stadtentwick-lung seit dem Mittelalter anschaulich erläutern. Den Rahmen dieser Abtei-lung bilden Informationen zur poli-tischen Geschichte der Stadt bis zur Gegenwart. Das alltägliche Leben ihrer Bürger, von denen die meisten einem handwerklichen Beruf nach-gingen und in Handwerkszünften organisiert waren, spiegeln Werk-zeuge verschiedener Berufe, Zunftla-den und Pokale wider. Das religiöse Leben veranschaulichen alte Bibeln und Altargerät.
Geschichtliches | Sangerhausen
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Soziale Unterschiede verdeutlichen die einfachen Steingutgefäße der weniger vermögenden Bevölke-rungsschichten und feinstes Porzel-langeschirr des gehobenen Bürger-tums.Das 19. Jahrhundert mit der Industri-alisierung, die auch vor Sangerhau-sen nicht halt machte und das 20. Jahrhundert mit seinen vielen tech-nischen Neuerungen und dem Auf-kommen der Luxusgesellschaft, sind gleichfalls Thema der Ausstellung.
BergbaugeschichteWie so viele Städte des Harzes ist auch Sangerhausen und seine Um-gebung seit dem Mittelalter vom Bergbau geprägt. Eine kleine Unter-abteilung der Stadtgeschichte zeigt die Entwicklung des Sangerhäuser Kupferschiefer-Bergbaus vom Mit-telalter bis ins 19. Jahrhundert. Hier werden Arbeitsgeräte der Bergleute, aber auch Objekte der Repräsentati-on und Tradition, wie die Paradeuni-form eines Bergmanns und die Fah-ne der Sangerhäuser Knappschaft, gezeigt.
Spengler - Museum SangerhausenBahnhofstraße 3306526 SangerhausenTel. 00 49 (0) 34 64 -57 30 48Dienstag bis Sonntag 13.00 - 17.00 Uhr
Quelle:http://sangerhausen-tourist.de/
Adressen – Wo finden Sie was?
Rosen Hotel Sangerhausen Juri-Gagarin-Straße 31 06526 Sangerhausen Tel. 03464 / 544644 Fax 03464 / 544933http://www.rosenhotel.net/
MitBürger e.V.Grauengasse 0106526 SangerhausenTel 03464.27 9396Fax 03464.27 9409Home www.kumpelplatz.de
Rosarium SangerhausenSteinberger Weg 306526 Sangerhausen +49 3464 579593www.europa-rosarium.de
Busverbindung |Sangerhausen Markt - Hotel Der Bus VGS-51 fährt vom Markt in Sangerhausen immer zu vollen und halben Stunde ab. Der Bus braucht eine viertel Stunde bis zur Station J.-Schehr-Straße. Die J.- Schehr-Straße verläuft paralell zur Juri-Gagarin-Straße 31, in der sich unser Hotel be-findet.
Adressen | Sangerhausen
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Modellvorhaben | Sangerhausen
Im IFAS – Forschungsfeld Themenschwerpunkt B | Gestaltung urbaner FreiräumeKumpel-Plätze
KonzeptIn drei Wohnquartieren entstehen ‚Kumpel-Plätze‘ als markante Treff-punkte und Freiräume, wobei einige Standorte gesetzt sind, andere erst im Rahmen der Ideenwerkstatt ge-funden werden. Gegenstand der Projektarbeit ist die Gestaltung und Aufstellung von ge-meinsam geschaffenen Kunst- und Begegnungsobjekten, die dauerhaft die Plätze prägen sollen.
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Entwurfsgebiete | Westsiedlung | Othaler Weg | Sangerhausen
Westsiedlung | Sangerhausen
Othaler Weg | Sangerhausen
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Altstadt | Sangerhausen
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Exkursionstag IVDonnerstag, 06. November |
Braunschweig | IFAS-Fachtagung
Braunschweig | IFAS-Fachtagung
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Impulse aus Europaund Deutschland
Wie sollen lebenswerte Stadtquar-tiere in Zukunft aussehen? Wie können Familien mit Kindern und ältere Menschen ihr Zuhause in den Städten (wieder-)entdecken? Was sind die Aufgaben von privaten und staatlichen Akteuren bei der Ent-wicklung von Stadtquartieren für Alt und Jung? Im Mittelpunkt der zweiten fachöffentlichen Veranstal-tung zum Forschungsfeld „Innovati-onen für familien- und altengerechte Stadtquartiere“ des Experimentellen Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt) steht eine Annäherung an diese Fra-gen. In den vergangenen zwei Jahren haben die Modellvorhaben des For-schungsfeldes große Schritte bei der Umsetzung generationenübergrei-fender Ansätze getan. Parallel wur-den in sieben europäischen Ländern und dreißig deutschen Quartieren vergleichbare Projekte als Fallstudien analysiert. Die nun vorliegenden Er-gebnisse liefern erste Bausteine in-novativer und gleichzeitig praxiser-probter Strategien für Kommunen, Wohnungsunternehmen und private Initiativen. Die Präsentation dieser Fallstudien und die Diskussionen auf der Veranstaltung sollen den Diskurs über lebenswerte Stadtquartiere für alle Generationen fördern und zur Verbreitung zukunftsweisender Lösungsansätze beitragen. Die Le-bensqualität und Attraktivität der Städte zu stärken und sie vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zukunftsfähig zu gestalten ist zentrales Anliegen der Nationalen
Stadtentwicklungspolitik. Das vom BMVBS zusammen mit dem BBR ins Leben gerufene Forschungsfeld „Innovationen für familien- und altengerechte Stadtquartiere“ ist ein wichtiger Baustein dieser bundes-weiten Initiative für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Im Blickpunkt des ExWoSt-Forschungsfeldes steht die Frage, wie innerstädtische Quartiere als Wohnort und als Erlebnisraum für alle Generationen lebenswert gestal-tet und durch bauliche Maßnahmen an die sich wandelnden demogra-fischen und sozialen Anforderungen angepasst werden können. In drei Themenschwerpunkten – „Gemein-schaftseinrichtungen im Quartier“, „Gestaltung urbaner Freiräume“ und „Attraktives Wohnen im Quartier “ – werden bis Ende 2009 bundesweit 27 Modellvorhaben in der Umset-zung begleitet und ihre Erfahrungen ausgewertet. In diesen Projekten werden auf Quartiersebene inno-vative Konzepte und Verfahren zur Planung und Realisierung von Ge-meinschaftseinrichtungen, Freiräu-men und Nachbarschaften erprobt. Zentrale Aspekte der Modellvorha-ben sind der generationenübergrei-fende Ansatz und eine integrierte interdisziplinäre Umsetzung. Erste Meilensteine wurden bereits gesetzt: Durch kooperative Formen der Pro-jektentwicklung, zukunftsweisende Finanzierungskonzepte, durch an-spruchsvolle Beteiligungsverfahren und bei der Umsetzung baulicher Konzepte, die alle Generationen be-rücksichtigen.
Braunschweig | IFAS-Fachtagung
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Programm
9.00 Uhr Öffnung des Tagungsbüros
10.00 Uhr Begrüßung
Moderation SABINE RHEINHOLD, Journalistin Dr. GERT HOFFMAN, Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig
10.10 Uhr Stadtquartiere für Jung und Alt – eine internationale
Pionieraufgabe
Dr. ENGELBERT LÜTKE DALDRUP, Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Berlin
10.30 Uhr Ein Blick über Deutschland hinaus – Europäische Fallstudien
Prof. Dr. JOHANN JESSEN, Städtebau-Institut der Universität Stuttgart
11.10 Uhr Kaffeepause
11.30 Uhr Die europäische Praxis – Drei Fallstudien
Kurzreferate und Podiumsgespräch
BARBARA BUSER, Kantensprung AG – Gundeldinger Feld, Basel (CH)WOUTER VANSTIPHOUT, Crimson Architectural Historians – Park Heerlijkheid, Hoogvliet (NL)Dr. KARIN KIENZL-PLOCHBERGER , BEATRIX EICHINGER, Verein für Integrative Lebensgestaltung – Sargfabrik, Wien (AT)
12.45 Uhr Mittagspause
13.30 Uhr Generationenübergreifende Nachbarschaften –
Innovationen in Deutschland
Dr. KLAUS HABERMANN-NIESSE, plan zwei, HannoverDr. CARLO W. BECKER, bgmr Landschaftsarchitekten, BerlinDr. MARIE-THERESE KRINGS-HECKEMEIER, empirica AG, Bonn, Impulse aus Europa und Deutschland
14.15 Uhr Erfolgreiche Strategien
zur Entwicklung starker Quartiere
Kurzreferate und Interviews
URSULA SCHNELL, Bremer HeimstiftungWir fürs Quartier: Haus im Viertel Bremen
Braunschweig | IFAS-Fachtagung | Programm
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THOMAS WEYLAND,Org.Beratung Schulten & Weyland, WuppertalFreiräume durch Kooperation undNetzwerkbildung in der ElberfelderNordstadt
VOLKER SPIEL, Conplan GmbH, LübeckProjektsteuerung gemeinschaftlicherWohnprojekte
15.30 Uhr Kaffeepause
16.00 Uhr Lernen für die Zukunft – Erste Erkenntnisse
Podiumsdiskussion
HEIKE BRÜCKNER, Stiftung Bauhaus Dessau, Dessau
PETER BUSCH, Abteilung Stadtentwicklung undWohnungswesen im Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg
Dr. MANFRED FUHRICH,Referat Stadtentwicklung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bonn
Prof. ELKE PAHL-WEBER,Institut für Stadt- und Regionalplanung derTechnischen Universität Berlin
URSULA PEPPERBürgermeisterin der Stadt AhrensburgProf. Dr. ARNOLD REIJNDORP,Planbureau voor de Leefomgeving, Den Haag
17.15 Uhr Perspektiven für familien- und altengerechte Stadtquartiere
Dr. ULRICH HATZFELD,Leiter der Unterabteilung Stadtentwicklung imBundesministerium für Verkehr, Bau undStadtentwicklung
17.30 Uhr Ende der Veranstaltung
Braunschweig | IFAS-Fachtagung | Programm
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Ausblick
Ausblick
Wir hoffen, die Exkursion hat Ihnen erkenntnisreiche Ein- und Ansichten zu den Modellvorhaben und unseren Entwurfsgebieten vermittelt. Der nächste Termin – die nun mehr dritte Veranstaltung des Forschungsprojekts „Inno-vationen für Stadtquartiere der Zukunft“ – ist die Entwurfswerkstatt vom 27. bis 29. November 2008 in Berlin, zu der wir Sie am Donnerstag in den frühen Nachmittagsstunden (14:00 Uhr) erwarten.In den lichten und hoffentlich inspirierenden Räumlichkeiten der ehemaligen Bibliothek im Hauptgebäude der Technischen Universität Berlin, soll den Ar-beitsgruppen Gelegenheit gegeben werden, ihre Ideen und Wünsche für die Stadtquartiere der Zukunft in den Entwurfsgebieten zu konkretisieren und planerisch umzusetzen. Bis zur Entwurfswerkstatt bietet Ihnen unsere Websei-te einen virtuellen Ort für die Zusammenarbeit und erste Entwurfsschritte.Die letzte Veranstaltung, die offizielle Abschlussveranstaltung, die bislang am 9. Januar 2009 im Erich-Klausener-Saal des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in Berlin vorgesehen war, wird sich voraussichtlich terminlich etwas nach hinten verschieben. Sie werden natürlich umgehend über den neuen Termin informiert.
Nun aber erstmal eine gute Heimfahrt und wir freuen uns, Sie bald wieder zu-sehen!
Ihr Koordinationsteam des Forschungsprojekts „Innovationen für Stadtquartiere der Zukunft“
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Erkundung der Entwurfsgebiete
Handlungsanleitung 1. zum Ideenfinden
Als PlanerIn entwickelt man im Laufe der Zeit seine eigene He-rangehensweise ans Entwerfen und im Umgang mit Raum. In unserem Projekt befinden wir uns an einem Punkt, an dem uto-pische Idee, konkreter Ort und Gestalt(ung) noch zusammenfin-den müssen. In „Kreating Know-ledge- Innovationsstrategien im Entwerfen urbaner Landschaften“ wird Entwerfen als iterativer, in-tegrierender Erkenntnisprozess beschrieben und analysiert. Aus-gehend von der Leitfrage „Wie kommt neues Wissen in die Welt?“ entwickeln die Autorinnen die These, dass bereits Sehen und Ver-stehen auf kreativen Leistungen beruht. Als Anregung daraus (nicht als Aufgabe!) für die Erkun-dung und „Aneignung“ der Ent-wurfsgebiete kann euch vielleicht die „Handlungsanleitung“ von Hille von Seggern dienen:
Die „Handlungsanleitung“ wird nicht einfach von Punkt zu Punkt „abzuarbeiten“ sein, wie man es vielleicht von ähnlichen Anleitungen gewohnt ist. Sie kann nicht vermeiden, dass die Suchenden immer wieder in die Leere geführt werden und mehr noch: Dies ist beabsichtigt, denn das Suchen und die Erfahrung von Leere sind Teil des Ideenfin-dungsprozesses.
1. Vergessen Sie die konkrete Frage und Aufgabenstellung, die Sie viel-leicht schon haben. Nehmen Sie sich Karten der Gegend, aber vermeiden Sie „Inselkarten“, die Ihnen in der Re-gel digital zur Verfügung stehen und das Gebiet isolieren - Google Earth ist schon besser. Es geht darum, dass Sie Ihre Frage und Aufgabenstellung „erfinden“.
2 Entwickeln Sie gleich am Anfang „probehalber“ eine gewisse Zunei-gung zum Gebiet, denn nur „ge-fühlshaft- wertend“ wird Kreativität möglich. Ist für Sie die Bezeichnung „Landschaft“ schon so eine erste po-sitiv bewertete Bezeichnung?
3 Gehen Sie einfach los. Erkunden Sie intuitiv, wählen Sie Zufallsaus-schnitte (Punkte, Linien, Wege, Plan-quadranten), wundern Sie sich über Ihre Vorurteile, die als Wertungen und schnelle Antworten auftauchen. Versuchen Sie, Dinge und das Ge-schehen sein zu lassen, was sie sind und „einzutauchen“. Aktivieren Sie Ihr Repertoire an Neugier, Mut, Ver-trauen, sinnlicher Wahrnehmung, Körpereinsatz, Gesprächskunst, Spiel, Sammelleidenschaft - und auch Lan-geweile. Nehmen Sie Ihr fachliches Können mit - oder lassen es erstmal besser zu Hause. Nutzen Sie alle „Tricks“ von Spiel, Zufall, „unsinniger“ Regelhaftigkeit.
4 Machen Sie Skizzen unterwegs und später zu Hause, bauen Modelle, schreiben ein Gedicht, ein bisschen Prosa. Lesen Sie einen Roman, der mit Ihrem Gebiet zu tun hat. Neh-
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men Sie Kontakt auf, lassen Sie sich auf Gespräche ein, auf die seltsamen und normalen Abläufe. Machen Sie irgendwann auch Fotos und kleine Filme, aber nicht zu früh.
5 Legen Sie eine Sammlung der ent-deckten Dinge an, auch immateriel-ler Art - Regeln beispielsweise - wie Menschentypen, Käfer, Fotos von Zäunen oder Bodenproben, machen Sie auf Karten „Notizen“. Denken Sie wenig nach, setzen Sie sich Iieber blinzelnd in die Sonne.
6 Zeichnen, malen, collagieren oder bauen Sie dann Bilder vom Gebiet, geben ihnen Namen, suchen Meta-phern, Analogien, Symbole oder per-sonifizieren Sie Dinge, geometrisie-ren Sie Personen - halten Sie es aus, dass vieles oder alles falsch erscheint (quälend ist das schon). Beschreiben Sie jemandem die Bilder - versteht er/sie, was Sie meinen? Wenn nicht, gehen Sie erstmal im Gebiet schwim-men oder tanzen oder in eine Knei-pe.
7 Ordnen Sie Fundstücke, Bilder, Skiz-zen oder Fotos zu einer „Ausstellung“ in Ihrem Arbeitsraum, Modelle in Rei-hen oder Gruppen, die Fotos an eine Leine - oder im Gebiet an eine Wand. Setzen Sie sich davor und „versinken“ Sie im Anblick Ihrer Sammlung. Wäh-len Sie Ihr Lieblingsbild aus.
8 Nehmen Sie Ihre „blöden“ norma-len Ideen wahr (ist erhaltenswert, muss verbunden werden, müsste schöner sein) und verabschieden Sie sie.
9 Gehen Sie Fragen nach, die Sie wirklich interessieren und erfinden dazu eine bildhafte „Dokumenta-tion“, der bisherigen „Erhebung“ (mapping). Prüfen Sie, ob und was die Dokumentation über das Gebiet „erzählt“, indem Sie mit anderen da-rüber sprechen.
(Nur zur Erinnerung: Machen Sie z wischendurch I hre tägl ichen „Übungen“ zum Fach, zum Sport, zur Wahrnehmung: Die Lust am Tun selbst ohne unmittelbares Ziel kann-te auftauchen).
10 Spätestens in der Rückwirkung auf die ersten Bilder und auf Ihre Dokumentation werden Fragen und „ldeen“ auftauchen. Nehmen Sie sie ernst, dies ist die Zeit der berühmten Bierdeckelskizzen.
11 Beginnen Sie, angeregt durch Ihre Fragen, Bilder und Dokumentation zunächst „unordentlich“ auch eine Informations- und Wissenssammlung über das Gebiet im Allgemeinen und zu Ihren Fragen im Besonderen. Das macht Spaß, aber Sie verlieren sich unweigerlich in der Fülle. Aushalten.
12 Also gehen Sie zurück zur Intuiti-on und machen sich erneut auf den Weg in Ihr Gebiet. Diesmal werden Sie erstaunlicherweise schon wissen, wohin Sie wollen. Vielleicht halt das „Rauschen“ im Kopf an. Dann medi-tieren oder schlafen Sie.
13 Jetzt die Zuneigung weiterent-wickeln, nicht identifizieren. Unter-
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scheiden Sie: Wahrnehmung und Kenntnis von unterschiedlichen emotionalen Qualitäten sind not-wendiges Know-how im „Zeitalter des Gefühls“.
14 Wenn Sie dann Bilder und Do-kumentation zurückholen, merken Sie, dass Sie an etwas (Gegenstand. Geschichte, Personen, Systemen, Regeln, Ereignis) festhängen. Ist das schon eine Idee? Aufstand proben. Machen Sie Interpretationsal-ternativen zu Ihrem Lieblings-bild und Ihrer Idee etwa über Analogien, Filme, über Rollen-spiele oder über die Personifi-zierung des Wahrgenommenen: Was sagt das Einzelne, an dem Sie festhängen, über das ganze Gebiet? Warum ist es so span-nend, so entscheidend? Hat es schon die Qualität, im „Kleinen“ alte Dimensionen des „Großen“ auszudrücken? Jetzt ist das gan-ze Repertoire des Faches dran mit Zeichnungen, Modellen, Di-agrammen, Schnitten (horizon-tal, vertikal), thematische Layer, Isometrien: harte Arbeit und viel Frust unter Umstanden.
15 Seien Sie maximal aufmerk-sam für ein Gefühl von „das ist es“. Zeichnen Sie „das ist es“ auf, schreiben es auf - dabei wird es wieder diffus werden, Verwir-rung wird sich erneut einstellen. Durchhalten. Dranbleiben. Das ist die unangenehme Seite der Leere. Versuchen Sie, die „Aha-Er-fahrung“ zu benennen, an ihr macht sich der Moment des transformato-
rischen Charakters von Verstehen fest. Merken Sie so etwas wie Leiden-schaft, den Wunsch nach Wiederho-lung? Forschen Sie dann weiter und vertiefen Ihre Sammlung von „objek-tivem Wissen“.
16 Bleiben Sie im Gespräch mit ande-ren aus dem Gebiet.. Fachleuten, Mit-streitern und mit sich selbst. Es geht um „Ästhetik der Kommunikation“, Fragen und Zuhören, Präsentieren -
Entwerfen als iterativer ProzessZusammenführung von Intuition und Rationalität getrennt dargestellt(Hille v. Seggern: Creating Knowledge S. 232)
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es geht um Beziehungen zwischen emotionalen und rationalen Argu-menten, um einen „Objektivierungs-vorgang“.
17 Holen Sie Ihr Gespür und Wissen über Wandlung, Transformation. Mi-mesis und Metamorphose hervor. Prüfen Sie, wie sich Ihre Gebietsinter-pretation und Ihre Idee zur Geschich-te verhalten. Fortsetzungsroman? Bruch? Neue Verbindungen? Vorsicht vor „Klassikern“!
18 Bauen Sie eine Argumentation auf, die zwischen Emotion, Intuiti-on und Rationalem (auch zwischen Entwerfen und Planen) vermittelt. Es geht weiter, auch im Objektivieren Schreiben Sie eine „Story“, machen Sie ein Storyboard, benennen Sie ei-nen „Plot“ (Impuls), der Ihren Entwurf in Gang setzt. Das Storyboard - also die skizzenhafte, bildhaft-textliche Abfolge Ihrer Argumentation - bein-haltet allmählich alle Produkte, die Sie brauchen werden, um Ihre Idee als Entwurf (oder/und Realisierung) umzusetzen.
19 Wenn dann die Idee und Ihr Be-zug zum Gebiet „irgendwie“ zu funktionieren scheinen, aber offene Fragen da sind und Zweifel immer noch auftauchen, kann es sein, dass ein Experiment zur Idee angesagt ist. Die situative, gelebte Überprüfung der Idee und offene Fragen räumlich 1:1 stellen.
20 In welcher Gestaltsprache (Gestalt kann auch Prozess sein) erzählen Sie Ihre Geschichte so, dass sie glaub-
haft ist und ihrerseits berührt (embo-diment)? Gestaltsprache können Sie nur über, vorhandenes Vokabular an-wenden und weiterentwickeln. Ihre persönlichen Vorlieben ausdrücken und in der Reaktion und Kritik van anderen testen.
21 Haben Sie keine Angst vor un-scharfen visionären Bildern oder solchen. die „nur“ eine Interpretation sind keine Angst vor Szenarien von Prozessen mit „Regeln“, von denen Sie nie genau sagen können, was sie bewirken, und vor Rahmenset-zungen, die auch kurzfristig machbar sind. Aber der gewählte „Impuls“ ist in der Regel ein bis in die Ausführung ausgearbeiteter Entwurf; da geht es um das „Jetzt“, um das, was wirklich geht, was ein möglicher Schritt sein kann. In Richtung auf die Vision; und das müssen Sie strategisch - mit Ra-tio und Gefühl - argumentieren. Te-sten Sie die Plausibilität im Gespräch - und sei es in der Kneipe im Gebiet oder auf einem Symposium.
Die 21 Punkte der „Handlungsan-leitung zum Ideenfinden“ werden im Sommersemester 2008 in einem künstlerischen Forschungsprojekt im Rahmen der Vorlesung im Hauptdi-plom getestet.
von Seggern, Hille: Creating Knowledge- In-
novationsstrategien im Entwerfen urbaner
Landschaften,Berlin 2008, S.234-237
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