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Altbergbau aus Sicht einer Altgesellschaft
Altbergbau eine Herausforderung
JOCHEN HASSE
HEAD OF MINING & LEGACIES GEA GROUP AG
Erfahrung durch Geschichte
2 Sachtleben Bergbau Verwaltungs-GmbH
2015
Einführung einer neuen integrierten Konzernstruktur mit einheitlichen
Landesorganisationen
Erweiterung des Technologieportfolios durch Übernahme von CMT, Comas und Hilge
2014 Verkauf des Unternehmensbereiches Wärmetauscher
2011 Übernahme von Convenience Food Systems (CFS)
2005 mg technologies ag (vormals MG) wird zu GEA Group Aktiengesellschaft
1999 MG übernimmt GEA
1991-
1995
Verstärkte Akquisition bei GEA, einschließlich Grasso, Niro, Westfalia Separator und
Tuchenhagen als Spezialisten mit einer langen Geschichte in der Nahrungsmittel-
bzw. Getränkeindustrie
1920 Gründung der Gesellschaft für Entstaubungsanlagen (GEA)
1881 Gründung der Metallgesellschaft AG (MG) als Metallhandelsunternehmen
Zum Konzern gehören:
• In Stilllegung befindliche Metallerzbergwerke
und Schwerspatgruben
• Fluss- und Schwerspatbergwerk in Produktion
(verpachtet)
• Altbergbau mit über 100 Bergwerksfeldern,
(ca.1400 km², Gold, Silber, Kupfer, Nickel, Pyrit,
Blei, Zink, Schwerspat, Mangan, Arsen,
Schwefel, Eisen…)
• Bergbau-Grundbesitz (Halden,
Sedimentationsbecken, Tagebaue,
Betriebsgelände, Werkswohnungen, Forst)
• in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-
Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen,
Saarland
Historie führt zu Bergwerkseigentum und Grundbesitz
3 Sachtleben Bergbau Verwaltungs-GmbH
• Die Sachtleben Bergbau Verwaltungs-GmbH,
Lennestadt verwaltet als Betriebsführungs-
gesellschaft das Bergwerkseigentum der GEA
Group AG in Düsseldorf vormals
Metallgesellschaft AG, Frankfurt.
• Grubenwasser/Grubenwasserbehandlung
• Rekultivierung von Halden und
Sedimentationsbecken (Industrielle
Absetzanlagen/Schlammteiche)
• Regulierung von Bergschäden
• Sicherung von Tagesöffnungen und
tagesnahen Abbauhohlräumen
• Verwaltung Bergwerk in Produktion
(verpachtet)
• Management 4 Bergwerke mit aktiven
Stilllegungsmaßnahmen nach Abschluss-
betriebsplan (ABP) unter Bergrecht
• Management stillgelegte Bergwerke mit
Altbergbaurisiken/ Sicherungsaufgaben
außerhalb Bergrecht
Z. Zt. 3 Baustellen in NRW
Wesentliche Aufgaben der Sachtleben Bergbau
Aufbereitung Wolfach
Sicilia-Schacht Meggen
4 Sachtleben Bergbau Verwaltungs-GmbH
Flächensanierung und Wiedernutzbarmachung
5 Sachtleben Bergbau Verwaltungs-GmbH
Bergwerk Meggen
Gewerbegebiete Sachtleben I-III Touristische Erschließung
• Flächensanierung und Wiedernutzbarmachung
sind wesentliche Aufgaben, hier am Beispiel
Bergwerk Meggen dargestellt:
• Das Metallerzbergwerk Meggen, ehemals
Europas größtes Zinkbergwerk, stellte 1992 aus
wirtschaftlichen Gründen seine Förderung ein.
• Im Rahmen der Stilllegung wurden die im
Lennetal vorhandenen Sedimentationsbecken
und Konzentrathalden vollständig zurückgebaut.
• Weiterhin wurde das ehemalige Betriebsgelände
ohne altlastenbedingte Nutzungseinschränkung
saniert und an die Stadt übergeben.
• Drei Gewerbegebiete (Sachtleben I - III) sind
entstanden, darüber hinaus wurden auch
Wohnbau- und Tourismusflächen geschaffen.
• Die Schächte und Rampen des Bergwerks
wurden dauerstandsicher verfüllt und der
Hauptförderschacht als Denkmal an die Stadt und
einen Förderverein übergeben, der dort heute ein
Museum betreibt.
• Damit wurde ein Großteil der Betriebsflächen im
Lennetal erfolgreich einer
Wiedernutzbarmachung zugeführt.
Grubenwasserbehandlung
6 Sachtleben Bergbau Verwaltungs-GmbH
• Grubenwassermanagement eine Aufgabe:
• Die lagerstättenbedingte Belastung der
Grubenwässer mit Metallen führt ggf. zur
Notwendigkeit der Grubenwasserbehandlung.
• Die Aufbereitung der Grubenwässer erfolgt
durch Kalk-Fällung. Die im Grubenwasser
gelösten Metalle werden durch die Zugabe von
Kalkmilch (pH-Erhöhung) und Teilrezirkulation
der Fällschlämme chemisch gefällt und in
Eindickern sedimentiert.
• Durch die EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)
und die Novelierung von Wasserhaushalts-
gesetz (WHG) und Oberflächengewässer-
verordnung (OGewV) ergeben sich steigende
Anforderungen.
• Die Rechtsfrage ist nicht abschließend geklärt:
„In der Sache ist die Frage einer über die jetzt
überschaubaren Zeiträume hinausgehenden
„Ewigkeitshaftung“ demnach weiterhin offen“.
(Auszug BVerwG Urteil vom 18.12.2014)
Grubenwasserfällanlage
Klarwassereinleitung
Früher:
• Reaktion auf Bergsenkungen und Tagesbrüche
• Regulierung von Bergschäden
• Nachverfüllung von im Monitoring befindlichen
Schächten, die mit Lockermassen verfüllt
wurden
• Unterhaltung von Wasserstollen/Erbstollen
• Im wesentlichen reaktives Handeln
Tagesbruch im Steinkohlenbergbau 2000 in
Wattenscheid führt zu Umdenken und neuen
rechtlichen Bewertungen.
Ergebnis heute:
• Reaktives Handeln (Tagesbrüche/Bergschäden)
und zusätzlich
• Aufbau proaktives Risikomanagement
• Lokalisieren, bewerten, Prioritäten festlegen,
dauerstandsicher sichern, oder sperren
Tagesöffnungen (alte Stollen und Schächte)
Tagesnaher Abbau (0 - 30 m)
• Statt reaktives Handeln bei Ereignissen
• Proaktive Gefahrenabwehr
Ziele:
• Kontinuierliche Risikoverringerung
• Nachvollziehbare Bearbeitungsschritte
• Strukturierte Bearbeitung
• Dokumentation der Bearbeitung
• Bereitstellung von Informationen
• Haftungsbegrenzung für Unternehmer/
Bergwerkseigentümer
Altbergbau früher/heute
7 Sachtleben Bergbau Verwaltungs-GmbH
Unterhaltung von Wasserstollen
Beispiel reaktives Handeln: Schachtsanierung
8
Sichern mit Baustoff
Wiedernutzbarmachung
Absperren und Erkunden
Sachtleben Bergbau Verwaltungs-GmbH
• Ältestes Bergrevier, geht zurück auf das Jahr
1200 (neueste Forschungsergebnisse)
• Mehr als 800 Jahre Bergbau sind also zu
betrachten
• Verlässliche Grubenkarten finden sich erst
Ende des 18. und mit Beginn des 19.
Jahrhunderts
• Zwei Weltkriege haben zu einem erheblichen
Datenverlust geführt.
• Beim Übertrag in neue Risswerke wurde
Altbergbau teilweise nicht mit übertragen
• Tagesöffnungen wurden meist gut dokumentiert
• Tagesnaher Abbau wurde nur teilweise
dokumentiert, oft nur lagemäßig eingemessen,
Abbauobergrenzen höhenmäßig nicht erfasst
• Angaben über Versatz fehlen in den älteren
Unterlagen
• Abbauflächen im Erz sind sehr unregelmäßig
und folgen Bauwürdigkeitsgrenzen
Ausgangslage/ Sicherheitsanforderungen
9 Sachtleben Bergbau Verwaltungs-GmbH
• Heutiger Stand der Technik geht weit über die
gesetzlichen Stilllegungsanforderungen der
Vergangenheit:
Teilverfüllen von Schächten oberhalb
hölzerner Bühnen
Verfüllen von Schächten mit Lockermassen
ohne Abdeckplatte
Zuschieben von Stollenmundlöchern
Zusprengen von Stollenmundlöchern
Verzicht auf Vollversatz im tagesnahnen
Abbau
hinaus.
• Eine Beurteilung der Situation auf Basis des
heutigen Stands der Technik führt daher zu:
Potenzierung der Anzahl der zu befahrenden
und zu untersuchenden Tagesöffnungen
Betrachtung, Aufsuchung und Bewertung des
tagesnahen Abbaus
Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit
an zahlreichen Tagesöffnungen und im
tagesnahen Abbau.
Konsequenz:
• Aufbau Risikomanagement Altbergbau
Aktive Herangehensweise
Strukturierung der Bearbeitung
Priorisierung der Bearbeitung nach Gefährdungsklassen
Dokumentation der Bearbeitung für externe und interne
Zwecke
Kontinuierliche Risikoverringerung
• Risikomanagement Altbergbau benötigt Informationen:
Lage von Tagesöffnungen, Stollen, Pingen und
Abbauflächen
Topographie und Geologie der Lagerstätte
Nutzung der Tagesoberfläche
Grundbesitzverhältnisse
Zugangsberechtigungen
Erkundung
Bewertung
Sicherung
Kontrolle
Risikomanagement Altbergbau
10 Sachtleben Bergbau Verwaltungs-GmbH
• Die Bewertung erfolgt auf Grundlage einer
Reihe von Kriterien, die zum einen die
Standsicherheit des Grubenbaues beurteilen
und zum anderen die Nutzung der
Tagesoberfläche beschreiben.
• Jedem Kriterium wird dazu je nach Bedeutung
ein Punktwert zugeordnet. Die Punktwerte
werden summiert und auf Basis dieser Summe
wird dem Objekt eine entsprechende
Risikoklasse zugeordnet.
• Die Kriterien erfassen dabei bspw., ob eine
Schachtsicherung vorhanden ist, in welchem
Zustand sich diese befindet, ob diese dem
aktuellen Stand der Technik entspricht, die
Nähe zu Infrastruktur, um welche Art von
Infrastruktur es sich handelt, usw.
• Im Ergebnis ergeben sich Gefahrenklassen und
eine Priorisierung nach Punktzahl.
• Die Kriterienlisten für Schächte, Stollen und
tagesnahen Abbau unterscheiden sich.
Risikobewertung
11 Sachtleben Bergbau Verwaltungs-GmbH
Tagesnaher Stollen
• Orientierung an bergbehördlichen Vorgaben:
• A 2.26 Schutz der Tagesoberfläche
Sicherung von zutage ausgehenden
aufgegebenen und verlassenen
Grubenbauen mit weniger als 20 gon
Neigung
Zutage ausgehende Grubenbaue sind in den
Bereichen mit weniger als 50 m Überdeckung mit
einem hydraulisch erhärtenden und nicht
auswaschbaren Material mit einer
Mindestdruckfestigkeit von 2 N/mm² zu verfüllen.
Dies gilt nicht für im standsicheren Gebirge (Fels-
bzw. Festgestein) aufgefahrene Grubenbaue mit
weniger als 20 gon Neigung, deren Breite gleich
oder kleiner der Höhe des Grubenbaus ist und
deren Felsgesteinsüberdeckung mindestens der
vierfachen Höhe des Grubenbaus entspricht.
Dies gilt auch nicht für Grubenbaue mit einer
geringeren Überdeckung oder für Grubenbaue,
deren Streckenbreite größer als die Streckenhöhe
ist, wenn die Standsicherheit der Tagesoberfläche
durch ein Gutachten eines unabhängigen
Sachverständigen nachgewiesen wird. (Auszug
Vorschriftensammlung Bergbau der Bezirksregierung Arnsberg- Abteilung
6 -Bergbau und Energie in NRW)
Prinzipdarstellung Stollenverschluss
Bewertungstabelle Tagesöffnungen
Beispiel Bewertungskriterium Stollen (NRW)
12 Sachtleben Bergbau Verwaltungs-GmbH
Altbergbau Erkundung
13 Sachtleben Bergbau Verwaltungs-GmbH
• Altbergbauerkundungen haben aufgezeigt, dass
neben Tagesöffnungen und tagesnahen Stollen
tagesnaher Abbau sicherheitsrelevante
Hohlräume hat.
• Markscheiderische Auswertungen und
Erkundungsbohrungen sowie weitere
Altbergbaubefahrungen ergaben die
Notwendigkeit auch hier Sicherungsmaß-
nahmen auszuführen.
• Tagesnaher Abbau wird daher in das
Risikomanagement integriert.
• Aufgrund der unregeläßigen Ausbildung und
schlechteren Dokumentation gestaltet sich die
Bearbeitung deutlich komplexer als bei Stollen
und Schächten.
• Ein allgemeines Bearbeitungs-Procedere und
Beurteilungsmaßstäbe werden zurzeit
weiterentwickelt.
Markscheiderische Erkundung
Risswerk
• Im Unterschied zu Stollen und Schächten war
der tagesnahe Abbau bisher weniger im Focus.
• An der Tagesoberfläche sind meist wenig oder
keine Hinweise auf den einige Meter tiefer
liegenden Abbau zu erkennen.
• Eine Risikobewertung muss sich daher mehr
auf die vorhandenen markscheiderischen
Unterlagen stützen, bevor zur direkten
Informationsgewinnung gebohrt werden muss.
• Da sich die überlagernden Lockergesteins-
schichten („Boden“) in der Regel nicht auf die
Standsicherheit auswirken, ist die Ausweisung
des Risikobereiches im Wesentlichen von der
Grenzteufe im Festgestein bestimmt. Zur
Ermittlung der Grenzteufe in den betrachteten
Revieren können aufgrund der vergleichbaren
geologischen Bedingungen wie im südl.
Ruhrrevier die Hollmann-Nürenberg-
Nomogramme eingesetzt werden.
• Aufgrund der geringen Lockermassenüber-
deckungen kann im wesentlichen der Teufen-
bereich auf 0 - 30 m begrenzt werden.
• Auswertungen von Tagesbrüchen stützen
diesen Ansatz.
Herangehensweise
14 Sachtleben Bergbau Verwaltungs-GmbH
Verfüllung tagesnaher Abbau
Arbeitsschritte Riskomanagement tagesnaher Abbau
15 Sachtleben Bergbau Verwaltungs-GmbH
• Anschaffung Geoinformationssystem ArcGis
• Umstieg auf Bergbauplanungssoftware Surpac
• Erarbeitung eines Arbeitsschemas
(Zusammenarbeit RWTH Aachen)
• Zusammenfahren von Informationen in ArcGis
• Digitalisierung der Ausbisslinien über Laserscan
und geologische Karten und Risswerke, Pingen
• Ermittlung/Definition Einfallen
• Projektion Lagerstätte 0 - 30 m Teufe an
Tagesoberfläche
• Digitalisierung Risswerke
• Vektorisierung Abbauflächen
• Übernahme Flächennutzung in ArcGis
• Schnittflächen aus 0 - 30 m Projektionsfläche,
Abbauflächen, Flächennutzung ergeben pot.
Risikoflächen tagesnaher Abbau
• Erarbeitung programmgestützte
Arbeitssystematik in ArcGis
Arbeitsschema nach MSc Senger, RWTH Aachen
Übertragung Gefährdungsfläche auf Tagesoberfläche
16 Text über "Einfügen Kopf- u. Fußzeile" einfügen 15. November 2016
Risikobereich
• Bergaufsicht
• BBergG Betriebsplanpflicht, ABP-Verfahren
• ABBergV
• Länderbergverordnungen z.B. BVOESSE
(Unterschiedliche Anforderungen)
• Technische Richtlinien und Rundverfügungen
• Leitfaden Schachtverfüllung
• Bestimmen den Handlungsspielraum für die
Sicherungsmaßnahmen
• Keine Bergaufsicht
• Gefahrenabwehr nach Polizei-
Ordnungsbehördenrecht
• Sonderzuständigkeit der Bergbehörden der
Länder teilweise
• Oder Zuständigkeit der allg. Ordnungsbehörden
• Unternehmer frei in der Wahl der
angemessenen Gefahrenabwehrmaßnahmen
Bergaufsicht/keine Bergaufsicht
Sachtleben Bergbau Verwaltungs-GmbH
aber
Der Leitfaden/Richtlinien können auch bei
Verwahrungsmaßnahmen und zur
Gefahrenabwehr im Altbergbau zum Anhalt
genommen werden, soweit die Bestimmungen
einschlägig sind (NRW).
Leitfaden Schachtverfüllung
NRW, H, NS, SL, S, SA, TH
Richtlinien Stollenverfüllung NRW
17
• Für Sicherungsarbeiten sind mehr oder minder
große Eingriffe in die Tagesoberfläche
erforderlich.
• Hier können Interessen-Konflikte entstehen mit
• Eigentümern, Kommunen, Öffentlichkeit
• Wasserrecht, Naturschutzrecht, Denkmalschutz
• Im Interesse einer zeitnahen
Gefahrenbeseitigung und Herstellung der
Sicherheit ist eine klare Vorrangstellung der
Gefahrenabwehr im Altbergbau wünschenswert.
• Eine grundsätzliche Zuständigkeit und Stärkung
der Position der Bergbehörden für die
Gefahrenabwehr im Altbergbau außerhalb des
Bergrechts in allen Bundesländern würde die
Situation erheblich verbessern.
• Die Information an die Kommunen und die
Zusammenarbeit mit den Kommunen ist ein
wichtiges Element für eine erfolgreiche,
konfliktfreie Maßnahmenumsetzung.
• Schulung und Information der Kommunen
Bei verschiedenen Ereignissen musste
festgestellt werden, dass die Kenntnisse über
Altbergbau bei den betroffenen Kommunen
leider verloren gehen.
Im Rahmen von Bebauungsplanverfahren
und Baugenehmigungen sollte aber die
Beteiligung des verantwortlichen
Bergbauunternehmens und der Bergbehörde
sichergestellt werden, um Schäden und
Gefahren zu vermeiden.
Hier sei besonders auch auf mögliche
Geothermiebohrungen im Bereich 0 - 99 m
hingewiesen.
Als Ergebnis wurde damit begonnen,
Informationsveranstaltungen für Bauämter
durchzuführen.
Das Feedback der Teilnehmer war überaus
positiv und hat zu einer Verbesserung der
Zusammenarbeit geführt.
Ausführung der Sicherungsarbeiten
18 Sachtleben Bergbau Verwaltungs-GmbH
• Der bergrechtliche Rahmen ist von Bundesland
zu Bundesland unterschiedlich.
• Die behördliche Zuständigkeit für Altbergbau
nach Beendigung der Bergaufsicht ist in den
Bundesländern unterschiedlich.
• Sicherung bzw. Verfüllung von tagesnahen
Hohlräumen steht wegen der
Flächeninanspruchnahme ggf. im Konflikt mit
dem Naturschutz.
• Gesetzlicher Fledermausschutz kann zu
erheblichen Verzögerungen und technischen
Schwierigkeiten bei der Bearbeitung führen.
• Verfüllung von Hohlräumen zur Herstellung der
Dauerstandsicherheit der Tagesoberfläche steht
ggf. im Konflikt mit dem Fledermausschutz,
bzw. mit dem Denkmalschutz, je nach
Bundesland und Auslegung des jeweiligen
Denkmalschutzgesetzes.
• Unbefugte brechen gesicherte Stollen und
Schächte auf und schaffen Zugänge und neue
Gefahrenpunkte und bringen sich und Dritte in
Gefahr.
Herausforderungen
19 Sachtleben Bergbau Verwaltungs-GmbH
Fledermaus
Aufgebrochener Stollen
• Nach der erfolgreichen Umsetzung der wesentlichen übertägigen Stilllegungsarbeiten im
Metallerzbergbau konzentrieren sich die Arbeitsschwerpunkte auf das Grubenwasser und das aktive
Risikomanagement im untertägigen Altbergbau.
• Für Stollen, Schächte und den tagesnahen Abbau wurden Bewertungssysteme geschaffen, die eine
Risikobewertung, eine Einteilung in Risikoklassen und eine Abarbeitung nach Prioritäten
ermöglichen.
• Für die Risikobewertung des tagesnahen Abbaus bedarf es noch weiterer Entwicklungsarbeit, um die
Anwendung auf alle zur Bearbeitung anstehenden Bergreviere sicherzustellen.
• Die reaktive, situationsbedingt erforderliche akute Gefahrenabwehr bei Tagesbrüchen wird als
wesentliches Element der Altbergbausicherung aber bleiben, da eine vollständige Risikobeseitigung
aus heutiger Sicht, wenn überhaupt, nur sehr langfristig zu erreichen ist und zu viele unbekannte
Hohlräume vorhanden sind.
• Durch das proaktive Handeln haben sich die Aufgabenbreite und der Umfang der Arbeiten im
Altbergbau deutlich erhöht. Die Genehmigungsverfahren sind teilweise komplex und langwierig
geworden.
• Mehrere Hundert Tagesöffnungen und eine bisher unbekannte Zahl an tagesnahen Grubenbauen
müssen untersucht und bewertet werden.
• Für die dann ggf. erforderlichen Maßnahmen zur Herstellung der Dauerstandsicherheit werden,
jahrzehntelange Versatzerfahrungen aus dem Erzbergbau genutzt und auch zukünftig innovative
Lösungen in enger Zusammenarbeit mit Gutachtern, Bergbauspezialfirmen und den Bergbehörden
entwickelt.
• So wird die Sicherheit in unseren Bergbaurevieren kontinuierlich verbessert.
Fazit
20 Sachtleben Bergbau Verwaltungs-GmbH
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