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Post on 28-Jun-2020
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40JAHREYEARS
„Die Stiftung ist seit vier Jahrzehnten ein einzig-artiger Ort, an dem aktu-elle Probleme analysiert und Lösungen erdacht und umgesetzt werden.“
Liz Mohn
Stifterin und stellvertretende Vorstandsvorsitzende
der Bertelsmann Stiftung
DREI FRAGEN AN LIZ MOHN
In diesem Jahr feiern wir das 40 jährige Bestehen der
Bertelsmann Stiftung. Welche Motive waren und sind für
die Arbeit leitend?
Vor 40 Jahren gründete Reinhard Mohn die gemein-
nützige Bertelsmann Stiftung mit dem Ziel, einen Beitrag
zu Problemlösungen in den unterschiedlichsten Gesell-
schaftsbereichen zu leisten. Er tat dies in dem Bewusst-
sein als Bürger und Unternehmer unseres Landes, dass
Eigentum mit gesellschaftlicher Verantwortung verbun-
den ist. Gleichzeitig wurde mit der Gründung 1977 auch
das gesellschaftspolitische, kulturelle und soziale Engage-
ment der Familien Bertelsmann und Mohn fortgesetzt.
Das Motiv „Von der Welt lernen!“ leitete Reinhard Mohn
Zeit seines Lebens. Es findet bis heute Ausdruck in vielen
internationalen Projekten auf der Basis unserer Leitwerte
von Solidarität, Freiheit und Menschlichkeit.
Wenn Sie auf vier Jahrzehnte Stiftungsarbeit zurückbli-
cken, was ist Ihnen dabei wichtig?
Seit vier Jahrzehnten engagiert sich die Bertelsmann
Stiftung operativ in vielen Projekten im In- und Ausland.
Unser Jubiläum möchten wir zum Anlass nehmen, mit
unseren langjährigen Weggefährten und Projektpartnern,
mit Vertretern unserer Führungsgremien und Mitarbei-
tenden gemeinsam auf 40 Jahre engagierte, erfolgreiche
Stiftungsarbeit zurückzublicken. Denn ohne die Inspi-
ration und das Engagement der vielen Menschen wären
unsere Erfolge nicht möglich geworden.
Wie stark ist die Bertelsmann Stiftung am Standort
Gütersloh verankert?
Durch die Globalisierung und Digitalisierung wird
unsere Projektarbeit immer internationaler – unser
Arbeitsplatz ist die Welt! Deshalb sind wir uns unserer
Verantwortung gegenüber den Bürgern und Vereinen in
der Region und unseren Wurzeln in Gütersloh besonders
bewusst. Wir sind als Stiftung sehr gern in Gütersloh.
Denn hier sind wir in bester Gesellschaft, mit den vie-
len engagierten Bürgern und Vereinen in unserer Stadt.
Deshalb hat auch die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
ihren Sitz in Gütersloh. Mein Mann hat hier auch die erste
Bürgerstiftung Deutschlands gegründet. Gütersloh ist
und bleibt unser Zuhause. Bei aller internationalen Arbeit:
Unsere Wurzeln sind uns sehr wichtig.
„Die EU ist der einzig vernünftige Weg, den die europäischen National-staaten im 21. Jahrhundert einschlagen sollten.“
Aart De Geus,
Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung
DREI FRAGEN AN AART DE GEUS
Seit 40 Jahren bemüht sich die Stiftung um Teilhabe aller
Menschen. Wo sehen Sie ihre Rolle im Gesamtgefüge von
Politik, Bevölkerung und Zivilgesellschaft?
Wir befassen uns mit den Teilhabechancen der Men-
schen in sechs Feldern: Wirtschaft, Bildung, Gesundheits-
wesen, Kultur, Gesellschaft, Demokratie. Diese Themenfel-
der folgen den Vorgaben unseres Stifters Reinhard Mohn.
Dazu spielen vier große Trends eine wichtige Rolle: Globali-
sierung, Digitalisierung, soziale Ungleichheit und demogra-
fischer Wandel. Wir versuchen, diese Trends zu verstehen,
mit allen Auswirkungen, Wechselwirkungen und Heraus-
forderungen. Globalisierung und Digitalisierung haben
große Auswirkungen auf die soziale Teilhabe der Menschen
in der Wirtschaft, in der Bildung, im Gesundheitswesen,
um nur einige Felder zu nennen. Mit Hilfe unserer etwa
380 Mitarbeiter und mit Unterstützung der Wissenschaft
suchen wir nach Lösungen, guten Praxisbeispielen und
tauschen uns dazu mit allen gesellschaftlichen Akteuren,
wie beispielsweise Kommunen, Vereinen, der Politik so-
wie den Medien aus. Als unabhängige Stiftung haben wir
viele Möglichkeiten, um zu forschen und zu experimen-
tieren. Unsere Vorschläge sind aber am Ende nur sinnvoll,
wenn sie auch von anderen übernommen werden.
Die Bertelsmann Stiftung möchte mit ihrer Arbeit den
Menschen ein Stück weit Zuversicht mit auf den Weg
geben. Wie sieht das aus?
Zuversicht ist wichtig, aber genauso wichtig ist die
Einsicht, dass es uns heute sehr gut geht. Die These, dass
früher die Zeiten viel sicherer waren und dass es mehr
Zuversicht gab, bestreite ich. Sicher gab es in den Nach-
kriegsjahren durch den Wiederaufbau mehr Konsens
über die Grundwerte der Gesellschaft und vielleicht auch
mehr Hoffnung. Es ist nicht so, dass es jetzt mehr rationale
Gründe für Ängste gibt als früher. Jede Zeit hat ihre eigene
Unsicherheit. Aber wir wissen heute viel genauer und viel
mehr darüber, was in der Welt vorgeht. Unsere Aufgabe
ist es, Menschen wieder stärker an unserer Gesellschaft
beteiligen zu können.
Zum Selbstverständnis der Stiftung gehört auch, nicht
nur auf Trends aufzuspringen, sondern langfristig Wir-
kung zu erzielen. Wie kann man sich das vorstellen?
In unseren insgesamt über 60 laufenden Projekten
denken wir etwa die Integration von Flüchtlingen in fast
der Hälfte der Projekte immer mit. Ich nenne zwei Beispie-
le: Es gibt ein Projekt zum Erkennen der Kompetenzen von
Flüchtlingen in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur
für Arbeit. Damit können Beratungsstellen, Jobcenter und
Arbeitgeber feststellen, ob jemand bestimmte informelle
Qualifikation hat, um zum Beispiel in einem Krankenhaus
zu arbeiten oder im technischen Bereich tätig zu sein.
Das zweite ist „Singen mit Flüchtlingskindern“ im Projekt
„Musikalische Bildung“. Musik ist eine Sprache, die jeder
versteht. Wenn junge Kinder miteinander in einer Schul-
klasse singen und Freude an Musik erleben, dann ist das
eine emotionale Komponente von Integration, die von sehr
großem Wert ist.
40 JAHRE ENGAGIERT FÜR DIE GESELLSCHAFTReinhard Mohn errichtete vor 40 Jahren die Bertelsmann Stiftung, um einen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Probleme zu leisten. Aus seinem Erfolg als Unternehmer leitete er für sich
die Verpflichtung ab, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Bis heute wurden rund 1,3 Milliarden Euro für gemeinnützige Projekte aufgewendet. Vier Vorstandsmitglieder tragen die Ver-
antwortung für die Stiftung (von links nach rechts): Dr. Jörg Dräger, Dr. Brigitte Mohn, Liz Mohn und Aart De Geus.
40JAHREYEARS
WIRTSCHAFT STÄRKEN
Globalisierung und die Entwicklung zur Wissensgesellschaft schaffen Wohlstand,
aber auch neue Probleme. Wir wollen helfen, fairen Wettbewerb, Teilhabe,
Menschlichkeit und die Chancen zukünftiger Generationen zu wahren.
Schwerpunkte
Globalisierung, Arbeitsmarkt, Nachhaltigkeit, Unternehmens-
führung und Unternehmensverantwortung
Beispiele
· Unser jährlicher „Social Justice Index" zeigte jüngst: Der Aufschwung
an Europas Arbeitsmärkten kommt nicht bei allen an. Viele Jugendliche bleiben
arbeitslos, trotz Vollzeitjobs sind tausende Menschen von Armut bedroht.
www.bertelsmann-stiftung.de/arbeitsmarkt-europa
· Durch kreatives und unbürokratisches soziales Engagement einen positiven Ein-
fluss auf die Gesellschaft haben – das zeichnet die Teilnehmer des bundesweiten
Wettbewerbs "Mein gutes Beispiel" aus. Fünf mittelständische Unternehmen, da-
runter eines aus OWL, erhielten Ende März ihre Preise.
www.bertelsmann-stiftung.de/verantwortung
Projekt seit 2016 bis heute – Es gibt Unternehmens-
gründer mit guten Ideen auch außerhalb der Metropo-
len. Die Founders Foundation gGmbH in Bielefeld zieht
rund ein Jahr nach ihrer Gründung durch die
Bertelsmann Stiftung eine positive Bilanz.
www.foundersfoundation.de
DEMOKRATIE GESTALTEN
Die demokratischen Institutionen stehen unter Druck: weltweit, in Europa und auch
in Deutschland. Wir wollen helfen, Konzepte für eine vielfältige Demokratie mit
mehr Transparenz, Beteiligung der Bürger, soliden Haushalten und
nachhaltig gestalteter Politik zu entwickeln.
Schwerpunkte
Bürgerbeteiligung, Bund, Länder und Kommunen,
Zukunft Europas, Internationale Governance
Beispiele
· Allen Krisen zum Trotz: Die Mehrheit der jungen
Mittel- und Osteuropäer steht fest hinter der EU.
www.bertelsmann-stiftung.de/europaeer
· Wie können Europas Bürger Demokratie gestalten und welche neuen, kreativen
Formen der Beteiligung kommen infrage? www.bertelsmann-stiftung.de/buerger
· Smart Country – Mehr Teilhabe und Wertschöpfung durch digitale Technologien
und Vernetzung. Der diesjährige Reinhard Mohn Preis zum Thema "Smart Country –
Vernetzt. Intelligent. Digital." geht an den ehemaligen estnischen Staatspräsidenten
Toomas Hendrik Ilves. www.bertelsmann-stiftung.de/smart-country
Projekt 1980 – Gemeinsames Konzept von Bertelsmann
Stiftung und Stadtverwaltung Gütersloh zum Thema
„Integration von Ausländern – Illusionen oder realisti-
sche Perspektive?“
Die Bertelsmann Stiftung auf einen Blick
Menschenbewegen.Zukunftgestalten.
Die Bertelsmann Stiftung feiert von März 2017 bis März 2018 ihr 40-jähriges
Jubiläumsjahr. Sie setzt sich seit 1977 in Deutschland und im internationalen
Kontext dafür ein, Bildung zu verbessern, Demokratie zu gestalten, Gesellschaft zu
entwickeln, Gesundheit zu aktivieren, Kultur zu leben und Wirtschaft zu stärken.
Der Unternehmer Reinhard Mohn gründete vor 40 Jahren die Bertelsmann Stif-
tung, um einen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Probleme zu leisten. Bis heute
wurden rund 1,3 Milliarden Euro in rund 1.000 gemeinnützige Projekte investiert.
In rund 60 Projekten und mit rund 380 Mitarbeitern arbeitet die Stiftung jeden
Tag daran, die Gesellschaft ein Stück besser zu machen. Neben Gütersloh tragen
eigene Stiftungen in Washington D.C. und Barcelona sowie ein Büro in Brüssel die
Ergebnisse der Arbeit in die USA, nach Spanien und zur EU. Zudem fördert die Stif-
tung die internationale Begegnung von Menschen und renommierten Experten.
In den vergangenen 40 Jahren wurden zudem mehrere eigenständige Institutionen,
wie beispielsweise das gemeinnützige CHE Centrum für Hochschulentwicklung
GmbH in Gütersloh, gegründet.
„Wir müssen schneller werden und gleichzeitig langfristig denken, wollen wir den digitalen Wandel mit allen Folgen für die Menschen gestalten.“Dr. Brigitte Mohn, Vorstand der Bertelsmann Stiftung
„Start-ups passen nicht nur nach Berlin, sondern auch nach Ostwest-falen. Hier ziehen alle an einem Strang und einlebendiges Öko-System für Gründer entsteht.“
Dr. Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung
Viele junge Menschen stehen fest
zur
EU
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fschwung am Arbeitsmarkt
GESELLSCHAFT ENTWICKELN
Verantwortung ist die Basis unserer Gesellschaft. Wir fördern Inklusion, Solidarität
und Vielfalt sowie den Zusammenhalt zivilgesellschaftlicher, privatwirtschaftlicher
und staatlicher Akteure, auch über Grenzen hinweg.
Schwerpunkte
Demographischer Wandel, Engagement und Zusammenhalt, Generationengerechtig-
keit, Integration und Vielfalt, Junge Menschen und Familie
Beispiele
· Willkommenskultur besteht „Stresstest“, aber Skepsis
gegenüber Migration wächst.
www.bertelsmann-stiftung.de/willkommenskultur
· Kinderarmut in Deutschland wächst weiter – mit
Folgen fürs ganze Leben.
www.bertelsmann-stiftung.de/auswirkungen-kinderarmut
· Vielen Kommunen in NRW drohen gravierende Personal-
Engpässe angesichts der demographischen Entwicklung.
www.bertelsmann-stiftung.de/alterung-personal
Projekt 1996 bis heute – Reinhard Mohn hatte in den
USA die Idee der Bürgerstiftungen kennengelernt. Faszi-
niert von dieser Idee, initiierte und gründete er die Stadt
Stiftung Gütersloh als erste Bürgerstiftung Deutschlands.
Sie wurde zu einem Erfolgsmodell für die Gründung hun-
derter weiterer Bürgerstiftungen in der Bundesrepublik.
GESUNDHEIT AKTIVIEREN
Unser Gesundheitssystem muss auf neue Anforde-
rungen reagieren. Dazu braucht es kompetente
Bürger, eine konsequent am Bedarf ausgerichtete
Versorgung und stabile fi nanzielle Grundlagen.
Dafür setzen wir uns ein.
Schwerpunkte
Gesundheitskompetenz, Gesundheits-
versorgung, Pfl ege
Beispiele
· Der „Faktencheck Gesundheit" liefert regelmäßig Daten und Fakten zum Gesund-
heitswesen und zeigt beispielhaft strukturelle Defi zite und Lösungswege auf.
www.bertelsmann-stiftung.de/faktencheck-gesundheit
· Das Portal „Weisse Liste" will dazu beitragen, Transparenz über die Qualität von
Gesundheitsanbietern zu schaffen und den Wettbewerb um Qualität zu fördern.
Patienten sollen in die Lage versetzt werden, fundierte Wahlentscheidungen zu
treffen. www.bertelsmann-stiftung.de/weisse-liste
Projekt seit 1993 – Liz Mohn gründete 1993 die Stiftung
Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Ihr Ziel: Schlaganfälle zu
verhindern und den Folgen dieser Erkrankung entge-
genzutreten. Von Prävention und Gesundheitsförde-
rung über Notfall-Management und Akutversorgung
bis hin zu Rehabilitation und Nachsorge engagiert
sich die Stiftung in allen Bereichen.
BILDUNG VERBESSERN
Bildungssysteme sind nur dann gut, wenn sie leistungsfähig sind und zugleich allen faire
Chancen bieten. Wir engagieren uns für ein ganzheitliches Verständnis von Bildung,
das Teilhabe und individuelle Förderung unabhängig von persönlichen Voraussetzun-
gen sowie sozialer und ethnischer Herkunft ermöglicht.
Schwerpunkte
Frühkindliche Bildung, Schulbildung, Aus- und Weiterbildung
Beispiele
· Kita-Leitungskräfte haben zu wenig Zeit für ihre Führungsaufgaben. Für Pädagogik,
Personal, Budget und Elterngespräche fehlt ihnen durchschnittlich etwa die Hälfte der
eigentlich notwendigen Zeit. www.bertelsmann-stiftung.de/kita-leitung
· Deutschlands Schulsysteme: Bessere Chancen für Kinder und Jugendliche, aber
einige Baustellen bleiben. So hängt der schulische Erfolg noch immer sehr stark von
sozialer Herkunft ab. www.bertelsmann-stiftung.de/chancenspiegel
· Digitalisierung ist in den deutschen Hochschulen angekommen. Technisch sind sie
zwar gut ausgestattet. Doch das volle Potential digitaler Medien in der Lehre bleibt
oft ungenutzt. www.bertelsmann-stiftung.de/digitalisierung-uni
Projekt 1981 – Reinhard Mohn förderte an seiner ehemaligen
Schule, dem Evangelisch Stiftischen Gymnasium Gütersloh,
den Aufbau einer modellhaften Mediothek für die Schüler.
Projekt 1984 – Die neue Stadtbibliothek Gütersloh wurde
der Öffentlichkeit übergeben. Kundenorientierung und
Wirtschaftlichkeit gehören zu ihrem Erfolgsrezept.
KULTUR LEBEN
Kultur bildet die Basis menschlichen
Zusammenlebens. Unsere Projekte
nutzen das Potenzial der Musik und sind
der Chancengerechtigkeit, internationalen
Verständigung, Teilhabe und Toleranz sowie
der Persönlichkeits- und Karriereentwicklung
verpfl ichtet.
Schwerpunkte
Internationaler Gesangswettbewerb NEUE STIMMEN, Nachwuchsförderung,
Musikerziehung in Kita und Grundschulen, Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung
Beispiele
· Sprungbrett für eine Opernkarriere – Der internationale Gesangswettbewerb NEUE
STIMMEN und die Nachwuchsförderung der Bertelsmann Stiftung „Creating Careers"
www.bertelsmann-stiftung.de/neuestimmen
· Die Aktivitäten im Projekt "Musikalische Bildung" wollen die Teilhabe an kultureller
Bildung chancengerecht für alle Kinder und Jugendlichen ermöglichen und somit
deren Bildungs- und Teilhabechancen insgesamt verbessern.
www.bertelsmann-stiftung.de/musikalische-bildung
Projekt seit 1987 bis heute – Der von Liz Mohn initiierte
Wettbewerb „NEUE STIMMEN“ fand erstmals am 23.
und 24. Oktober 1987 in der Stadthalle Gütersloh statt.
29 Sänger aus 13 Nationen reisten an.
Den 1. Preis erhielt Nathalie Stutzmann, Frankreich.
Liz Mohn mit Opernsängerin und Welts
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www.bertelsmann-stiftung.de
„Ich habe getan,was mir entsprach.“
Reinhard Mohn, Stifter (1921–2009)
Der Leitgedanke, wonach Unternehmer auch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen
müssen, hat das Leben Reinhard Mohns geprägt. Er übernahm Verantwortung für das Fami-
lienunternehmen Bertelsmann, das er nach dem Krieg wieder aufbaute und das heute zur
Weltspitze der internationalen Medienunternehmen gehört. Seine Führungswerte basier-
ten auf Dezentralität und Delegation von Verantwortung, Partizipation und Kreativität des
Einzelnen. Reinhard Mohn blieb seiner Überzeugung treu, dass Eigentum verpflichtet. Ge-
meinsam mit seiner Frau Liz Mohn setzte er sich dafür ein, dass der „Leistungsbeitrag für die
Gesellschaft“ zu den Unternehmenszielen gehört.
Schon Anfang der neunziger Jahre hatte Mohn einen Großteil seiner Anteile an der dama-
ligen Bertelsmann AG an die 1977 errichtete Bertelsmann Stiftung übertragen. Die Stif-
tungsgründung trägt damit auch zur Kontinuität des Unternehmens bei. Reinhard Mohn
engagierte sich für die Gesellschaft und gründete die Bertelsmann Stiftung in der Über-
zeugung, dass die Gestaltung des demokratischen Zusammenlebens nicht nur Aufgabe des
Staates, sondern aller Bürger ist.
Gesellschaftliche Innovationen
Sein Wirken als Stifter war bei Reinhard Mohn geprägt durch seine Erfahrung aus dem Unter-
nehmen und der Wirtschaft. Als Unternehmer blickte er mit anderen Augen auf die Gesell-
schaft, den Staat und die Politik. Nach dem Vorbild der Wirtschaft sah er den Wettbewerb
auch als treibende Kraft für Kreativität und Motivation für den öffentlichen Sektor und viele
Bereiche der Gesellschaft. In Wettbewerb, Transparenz und Vergleichbarkeit sah er die Vor-
aussetzungen für die Entwicklung gesellschaftlicher Innovationen. Von wirtschaftlichen und
politischen Zwängen unabhängig, sollte die Bertelsmann Stiftung als „operativ“ arbeitende
Organisation auf der Basis selbstinitiierter Projekte gesellschaftliche Probleme analysieren
und nachhaltige Lösungsvorschläge entwickeln.
Reformideen
Seit mehr als vierzig Jahren arbeitet die Bertelsmann Stiftung an der von ihrem Stifter vor-
gegebenen Aufgabe, den gesellschaftlichen Wandel zum Wohle der Menschen zu gestalten,
die Soziale Marktwirtschaft weiterzuentwickeln und die Demokratie fortzuschreiben. Aus
den Stiftungsanfängen erwuchsen mehr als 1.000 Projekte, die Reformideen für die Gesell-
HERAUSGEBER
Bertelsmann Stiftung
Carl-Bertelsmann-Straße 256
33311 Gütersloh
VERANTWORTLICH
Katrin Wißen
REDAKTION
Volker Oetzel, Ulrike Osthus
KONZEPTION UND DESIGN
kopfstand, Bielefeld
ART DIRECTOR
Heike van Meegdenburg
LEKTORAT
Rudolf Jan Gajdacz
FOTOS
Kai Uwe Oesterhelweg, Jan Voth,
Thomas Kunsch, Arne Weychardt,
Hartmut Blume / Bertelsmann /,
Archiv Bertelsmann Stiftung,
plainpicture /Cultura /Monty
Rakusen, Foundersfoundation,
Getty Images / Maciej Laska,
Shutterstock/Roman Bodnarchuk,
Shutterstock / wavebreakmedia;
PantherMedia /Stefan Kunert,
OJO Images / Martin Barraud
Ein Bürgertag am Samstag, 16. SEPTEMBER 2017, rund um den Dreiecksplatz,
soll in diesem Jahr Vereinen, Stiftungen und Initiativen aus der Region die Möglichkeit
geben, sich im Herzen der Innenstadt zu präsentieren. Die Besucher erwarten zudem
ein Bühnenprogramm mit künstlerischen Highlights, Mitmachaktionen und kulinarische
Köstlichkeiten. „Ein Fest des Miteinanders soll das vielfältige Engagement der Bürgerinnen
und Bürger in Gütersloh zeigen“, so Brigitte Mohn, Vorstand der Bertelsmann Stiftung.
„Engagement und Handeln für das Gemeinwohl haben traditionell eine große Kraft in unserer Stadt. Zahlreiche
Menschen engagieren sich freiwillig mit Zeit, Ideen, Wissen und Geld. Diesem vielfältigen Engagement wollen
wir ein Gesicht geben “, sagt Henning Schulz, Bürgermeister der Stadt Gütersloh weiter. Gabriele Conert,
Vorsitzende des Vereins Michaeliswoche, ergänzt: „Der Bürgertag ist ein Tag, an dem man die Möglichkeit hat,
mit den vielen verschiedenen Vereinen in den Austausch zu kommen und festzustellen, wie breit die Palette
an Angeboten in unserer Stadt ist“.
schaft entwickelten. Die Ergebnisse haben die Teilhabe der Bürger am öffentlichen Leben
nachhaltig verbessert sowie in vielen gesellschaftlichen Bereichen die Transparenz erhöht
und Entscheidungsmöglichkeiten eröffnet.
Reinhard Mohn hat die große Bedeutung der Zivilgesellschaft für ein funktionierendes
Gemeinwesen und den Zusammenhalt einer Gesellschaft erkannt. Aus seiner Überzeu-
gung, dass der Staat nicht alles regeln kann, sondern Unternehmer und Bürger auch ihre
Beiträge leisten müssen, hat er sich für die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements
eingesetzt – unter anderem mit der Gründung der ersten Bürgerstiftung Deutschlands
1996 in seiner Heimatstadt Gütersloh.
Weitere Stiftungsgründungen
1989 errichtete Reinhard Mohn die Fundació Biblioteca d´Alcúdia „Can TORRÓ“, eine Biblio-
theksstiftung. Ziel der Stiftung war der Aufbau einer öffentlichen Bibliothek in der Gemeinde Al-
cudia auf Mallorca. 1995 gründete er die Fundación Bertelsmann in Barcelona, die sich zunächst
mit der Förderung der Lesekultur spanischer Jugendlicher und des Bibliothekswesens befasste.
Danach lag der Fokus auf bürgerschaftlichem Engagement. Heute widmet sich die Fundación im
Verbund mit Unternehmen, Verbänden und der Politik der Bekämpfung der Jugendarbeitslosig-
keit. Bereits 2006 errichtete er die Reinhard Mohn Stiftung, die 2009 ihre
operative Arbeit aufnahm und heute von seinem Sohn Christoph ge-
leitet wird. Die Reinhard Mohn Stiftung legt den Schwerpunkt ihrer
Arbeit auf den Bereich Bildung und verfolgt das Ziel, die Bildungs-
chancen von Kindern und Jugendlichen in Ostwestfalen-Lippe zu
verbessern, unabhängig von ihrer Herkunft oder sozialen Lage.
Auszeichnungen
Für seine Verdienste um das Stiftungswesen erhielt Reinhard
Mohn zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen:
Unter anderem verlieh ihm seine Heimatstadt Gütersloh 1981 die Ehren-
bürgerschaft. Gemeinsam mit seiner Frau Liz erhielt er 1996 den Europäischen Stifterpreis
der Fördergemeinschaft der Europäischen Wirtschaft. 1998 folgte die Verleihung des Großen
Bundesverdienstkreuzes mit Stern der Bundesrepublik Deutschland. Für seine Verdienste
um die spanische Gesellschaft erhielt er den Prinz-von-Asturien-Preis des spanischen Königs-
hauses sowie 1999 das spanische Großkreuz des Ordens für Zivilverdienste. In zahlreichen
Aufsätzen und Büchern stellte er seine unternehmerischen Prinzipien dar und befasste sich
mit Fragen der gesellschaftlichen Verantwortung und der geistigen Orientierung.
Reinhard Mohn verstarb am 3. Oktober 2009 in Gütersloh. Nach seinem Tod gründeten
die Universität Witten / Herdecke und die Bertelsmann Stiftung zu seinen Ehren 2010 das
Reinhard-Mohn-Institut für Unternehmensführung und Corporate Governance. Seit 2011
erinnert der Reinhard Mohn Preis an die Ziele und das Wirken von Reinhard Mohn.
ImpressumDer Bürgertag in Gütersloh – Ein Fest mit Vereinen, Initiativen, Stiftungen
BEGINN DES JUBILÄUMSJAHRS
„40 JAHRE BERTELSMANN STIFTUNG“
vom 14.3.2017 bis 13.3.2018
30 JAHRE „INTERNATIONALER GESANGS-
WETTBEWERB NEUE STIMMEN“
vom 7.10.2017 bis 14.10.2017
BÜRGERTAG – BERTELSMANN STIFTUNG
UND STADT GÜTERSLOH LADEN EIN
SALZBURGER TRILOG – ARTS –
ECONOMICS – POLITICS
vom 18.8.2017 bis 19.8.2017
VERLEIHUNG DES REINHARD MOHN
PREISES ZUM THEMA „SMART COUNTRY“
VERLEIHUNG DES JAKOB MUTH-PREISES
FÜR INKLUSIVE SCHULE
FESTAKT IM THEATER DER
STADT GÜTERSLOH
Termine im Jubiläumsjahr 2017
14.MÄR
18.AUG
3.MAI
16.SEP
21.JUN
7.OKT
29.JUN
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