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FOTO: PEREDNIANKINA/FOTOLIA
GRÜNEWELTJOURNAL
1 7 . J U N I 2 0 1 4
WELT
Wachgeküsst.EinSchlossparkerwachtausdem
Dornröschenschlaf
Die Pfingstrosendes Thronfolgers
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Tracht mit TattooVegane LederhosenSEITE 36
Reise zum „Bayern-Ei“Wandern durch BaumwipfelSEITE 22
AstrotourismusSternlicht-OasenSEITE 8
Aflenz/Steiermark: A1 Photovoltaik-Anlage
A1 Vorreiter beim Klimaschutz.
Regionale Lebensmittel kaufen, mitdem Fahrrad fahren, Strom sparen –immer mehr Menschen möchtenetwas gegen die CO2 Belastung tunund so dem globalen Klimawandelentgegenwirken. Was viele bislangnicht wussten: Telekommunikationspielt dabei eine große Rolle. Damitsich durch die zunehmende Digital-isierung aber der Energieeinsatz undder CO2 Ausstoß nicht erhöhen, giltes rechtzeitig zu handeln. Seit über10 Jahren setzt A1 Maßnahmen zurStabilisierung des Energieverbrauchsund hat ein eigenes Umweltmanage-mentsystem eingeführt. Mit Erfolg:
In den letzten beiden Jahren konnteder Energieverbrauch trotz steigenderDatenvolumina reduziert werden.Aber dem noch nicht genug: 2014wird A1 zum CO2 neutralen Netz.
Der Weg zum CO2 neutralen Netz.
Im Rahmen der Initiative „CO2 neu-trales Netz“ reduziert A1 alle durchden Netzbetrieb entstandenenEmissionen auf Null. Der wichtigsteSchritt dabei sind die Reduktiondes Strom- und Treibstoffbedarfs,der energieeffiziente Betrieb derRechenzentren und der Einsatzneuester Technologien. Da die Strom-produktion aus der Verbrennungfossiler Energieträger eine der größtenCO2 Emissionsquellen darstellt, setztA1 zusätzlich auf 100% Strom auserneuerbarer Energie. Und errichteteetwa bei der A1 Erdefunkstelle inAflenz einen Photovoltaikpark, derjährlich 90 Tonnen CO2 spart. Um dieverbleibenden 25% CO2 Emissionenauszugleichen, unterstützt A1 nati-onale und internationale Klimaschutz-projekte. Das führte dazu, dass A1vom TÜV SÜD als CO2 neutrales Netzbestätigt wurde.
Nachhaltig telefonieren, surfenund arbeiten.
A1 bietet seinen Kunden nicht nurbesten Empfang und höchste Internet-Geschwindigkeit, sondern auch zahl-reiche Produkte und Lösungen, diedie Umwelt entlasten. A1 BusinessKunden sparen mit Videokonferenzen,Home Office und mobilem Arbeitennicht nur Zeit, sondern reduzierenauch reisebedingte CO2 Emissionen.Die Housing und Hosting Lösungensowie das A1 Cloud Service werden inden A1 Rechenzentren klimaneutralbetrieben. Der Umbau von Telefon-zellen zu Stromtankstellen fördertE-Mobility. Auch Recycling fällt A1Kunden leicht: Defekte oder alteHandys können in allen A1 Shopsentsorgt werden. Um die Wieder-verwendung wertvoller Rohstoffeund die umweltgerechte Entsorgungkümmert sich A1. Für eine bessereZukunft mit dem besten Netz.
Mehr Infos auf A1.net/gruenesnetz
A1 ist Österreichs erstesCO2 neutrales Netz.Ab jetzt kann man auch klimafreundlich telefonieren, surfen und fernsehen. Denn alserster und einziger Kommunikationsanbieter in Österreich betreibt A1 sein Netz jetzt zu100% CO2 neutral. Ein klarer Beitrag zum globalen Klimaschutz.
CO2 neutrales Netz bestätigt vom TÜV SÜD Mai 2014
Entwicklung Stromverbrauch undDatenvolumen von A1
2004 2005 2006 2007
250.000
350.000
400.000
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Stromverbrauch Datenvolumen
DIENSTAG, 17. JUNI 2014
Impressum: Herausgeber und Chefredakteur: Dr. Helmut Brandstätter; Medieninhaber: KURIER Zeitungsverlag & Druckerei GesmbH, Muthgasse 28, 1190 Wien; Redaktion: Ingrid Greisenegger (gruenewelt@gmx.at); Redakti-onsassistentin: Elisabeth Plitzka; CvD: Gabriella Haller-Gallée; Fotoredaktion: Susanne Schoberberger; Layout: Beilagengrafik; Geschäftsführer: Mag. Thomas Kralinger, Dkfm. Mark Mickasch; Verleger: Mediaprint Zeitungs- & Zeit-schriftenverlagGesmbHCo.KG,Muthgasse2,1190Wien;Hersteller:MediaprintZeitungsdruckereiGesmbHCo.KG,Richard-Strauß-Straße23,1230Wien;Anzeigen:GuntherGeweßler,eMail:gunther.gewessler@kurieranzeigen.at.
Inhalt GRÜNE WELT JOURNAL 3
Im Garten des Thronfolgers Schloss Artstetten und seine Pfingstrosen .............. 04
Sternenhimmel Lichtverschmutzung stört den Blick aufs Firmament .................... 08
Von New York nach Schönbrunn Vorbild für die „City Farm“ .................................. 12
Fundstelle Blühende Taschen und Kupfergerät für den Garten ................................ 14
Dachgärten, alltagstauglich Für Selbstversorger und Stadtnomaden ................... 16
Kochstellen Die Avantgarde der Freiluftküchen ............................................................ 18
Humus für den Klimawandel Das Modell „Ökoregion Kaindorf“ ............................ 20
Attraktion „Bayern Ei“ Wandern durch Baumwipfel im Nationalpark .................... 22
Wenn der Holzwurm tickt Schätze retten ohne Gift .................................................... 24
Badehygiene „Geh dich brausen“, sagt Hans-Peter Hutter ....................................... 26
Garten der Apotheker Der „Chelsea Physic Garden“ in London .............................. 28
Grün im Blick Ziesel-Safari, Blümchensex und Kräuterwissen .................................. 30
Jagdsaison auf den Feind im Beet Mit Neem gegen Dickmaulrüssler .................... 32
Blackbox Gardening Gärtnern mit Überraschungseffekt ............................................ 33
Altes wird besser Upcycling für Möbel für Gästezimmer im Hotel .......................... 34
Vegane Lederhose Statt der Krachledernen Textilien mit Tattoo ............................ 36
Jugend forscht „Libellen-Safari“ am „Lehrteich Türkenschanzpark“........................... 38
1812
3820
26Zwischen Erdeund Himmel
FOTOS:
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DerSommerkommtundderDrang nach draußen. Wiewäre es mit einer „Libellen-Safari“ für die Kids („Jugendforscht“) an einem Lehrteichin einem Wiener Park odermit einer „Ziesel-Safari“ in
den Weinbergen Niederösterreichs? Einheißer Tipp ist auch ein Jagdausflug insFreie,direktvorderHaustür,umdortdenDickmaulrüssler zu erlegen, den Gott-seibeiunsdesHobbygärtnertums.
Man kann aber auch nach den Ster-nen sehen und wahre Wunder erleben.Dennes gibt sie noch, dieOrte, andenenes richtigNachtwird. Selbstverständlichist das längst nicht mehr. En Blick ausdemWeltraumaufdenGlobuszeigt,wiekünstliches Licht die Nacht zum Taggemacht hat. Nicht nur Megacitys wieSchanghai oder Tokyo strahlen, auch inEuropa hat man mit dem nächtlichen„Lichtfeuerwerk“ die helle Not. 90Prozentder frühermit freiemAugesicht-baren Sterne „verschwinden“. Überall?Nein, Großmugl ist anders. Die kleineSiedlung im Weinviertel ist eine„Sternenlicht-Oase“, ein Ort, an demman die Milchstraße noch in vollerPracht erleben kann. Großmugl lädt alsAusflugsziel zum Sternderlschauen ein,zum „Astrotourismus“.
Man sollte aber auch in die Ost-steiermark schauen. Dort geht es nichtum die Sterne, sondern um den ge-sunden Boden. „Humus ist der besteKlimaschützer“, sagen die Kaindorfer,weil er großeMengen CO2 binden kann.Was dort auf den Feldern wächst, istnicht Chinakohl, sondern „Klimakohl“.EinPionierproduktaufdemWegzueinerverantwortungsvollen Landwirtschaft.Zu fruchtbaren „Streit“gesprächen überdieses Themamöchte ich Sie jetzt schonfür den Herbst in die „City FarmSchönbrunn“ einladen. Sie werdenverständigt,wennSie sichper eMail, sie-heunten, registrieren lassen.
Ihre Ingrid Greisenegger
gruenewelt@gmx.at
DIENSTAG, 17. JUNI 2014 DIENSTAG, 17. JUNI 2014
4 GRÜNE WELT JOURNAL Gartengeschichte
Da soll noch einmal einerbehaupten, die Habsbur-ger seien nicht geerdet
gewesen. Jeder, so lautete dasFamilien-Gesetz, muss einHandwerk erlernen. KaiserFranzI.entschiedsichfürdener-digsten Beruf – die Gärtnerei.„DieFamilienannteihnBlumen-kaiser. Seit er den Park über-nommen hatte, war die ganzeAnlage wunderschön gepflegt“,erzähltAnitaHohenberg,dieUr-enkelin des Thronfolgers FranzFerdinand und meint damitden Park von Schloss Artstet-ten, dessen Geschicke sie seit30 Jahren leitet.
In den Wirren der beidenWeltkriege verwilderte derprächtige Garten immer mehr.Das will Fürstin Anita im Ge-denkjahr zum Ersten Weltkriegändern:DieParkanlagevonArt-stetten soll aus ihrem Dornrös-chenschlaf erwachen.
Schließlich handelt es sichum einen der wichtigsten histo-
Schloss Artstetten. De nGartenaus seinemDornröschenschlafweckenristischen Parks Österreichs. Ersteht mit 55 weiteren Gärtenauf der Bundesdenkmalschutz-Liste höchst schützenswerterAnlagen. Und seine GeschichteistmitvielenBerühmtheitenver-bunden: Kaiser Franz I., Erzher-zog Karl Ludwig oder Thronfol-ger Franz Ferdinand.
„Wir restaurieren jetzt dieMauern sowie Wege und be-pflanzen neu“, sagt Anita Ho-henberg.DerStarderAnlagesolldie Pfingstrosewerden.
GesternZurück zum Blumenkaiser:Franz I. übernahm die Anlage1824,undmanbegegnetihmge-nauwieseinerFrauCarolinaAu-gusta auf Schritt und Tritt,wenn man durch den Gartenschlendert:Indernachgeoman-tischen Richtlinien angelegtenKastanien-Allee etwa oder anden Springbrunnen, die wiederin Stand gesetzt werden sollen.Die Schlossherrin verrät, dassder hohe Herr persönlich HandimGartenanlegte.Manbeschäf-tigte aber auch Gärtner, diedurch sämtlicheGartenanlagenderHabsburger tourten.
Vier Jahrzehnte später – un-ter Erzherzog Karl Luwig – hiel-ten neun Gärtner die Anlage inSchuss. Der Erzherzog war esauch, der für Artstetten einenGartenplan erstellte. Ziel: Eingroßräumig gegliederter Parkmit Wegen, die Orientierungund Ordnung geben, sollte eswerden. Als begeisterterSchwimmer ließ Karl Ludwigauf einer Anhöhe des Parks so-gar einSchwimmbeckenerrich-ten, das auch als Löschteichdiente. Bade-Pavillon inklusive.
Als schließlich ErzherzogFranz Ferdinand die Anlage1889 übernahm, baute er sieals Sommer- und Wochenend-sitz aus. Er ließ eine repräsenta-tive Vorfahrt und eine Automo-
bilstraße sowie eine Garage er-richten. Und er erweiterte denGartennachNordostenhin.
Ihr Urgroßvater habe eineninnigen Bezug zu seinem Gar-ten gehabt, verrät AnitaHohen-berg: „Schon in seinem SchlossKonopiště in Tschechien hat ereineunglaublichtolleAnlagege-schaffen. In Artstetten, demSchlossseinerKindheit,bauteerdieursprünglichneunHektarzueinem englischen Park aus.“Weil er niemand war, der selbstdie Gartenschere in die Handnahm oder an verblühten Blät-tern herumzupfte, engagierteder Thronfolger den tschechi-schenGartenkünstlerJosefMol-nar, der nach den Vorstellun-genFranzFerdinandseinenmo-dernenGarten anlegen sollte.
Im Februar 1914, nur vierMonate, ehe der Thronfolgerund seine Frau dem Attentat inSarajewo zumOpfer fallen soll-ten, legte Molnar einen Vor-schlag zur Umgestaltung desParksvor:UnterschiedlicheGar-tenräumeaufverschiedenenNi-veaus sollten entstehen, Sicht-bezüge und beeindruckendeAusblicke in die umgebendefreie Landschaft inklusive.Nutz-, Obstgarten, Kastanien-Promenade, Steingarten, Fasa-nerien, Terrassen und ein Was-serbassin mit Grotte sowie einGartenpavillon komplettiertendieAnlage.
Die Höhenunterschiedewurden durch Mauern undTreppen überwunden, das Mit-telparterre mit Rosen ge-schmückt und mit Taxus- undThujenpyramidendekoriert,diedie Symmetrie der Anlage her-vorhoben. Die kiesbedeckten,regelmäßigen Wege teilen dieAnlage in Rasen- und mit Som-merblumenbepflanzteBlumen-beete.
Das neue Jahrhundertbrachte erst die Enteignung der
Schloss Artstettenrajevo einem fanatisierten Ju-gendlichenzumOpfer fielen.
Info Das Erzherzog-Franz-Fer-dinand-Museum ist täglichvon 9 bis 17.30 Uhr geöffnet.Die Sonderausstellung 2014trägtdenTitel„Regieren&Ver-lieren: Kaiser Karl – Eine Her-ausforderung zum Frieden“.Der Schlosspark kann täglichzwischen9und13Uhrbesich-tigtwerden.Eintritt 11 Euro (Museum, Son-derausstellung, Gruft und Park)
www.schloss-artstetten.at
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1268 erstmals urkundlich er-wähntund imKerneinRenais-sance-Bau aus dem 16. Jahr-hundert,blicktSchlossArtstet-ten als Familiensitz und Som-merresidenz der Habsburgerauf eine wechselvolle Ge-schichte zurück.Heute ist dortdas Erzherzog-Franz-Fer-dinand-Museum unterge-bracht.
Die zum Schloss gehören-de Gruft dient als letzte Ruhe-stätte für Thronfolger Erzher-zogFranzFerdinandundseineFrau,SophieHerzoginvonHo-henberg, die beide 1914 in Sa-
Schloss Artstetten,einst Sommer-
residenz desThronfolgers FranzFerdinand (hier bei
einer Garten-schau), ist
umgeben voneinem historisch
gewachsenen Park
Die Pfingstrose solldas Markenzeichen
von SchlossArtstetten werden
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6 GRÜNE WELT JOURNAL GartengeschichteFO
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Anlage durch die Nazis, nachdem Zweiten Weltkrieg dieRückgabeandieFamilieHohen-bergundschließlicheineschlei-chendeVerwilderung.
Unddas,obwohlbeideGroß-mütter der aktuellen Schloss-herrin „sehr, sehr gescheite Bo-tanikerinnen waren.“ DamalshattemanaberwohlandereSor-gen, als den historischen Gar-ten zu pflegen. Hohenberg:„MeineGroßmutter väterlicher-seits saß wirklich im Beet undhielt den Gemüsegarten hieram Laufen, während ihr MannimKZwar.“
HeuteReste des ehemaligen Parkssindabernochvorhanden,man-che sind im Wald verschwun-den oder ganz verloren. FranzPraskac jedenfalls schwärmttrotzdemvomGartenimArtstet-ten: „Schöner, alter Baumbe-stand, wunderbare Urwald-Mammutbäume,diegrößtechi-nesische Sichel-Tanne, die ichje gesehen habe. Teils stammensie aus der Zeit des Thronfol-gers Franz Ferdinand“, sagt er.Und er kennt sich wirklich aus:„Sein Schwieger-Großvater warGärtner sowie Rosenzüchter inKlosterneuburg. Franz Ferdi-
nandstandinregemKontaktmitihmund bezog sämtlicheRosenfür all seine Gärten bei Pras-kac“, erzählt Anita Hohenbergund kauft –wie ihr Urgroßvater– sämtliche Pflanzen beim re-nommiertenTullnerGärtner.
Apropos: „Die Pfingstrosenblühen“, sagt Praskac und er-wähnt es nicht von ungefähr:„VoreinigenJahrenkamdieIdeeauf, eine Blume für Schloss Art-stetten zu kreieren.“ Die Wahlfiel auf die Pfingstrose, weil sieselbst in dieser Höhenlagesehr gut gedeiht. Im Vorjahrhat er gemeinsam mit AnitaHohenbergdenGartenbegan-gen und Vorschläge gemacht,welchePflanzemanwoversu-chen könnte. „Dann habenwir einen Plan gemacht, umder Pfingstrose noch mehrRaum zu geben.“ Heute freutsich die Schlossherrin über einbeachtliches Pfingstrosen-Sor-timent von50bis 70Sorten.
„Es gibt viele Wildformenund Tausende kultivierte“, er-läutertderGarten-Experte.„Ur-sprünglich kamen die meistenwohlausdemvorderasiatischenRaum.Esgibtaberaucheinehei-mische Art. Sie gedeiht bis indieSüdtirolerAlpenhinauf“, er-gänzt Praskac.
MorgenObwohl Schloss Artstetten seitder Eröffnung des Franz-Ferdi-nand-Museum 1982 touristischgenutzt wird, ist die wertvolleGartenanlage weitgehend un-bekannt geblieben. Jetzt gehtdie Schlossherrin daran, „sichdurchzuschneiden“, wie siesagt: Mittels eines Parkpflege-Plans wird das zusammenhän-gendeKonzeptdesGartenswie-
derherausgearbeitet–damitdieBesucher einen Eindruck be-kommen,wiedas ländlich-herr-schaftliche Lebens des 19. Jahr-hunderts ablief.
Doch das braucht seine Zeit,sagt Anita Hohenberg: „EineMauer lässt sich schneller auf-bauen, ein Garten wächst lang-sam. Besonders, wenn man diehistorischenBezügerespektiert.“
– SUSANNE MAUTHNER-WEBER
Schlossherrin Anita Hohenberg hat begonnen, sich durch den verwilderten Garten zu schneiden. Das Park-Konzept beruht auf Plänen aus dem 19. Jh.
Kaiser Franz I. (li.) wurde in derFamilie „Blumenkaiser“
genannt: Er war gelernterGärtner und legte gerne
selbst Hand an
Der tschechische Garten-künstler Josef Molnar bauteden englischen Park aus (re.)
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DIENSTAG, 17. JUNI 2014 DIENSTAG, 17. JUNI 2014
8 GRÜNE WELT JOURNAL Umwelt
Immer schon war die Dunkel-heit ein Teil des Lebens. Jetzthat das Schwarz der Nacht
kaum mehr eine Chance, sobalddie Sonne untergeht, gehen dieLichter an. Zu viele. Die Kinderder 24-Stunden-Gesellschaftkennen keine Milchstraßemehr.
Die orangefarbenen Licht-glocken über den Städten flutenweit hinaus ins Umland undauch in der Landschaft hat bei-spielsweise die Beleuchtung vonBergstationen die Nacht vertrie-ben. In den Westalpen trübt die
Letzte Gucklöcherzum SternenhimmelLichtverschmutzung. Kunstlicht lässtMondundSterneverblassen.NuranwenigenOrtenwirdesnoch richtigNacht
SpiegelungdesLichts ausderPo-Ebene den Blick hinein ins Uni-versum.
„Lichtverschmutzung“ nen-nen Experten dieses Phänomen,das den Sternenhimmel für denBetrachter verblassen lässt. AufSatellitenbildern der NASA er-kennt man die Lichtkonzentrati-on in den Industrieländern undden Megastädten, unter diesensindSchanghai,TokyoundDubaiunrühmliche Spitze. Die größteLichtkonzentration hat Europaaufzuweisen und das nicht nur
Weinviertel beherbergt nichtnur ein 18 Meter hohes Hügel-grabausderälterenEisenzeitunddashochgelobteGasthaus„Schil-linger“ mit seinem Gulasch undSchweinsbraten, fleischfrei, aufvegane Art. Großmugl gilt auchals eines der wenigen verbliebe-nenGucklöcher zumUniversum.
Günther Wuchterl, der inter-national renommierte Astronomund Leiter der Kuffner Sternwar-te in Wien, gerät ins Schwär-men,wenn er von „Großmugl ander Milchstraße“ spricht: „Man
spürt die Unendlichkeit, mankann richtig ins All hinausrei-chen,man ertrinkt in lauter Ster-nen.“ Gemeinsam mit Bürger-meister Karl Lehner und KarlSchillinger, dem GastronomenundHobby-Astronomen vor Ort,will er bewirken, dass das„schwarze Loch“ als „SternlichtOase“ von derUNESCOalsWelt-kulturerbe anerkannt wird. Da-für stehen die Sterne, im wahrs-ten Sinn desWortes, keineswegsschlecht, 2018 könnte es so weitsein. ,
in den Städten. Ein Quadratkilo-meter holländischer Tomatenge-wächshäuser soll nachts übervierzig Mal heller strahlen als ei-ne vergleichbare Fläche in Man-hattan und über 200-mal mehralseingleichgroßesArealimZen-trumvonBerlin.
Das Lichtfeuerwerk bewirkt,dass 90 Prozent der früher mitfreiem Auge wahrnehmbarenSterne „verschwinden“. Es kön-nen auch astronomische Phäno-mene wie Sternschnuppen undleuchtende Kometen nur noch
fernab der Lichtglocken um dieStädte beobachtetwerden.
Sternlicht-0asenPunktuellgibtessienoch,dieun-berührten Nachtlandschaften.Von der Hohen Dirn aus, in derNationalpark-Kalkalpen-Region,sind Tausende Sterne sichtbar,die vielen Milliarden Sterne desMilchstraßenbandes erscheinenineinerHelligkeitwiesonstnurinWüstengegenden oder den Ber-gen Chiles. Oder wie in Groß-mugl. Der 1900-Seelen-Ort imFO
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Die Lichtglockeüber Innsbruck
lässt die Sternenprachtnur noch erahnen
Astrotourismus:Sterngucker in Großmugl
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10 GRÜNE WELT JOURNAL Umwelt
SternhimmeltourismusSchon jetzt setzt Großmugl mitseinem ausgeschilderten „Ster-nenweg“ auf einen Astrotouris-mus. Vom „Schillinger“ führtein dunkler Hohlweg hinauf aufdie Anhöhe des Leebergs. Obenangekommen, auf der „Glüh-würmchenwiese“, die mit Liege-stühlen bestückt werden soll,kannman das Farben-und Licht-spiel der fortschreitenden Däm-merung genießen.
Das „Sternenrast“-Bankerlneben dem Hügelgrab ist dannder ideale BeobachtungsplatzfürdasErlebnisdesvollenNacht-himmels.Ein360-Grad-Horizonttut sich vor dem Betrachter auf.Sternbild um Sternbild tritt im-mer deutlicher hervor. Und end-lich hat auch der Superstar desAbends seinen großen Auftritt –das Prachtexemplar einer Milch-straße.
Das exzellente Sternguckenist einer dafür besonders günsti-gen Topografie zu verdanken, inForm einer Hügelkette, die dieLichtglocke über Wien, das nur70kmentferntliegt,komplettab-deckt.
LichtverschmutzungGroßmuglhatseineOrtsbeleuch-tung mit sternenfreundlichemDämmerlicht auf den neuestenStand gebracht, bei der Kirchegeht um 22 Uhr das Licht ausund die Bewohner werden imUmgang mit der Helligkeit bera-ten. Praktische Hinweise bei derAuswahl von Lampen (Streulichtwird knapp gehalten und nur nach un-ten gerichtet) und von Leuchtmit-telnhabendieTirolerUmweltan-waltschaft, die Tiroler Landes-museen mit Partnern, zum Bei-spiel der Wiener Umweltanwalt-schaft, in einer Broschürezusammengestellt. Denn dasThema der Lichtverschmutzungwird immer brisanter. Der Licht-smog wächst jährlich. Das hatnichtnurnegativeAuswirkungenauf den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen, mitFolgen für die Gesundheit. Auchnachtaktive Tiere und Pflanzennehmen Schaden, bis hin zumAussterben vonArten.
Längst geht es um viel mehrals die Bewahrung des schönenKulturerbes des „Sternderl-schauens“.
Was uns der Lichtsmog kostetMillionen Euro und 58.500TonnenCO2.– Lichterketten, leuchtendeSchneemänner, Funkelsterne&Coverbrauchen indenweni-genWochen vor Weihnachtenso viel Strom wie mehr als10.000 österreichische Haus-halte ineinemganzenJahr.– Übrigens: Mehr Licht in denStädten trägt nachweislichnicht dazu bei, dass die Krimi-nalitätsrate sinkt, der Menschfühlt sich sich jedoch sicherer.
Literaturtipp: www.hellenot.org
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– In Österreich benötigt dieBeleuchtung 19 Prozent desElektrizitätsverbrauchs, in dereuropäischenUnion sindes16Prozent.– Optimierte Beleuchtung(energieeffizienter und geringereStreustrahlung) spart Strom, kos-tet weniger und ist durch dengeringeren Kohlendioxidaus-stoßklimafreundlicher.– InÖsterreichkönntendurcheffiziente Straßenbeleuch-tung 300 Millionen Kilowatt-stunden Strompro Jahr einge-spart werden, das sind ca. 45
Braunes Langohr und Wiener Nachtpfauenauge: Irritiert durch die helle Nacht. Im Einsatz für die „Sternlicht-Oase“ Großmugl: Schillinger, Lehner, Wuchterl
Die USA bei Nachtvom Weltraum aus
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DIENSTAG, 17. JUNI 2014 DIENSTAG, 17. JUNI 2014
12 GRÜNE WELT JOURNAL City Farm
Seit fast hundert Jahrenspielt sich im BotanischenGartenvonBrooklynanei-
nem Samstag im späten Aprildas gleiche eindrucksvolleSchauspiel ab. Samenpaketewerden in Kinderhände ge-drückt, dann setzt eine GruppeFünfjähriger Samen in die vor-bereitetenBeete.Siewissen,wiedas geht. Denn schon Wochenzuvor hat man sie im „Kinder-Garten“ mit den Grundregelndes Gärtnerns vertraut ge-macht.
Nach sechs Wochen kanndann geerntet werden, aller-dings zuerst nur ausschließlichRadieschen,danaturgemäßSa-lat undParadeiser noch auf sichwarten lassen.Man kann davonausgehen, dass dann ImSchnittjedesKind73Stückderselbstan-gebautenRadieschennachHau-se trägt. Demnach wurden imLaufe des Bestehens des „Child-ren’s Garden“ Brooklyn und be-nachbarte Stadtteile von NewYorkmitüberzweiMillionenderknackigen rotenKnollen gleich-samgeflutet.
Der Radieschen-Tsunami macht dieKinder stolz undglücklich. Elternbleibt die schwieri-
Schönbrunn trifft New YorkJunior City Farmer. InBrooklynentstandderältesteKinder-GartenderWelt. LisaReckhatdie IdeenachWiengeholt
ge Aufgabe, den Speisezetteldarauf einzustellen.
In den frühen Jahrzehntendes 20. Jahrhundert befand sichNew York in einem gesellschaft-lichen Umbruch. Durch die Be-völkerungsexplosion und diedamit verbundene dichtere Ver-bauung, wurden die Menschenin zuvor ländlichen Stadtteilenwie Brooklyn im wahrsten Sinndes Wortes entwurzelt. Mitdem Zugang zu Land und Bo-denverlorensiezugleichdenBe-zug zudenNahrungsmitteln.
Das war der HintergrundvordemEllenEddyShaw,diealsLehrerin in Brooklyn arbeitete,im Jahr 1914 auf dem Geländedes „Brooklyn Botanic Garden“,derbishernurwissenschaftlicheAufgaben vertrat, einen „Child-ren’s Garden“ einrichten woll-te.DasgelangmitderartigemEr-folg, dass er kontinuierlich bisheute inBetrieb geblieben ist.
Kinder erhalten Gelegen-heit – gegen erstaunlich hoheGebühren, die aber durch Sti-
pendien kompensiert wer-den können – in eige-
nen Beeten Gemüseanzubauen, zu ko-
chen und zufeiern. Einangren-
zendes Gelände steht ihnen als„Entdeckungsgarten“zurVerfü-gung.
„DassjeweilszweiKinderge-meinsam ein Beet betreuen“,sagt die Gartenpädagogin LisaReck, „fördertdiegesellschaftli-che Integration und die Fähig-keit zur Zusammenarbeit.“ Da-zukommt,dassJugendliche,dieihre Kindheit im „Children’sGarden“ verbringen konnten,als Betreuer der Jüngeren einewichtige Vermittlerfunktioneinnehmen.
Lisa Reck, die mit einemFulbright-Stipendium einMasterstudium an der NewYork Universität absolvierte,fand in dieser Zeit auchGele-genheit, im Kinder-Gartendes „Brooklyn Botanic Gar-den“ Erfahrungen zu sam-meln. Sie habendannzur er-folgeichen Gründung der„City Farm Schönbrunn“beigetragen. Diese steht al-lerdings nicht nur „JuniorCity Farmern“, sondernauch Erwachsenen, die ur-banes Gärtnern lernenoder sich fortbilden wol-len, offen.
Die „City Farm Schön-brunn“ liegt auf dem Geländedes „Lehr-und Forschungszen-trums für Gartenbau Schön-brunn“ auf historischem Bo-den,nämlichdort,woschonKai-serin Sisis Kühe grasten. Erst2011 vom GemüseexpertenWolfgang Palme und der Gar-tenpädagoginLisaReckgegrün-det, haben schon TausendeMenschen, Kinder und Erwach-sene,dasAngebot,sichalsStadt-gärtner zu versuchen, wahrge-nommen.
Allein im Vorjahr registrier-te man 4000 Besuche, Tendenzsteigend.
DIENSTAG, 17. JUNI 2014 DIENSTAG, 17. JUNI 2014
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Jetztgibtesauchaufder„CityFarm Schönbrunn“ nebenBeeten,Streuobstwiesenundeinem Insektenhotel einenaturnaheBlumenwiese.
Sie besteht aus zahlrei-chen Blumen, Kräutern,Kleearten und aus für Natur-wiesen typischen Gräsern.DieSamenpackung„Schmet-terlingsBlumenwiese“gibtesbei „bellaflora“ , dem Haupt-partnerderCityFarm.
Auf der „City Farm Schön-brunn“ lernenKinderundEr-wachsenewieman sein eige-nesökologischesGemüsean-baut. Im Zentrum stehen Ra-ritäten,wiederentdecktealteSorten und Innovationen.Hierkannmanaberauchsei-nenGeburtstag feiern,Semi-nareundKonferenzenabhal-ten.– Spezielles Junior-ProgrammSchul-und Kindergartenkin-derwerdenineigenenBeeteneinSchuljahr lang indieWeltdesGärtnerns eingeführt. 45Euro pro Kind im Semester.Pädagoginnen sollten sichrasch für Herbstplätze mel-den.– Die nächsten Veranstaltungen– 27. Juni, 15 bis 17.30 Jun-ges Gemüse-Babybrei undCo,45Euro– 2. Juli, 9 bis 11.30, Gemü-segarten Kunterbunt für Kin-der,kostenlos– 9. Juli, 16.30 bis 19, Wun-derkräuter,35Euro– Info CityFarmSchönbrunn,Seckendorff-Gudent-Weg 6,1130Wien.www.cityfarm.at– Anmeldungeninfo@cityfarm.at
Junior City Farmertragen mit Stolz ihre
Gemüseernte nachHause. Heute gibtes Mangold
„BrooklynBotanic Gar-den“: schon seit100 Jahren gibtes hier JuniorCity Farmer
WolfgangPalme mitJunioren.US-Bot-schafterinAlexa Wes-ner, mitLisa Reck,zu Besuch
14 GRÜNE WELT JOURNAL Grünes Brett
FundstelleAllerlei im Sommer. Nützliches,NachhaltigesundKultiges. FürdieGesundheit, dasmodischeOutfit,denGartenunddasHaustier
Kultgerät für den GartenGartenwerkzeug aus Kupfer leistet nicht nur gegen-über dem handelsüblichen aus Eisen wenigerReibungswiderstand und erleichtert dadurch dieArbeit. Die winzigen Mengen des Metalls, diedurch Abrieb in den Boden gelangen, sollendiesen auch fruchtbarer machen. Das Werkzeuggilt als unverwüstlich, ist aber teuer und wirdvon einem kleinen Unternehmen inBad Ischl vertrieben.www.pksbronze.com
Für unterwegsSie bestehen aus Nacktgerste, Sand-dorn und Zitronenthymian. Aus Dinkel,Hanf, Marillen und Weinbeeren. Aus Ein-korn mit Himbeeren und Holunderblü-ten. Wer die Fruchtriegel vom Meier-hof in St. Bernhard kauft, unterstützt zu-gleich Artenschutzprojekte zugunstenvon Urforelle, Großtrappe oder Dunk-ler Biene. www.shop.meierhof.at
Alles wie damals, BabyStrohhalme dürfen jetzt wieder aus echtem Strohsein und nicht Trinkhalme aus Plastik, die auf Basisvon Erdöl erzeugt werden. Ein deutsches Unter-nehmen will mit einem Strohhalm aus Roggen, di-rekt vom Bioacker, gegen die Flut der Plastikstängelankämpfen und Stroh, das nach der Ernte als landwirt-schaftliches Abfallprodukt liegen bleibt, noch einmalnutzbar machen.www.bio-strohhalme.com
Vergissmeinnicht im AutoHunde gehören im Sommer nicht insAuto, erinnert der „Wiener Tierschutz-verein“ und stellt für eine Aufklä-rungsaktion Plakate undInformationskarten mit dem„Hund im Backofen“ kostenloszur Verfügung. Sie sollen in
Geschäftslokalen, im Büro und in Schulenmöglichst viele Leute erreichen.Gratis bestellen bei: hercsuth@wr-tierschutzverein.org
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Der kleinste Garten istein Topf. Eine Nummer größer ist dieTragetasche. Der „Gomes Vivit Bag“
gilt als weltweit erstes begrünbares Modeacces-soire. Die blühende Tasche muss bewässert undgedüngt werden, was laut Hersteller aber keinProblem darstellt. Ein blühendes Kleid befindetsich im Entwicklungsstadium.office@raintime.at
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Schon ab 20 Grad Außentemperatur droht der Tod!Denn das Innere eines Autos kann sich bei steigenden Temperaturen schnell auf über 50Grad aufheizen! Leider werden auch diesen Sommer wieder viele Hunde durch Hitzschlagqualvoll im Auto sterben.
Lassen Sie es nicht so weit kommen! Helfen Sie mit, andere Hundehalter zu informieren.Fragen Sie nach unseren kostenlosen Aufklärungskarten oder bestellen Sie diese zumVerteilen. Vielleicht retten Sie so ein Tierleben. Tierschutz geht uns alle an!
Wiener Tierschutzverein in Kooperation mit TASSO e.V / Triesterstr. 8 / 2331 Vösendorf / Telefon + 43 (1) 699 24 50-0 / www.wr-tierschutzverein.orgFür die Zusendung von Foldern bzw. Plakaten rufen Sie uns bitte an: +43 (0) 699 1660 40 30 oder schreiben Sie an: hercsuth@wr-tierschutzverein.org
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DIENSTAG, 17. JUNI 2014 DIENSTAG, 17. JUNI 2014
16 GRÜNE WELT JOURNAL Dachgärten
Alltag in derLuxusklasseNeuer Nutzwert. Dachgärten sindheuteFreiräume fürKindbisHuhn.KarottenverdrängendenSwimmingpool
City FarmingNew York
Reisegarten FamiliengartenSelbstversorgergarten
New York hat grün aufgerüstet. Auf denkostbaren Dachflächen gibt es Poolsund Gastronomie für eine betuchteKlientel, zunehmend schaffen es aberauch Normalverbraucher bis ganz nachoben und bauen zwischen Himmel undErde gemeinsam Gemüse an.Starfotograf Alex McLean zeigt in„Über den Dächern von New York“(Schirmer/Mosel) die Megacity ausder Vogelperspektive, auch die „CityFarmen“. Das „Stadtgärtnern“ hatvon hier seinen Ausgang genommen,interessante alltagstaugliche Nutzun-gen können sich aber auch bei uns se-hen lassen.
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„Luftgärten“nanntederArchi-tekt Le Corbusier Nutzflächenauf den Dächern, die allen Be-wohnern zur Verfügung ste-hen, sie sollten Ersatz sein fürdie durch das Haus verbauteBodenfläche. Heute geht derTrend zu Gemeinschaftsgär-ten, in denen Gemüse ange-bautwird, fürdieSelbstversor-gung, aber auch für den Ver-kauf. Die flächengrößten die-ser Gärten auf Hochhausdä-chern sind die der„Brooklyn GrangeRooftop Farm“, mitGemüse- undObst-anlagen, Bienen-und Hühnerzucht.In der Grünoasekannmanaber auchFitnesskurse bu-
chen und Fes-te feiern.
DadieHausbesitzerindieZustimmungnurfür eine befristeteNutzung gegeben hatte,wurde ein mobiler Dachgarten erfunden.In der Tat hat die einfache KonstruktionausFichtenholz,dieanderHauswandauf-
gehängt ist, eine Übersiedlung bereitsüberstanden.DerGartenistmitTopfpflan-zen bestückt, die sich beim Wohnungs-wechsel ins neue Quartier leicht transpor-tieren lassen.GeraldNavara,Wien.
Windig, heißund trocken ist dasKlimaaufdemDachinderStadt.DieGartengestaltervon„Weidlfein“habendurchdengezieltenEinsatz vonPflanzen,wiemansie sonst anTrockenstandorten oder immediterranen
Raum findet, einen bunt blühenden, duf-tenden, pflegeleichten Freiraum für eineWienerFamiliegeschaffen.BishinzurLie-ge, die mit Rasen im Laufmeter bezogenwurde.www.weidlfein.com
Stadt trifft Land im fünften Stock. Einejunge Familie hat mitten in Wien einenDachausbau inmodernemStil, aber kon-sequent nachökologischenKriterien aus-geführt. Auf den Terrassen wurden viel-
fältigeNutzgärtenundeineBlumenwieseangelegt.NachdenMethodenderPerma-kultur, noch energieeffizienter als Bio,werden Gemüse, Beeren und Kräuter an-gebaut.willkommen@wienerzimmer.at
DIENSTAG, 17. JUNI 2014
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Erfahren Sie mehr über die Viola und die Gemüsevielfalt,die Frau Steinhart und die über 100 Gärtnerfamilien derLGV-Frischgemüse für Sie saisonal anbauen. www.lgv.at
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18 GRÜNE WELT JOURNAL Küchen im Freien
Feuer machen, Würstel auf-gespießt und übers Feuergehalten. Nostalgiker lie-
bendieseArtderSpeisenzuberei-tung. Anders die Freiluft-Koch-Avantgarde. Ihre Gerätschaftenreichen von Solargrillern bis zuDesignerküchenblöcken.
Das Prinzip von Solargrillernist einfach. Man fängt Sonnen-energie mittels eines Parabol-spiegels ein und leitet sie zu ei-ner schwarzen Pfanne. Wasserbeginnt bereits nach 15Minutenzu kochen, Gemüse und Fleischbrauchen je nach Dicke. Schnel-ler als kochen kann ein Solargril-ler entflammbares Material inBrand setzen. Daher sollte manihn nach Gebrauch immer abde-cken. Vorteilhaft ist auch, dasskreativeMenscheneinderartigesGerät schnell selbst herstellenkönnen.NachteildieserVariante:Nach Sonnenuntergang gehtnichts mehr. Dagegen helfen Ge-räte mit Stromanschluss. Etwader Solargriller von JosefWarm-uth. Mit diesem Gerät lässt sichgrillen, kochen und backen. Ha-logenlicht, aus der Steckdose ge-
Sommerlich.KreativeundumweltschonendeKochstellenunter freiemHimmel
speist, sorgt wetterunabhängigfür Energie.
Leicht zu bedienen, aberschwer sind diemeisten Sonnen-kocher. Ein Umstand, den dieWiener Fabian Massiczek undClemens Lehner ändern wollen.ZielderengagiertenTechnikeristes, Designerstücke von Leichtig-keit und Mobilität zu konstruie-ren. Prototypen ihrer aufblasba-ren Solargriller wurden bereitserfolgreich getestet. Die Markt-reifewird für 2015 anvisiert.
NahezualleKüchenherstellerbieten auch Outdoor-VariantenihrerKüchenblöckean.DasSpek-trum reicht von simplen Koch-
platten bis zu Kochmodulen mitGrillern, Dämpfern, Backroh-ren,Ablageflächen,Schneidbret-tern und Abwäschen. Design-Liebhaber sind beiMaciej Chma-ra und Ania Rosinke richtig. Dasin Wien lebende Paar kocht sichmit dem Projekt „Mobile Gast-freundschaft“ um die Welt: VonNewYorkbisBarcelonafahrensiemit ihrer Küche vor und kochenauf öffentlichen Plätzen, mit Pu-blikum. IhreZielgruppesind teil-zeitnomadisierende Städter, dieaucheinmalgernimParkkochen,sowie Menschen mit Zugang zuTerrassen, Balkonen und Gär-ten. Ihre OutdoorkochstellenwerdenfürdiejeweiligenBedürf-nissemaßgeschneidert.
Angesichts neuer Garmetho-den im Außenraum scheint derklassische Holzkohlegrill vomAussterben bedroht. So weit istes noch nicht, und er ist ohnehinbesser als sein Ruf. Sobald mannämlich einige Regeln beachtet,kannman diese romantische Va-riante auch ohne gesundheitlichSchaden zu nehmen genießen.Sabine Seidl von der Umweltbe- FO
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ratung Wien rät zu Grilltassen,denn wenn Fett in die glühendeHolzkohletropft,könnensichpo-lyzyklische aromatische Kohlen-wasserstoffe (PAK) bilden, die inVerdacht stehen, krebserregendzu sein. Vor allem im Rauch, dersichauchamGrillgutablagert, istdie Konzentration an PAKhoch –deshalb besser nicht inhalieren.Eine Leitkomponente von PAKist Benzo[a]pyren. In einem KiloGrillfleisch können 5,8 bis 8 Mi-krogramm enthalten sein, dasentspricht etwa dem Qualm vongut 600 Zigaretten. PAK-RaucherkenntmananseinerbläulichenFarbe.HAA (heterozyklische Aroma-tische Amine)sinddaszweite„Grill-gift“. Es entsteht bei sehr großerHitze. Verkohlte Stellen sollteman daher immer wegschnei-den, egal ob man sie auf Gemü-se, Fleisch oder Fisch produzierthat. Die Devise lautet: Nichts an-brennen lassen. – H. HORNY
www.chmararosinke.comwww.sundandice.dewww.sunsausage.comwww.woodlight.at
Ein Trend, der schmeckt
Der Freiluft-Koch-Avantgardist Maciej Chmara bei der Arbeit (links).Kaffeekochen auf einem klassischen Solarkocher
An einem aufblasbaren Solarkochertüfteln Massiczek & Lehner
DIENSTAG, 17. JUNI 2014 DIENSTAG, 17. JUNI 2014
20 GRÜNE WELT JOURNAL Gesunder Boden
Was ist nun das Beson-dere an einem China-kohl, wenn er auf
einmal „Klimakohl“ heißt undbei „Spar“ im Verkaufsregalliegt? Die Antwort: Es handeltsich immer noch um einen derursprünglich aus China stam-menden Gemüseköpfe, die ausder heimischen Küche nichtmehr wegzudenken sind, dochdieser zeichnet sich durchbesondere Herkunft und Pro-duktionsweise aus. Ein Pickerlauf der Verpackung mit derAufschrift „Humus. Ökoregion
Mehr HumusLandwirtschaft umstellen. DieÖkoregionKaindorf zeigt,wieesgeht
Kaindorf“ weist darauf hin.Durch denVerkauf vonGemüseund Obst, das diese Kenn-zeichnung trägt, wird ein Pilot-projekt unterstützt, an demsich seit 2007 sechsGemeindenin der oststeirischen Region umKaindorf, im Bezirk Hartberg,beteiligen. 200 Landwirte,darunter auch einige außerhalbder Region, sind auf fast 1000Hektar Anbaufläche unterwissenschaftlicher Begleitungder Universität für Bodenkulturin Wien und des Austrian Insti-tute of Technology (AIT) in Tulln
mit einem Experiment zu-gange,daszumZielhat,diegan-ze Region als Klimaschutz-Modell auszuweisen. Bis 2020will man eine CO2-neutraleKlimabilanz erreichen.
Das Herzstück dieses Vor-habens bildet der SchwerpunktLandwirtschaft und Humus-aufbau, denn „Humus ist derbesteKlimaschutz“,sagtderBio-loge Gerald Dunst, der Leiterdieses Arbeitskreises. Bis zu 50Tonnen klimaschädigendesCO2 kann ein einziger Hektarhumusreiches Ackerland proJahr binden. Zudem werdenBöden durch Humus frucht-barer, gesünder und ertrag-reicher.
FolgeschädenIn den letzten Jahrzehntenwurde allerdings weltweitkeineswegs humusaufbauend,sondern „humuszehrend“ ge-arbeitet, die Humusreservenwurden durch zu tiefe Boden-lockerung, durch Monokul-turen und vor allem durch Pes-tizide und synthetischen Han-
delsdünger deftig reduziert.„Kunstdünger“, sagt GeraldDunst, „bringt das biologischeGleichgewicht durcheinander.“Wenn die Pflanze ein Über-angebot an Stickstoff zur Ver-fügung hat, kann sie sich „über-fressen“. In der Folge investiertsie alle Kraft insWachstum undvernachlässigt den Aufbau desImmunsystems, das heißt, dasssie nach einemTurbowachstumzu schwächeln beginnt.
Dunst veranschaulicht auchdie Auswirkung von Pestizidenbeispielhaft. Das Pilzgift, dasman gegen die Braunfäule derParadeiser anwendet, machezwischen gutem und bösemPilz keinen Unterschied. Esgreife auch jene nützlichenBodenpilze an, mit denen diePflanzenwurzeln in Symbioseleben und die für den Humus-aufbau wichtig sind. „Deshalbkommenauchdort,wonichtBiogewirtschaftet wird, schon jetztimmer weniger synthetischeDüngemittel und Pestizide zumEinsatz“, erklärt Gerald Dunst,„weil die Bauern sehen, dass
ihneneingrößererHumusanteiletwas bringt“.
FolgekostenDie Reparaturkosten, die kon-ventionelle Landwirtschaft ver-ursacht, wurden bisher nochkaum kalkuliert. „Man gehtdavon aus, Luft, Wasser undBoden als gratis zu betrachtet“,sagtDunst,„undauchdiemone-tären Folgen des Humusabbauswerden nicht ernst genommen.Die hat aber dann in der Regeldie Gesamtgesellschaft zutragen.“
ModellregionDie Kaindorfer wollen zeigen,dassesauchandersgeht.AlleamHumusaufbau-Projekt Betei-ligten haben sich verpflichtet,innerhalb von zwei bis fünf Jah-ren den Humusgehalt ihresBodensum0,2Prozentanzurei-chern. Das entspricht einer ge-speicherten Menge von elf Ton-nen CO2 pro Hektar. EinzelneLandwirte haben auch schonviel mehr erreicht. Humusauf-baugeschiehtdurchUmstellung
der Bewirtschaftung auf Kom-postwirtschaft, Wintergrü-nung, Mischkultur und Frucht-folge auf den Feldern. Statt mitdem Pflug wird der Boden mitSchlitzsaatbearbeitet:Wasnachder Ernte stehen bleibt, wirdnur niedergewalzt, dann folgtgleich die neue Aussaat. Dennjeweniger der Bodenbearbeitetwird, desto stabiler bleibt derHumusgehalt.
Als Abgeltung des Mehrauf-wands,derdurchdieandereBe-wirtschaftung entsteht und fürden Dienst an der Umwelt, er-hält der „Humusbauer“ 30 Eu-ro pro eingesparter TonneCO2. Da kommen Summenvon mehreren TausendEuro zusammen,wie das Foto von
der Übergabe der Scheckszeigt. FinanziertwirddieAbgel-tung durch einen Zertifikats-handel mit regionalen umwelt-bewussten Betrieben, die damitihre Dienstleistungen oder Pro-dukte als CO2-neutral anbietenkönnen. Einen Klimaschutz-preis 2012 hat das derÖkoregi-on schon eingebracht.
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INTERNETwww.oekoregion-kaindorf.at
Fakten zu Biound Boden
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– Treibhausgase Der Bio-landbau spart nicht nurgroßeMengen an Treibhaus-gas-Emissionen ein, vorallem bindet sein hoherHumusanteil große Mengenvon CO2 im Boden. Würdenalle Ackerflächen Öster-reichsaufBioumgestelltwer-den, könnte jene Menge anCO2 eingespart werden, dieein Lkw bei etwa 31.200Äquatorumdrehungenfreisetzenwürde.– Bodenleben Der Regen-wurmistdasbekanntestederLebewesen, die für einengesunden Boden unabding-bar sind. Sein Kot, von dembiszu100TonnenproHektarim Jahr produziert werden,ist die Basis für einen krüme-ligen und stabilen Boden.Neben ihm sind aber nochUnmengen anderer unter-irdischer Lebewesen dafürtätig: Von einem HektarBodenernährensichbiszu25Tonnen lebender Organis-men, das entspricht einemGewichtvon30Kühen.Dieseim Verborgenen lebenden„Nutztiere“ gilt es durchBewirtschaftungsmaßnah-men zu „füttern“ und zufördern. Ihr größter Feind istdie Agrochemie: Pestizideund synthetische Düngergreifen störend in diesesnatürlicheSystemein.– Wasser Gesunder Bodenkann deutlich mehr Wasserspeichernals intensivbewirt-schafteteFlächen.Einfrucht-barer Bioboden saugt starkePlatzregen auf wie einSchwamm, bis zu 200 LiterWasser pro Quadratmeter.
Die flächenmäßigeAusdehnung desBiolandbaus ist somitgleichbedeutendmit aktivem Hoch-wasserschutz.
Quelle: FIBL Ös-terreich
Chinakohl fürden Klima-schutz. GeraldDunst (rechts)mit „Humus-bauer“ Christi-an Kirchsteiger
Prämie, diesich lohnt.„Humusbau-ern“ erhaltenpro eingespar-ter Tonne CO2
auf ihrenÄckern eineAbgeltung
raumsWaldmitseinenBäumen,Lichtungen und Totholzflächenineinerganzneuen,ungewöhn-lichenPerspektivesehenunder-leben. Info-Stationen zu Moo-sen, Insekten, Eichhörnchenund der Vogelwelt begleitenden Besucher vom Wurzelbe-reich bis hinauf in die sonst un-zugänglichenWipfel.
Das „Ei“, entwickelt von der„Erlebnis AKADEMIE“ in BadKötzting, hat sichbereits als ost-bayrischer Exportschlager eta-bliert.EinStandortinÖsterreichist imGespräch.
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INTERNETwww.baumwipfelpfad.by
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22 GRÜNE WELT JOURNAL Reisen
Aus der Vogelperspektivesieht es aus, als hätte einüberdimensionierter Os-
terhase ein überdimensio-niertes Ei versteckt. Mit seinen44 Metern Höhe überragt der„Baumturm“ im NationalparkBayerischerWaldsogarnochdiehöchstenWipfelderTannenundBucheninseinerNachbarschaft.
Der Nationalpark bildetzusammenmit demangrenzen-den Nationalpark Šumava inTschechienmitüber900km²dasgrößte WaldschutzgebietMitteleuropas. Die Tatsache,dass hier der „Eiserne Vorhang“zwischen Ost- und West-deutschland verlief und somitweite Teile militärisches Sperr-gebiet waren, ist der Unbe-rührtheit des Landstrichs zu-gute gekommen. Im KerngebietistderWaldganzohnemenschli-che Eingriffe, vom Windwurfumgestürzte und tote Bäumebleiben in ihremUmfeld liegen.
IndenGehegenundVoliereneines 40 Hektar großen Tier-Freigeländeskannmandiespek-takulärstenBewohnerdesBerg-waldes in ihrem angestammtenUmfeld beobachten. Zu diesenArten zählen Wolf und Bär, dieseit 150 Jahren in freier Wild-bahn nicht mehr anzutreffen
Bayern-Ei ist eine große AttraktionBlick in den Wald. ImNationalparkBayeris cherWaldwandertmandurchdieBaumwipfel
sind, aber auch Rückkehrer wieLuchs undSchwarzstorch.
BaumwipfelpfadNicht weit von den Freigehegenentfernt schlängelt sich 8 bis 25Meter über demWaldboden ein„Baumwipfelpfad“ in Form ei-nes Holzstegs durch den Berg-mischwald.Mit 1300Metern istdieser Pfadweltweit der längsteseiner Art. Seinen Höhepunktbildet die eiförmige Holzkonst-ruktion eines „Baumturms“, diesich harmonisch in den Waldeinfügt. Spiralförmig nachoben führt im Inneren der Wegbis zu einer Panorama-Platt-form. Oben angekommen, lie-geneinem,wieein sanftwogen-des Meer, der Bayerische Waldund der Böhmerwald zu Fü-ßen. Im Süden reicht bei kla-remWetter der Blick bis zu denAlpen.
Der „Baumturm“ gilt heutenicht nur als Wahrzeichen desNationalparks, sondern zu-gleich auch als ein Aushänge-schild für den modernen Holz-bau. Einzigartig ist auch, dassderTurmüberdreibiszu38Me-ter hoheBäumegesetztwurde.
VomStammbisindieKronenlässt sich vom „Baumwipfel-pfad“ausdieVielfaltdesLebens-
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Nationalpark Bayerischer Wald
Für eine sichere EnergiezukunftNachhaltigkeit.Stromversorgungsichern–Übertragungsnetzeverstärken
Österreich hat ein sehrzuverlässiges Strom-versorgungssystem.
Die Ausfall- und Störungssta-tistik der E-Control Austriaweist für 2012 eineDauer vonungeplanten Versorgungsun-terbrechungen vonnur 35Mi-nuten aus. „Damit ist Öster-reich unter den Ländern mitder höchsten Stromversor-gungssicherheit weltweit“,sagt Dr. Ulrike Baumgartner-Gabitzer, Vorstandsvorsitzen-de der Austrian Power GridAG (APG), des österreichi-schen Übertragungsnetzbe-treibers. Im APG-Netz gab es2012und2013überhauptkei-neVersorgungsunterbrechun-gen. „Um dieses hohe Versor-gungsniveaunachhaltigabzu-sichern, ist vor dem Hinter-grund des Ausbaus der volati-
len WindkrafterzeugungdringendeineVerstärkungdesÜbertragungsnetzes nötig.Mit den derzeit verfügbarenLeitungskapazitäten sind wirlangfristig nicht in der Lage, A
USTRIANPOWERGRIDAGNetzunddamitindienachhal-
tige Absicherung der heimi-schenStromversorgung.
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INTERNETwww.apg.at
das stark wachsende Strom-aufkommen aus erneuerba-ren Energien in die heimischeStromversorgung einzubin-den.“ Die APG investiert bis20232,6MilliardenEuroinihr
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APG-Steuerzentrale: Das Herz der österreichischen Stromversorgung
– Lage: 50kmnördlichvonPassauentlangdesHaupt-kammesdesMittelgebirgesBayerischerWaldanderGrenzezuTschechien– Anreise: mitBahnundBusabICE-BahnhofPlattlingmit derWaldbahn imStundentakt nachZwiesel undim Zweistundentakt nach Grafenau mit Busanbin-dung.www.bayernwald-ticket.com– mit dem Auto: VonderBAB3AusfahrtHengersbergüberB533– Baumwipfelpfad: Start bei NationalparkzentrumLusen,D94556Neuschönau.– Besucherticket: 8,50 €, Kinder (6–17 ) 6,50 €;Gruppenermäßigung.
www.nationalpark-bayerischer-wald.de
Das Innere des „Baumturms“
„Baumturm“ aus
der Vogelperspektive
Braunbär: nur noch im Frei-gehege anzutreffen
Luchs: er ist im Nationalpark
wieder heimisch geworden
DIENSTAG, 17. JUNI 2014 DIENSTAG, 17. JUNI 2014
24 GRÜNE WELT JOURNAL Schädlingsbekämpfung
Ein präpariertes Krokodil,Gemälde von AugusteRenoir bis Anselm Kiefer,
auch das alte Bauernhaus imFreilichtmuseum Stübing – siealle sind durch eine spezielleWarmluftbehandlung vor demZerfall gerettet worden. Spek-takulär nimmt sich vor allemdie Arbeit an Großobjekten aus– an Orgeln, Hochaltären undganzen Gebäuden. Dann rücktnämlich das Team vonBernhard SchachenhofersSchädlingsbekämpfungsfirma„Thermo Lignum“ mit einer aufeinem Sattelschlepper mon-tiertenWärmekammer aus.
VerpackungHäuser und große Objekte wer-den zunächst in Silofolieverpackt, dann wird überSchläuche heiße Luft zu-geführt. Denn Hausbock,Motten, Teppichkäfer und an-dereSchädlingelassensichauchohne den Einsatz von flüssigenGiften, toxischen Gasen undwochenlangen Behandlungs-oderWartezeiten abtöten.
Mit der Warmluftmethode,so Schachenhofer, käme manüberdies auch billiger undschneller ans Ziel. Gleich nach
Wenn der Holzwurm ticktOhne Gift.EinösterreichischerUnternehmervertreibtSchädlingemitheißerLuft
dem nur 24 Stunden dauern-dem Prozess können mobileObjekte an ihren Platz zurück-kehren und Häuser wiederbewohnt werden, weil sie keinegesundheitsgefährdenden oderunangenehmen Dämpfe an dieUmgebung abgeben.
Angesichts des technischenAufwands drängt sich die Frageauf, wie man früher gegenSchädlinge vorgegangen ist.Mit Gift. Im Barock setzte manauf Arsen- und Quecksilber-verbindungen. Tödlich für dieHolzwürmer und lebensver-kürzend für so manchenKünstler, wie historische Kran-kengeschichten belegen.
DosierungIm 20. Jahrhundert kamen fastausschließlich chemische Mit-tel zum Einsatz. HoheSchadstoffbelastungen, vorallem in Depots von Museen,aber auch in Haushalten warendie Folge. In den Depots war esderoft extremhoheSchädlings-befall, der die Kammerjäger zumassiven Giftgaseinsätzenbewog, während in Privathaus-haltengenerellgernüberdosiertwird.EinerseitsumaufNummersicher zu gehen, andererseits
weil Dosierangaben nicht sogenau genommenwerden.
Es ist vor allem der Holz-wurm – eigentlich ein Käfer,dessen Larven sich von Holzernähren – der im Privathaus-halt Ärger beschert. SichtbareZeichenvonBefallsindLöcherinder Oberfläche des Holzes undkleine Häufchen von „Holz-mehl“ (der Kot der Larven) nebendenObjekten.
Know-howEs ist nicht ratsam, das be-fallene Stück einfach in dieSaunamitzunehmenoderindenBackofen zu stecken, nur weilman davon ausgehen kann,dass 99,9 % aller Larven, Eierund Puppen sterben, sobald sieeine Stunde lang einer Tempe-ratur von 48 - 55 Grad Celsiusausgesetzt sind. Denn leider istauch Leimen und Lacken einHitzeangriff unbekömmlich.Und falls ein Objekt auchKunststoffteile aufweist, solltedie Hitzemethode in Eigenregieüberhaupt nicht zur An-wendung kommen, sondernprofessionelles Know-how inAnspruch genommenwerden.
„Unser Verfahren, bestehtdarin“, erläutert Experte
Schachenhofer seine Methode,„die Luft aufzuheizen undzugleich die Luftfeuchtigkeitderart zu steuern, dass die vonSchädlingen befallenen Ob-jekte nicht austrocknen“. Präzi-se gesteuert wird auch derAbkühlvorgang, damit es amEndenicht „regnet“.
Die fachmännische Behand-lung schlägt bei einem Esstischmitetwa130EuroundbeieinemTroadkastn (Getreidekasten, kleineScheune)mitetwa10.000EurozuBuche. – HENRIETTE HORNY
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INTERNETwww.thermolignum.at
Alte und neue HausmittelWurmlöcher mehr zeigen. Daskann sehr lange dauern. DieWurmlarven sind zähe Tiereund haben unter günstigen Be-dingungen eine Entwicklungs-zeit von einem Jahr, unter un-günstigen bis zu acht Jahren.EineMethode fürGeduldige.– Essig Die Essigessenz-Metho-deistnurfürFeinarbeitergeeig-net. Man zieht dabei ein wenigFlüssigkeit in eine Spritze auf
und bringt diese in die Löcherein. Larven und Eier sterbenab. Das Problem dabei: ManmussalleLöcher treffen.– Frost Beliebt bei kleinenStücken ist die Frostmethode.Das befallene Holz wird inFolie eingepackt und in denTiefkühler gelegt. Die Ein-stellungExtrafrostwählenundmindestens drei Tage drinnenlassen.
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– Lockmittel Holzwürmersehenin Eicheln wahre Delikatessen.Legt man neben einem wurm-befallenen Stück Holz frischeEicheln aus, verlassen dieWurmlarven das Holz und set-zen ihre Fressorgien in den Ei-cheln fort. Zeigen sich ersteWurmlöcher in den Eicheln,verfrachtet man diese auf denKompost und serviert so langeneue Eicheln, bis sich keine
Haus in Arbeitsverpackung
Mobiler Einsatz Arbeit am AltarZerstört. Ein Tatort der gefräßigenLarven des Holzwurms
Bernhard Schachenhofer mit einerwurmstichigen Madonna
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26 GRÜNE WELT JOURNAL Kritischer Konsument
Die Freibäder sind gerüs-tet. Wir dürfen auch heu-er wieder, klimawandel-
bedingt, mit etlichen Hitzetagendeutlich über 30° Celsius rech-nen.SpätestensdannpilgernAb-kühlungssuchende karawanen-weise in die Bäder, um sich,kaum aus den verschwitztenLeiberln geschält, ins kühle Nasszustürzen.ImWasserlöstsichderunerträgliche Hitzestau so raschaufwiedieSilvestervorsätze–zu-gleich aber auch diverse weiteremenschliche„Abgaben“.Abgese-hen von anderen Körpersäftenproduzierenwiralleinüberunse-re Schweißdrüsen rund ein LiterSekret pro Tag, hitzebedingt einVielfaches davon.
Wie jeder selbst beobachtenkann,istdieDuschfreudigkeitvordemSprunginsWasseraberprak-tisch nicht existent. Dasselbe giltfürdasWissenumdieFolgendie-ses Verhaltens. Erfahrungsge-mäß sind die Verantwortlichenvor Ort hilflos, obwohl die Bade-ordnung denGang unter die Du-schevorschreibt.„Vielereagierensehr ungehalten, wenn man sieauf Verstöße gegen die Hygieneanspricht“, erläutern routinierteBademeister der Wiener Freibä-der, „sie verwenden das Beckenfür ihre Körperreinigung, man-che auch als Toilette.“ Auf Kos-ten der Wasserqualität und derGesundheitderer,mitdenenmandas Schwimmbecken teilt.
Schon der Kältereiz desWas-sers führt zu einer Kontraktionder Blase und so gelangen ca. 50Milliliter Urin – pro Badegastwohlgemerkt – ins Wasser. Diesist allgemein anerkanntes Lehr-buchwissen. Keine angenehmeVorstellung, wenn man auchnoch bedenkt, dass Schwimmer30 bis 50 ml Wasser verschlu-cken. Kinder nehmen beim He-rumplantschen wesentlich mehrauf.
Badewasser ist das perfekteMilieu für die Vermehrung vonKeimen, die von Haut- undSchleimhaut abgewaschen wer-den. Der Badende gibt viele Mil-lionen Bakterien und andereMi-kroorganismen ins Wasser ab, indem sich dann diese Erreger ver-breiten und für ein weites Spek-trumvon Infektionskrankheiten,
Geh dichbrausenHygiene kleingeschrieben.WieBadegäste sichundderUmwelt schaden
beispielsweise im Magen-Darm-undGenitaltrakt, bei Augen,Oh-ren und Haut, verantwortlichsein können.
Je mehr Mikroorganismenund Schmutz ins Wasser gelan-gen, desto mehr muss natürlichgechlortwerden.Fürmanchederdabei entstehenden Nebenpro-duktederDesinfektion (sogenann-te trihalogenierte Methane) wird einkrebserregendes Potenzial ver-mutet. Sie müssen daher im Be-ckenwasser vorsorglich mög-lichst gering gehaltenwerden.
In den öffentlichen Bädernwird die Chlorzugabe nicht nur
computergesteuert, sondernauch vom Personal mehrmalstäglichüberprüftundjenachVer-schmutzungsgrad dosiert. Alter-native Formen der Desinfektionder „Massenbadewanne“ habensich bisher nicht wirklich be-währt. Allein in den Wiener Bä-dern müssen jährlich zwischen49 und 54 Tonnen Chlorgas ein-gesetzt werden, im Schnitt zuKosten von72.000Euro.
Mehr Hygiene – selbstre-dendauch innatürlichenGewäs-sern,diedurchdieBelastungkip-penkönnen–würdederGesund-heit, der Umwelt und dem Ge-
meindebudget zugute kommenund ist auch ganz leicht und zu-mutbar: Vor dem Baden gut ab-duschen unddie Blase entleerennützt enorm.
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DIENSTAG, 17. JUNI 2014 DIENSTAG, 17. JUNI 2014
28 GRÜNE WELT JOURNAL Reise
Bei der „Chelsea FlowerShow“ Ende Mai findetjährlich derWettstreit um
Medaillen statt – imRahmen ei-ner Haute-Couture-Schau derGartenzene. Schauplatz desGroßspektakels ist das Geländedes „Royal Hospital“, ein Alters-sitz für Soldaten der „Royal Ar-my“. Nur wenige Gehminutendavon entfernt, im Swan Walk,erreicht man den „ChelseaPhysic Garden“ - eine grüneIdylle, eine Oase der Stille undeinen Ort, an dem man alleinschon beim Flanieren etwaslernen kann. Seit 341 Jahren istman hier der Aufgabe, Heil-undNutzpflanzen zu kultivieren, zuerforschen und zu präsen-tieren, kontinuierlich treu ge-blieben.
1673 legte die GesellschaftderLondonerApothekeramUferder Themse, wo damals schonObstundGemüseangebautwur-den, einen Arzneigarten an, indem ihre Lehrlinge die Aufzuchtund den Gebrauch von Arznei-pflanzen kennenlernen konn-ten.EinenÜbungsgartensozusa-gen. Während man zur Zeit derGründung unter dem Begriff
Im blühenden Garten der Ap othekerHeilpflanzen. Im„ChelseaPhysicGarden“wirdmaninihreBedeutungschonseit langer Zeiteingeführt
„physic“ die Natur im Allgemei-nen verstand, erklärt der „NewOxford English Dictionary“ die-senBegriffheutemit„Arzneimit-tel“ oder „der Art des Heilens“.In dem durch die Südausrich-tung milden Mikroklima kön-nenvieleempfindlicheArtenkul-tiviertwerden,darunterauchdergrößte im Freien stehende Oli-venbaumGroßbritanniens.
Ein Mann mit WeitblickDerArztHansSloane,andeneinDenkmal im Zentrum des Gar-tens erinnert, hat die Geschickedes „Physic Garden“ entschei-dend gelenkt. Sein Name lebtauchinStraßennamen,wiedemberühmten „Sloane Square“, imStadtteilChelseaweiter.Sloane,derinseinerJugendselbstindie-sem Garten gelernt hatte unddas Grundstück, auf dem sichder „Physic Garden“ befand,später kaufte, unterschrieb1722 einen legendärenVertrag.Unter der Bedingung, dass dasGelände für alle Zeiten als Arz-neigarten erhalten bleibe, ver-pachtete er es der Apothekerge-sellschaft zum Symbolwert vonjährlich 5 Pfund. Diese Summewird heute noch an seine Erbengezahlt.
Medizin, die wächstHeute wird der „Chelsea PhysicGarden“, der älteste BotanischeGaren Londons, unter derSchirmherrschaftdesPrinzenofWales als gemeinnütziger Ver-ein geführt. Erst seit 1983 ist erfür die Öffentlichkeit zugäng-lich. In diesem Frühjahr hatman – unter Einbindung der al-ten Heilpflanzensammlung –aufeinem3000m²großenArealdas Thema „Medicinal Plants“völlig neu inszeniert. In ver-schiedenen „Gartenzimmern“werden die Besucher in dieWelt der Pflanzenmedizin ein-geführt. Etliche sind der Ethno-
botanik gewidmet – mit Heil-pflanzen aus allen Teilen desGlobus, eines zeigt die traditio-nellen britischen, ein anderesdie PflanzendesGriechenDios-kurides und demgegenüberden Einsatz von Pflanzenmate-rial in den Labors der moder-nenPharmaindustrie.
Darüber hinaus entsteht inZusammenarbeit mit Spezialis-tenderKräuterkundeundande-rer botanischen Gärten eineDatensammlungzuallenNatur-heilmitteln, die jemals in Groß-britannien genutzt wurden. Im„Garden of Medicinal Plants“ist die rote Box nicht zu über-sehen, die Besucher zur Mitar-
beit auffordert: „Wenn Sie einlängst vergessenes Mittel ken-nen“, erläutert eine Aufschrift,„sowerfen Sie einen Zettel ein.“Denn die Sammlung soll leben-dig bleiben, zurückblickend indie Vergangenheit und voraus-schauend in die Zukunft.Abschließend sollte man unterall den botanischen Angebotenkeinesfalls einen Besuch im„Tangerine Dream Café“ ver-säumen. Es offeriert hausge-machte Speisen am Buffet, vondem man sich unter den FotosderRoyals bedient.
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Tangerine Dream Café: Speisen unter den Blicken der Royals
Wissensvermittlung im Garten: Pflanzen gegen Krebs
Die Schlange des Asklepios aus Weiden-
ruten im „Garden of Medicinal Plants“
DIENSTAG, 17. JUNI 2014
30 GRÜNE WELT JOURNAL Schauplätze
Grün im BlickHinaus aufs Land.EinSchlossundschöneGärtenbietenTierbegegnung
undTanz,Kräuterweisheit undEinblicke indenPflanzensex
Safari in den Weingärten
Stadtflucht bei VollmondBlümchensex in Südtirol
Kräuterwissen
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Die Plakette „Zieselfreundlicher Weingarten“, die der NÖNaturschutzbund verleiht, zeichnetWeingärten aus, in denenbestimmteMaßnahmen gesetztwerden, umden Lebensraumdes gefährdeten, possierlichen Nagers zu bewahren.Zieselfreundliche Winzer dürfen auch ihren Wein mit demEtikette „Naturgenießen–Natur schützen“versehen.www.noe-naturschutzbund.at/html/Projekte/ziesel
In Kronberg bei Wolkersdorf hat der Verein „Stadtflucht Berg-mühle“ eineOasedesMüßiggangsgeschaffen, inderMitgliederzumWochenende in Hängematten, in Tretbooten und beim ge-meinsamenKochenmitProduktenausdereigenenBiolandwirt-schaft die Stadt vergessen. Am 9.8., ab 21 Uhr ist ein Sommer-nachtsball angesagt.Dresscode:Weiß.Gästewillkommen.www.stadtfluchtbergmuehle.at
Wer schon immerwissenwollte, wie es die Pflanzenmachen,wird in Schloss Trauttmannsdorf in Meran, dem beliebtestenAusflugsziel Südtirols, unterhaltsam informiert. Die Sonder-ausstellung „Blümchensex“ erklärt, wie Blüten verführen,täuschenundmit der Fauna imTeamarbeiten,wie sie Farben,DüfteundFormeneinsetzen,umihreArtzuerhalten.www.trauttmansdorff.it
Der Sommerkräuterkurs findet am 16. August im eigenenGartender Botanikerin undGartengestalterin imniederöster-reichischen Probstdorf statt. Der Schwerpunkt liegt auf Heil-und Würzkräutern, Veronika Walz vermittelt, wie sie wirkenundwiemansieeinsetzenkann. ImHerbstkursstehenessbareBlüten,FrüchteundKräuterkosmetik imMittelpunktwww.veronikawalz.at
Mit dem Feldstecher Ziesel beobachten und trinken für das Gute
Sommerball und „Freestyle“-Kochen im nächtlichen WeinviertelEine botanische Aufklärung in Schloss Trauttmansdorff
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DIENSTAG, 17. JUNI 2014
32 GRÜNE WELT JOURNAL Gartenpraxis
Der Gärtner ruht, der Gar-ten nie. Irgendetwas istimmer zwischen Gemü-
sebeet, Blumentopf und Obst-baum aktiv. Tag und Nacht.Und manche der Nachtschwär-mer machen den Gärtnern dasLeben schwer. Einer von ihnenist der Dickmaulrüssler, eindunklerKäfer,zirkaeinenZenti-meter groß, mit verwaschenengelben Punkten und rüsselför-migem Kopf. Tagsüber ent-spannt er unter Laub, MulchoderErde,nachtsentfaltetersei-ne umfangreichenAktivitäten.
Dickmaulrüssler treten nurweiblich auf, sie vermehrensichungeschlechtlich.Eineinzi-ges Weibchen kann für bis zu1000Nachkommen sorgen. Da-für braucht es Kraft unddie holtes sich von so ziemlich allem,was auch der Gärtner schätzt,von Rosen bis Rhododendron,vomWildenWeinbiszudenFar-nenunddenErdbeeren.
Sicheres Indiz ihrer Anwe-senheit sind halbrunde Fraß-spuren an Blättern und Blüten.Das führt zu einem ästheti-schen Problem für den Gärtner,die Pflanze hingegen stört daswenig. Ihrmachenaberdiewei-ßen Larven zu schaffen, diesichausdenEiernderKäfer ent-wickeln. Sie leben unterirdischund nähren sich von den Wur-zeln, Knollen und Rhizomen,was für die Pflanzen tödlich en-den kann. Die Larven lassensich im Frühjahr und Herbst
Jagdsaisonauf den Feindim BeetTricks.WiemandengefräßigenDickmaulrüsslerüberlistet
durch eine Gießbehandlungmit Fadenwürmern (Nematoden)bekämpfen.
GegendenerwachsenenKä-fer,derjetztseinUnwesentreibt,hilft das nächtliche Absammelnvon den Pflanzen. Am bestenim Schein einer Taschenlampe.Mit feuchten Tüchern gefüllteTontöpfe locken sie an, dortfindet man sie dann auch tags-über.
Sabine Pleininger von „Bio-help“, einemUnternehmen, dassich auf biologischeSchädlings-bekämpfung spezialisiert hat,empfiehlt zur Bekämpfung deserwachsenen Dickmaulrüssel-Käfers „Nematop Käfer-Stopp“,ein kleines Holzbrettchen, dasmit einem Lockstoff undNema-toden imprägniert wurde. DieKäfer kriechen unter das Brett-chen, infizieren sich, und ster-ben nach wenigen Tagen.(15,90 € pro Stück).
Erste Hilfe leisten auch Ge-ruchsbarrieren in Form vonRainfarn-, Knoblauch-, oderWermuttee. Und dann gibt esnoch das Wundermittel Neem(siehe Info rechts).
Wichtig ist auch die Förde-rungdernatürlichenFeinde.MitUnterschlupf -undNistmöglich-keiten kann man Igeln, Spitz-mäusen, Kröten, Eidechsen undVögeln Anreize zur Ansiedlungim Garten bieten und hoffen,dasssiesichdieDickmaulrüsslertüchtig schmecken lassen.
– HENRIETTE HORNY
Wundermittel Neem
Jagdsaisonauf den Feind
im Schein einer Taschenlampe.Mit feuchten Tüchern gefüllteTontöpfe locken sie an, dort
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Überall anzuwenden, vom Blumenkisterl bis zum Feld, sindNeemprodukte, zum Beispiel in Form von Neem-Presskuchen,der aus den ausgepressten Samen des Neembaums hergestelltwird. Neem-Presskuchen ist Schädlingsbekämpfungmittel undDüngerzugleich.ErenthältNährstoffewieStickstoff,Phosphor,Kalium, Kalzium undMagnesium sowie bioaktive Substanzen,die denNeembaum in Indien seit Jahrtausenden vorHeuschre-cken,Milben,Läusen,VirenundPilzenbewahren.DerWirkstoffwirdvonderPflanzeaufgenommenundführtdazu,dassdenKä-fernundzugleichauchdenLarvenderAppetitvergeht.PflanzendienachNeemriechenwerdenauchvonallensaugendenInsek-ten, wie Blattläusen gemieden. Neem-Presskuchen kann ganz-jährigangewendetwerden.Vorsicht istnurgeboten, fallsbereitsNematoden, etwa gegen Dickmaulrüsslerlarven, zum Einsatzgekommensind.DennderWirkstoff tötetauchsie.Ermachtkei-nenUnterschiedzwischenSchädlingundNützling.
Erwachse-ner Dickmaulrüssler
und seinegefräßige Larve
DIENSTAG, 17. JUNI 2014
Gartengestaltung GRÜNE WELT JOURNAL 33
DerNaturihrenLauflassen– und dennoch gestalten.Beim „Blackbox-Garde-
ning“ werden die nur scheinba-renWidersprüche zusammenge-führt.EshandeltsichumeinKon-zept des Gärtnerns, das sich vomtraditionellen Gestalten undPflegen unterscheidet – fertigePflanzenkaufen,ausstopfen,ein-pflanzen, das war gestern. Jetztdürfen sie sich selbst einen Platzsuchen.
Der Begriff der „Blackbox“aus der Verhaltensbiologie stehtbeimGärtner für geheimnisvolleProzesse, die irgendwie im Dun-keln des Gartenbodens ablaufenund die er nicht steuern kann,auf deren Effekte er aber mitHochspannung wartet. Auf den
Blackbox-GardeningGelassen gärtnern.DiePflanze sucht sich ihrenPlatz selbst
Punkt gebracht: bei selbst aussä-enden Pflanzen kann man nichtvorhersagen, wo, wann und inwelchem Umfang die Sämlingeaufgehen werden. Die Überra-schung ist Teil des Konzepts. AlsbeliebtePflanzenfürdenStartinsExperiment gelten beispielswei-se Zierfenchel, Margeriten unddas Eisenkraut.
Ausgangsmaterial für das„Zufallsgärtnern“ sind nicht nurSamen, die man paketweisekauft, sondern auch Initialpflan-zen.Darunter verstehtmanMut-terpflanzen, die ihre „Kinder“ inden Garten streuen sollen. Vieleder für die „Blackbox“-Methodegeeigneten Arten sind kurzlebigund somit darauf angewiesen,sich reich zu vermehren. Dafür
hat sie die Natur mit einem farb-intensiven, reichen Blütenflorund nicht zuletzt mit vielen Sa-menausgestattet.DurchdasHin-zufügen und das Entfernen vonüberzähligen Pflanzen lassensich „Blütenbilder“ gestalten.Ein schönes Beispiel findet manim Garten von „Great Dixter“ inEngland (Bild). In der großen Ra-batte haben sich mehr als dieHälfte der Pflanzen von selbsteingefunden. Dann bedurfte esallerdings hoch qualifizierterGärtner, die das Know-how hat-ten,mitgekonntenEingriffendasromantische „Bild“ über mehre-re Jahre aufzubauen. Anfängersollten sich zunächst einmal mit„Blackbox-Gardening“ in RitzenundFugen versuchen.
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Blackbox-Rabatte in „Great Dixter“
DIENSTAG, 17. JUNI 2014
34 GRÜNE WELT JOURNAL Nachhaltig wohnen
Es genügt nicht, nur ökolo-gisch korrekt zu sein,meint Trendforscher. And-
reasReiter,„manmussseinAnlie-gen auchmit bestimmtenAttrak-tionsmomenten aufladen.“ Im„Hotel Stadthalle“ in Wien istdas gelungen.DasGebäudewur-de auf Passivhausstandard ge-bracht, Fassaden begrünt, sogarInnenwände. Eine Fotovoltaik-Anlage arbeitet auf dem Dach.„Die Investitionen haben sichschonmehrfach gerechnet“, sagtHotelchefin Michaela Reitterer,„viele Gäste kommen, weil wirdiese grüne Oase haben und ori-ginelle Ideen zum Thema Nach-haltigkeit“.
Eben hat sie wieder eine um-gesetzt.DiesmalindenGästezim-mern. Bei der neuen Einrich-
Aus alt wird besserÖkologisch sauber.NachhaltigesDesignauch fürdieHotellerie
tung in die Jahre gekommenerZimmer wurde ressourcenscho-nend vorgegangen. Upcyclen, al-so Abfallprodukte oder nutzloseStoffe zu neuem Leben erwe-cken, war das Leitmotiv. Bücher,Holzscheitel oder Altpapier ge-bündelt und abgedeckt, ergebenNachtkästchen. Metallkleider-bügel, wie sie in Putzereien ver-wendet werden, wurden zu ef-fektvollen Schirmen für Wand-leuchten aneinandergereiht. Einpaar LED-Lampen machen dasRad eines ausgedienten Fahr-rades zu einem Luster, geleerteWeinflaschen als Lampenschir-me eingesetzt, erzeugen farbigeLichteffekte, eine Glasplatte ver-wandelt ein altes Harmonium ineinen Schreibtisch und Besensind Grundelemente einer Gar-
derobe. Die Möbelstoffe derFirma Backhausen wurden roh-stoff- und recourcenschonendproduziert und sind zu 100 Pro-zentwiederverwertbar.AmEndeihreslangenLebenswerdensiezuKompost und somit zu Energie-quellen.
Upcyclen ist keine neue Idee.SeitJahrenschonschneidernDe-signernutzlosgewordeneGegen-stände zu nutzvollen um. Aller-dings für den Hausgebrauch,nicht für die Ansprüche von Be-herbergungsbetrieben. Das warauch eineHürde, die sich vorMi-chaela Reitterer und ihremDesi-gner Christian Perelli aufgebauthat.
Das spezielle Anforderungs-profil an eine Hoteleinrichtungerklärt Reitterer anschaulich:
„ZuHausehatmaneinenstabilenTisch, auf den man sich auchdraufsetzen kann, und vielleichteinenweniger stabilen, denmaneben schont. Das geht in einemHotelzimmernicht.Hiermussal-les gleich stabil sein, denn derGastkenntkeineEigenheitenvonMöbeln. Und es muss auch sehrgut zu putzen sein.“ Konkret hatdas bedeutet, dass eigentlich je-des Stück zwischen der Hotelbe-sitzerinunddemDesignerChris-tian Perelli besprochen wurde.Billiger als neue Möbel kommtdas am Ende nicht, aber es hatSpaß gemacht und animiert dieGäste. Zum Fotografieren undauch zumKopieren. – H. HORNY
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Upcycling. Bücher ergeben einen Nachttisch, Metallkleiderbügel werden zu Wandleuchten, Weinflaschen zu Deckenlampen
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DIENSTAG, 17. JUNI 2014
36 GRÜNE WELT JOURNAL Mode
Der Tattoo-Künstler AndréZechmann und der Un-ternehmerHerbertBach-
ler aus dem obersteirischenGröbming stellen vegane Leder-hosen her. Einewaschmaschinen-taugliche, geschmei-dige Alternative zurtraditionellen alpi-nen Tracht. Eine Le-derhose ohne Leder.
Die optischeÜberraschung stecktim Hosenlatz, unterdem sich ein artigerKnopfverschlussverbirgt. Aufge-klappt enthüllt erein auf Stoff ge-drucktes top-buntesTattoo. Auf Wunschauch mit individuel-lenMotiven.
„Tattoohaut“nennt Zechmannsein Ausgangsmate-
Die Tierschutz-LederhoseMade in Austria.AndréZechmannproduziert veganeKrachlederne
rial aus gewachster Baumwollemit der rauen Sämischleder-Optik, das er für seine Alterna-tive zur alten Krachledernenverwendet. Das Material und
Design finden nichtnur Modebewussteoriginell, sondernauch die wachsendeGruppe der Veganer,diebekanntlichnichtnur beim Essen, son-dern auch bei ihrerKleidung auf „tier-faire“Produktesetzt.Folgerichtig sind ih-reSchuheausMikro-fasern, Canvas oderHanf. Leder wird ab-gelehnt, weil es ge-gen die landläufigeMeinung gar keinNaturprodukt mehrsei, sondern oft mitmensch- und um-weltbelastendenGerberei- Chemika-
lien behaftet. Und weil, eben-falls gegen die landläufige Mei-nung, Tiere eigens für die Ge-winnung von Häuten unter ab-schreckenden Bedingungen,vor allem in Asien, gehaltenundgetötetwerden.
Wer also Wert auf faire Ho-senlegt,musssichbei teurenNi-schenprodukten umschauen.Beim bayrischen Lederhosen-Macher Meindl wird Hirschle-der nicht mit Chrom, sondernnoch wie seinerzeit mit Fisch-trangegerbtundmitnatürlichenHolzfarbstoffen gefärbt. Dassind aufwendige traditionelleVerfahren, die andere verlernthaben. Der Aufwand hat seinenPreis. Ab 2500 Euro ist man,Handstickerei eingeschlossen,dabei.
Die vegane Stoff-Lederhoseaus der Steiermark gibt es zurund 500 Euro. Selbst die„Hirschhornknöpfe“ sind auspflanzlichemMaterial. „DieHo-
sen schauen gar nicht schlechtaus“, sagt Trachtenexpertin Ge-xi Tostmann spontan. Nur scha-de, dass sie nicht aus Biobaum-wolle sind. Doch diese in guterQualität zu bekommen ist nichteinfach, das weiß sie aus eige-ner Erfahrung. Den Grundty-pus der traditionellen Latzhoseplantauch„TrachtenTostmann“auf den Markt zu bringen.DannabernichtausBaumwolle,sondern aus Leinen.
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Begreifen: Lehrteich TürkenschanzparkPark. Der Biologe GerhardDesbalmes, zugleich Leiter der„Umweltspürnasen“(www.umweltspuernasen.at),lädt hierher Kindergruppen(gegen Voranmeldung) zuErlebnisführungenein.Nächste Veranstaltungen– 26.Junivon17bis18.30hFa-milienprogramm, Anmeldungnichterforderlich,Eintritt2€
Am „Lehrteich Türken-schanzpark“ in Wien fin-den verschiedene Libel-
lenarten am naturnahen Teichund in seiner Ufervegetation ei-nen optimalen Lebensraum.Diese Flugkünstler, die für dieKonstruktion des Hubschrau-bers Vorbild waren, verbringenihren ersten LebensabschnittalsLarvenimWasser.ImLaufih-resLarvenlebenslegensiemehr-malsdieHautab,sobalddieseih-nen wieder einmal zu eng ge-worden ist. Auf bis zu 5 cm Kör-perlänge herangewachsen,erkletternsieimFrühsommerei-ne Uferpflanze und setzen sichdort fest. Ihre Körperhülleplatzt am Rücken auf – eine fer-tige Libelle schlüpft aus, pumptihre Flügel auf und lässt sie ander Luft trocken, ehe sie davon-schwebt.
In den Aquarien am Teichkann man den Larven mitetwas Glück bei der Häutungund später bei der Verwand-lung zuschauen, aber auchbeimFressen.Sobaldmanihneneine Mückenlarve als Beute miteinerPinzettezureichtunddieseleicht bewegt, schnellt eineFangmaske vor. Mit spitzenGreifzangenpacktdieLarveihreBeute und beginnt, sie zu ver-speisen.
Libellen-SafariLehrteich. JungeForscher entdeckenVerwandlungskünstler
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Im Türkenschanzpark in Wienhat die „StudiengruppeÖkolo-gie“, ein gemeinnütziger Ver-ein,dasBetonschwimmbeckendes aufgelassenen Kinderfrei-bads in ein Stück Natur auszweiter Hand verwandelt. Dasist 20 Jahre her. Heute präsen-tiert sichdieserTeich als ein ar-tenreiches „Auengewässer“mitten in einem städtischen
– 30. Juni bis 4. Juli, täglichProgramm um 10 oder 14 h.Eintritt 2€,Anmeldungnur fürGruppenerforderlich.Details im Ferienpass von„wienXtra“Adresse Türkenschanzpark,1180Wien, nahe demEingangMax-Emanuel-Straße/Hasenauerstraße¤0650/5484821
Verwandlung einer Libelle. Gerade aus der Larvenhaut geschlüpft, lässt die„Große Königslibelle“ ihre Flügel in der Sonne trocknen
Der „Vierfleck“ nebenseiner Larvenhaut
Biologe Gerhard Desbalmes
mit jungen Forschern
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