aluminium

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138 Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. mehrere Monate haltbar) und 1 Tropfen 2 m KOH-LSsung zu. In Gegenwart yon Cd entsteht eine Rosaorangefiirbung, in Abwesenheit yon Cd eine Rotpurpurfgrbung. Das Ver]ahren der Cadmiumbestimmung als Reine@at des Cadmiumthioharnsto]]- kations nach C. MAmr trod IX. Om~ls 1 wurde yon Cx. L. RvLFs, E. P. PRZ:ZBYLO- WICZ und G. E. SK~NS~ 2 iiberprfift. Durch sorgfgltige Analysen konntc die yon MAm~ und O~LE angegebene ungew6hnliche Zusammensetzung des Nicderschlages mit 2 Thioharnstoffmolen auf 1 Cd, [Cd (Thioharast.)2] [Cr (SCN)4 (NI-Is)~]2,best~tig~ werden. Die ~/[Sglichkei~, Cadmium yon dora 20000faohen ~berschuI~ an Zhlk zu trennen, hi~ngt mit der Nichtexistenz einer anMog zusammengesetzten Zinkverbin- dung zusammen. Die Bestimmung yon 10--15 mg Cd wird nicht gestSrt durch die ungefahr gleich groSen Mengen Mineralsauren, Alkali-, Erdalkalikationen and die Kationen yon Mg, A1, AsIII, Cr, Zn, Fen, FeHI. Die StSrtmgen dutch grol~e Mengen M_a, Ni, Co, werden durch Erh6hung der Thioharnstoffkonzentration der LSsung auf 2% beseitigt. Cr2072- wird durch Thioharnstoff reduziert and stSrt dana nieht. Ph wird als PbSO~ entfernt. Sb-StSrungen werden durch Weinsaurezus~tz beseitigt, Sn bewirkt etwas zu hohe Resul~ate. Cu und Hg werden Ms Reineckate in saurer L6sung gefiillt, Bi kann Ms BiOJ abgetrennt werden. Der giinstige Umrechnungs- faktor gestattet, selbst kleine Cd-Mengen ~uf 0,4% genau zu bestimmen. -- Aus- Ii~hrung. Man maeht die (1--55 mg Cd enthaltcnde) LSsung 0,5 n in bezug auf Sehwefet- oder Salzsaure: SMpetersanre LSsungen sollen mi~ Tt~ioharnstoff nicht zu lange stehen. In Gegenwart yon grol3en Mengen Fremd-Ionen ist es zweckm~Big, in nur 0,1 n saurer LSsung zu arbeiten. Man bringt die LSsung dann dutch Zusatz 5%iger Thi0harnstoiflSsung auf l~oige CS(Nix~)~-Konzentration nnd versetzt mit gesattigter ReineckesalzlSsung, die ebenfalls 1% Thiohanlstoff enthalt, bis zur starken Rosafarbtmg der iiberstehenden Fliissigkeit. Ixierauf lgBt man m~er l~iihren ~--I S~d im Eisbad stehen, filtriert unter Sa~gen, wascht einmM mit l%iger (bei ldeinen Cd-Mengen mit 2%iger) Thioharnstoffl6sung und 3--4real mit eiskaltem absoluten Alkohol, trocknet 1 Std bei 110--120 ~ C and wi~gt. Der Um- rechnungsfaktor aaf Cd ist 0,1247. A. KURTE~AOKER. Aluminium. Dis colorimetrlsche Bestim~ung ffihr~ B, D. S~AcY s durch Messung der Liehtabsorption einer LSsung yon Alumininmoxychinola$ in Chloroform aus, nachdem das Eisen durch Fgllung mi$ iiberschiissiger Na~ronlauge entfernt ist. Au~s/i~hrung. Man neutralisiert die L6sung, die 40--80 #g A1 enth~l~, mit n Natronlauge, gib~ noch einen Uberschui] Yon 2 ml hinzu, verdiinn$ im ~e[]- zylinder auf 20 ml, schtittelt dutch and fil~4er~. Veto Fil$rat werden 10 ml in einen Scheidetrichter gegeben, der 30 ml PufferlSsung (7 Volumteile m ~atrinmace$at- 15sung d- 3 Volum~efle m Essigs~ure) und 10 ml 0,1 n Essigs~ure enth~lt. Dann schiittelt man mi$10 ml einer l%igen LSsung yon Oxychinolin in Chloroform 5 rain aus, txockne~ den Chloroformex~rakt mi~ 1 g Na2SO ~and photome~rierb bei 395 m/~. Mit den Reagenzien wird ein Blindwert ermi~tel~; die Eichlcarve wird mit bekannten ~r A1 aufgestellt. G. DENK. A. TRn~ONOV u n d C. SCKE$~AWOV ~ bestimmen Alnminium,indem sic naeh A. NE~- n~t~R s mit ~berschi~ss~gem Am~raon~um~hos~hat ~ l s n and den ~be~schq~]3 ~n~ Bismutylperchlorat suri~cktitrieren. Dabei erfassen sie den Titrationsenc~punkt polaro- metrisch. Das Verfahren ist besonders ffir Semimikrobes~immungen (0,2--2 mg A1, x Diese Z. 109, 1 (1937); Z. anorg, aUg. Chem. ~84, 224 (1937). 2 Analyt. Chemistry ~6, 408---410 (1954). Univ. Ann Arbor, Mich. (USA). s Biochemic. J. (Prec.) 56, XLVII (1954). Postgrad. Med. School, London, W. 12. Collect. czechoslov, chem. Commun. 16, 506--509 '(~953). Techn. Ixochsch. Sofia (Bulgarien). s Diese Z. 116, 1 (1939).

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Page 1: Aluminium

138 Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe.

mehrere Monate haltbar) und 1 Tropfen 2 m KOH-LSsung zu. In Gegenwart yon Cd entsteht eine Rosaorangefiirbung, in Abwesenheit yon Cd eine Rotpurpurfgrbung.

Das Ver]ahren der Cadmiumbestimmung als Reine@at des Cadmiumthioharnsto]]- kations nach C. MAmr trod IX. Om~ls 1 wurde yon Cx. L. RvLFs, E. P. PRZ:ZBYLO- WICZ und G. E. SK~NS~ 2 iiberprfift. Durch sorgfgltige Analysen konntc die yon MAm~ und O~LE angegebene ungew6hnliche Zusammensetzung des Nicderschlages mit 2 Thioharnstoffmolen auf 1 Cd, [Cd (Thioharast.)2] [Cr (SCN)4 (NI-Is)~]2, best~tig~ werden. Die ~/[Sglichkei~, Cadmium yon dora 20000faohen ~berschuI~ an Zhlk zu trennen, hi~ngt mit der Nichtexistenz einer anMog zusammengesetzten Zinkverbin- dung zusammen. Die Bestimmung yon 10--15 mg Cd wird nicht gestSrt durch die ungefahr gleich groSen Mengen Mineralsauren, Alkali-, Erdalkalikationen and die Kationen yon Mg, A1, AsIII, Cr, Zn, Fen, FeHI. Die StSrtmgen dutch grol~e Mengen M_a, Ni, Co, werden durch Erh6hung der Thioharnstoffkonzentration der LSsung auf 2% beseitigt. Cr2072- wird durch Thioharnstoff reduziert and stSrt dana nieht. Ph wird als PbSO~ entfernt. Sb-StSrungen werden durch Weinsaurezus~tz beseitigt, Sn bewirkt etwas zu hohe Resul~ate. Cu und Hg werden Ms Reineckate in saurer L6sung gefiillt, Bi kann Ms BiOJ abgetrennt werden. Der giinstige Umrechnungs- faktor gestattet, selbst kleine Cd-Mengen ~uf 0,4% genau zu bestimmen. - - Aus- Ii~hrung. Man maeht die (1--55 mg Cd enthaltcnde) LSsung 0,5 n in bezug auf Sehwefet- oder Salzsaure: SMpetersanre LSsungen sollen mi~ Tt~ioharnstoff nicht zu lange stehen. In Gegenwart yon grol3en Mengen Fremd-Ionen ist es zweckm~Big, in nur 0,1 n saurer LSsung zu arbeiten. Man bringt die LSsung dann dutch Zusatz 5%iger Thi0harnstoiflSsung auf l~oige CS(Nix~)~-Konzentration nnd versetzt mit gesattigter ReineckesalzlSsung, die ebenfalls 1% Thiohanlstoff enthalt, bis zur starken Rosafarbtmg der iiberstehenden Fliissigkeit. Ixierauf lgBt man m~er l~iihren ~ - - I S~d im Eisbad stehen, filtriert unter Sa~gen, wascht einmM mit l%iger (bei ldeinen Cd-Mengen mit 2%iger) Thioharnstoffl6sung und 3--4real mit eiskaltem absoluten Alkohol, trocknet 1 Std bei 110--120 ~ C and wi~gt. Der Um- rechnungsfaktor aaf Cd ist 0,1247. A. KURTE~AOKER.

Aluminium. Dis colorimetrlsche Bestim~ung ffihr~ B, D. S~AcY s durch Messung der Liehtabsorption einer LSsung yon Alumininmoxychinola$ in Chloroform aus, nachdem das Eisen durch Fgllung mi$ iiberschiissiger Na~ronlauge entfernt ist. Au~s/i~hrung. Man neutralisiert die L6sung, die 40--80 #g A1 enth~l~, mit n Natronlauge, gib~ noch einen Uberschui] Yon 2 ml hinzu, verdiinn$ im ~e[]- zylinder auf 20 ml, schtittelt dutch and fil~4er~. Veto Fil$rat werden 10 ml in einen Scheidetrichter gegeben, der 30 ml PufferlSsung (7 Volumteile m ~atrinmace$at- 15sung d- 3 Volum~efle m Essigs~ure) und 10 ml 0,1 n Essigs~ure enth~lt. Dann schiittelt man mi$10 ml einer l%igen LSsung yon Oxychinolin in Chloroform 5 rain aus, txockne~ den Chloroformex~rakt mi~ 1 g Na2SO ~ and photome~rierb bei 395 m/~. Mit den Reagenzien wird ein Blindwert ermi~tel~; die Eichlcarve wird mit bekannten ~r A1 aufgestellt. G. DENK.

A. TRn~ONOV und C. SCKE$~AWOV ~ bestimmen Alnminium, indem sic naeh A. NE~- n~t~R s mit ~berschi~ss~gem Am~raon~um~hos~hat ~ l sn and den ~be~schq~]3 ~n~ Bismutylperchlorat suri~cktitrieren. Dabei erfassen sie den Titrationsenc~punkt polaro- metrisch. Das Verfahren ist besonders ffir Semimikrobes~immungen (0,2--2 mg A1,

x Diese Z. 109, 1 (1937); Z. anorg, aUg. Chem. ~84, 224 (1937). 2 Analyt. Chemistry ~6, 408---410 (1954). Univ. Ann Arbor, Mich. (USA). s Biochemic. J. (Prec.) 56, XLVII (1954). Postgrad. Med. School, London, W. 12.

Collect. czechoslov, chem. Commun. 16, 506--509 '(~953). Techn. Ixochsch. Sofia (Bulgarien).

s Diese Z. 116, 1 (1939).

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Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 139

maximal 25 mg A1) geeignet und gelingt auf 1--10% genau. - - Je nach Konzen- tration der neutralen oder essigsauren A1-LOsung (5 bzw. 2 ml) wird mit Diammo- niumhydrogenphosphatlSsung verschiedener Menge nnd Konzentration gef~lR: entweder mib 10 ml LSsung A (0,2 m) oder L5sung B (0,04 m) oder mR 5 ml LSsung C (0,02 m). Naeh 5 rain wird abzentrifugiert, yon der klaren LSsung fiber dem Sedi- ment A1POa werden 5 ml abpipettiert, wenig verdiinnt und, falls mit LSsung A oder B gef~llt war, mit 7 ml 3~oiger Oberchlorsi~ure versetzt. Beim Fi~llen mit LSsung C werden 0,1 ml 70%ige Uberehlors~ure zugefiigt. Titriert wird an der Queeksilber- tropfelektrode bei 0,8 V gegen die ges~tt. Kalomelelek~rode mit einer LSsung, die zu A duroh Aufl5sen yon 25 g Wismuthydroxyd in 27,5 ml 70% iger Uberchlors~ure und Aufffillen auf 1 Liter (d. h. etwa 0,1 m BiOClOt-LSsung ) erhalten wird, die zu B ~uf des fiinffache verdiinnt ist oder zu C so angesetzt wurde, dab sic etwa 0,0083 Mol BiOCIO t je Liter enth~lt. Die Auswertung erfolg~ mi~ Eichkurven an entspreehenden F~llungen mit StandardlSsungen. Bei den konzentrierten LSsungen A und B sind die Analysen nur dann reproduzierbar, wenn des Verh~ltnis A1 : POt zwischen 1 : 10 und 1: 20, bei LSsung C zwisehen 1 : 4 und 1 : 40 liegt. Stets mu] dutch Kohlendioxyd zuvor die Sauerstoffstufe entfernt sein, bei sehr geringen Al-Mengen unter dauerndem Kohlendioxydstrom gearbeitet und ein konstanter Diffusionsstrom abgewartet werden. Die Galvanometerempfindiiehkeit sell so gew~hlt sein, dab Ausschli~ge bei Zugabe yon 0,03 ml Bismutylperehloratl6sung anftreten. Wie aus der Analytik bekannt ist, stSren Fe, Th, Ce, Ti, Zr, Zn, Mn, Ca und Co. Ebenso mu]3 eine StSrung dureh Chlor-Ionen, Sulfa~-Ionen, Cd, Pb, sowie Salpetersaure, die mehr als 0,2 m ist, beriieksichtigt werden. K. CRusE.

Vanadium. V. I. KUZNECOV und L. V. KOZYREV~ 1 iiberpriiften 129 analytische Reaktionen des vierwertigen Yanadins mit anorganischen und organischen Re- agenzien. In neutr~en und sehr schwach sauren w~Brigen LSsungen t r i~ vier- wert~ges Vanadin als Vanadyl- oder Divanadylsalz mit den Kationen u oder (VO)2 t+ auf. Das formale Potential Vanadin(V)/Vanadin(IV) ist 1,0I V, was anf die geniigende Best~ndigkeit der Vanadylsalze gegeniiber Oxydation mit~ Luftsauer- stoff hinweist. - - Die Reaktionen warden mi~ VOC12-L5sungen , erhalten (lurch Erhitzen yon anges~uerter NatrinmvanadatlSsung mi~ Hydroxylaminhydrochlorid zum Sieden, durehges Die blanc LSsung enthielt in 1 ml 10 mg VIv, 50 mg HC1 nnd geringe Mengen Hydroxylamin, des keinen EinfluB auf die qualitativen Re- aktionen hat. Zur Durehffihrung der Reaktionen wurde die Grundl5sung 2--3real mit Wasser verdiinnt. Zu 3 ml der verdiinnten LSsung gab man 1--2 ml der zu untersuehenden ReagenslSsung und, wenn kein ~ul]erer Effekt zu beobachten war, zur ErhShung des p~-Werts tropfenweise 0,5 ml 25~oige ~TatrinmaoetatlSsung oder 20~oige UrotropinlSsung. Urotropin gibt jedoch in Oberschu]3 mi~ vier- wer~igem Vanadin einen weiBen Niederschlag. Die empfindliehsten Reagenzien fiir Vanadin(IV) sind: JFSllungsreagenzien. 8-Oxychinolin (griinbrauner ~iederschlag, Grenzkonz. 1 : 10~), Tannin (blauer N., 1 : 10~), Natrinmdi~thyldi~hioearbaminat (gelbbrauner N., 1:2.10~), Chinaldins~ure (hellgelber N., 1:3,3 �9 10~). Farbreagen- zien. Na~CS~ (dunkelbraune l~rbung, 1:5.10~), Brenzeatechin, Pyrogallol, Gallus- saure (dunkelblau, 1:2.10~), Aluminon (himbeerrote Triibung, 1 : 10~), ~itroso- R-Salz (orangegelb, 1:2,5-10~), 4,0xy-3-carboxy-4'-nitroazobenz01-2'-sulfosi~ure (grellorange, 1:5.10~), Benzol-2-arsons~ure-l-azo-l,8-dioxynaphthalin-3,6-disuffo- s~ure (violett, 1:3.10~), 2-Carboxybenzol-l-azo-l,8-dioxynaphthalin-3,6:disulfo- si~ure (violett, 1:2-10s), 1,4-Dioxyanthraehinon-2-sulfosi~ure (lila, sehnell ver- ~nderlich, 1:10 v. --l~itrilotriaeetate, Oxalate, Citrate, Tartrate (in bedeutend schw~eherem Mall Salicylate) geben mi~ Vanadin(IV) 15sliehe maskierende Kom- plexe. A. TROFn~OW.

~. anal. China. 8, 90--104 (1953) [Russiseh]. Wiss. Inst. f. chem. Reag., lYIoskau.