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Alfter
Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft Die Bank der Zukunft. Eine Branche im Zeichen der Vertrauenskrise. Die Bank der Zukunft - Erwartungen der Meinungsführer von morgen an vertrauenswürdige Banken Betreuender Hochschullehrer: Prof. Dr. Gregor Krämer Studentische Teammitglieder: Justus Gonschorek Lorenz Heinen Mara Staudinger
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Vorwort Das Thema des Postbank Finance Awards 2013 lautet „Die Bank der Zukunft. Eine Branche im
Zeichen der Vertrauenskrise.“ Im Rahmen dieser Arbeit wird untersucht, was die Erwartun‐
gen einer Gruppe potentieller Meinungsführer1 von morgen an den Bankensektor sind, da‐
mit diese den Banken in Zukunft vertrauen.
In dieser Arbeit wird zunächst festgestellt, dass eine Vertrauenskrise im Bankensektor exis‐
tiert und literaturbasiert untersucht, welche Erwartungen Kunden an Banken haben.
Weiter werden in einer empirischen Untersuchung die Erwartungen an vertrauenswürdige
Banken aus Sicht von Studenten, als Meinungsführer der jungen Generation, erfasst.
Diese Arbeit ist mit der Unterstützung einer Vielzahl von Menschen entstanden, für die wir
uns an dieser Stelle herzlich bedanken möchten.
Besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Krämer für die Betreuung unserer Arbeit. Außerdem
danken wir allen Teilnehmern der Studie, die an unserer empirischen Untersuchung teilge‐
nommen haben, für ihre Angaben.
1 Um den Lesefluss zu erleichtern, wird in dieser Arbeit darauf verzichtet, die jeweils männliche und weibliche Form für Personen zu gebrauchen. Dass nur die männliche Form verwendet wird, dient lediglich der Vereinfa‐chung und bezieht selbstverständlich die weibliche Form mit ein.
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Inhaltsverzeichnis Vorwort ................................................................................................................................................... II
Inhaltsverzeichnis ................................................................................................................................ III
Abbildungsverzeichnis ......................................................................................................................... V
Tabellenverzeichnis ............................................................................................................................. VII
Abkürzungsverzeichnis ..................................................................................................................... VIII
Management Summary ........................................................................................................................ IX
1 Einleitung ................................................................................................................................. 1
1.1 Die Zielsetzung der Arbeit ......................................................................................................... 3
1.2 Das methodische Vorgehen ...................................................................................................... 3
2 Vertrauenskrise gegenüber dem Bankensektor – ja oder nein? ........................................ 4
2.1 Studien zum Vertrauensverhältnis zwischen Banken und Kunden .......................................... 4
2.2 Das Vertrauen im Interbankenmarkt ......................................................................................... 7
2.3 Zusammenfassung ................................................................................................................... 7
3 Literaturbasierte Analyse der Erwartungen an Banken, um ihnen wieder zu vertrauen . 8
3.1 Analyse der Studien .................................................................................................................. 8
3.2 Zusammenfassung .................................................................................................................. 11
4 Studie über die Erwartungen an Banken um ihnen wieder zu vertrauen - Konzeption. 12
4.1 Grundlagen ............................................................................................................................. 12
4.2 Der Fragebogen ...................................................................................................................... 13 4.2.1 Struktur des Fragebogens .................................................................................................. 13 4.2.2 Verbreitung des Fragebogens ............................................................................................ 15
4.3 Die Teilnehmer der Studie ....................................................................................................... 16
5 Studie über die Erwartungen an Banken, um ihnen wieder zu vertrauen - Ergebnisse 19
5.1 Die Vertrauenskrise ................................................................................................................. 19
5.2 Die Erwartungen an vertrauenswürdige Banken .................................................................... 21 5.2.1 Transparenz ........................................................................................................................ 21 5.2.2 Sicherheit ............................................................................................................................ 24 5.2.3 Beratung ............................................................................................................................. 25 5.2.4 Filialstruktur ........................................................................................................................ 27 5.2.5 Sozial-ökologische Faktoren .............................................................................................. 28 5.2.6 Rendite ............................................................................................................................... 31
III
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
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5.3 Priorisierung von Produkten.................................................................................................... 37
5.4 Weitere aktuelle Aspekte aus der öffentlichen Diskussion ..................................................... 44 5.4.1 Rendite nachhaltiger Geldanlagen ..................................................................................... 44 5.4.2 Bankenrettung .................................................................................................................... 45 5.4.3 Begrenzung der Gehälter von Bankmanagern ................................................................... 46 5.4.4 Die Ausbildung der Banker ................................................................................................. 47
6 Resümee - Die Bank Der Zukunft ........................................................................................ 49
6.1 Zusammenfassung ................................................................................................................. 49
6.2 Weiterer Forschungsbedarf .................................................................................................... 50
Quellenverzeichnis ............................................................................................................................... XI
Anhang ............................................................................................................................................... XIV
Der Fragebogen – Banken der Zukunft .......................................................................................... XIV
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Wechselwilligkeit von Bankkunden ...................................................................... 1
Abbildung 2: Wachstum von Direktbanken und sozial‐ökologischen Banken ........................... 2
Abbildung 3: Vertrauen in Banken ............................................................................................. 5
Abbildung 4: Kommunikationswünsche ..................................................................................... 5
Abbildung 5: Vertrauensverlust durch Finanzkrise .................................................................... 6
Abbildung 6: Erwartungen an Banken ........................................................................................ 9
Abbildung 7: Einstellung gegenüber Banken .............................................................................. 9
Abbildung 8: Soziale Verantwortung ........................................................................................ 11
Abbildung 9: Altersgruppen ..................................................................................................... 16
Abbildung 10: Geschlecht......................................................................................................... 16
Abbildung 11: Anzahl der täglichen Antworten ....................................................................... 17
Abbildung 12: Geschätztes zukünftiges Einkommen der Teilnehmer in Prozent ..................... 17
Abbildung 13: Vertrauen in den Bankensektor ........................................................................ 19
Abbildung 14: Vertrauen in die Hausbank ............................................................................... 20
Abbildung 15: Verantwortung der Hausbank in der Wirtschaftskrise ..................................... 20
Abbildung 16: Transparenz über Kreditnehmer und ‐geber .................................................... 21
Abbildung 17: Veröffentlichung des eigenen Namens ............................................................. 22
Abbildung 18: Offenlegung der Gewinnzusammensetzung ..................................................... 22
Abbildung 19: Informationen zu Konditionen .......................................................................... 23
Abbildung 20: Transparenz über Kreditvergabe‐ und Anlagekriterien..................................... 23
Abbildung 21: Transparenz über Risiken .................................................................................. 23
Abbildung 22: Transparenz über Provisionen .......................................................................... 24
Abbildung 23: Sicherheit des Vermögens ................................................................................ 24
Abbildung 24: Investition in hoch riskante Geschäfte .............................................................. 25
Abbildung 25: Eigenkapitalquote ............................................................................................. 25
Abbildung 26: Beratung ohne Abschluss .................................................................................. 26
Abbildung 27: Zuständigkeit der Berater ................................................................................. 26
Abbildung 28: Persönliche Beziehung zum Berater ................................................................. 26
Abbildung 29: Filiale vor Ort..................................................................................................... 27
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Abbildung 30: Online‐Filiale ..................................................................................................... 27
Abbildung 31: Schädliche Arbeitsfelder ................................................................................... 28
Abbildung 32: Spekulationen ................................................................................................... 28
Abbildung 33: Gesellschaftliche und ökologische Kriterien ..................................................... 29
Abbildung 34: Die gesellschaftsfördernde Unternehmenskultur meiner Bank ....................... 29
Abbildung 35: Verzicht auf Rendite zugunsten von Nachhaltigkeit ......................................... 30
Abbildung 36: Inanspruchnahme nachhaltiger Produkte ........................................................ 30
Abbildung 37: Verzicht auf Rendite zugunsten von Sicherheit ................................................ 31
Abbildung 38: Verzicht auf Anlagezinsen zugunsten von Kreditzinsen ................................... 31
Abbildung 39: Höchstmögliche Zinsen ..................................................................................... 32
Abbildung 40: Kreditkonditionen im Marktdurchschnitt ......................................................... 32
Abbildung 41: Anlagekonditionen im Marktdurchschnitt ........................................................ 33
Abbildung 42: Eigenkapitalrendite im Marktdurchschnitt ....................................................... 33
Abbildung 43: Girokonto .......................................................................................................... 38
Abbildung 44: Tagesgeldkonto ................................................................................................. 38
Abbildung 45: Kreditangebote ................................................................................................. 39
Abbildung 46: Geldanlage mit langer Laufzeit ......................................................................... 39
Abbildung 47: Geldanlage mit mittellanger Laufzeit ................................................................ 39
Abbildung 48: Geldanlage mit kurzer Laufzeit ......................................................................... 40
Abbildung 49: Altersvorsorge ................................................................................................... 40
Abbildung 50: Depot ................................................................................................................ 41
Abbildung 51: Wertpapier‐, Aktien‐ und Devisenhandel ......................................................... 41
Abbildung 52: Lebensversicherung .......................................................................................... 41
Abbildung 53: Versicherungsprodukte ..................................................................................... 42
Abbildung 54: Rendite nachhaltiger Geldanlagen .................................................................... 44
Abbildung 55: Bankenrettung .................................................................................................. 46
Abbildung 56: Gehälterbegrenzung ......................................................................................... 47
Abbildung 57: Kunst und Philosophie als Bildung für Banker .................................................. 48
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Priorisierung der Erwartungen an vertrauenswürdige Banken............................ 37
Tabelle 2: Priorisierung der Produkte ................................................................................... 44
Tabelle 3: Aktienfonds mit ökologisch nachhaltigem Ansatz ............................................... 45
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Abkürzungsverzeichnis allg. allgemein
bspw. beispielsweise
bzw. beziehungsweise
ca. circa
EAEG Einlagensicherungs‐ und Anlegerentschädigungsgesetz
EZB Europäische Zentralbank
FAZ Frankfurter Allgemeine Zeitung
GfK Gesellschaft für Konsumforschung
GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Hrsg. Herausgeber
u. A. unter Anderem
vgl. vergleiche
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Management Summary In dieser Arbeit wird zunächst festgestellt, dass eine Vertrauenskrise im Bankensektor exis‐
tiert und Bankkunden so wechselwillig sind wie nie zuvor. Anschließend wird mittels Litera‐
turrecherche untersucht, welche Erwartungen Kunden an Banken haben. Weiter werden in
einer empirischen Studie die Erwartungen an vertrauenswürdige Banken aus Sicht von Stu‐
denten, als Meinungsführer der jungen Generation, erfasst. Das Wachstum von Direktbanken
einerseits und sozial‐ökologischen Banken andererseits zeigt, dass Bankkunden von nicht
vertrauenswürdigen Banken beispielsweise dorthin wechseln.
Ergebnis der empirischen Untersuchung ist, dass die vertrauenswürdige Bank der Zukunft in
dem Sinne transparent sein sollte, als dass sie offen legt, womit Gewinne erwirtschaftet wer‐
den, was die Kriterien bei der Kreditvergabe und Geldanlage sind, dass sie ihre Kunden über
risikoreiche Geschäfte aufklärt und Provisionen von beispielsweise Beratungsleistungen of‐
fenlegt.
Das Kapital der Kunden sollte bei der Bank der Zukunft in Sicherheit sein. Konkret bedeutet
dies, dass die Bank nicht in hoch riskante Geschäfte investiert und ihre Eigenkapitalquote
über der gesetzlich vorgeschriebenen liegt.
Die Bankberater der Zukunft zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Kunden auch dann be‐
raten, wenn kein Abschluss erfolgt. Es besteht eine individuelle Zuständigkeit von Bankbera‐
ter zu Kunden bzw. eine persönliche Beziehung zwischen Berater und Kunde.
Die Bank der Zukunft sollte sowohl mittels real existierenden Filialen vertreten sein, als auch
eine Online‐Filiale im Angebot haben.
Bezogen auf sozial‐ökologische Themen sollte die Bank der Zukunft so aufgestellt sein, dass
sie nicht in Geschäftsbereichen tätig ist, die anderen Menschen schaden und die Umwelt
zerstören. Weiter sollte sie Kapital nicht zur Spekulation einsetzen, sondern Kapital unter
gesellschaftlichen‐ und ökologischen Kriterien vergeben. Diese Grundwerte sollten in einer
Unternehmensphilosophie festgehalten werden und es sollte konsequent danach gehandelt
werden.
Die monetäre Rendite sollte bei der Bank der Zukunft den Themen Nachhaltigkeit und Si‐
cherheit untergeordnet sein. Gehälter von Bankern sind bei der Bank der Zukunft nach oben
hin begrenzt.
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
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Das Produktportfolio der Bank der Zukunft umfasst die wesentlichen Kernprodukte einer
Bank. Dazu zählen das Giro‐und Tagesgeldkonto, sowie Möglichkeiten der Geldanlage. Pro‐
dukte wie Altersvorsorge, oder Produkte rund um das Thema Aktien und Devisen und Versi‐
cherungen zählen nicht dazu.
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
1 Einleitung Lange Zeit galt das Sprichwort, dass man eher seinen Ehepartner wechsle als seine Haus‐
bank. Dies hat sich im Laufe der letzten Jahr(zehnt)e und insbesondere seit der 2007 einset‐
zenden Banken‐ und Finanzkrise drastisch geändert. Unzufriedenheit von Bankkunden macht
diese wechselwillig. Eine Studie2 von Bain & Company verdeutlicht, dass Millionen Kunden
so unzufrieden sind, dass sie ernsthaft über einen Wechsel der Bank nachdenken. Dies be‐
trifft besonders stark Großbanken, bei denen laut der Studie rund 40 Prozent der Kunden ihr
Institut für ein besseres Angebot von Wettbewerbern verlassen würden. Bei Sparkassen, Ge‐
nossenschafts‐ und Direktbanken sind es zwar weniger wechselwillige Kunden, jedoch ist
auch hier jeder dritte bis vierte Kunde offen für einen Wechsel.3 Dies verdeutlicht folgende
Graphik:
Abbildung 1: Wechselwilligkeit von Bankkunden4
2 Die Studie basiert auf 2.855 Interviews, die Bain & Company im Frühjahr 2012 mit Kunden aller großen deut‐schen Finanzinstitute geführt hat. 2.238 Befragte waren Privatkunden und 617 Freiberufler sowie Kleingewer‐betreibende, die ebenfalls dem Retail‐Geschäft zugeordnet sind. Die Befragten bilden einen repräsentativen Schnitt der deutschen Bevölkerung, der sämtliche Alters‐ und Einkommensklassen sowie Berufs‐ undAusbil‐dungsgruppen erfasst. 3 Vgl. Bain & Company (Hrsg.) (2012), S. 13. 4 Abbildung entnommen aus: Bain & Company (Hrsg.) (2012), S. 13.
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Eine Studie der Bank‐Managementberatung zeb kommt ebenfalls zu dem Schluss, dass die
Wechselwilligkeit im Bereich der privaten Bankkunden so hoch ist wie nie. Demnach planen
mehr als 30% der geschäftsfähigen Kunden, in den kommenden Monaten ihr Kreditinstitut zu
wechseln.5 Die Unzufriedenheit der Bankkunden mit den Banken zeigt sich auch in dem ge‐
ringen Vertrauen in Kreditinstitute.6
Banken, die nicht vertrauenswürdig sind, verlieren immer mehr an Kunden; denn nicht zu‐
frieden gestellte Kunden ziehen ‐ wie oben beschrieben ‐ einen Wechsel zu einer anderen
Bank in Erwägung. Die folgende Grafik zeigt, dass einerseits Direktbanken und andererseits
Banken mit einem nachhaltigen7 oder sozial‐ökologischen8 Geschäftsmodell immer größeren
Zuspruch erhalten:
Abbildung 2: Wachstum von Direktbanken und sozial‐ökologischen Banken9
5 Vgl. Börsen‐Zeitung (2013). 6 Vgl. Abschnitt 2. 7 Nachhaltigkeit wird in dieser Arbeit als Prinzip verstanden in dem so gewirtschaftet wird, dass derzeitige Be‐dürfnisse befriedigt werden, ohne zukünftigen Generationen die Lebensgrundlagen zu entziehen. Dabei wird das 3‐Säulenmodell der Nachhaltigkeit als Grundlage genommen (vgl. Frauenhofer Gesellschaft (Hrsg.) (2010)). Übertragen auf Banken bedeutet dies beispielsweise, dass Nachhaltigkeitskriterien bei der Kreditvergabe und die Anlagestrategie der Bank berücksichtigt werden und nicht nur die wirtschaftliche Seite einer Unternehmung als Entscheidungsgrundlage dient. 8 Als sozial‐ökologisch wird in dieser Arbeit eine Arbeitsweise von Banken verstanden, die sich nach strengen Nachhaltigkeitskriterien richtet und neben sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekten auf eine sehr hohe Transparenz der Mittelvergabe setzt und beispielsweise die Namen der Institutionen, Projekte oder Un‐ternehmen veröffentlicht, denen Kredite gewährt werden. 9 Abbildung entnommen aus: Börsen‐Zeitung (2013).
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Banken spielen eine zentrale Rolle im Wirtschaftssystem und Krisen im Bankensektor können
negative Auswirkungen auf die Realwirtschaft haben und beispielsweise die Kreditvergabe an
Unternehmen einschränken. Auch für uns als Privatkunden spielen Banken eine zentrale Rol‐
le: Sie verwalten unser Vermögen und gewährleisten unseren Zahlungsverkehr. Banken soll‐
ten unserer Meinung nach vertrauenswürdig sein.
1.1 Die Zielsetzung der Arbeit In dieser Arbeit werden die Erwartungen an vertrauenswürdige Banken aus Sicht von Studen‐
ten, als Meinungsführer10 der jungen Generation, untersucht.
Diese Untersuchung hat für Banken eine große Relevanz, da aufgezeigt wird, was den Bank‐
kunden der Zukunft wichtig ist, um Banken zu vertrauen und diese daraus Maßnahmen ablei‐
ten können, um vertrauenswürdiger zu werden und so mehr – und wichtigere bzw. ertrags‐
stärkerer ‐ Kunden zu attrahieren.
1.2 Das methodische Vorgehen In dieser Arbeit wird zunächst festgestellt, dass eine Vertrauenskrise im Bankensektor exis‐
tiert und literaturbasiert untersucht, welche Erwartungen Kunden an Banken haben.
Den Schwerpunkt der Arbeit bildet eine empirische Untersuchung, in der die Erwartungen an
vertrauenswürdige Banken aus Sicht von Studenten, als Meinungsführer der jungen Genera‐
tion, untersucht werden. Diese Erwartungen werden in einer Rangfolge entsprechend ihrer
Wichtigkeit aus Kundensicht gebracht und ergänzt um die Wichtigkeit der Produkte von Ban‐
ken. Zum Schluss der Arbeit werden Themen aus der aktuellen Diskussion, die im Zusam‐
menhang mit der Untersuchung stehen, aufgegriffen und die Stellung der Teilnehmer der
Studie dazu dargestellt. Letztlich wird aus den Ergebnissen herausgearbeitet, wie Banken sich
in der Zukunft positionieren sollten, um – zumindest in den Augen der untersuchten Gruppe
– vertrauenswürdig(er) zu sein.
10 Als „Meinungsführer“ werden in dieser Arbeit Stipendiaten des Begabtenförderprogramms der Studienstif‐tung des Deutschen Volkes verstanden. Weitere Details siehe unter 4.1 Grundlagen.
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
2 Vertrauenskrise gegenüber dem Bankensek‐tor – ja oder nein?
In diesem Kapitel wird analysiert, ob eine Vertrauenskrise gegenüber dem Bankensektor be‐
steht und wenn ja in welchem Umfang. Dabei soll Vertrauen wie folgt definiert werden:
„Vertrauen ist die Erwartung, nicht durch das Handeln anderer benachteiligt
zu werden; als solches stellt es die unverzichtbare Grundlage jeder Koopera‐
tion dar. Man kann zwischen Vertrauen in Personen und Vertrauen in Sys‐
teme unterscheiden. In Interaktionssituationen steht Vertrauen stets im Zu‐
sammenhang mit Verantwortung; Akteure, denen Vertrauen geschenkt
wird, haben die Verantwortung, dieses zu honorieren.“11
Es wird davon ausgegangen, dass die folgenden Studien und Studienteilnehmer den Begriff
Vertrauen wie oben genannt aufgefasst haben.
2.1 Studien zum Vertrauensverhältnis zwischen Banken und Kunden
Zum Thema Vertrauenskrise im Bankensektor wurden unter anderem Studien vom Banken‐
verband sowie von der Boston Consulting Group und der Gesellschaft für Konsumforschung
(GfK) veröffentlicht. Diese Studien befragen vor allem ältere, vermögende Kunden. Zudem
wurden Artikel in Zeitungen und Magazinen zu diesem Thema veröffentlicht.
Die Boston Consulting Group hat im Januar 2009 eine Studie mit dem Thema „Gezielte
Kommunikation zur Krise hilft Finanzsektor, Kundenvertrauen zu stabilisieren” veröffentlicht.
Wie auch in einigen anderen Ländern ergab die Befragung auch in Deutschland, dass bei
mehr als der Hälfte der Teilnehmer der Studie das Vertrauen in Banken durch die Finanzkrise
gesunken ist:12
11 Vgl. Gabler Verlag (Hrsg.) (2013), Stichwort Vertrauen. 12 Vgl. The Boston Consulting Group (Hrsg.) (2009).
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Abbildung 3: Vertrauen in Banken13
Des Weiteren zeigte die Studie auf, dass das Vertrauen der Kunden aus Deutschland durch
fehlende Kommunikation seitens der Banken aufs Spiel gesetzt wird. Bis zu 39 % der Befrag‐
ten wünschen sich eine bessere Kommunikation der Bankinstitute bezüglich der wirtschaftli‐
chen Situation und Krise.14
Abbildung 4: Kommunikationswünsche15
13 Abbildung entnommen aus: The Boston Consulting Group (Hrsg.) (2009). 14 Vgl. The Boston Consulting Group (Hrsg.) (2009). 15 Abbildung entnommen aus: The Boston Consulting Group (Hrsg.) (2009).
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Der Bankenverband hat im Jahr 2010 eine Studie zum Thema „Führung – Verantwortung –
Vertrauen“ durchgeführt. Hierbei zeigt sich, dass ein Unterschied bezüglich des Vertrauens
gegenüber der eigenen Hausbank und Banken im Allgemeinen besteht. 56 % der Befragten
geben an, dass ihr Vertrauen in die eigene Bank während der Wirtschaftskrise nicht gelitten
hat.
Dem gegenüber sagen 49 % der Befragten, dass ihr Vertrauen in Banken im Allgemeinen
während der Wirtschaftskrise stark gelitten hat.16
Abbildung 5: Vertrauensverlust durch Finanzkrise17
Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat den Global Trust Report 2013 veröffentlicht,
aus dem ersichtlich ist, dass das Vertrauen vom Jahr 2012 auf das Jahr 2013 gegenüber den
Banken und Versicherungen von 36 % auf lediglich 29 % gesunken ist.18
Am 4. März 2013 veröffentlichte Spiegel‐Online Zahlen einer Studie der Gfk im Auftrag der
Agentur „different“. Daraus geht hervor, dass etwa 43% der Befragten kein Vertrauen mehr in
Banken in Deutschland haben. Wobei Privatbanken wie, Deutsche Bank, Commerzbank und
HypoVereinsbank, im Image‐Ranking der Studie (max. Wert 100) mit Werten von 20,8 bis
33,9 am schlechtesten abschneiden. Dem gegenüber können die Sparkassen und Volks‐ und
16 Vgl. Bankenverband (Hrsg.) (2010). 17 Abbildung entnommen aus: Bankenverband (Hrsg.) (2010). 18 Vgl. Spiegelonline (2013): GfK‐Studie: Deutsche misstrauen Bankern ‐ und lieben die Polizei.
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Raiffeisenbanken immer noch auf ein Vertrauen mit einem Wert von knapp 50 der Befragten
zählen, obwohl auch ein Teil ihrer Kunden während der Finanzkrise auch Verluste hinnehmen
mussten.
Des Weiteren vertrauen lediglich 40 % der Bankkunden im Alter von 51 bis 65 Jahren den
Banken, im Gegensatz zu den 18 bis 34‐Jährigen, die zu knapp zwei Dritteln den Banken ihr
Vertrauen schenken.19
2.2 Das Vertrauen im Interbankenmarkt Die Vertrauenskrise herrscht nicht nur in der Beziehung zwischen Bankkunde und Bankinsti‐
tut, sondern besteht auch innerhalb des Bankensektors. Wie die Süddeutsche Zeitung am 27.
Dezember 2011 geschrieben hat, vertrauen sich selbst die Banken gegenseitig nicht mehr,
weshalb die Europäische Zentralbank (EZB) als Geldverleiher einspringen musste.20
2.3 Zusammenfassung Eine Auswirkung der Vertrauenskrise zwischen Bankkunde und Banken ist, dass die Bankkun‐
den mehrere Hausbanken haben, um die Risiken zu verteilen und die optimalen Angebote zu
nutzen.21 Mit Blick auf die Ergebnisse der oben genannten Studien kann festgestellt werden,
dass eine Vertrauenskrise gegenüber dem Bankensektor besteht. Zusätzlich wird das Ver‐
trauen zwischen Bankkunde und Bank nochmals geschwächt, da innerhalb des Bankensek‐
tors auch kein Vertrauen herrscht. Kurz gesagt, die Bankkunden sind eher bereit den eigenen
Hausbanken Vertrauen zu schenken, als dass sie den Banken im Allgemeinen vertrauen.
19 Vgl. Spiegelonline (2013): Studie: Kunden entziehen Banken das Vertrauen. 20 Vgl. Süddeutsche Zeitung (2013): Banken parken Milliarden bei der EZB. 21 Vgl. Die Welt (2013): Deutsche verlieren Vertrauen in die Banken.
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
3 Literaturbasierte Analyse der Erwartungen an Banken, um ihnen wieder zu vertrauen
Im Vorfeld der eigenen Umfrage wurden mehrere Studien analysiert, um abzuklären, welche
Erkenntnisse zu der Frage „Was erwarten die Kunden von morgen von den Banken von mor‐
gen, um ihnen (wieder) zu vertrauen?“ bereits existieren. Bei der Literaturrecherche bzw.
Analyse werden bereits die unterschiedlichen Aspekte (Erwartungen, junge Kunden, Zukunft
und Vertrauen) des Themas berücksichtigt, auf die dann auch in der anschließenden empiri‐
schen Untersuchung fokussiert werden soll. Studien folgender Herausgeber dienten zur Be‐
arbeitung des Themas: Allianz und GfK, Bain & Company, Bankenverband und Gfk, Deloitte,
Fraunhofer IAO, gi‐geldinstitute und Lünendonk GmbH, YouGovPsychonomics sowie zeb,
Alanus Hochschule und puls. Die wichtigsten Studien werden im Folgenden dargestellt.
3.1 Analyse der Studien Die Allianz und die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) haben im Juni 2008 eine Studie
veröffentlicht, die das Thema „Kundenerwartung an Banken in Deutschland“ untersucht hat.
Dabei werden Männer und Frauen im Alter von 18 Jahren und älter befragt, sodass sich die
Ergebnisse auf Erwartungen der heutigen Privatkunden auf das Jahr 2008 beziehen. Einige
wichtige Erwartungen der Befragten an Banken sind laut dieser Studie bspw. günstige Preise,
transparente Konditionen, sowie eine kompetente und kostenlose Beratung.
So legen die Teilnehmer der Studie Wert auf Mindestverzinsung bzw. hohe Verzinsung der
Anlageprodukte oder möchten eine Bankfiliale vor Ort haben. 42 % der Befragten legen Wert
auf ethische und moralische Gesichtspunkte bei Geldanlagen.22
22 Vgl. GfK (Hrsg.) (2008): Kundenerwartungen an Banken.
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Abbildung 6: Erwartungen an Banken23
Der Bankenverband hat die Jugendstudie 2012 mit dem Titel „Wirtschaftsverständnis und
Finanzkultur“ veröffentlicht. Dort werden sowohl die momentane Lebenssituation als auch
die Ziele der Jugendlichen abgefragt. Die Teilnehmer der Studie haben ein Alter von 14 bis 24
Jahren. Knapp 70 % der Befragten haben ein positives Bild gegenüber den Banken, wobei
sich hier eine leichte Tendenz der Verschlechterung während den letzten Jahren zeigt.
Abbildung 7: Einstellung gegenüber Banken24
23 Abbildung entnommen aus: GfK (Hrsg.) (2008): Kundenerwartungen an Banken. 24 Abbildung entnommen aus: Bankenverband (Hrsg.) (2012): Jugendstudie.
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Den befragten Jugendlichen ist es wichtig, dass die Bank ihres Vertrauens Sicherheit für das
angelegte Geld bietet und günstige Konditionen anbietet ‐ wobei hohe Zinsen tendenziell
weniger wichtig sind. Die generelle Zufriedenheit mit der eigenen Bank fällt mit knapp 90 %
sehr hoch aus.25
Zum Thema Zukunft der Banken hat das Fachmagazin gi‐geldinstitute und das Marktfor‐
schungsunternehmen Lünendonk GmbH eine Trendstudie mit dem Titel „Zukunft der Banken
2020 – Trends, Technologien, Geschäftsmodelle“ herausgegeben. Jedoch wird das Thema
Zukunft aus Sicht der Banken behandelt und nicht aus Sicht der Bankkunden, wie es für die
Forschungsfrage der vorliegenden Arbeit nötig ist. Für diese Studie werden 110 Manager aus
Privatbanken, öffentlich‐rechtlichen Geldinstituten und Genossenschaftsbanken befragt. Ih‐
nen zufolge stellen Regulierungen und gesetzliche Vorgaben immer größere Hürden bzw.
Herausforderungen dar, denen es gerecht zu werden gilt. Gleichzeitig erwarten die Manager
nicht, dass der regulatorische Aufwand bis zum Jahr 2020 geringer werden wird.26
Eine Studie der zeb in Zusammenarbeit mit der Alanus Hochschule und puls Marktforschung
ergab, dass die Social Banks Antworten auf die vorherrschende Vertrauenskrise gegenüber
den Banken finden. Die Leitwerte27 der Social Banks werden in der heutigen Gesellschaft
immer wichtiger und fördern das Vertrauen.28
Auch die YouGovPsychonomics haben eine Studie mit dem Thema „Der Kundenmonitor Ban‐
ken 2010, Highlightthema II: Social Banking“ durchgeführt. Dabei zeigte sich u.a., dass gut 70
% der Befragten der Aussage „Ich erwarte von einer Bank, dass sie eine soziale Verantwor‐
tung übernimmt“ voll und ganz zustimmen bzw. zustimmen.
Im Gegenzug haben lediglich 37 % der Teilnehmer der Studie das Gefühl, dass ihre „Haupt‐
bank“29 die Verantwortung übernimmt.30
25 Bankenverband (Hrsg.) (2012): Jugendstudie. 26 Lünendonk GmbH (Hrsg.) (2012). 27 Zum Beispiel Transparenz, Nachhaltigkeit und ethisch‐moralische Aspekte. 28 Zeb et al (Hrsg.) (2012), S. 1. 29 Gemeint ist die Hausbank. 30 YouGocPsychonomics et al (Hrsg.) (2010).
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Die Hauptbank übernimmt aktuell eine soziale Verantwortung.
Abbildung 8: Soziale Verantwortung31
3.2 Zusammenfassung Wie nun ersichtlich ist, existieren Studien zu den Themen Vertrauen und Erwartungen in
Banken jetzt oder auch in der Zukunft. Jedoch gibt es unserer Erkenntnis nach noch keine
detaillierte Studie, die sich konkret mit den Menschen, die in der Zukunft die Bankkunden
darstellen werden, beschäftigt und deren Erwartungen an eine vertrauenswürdige Bank ab‐
fragen. Von daher streben wir eine eigene Studie an, die genau dieses Thema empirisch un‐
tersucht.
31 YouGocPsychonomics et al (Hrsg.) (2010).
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
4 Studie über die Erwartungen an Banken um ihnen wieder zu vertrauen ‐ Konzeption
4.1 Grundlagen Das Thema des Postbank Finance Award 2013 lautet „Die Bank der Zukunft. Eine Branche im
Zeichen der Vertrauenskrise". Daraus abgeleitet wird sich die empirische Studie, die in dieser
Arbeit vorgestellt wird, mit der Frage beschäftigen, was die Erwartungen an vertrauenswür‐
dige Banken aus Sicht von Studenten, als Meinungsführer der jungen Generation, sind.
Generell wird als Zielgruppe der hier vorgestellten Studie die Gruppe der deutschen Studen‐
ten definiert, da Studenten als zukünftig Besserverdienende in ihrer weiteren Laufbahn inte‐
ressantere Kunden für Banken betrachtet werden können.32
Hierbei rücken die von der Studienstiftung des deutschen Volkes geförderten Studenten in
den Fokus der Untersuchung, da sie als Elite unter den Studenten einen sehr hohen Bil‐
dungsstand haben, der zur Beantwortung des Fragebogens notwendig ist. Die Studenten der
Studienstiftung des deutschen Volkes werden außerdem als potenzielle zukünftige Mei‐
nungsführer gesehen, da sie nicht nur als intelligent, sondern auch als besonders förde‐
rungswürdige begabte Persönlichkeiten eingeschätzt werden. Zudem liegen bei ihnen mit
erhöhter Wahrscheinlichkeit sehr gute Karrierechancen vor, was ein höheres Einkommen in
der Zukunft zur Folge haben kann. Das Potenzial der Meinungsführerschaft macht diese
Gruppe der Studenten besonders interessant für die hier vorgestellte Studie, da es neben
Wissen über finanzwirtschaftliche Fragen auch um zukunftsweisende Einstellungen geht.
Außerdem ist das größte Begabtenförderwerk Deutschlands politisch, konfessionell und
weltanschaulich unabhängig und kann dadurch eine hohe Variation an Meinungsbildern
aufweisen.33
Eine mögliche weitere Zielgruppe hätte bei der Betrachtung des demographischen Wandels
die ältere Generation sein können. Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, da dies
schon durch oben vorgestellte Studien ansatzweise beantwortet werden kann. Außerdem
erhoffen wir uns durch die Befragung der Elite unter den deutschen Studenten einen Rück‐
32 Vgl.: OECD (Hrsg.) (2012). 33 Vgl.: Studienstiftung des deutschen Volkes e.V. (2013).
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
schluss auf die jüngere Generation in Deutschland, sowie eine kritischere Sicht auf die aktu‐
elle Situation und eine größere Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Entwicklungen.
4.2 Der Fragebogen Der Fragebogen wurde online mit der Software „google drive“ erstellt. Diese bietet umfas‐
sende Optionen zur Erstellung und zur Auswertung des Fragebogens.
Es wurden geschlossene Fragen gewählt um eine Vergleichbarkeit sicher zu stellen. Für An‐
merkungen der Befragten wurde nach jeder Rubrik ein Feld zur Verfügung gestellt. Außer‐
dem konnten Fragen und Anmerkungen per Mail an uns heran getragen werden.
Des Weiteren wurden den Teilnehmern der Studie vier Antwortmöglichkeiten angeboten:
(sehr) positiv, (eher) positiv, (eher) negativ und (sehr) negativ, wodurch sich die Teilnehmer
der Studie für eine Richtung – positiv oder negativ – entscheiden sollen. Zudem wurde die
Option „Weiß nicht“ zur Verfügung gestellt, falls die Antwort nicht beantwortet werden
konnte oder jemand sich weder für positiv noch negativ entscheiden konnte.
Generell wurden die Teilnehmer verpflichtet, bei jeder Frage eine Antwort zu geben. Dies
wurde über die Software sichergestellt.
4.2.1 Struktur des Fragebogens
In dem erstellten Fragebogen wird die Forschungsfrage in verschiedene Rubriken eingeteilt
(siehe Anhang), diese werden im Folgenden vorgestellt. Die Einteilung als Struktur ermöglicht
es den Teilnehmern der Studie eine Übersicht zu wahren.
• Allgemeine Angaben
Es werden Daten zum Geschlecht, Alter und dem geschätzten zukünftigen Einkommen erho‐
ben.
• Vertrauen
In der Kategorie Vertrauen handelt es sich um das Vertrauen, das die Teilnehmer der Studie
der Finanzbranche und ihrer Hausbank entgegenbringen, sowie um weitere Fragen zu aktuel‐
len Themen um die Wirtschaftskrise. Durch die Antworten soll die Vertrauenskrise auch bei
den potentiellen zukünftigen Meinungsführern Deutschlands festgestellt und Fragen zu ak‐
tuellen Diskussionen beantwortet werden.
13
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
• Sicherheit
Die Fragen dieser Rubrik untersuchen, welche Kriterien Kunden ansetzen, damit sie ihre
Geldanlagen bei Banken in Sicherheit vermuten.
Sicherheit wird in dieser Arbeit als wichtiger Indikator für Vertrauen gesehen. Es wird davon
ausgegangen, dass ein Kunde, der annimmt, dass seine Geldanlagen bei seiner Bank sicher
sind, ihr zutraut, dass sie ihm seine Geldanlagen zurück zahlen kann. Dies spielt besonders
für (zukünftig) vermögende Kunden eine Rolle, da nach gesetzlichen Vorschriften die Ent‐
schädigungseinrichtungen nur einen Betrag von maximal 100.000 € der Anlagen des Kunden
bei seiner Bank bei Insolvenz erstatten müssen.34
• Rendite
Welche Erwartungen werden an Zinsen gestellt? Wie beeinflusst das Thema Nachhaltigkeit
die Höhe von Zinsen? Das sind Fragen, die in dieser Kategorie beantwortet werden.
• Ethische Dimension
Ob Kunden auch Wert auf inhaltliche Aspekte bei der Arbeitsweise von Banken legen, wird in
dieser Gruppe von Fragen evaluiert. Die ethische Dimension ist für uns von großem Interesse
und wird als wertvoller Teil der Studie angesehen. Die Analyse soll beispielsweise zeigen, ob
durch eine Nachhaltigkeitsstrategie der Bank die Kunden der Bank wieder mehr vertrauen.
Außerdem werden die Teilnehmer der Studie gefragt, ob sie bereits nachhaltige Bankproduk‐
te in Anspruch nehmen.
• Beratung
Bankberater, besonders ihre Vergütung und die Art der Kommunikation, stehen hier im Zent‐
rum der Fragen. Wie oben dargestellt, befinden sich Vertrauen und Sicherheit besonders auf
der Gefühlsebene der Menschen; diese Ebene könnte beispielsweise durch persönlichen
Kontakt zu einem Berater angesprochen werden.
• Medien und Filialstruktur
In dieser Rubrik wird die Frage gestellt, ob Kunden den persönlichen Kontakt in einer Bankfi‐
liale wünschen und ob eine Online‐Filiale35 gewünscht ist. Somit soll auch untersucht wer‐
den, ob – im Hinblick auf die Vertrauensbildung – die Filiale vor Ort in Zukunft überhaupt
34 Vgl. § 4 Absatz 2 Einlagensicherungs‐ und Anlegerentschädigungsgesetz (EAEG). 35 Unter einer Online‐Filiale wird ein Service seitens der Bank verstanden, der neben einer Finanzübersicht des Kunden und Überweisungen auch den Ausdruck von Kontoauszügen oder Formularen zur Kontoeröffnung, ‐Prolongation bzw. –Kündigung online ermöglicht und Informationen zur Beratung zur Verfügung stellt.
14
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
noch eine Bedeutung hat oder ob die Filialstruktur in Zukunft eher eingestellt werden sollte.
Zudem wird die Relevanz des Internets für die Vertrauensbildung analysiert.
• Transparenz
Zum Thema Transparenz werden Fragen gestellt, bspw. zur Wichtigkeit der Veröffentlichung
von Kredit‐ und Anlagekriterien und Namen der Kredit‐ und Anlagekunden. (Die sozial‐
ökologischen Banken werben mit ihrer Transparenz36 und versuchen durch die oben erwähn‐
ten Maßnahmen das Vertrauen der Kunden zu gewinnen.)
• Produkte
Hier wird abgefragt, welche Produkte die Kunden für besonders wichtig halten. Die Einschät‐
zung dient zunächst weniger der Vertrauensfrage, als der Frage, welche der heute standard‐
mäßig von einer Bank angebotenen Produkte in Zukunft weiter bei einer Bank nachgefragt
werden. Bei näherer Betrachtung können allerdings Produktgruppen ausgemacht werden,
die sich negativ auf das Vertrauen der Kunden auswirken könnten.
Es ist zu berücksichtigen, dass es schwierig sein könnte, eine Einschätzung darüber zu treffen,
welche Produkte man in einer zukünftigen Lebensphase in Anspruch nehmen wird. Somit
wird die Aussagekraft zu einzelnen Produkten abgeschwächt.
4.2.2 Verbreitung des Fragebogens
Der unten vorgestellte Fragebogen wurde in einer ersten Phase am 18. Februar 2013 an ca.
12.000 Studenten der Studienstiftung des deutschen Volkes verschickt und in einer zweiten
Phase am 1. März an eine Vergleichsgruppe von Nicht‐Studienstiftlern verteilt. Durch diese
Kombination wurde sichergestellt, dass die oben definierte Zielgruppe der deutschen Stu‐
denten der Studienstiftung des deutschen Volkes erreicht wird. Es kann allerdings nicht gänz‐
lich ausgeschlossen werden, dass auch Personen, die nicht zur Zielgruppe gehören an der
Studie teilgenommen haben. Die Vergleichsgruppe, deren Antworten in Summe ca. 25% aller
Antworten ausmachen, wird herangezogen, um die Antworten der Zielgruppe dahingehend
zu überprüfen, ob sie realistisch sind und um zu belegen, dass das Stimmungsbild der Ant‐
worten auch für eine größere Allgemeinheit sprechen kann. Die Auswahl beschränkt sich
somit zum Großteil auf deutsche Akademiker, ein repräsentativer Querschnitt durch die
deutsche junge Gesellschaft wird nicht abgebildet.
36 Vgl. GLS‐Bank (Hrsg.) (2013) und Triodos (Hrsg.) (2013).
15
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Zudem ist zu berücksichtigen, dass die Autoren dieser Studie an einer Hochschule studieren,
die sich inhaltlich sehr stark mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt und einer der Auto‐
ren stark mit der GLS Bank in Kontakt steht, sodass aus diesen Quellen eher nachhaltig ge‐
prägte und systemkritische Antworten erwartet werden. Die Studie selbst wird dadurch nicht
beeinflusst.
4.3 Die Teilnehmer der Studie Insgesamt konnten 873 Menschen zur Teilnahme an der Studie gewonnen werden. Es nah‐
men besonders junge Menschen an der Studie teil: über 90% der Teilnehmer der Studie ha‐
ben ein Alter zwischen 15 und 30 Jahren, alleine die Gruppe der 21‐25‐Jährigen kommt auf
einen Gesamtanteil von 56%. Dabei beteiligten sich fast genauso viele Frauen (42%, 364 Teil‐
nehmerinnen) wie Männer (55%, 484 Teilnehmer) an der Studie, 3% (25 Teilnehmer/innen)
gaben ihr Geschlecht nicht an. Somit ist ein Gleichgewicht zwischen der Teilnahme von Frau‐
en und Männern weitgehend hergestellt. Es wird davon ausgegangen, dass die prozentualen
Unterschiede keinen Einfluss auf das Gesamtergebnis der Studie haben.
Abbildung 9: Altersgruppen37
Abbildung 10: Geschlecht38
37 Quelle: Eigene Darstellung.
16
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Wie oben beschrieben, wurde die Studie in zwei Schritten über verschiedene Medien ver‐
breitet. Das bildet sich auch in den Rückläufen ab, sodass die Antworten bis zum 1. März nur
von Studienstiftlern stammen können. Aus dieser Quelle wurden über 50% der Antworten
bezogen. Ab dem 1. März setzen sich die Antworten aus vielen unterschiedlichen Quellen
zusammen, vor allem aus Antworten, die über Facebook generiert werden konnten. Es ist
aber nicht auszuschließen, dass noch weitere Antworten von Studienstiftlern abgegeben
wurden.
Abbildung 11: Anzahl der täglichen Antworten39
Die Teilnehmer schätzen sich, wie vermutet, als zukünftige Besserverdienende ein. So geben
62% der Teilnehmer an, dass sie zwischen 20.000 und 60.000 Euro verdienen werden und
sogar 24% schätzen, dass sie über 60.000 Euro an jährlichem Einkommen erhalten werden.
Abbildung 12: Geschätztes zukünftiges Einkommen der Teilnehmer in Prozent40
38 Quelle: Eigene Darstellung. 39 Quelle: Eigene Darstellung. 40 Quelle: Eigene Darstellung.
17
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Im Nachhinein ist festzustellen, dass der Kenntnisstand der Teilnehmer sehr stark variiert.
Neben Kritik über undifferenzierte und einfache Fragestellung gab es auch etliche Stimmen
und Anzeichen dafür, dass Fragen auf Grund des Wissens nicht beantwortet werden konnten.
So wurde beispielsweise bei Fragen, die betriebswirtschaftliche Wissen erfordern häufig die
Antwort „Weiß nicht“ gegeben.
18
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
5 Studie über die Erwartungen an Banken, um ihnen wieder zu vertrauen ‐ Ergebnisse
5.1 Die Vertrauenskrise Wie im Kapitel 2 festgestellt, besteht in Deutschland gegenüber dem Bankensektor eine Ver‐
trauenskrise, bei der paradoxerweise die Kunden dem Bankensektor im Allgemeinen weniger
vertrauen als ihrer eigenen Bank.
Bei den Teilnehmern der Studie zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Nur 2 Personen geben an,
dass sie ein sehr hohes Vertrauen in den Bankensektor haben. Lediglich 10% der Befragten
haben ein hohes Vertrauen in den Bankensektor. Die meisten Angaben wurden zu den Aus‐
sagen geringes Vertrauen mit 48% und sehr geringes Vertrauen mit 38% getätigt.
Wie hoch ist Ihr Vertrauen in den gesamten Bankensektor?
Abbildung 13: Vertrauen in den Bankensektor41
Verglichen mit den Angaben zum Vertrauen zur eigenen Bank ist ein deutlicher Unterschied
festzustellen. Das Vertrauen in die eigene Bank ist insgesamt hoch, 13% der Teilnehmer der
Studie geben an, dass ihr Vertrauen sehr hoch und sogar 56%, dass ihr Vertrauen hoch sei.
Gering (22%) und sehr gering (5%) geben deutlich weniger Teilnehmer an.
41 Quelle: Eigene Darstellung.
19
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Wie hoch ist Ihr Vertrauen in Ihre Bank?
Abbildung 14: Vertrauen in die Hausbank
Es wird somit dem gesamten System der Banken eher weniger vertraut. Die eigene Bank
scheint aber aus diesem System etwas herausgehoben, sodass ihr mehr vertraut wird als
anderen Banken.
Weitergehend wird die Frage nach der Verantwortlichkeit der eigenen Bank für die Wirt‐
schaftskrise gestellt. 41% der Teilnehmer geben an, dass ihre Bank für die Wirtschaftskrise
(mit‐) verantwortlich gewesen sei (zusammengesetzt aus den Angaben „Ja“ und „Eher Ja“)
und ein kleinerer Teil (31%) der Teilnehmer verneinen die Aussage. Besonders häufig wird
hier die Angabe „Weiß nicht“ gemacht (23%).
Meine Bank ist nicht für die Wirtschaftskrise (mit‐) verantwortlich (gewesen).
Abbildung 15: Verantwortung der Hausbank in der Wirtschaftskrise42
Durch die Verantwortung der Bank für die Wirtschaftskrise scheint es jedoch nicht zu einem
Vertrauensverlust gekommen zu sein. Anders ausgedrückt: Kunden die angeben, dass ihre
Bank Verantwortung für die Wirtschaftskrise übernehmen müsse, haben kein geringeres Ver‐
trauen in ihre Hausbank als Kunden, die ihren Hausbanken keine Verantwortlichkeit zuspre‐
42 Quelle: Eigene Darstellung.
20
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
chen. Bildet man den Korrelationskoeffizient nach Bravais und Pearson über diese zwei Fra‐
gen erhält man ein Ergebnis von ca. 0,298, was nur auf einen sehr schwachen linearen Zu‐
sammenhang schließen lässt, der keine Aussage zulässt.
5.2 Die Erwartungen an vertrauenswürdige Banken Im folgenden Abschnitt wird untersucht, welche Erwartungen die Kunden von heute an die
Banken von morgen haben, um ihnen zu vertrauen. Eine Priorisierung wird folgendermaßen
vorgenommen: Zunächst wird analysiert, ob bezogen auf die einzelnen Faktoren die beja‐
henden oder die verneinenden Antworten überwiegen. Um die Abstufung der verschiedenen
Antwortmöglichkeiten zu berücksichtigen, wird ein Score gebildet, bei dem „Ja“ mit 2, „Eher
ja“ mit 1, „Weiß nicht“ mit 0, „Eher nein“ mit ‐1 und „Nein“ mit ‐2 gewichtet werden. Der
Wert dieses Vertrauensscores bestimmt also die addierte Wichtigkeit bzw. Unwichtigkeit der
vertrauensbildenden Faktoren. Die Priorisierung der Faktoren wird vorgenommen, indem die
Werte des Vertrauensscores verglichen werden.
5.2.1 Transparenz
Die Untersuchung macht deutlich, dass die Transparenz ein wichtiges Thema ist, damit Kun‐
den Banken vertrauen. Dabei ist jedoch zu unterscheiden ‐ zwischen Transparenz der Banken
und Transparenz der Kunden: Das Vertrauen der Kunden in Banken wird nicht dadurch ge‐
stärkt, dass die Banken die Namen von Kreditgebern und –nehmern veröffentlichen.
Um Banken wieder zu vertrauen, erwarte ich, dass die Namen der Kreditgeber‐ und ‐nehmer
veröffentlicht werden.
Abbildung 16: Transparenz über Kreditnehmer und ‐geber43
43 Quelle: eigene Darstellung.
21
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Für mehr Transparenz wäre ich damit einverstanden, dass mein Name als Kunde der Bank
veröffentlicht würde.
Abbildung 17: Veröffentlichung des eigenen Namens44
Die Transparenz der Kreditinstitute ist allerding ein besonders wichtiger Faktor, wenn es um
Vertrauensbildung geht: Banken, denen die Kunden vertrauen, legen offen, womit sie ihre
Gewinne erwirtschaften, wie ihre Konditionen zustande kommen, was die Kriterien bei der
Kreditvergabe und Geldanlage sind und klären ihre Kunden über risikoreiche Geschäfte auf.
Dies impliziert, dass den Bankkunden wichtig ist, dass ihre eigenen Daten bspw. aus Daten‐
schutzgründen nicht preisgegeben werden sollen. Allerdings sollten die Geldströme transpa‐
rent sein; denn nur dann ist gewährleistet, dass der Geldanleger Einblick nehmen kann in die
Projekte, in die sein Kapital fließt.
Um Banken wieder zu vertrauen, erwarte ich, dass offen gelegt wird, womit meine Bank ihren
Gewinn erwirtschaftet.
Abbildung 18: Offenlegung der Gewinnzusammensetzung45
44 Quelle: eigene Darstellung. 45 Quelle: eigene Darstellung.
22
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Um Banken wieder zu vertrauen, erwarte ich, dass meine Bank mich informiert, wie ihre Kon‐
ditionen zustande kommen.
Abbildung 19: Informationen zu Konditionen46
Um Banken wieder zu vertrauen, erwarte ich, dass meine Bank Kreditvergabe‐ und Anlagekri‐
terien für mich verständlich offen legt.
Abbildung 20: Transparenz über Kreditvergabe‐ und Anlagekriterien47
Um Banken wieder zu vertrauen, erwarte ich, dass mich mein Bankberater über risikoreiche
Geschäfte aufklärt.
Abbildung 21: Transparenz über Risiken48
46 Quelle: eigene Darstellung. 47 Quelle: eigene Darstellung.
23
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Ebenfalls vertrauensfördernd wirkt es sich aus, wenn der Bankberater Transparenz bezügli‐
che seiner eigenen Provisionen für verschiedene Produkte herstellt.
Um Banken wieder zu vertrauen, erwarte ich, dass mein Bankberater mir offen legt, wie hoch
seine Provisionen für verschiedene Produkte sind.
Abbildung 22: Transparenz über Provisionen49
5.2.2 Sicherheit
Weiter stärkt es das Vertrauen, wenn Kunden ihr Kapital bei der Bank in Sicherheit wissen.
Um Banken wieder zu vertrauen, erwarte ich, dass mein Vermögen bei meiner Bank in Si‐
cherheit ist.
Abbildung 23: Sicherheit des Vermögens50
Konkret bedeutet dies, dass Banken nicht in hoch riskante Geschäfte investieren und ihre
Eigenkapitalquote über der gesetzlich vorgeschriebenen liegt.
48 Quelle: eigene Darstellung. 49 Quelle: eigene Darstellung. 50 Quelle: eigene Darstellung.
24
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Um Banken wieder zu vertrauen, erwarte ich, dass meine Bank ihr Kapital nicht in hoch ris‐
kante Geschäfte investiert.
Abbildung 24: Investition in hoch riskante Geschäfte51
Um Banken wieder zu vertrauen, erwarte ich, dass die Eigenkapitalquote meiner Bank über
der gesetzlich vorgeschriebenen liegt.
Abbildung 25: Eigenkapitalquote52
5.2.3 Beratung
Bezogen auf die Kundenberatung seitens der Banken stärkt es das Vertrauen, wenn Bankbe‐
rater Kunden auch dann beraten, wenn ein Abschluss nicht mit Sicherheit erfolgen wird. In‐
dividuelle Zuständigkeiten von Bankberatern zu den jeweiligen Kunden oder eine persönliche
Beziehung zwischen Berater und Kunde fördert das Vertrauensverhältnis. Eine spezielle Zu‐
ständigkeit oder gar eine persönliche Beziehung sollte allerdings nicht überbewertet werden;
denn im Vordergrund muss eine kompetente Beratung stehen.
51 Quelle: eigene Darstellung. 52 Quelle: eigene Darstellung.
25
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Um Banken wieder zu vertrauen, erwarte ich, dass mein Bankberater sich Zeit für mich
nimmt, obwohl er keinen Abschluss mit mir macht.
Abbildung 26: Beratung ohne Abschluss53
Um Banken wieder zu vertrauen, erwarte ich, dass ein Bankberater für mich speziell zustän‐
dig ist.
Abbildung 27: Zuständigkeit der Berater54
Um Banken wieder zu vertrauen, erwarte ich, dass eine persönliche Beziehung zu meinem
Bankberater besteht.
Abbildung 28: Persönliche Beziehung zum Berater55
53 Quelle: eigene Darstellung. 54 Quelle: eigene Darstellung.
26
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
5.2.4 Filialstruktur
Bezogen auf die Filialstruktur fördert eine real existierende Filiale mehr das Vertrauen als
eine Online‐Filiale, wobei beide von den Kunden als vertrauensfördernd wahrgenommen
werden. An dieser Stelle ist hinzuzufügen, dass eine Online‐Filiale auch als zusätzlicher Ser‐
vice einer Bank betrachtet werden kann und dessen Verfügbarkeit sich nicht zwangsläufig auf
das Vertrauen in eine Bank auswirkt.
Um Banken wieder zu vertrauen, erwarte ich, dass eine reale Filiale vor Ort verfügbar ist.
Abbildung 29: Filiale vor Ort56
Um Banken wieder zu vertrauen, erwarte ich, dass eine Online‐Filiale verfügbar ist.
Abbildung 30: Online‐Filiale57
55 Quelle: eigene Darstellung. 56 Quelle: eigene Darstellung. 57 Quelle: eigene Darstellung.
27
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
5.2.5 Sozial‐ökologische Faktoren
Ein wichtiges Ergebnis der Umfrage ist, dass Bankkunden ethische Faktoren als stärker ver‐
trauensfördern einschätzen als Kosten‐ und Renditethemen: So würden 85% der Befragten
keine Arbeitsfelder ihrer Bank unterstützen, die anderen Menschen schaden und die Umwelt
zerstören.
Ich unterstütze keine Arbeitsfelder meiner Bank, die anderen Menschen schaden und die
Umwelt zerstören.
Abbildung 31: Schädliche Arbeitsfelder58
Weiter sollten Banken Kapital nicht zur Spekulation einsetzen, sondern Kapital unter gesell‐
schaftlichen‐ und ökologischen Kriterien vergeben.
Um Banken wieder zu vertrauen, erwarte ich, dass meine Bank ihr Kapital nicht für Spekulati‐
onen einsetzt.
Abbildung 32: Spekulationen
58 Quelle: eigene Darstellung.
28
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Um Banken wieder zu vertrauen, erwarte ich, dass meine Bank ihr Kapital unter gesellschaft‐
lichen‐ und ökologischen Kriterien vergibt.
Abbildung 33: Gesellschaftliche und ökologische Kriterien59
83% der Teilnehmer der Studie legen als Bankkunden Wert darauf, dass ihre Bank eine ge‐
sellschaftlich fördernde Unternehmensphilosophie hat und konsequent nach dieser handelt.
Ich lege Wert darauf, dass meine Bank eine gesellschaftlich fördernde Unternehmensphiloso‐
phie hat und konsequent nach dieser handelt.
Abbildung 34: Die gesellschaftsfördernde Unternehmenskultur meiner Bank60
Dies zeigt sich auch darin, dass die Teilnehmer der Studie mehrheitlich auf eine hohe Rendite
zugunsten von nachhaltigen Geldanlagen verzichten.
59 Quelle: eigene Darstellung. 60 Quelle: eigene Darstellung.
29
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Ich verzichte gerne auf eine hohe Rendite zugunsten einer nachhaltigen Geldanlage.
Abbildung 35: Verzicht auf Rendite zugunsten von Nachhaltigkeit61
Folgende Abbildung macht deutlich, dass rund ein Viertel der Befragten bereits nachhaltige
Bankprodukte in Anspruch nimmt. Dies offenbart eine Diskrepanz zwischen dem Wunsch
und dem Tun der Teilnehmer der Studie; denn obwohl rund 84% auf Rendite zugunsten von
Nachhaltigkeit verzichten würden, tun dies in der Realität lediglich rund 25%.
Ich nehme bereits explizit als nachhaltig ausgewiesene Produkte meiner Bank in Anspruch.
Abbildung 36: Inanspruchnahme nachhaltiger Produkte62
61 Quelle: eigene Darstellung. 62 Quelle: eigene Darstellung.
30
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
5.2.6 Rendite
Wird die Rendite gegen die Sicherheit von Geldanlagen abgewogen, so manifestiert sich,
dass über 88% der Bankkunden Sicherheit bevorzugen.
Ich verzichte gerne auf eine hohe Rendite zugunsten einer sicheren Geldanlage.
Abbildung 37: Verzicht auf Rendite zugunsten von Sicherheit63
Allerdings sind Kunden nicht bereit, eine geringere Rendite in Kauf zu nehmen, damit Kredit‐
zinsen niedriger ausfallen können.
Ich verzichte gerne auf Anlagezinsen, damit Kreditzinsen tiefer ausfallen können.
Abbildung 38: Verzicht auf Anlagezinsen zugunsten von Kreditzinsen64
Die obigen Ergebnisse werden auch dadurch bestärkt, dass Faktoren im Bereich der Ethik
durchweg höhere Vertrauensscores aufweisen als Rendite‐ und Wirtschaftlichkeitsfragen.
Diese Aussage wird dadurch unterstützt, dass rund 70% der Befragten angeben, dass es nicht
vertrauensfördernd ist, wenn Banken die höchstmöglichen Zinsen auf das Anlagekapital aus‐
zahlen.
63 Quelle: eigene Darstellung. 64 Quelle: eigene Darstellung.
31
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Um Banken wieder zu vertrauen, erwarte ich, dass ich die höchstmöglichen Zinsen auf mein
Vermögen erhalte.
Abbildung 39: Höchstmögliche Zinsen65
Dass die Kredit‐und Anlagekonditionen sowie die Eigenkapitalrendite der Banken im Markt‐
durchschnitt liegen, hat eine geringe Auswirkung auf das Vertrauen in die Institute.
Um Banken wieder zu vertrauen, erwarte ich, dass die Kreditkonditionen meiner Bank im
Marktdurchschnitt liegen.
Abbildung 40: Kreditkonditionen im Marktdurchschnitt66
65 Quelle: eigene Darstellung. 66 Quelle: eigene Darstellung.
32
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Um Banken wieder zu vertrauen, erwarte ich, dass die Anlagekonditionen meiner Bank im
Marktdurchschnitt liegen.
Abbildung 41: Anlagekonditionen im Marktdurchschnitt67
Um Banken wieder zu vertrauen, erwarte ich, dass die Eigenkapitalrendite meiner Bank im
Marktdurchschnitt liegt.
Abbildung 42: Eigenkapitalrendite im Marktdurchschnitt68
67 Quelle: eigene Darstellung. 68 Quelle: eigene Darstellung.
33
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
In nachfolgender Tabelle werden die Erwartungen an Banken priorisiert:
Um mein Vertrauen in Banken zu stärken wäre es sinnvoll, wenn…Rang Antwort Anzahl Prozent Vertrauensscore 1 …offen gelegt wird, womit meine Bank ihren Gewinn erwirtschaftet.
Ja 728 83%
1520 Eher ja 105 12%
Eher nein 17 2% Nein 12 1%
Weiß nicht 11 1% 2 …meine Bank Kreditvergabe‐ und Anlagekriterien für mich verständlich offen legt.
Ja 651 75%
1458 Eher ja 188 22%
Eher nein 16 2% Nein 8 1%
Weiß nicht 10 1% 3 …mich mein Bankberater über risikoreiche Geschäfte aufklärt.
Ja 663 76%
1416 Eher ja 147 17%
Eher nein 21 2% Nein 18 2%
Weiß nicht 24 3%
4 …mein Bankberater sich Zeit für mich nimmt, obwohl er keinen Abschluss mit mir macht.
Ja 624 71%
1401 Eher ja 201 23%
Eher nein 20 2% Nein 14 2%
Weiß nicht 14 2% 5 …mein Vermögen bei meiner Bank in Sicherheit ist.
Ja 623 71%
1368 Eher ja 188 22%
Eher nein 26 3% Nein 20 2%
Weiß nicht 16 2% 6 …meine Bank ihr Kapital nicht in hoch riskante Geschäfte investiert.
Ja 617 71%
1354 Eher ja 190 22%
Eher nein 36 4% Nein 17 2%
Weiß nicht 13 1%
7 Ich unterstütze keine Arbeitsfelder meiner Bank, die anderen Menschen schaden und die Umwelt zerstören
Ja 577 66%
1235 Eher ja 164 19%
Eher nein 31 4% Nein 26 3%
Weiß nicht 75 9%
34
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
8 …eine reale Filiale vor Ort verfügbar ist.
Ja 542 62%
1126 Eher ja 199 23%
Eher nein 75 9% Nein 41 5%
Weiß nicht 16 2% 9 …meine Bank mich informiert, wie ihre Konditionen zustande kommen.
Ja 506 58%
1224 Eher ja 290 33%
Eher nein 48 5% Nein 15 2%
Weiß nicht 14 2%
10 …mein Bankberater mir offen legt, wie hoch seine Provisionen für verschiedene Pro‐dukte sind.
Ja 515 59%
1099 Eher ja 216 25%
Eher nein 85 10% Nein 31 4%
Weiß nicht 26 3% 11 …meine Bank ihr Kapital unter gesellschaftlichen‐ und ökologischen Kriterien vergibt.
Ja 526 60%
1096 Eher ja 204 23%
Eher nein 82 9% Nein 39 4%
Weiß nicht 22 3%
12 Ich lege Wert darauf, dass meine Bank eine gesellschaftlich fördernde Unterneh‐mensphilosophie hat und konsequent nach dieser handelt.
Ja 468 54%
1090 Eher ja 279 32%
Eher nein 69 8% Nein 28 3%
Weiß nicht 29 3% 13 …meine Bank ihr Kapital nicht für Spekulationen einsetzt.
Ja 512 59%
1077 Eher ja 217 25%
Eher nein 82 9% Nein 41 5%
Weiß nicht 21 2% 14 Ich verzichte gerne auf eine hohe Rendite zugunsten einer nachhaltigen Geldanlage.
Ja 402 46%
1022 Eher ja 335 38%
Eher nein 69 8% Nein 24 3%
Weiß nicht 43 5%
35
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
15 Ich verzichte gerne auf eine hohe Rendite zugunsten einer sicheren Geldanlage.
Ja 292 33%
967 Eher ja 476 55%
Eher nein 55 6% Nein 19 2%
Weiß nicht 31 4% 16 …die Eigenkapitalquote meiner Bank über der gesetzlich vorgeschriebenen liegt.
Ja 367 42%
902 Eher ja 280 32%
Eher nein 68 8% Nein 22 3%
Weiß nicht 136 16% 17 …ein Bankberater für mich speziell zuständig ist.
Ja 319 37%
632 Eher ja 291 33%
Eher nein 131 15% Nein 83 10%
Weiß nicht 49 6% 18 …eine Online‐Filiale verfügbar ist.
Ja 354 41%
494 Eher ja 175 20%
Eher nein 139 16% Nein 125 14%
Weiß nicht 80 9% 19 …die Kreditkonditionen meiner Bank im Marktdurchschnitt liegen.
Ja 135 15%
432 Eher ja 390 45%
Eher nein 102 12% Nein 63 7%
Weiß nicht 183 21% 20 …die Anlagekonditionen meiner Bank im Marktdurchschnitt liegen.
Ja 136 16%
404 Eher ja 379 43%
Eher nein 121 14% Nein 63 7%
Weiß nicht 174 20% 21 …eine persönliche Beziehung zu meinem Bankberater besteht.
Ja 225 26%
333 Eher ja 308 35%
Eher nein 205 23% Nein 110 13%
Weiß nicht 25 3%
36
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
22 …die Eigenkapitalrendite meiner Bank im Marktdurchschnitt liegt.
Ja 129 15%
242 Eher ja 278 32%
Eher nein 146 17% Nein 74 8%
Weiß nicht 246 28% 23 …die Namen der Kreditnehmer und ‐geber veröffentlicht werden.
Ja 172 20%
‐105 Eher ja 171 20%
Eher nein 218 25% Nein 201 23%
Weiß nicht 111 13% 24 Ich verzichte gerne auf Anlagezinsen, damit Kreditzinsen tiefer ausfallen können.
Ja 57 7%
‐397 Eher ja 153 18%
Eher nein 204 23% Nein 230 26%
Weiß nicht 229 26% 25 …ich die höchstmöglichen Zinsen auf mein Vermögen erhalte.
Ja 76 9%
‐535 Eher ja 158 18%
Eher nein 355 41% Nein 245 28%
Weiß nicht 39 4%
26 Für mehr Transparenz wäre ich damit einverstanden, dass mein Name als Kunde der Bank veröffentlicht würde.
Ja 125 14%
‐600 Eher ja 138 16%
Eher nein 170 19% Nein 409 47%
Weiß nicht 31 4% Tabelle 1: Priorisierung der Erwartungen an vertrauenswürdige Banken69
5.3 Priorisierung von Produkten Im folgenden Abschnitt werden die Produkte, die die Kunden von den Banken erwarten,
thematisiert. Die Priorisierung wird folgendermaßen vorgenommen: Zunächst wird analy‐
siert, ob bezogen auf die einzelnen Produkte die bejahenden oder die verneinenden Antwor‐
ten überwiegen. Um die Abstufung der verschiedenen Antwortmöglichkeiten zu berücksich‐
tigen, wird ein Score gebildet, bei dem „Ja“ mit 2, „Eher ja“ mit 1, „Keine Angabe“ mit 0,
„Eher nein“ mit ‐1 und „Nein“ mit ‐2, gewichtet werden. Der Wert dieses Produktscores be‐
stimmt die addierte Wichtigkeit bzw. Unwichtigkeit der Produkte und macht dies so gegen‐
69 Quelle: eigene Darstellung.
37
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
über den anderen Produkten vergleichbar. Die Priorisierung der Wichtigkeit der Produkte
wird vorgenommen, indem die Werte der Produktscores verglichen werden.
Dabei wird deutlich, dass ein Girokonto das mit Abstand wichtigste Bankprodukt ist.
Wie wichtig ist es ihnen, dass ihre Bank ein Girokonto anbietet?
Abbildung 43: Girokonto70
Ebenfalls wichtige Bankprodukte sind das Tagesgeldkonto, Kredite und die Möglichkeit zur
lang‐mittel‐ und kurzfristigen Geldanlage.
Wie wichtig ist es ihnen, dass ihre Bank ein Tagesgeldkonto anbietet?
Abbildung 44: Tagesgeldkonto71
70 Quelle: eigene Darstellung. 71 Quelle: eigene Darstellung.
38
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Wie wichtig ist es ihnen, dass ihre Bank Kreditprodukte anbietet?
Abbildung 45: Kreditangebote72
Wie wichtig ist es ihnen, dass ihre Bank Geldanlagen mit langer Laufzeit anbietet?
Abbildung 46: Geldanlage mit langer Laufzeit73
Wie wichtig ist es ihnen, dass ihre Bank Geldanlagen mit mittellanger Laufzeit anbietet?
Abbildung 47: Geldanlage mit mittellanger Laufzeit74
72 Quelle: eigene Darstellung. 73 Quelle: eigene Darstellung. 74 Quelle: eigene Darstellung.
39
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Wie wichtig ist es ihnen, dass ihre Bank Geldanlagen mit kurzer Laufzeit anbietet?
Abbildung 48: Geldanlage mit kurzer Laufzeit75
Die Altersvorsorge ist den Bankkunden eher unwichtig.
Wie wichtig ist es ihnen, dass ihre Bank Altersvorsorgeprodukte anbietet?
Abbildung 49: Altersvorsorge76
Auffällig ist, dass die Produkte Depot und Wertpapier‐, Aktien‐ und Devisenhandel als un‐
wichtig eingestuft werden. Dies bestätigt, dass die Deutschen Aktien skeptisch gegenüber‐
stehen.77
75 Quelle: eigene Darstellung. 76 Quelle: eigene Darstellung. 77 Vgl. hierzu FAZ Warum kaufen die deutschen keine Aktien? (2007) und Handelsblatt: Ein Tabubruch auf Kos‐ten der Sparer (2012).
40
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Wie wichtig ist es ihnen, dass ihre Bank ein Depot anbietet?
Abbildung 50: Depot78
Wie wichtig ist es ihnen, dass ihre Bank Wertpapier‐, Aktien‐ und Devisenhandel anbietet?
Abbildung 51: Wertpapier‐, Aktien‐ und Devisenhandel79
Nach dieser Untersuchung sind die Lebensversicherung und Versicherungsprodukte für den
Kunden die unwichtigsten Produkte im Portfolio einer Bank.
Wie wichtig ist es ihnen, dass ihre Bank eine Lebensversicherung anbietet?
Abbildung 52: Lebensversicherung80
78 Quelle: eigene Darstellung. 79 Quelle: eigene Darstellung. 80 Quelle: eigene Darstellung.
41
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Wie wichtig ist es ihnen, dass ihre Bank Versicherungsprodukte anbietet?
Abbildung 53: Versicherungsprodukte81
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass den Bankkunden klassische Bankprodukte wie
Konten, Geldanlage‐ und Kreditprodukte wichtiger sind als Produkte, die nicht zum Kernge‐
schäft von Banken gehören, wie beispielsweise Versicherungsprodukte.
Die Priorisierung ist in folgender Tabelle abgebildet:
Rang Produkt Anzahl Prozent Produktscore 1 Girokonto
sehr wichtig 810 93%
1670 wichtig 54 6% weniger wichtig 2 0% unwichtig 1 0% Keine Angabe 6 1%
2 Tagesgeldkonto
sehr wichtig 298 34%
581 wichtig 258 30% weniger wichtig 165 19% unwichtig 54 6% Keine Angabe 98 11%
3 Geldanlage mit mittellanger Laufzeit
sehr wichtig 163 19%
418 wichtig 390 45% weniger wichtig 192 22% unwichtig 53 6% Keine Angabe 75 9%
81 Quelle: eigene Darstellung.
42
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
4 Kreditangebote
sehr wichtig 213 24%
356 wichtig 323 37% weniger wichtig 171 20% unwichtig 111 13% Keine Angabe 55 6%
5 Geldanlage mit langer Laufzeit
sehr wichtig 168 19%
233 wichtig 308 35% weniger wichtig 219 25% unwichtig 96 11% Keine Angabe 82 9%
6 Geldanlage mit kurzer Laufzeit
sehr wichtig 168 19%
233 wichtig 308 35% weniger wichtig 219 25% unwichtig 96 11% Keine Angabe 82 9%
7 Altersvorsorge
sehr wichtig 130 15%
‐119 wichtig 251 29% weniger wichtig 200 23% unwichtig 215 25% Keine Angabe 77 9%
8 Depot
sehr wichtig 87 10%
‐297 wichtig 154 18% weniger wichtig 211 24% unwichtig 207 24% Keine Angabe 214 25%
9 Wertpapier‐, Aktien‐ und Devisenhandel
sehr wichtig 70 8%
‐622 wichtig 144 16% weniger wichtig 254 29% unwichtig 326 37% Keine Angabe 79 9%
10 Lebensversicherung
sehr wichtig 42 5%
‐755 wichtig 133 15% weniger wichtig 234 27% unwichtig 369 42% Keine Angabe 95 11%
43
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
11 Versicherungsprodukte
sehr wichtig 35 4%
‐838 wichtig 113 13% weniger wichtig 267 31% unwichtig 377 43% Keine Angabe 81 9%
Tabelle 2: Priorisierung der Produkte82
5.4 Weitere aktuelle Aspekte aus der öffentlichen Diskussi‐on
In der öffentlichen Diskussion werden aktuelle Themen wie Bankenrettung und Gehälterbe‐
grenzung diskutiert. Weiter ist unserer Meinung nach zu hinterfragen, ob Banken der Zukunft
auch Banker der Zukunft erfordern.
Im Folgenden wird außerdem gezeigt, dass Bankkunden die Möglichkeit haben, mit nachhal‐
tigen Anlageprodukten eine Rendite über der Inflationsgrenze zu erwirtschaften.
5.4.1 Rendite nachhaltiger Geldanlagen
Die Umfrage macht deutlich, dass rund ein Viertel der Befragten nicht Bescheid weiß über
die Rendite von nachhaltigen Geldanlagen. Gut ein weiteres Viertel der Befragten ist der
Meinung, dass nachhaltige Geldanlagen keine Erträge oberhalb der Inflationsgrenze abwer‐
fen. Knapp die Hälfte der Teilnehmer hält eine Rendite von über 2% pro Jahr mit nachhalti‐
gen Geldanlagen für möglich.
Ich bin der Meinung, eine nachhaltige Geldanlage schließt Erträge oberhalb der Inflations‐
grenze (ca. 2%) aus.
Abbildung 54: Rendite nachhaltiger Geldanlagen83
82 Quelle: eigene Darstellung. 83 Quelle: eigene Darstellung.
44
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Problematisch ist bei der Betrachtung nachhaltiger Geldanlagen die Definition der Nachhal‐
tigkeit; denn dadurch wird bestimmt welche Titel in ein Portfolio beispielsweise eines Fonds
aufgenommen werden. Einen Überblick über nachhaltige Anlageformen kann in dieser Arbeit
nicht in hinreichender Tiefe gewährleistet werden; dennoch werden nachhaltige Fonds bei‐
spielhaft angeführt.
Die Zahl der nachhaltigen Fonds, die in Deutschland vertrieben werden, stieg zuletzt deutlich
an. Was die Rendite betrifft, liegen die nachhaltigen Fonds allerdings weit unter dem Markt‐
durchschnitt: Von Oktober 2009 bis Oktober 2012 betrug diese nur 2,3% pro Jahr wohinge‐
gen der weltweite Aktienmarktindex MSCI World in diesem Zeitraum rund 12% Rendite er‐
wirtschaftete. Dennoch bleibt festzuhalten, dass es möglich ist mit nachhaltigen Geldanlagen
eine Rendite größer 2% (Inflationsrate) pro Jahr zu erwirtschaften.
Fonds Performance in % Risiko 3 Jahre 2012 2011 3 Jahre
KBC Eco World 11,8 ‐7,5 8,6 11,7 Jupiter Ecology 6,4 ‐7,6 6,4 11,6 Parvest GlobalEnvironment C 10,9 ‐12,7 5,8 13,6 Vontobel Clean Technology A 13,5 ‐14,3 5,8 13,8 Invesco Umwelt‐ u. Nachhaltigkeits‐fonds
9,7 ‐6,5 5,6 12,9
Comfordinvest Perspektive 13,4 ‐13,9 5,2 12,4 Pioneer Global Ecology A EUR ND 14,2 ‐12,4 5,1 14,1 Schroder ISF Gl Climate Change Eq A 7,8 ‐9,6 5,1 13,3 Greeneffects NAI‐Werte Fonds 10,5 ‐19,6 2,1 13,4 LBBW Global Warming 16,2 ‐18,1 7,7 18,2 Kategoriedurchschnitt 8,2 ‐18,4 2,3 13,0 MSCI World Net Return USD 14,3 ‐2,4 11,9 10,8 Stoxx Europe Sustainability NR USD 16,6 ‐8,5 7,2 12,9 MSCI Europe Net Return USD 15,3 ‐8,1 6,9 13,7
Tabelle 3: Aktienfonds mit ökologisch nachhaltigem Ansatz84
5.4.2 Bankenrettung
Immer noch hoch aktuell ist das Thema der Bankenrettung. Jüngst ging es um die finanzielle
Rettung Zyperns, das auf Grund seiner Banken in Zahlungsschwierigkeiten geraten war. Auch
84 Abbildung in Anlehnung an: Financial Times Deutschland (2012).
45
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
hier wurde aus Rettungsschirmen Geld an das Land gegeben, um die Liquidität sicher zu stel‐
len. Jedoch ging es nicht nur um die Bereitstellung von Milliardenhilfen aus Steuergeldern,
sondern auch um die Teilenteignung von Kunden zyprischer Banken.85
Die Studienteilnehmer sind entschieden gegen die Rettung von Banken vor der Insolvenz:
64% der Befragten geben an, dass sie eher gegen die Rettung von Banken durch Steuergelder
sind. 27% der Teilnehmer der Studie sprechen sich eher dafür aus. 9% der Teilnehmer sind
unschlüssig. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Frage sehr allgemein gestellt wurde. Einige
Teilnehmer betonen in den Anmerkungen, dass sie für die Rettung einer Bank sind, wenn
Kundenanlagen in Gefahr sind. Wenn keine Kundengelder in Gefahr sind, sprechen sich die
Teilnehmer gegen finanzielle Rettung der Banken seitens des Staates aus.
Ich bin dagegen, dass Banken von Steuergeldern gerettet werden.
Abbildung 55: Bankenrettung
5.4.3 Begrenzung der Gehälter von Bankmanagern
In der Schweiz haben sich die Bürger für die Begrenzung der Managergehälter ausgespro‐
chen. Hier geht es darum, dass zukünftig die Aktionäre die Höhe des Entgelts bestimmen.86 87 Ein großer Teil der Antworten der hier vorgestellten Studie wurden vor der Entscheidung
am 3. März 2013 in der Schweiz abgegeben (siehe Abbildung 9: Anzahl der täglichen Antwor‐
ten). Ähnlich wie in denen von der Welt ermittelten Angaben88 (hier waren 89% der Befrag‐
ten für eine Begrenzung der Gehälter nach dem Vorbild der Schweiz) sprechen sich auch die
Teilnehmer dieser Studie deutlich für eine Begrenzung der Gehälter von Bankmanagern aus
(ca. 74%). Ca. 14% der Befragten sind eher dagegen und ca. 3% sind sich unsicher. Dabei ist
85 Handelsblatt (2013): Ein Tabubruch auf Kosten der Sparer. 86 Spiegelonline (2013): Hochrechnung: Schweizer votieren fürs Limit bei Managergehältern. 87 Die Welt (2013): Deutsche wollen Managergehälter begrenzen. 88 Die Welt (2013): Deutsche wollen Managergehälter begrenzen.
46
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
zu berücksichtigen, dass in der Frage nach „Bankern“ gefragt wurde ohne diese näher zu de‐
finieren. Aus den Kommentaren ist zu entnehmen, dass viele der Teilnehmer der Studie da‐
bei die Topmanager und Vielverdiener meinten und nicht den normale Bankangestellt mit
einem durchschnittlichen Einkommen.
Ich bin dafür, dass Gehälter und Zuschüsse für Banker begrenzt werden.
Abbildung 56: Gehälterbegrenzung89
5.4.4 Die Ausbildung der Banker
Einen Gedanken, den wir im Rahmen dieser Untersuchung aufgreifen, ist der, ob Kunst und
Philosophie in der Ausbildung von Bankern dazu beiträgt, dass Banker dadurch ein größeres
Verständnis für Menschen erreichen und einen Blick auf andere Dinge als Profit und Boni
richten können und somit „realistischer“ bleiben.
Die Umfrage liefert ein Meinungsbild, das zwar leicht positiv ist, dennoch ist es kein Ergebnis,
das tragbare Aussagen zulässt.
89 Quelle: Eigene Darstellung.
47
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Mein Vertrauen in Banken wird gestärkt, wenn ihre Mitarbeiter Weiterbildungen, Ausbildun‐
gen, Fortbildungen in Kunst und Philosophie machen, um dadurch ein größeres Verständnis
für Menschen erreichen und einen Blick auf andere Dinge als Profit und Boni richten um somit
„realistischer“ zu bleiben.
Abbildung 57: Kunst und Philosophie als Bildung für Banker90
Zu diskutieren ist, ob Kunst und Philosophie die richtigen Disziplinen sind, um Banker „realis‐
tischer“ werden zu lassen; denn um ihnen die realen Werte von Kapital nahe zu bringen, wä‐
re möglicherweise ein Praktikum in einer sozialen Einrichtung besser geeignet. Die Teilneh‐
mer der Studie, die dies ablehnen, können argumentieren, dass Kunst und Philosophie Ban‐
ker nicht unbedingt besser machen und sie nicht bereit sind, deswegen möglicherweise we‐
gen der zusätzlichen Kosten auf Zinsen auf ihre Kapitalerträge zu verzichten.
Die Frage kann hier nicht abschließend geklärt werden. Jedoch können Fachkräfte mittels
künstlerischer Tätigkeit lernen, ihre Handlungskompetenz ganzheitlich auszubilden, um in
Arbeitssituationen vorhandene offene‐ und gestaltungsbedürftige Interpretationsräume bes‐
ser und möglicherweise auch „realistischer“ wahrzunehmen und zu gestalten. Gerade von
Künstlern kann gelernt werden, professionell mit Offenheit, Ambivalenz und Unbestimmtheit
umzugehen und kreative Lösungen zu entwickeln.91
90 Quelle: eigene Darstellung. 91 Vgl. Gesellschaft für Ausbildungsforschung und Berufsentwicklung (Hrsg.) (2012), S. 27.
48
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
6 Resümee ‐ Die Bank Der Zukunft In diesem Abschnitt werden die Ergebnisse der Untersuchung zunächst in Form einer Strate‐
gie für eine vertrauenswürdige Bank der Zukunft zusammengefasst, um dann weiteren For‐
schungsbedarf aufzuzeigen.
6.1 Zusammenfassung Wie in Abschnitt 1 gezeigt, sind die Bankkunden bereit, ihre Bank zu wechseln. Das Wachs‐
tum von Direktbanken einerseits und sozial‐ökologischen Banken andererseits zeigt, dass
Bankkunden von Kreditinstituten wie beispielsweise Großbanken dorthin wechseln.92 Daraus
folgt, dass eine vertrauenswürdige Bank Kunden attrahieren wird.
Wie in der Untersuchung deutlich wird, gibt es folgende Faktoren, die eine vertrauenswürdi‐
ge Bank ausmachen:
• Die vertrauenswürdige Bank der Zukunft sollte in dem Sinne transparent sein, indem
offen gelegt ist womit sie ihre Gewinne erwirtschaftet‐ und was die Kriterien bei der
Kreditvergabe und Geldanlage sind. Sie klärt ihre Kunden über risikoreiche Geschäfte
auf und legt Provisionen von bspw. Beratungsleistungen offen.93
• Das Kapital der Kunden sollte bei der Bank der Zukunft in Sicherheit sein. Konkret be‐
deutet dies, dass die Bank nicht in hoch riskante Geschäfte investiert und ihre Eigen‐
kapitalquote über der gesetzlich vorgeschriebenen liegt.94
• Die Bankberater der Zukunft zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Kunden auch
dann beraten, wenn kein Abschluss erfolgt. Es besteht eine individuelle Zuständigkeit
von Bankberater zu Kunden bzw. eine persönliche Beziehung zwischen Berater und
Kunde.95
• Die Bank der Zukunft sollte sowohl mittels real existierenden Filialen vertreten sein,
als auch eine Online‐Filiale im Angebot haben.96
92 Vgl. Abschnitt 1. 93 Vgl. Abschnitt 5.2.1. 94 Vgl. Abschnitt 5.2.2. 95 Vgl. Abschnitt 5.2.3. 96 Vgl. Abschnitt 5.2.4.
49
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
50
• Bezogen auf sozial‐ökologische Themen sollte die Bank der Zukunft so aufgestellt
sein, dass sie nicht in Geschäftsbereichen tätig ist, die anderen Menschen schaden
und die Umwelt zerstören.
• Weiter sollte sie Kapital nicht zur Spekulation einsetzen, sondern Kapital unter gesell‐
schaftlichen‐ und ökologischen Kriterien vergeben. Diese Grundwerte sollten in einer
Unternehmensphilosophie festgehalten werden und konsequent danach gehandelt
werden.97
• Monetäre Rendite ist bei der Bank der Zukunft den Themen Nachhaltigkeit und Si‐
cherheit untergeordnet.98 Gehälter von Bankern sind bei der Bank der Zukunft nach
oben hin begrenzt.99
• Das Produktportfolio der Bank der Zukunft umfasst die wesentlichen Kernprodukte
einer Bank. Dazu zählen das Giro‐und Tagesgeldkonto, sowie Möglichkeiten der lang‐
mittel‐ und kurzfristigen Geldanlage. Produkte wie Altersvorsorge‐ oder Produkte
rund um das Thema Aktien und Devisen und Versicherungen zählen nicht dazu.100
6.2 Weiterer Forschungsbedarf Diese Arbeit zeigt auf, welcher Erwartungen an die Banken der Zukunft gestellt werden, um
vertrauenswürdiger zu sein. Weiteren Forschungsbedarf sehen wir vor allem darin, die The‐
men spezifischer und detailtiefer zu untersuchen. Das heißt, dass bspw. Banken für ihre spe‐
zifische Zielgruppe untersuchen müssten, welche Themen ihren Kunden wichtig sind. Um für
die gesamte Bevölkerung repräsentative Aussagen machen zu können, müssten Bankkunden
aus allen Gesellschaftsschichten befragt werden.
97 Vgl. Abschnitt 5.2.5. 98 Vgl. Abschnitt 5.2.6. 99 Vgl. Abschnitt 5.4.3. 100 Vgl. Abschnitt 5.3.
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Quellenverzeichnis Bain & Company (Hrsg.): Was Bankkunden wirklich wollen, München/Zürich, 2012. Bankenverband (Hrsg.), Schönhauser Gespräche 2010, Führung – Verantwortung – Vertrau‐
en, 2010, Berlin, S. 16. Bankenverband (Hrsg.): Jugendstudie, 2012, Online im Internet, abgerufen am 17.03.2013
um 13:22 unter: http://bankenverband.de/downloads/072012/120712‐chartspk‐jugendstudie‐2012.pdf.
Börsen‐Zeitung: Alternative Anbieter spüren Aufwind, Frankfurt am Main, 15.01.2013, S. 4. Die Welt: Deutsche verlieren Vertrauen in die Banken, online im Internet, abgerufen am
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Die Welt: Deutsche wollen Managergehälter begrenzen, online im Internet, abgerufen am
17.03.2013 um 13:22 unter: http://www.welt.de/politik/deutschland/article114245688/Deutsche‐wollen‐Managergehaelter‐begrenzen.html.
FAZ: Warum kaufen die deutschen keine Aktien? online im Internet, abgerufen am
15.03.2013 um 12:34 unter: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/erklaer‐mir‐die‐welt‐56‐warum‐kaufen‐die‐deutschen‐keine‐aktien‐1437890.html.
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Gabler Verlag (Herausgeber): Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Wirtschaftskrise, online
im Internet, abgerufen am 24.03.2013 unter: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/54850/weltwirtschaftskrise‐v3.html.
Gesellschaft für Ausbildungsforschung und Berufsentwicklung (Hrsg.): Berufsbildung Heft
135, München, 2012, S. 24‐27.
XI
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
GfK (Hrsg.): Kundenerwartungen an Banken, 2008, Nürnberg, online im Internet, abgerufen am 17.03.2013 um 12:57 unter: https://www.allianz.com/v_1339507800000/media/current/de/presse/news/studien/archiv/downloads/kundenerwartungen_an_banken_ergebnisse_und_summary.pdf.
GLS‐Bank (Hrsg.), online im Internet, abgerufen am 17.03.2013 um 12:57 unter:
http://www.gls.de/. Handelsblatt: Deutschen Anlegern fehlt der Mut, online im Internet, abgerufen am
15.03.2013 um 12:46 unter: http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse‐maerkte/anlagestrategie/aktien‐deutschen‐anlegern‐fehlt‐der‐mut/6815214.html.
Handelsblatt: Ein Tabubruch aus Kosten der Sparer, Düsseldorf, Nummer 54 vom 18.03.2013,
2013. Lünendonk GmbH (Hrsg.): Zukunft der Banken 2020, Kaufbeuren, 2012.
OECD (Hrsg.): Bildung auf einen Blick 2012, Paris, 2012.
PMSG PersonalMarkt Services GmbH: Einstiegsgehalt 2011/2012, online im Internet abgeru‐
fen am 24.03.2013 um 18:00 Uhr unter: http://www.gehaltsvergleich.com/einstiegsgehalt.html.
Spiegelonline: GfK‐Studie: Deutsche misstrauen Bankern ‐ und lieben die Polizei, online im
Internet, abgerufen am 17.03.2013 um 10:10 Uhr unter: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche‐haben‐kein‐vertrauen‐in‐die‐finanzindustrie‐a‐881565.html.
Spiegelonline: Hochrechnung: Schweizer votieren fürs Limit bei Managergehältern, online im
Internet, abgerufen am 24.3.2013 um 23:34 unter: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/hochrechnung‐schweizer‐votieren‐fuer‐limits‐bei‐manager‐gehaeltern‐a‐886602.html.
Spiegelonline: Studie: Kunden entziehen Banken das Vertrauen, online im Internet, abgeru‐
fen am 17.03.2013 um 10:20 Uhr unter: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/studie‐kunden‐entziehen‐banken‐das‐vertrauen‐a‐681776.html.
Studienstiftung des deutschen Volkes e.V.: Wir über uns, online im Internet abgerufen am
29.03.2013 um 18:00 Uhr unter: http://www.studienstiftung.de/vorstellung.html. Süddeutsche Zeitung: Banken parken Milliarden bei der EZB, online im Internet, abgerufen
am 17.03.2013 um 11:28 unter: http://www.sueddeutsche.de/geld/vertrauenskrise‐im‐kreditgeschaeft‐banken‐parken‐milliarden‐bei‐der‐ezb‐1.1244590.
XII
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
The Boston Consulting Group (Hrsg.): Gezielte Kommunikation zur Krise hilft Finanzsektor, Kundenvertrauen zu stabilisieren, München, 2009, S. 1.
Triodos (Hrsg.), online im Internet, abgerufen am 17.03.2013 um 10:20 Uhr unter:
http://www.triodos.de/. YouGocPsychonomics / Financial Research (Hrsg.): Der Kundenmonitor Banken 2010,
Highlightthema II: Social Banking, Köln, 2010. Zeb / Alanus Hochschule / puls Marktforschung (Hrsg.): Social Banking Study 2012, Manage‐
ment Summary, Münster, 2012.
XIII
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Anhang Der Fragebogen – Banken der Zukunft Wir erstellen eine wissenschaftliche Arbeit zum Thema "Banken der Zukunft". Sie würden
uns sehr unterstützen, wenn Sie sich kurz Zeit nehmen und den Fragebogen beantworten.
Der Finanzbranche mangelt es seit Beginn der Wirtschaftskrise an Vertrauen. Ziel dieser Um‐
frage ist es, die Erwartungen der heute jungen Generation an den Bankensektor zu erheben,
damit wird den Banken der Zukunft wieder mehr Vertrauen können.
Wir freuen uns über Feedback, weitere Fragen und Anmerkungen, die Sie uns gerne unter
jedem Themenfeld angeben oder an: "[email protected]" zusenden können.
Wir beantworten diese umgehend.
Bei Interesse an den Ergebnissen wenden Sie sich gerne an uns, wir werden diese nach der
Auswertung zur Verfügung stellen.
Selbstverständlich werden die Fragebögen anonymisiert ausgewertet.
Vielen Dank im Voraus und viel Spaß!
Vertrauen 1.0 Wie hoch ist Ihr Vertrauen in Ihre Bank?
• Sehr hoch
• hoch
• gering
• sehr gering
• weiß nicht
1.1 Wie hoch ist Ihr Vertrauen in den gesamten Bankensektor?
• Sehr hoch
• hoch
• gering
• sehr gering
• weiß nicht
XIV
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Anmerkungen:
Sicherheit Um mein Vertrauen in Banken zu stärken wäre es sinnvoll, wenn...
2.0 …mein Vermögen bei meiner Bank in Sicherheit ist.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
2.1 …meine Bank ihr Kapital nicht in hoch riskante Geschäfte investiert.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
2.2 …die Eigenkapitalquote meiner Bank über der gesetzlich vorgeschriebenen liegt.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
XV
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Anmerkungen:
Rendite Um mein Vertrauen in Banken zu stärken wäre es sinnvoll, wenn...
3.0 … die Kreditkonditionen meiner Bank im Marktdurchschnitt.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
3.1 ...die Anlagekonditionen meiner Bank im Marktdurchschnitt liegen.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
3.2 ...die Eigenkapitalrendite meiner Bank im Marktdurchschnitt liegt.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
XVI
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
3.3 ...ich die höchstmöglichen Zinsen auf mein Vermögen erhalte.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
3.4 Ich verzichte gerne auf eine hohe Rendite zugunsten einer sicheren Geldanlage.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
3.5 Ich verzichte gerne auf eine hohe Rendite zugunsten einer nachhaltigen Geldanlage.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
3.6 Ich bin der Meinung, eine nachhaltige Geldanlage schließt Erträge oberhalb der Inflati‐
onsgrenze (ca. 2%) aus.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
XVII
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
3.7 Ich verzichte gerne auf Anlagezinsen, damit Kreditzinsen tiefer ausfallen können.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
Anmerkungen:
Ethische Dimension Um mein Vertrauen in Banken zu stärken wäre es sinnvoll, wenn...
4.0 ...offen gelegt wird, womit meine Bank ihren Gewinn erwirtschaftet.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
4.1 …meine Bank ihr Kapital unter gesellschaftlichen‐ und ökologischen Kriterien vergibt.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
XVIII
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
4.2 …meine Bank ihr Kapital nicht für Spekulationen einsetzt.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
4.3 Ich unterstütze keine Arbeitsfelder meiner Bank, die anderen Menschen schaden und die
Umwelt zerstören.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
4.4 Ich lege Wert darauf, dass meine Bank eine gesellschaftlich fördernde Unternehmensphi‐
losophie hat und konsequent nach dieser handelt.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
4.5 Mein Vertrauen in Banken wird gestärkt, wenn ihre Mitarbeiter Weiterbildungen, Ausbil‐
dungen, Fortbildungen in Kunst und Philosophie machen, um dadurch ein größeres Ver‐
ständnis für Menschen erreichen und einen Blick auf andere Dinge als Profit und Boni richten
um somit „realistischer“ zu bleiben.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
XIX
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
• Nein
• Weiß nicht
Anmerkungen:
Kommunikation & Kundenkontakt Um mein Vertrauen in Banken zu stärken wäre es sinnvoll, wenn...
5.0 …eine persönliche Beziehung zu meinem Bankberater besteht.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
5.1 …mich mein Bankberater über risikoreiche Geschäfte aufklärt.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
XX
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
5.2 …mein Bankberater mir offen legt, wie hoch seine Provisionen für verschiedene Produkte
sind.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
5.3 …mein Bankberater sich Zeit für mich nimmt, obwohl er keinen Abschluss mit mir macht.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
5.4 …ein Bankberater für mich speziell zuständig ist.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
Anmerkungen:
XXI
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Transparenz Um mein Vertrauen in Banken zu stärken wäre es sinnvoll, wenn...
6.0 …die Namen der Kreditnehmer und ‐geber veröffentlicht werden.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
6.1 …meine Bank mich informiert, wie ihre Konditionen zustande kommen.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
6.2 …meine Bank Kreditvergabe‐ und Anlagekriterien für mich verständlich offen legt.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
6.3 Für mehr Transparenz wäre ich damit einverstanden, dass mein Name als Kunde der Bank
veröffentlicht würde.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
XXII
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Anmerkungen:
Medien und Filialstruktur Um mein Vertrauen in Banken zu stärken wäre es sinnvoll, wenn...
7.0 …eine Online‐Filiale verfügbar ist.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
7.1 …eine reale Filiale vor Ort verfügbar ist.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
Anmerkungen:
XXIII
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Vertrauen 8.0 Meine Bank ist nicht für die Wirtschaftskrise (mit‐)verantwortlich (gewesen).
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
8.1 Ich bin dagegen, dass Banken von Steuergeldern gerettet werden.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
8.2 Ich bin dafür, dass Gehälter und Zuschüsse für Banker begrenzt werden.
• Ja
• Eher ja
• Eher nein
• Nein
• Weiß nicht
Anmerkungen:
XXIV
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Produkte Wie wichtig ist es Ihnen, dass Ihre Bank Ihnen folgende Produkte anbietet? Falls Sie die Pro‐
dukte nicht kennen, geben Sie bitte "keine Angabe" an
sehr wichtig wichtig
weniger
wichtig unwichtig
Keine Anga‐
be
Girokonto
Tagesgeldkonto
Geldanlage mit kurzer
Laufzeit
Geldanlage mit mittel‐
langer Laufzeit
Geldanlage mit langer
Laufzeit
Versicherungsprodukte
Kreditangebote
Wertpapier‐, Aktien‐
und Devisenhandel
Depot
Lebensversicherung
Altersvorsorge
Anmerkungen:
XXV
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013
Persönliche Angaben Geschlecht
• weiblich
• männlich
keine Angabe •
Altersgruppe
• 15‐20
21‐25 •
• 26‐30
31‐35 •
>36 •
• Keine Angabe
Ich nehme bereits explizit als nachhaltig ausgewiesene Produkte meiner Bank in Anspruch.
• Ja
• Nein
• Keine Angabe
Ich schätze, dass ich in 10 Jahren ein Bankkunde mit...
niedrigem Einkommen bin (<20 Tsd€ Jahreseinkommen) •
• mittlerem Einkommen bin (<20‐60 Tsd€ Jahreseinkommen)
hohem Einkommen bin (>60 Tsd€ Jahreseinkommen) •
• Keine Angabe
Anmerkungen:
Wir bedanken uns für Ihre Teilnahme! Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
XXVI
Beitrag zum Postbank Finance Award 2013