abaqus parameters

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Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS 1 Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS R. Ofner und W. Guggenberger Institut für Stahlbau, Holzbau und Flächentragwerke TU-Graz, Lessingstraße 25, A-8010 Graz Im Rahmen von Forschungsarbeiten sind Parameterstudien häu- fig erforderlich. Es müssen für die Studie eines Problems meh- rere Berechnungen durchgeführt werden. Die ABAQUS Inputfiles unterscheiden sich in diesen Fällen im allgemeinen nur geringfügig. Um die Erstellung, die Verwaltung, die Über- prüfung und die Dokumentation der Inputfiles für Parameterstu- dien zu erleichtern wurde ein Preprocessor entwickelt. Dieser Preprocessor erzeugt aus einem mit neuen Optionen erweiterten Inputfile die gewünschten üblichen Inputfiles für die weitere Berechnung mit ABAQUS. 1 Einleitung Mit einem üblichen ABAQUS Inputfile wird eine einzelne Berechnung definiert. Ände- rungen von Eingabedaten erfordern jeweils einen eigenen Inputfile. In Parameterstu- dien werden systematisch bestimmte Eingabedaten variiert und deren Auswirkungen auf das Ergebnis untersucht. Im Bereich der Forschung erfordern solche Untersuchun- gen oft eine beträchtliche Anzahl von Berechnungen. Ein Beispiel für eine solche Para- meterstudie wird im folgenden gezeigt. Ein Biegeträger mit Gabellagerungen an beiden Enden wird durch Normalkräfte und Biegemomente belastet. Den Traglastbe- rechnungen werden geometrische Imperfektionen, Eigenspannungen und elastoplasti- sches Materialverhalten zugrundegelegt (Abb. 1). Abb. 1 Berechnungsmodell N M y M z 10.2 · 468 mm 200 · 16 mm 200 · 16 mm f y = 235 N/mm 2 E = 210000 N/mm 2 Länge L=10 m Geometrische Imperfektion e y = L/1000 Eigenspannung f e = ± 0.3 f y Gabellagerung an beiden Enden - + - N M z M y - + - + + - I-Querschnitt mit Eigenspannungen

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Page 1: Abaqus Parameters

Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS 1

Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS

R. Ofner und W. GuggenbergerInstitut für Stahlbau, Holzbau und Flächentragwerke

TU-Graz, Lessingstraße 25, A-8010 Graz

Im Rahmen von Forschungsarbeiten sind Parameterstudien häu-fig erforderlich. Es müssen für die Studie eines Problems meh-rere Berechnungen durchgeführt werden. Die ABAQUSInputfiles unterscheiden sich in diesen Fällen im allgemeinennur geringfügig. Um die Erstellung, die Verwaltung, die Über-prüfung und die Dokumentation der Inputfiles für Parameterstu-dien zu erleichtern wurde ein Preprocessor entwickelt. DieserPreprocessor erzeugt aus einem mit neuen Optionen erweitertenInputfile die gewünschten üblichen Inputfiles für die weitereBerechnung mit ABAQUS.

1 Einleitung

Mit einem üblichen ABAQUS Inputfile wird eine einzelne Berechnung definiert. Ände-rungen von Eingabedaten erfordern jeweils einen eigenen Inputfile. In Parameterstu-dien werden systematisch bestimmte Eingabedaten variiert und deren Auswirkungenauf das Ergebnis untersucht. Im Bereich der Forschung erfordern solche Untersuchun-gen oft eine beträchtliche Anzahl von Berechnungen. Ein Beispiel für eine solche Para-meterstudie wird im folgenden gezeigt. Ein Biegeträger mit Gabellagerungen anbeiden Enden wird durch Normalkräfte und Biegemomente belastet. Den Traglastbe-rechnungen werden geometrische Imperfektionen, Eigenspannungen und elastoplasti-sches Materialverhalten zugrundegelegt (Abb. 1).

Abb. 1 Berechnungsmodell

N My

Mz

10.2 · 468 mm

200 · 16 mm

200 · 16 mm

fy = 235 N/mm2E = 210000 N/mm2

Länge L=10 m

Geometrische Imperfektion ey = L/1000

Eigenspannung fe = ± 0.3 fy

Gabellagerung an beiden Enden

-+-N

Mz

My

-+-

+

+

-

I-Querschnitt mitEigenspannungen

Page 2: Abaqus Parameters

Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS 2

Das Ziel dieser Parameterstudie sind Vergleiche mit Bemessungsregeln im Eurocode 3.Insgesamt wurden etwa 30 Last-Interaktionsdiagramme (N-M

y

-M

z

) für verschiedeneMomentenverteilungen, Querschnittsformen und Lagerungsarten gerechnet. Für jedesDiagramm wurden etwa 100 Traglastrechnungen durchgeführt. Das ergab somit etwa3000 Berechnungsfälle. Eine einfache Erstellung, Verwaltung, Überprüfung und Doku-mentation von 3000 Inputfiles erforderte daher eine parametrische Inputgestaltung. DieErgebnisse der Berechnungsfälle (Lastproportionalitätsfaktoren) wurden von einemspeziellen Postprocessing-Programm aus den Statusfiles gelesen und mit den Eingabe-parametern (Lastfaktoren für N, M

y

, M

z

) zu 3D-Punktkoordinaten verknüpft. Die Dar-stellung der Interaktionsdiagramme erfolgte anschließend automatisch mit I-DEAS(Abb. 2).

Abb. 2 Interaktionsdiagramm N-M

y

-M

z

0,40Mpl,y

My

Mpl,z

Mz

Npl

N

1,00

0,16

Page 3: Abaqus Parameters

Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS 3

Die folgenden Anwendungsbeispiele für die parametrische Inputgestaltung beziehensich auf diese Parameterstudie. Die entwickelte Vorgangsweise der parametrischenInputgestaltung ist jedoch vollkommen problemunabhängig und kann somit für jedebeliebige Parameterstudie verwendet werden. Das wesentliche der parametrischenInputgestaltung erfolgt durch die Einführung der neuen Option *PARAMETER. Dieverschiedenen Anforderungen an diese neue Option werden im folgenden gezeigt.

2 Die Option *PARAMETER

2.1 Definition von Parametern

Die Parameterdefinition darf an einer beliebigen Stelle im Inputfile erfolgen. Es kön-nen skalare und vektorielle Parameter definiert werden.

2.1.1 Skalare Parameter

Die einfachste Parameterdefinition besteht aus einem Parameternamen und einemParameterwert. Der Parametername ist ein beliebiger Text ohne Sonderzeichen. DerParameterwert ist ein beliebiger einzeiliger Text oder eine Zahl. Mit einem skalarenParameter wird nur ein Parameterwert einem Parameternamen zugeordnet.

*PARAMETER, NAME=

ParameternameParameterwert

2.1.2 Vektorielle Parameter

Mit einem vektoriellen Parameter werden mehrere Parameterwerte einem Parameter-namen zugeordnet. Diese Anwendung ergibt damit eine Reihe von Berechnungsfällenund somit die Grundlage für Parameterstudien. Für eine gezielte Auswahl der aktivenWerte aus einer Liste von Parameterwerten wird ein Indexbereich mit INDEX=(

from,to, step

) angegeben. Für die Art der Kombination mit anderen vektoriellen Parameternwird eine Schleifennummer zwischen 1 und 9 mit LOOP angegeben. Die Werte derParameter mit der gleichen Schleifennummer werden in der gleichen Schleife verwen-det. Diese Parameter müssen daher die gleiche Anzahl von aktiven Werten haben. DieWerte der Parameter mit unterschiedlichen Schleifennummern werden in verschachtel-ten Schleifen verwendet. Es wird jeder aktive Wert der Parameter mit der einen Schlei-fenummer mit jedem aktiven Wert der Parameter mit der anderen Schleifennummerkombiniert. Die Parameter mit unterschiedlichen Schleifennummern müssen dahernicht die gleiche Anzahl von aktiven Werten haben. Mit diesen Angaben ist die Ver-wendung eines vektoriellen Parameters vollständig definiert und weitere Schleifen-und Indizesangaben sind nicht mehr nötig.

Page 4: Abaqus Parameters

Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS 4

*PARAMETER, NAME=

Parametername

, INDEX=(

from, to, step

), LOOP=

NummerListe von Parameterwerten

Im folgenden wird die Wirkungsweise der Schleifen gezeigt. Es werden die ParameterParameter_1, Parameter_2 und Parameter_3 definiert. Die Parameter Parameter_2 undParameter_3 haben die gleiche Schleifennummer und müssen daher die gleiche Anzahlvon aktiven Parameterwerten haben. Die aktiven Parameterwerte sind in den Tabellen 1und 2 eingetragen. Die verwendeten Parameterwerte für die einzelnen Berechnungs-fälle sind aus der Tabelle 3 ersichtlich. Diese Definition ergibt sechs Berechnungsfälle.

*PARAMETER, NAME=Parameter_1, INDEX=(1,3), LOOP=3u, v, w, x, y, z*PARAMETER, NAME=Parameter_2, INDEX=(2,5,3), LOOP=7a, b, c, d, e, f, g, h*PARAMETER, NAME=Parameter_3, INDEX=(2,3), LOOP=7A, B, C

Die Effizienz der Schleifen wird mit dem folgenden Beispiel noch deutlicher. Verwen-det man alle neun möglichen Schleifen und bestehen zum Beispiel die vektoriellenParameter jeweils aus 10 aktiven Parameterwerten, so ergibt das 10

9

Berechnungsfälle.

2.1.3 Liste von Parameterwerten

Die Liste muß gleich viele oder mehr Parameterwerte enthalten wie der angegebeneIndexbereich INDEX=(

from, to, step

) für diesen Parameter beträgt. Für die Angabe derListe von Parameterwerten stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung.

Die einzelnen Parameterwerte werden durch Return oder Beistriche getrennt.

Die einzelnen Parameterwerte werden nur durch Return getrennt. In diesem Fallmuß der Option DATA CARD angefügt werden. Diese Möglichkeit wird vor allemfür Parameterwerte mit Beistrichen verwendet. Die trennende Wirkung des Bei-strichs wird aufgehoben.

Tab. 1. Aktive Parameterwerte der Parameter mit der Schleifennummer 3

Parameter_1 u v w

Tab. 2. Aktive Parameterwerte der Parameter mit der Schleifennummer 7

Parameter_2 b e

Parameter_3 B C

Tab. 3. Verwendete Parameterwerte für die Berechnungsfälle 1 bis 6

Berechnungsfall 1 2 3 4 5 6

Parameter_1 u v w u v w

Parameter_2 b b b e e e

Parameter_3 B B B C C C

Page 5: Abaqus Parameters

Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS 5

Die einzelnen numerischen Parameterwerte werden generiert. In diesem Fall mußder Option GENERATE angefügt werden. Es wird die Anzahl der zu generierendenParameterwerte, der Startwert und die Schrittweite angegeben. Die Startwerte unddie Schrittweiten innerhalb einer Parameterdefinition müssen konsistent Integeroder Real Zahlen sein.

*PARAMETER, NAME=, INDEX=, LOOP=

Parameterwert 1, ......, Parameterwert n

*PARAMETER, NAME=, INDEX=, LOOP=, DATA CARD

Parameterwert 1.....Parameterwert n

*PARAMETER, NAME=, INDEX=, LOOP=, GENERATE

Anzahl, Startwert, Schrittweite 1.....Anzahl, Startwert, Schrittweite n

2.2 Verwendung von Parametern

Definierte Parameter können an beliebigen Stellen im Inputfile verwendet werden. AlsKennzeichnung werden die Parameternamen in geschwungene Klammern gesetzt. Aufeiner Zeile dürfen beliebig viele Klammernpaare vorkommen. Sie dürfen jedoch nichtverschachtelt werden. Die Parameternamen innerhalb der geschwungenen Klammernwerden durch die Parameterwerte automatisch ersetzt. Die Option tauscht also an allenStellen den Text

Parametername

durch den Text

Parameterwert

aus.

{

Parametername

}

Bei numerischen Parametern dürfen auch arithmetische Operationen innerhalb dergeschwungenen Klammern vorkommen. Es werden die Operatoren + - * / ^ und Klam-mernpaare ( ) unterstützt. Die Parameternamen werden durch die Parameterwerteersetzt und der Ausdruck wird anschließend ausgewertet. Die Parameter und Konstan-ten innerhalb eines Ausdruckes müssen vom gleichen Typ (Integer oder Real) sein. EinAusdruck mit den definierten Parametern Radius_1, Radius_2 und Pi könnte wie folgtaussehen.

{((Radius_1+Radius_2)/2.)^2.*Pi}

Die folgenden Beispiele beziehen sich auf die eingangs erwähnte Parameterstudie. DieAnwendung der Option *PARAMETER wird anhand von Auszügen aus einem erwei-terten Inputfile (master inputfile) gezeigt.

Page 6: Abaqus Parameters

Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS 6

Beispiel 1:

Mit der Option *PARAMETER wird die Fließgrenze f

y

für Stahl definiert.Dieser Parameter wird nun für die Materialangabe bei der Option *PLASTIC und zurDefinition der auf die Fließgrenze bezogenen Eigenspannungen bei der Option*INITIAL CONDITIONS mehrmals verwendet. Die gewünschte Eigenspannungsver-teilung kann durch die Multiplikation mit den entsprechenden Faktoren für jedenMaterialpunkt in der Subroutine SIGINI angegeben werden. Bei einer Änderung derFließgrenze muß nur eine Zahl geändert werden.

*PARAMETER, NAME=fy23.5.....*PLASTIC{fy}, 0......*INITIAL CONDITIONS, TYPE=STRESS, USER*USER SUBROUTINES.....SIGMA(1)={-0.30*fy}.....SIGMA(1)={-0.18*fy}

Beispiel 2:

Hier wird eine Anwendung von DATA CARD gezeigt. Es wird die zweiteZeile der Liste für die Querschnittsangabe verwendet. Nachdem nur ein Parameterwertaus der Liste verwendet wird (INDEX=2), muß keine Schleifennummer angegebenwerden (skalarer Parameter).

*PARAMETER, NAME=section, INDEX=2, DATA CARD15., 30., 30., 30., 1.9, 1.9, 1.125., 50., 20., 20., 1.6, 1.6, 1.02.....*BEAM SECTION, MATERIAL=STEEL, SECTION=I, ELSET=EALL{section}0., 1., 0.11, 11, 11

Beispiel 3:

Mit den drei Parameterdefinitionen werden 88 Berechnungsfälle für einInteraktionsdiagramm definiert. Der Parameter factor_N besteht aus acht Werten. DieParameter factor_My und factor_Mz bestehen aus jeweils elf Werten. Der Faktorfactor_N wird mit der plastischen Grenznormalkraft für den verwendeten Querschnittmultipliziert und in einem *STEP aufgebracht. Die Faktoren factor_My und factor_Mzwerden mit den plastischen Grenzmomenten um die jeweilige Achse für diesen Quer-schnitt multipliziert und in einem weiteren *STEP aufgebracht. Damit ergeben sichjeweils elf Punkte für acht Interaktionslinien M

y

-M

z

bei konstanter Normalkraft N.Diese acht Interaktionslinien ergeben das Interaktionsdiagramm N-M

y

-M

z

(Abb. 2).

Page 7: Abaqus Parameters

Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS 7

*PARAMETER, NAME=factor_N, LOOP=2, INDEX=(1,8,1), GENERATE20, 0.0, 0.02*PARAMETER, NAME=factor_My, LOOP=1, INDEX=(1,11,1), GENERATE5, 0.0, 0.26, 1.0, 0.0*PARAMETER, NAME=factor_Mz, LOOP=1, INDEX=(1,11,1), GENERATE6, 1.0, 0.05, 0.8, -0.2......**Normalkraftbelastung N*STEP, NLGEOM, INC=40*STATIC0.1*CLOAD1,1,{2630.*factor_N}*ENDSTEP**Momentenbelastung My und Mz*STEP, NLGEOM, INC=40*STATIC0.1*CLOAD1,5,{49500.*factor_My}1,6,{7520.*factor_Mz}101,5,{-49500.*factor_My}101,6,{-7520.*factor_Mz}*ENDSTEP

3 Implementierung der neuen Option

3.1 Master Inputfile und Preprocessor

Nachdem das Programm ABAQUS die Option *PARAMETER nicht interpretiert,wurde folgende Vorgangsweise gewählt. Durch die Verwendung der neuen Option*PARAMETER entsteht vorerst ein erweiterter Inputfile

case

.mst (master inputfile).Ein FORTRAN 77 Programm (Preprocessor master.x) liest den erweiterten Inputfile,interpretiert die neue Option und erzeugt die entsprechenden üblichen Inputfiles. DieseInputfiles können anschließend wie bisher vom Programm ABAQUS verwendet wer-den. Der Start der einzelnen ABAQUS Jobs erfolgt der Reihe nach über ein ebenfallsvom Programm erzeugtes Unix shell-script

case

.bat. In einem weiteren File

case

.lis

Page 8: Abaqus Parameters

Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS 8

werden die Namen der einzelnen Berechnungsfälle für ein eventuell vorhandenes Post-processing Programm geschrieben.

Abb. 3 Implementierung der neuen Optionen für Parameterstudien

3.2 Erzeugung von üblichen Inputfiles

Für die Festlegung der Namen der üblichen Inputfiles

name

.inp ist die weitere neueOption *CREATE INPUTFILES nötig. Die Angabe

name

muß von jeder verwendetenSchleifennummer mit vektoriellen Parametern mindestens einen Parameter enthaltenum eindeutige Inputfilenamen generieren zu können.

*CREATE INPUTFILES, NAME=

name

Beispiel 4:

Die Parameter moment_My und moment_Mz haben die gleiche Schleifen-nummer. Es müßten daher nicht beide Parameter in der Option *CREATE INPUTFI-LES vorkommen um eindeutige Inputfilenamen generieren zu können.

*PARAMETER, NAME=force_N, LOOP=2, INDEX=(1,8,1), GENERATE20, 0, 2*PARAMETER, NAME=moment_My, LOOP=1, INDEX=(1,11,1), GENERATE5, 0, 206, 100, 0*PARAMETER, NAME=moment_Mz, LOOP=1, INDEX=(1,11,1), GENERATE6, 100, 05, 80, -20*CREATE INPUTFILES, NAME=IPE_x{force_N}y{moment_My}z{moment_Mz}

Master Inputfile

Preprocessormaster.x

Übliche ABAQUS Inputfiles Unix shell-script

ABAQUS

Listing

case.mst

*PARAMETER*CREATE INPUTFILES*IMPERFECTION*NODE,TYPE=IMPERFECT

case.bat case.lisname.inp

Unix shell-script case.bat ausführen

Page 9: Abaqus Parameters

Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS 9

Die Namen der generierten 88 üblichen Inputfiles lauten damit wie folgt.

IPE_x0y0z100.inpIPE_x0y20z100.inpIPE_x0y40z100.inpIPE_x0y60z100.inp.....IPE_x14y100z0.inp

Der Benutzer muß für die Verwaltung der Berechnungsfälle nur den Namen des erwei-terten Inputfile

case

.mst angeben. Die Namen der Berechnungsfälle werden vom Unixshell-script

case

.bat und vom File

case

.lis verwaltet.

4 Weitere Möglichkeiten

4.1 Geometrische Imperfektionen

Geometrische Imperfektionen sind Abweichungen von der perfekten Geometrie. BeiStabilitätsproblemen von dünnwandigen Schalen haben diese Imperfektionen einenbedeutenden Einfluß. Eine realistische Traglastuntersuchung erfordert daher im allge-meinen eine Reihe von Imperfektionsannahmen. Die geometrischen Imperfektionenkönnen in drei Klassen eingeteilt werden.

Gemessene Imperfektionen (reale Form)

Angenommene idealisierte Imperfektionen (mathematisch definierte Formen)

Theoretische Imperfektionen (gerechnete Eigenformen und Beulformen)

Für eine komfortable Eingabe dieser geometrischen Imperfektionen wurde die weitereneue Option *IMPERFECTION eingeführt. In Verbindung mit der Option *PARAME-TER können nun Imperfektionsstudien von Stabilitätsproblemen auf eine sehr eleganteWeise durchgeführt werden. Die Option *IMPERFECTION ist entsprechend den dreivorhin erwähnten Klassen von geometrischen Imperfektionen auf drei Arten anwend-bar.

*IMPERFECTION, FACTOR=

factor

, INPUT=

filename

*IMPERFECTION, FACTOR=

factor

, USER

datacard

*IMPERFECTION, FACTOR=

factor

, RESULTS FILE=

filenamestep, increment, factor

Page 10: Abaqus Parameters

Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS 10

Die Option *IMPERFECTION kann mehrmals im erweiterten Inputfile vorkommen.Es wird jeweils die definierte und mit dem Faktor factor skalierte Imperfektionsformzur bestehenden Geometrie addiert. Mit Hilfe von User Subroutine Bibliotheken kön-nen nun besonders effizient Imperfektionsformen erzeugt werden. Die Parameterdatenwerden im Datenblock datacard an die Subroutinen übergeben. Um die Koordinatender perfekten Geometrie für die Addition der geometrischen Imperfektion zur Verfü-gung zu haben, wurde die weitere Option *NODE, TPYE=IMPERFECT eingeführt.

*NODE, TPYE=IMPERFECT, SYSTEM= , NSET= , INPUT=filename

*NODE, TPYE=IMPERFECT, SYSTEM= , NSET= , USERdatacard

*NODE, TYPE=IMPERFECT, NSET= , RESULTS fILE=filename

5 Zusammenfassung

Für die komfortable Durchführung von Parameterstudien mit ABAQUS wurde ein Pre-processor entwickelt. Dieses Programm liest einen mit neuen Optionen erweitertenInputfile und generiert daraus übliche Inputfiles für die weitere Verwendung mit ABA-QUS. Folgende Optionen wurden eingeführt und werden vom Programm interpretiert.

*PARAMETER*CREATE INPUTFILES*IMPERFECTION*NODE, TYPE=IMPERFECT

Mit der Option *PARAMETER werden skalare und vektorielle Parameter definiert.Numerische Parameter können auch in arithmetischen Ausdrücken verwendet werden.Mit der Option *CREATE INPUTFILES werden die Namen der einzelnen üblichenInputfiles festgelegt. Die weiteren speziellen Optionen *IMPERFECTION und*NODE, TYPE=IMPERFECT ermöglichen eine komfortable Eingabe von geometri-schen Imperfektionen [1]. Die beiden erstgenannten Optionen können bei jederAnwendung mit ABAQUS Vorteile bei der Erstellung und Verwaltung der Inputfilesbringen, vor allem jedoch bei Parameterstudien mit vielen Berechnungsfällen.

6 Literatur[1] W. Guggenberger und R. Ofner

The Effective Use of ABAQUS in Performing Parametric Studies and Dealing with Geometric Imperfections, ABAQUS USERS’ CONFERENCE PROCEEDINGS, Paris 1995

[2] ABAQUS Users’ Manuals, Version 5.4, HKS Inc., 1994

[3] I-DEAS Users’ Manuals, Version VI, SDRC Inc., 1991

[4] Ultrix Fortran 77, DEC Inc., 1989

Page 11: Abaqus Parameters

Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS 11

Parametrische Inputgestaltung mit

ABAQUS

R. Ofner und W. GuggenbergerInstitut für Stahlbau, Holzbau und Flächentragwerke

Technische Universität Graz

Einleitung

N

N

My

MyMz

Mz

Geometrische ImperfektionenEigenspannungenElastoplastisches Materialverhalten

Page 12: Abaqus Parameters

Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS 12

30 Interaktionsdiagramme N-My-Mz

• Momentenverteilungen

• Querschnittsformen

• Lagerungsarten

3000 ABAQUS Inputfiles

• Erstellung

• Verwaltung

• Dokumentation

• Berechnung

Mpl,y

My

Mpl,z

MzNpl

N

Page 13: Abaqus Parameters

Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS 13

Die Option *PARAMETER

Skalare Parameter

*PARAMETER, NAME=ParameternameParameterwert

Vektorielle Parameter

*PARAMETER, NAME=Name, INDEX=(from,to,step), LOOP=NummerListe von Parameterwerten

Kombination der aktiven Parameterwerte

• Parameter mit gleicher LOOP Nummer

• Parameter mit unterschiedlicher LOOP Nummer

a b c

1 2 3

a b

1 2 3

Page 14: Abaqus Parameters

Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS 14

Liste von Parameterwerten

*PARAMETER, NAME= , INDEX=( , , ), LOOP=Parameterwert 1, ........, Parameterwert n

*PARAMETER, NAME= , INDEX=( , , ), LOOP= , DATA CARDParameterwert 1....Parameterwert n

*PARAMETER, NAME= , INDEX=( , , ) , LOOP= , GENERATEAnzahl, Startwert, Schrittweite 1....Anzahl, Startwert, Schrittweite n

Verwendung von Parametern

Alphanumerische Parameter

{Parametername }

Numerische Parameter mit Operatoren ( ) + - * / ^

{ ( (Parametername_1 + Parametername_2 ) / 2. ) ^ 2.}

Page 15: Abaqus Parameters

Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS 15

Beispiel 1: Skalare Parameter

*HEADING*PARAMETER, NAME=length1000.*PARAMETER, NAME=fy23.5*PARAMETER, NAME=section, INDEX=2, DATA CARD15., 30., 30., 30., 1.9, 1.9, 1.125., 50., 20., 20., 1.6, 1.6, 1.02....*NODE1, 0., 0., 0.51, {0.5*length}, {length/1000.}, 0.101, {length}, 0., 0.....*BEAM SECTION, MATERIAL=STEEL, SECTION=I, ELSET=EALL{section}....*PLASTIC{fy}, 0.....*INITIAL CONDITIONS, TYPE=STRESS, USER*USER SUBROUTINESSUBROUTINE SIGINI (SIGMA, ...)....SIGMA(1)={-0.30*fy}....SIGMA(1)={-0.18*fy}

Page 16: Abaqus Parameters

Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS 16

Beispiel 2: Vektorielle Parameter

*HEADING*PARAMETER, NAME=N, LOOP=2, INDEX=(1,8,1), GENERATE20, 0.0, 0.02*PARAMETER, NAME=My, LOOP=1, INDEX=(1,11,1), GENERATE5, 0.0, 0.26, 1.0, 0.0*PARAMETER, NAME=Mz, LOOP=1, INDEX=(1,11,1), GENERATE6, 1.0, 0.05, 0.8, -0.2*PARAMETER, NAME=riks, LOOP=3, INDEX=(1,2,1), DATA CARD

, RIKS....*STEP, NLGEOM, INC=40*STATIC0.1*CLOAD1,1,{2630.*N}*ENDSTEP....*STEP, NLGEOM, INC=40*STATIC{riks}0.1*CLOAD1,5,{49500.*My}1,6,{7520.*Mz}101,5,{-49500.*My}101,6,{-7520.*Mz}*ENDSTEP

1 Master Inputfile 176 übliche ABAQUS Inputfiles→

Page 17: Abaqus Parameters

Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS 17

Implementierung der Option

Master Inputfile und Preprocessor

ABAQUS

nam

e_1

.inp

case

.bat

case

.lis

nam

e_2

.inp

nam

e_n

.inp

Preprocessor

Master Inputfilecase .mst

master.x

Neue Optionen*PARAMETER*CREATE INPUTFILES*IMPERFECTION*NODE, TYPE=IMPERFECT

Unix script case .bat

Page 18: Abaqus Parameters

Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS 18

Erzeugung der üblichen Inputfiles

*CREATE INPUTFILES, NAME=name

BEISPIEL 3: Namen der üblichen Inputfiles

*CREATE INPUTFILES, NAME=I5L10A_x{N}y{My}z{Mz}....*PARAMETER, NAME=N, LOOP=2, INDEX=(1,8,1), GENERATE20, 0, 2*PARAMETER, NAME=My, LOOP=1, INDEX=(1,11,1), GENERATE5, 0, 206, 100, 0*PARAMETER, NAME=Mz, LOOP=1, INDEX=(1,11,1), GENERATE6, 100, 05, 80, -20

88 übliche Inputfiles

I5L10A_x0y0z100.inpI5L10A_x0y20z100.inpI5L10A_x0y40z100.inpI5L10A_x0y60z100.inpI5L10A_x0y80z100.inpI5L10A_x0y100z100.inpI5L10A_x0y100z80.inpI5L10A_x0y100z60.inpI5L10A_x0y100z40.inpI5L10A_x0y100z20.inpI5L10A_x0y100z0.inpI5L10A_x2y0z100.inpI5L10A_x2y20z100.inp....I5L10A_x14y100z0.inp

Page 19: Abaqus Parameters

Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS 19

Weitere Möglichkeiten

Geometrische Imperfektionen

• Gemessene Imperfektionen

• Angenommene idealisierte Imperfektionen

• Theoretische Imperfektionen

*IMPERFECTION, FACTOR=factor, INPUT=filename

*IMPERFECTION, FACTOR=factor, USERdatacard

*IMPERFECTION, FACTOR=factor, RESULTS FILE=filenamestep, increment, factor

Perfekte Geometrie

*NODE, TPYE=IMPERFECT, SYSTEM= , NSET= , INPUT=filename

*NODE, TPYE=IMPERFECT, SYSTEM= , NSET= , USERdatacard

*NODE, TYPE=IMPERFECT, NSET= , RESULTS fILE=filename

Page 20: Abaqus Parameters

Parametrische Inputgestaltung mit ABAQUS 20

Zusammenfassung

Neue Optionen

*PARAMETER*CREATE INPUTFILES*IMPERFECTION*NODE, TYPE=IMPERFECT

Implementierung

Master Inputfile case.mst

Preprocessor master.x

Unix script case.bat

Anwendung

Grundsätzlich für alle Probleme

Parameterstudien

Imperfektionsstudien