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© Johannes Zinner Magazin für Menschen Mitleben statt überleben Sozialbarometer zur Mindestsicherung ErVolkshilfe Neue Vorstandsmitglieder im Wordrap Idomeni Notfallhilfe in Griechenland Salzburg - Tirol - Vorarlberg 1/2016 „Arbeit ist das täglich Brot“ Ehemalige Mindestsicherungs-Bezieherin erzählt von ihrem Weg aus der Armutsfalle

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Magazin für Menschen

Mitleben statt überleben Sozialbarometer zur Mindestsicherung

ErVolkshilfe Neue Vorstandsmitglieder im Wordrap

IdomeniNotfallhilfe in Griechenland

Salzburg - Tirol - Vorarlberg 1/2016

„Arbeitist das

täglich Brot“ Ehemalige Mindestsicherungs-Bezieherin

erzählt von ihrem Weg aus der Armutsfalle

2 | Magazin für Menschen

Förderer

AK BIETET FACHBERATUNG FÜR PFLEGEBERUFE ANDie Arbeiterkammer Salzburg würdigt schon seit langem den Pflegeberuf als besonders zukunftsträchtigen Berufsstand. Sowohl BFI als auch Fachhochschule Salzburg bieten Ausbildungsmöglichkeiten in den Bereichen Gesundheits- und Kranken-pflege an. Dazu kommt ein spezielles Beratungsservice für Pflegeberufe, das vierzehntägig angeboten wird. Peter Fleissner (Vorsitzender des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes) und Norbert Piberger (Vorstandsmitglied des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes) informieren alle, die in einen Pflegeberuf einsteigen wollen sowie Pflegekräfte, die sich weiterentwickeln möchten (Laufbahnberatung) – individuell und kompetent.

BERATUNGSZEITEN • Zeit: 14-tägig, jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat von 17 bis 19 Uhr • Ort: AK Salzburg, Markus-Sittikus-Straße 10, 5020 Salzburg • Telefonisch: (0662) 8687-339 (Referat Gesundheitsberufe) • Persönlich: Anmeldung im Servicecenter vor Ort

| 3www.volkshilfe.at

Editorial

Utopien und Emanzipation Weltweit halten reiche Einzelperso-nen rund 7,6 Billionen Dollar in Steu-eroasen versteckt, das ist mehr als das BIP von Deutschland und Großbritanni-en zusammen. Niemand kann sich sol-che Summen vorstellen. Neun von zehn global agierenden Konzernen haben mindestens eine Tochterfirma in Steu-eroasen. Allein dem österreichischem Fiskus gehen durch Steuerhinterzie-hung jährlich geschätzte 1,86 Milliarden Euro verloren. Es ist klar: Steuerhinter-ziehung muss als schweres Strafdelikt geahndet werden. Ein Verbot von Brief-kastenfirmen ist unumgänglich.

Jenseits der aktuellen Debatte um Steueroasen dürfen wir aber auch die weltweit wachsende Ungleichheit nicht vergessen. Die Einkommen werden im-mer niedriger – zugunsten immer höhe-rer Gewinnmargen. Allein in Österreich ist der Anteil der Löhne am Volksein-kommen seit den 1970er-Jahren von rund 80 % auf 69 % gesunken. Im sel-ben Zeitraum ist der Anteil der Gewin-ne am Volkseinkommen von 25 % auf über 30 % gestiegen. Das erwirtschaf-tete Geld kommt also immer weniger bei den Menschen an. Es häuft sich bei einer immer kleiner werdenden Zahl an Begünstigten. Nicht selten wird es „steuerschonend“ in Offshore-Firmen gebunkert.

Im Wissen um all diese Zahlen und Fakten weiteren Sozialkürzungen das Wort zu reden, wie dies aus Teilen der ÖVP geschieht, ist verantwortungslos. Kürzungen der Mindestsicherung wür-den noch prekärere Lebenssituationen erzeugen, soziale Spannungen in der Gesellschaft fördern und letztlich unser aller Zusammenleben negativ beein-flussen. So weit darf es nicht kommen. Wir müssen dieser Entwicklung, die

Ärmsten der Gesellschaft zu stigmati-sieren, entgegen treten. Arme gegen Arme auszuspielen, das darf nicht wi-derspruchslos bleiben.

Wir müssen bei den großen Vermögen ansetzen. Vermögenswerte ab 500.000 Euro gehören besteuert. Denn alle müs-sen ihren fairen Anteil zur Gesellschaft beitragen. Die Reichen liegen in der Hängematte, nicht die Armen. Das sieht auch ein Großteil der ÖsterreicherInnen so, wie der aktuelle Volkshilfe-Sozialba-rometer zeigt: 72 % sehen in der Min-destsicherung einen wichtigen Schritt zur Armutsbekämpfung. 79 % sind für Vermögenssteuern, statt für weitere Kürzungen im Sozialsystem.

In Österreich sind Menschen in Not. Denn viele unserer Mitmenschen lei-den unter Armut. Mehr als 1,1 Millio-nen Menschen sind armutsgefährdet, das sind 14,1% der Bevölkerung. Nicht nur in Entwicklungsländern, sondern auch in Ländern wie Österreich ist die massive Kapitalflucht in Steueroasen offensichtlich mit Schuld daran. Die Panama-Papers haben uns hier nur die Spitze des Eisbergs gezeigt. Ein positi-ver sozialer Wandel gelingt nur, wenn wir die Armut und die soziale Unge-rechtigkeit bekämpfen. Dafür brauchen wir eine gerechte Steuerpolitik, um mehr Geld für Bildung, Gesundheit und sichere Arbeitsplätze zur Verfügung zu haben.

Österreich ist nicht in Not. Daher braucht Österreich keine Notstandsge-setze und Notfallmaßnahmen. In Not sind flüchtende Menschen. Diese ge-fährden weder die öffentliche noch die innere Sicherheit. Doch dort, woher sie geflüchtet sind, werden sie bedroht, verletzt und getötet. Ihre Not zwingt

sie zur Flucht. Die von der österreichi-schen Regierung angekündigte Verwei-gerung von Schutz und Asyl gefährdet Menschenrechte und Rechtssicherheit. Sie bringt Menschen in Not. Der EU-Deal mit der Türkei bricht mit seinen Rückführungen Menschenrecht. Die Zustände im Flüchtlingslager in Idome-ni entsprechen in keinster Weise inter-nationalen Standards. Als HumanistIn kann man gar nicht anders, als für die Menschenrechte einzutreten: in ihrer Universalität, Unveräußerlichkeit und Unteilbarkeit. Für das Recht auf Asyl und gegen Notstandmaßnahmen. Für das Recht auf soziale Absicherung und gegen die Entsolidarisierung unserer Gesellschaft.

Diese weltweiten Kapital-Systeme sind von Menschen gemacht, deshalb kön-nen sie auch von Menschen umgestal-tet werden. Am Anfang standen oft Uto-pien, denn sie sind die Kraftquelle jeder Emanzipationsbewegung. Und wir wis-sen, dass unsere Utopien das einzig Re-alistische sind, um unseren Sozialstaat zur retten und die Menschenrechte zu verteidigen.

Ihr Erich FenningerVolkshilfe Österreich Direktor

4 | Magazin für Menschen

Inhalt

4 |

20

%

Volkshilfe SalzburgInnsbrucker-Bundesstr. 375020 Salzburg

0662/42 39 44Fax 0662/42 39 44-4%

Volkshilfe TirolSüdtiroler Platz 10-126020 Innsbruck

050/8901000%

Volkshilfe VorarlbergAnton-Schneider-Str. 196900 Bregenz und Fax 05574/488 53%

Volkshilfe im Social Web

www.facebook.com/volkshilfe

www.twitter.com/volkshilfe

www.youtube.com/volkshilfeosterreich

Impressum: HerausgeberIn: Volkshilfe Österreich, 1010 Wien, Auerspergstraße 4, Tel.: 01/402 62 09, Fax: 01/408 58 01 E-Mail: [email protected], www.volkshilfe.atRedaktion: Matthias Hütter, Erwin Berger, Melanie Rami, Doris Wimpissinger, Manuela Greiter, Kathrin Hagn MedieninhaberIn, VerlegerIn, Anzeigenverkauf, Layout und Produktion:Die Medienmacher GmbH, Oberberg 128, 8151 Hitzendorf, Filiale:Römerstr. 8, 4800 Attnang, [email protected], www.diemedienmacher.co.atDruckerei: Ferdinand Berger & Söhne GmbHBildnachweis: Volkshilfe Österreich oder wie angegeben

Neubestellung? Umgezogen? Abbestellung? Wenn Sie Fragen oder Wünsche haben, wenden Sie sich bitte an die Volkshilfe Bundesgeschäftsstelle, Auersperg-straße 4, 1010 Wien unter 01/402 62 09 oder [email protected]

Offenlegung gem. §25 Mediengesetz: Das Volkshilfe Magazin für Menschen erscheint vier Mal jährlich und dient der Information von Mitgliedern, Funktionär-Innen, SpenderInnen und haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen über die Aufgaben, Tätigkeiten und die Projekte der Volkshilfe in Österreich.

05 Mindestsicherung. Ehemalige Bezieherin im Interview

07 Sozialbarometer. Hohe Akzeptanz der Mindestsicherung

11 Romani Zor! Neues Projekt der Arbeitsmarktinitiative THARA

16 Neue Präsidentin. Christine Homola neue Präsidentin der VH Salzburg

17 Kindergrippe & Hort. Räumlichkeiten in Oberndorf eröffnet

20 ErVolkshilfe. Neue Vorstandsmitglieder im Wordrap

28 Idomeni. Notfallhilfe in Griechenland

30 Nepal. Bilanz eines erfolgreichen Hilfsprojektes

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KurznachrichtenAktiv gegen Kinderarmut – Neuer Leitfaden!

Was kann man aktiv gegen Kinderarmut in Österreich tun? Unser neuer Ratgeber „Aktiv gegen Kinderarmut. Leitfaden für Freiwillige“ richtet sich an ehrenamt-lich und freiwillig engagierte Menschen und solche, die es noch werden wollen. Auch als Gratis-Download erhält-lich unter: www.volkshilfe.at/broschueren

140 Winterjacken für Armutsbetroffene

Intersport Winninger spendete 140 Winterjacken für ar-mutsbetroffene Menschen. Herzlichen Dank! Am Foto vlnr: Volkshilfe-Kommunikationschef Erwin Berger und Ge-schäftsführer Josef Sentensch bei der Spendenübergabe.

72 28

55 24 8 9 3

36 1529 1010

29 26 20 18 7

37 1633 68Die bedarfsorientierte Mindestsicherung ist ein wichtiger Schritt, um ein weiteres Auseinanderdriften der Gesellschaft zu verhindern.

Die Mindestsicherung von 151 Euro für Kinder ist jetzt schon zu niedrig und sollte deutlich angehoben werden.

Die Mindestsicherung sollte für alle Personen mit dauerhaftem Aufenthalt in Österreich gleich hoch sein.

Statt der Kürzungen von Leistungen für die Ärmsten wie zum Beispiel der Begrenzung der Mindestsicherung, sollten die Vermögen der Reichsten höher besteuert werden.

Die Mindestsicherung ist eine soziale Hängematte. (B)

Die Mindestsicherung ist ein wichtiger Schritt zur Armutsbekämpfung. (A)

stimme ziemlich zu

stimme wenig zu

stimme gar nicht zu

weiß nicht/ k.A.

stimme sehr zu

Quelle: SORA Institute for Social Research and Consulting im Auftrag der Volkshilfe Österreich | www.volkshilfe.at/sozialbarometer

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| 5www.volkshilfe.at

Die 53-jährige Wienerin Gina E. war acht Jahre arbeitslos und bezog ein halbes Jahr lang Mindestsicherung. Zuvor arbeitete sie als Sekretärin. Die gelernte Floristin war zweimal verhei-ratet, hat zwei Kinder und lebt in einer Beziehung. Ein sozialökonomischer Be-trieb der Volkshilfe hilft ihr dabei, wie-der in der Arbeitswelt Fuß zu fassen.

Wie kam es, dass Sie um Mindestsi-cherung ansuchen mussten?

Ich war acht Jahre arbeitslos. Ab einem gewissen Alter ist es sehr schwierig, einen Job zu bekommen. Ich habe diverse Weiterbildungskurse besucht und immer geschaut, dass ich die Miete zahlen kann. Aber die Stromkosten waren sehr krass und ich konnte dann auch nicht mehr heizen … Als ich gar nichts mehr hatte, bin

ich aufs Sozialamt gegangen.

Hat die Mindestsicherung zum Leben gereicht?

Die Mindestsicherung wurde auf mei-ne Notstandshilfe draufgezahlt, weil diese nicht gereicht hat. Ich bekam dann ungefähr 350 Euro Mindestsi-cherung. Meinem Lebenspartner und mir, uns blieben dann pro Person 600 Euro im Monat. Davon mussten wir Miete und Lebensunterhalt bezahlen. Das ist zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel. Das einzig Positive: Ich bin in einem Alter, wo ich genug Klamotten habe und Schuhe und so Zeug – das braucht man dann alles nicht mehr. Und beim Essen kann man am meisten sparen. Wenn dir nichts anderes übrig bleibt, musst du dich „streck‘n nach der Deck‘n“.

Welche Annehmlichkeiten haben Sie am meisten vermisst?

Man kann sich nichts leisten. Man würde gerne einmal ins Kino gehen, in Konzerte, einen Theaterbesuch ma-chen, von der Oper rede ich ja schon gar nicht.

Wie fühlten Sie sich, als Sie am Sozi-alamt um Mindestsicherung ansuchen mussten?

Das Selbstwertgefühl ist sehr gering. Dadurch, dass du dir nichts mehr leis-ten kannst. Man sieht es zwar äußerlich nicht. Man rennt jetzt nicht dreckig und speckig herum. Aber irgendwo hast du das Gefühl, die Leute merken dir das an, dass du nicht „so gut betucht bist“. Ich war drei Jahre psychisch sehr be-dient, weil ich so lange arbeitslos war.

„Arbeit ist das täglich Brot“Eine ehemalige Mindestsicherungs-Bezieherin erzählt von ihrem Alltag am finanziellen Minimum, Wünschen und dem Weg zurück in die Arbeitswelt.

Armut

Gina E. war acht Jahre arbeitslos und bezog ein halbes Jahr lang Mindestsicherung

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Armut

Wussten Ihre Nachbarn, Bekannten oder Verwandten, dass Sie Mindestsi-cherung bezogen?

Es kümmert sich doch heutzuta-ge keiner mehr um seine Nachbarn. Man ist isoliert. Ich lebe noch immer dort, wo ich aufgewachsen bin – im 21. Bezirk. Man sagt „Grüß Gott“ und „Guten Morgen“ aber nicht viel mehr – jeder kümmert sich um sich selbst. Mein Sohn war in Innsbruck, meine Tochter lebt in Deutschland. Man hat zwar Kontakt, aber das einzige Ver-bindungsteil war mein Computer. Was hätten sie auch machen sollen?

Und wie reagieren die Leute heute, wenn Sie erzählen, dass sie einmal von der Mindestsicherung lebten?

Das interessiert nicht wirklich wen. Man hat auch seinen Bekanntenkreis geschmälert. Weil du bist ja dann mehr oder weniger „minderwertig“. Obwohl du die gleiche Person bist, die du vorher warst. Aber es ist halt ganz etwas anderes, wenn du stell-vertretende Chefsekretärin bist – was ich einmal war –, oder wenn du jetzt schon acht Jahre arbeitslos bist.

Wie geht es Ihnen, wenn Sie die politi-schen Diskussionen über weitere Kür-zungen der Mindestsicherung hören?

Diese Leute, die schreien „Kürzen!“ und „Das kostet alles viel zu viel Geld!“, die sollten alle einmal versu-chen, von 800 Euro im Monat zu leben. Die sollten einmal ihre Frauen darauf hinweisen, allein vielleicht nicht mehr Geld im Monat auszugeben, als wovon ein anderer ein ganzes Monat leben muss. Gerade diese Leute, die so re-den von Kürzungen und so weiter, die haben keine Ahnung von irgendwas. Die haben wirklich keine Ahnung, wovon der Großteil der ArbeiterInnen leben muss. Und wie er leben muss, um seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Da wo man kürzen könnte, ist bei denen, die die Kohle haben.

Was meinen Sie zur Forderung, dass Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten die Mindestsiche-rung gekürzt werden soll?

Leute, die ihr Land verlassen müs-sen aufgrund von Kriegen, die haben nichts. Ich glaube, manche können sich ja gar nicht vorstellen, was das heißt … Mein Großvater war im Krieg, meine Großmutter war Trümmerfrau, meine Mutter ist im Krieg aufge-wachsen … Ich habe mitbekommen, was es heißt, im Krieg überleben zu müssen. Und ich kann mir nicht vor-stellen, dass viele Leute, die ja auch in meinem Alter sind, die Augen ver-schließen vor diesen Dingen. Wo sol-len die Flüchtlinge etwas zu essen hernehmen? Sollen sie plündern ge-hen? Diese Leute wollen auch leben. Man sollte schauen, dass man ihnen ermöglicht, arbeiten zu können. Das bestätigt auch das Selbstwertgefühl. Ganz egal, ob ich jetzt hier arbeitslos bin oder ein Flüchtling: Arbeit ist das täglich Brot.

Was war Ihr größter Wunsch, als Sie noch die Notstandshilfe bezogen?

Der größte Wunsch war, dass ich mir eine Fahrkarte kaufen kann, um mei-nen Enkelsohn in Deutschland sehen zu können. Zum ersten Mal habe ich ihn gesehen, als er schon zwei Jahre alt war …

Wie hoch soll die Mindestsicherung sein?

Der Idealwert wäre so um die 1.200 Euro pro Person. Dann könnte man sich zumindest ab und zu etwas gön-nen. Mit der momentanen Höhe wird man von der Gesellschaft ausge-schlossen. Es gibt zwar Kulturpässe und dergleichen. Aber trotzdem kostet es immer noch Geld. Der Lebensstan-dard ist gestiegen, folglich muss ich auch alles andere an diesen Lebens-standard angleichen.

Was ist für Sie heute Luxus?

Für mich ist es Luxus, wenn ich mit meinem Lebenspartner in ein Kaffee-haus gehe, einen Kaffee trinke und einen Kuchen dazu esse.

Wie haben Sie den Weg zurück in die Arbeitswelt geschafft?

Meine Beraterin beim AMS hat mich auf die „Sozialökonomischen Betrie-be“ aufmerksam gemacht. Dort neh-men sie Leute über 50. Über dieses Projekt war ich beim WAFF, bei der Caritas und bei der Volkshilfe. Bei der Volkshilfe war ich von Dezember 2015 bis Jänner 2016 bei der Stra-ßenkehr-Abteilung. Dann habe ich die Möglichkeit bekommen, im Second-Hand-Shop „Volkshilfe Merit“ in der Wiedner Hauptstraße anzufangen. Seit ich dort arbeite, kann ich dort, wo ich zuvor mit den Zahlungen jonglieren musste, „auf gerade“ kommen. Im Second-Hand-Shop bin ich jetzt noch bis August.

Und dann?

Ich mach keine großen Pläne mehr. Ich bin 53. Man lebt im Moment. Man lebt jetzt. Dadurch lebt man auch sehr intensiv und wie’s kommt, kommt’s.

Was würden Sie einer/einem Mindest-sicherungs-BezieherIn mitgeben?

Jeder kann in diese Situation kom-men. Niemand ist gefeit davor. Jeder kann seinen Job verlieren und in diese klischeebehaftete Arbeitslosigkeit rut-schen. Man ist deswegen nicht weni-ger wert. Auch wenn es für viele doch so scheint und man den Freundeskreis womöglich auch verliert. Aber die Fra-ge ist: Waren das wirklich Freunde? – Nein, waren sie nicht. Aber man steht dann im Endeffekt allein da. Darum sollte man sich selbst treu bleiben und auf sich selbst schauen.

Ein sozialökonomischer Betrieb (SÖB) ist ein u. a. vom Arbeits-marktservice (AMS) gefördertes soziales Integrationsunternehmen, das zeitlich befristete Arbeitsplätze für arbeitsmarktferne Menschen zur Verfügung stellt. Diese soge-nannten Transitarbeitsplätze sind für Menschen gedacht, die aus ver-schiedensten Gründen schon lange arbeitslos sind und sollen sie dabei unterstützen, wieder eine ungeför-derte Beschäftigung zu finden.Mehr Infos: www.dse-wien.at

| 7www.volkshilfe.at

Hohe Akzeptanz der MindestsicherungDer Volkshilfe-Sozialbarometer zeigt: In der Hängematteliegen die Vermögenden, nicht die Armen!

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Quelle: SORA Institute for Social Research and Consulting im Auftrag der Volkshilfe Österreich | www.volkshilfe.at/sozialbarometer

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Die Mindestsicherung ist ein wichtiger Schritt zur Armutsbekämpfung.

Die Mindestsicherung ist eine soziale Hängematte.

Armut

838 Euro beträgt die höchste Mindestsicherung, die ein Ein-Perso-nen-Haushalt im Jahr 2016 erhalten kann. „838 Euro sind das absolute Minimum für ein menschenwürdiges Leben. 838 Euro – diese Grenze darf nicht fallen“, sagt Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich.

Anlässlich der aktuellen Debatte um Kürzungen der bedarfsorientierten Mindestsicherung hat die Volkshilfe Österreich eine Umfrage zum Thema in Auftrag gegeben. Es wurden 1.000 Interviews mit Personen ab 15 Jahren durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass eine große Mehrheit der öster-reichischen Bevölkerung Kürzungen für MindestsicherungsbezieherInnen ablehnt.

Absicherung vor ArmutslagenDie Ergebnisse machen deutlich, dass die ÖsterreicherInnen die Mindestsi-cherung als wichtiges Mittel zur Ar-mutsbekämpfung verstehen: Mehr als 70% der Befragten sind der Meinung, dass es sich bei der Mindestsicherung um keine ‚soziale Hängematte‘, son-dern um eine zielführende Maßnahme zur Bekämpfung der Armut handelt. Die 2010 eingeführte Bedarfsorien-tierte Mindestsicherung zielt auf eine materielle Existenzsicherung ab, die gleichzeitig eine soziale Integration er-möglicht. Aufgrund dessen ist es nicht nachvollziehbar, warum momentan über Kürzungen diskutiert wird: „Mo-mentan liegt die Mindestsicherung mehr als 200 Euro unter der aner-kannten Armutsgefährdungsschwelle, die tatsächlich ausbezahlte BMS so-gar noch weiter darunter. Statt einer Kürzung ist eine Erhöhung nötig, um die realen Lebenskosten der Beziehe-rInnen abdecken zu können“, fordert Erich Fenninger.

Höhere Mindestsicherungfür KinderBesonders stark würden Kürzungen der Mindestsicherung Familien mit Kindern treffen: Derzeit werden für Kinder in Familien, die Mindestsi-cherung beziehen knapp 151 Euro zusätzlich ausgezahlt. Rund zwei Drittel der befragten ProbandInnen sind der Meinung, dass dieser Be-trag zu niedrig ist und angehoben werden muss. „Man darf nicht zuerst Gelder für die Unterstützung dieser Familien kürzen und sich dann über vererbte Armut wundern. Gerade für diese rund 70.000 Kinder aus BMS-Haushalten bedeuten Kürzungen: Weniger Freizeitaktivitäten, weniger Nachhilfe, schlechtere Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten. Armut hat eine viel kleinere Lebenswelt zur Fol-ge und verursacht soziale Ausgren-zung“, sagt Fenninger.

Gleichbehandlung erwünschtDie Umfrage zeigt nicht zuletzt auch, dass die Mehrheit der Befragten für eine Gleichbehandlung aller Men-schen mit dauerhaftem Aufenthalt

in Österreich eintritt: 55% stimmen sehr oder ziemlich zu, dass die Min-destsicherung für alle Personen, die dauerhaft in Österreich leben, gleich hoch sein soll. Dies entspricht auch der aktuellen Rechtslagen, nach wel-cher Personen mit Recht auf dau-ernden Aufenthalt, also anerkannte Flüchtlinge, subsidiär Schutzbedürf-tige und EWR-BürgerInnen einen An-spruch auf Mindestsicherung haben. „Eine Schlechterstellung ist verfas-sungs- und völkerrechtswidrig“, sagt Fenninger und warnt: „Hier werden sonst Strukturen geschaffen, die eine Integration verunmöglichen“.

Gegen Spaltung der GesellschaftSieben von zehn Befragten stimmen zu, dass die Mindestsicherung ein wichtiger Schritt ist, um ein weiteres Auseinanderdriften der Gesellschaft in Arm und Reich zu verhindern. „Kür-zungen im Sozialsystem wirken sich nicht nur unmittelbar auf die Armuts-betroffenen aus, sie haben auch lang-fristige Konsequenzen für das Zusam-menleben der gesamten Gesellschaft. Wenn wir uns jetzt nicht gemeinsam

Quelle: SORA Institute for Social Research and Consulting im Auftrag der Volkshilfe Österreich | www.volkshilfe.at/sozialbarometer

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37 1633 68Die bedarfsorientierte Mindestsicherung ist ein wichtiger Schritt, um ein weiteres Auseinanderdriften der Gesellschaft zu verhindern.

Die Mindestsicherung von 151 Euro für Kinder ist jetzt schon zu niedrig und sollte deutlich angehoben werden.

Die Mindestsicherung sollte für alle Personen mit dauerhaftem Aufenthalt in Österreich gleich hoch sein.

Statt der Kürzungen von Leistungen für die Ärmsten wie zum Beispiel der Begrenzung der Mindestsicherung, sollten die Vermögen der Reichsten höher besteuert werden.

Die Mindestsicherung ist eine soziale Hängematte. (B)

Die Mindestsicherung ist ein wichtiger Schritt zur Armutsbekämpfung. (A)

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stimme sehr zu

Quelle: SORA Institute for Social Research and Consulting im Auftrag der Volkshilfe Österreich | www.volkshilfe.at/sozialbarometer

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wehren, können dadurch auch weite-ren Kürzungen Tür und Tor geöffnet werden. Es würden enorm prekäre Lebenssituationen geschaffen wer-den, was auch soziale Spannungen fördert“, sagt der Volkshilfe-Direktor.

Reiche stärker besteuernDer Sozialbarometer zeigt letztend-lich, dass die ÖsterreicherInnen ver-langen, die Vermögen der Reichsten stärker zu besteuern, anstatt bei den

Ärmsten zu kürzen. Dieser Forderung stimmen acht von zehn Befragten sehr oder ziemlich zu, wobei sich die höchste Zustimmung bei den Arbei-terInnen (86%) und bei jungen Men-schen (83%) findet. „10% der Men-schen in Österreich besitzen 70% des Gesamtvermögens. Es ist an der Zeit, dass sie einen fairen Beitrag leisten, ihre Vermögen besteuert werden, an-statt bei den Ärmsten der Armen zu kürzen“, sagt Fenninger.

Soziale Sicherheit ist ein Muss„Soziale Sicherung darf nicht als Kann-Bestimmung in prosperieren-den Zeiten gesehen werden“, sagt Fenninger und erinnert an die Be-weggründe für die Einführung der Mindestsicherung: „Eine flächende-ckende soziale Absicherung vermei-det Armut und soziale Ausgrenzung für alle. Dieses ursprünglich gesetzte Ziel darf nicht aus den Augen verlo-ren werden.“

Quelle: SORA Institute for Social Research and Consulting im Auftrag der Volkshilfe Österreich | www.volkshilfe.at/sozialbarometer Angaben in %

| 9www.volkshilfe.at

Armut

4. Juli 2016: Nacht gegen Armut – Das Konzert Die diesjährige Nacht gegen Armut verspricht ein unver-gessliches Erlebnis. Ewald Tatar, Geschäftsführer von Nova Music und sein Team sind sich einig: Die Nacht gegen Ar-mut 2016 ist eine kleine Sensation, die für großartige Stim-mung und Partyfeeling sorgen werden.

Auftreten wird niemand geringerer als die weltberühmte Musikerin Patti Smith, die als „Godmother of Punk“ gilt. Sie wird mit ihrer Band das Open-Air-Gelände der Arena Wien rocken. Special Guests runden das Event musikalisch ab.

Jetzt Spendentickets sichern! Mit dem Erwerb helfen Sie der Volkshilfe beim Helfen. Spendentickets sind ab sofort auf www.musicticket.at, bei oeticket (Tel: 01/96096) und in jeder Bank Austria Filiale (Tel: 01/24924) erhältlich.

10 | Magazin für Menschen

Armut

12. Nacht gegen Armut am29. Juni 2016 im Wiener Rathaus

Nacht gegen Armut 2015, v.l.n.r. Volkshilfe-Präsidentin Barbara Gross, 3. Präsidentin des Wiener Landtages Marianne Klicka, Volkshilfe Österreich-Direktor Erich Fenninger, Cornelius Obonya, Volkshilfe-Schirmfrau Margit Fischer, Bundespräsident Heinz Fischer,

Dietmar Hoscher von den Casinos Austria und ORF-Moderatorin Claudia Reiterer

Der jährliche Volkshilfe-Benefizevent „Nacht gegen Armut“ mit der promi-nenten Schirmfrau Margit Fischer ist ein Teil unserer Aktivitäten und der Spendenkampagne gegen Armut in Österreich. Am 29. Juni wird es zum bereits 12. Mal stattfinden (Einlass ab 18:30 Uhr, Beginn 19:00 Uhr). „Mit der Nacht gegen Armut setzt die Volkshil-fe nicht nur ein Zeichen gegen Armut in Österreich, sondern sammelt auch Spenden für in Not geratene Men-schen“, sagt Bundesgeschäftsführer Erich Fenninger.

Mit einem szenischen Ausschnitt aus dem Stück „Ausblick nach oben“, welches in Kooperation mit dem Volkstheater Wien unter der Regie von Constance Cauers erarbeitet wurde, startet unser abwechslungsreiches Programm. Als musikalischen Höhe-punkt konnte heuer die österreichi-

sche Songcontest-Teilnehmerin ZOË gewonnen werden. Durch den Abend führt die bekannte Filmregisseurin und Moderatorin Mirjam Unger. Der Rathauskeller wird die Gäste mit ei-nem speziellen Gala-Menü erfreuen.

Für den guten ZweckMit dem Kauf von Tischen und Spon-sorpaketen setzen Unternehmen und Institutionen ein Zeichen gegen Gleich-gültigkeit und für Solidarität. Zum finan-ziellen Erfolg der Benefizgala werden auch heuer zahlreiche Prominente aus Wirtschaft, Politik und Kultur beitragen.

Kontaktieren Sie uns!Marion KugiVeranstaltungsmanagementTel. +43 (0) 676 83 402 [email protected]

Wie Sie uns unterstützen können! < Werden Sie SponsorIn oder

KooperationspartnerIn

< Unterstützen Sie uns mit Sachspenden

< Erzählen Sie Ihren FreundInnen und Bekannten von der „Nacht gegen Armut“ und bewerben Sie die Benefizveranstaltung über Ihre Netzwerke

< Unterstützen Sie uns im Kampf gegen Armut mit einer Spende:

PSK 90.175.000, BLZ 60.000

< Alle Informationen unter: www.nachtgegenarmut.at

Nacht gegen Armut 2015 im Festsaal des Wiener Rathauses

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| 11www.volkshilfe.at

Am 10. Mai 2016 startet der neue Pilot-Workshop für Romnja, die auf-grund negativer Lebenserfahrungen wie Flucht, Krieg oder häuslicher Ge-walt besondere Zuwendung und Hilfe brauchen. Es werden in diesem Jahr insgesamt vier Termine stattfinden. Die Teilnehmerinnen sollten (müssen aber nicht zwingend) an allen vier Workshops teilnehmen, um den größ-ten Nutzen daraus zu ziehen.

„In den Frauenworkshops für Wie-dereinsteigerinnen, die THARA in den letzten Jahren durchgeführt hat, ha-ben wir festgestellt, dass einige Frau-en, die in ihrem Leben viel Schreckli-ches erlebt haben, es schwer haben, Arbeit zu finden und zu behalten oder sich weiterzuentwickeln“ erklärt Us-nija Buligovic, THARA Romani Zor! Projektleiterin. „Sie sind manchmal so destabilisiert, dass sie auch nicht an ihre eigene Fähigkeiten und Zukunft glauben.“

Der Pilot-Workshop „Mein Leben – meine Arbeit“ wird in den Räumlich-keiten von THARA in Kooperation mit dem Frauengesundheitszentrum FEM Süd durchgeführt. Für den THARA Workshop werden eine erfahrene und

zweisprachige (D/BKS) Therapeutin und Psychologin die Frauengruppe – auch in ihrer Muttersprache – kom-petent beraten und begleiten. Das Ziel dieser Workshops ist es, Frauen, die besondere Begleitung brauchen, auf ihrem Weg zurück in ein erfüll-tes Leben ohne Ängste und Furcht zu begleiten. „Es ist für diese Frauen so wichtig, über ihre Erlebnisse offen sprechen zu können und sich wirk-lich verstanden zu fühlen“, sagt Frau Buligovic nachdenklich und fährt fort: „Damit sie ihre Vergangenheit verar-

beiten und mit mehr Selbstvertrauen in die Zukunft blicken können.“

Termine: 10.5., 6.6., 12.9., 21.11.2016Kontaktperson bei Interesse oder An-fragen: Usnija Buligovic, Tel.: 0676 83 402 232

Sensibilisierungsworkshop fürinteressierte Personen der Mehr-heitsgesellschaftTHARAs Workshop zu den Themen Roma-Geschichte, gemeinsame kul-turelle Merkmale der verschiedenen

Sensibiliserungsworkshop bei Ambermed

THARA Romani Zor! Neuer Workshop für Frauen: „Mein Leben – meine Arbeit“

THARA

Vlnr.: Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger, das THARA-Team Usnija Buligovic, Lydia Anstiss und Gordana Djordjevic und Volkshilfe-Präsidentin Barbara Gross bei der THARA Open House-Feier am 28. Jänner anläss-

lich des Projektstarts und des Umzugs in die neuen Räumlichkeiten im 2. Wiener Gemeindebezirk

12 | Magazin für Menschen

Roma Gruppen und Roma-Familien-strukturen wird schon seit Jahren für MitarbeiterInnen von verschiedene In-stitutionen wie dem AMS und Schulen, NPOs und Unternehmen durchgeführt. Die Reaktionen der TeilnehmerInnen waren so ermutigend, dass THARA nun erstmals den Workshop auch für interessierte Einzelpersonen anbieten wird. Damit entspricht THARA dem Wunsch vieler Personen, die mehr über Roma/Romnja und Sinti/Sintize erfahren möchten. „Wir haben be-reits einige Anfragen, obwohl wir den Workshop noch nicht öffentlich be-kannt gemacht haben“, freut sich Ly-dia Anstiss, Workshop-Koordinatorin. „Ich freue mich jedenfalls schon auf die Gruppe und auf den Abend.“

Der Workshop wird am 23. Juni 2016 in der Großen Sperlgasse 26, 1020 Wien stattfinden. Beginn: 18:00 Uhr

bis ungefähr 22:00. Die Teilnahme ist kostenlos.Anmeldungen/Anfragen per E-Mail bitte an: [email protected]

Tief betroffen über die Nachricht vom Tod des von uns hoch geschätzten Vor-sitzenden des Volksgruppenbeirates der Roma erinnern wir uns an Profes-sor Rudolf Sarközi. Er war ein lang-jähriger und hartnäckiger Kämpfer für die Gleichstellung von Roma und Sinti. Die Anerkennung dieser als Volksgrup-pe sowie die Gründung des Roma-Bildungsfonds sind zu einem großen Teil ihm zu verdanken. Außerdem war Sarközi langjähriges Volkshilfe-Mitglied und Unterstützer der Roma-Initiative THARA, welche auf die Verbesserung der Situation der Roma und Sinti am österreichischen Arbeitsmarkt abzielt.

„In Gedanken bei seinen Angehöri-gen trauern wir um Professor Rudolf Sarközi, mit dem wir den wichtigsten Kämpfer für die Gleichstellung der Roma und Sinti in Österreich verlie-ren. Mit höchstem Respekt werden wir uns an Rudolf erinnern und seine

Beharrlichkeit und unermüdlichen Ein-satz im Kampf für die Anliegen seiner Volksgruppe“, sagt Erich Fenninger, Bundesgeschäftsführer der Volkshilfe. Volkshilfe Präsidentin Barbara Gross fügt hinzu: „Rudolf Sarközi war viele Jahre Mitglied der Volkshilfe und hat die Anliegen unserer Roma-Initiative

THARA von Anbeginn tatkräftig unter-stützt. Die Volkshilfe und ich persön-lich trauern um einen treuen Freund, Unterstützer und Weggefährten. Wir werden immer in großer Wertschät-zung und Dankbarkeit an Rudolf Sar-közi denken. Unser Mitgefühl gilt sei-ner Familie.“

Vlnr.: Prof. Rudolf Sarközi, Bundesminister Rudolf Hundstorfer, THARA Romani Zor!-Projektleiterin Usnija Buligovic, Volkshilfe Österreich-Direktor Erich Fenninger und Journalistin Gilda Horvath beim Festakt „10

Jahre Thara“ im Marmorsaal des Sozialministeriums am 4. November 2015

THARA

Trauer um Rudolf SarköziVolkshilfe Österreich-Präsidentin Barbara Gross und Direktor Erich Fenninger: „Mit Rudolf Sarközi verlieren wir einen der wichtigsten Kämpfer für die Gleich-stellung der Roma.“

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THARA Romani Zor!Arbeitsmarktpolitisches Projekt für Roma/Romnja und Sinti/SintizeGroße Sperlgasse 26, 1020 WienTel.: 01 - 402 62 09E-Mail: [email protected]/roma.thara www.volkshilfe.at/thara

Diese Maßnahme

wird aus Mitteln

des Europäischen

Sozialfonds finanziert.

| 13www.volkshilfe.at

Salzburg

Seit nunmehr zehn Jahren besteht der Volkshilfe Klub Itzling in der Kir-chenstraße 55 in Salzburg als wichtige Anlaufstelle für Seniorinnen und Seni-oren. Grund genug für uns, um diesen „Geburtstag“ in der Kirchenstraße mit Klubleiterin Christine Weiser und ihren ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen am 8. März 2016 gebührend zu feiern.

Christine Weiser, die seit 2004 eh-renamtlich für die Volkshilfe tätig ist, betreut zusammen mit ihren vier Mit-arbeiterinnen zwei Mal wöchentlich rund 80 SeniorInnen. Für Frau Weiser steht aber nicht nur das leibliche Wohl ihrer Gäste im Mittelpunkt: Seit mehr als einer Dekade kümmert sie sich unermüdlich um „ihre“ Seniorinnen, ist Anlaufstelle und Beraterin in allen

Lebenslagen, plant, organisiert und macht durch ihren beherzten Einsatz die Kirchenstraße 55 zu einem Ort, den man gerne besucht.

Alles Gute zum 10-jährigen Jubiläum und DANKE an Christine Weiser und ihr Team!

10 Jahre Volkshilfeklub „Kirchenstraße“

Musikalische Gratulation...

GF Schneglberger gratuliert Klubleiterin Christine Weiser und ihren ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen

Wir danken den nachfolgenden Firmen und Institutionen für einen Druckkostenbeitrag:Salzburg: EL-NE Elektrotechnik GmbH, 5400 Hallein • Löwen-Apotheke, Mag. Christine Pfeiffer, 5500 Bischofshofen • Gemeinde Flachau, 5542 Flachau • Gemeinde Köstendorf, 5203 Köstendorf • Gemeinde Piesendorf, 5721 Piesendorf

14 | Magazin für Menschen

Salzburg

Ohne Annemarie Reitsamers Enga-gement, ihren unerschütterlichen Pi-onier- und Kampfgeist wäre die Salz-burger Volkshilfe heute sicher nicht, was sie ist. Sie zeichnet als Mensch wesentlich verantwortlich dafür, das die Volkshilfe noch immer ein Unter-nehmen und eine Organisation ge-blieben ist, die vom Gedanken der Mitmenschlichkeit getragen und nicht vom Primat der Ökonomie getrieben ist.

Ein Rückblick auf bewegte Jahr-zehnteAnnemarie Reitsamer wurde am 19. Februar 1941 als Tochter von Franz und Theresia Reitsamer in St. Gilgen geboren. Zusammen mit ihrer Schwes-ter wuchs sie in bescheidenen, aber sehr behüteten Verhältnissen auf. Die

Mutter Theresia Reitsamer musste, um das Familieneinkommen aufzubessern und beiden Töchtern eine gute Ausbil-dung zu ermöglichen, als Haushaltshil-fe arbeiten.

Nach Abschluss der Handelsschule ar-beitete Annemarie Reitsamer zunächst in einer Rechtsanwaltskanzlei, später dann beim Post und Telegraphenins-pektorat Salzburg, wo sie als Presse-fernschreiberin tätig war. Im Jahr 1966 wurde sie Mutter eines Sohnes und ab 1967 war sie als Kassiererin mit Lohn-verrechnung bei der Zwölferhornseil-bahn in St. Gilgen beschäftigt.

Im Jahr 1964 hatte der Vater von Anne-marie und Franziska Reitsamer einen Arbeitsunfall und wurde zum schweren Pflegefall. Die Schwestern kümmerten

sich gemeinsam neun Jahre lang um den Vater, bis dieser 1973 starb.

Zu Ende der 70er-Jahre ergaben sich neue berufliche Herausforderungen für die damals 36-Jährige: Schon seit ihrer Jugend war sie politisch interes-siert und so nahm 1977 das Angebot an, als Landesfrauensekretärin bei der SPÖ Salzburg tätig zu werden.

Gründung des HeimhilfedienstesIn dieser Funktion wurde Annemarie Reitsamer ab 1978 auch mit der Auf-gabe betraut, einen Heimhilfedienst in Salzburg zu gründen. Mit 30.000 Schilling, die der damalige Soziallan-desrat zur Verfügung stellte, wurde ein Hilfsdienst für ältere Menschen ins Le-ben gerufen – es war die Geburtsstun-de eines Dienstleistungsbereiches, der

Annemarie Reitsamer – Rückblick auf eine bewegte Geschichte Am 8. März 2016 legte Annemarie Reitsamer nach 18 Jahren ihr Amt als Vorsitzende der Salzburger Volkshilfe zurück. Mit ihr verabschieden wir uns von einer großartigen Frau, die für die Salzburger Volkshilfe – und weit über Volkshilfegrenzen hinaus – durch ihren hohen persönlichen Einsatz in den letzten Jahrzehnten unendlich viel bewirkt und bewegt hat.

Annemarie Reitsamer 2015Annemarie Reitsamer 1965

| 15www.volkshilfe.at

Salzburg

in der Volkshilfe bis heute erfolgreich besteht. In den 80er-Jahren war es neben der beruflich anspruchsvollen Tätigkeit vor allem auch die kommu-nalpolitische Arbeit, der sich Reitsamer als Gemeindevertreterin und später auch im Gemeindevorständin intensiv widmete.

1990 folgte ein weiterer Meilenstein in ihrer Karriere – sie wurde in den Nati-onalrat berufen, dem sie bis 2001 als Abgeordnete angehörte.

Im Jahr 1998 übernahm Frau Reitsa-mer zusätzlich zu ihren vielen ehren-amtlichen Aufgaben (sie hatte bereits 1989 den Vorsitz des Heimhilfediens-tes übernommen) schließlich auch die Vorsitzschaft in der Salzburger Volkshilfe, deren langjähriger Vorsit-zender Robert Preußler sein Amt aus-schließlich auf Annemarie Reitsamer übertragen wollte.

Zusammenführung der Organisationen 2010Die Volkshilfe und die Heimhilfe in Salzburg hatten sich in der Zwischen-zeit enorm entwickelt und organisato-risch angenähert – gleichzeitig warte-te schon die nächste Herausforderung: 2006 wurde der Salzburger Verein MOHI mit zusätzlichen neuen Dienst-leistungen und seinen geschätzten 100 Mitarbeitern übernommen. Anne-marie Reitsamer war somit von 2006 bis 2010 die Vorsitzende dreier Orga-nisationen: des Mobilen Hilfsdienstes, des Heimhilfedienstes Salzburg und der Salzburger Volkshilfe.

Ab 2008 begannen die Verhandlun-gen zur Zusammenführung der drei Organisationen und ab 1. Jänner 2010 wurden die drei Organisationen Heimhilfe, Mobiler Hilfsdienst und Volkshilfe in der „Volkshilfe-Salzburg“ fusioniert.

Bereits 1999 erhielt Annemarie Reitsa-mer das Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 2002 das Goldene Ehrenzeichen des Landes Salzburg und 2016 anlässlich ihres 75. Geburtstages den Ehrenring ihrer Hei-matgemeinde St. Gilgen.

Uns, den MitarbeiterInnen – deinen FreundInnen in der Volkshilfe Salzburg –, bleibt nur uns zu bedanken: für (d)ein vorgelebtes Grundprinzip der Mitmenschlichkeit, für deine klare hu-manistische Haltung gegen jede Art der geistigen Brandstiftung und last but not least für dein kämpferisches Engagement.

DANKE ANNEMARIE!Deine Salzburger Volkshilfe.

Annemarie Reitsamer beim Projekt „Salzburg für junge Flüchtlinge

Annemarie Reitsamer und Johanna Dohnal

Annemarie Reitsamer bei der Verabschiedungvon Zivildiener Tobias Fenninger

Franz Vranitzky, Annemarie Reitsamer und Gabi Burgstaller im Gespräch

Annemarie Reitsamer bei der Verleihung des Ehrenrings der Gemeinde St. Gilgen

16 | Magazin für Menschen

Nach 18 Jahren als Präsidentin der Salzburger Volkshilfe hat NRin a.D. An-nemarie Reitsamer am 8. April 2016 bei der ordentlichen Hauptversamm-lung der Salzburger Volkshilfe in Bi-

schofshofen ihren Vorsitz an Christine Homola übergeben. Homola wurde ein-stimmig zur neuen Präsidentin gewählt.Christine Homola, die bereits seit langem dem Volkshilfe Vorstand an-

gehört, war von 1999 bis 2005 Ge-meinderätin in der Stadt Salzburg, von 2005 bis 2013 die Klubvorsitzen-de der SPÖ-Gemeinderatsfraktion. Von 2013 bis 2014 war sie Erste Bürgermeister-Stellvertreterin der Stadt Salzburg. Ihr Ressort umfasste die Bereiche Soziales und Senioren, sowie Schulen und Kinderbetreu-ungseinrichtungen. Reitsamer bleibt der Volkshilfe Salzburg als Ehrenprä-sidentin erhalten.

Ebenfalls neu gewählt wurde im Zuge der Hauptversammlung der Vereins-vorstand. Neu verstärken werden dieses Gremium: Mag. Wolfgang Gal-lei, Mag. Gabi Burgstaller, Dr. Ernst Wenger, Werner Grasshof, Waltraud Hofmeister, Wolfgang Höllbacher und Mag. Rosa Lohfeyer.

Vlnr.: Dir. Erich Fenninger (Direktor der Volkshilfe Österreich), Barbara Gross (Präsidentin der Volkshilfe Österreich), Vzbgm. a.D. Christine Homola (Vorsitzende der Volkshilfe Salzburg),

NR.a.D. Annemarie Reitsamer, LAbg. Walter Steidl

Christine Homola neue Präsiden-tin der Volkshilfe Salzburg

Salzburg

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Tirol

Hereinspaziert, Hereinspaziert – im Februar wurden in feierlichem Rahmen die neuen Räumlichkeiten der Volkshilfe Kinderkrippe & Hort in Oberndorf offiziell eröffnet.

Fokus auf BewegungsangebotVolkshilfe Kinderkrippen Einrich-tungsleiterin Edith Pirklbauer legte bei der Konzeption der Räume be-sonderen Wert auf die Förderung der senso-motorischen Entwicklung der Kinder. „Dieses einzigartige Konzept beinhaltet ein überdurchschnittliches Bewegungsangebot für Kinder und setzt damit neue Standards in Tirol. Kinder wollen die Welt erkunden und dazu gehört Bewegung. Sie manchen wichtige soziale, emotionale und ko-gnitive Erfahrungen, indem sie sich bewegen“, so Kerstin Egger, Landes-geschäftsführerin der Volkshilfe.

Im Laufe der Jahre haben immer mehr Eltern und deren Kinder das Betreu-ungsangebot in Oberndorf genutzt. Daher wurde der Platz zu eng. Die Gemeinde Oberndorf verwirklichte nun im Neubau die Räume für Kinder-krippe und Schülerhort. „Die Räume

sind besonders hell und freundlich und vor allem kindgerecht gestaltet. Es ist uns ein besonderes Anliegen, dass sich die Kinder bei uns wohl füh-len. Und das kann man bereits sehen; man merkt die ‚positiven Schwingun-gen‘ im Haus; wir sind begeistert und dankbar allen Verantwortlichen“, freut sich Edith Pirklbauer, die seit 2008 die Geschicke in der Kinderkrippe leitet. Neben zwei Gruppenräumen für die Krabbelstube im ersten Stock befin-den sich ein Bewegungsraum und die Garderoben im Erdgeschoß sowie ein Gruppenraum für die Hortbetreuung im Keller.

Vlnr.: Edith Pirklbauer (Leitung Kinderkrippe), Bgm. Johann Schweigkofler, Kerstin Egger (GF Volkshilfe)

Volkshilfe Kinderkrippe & Hort in neuem Glanz

Volkshilfe Kinderkrippe & Schülerhort in OberndorfDie Volkshilfe Kinderbetreuungsein-richtungen bieten eine ausgezeich-nete pädagogische Betreuung im Sinne einer ganzheitlichen, integra-tiven Förderung und Forderung, bei der auch die Herzensbildung nicht zu kurz kommt. AKTIV statt PAS-SIV ist stets das Motto: Das Spielen draußen und das Entdecken der Natur sind wesentliche Bestandteile der pädagogischen Arbeit.

18 | Magazin für Menschen

Auch heuer verteilte die Volkshilfe gemeinsam mit der Jungen Generati-on Tirol Ende Jänner Lebensmittel und Haushaltsartikel an 50 sozial benach-teiligte Familien.

„Die gespendeten Hilfsgüter kamen auf unbürokratischem Weg Tiroler Fa-milien zugute. Diese Familien können aufgrund ihrer aktuellen Einkommens-situation die grundlegend notwendigen Lebenserhaltungskosten nur schwer

abdecken. Wenn wir bedürftigen Tiro-ler Familien aus prekären Lebenssitu-ationen herausführen wollen, muss der Kampf gegen Armut lautstark und mit vereinten Kräften geführt werden“, so Kerstin Egger, GF Volkshilfe.

Die Junge Generation Tirol sammelte vor Weihnachten bei einer tirolweiten Aktion die Hilfsgüter, welche im Jänner gemeinsam mit der Volkshilfe den Tiro-ler Familien übergeben wurden.

Die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen beider Organisationen tourten – bei teilweise winterlichen Verhältnissen – mit einem Kleinbus zwei Tage lang durch das Land, um die Pakete direkt und persönlich an die Haushalte zu lie-fern.

Großes Engagement im Rahmen der Aktion

Das Organisatoren-Team rund um die Volkshilfe sowie der Jungen Generation sind von der großen Spendenbereit-schaft der Tiroler Bevölkerung beein-druckt und möchten auf diesem Wege ein großes Danke an all jene richten, die dazu beigetragen haben, dass die Spendenaktion auch dieses Jahr wie-der ein so großer Erfolg war.

Vielen Dank an die MitarbeiterInnen des AMS Tirol, den Tiroler Familienbe-trieb M-PREIS und die österreichische Supermarktkette SPAR für ihre Unter-stützung sowie an die freiwilligen Hel-ferInnen. Ein großes Dankeschön geht auch an das alpS Zentrum Innsbruck. Mit seiner großzügigen Spende konn-ten Familien mit Kindern kostspielige Babyartikel, wie Nahrung & Windeln, zur Verfügung gestellt werden.

Die Tiroler und Tirolerinnen haben ein großes Herz für Menschen in Not. Ohne diese Unterstützung wäre unsere Hilfe nicht möglich gewesen!

Tirol

Die vier Kategorien sind:< Finanzielle Unterstützung im

im Notfall

< Jährliche Schulstartaktion

< Gratis Zoofahrt für Kinder

Ausführliche Informationen finden Sie unter www.volkshilfe.net

1,9 t Lebensmittelfür Tiroler Familien Erfolgreiche Sammel- & Verteilaktion

| 19www.volkshilfe.at

Tirol

Eine schöne Zeit schenkenZum Jahresbeginn einen Skiurlaub für sozial benachteiligte Tiroler Familie

Viele Tiroler Familien verfügen über unzureichende finanzielle Ressourcen und können sich deshalb kaum einen Skiurlaub in der eigenen Heimat leis-ten. Österreich soll aber ein „Skifah-rerland“ bleiben und unsere Kinder auch Skifahren lernen. Die Volkshilfe und adeo ALPIN Hotel ermöglichten heuer zum Jahresbeginn erstmals ein-kommensschwachen Tiroler Familien einen 3-tägigen All Inclusive Skiurlaub in den Kitzbüheler Alpen.

Starker KooperationspartnerVor der offiziellen Hoteleröffnung im Jänner begrüßte das neue Familienho-tel adeo ALPIN in St. Johann in Tirol als einer ihrer ersten Gäste 5 Tiroler Fami-lien mit insgesamt 13 Kindern. Der kos-tenlose dreitägige Skiurlaub beinhalte-te Halbpension, Skiausrüstung durch Skiverleih, Liftpässe, Badevergnügen, sowie – durch rechtzeitigen Neuschnee – auch Pistenspaß für ALLE.

Die Familien konnten mit ihren Kin-dern im neuen Familienhotel in einer beliebten Tiroler Wintersportregion entspannen sowie Kraft und Energie für das kommende Jahr tanken. „Ski-fahren ist heutzutage für viele Tiroler Familien eine kaum leistbare Freizeit-aktivität. Dank unseres Kooperations-partners adeo ALPIN Hotel konnten wir den Familien und vor allem den Kindern ein unvergessliches Erlebnis ermöglichen“, so Kerstin Egger, Lan-desgeschäftsführerin der Volkshilfe.

Familienvater von drei Kindern„Wir sind sehr dankbar für diesen Skiurlaub, bei dem wir mit unseren Kindern ein paar schöne gemeinsame Tage verbringen und die Seele-Bau-meln-lassen konnten. Ein Skiurlaub ist für die ganze 5-köpfige Familie finan-ziell einfach nicht drin.“

20 | Magazin für Menschen

Norbert KalbBeruf: Selbstständig

Familie: Ledig Hobby: Laufsport

Energie tanke ich: beim Laufen/Joggen

Das möchte ich einmal machen: ein ganzer Marathonlauf :-)

Mein Lebensmotto: Wenn dir das „Spiel“ nicht gefällt, dann spiel nicht mit!

Was ist für mich die Volkshilfe: Ein Zeichen für Menschlichkeit!

Was möchte ich in der Volkshilfe Vorarlberg bewegen: Die Volkshilfe bei ihren Aktivitäten un-terstützen.

Vorarlberg

ErVolkshilfe im Word RapDie neuen Vorstandsmitglieder der VH Vorarlberg stellen sich vor

Beate Margit ZorteaBeruf: Pflegehelferin

Familie: glücklicher Single Hobby: die Welt auf den Kopf stellen und verrückt sein

Energie tanke ich: Durch meine vier Kinder, bei langen Spaziergängen mit dem Hund und bei Familientreffen.

Diese Person fasziniert mich: Am meisten faszinieren mich meine vier Kinder, die im Alter zwischen 15 bis 30 sind. Wunderbar, wie eine ein-zige Frau so viele verschiedene Cha-raktere auf die Welt bringen kann. Das ist für mich Faszination pur.

Das möchte ich einmal machen: Eine richtig lange Zeit mit einem Mas-

sai-Stamm mitleben dürfen.

Mein Lebensmotto: „Was du in Anderen entzünden willst, muss erst in dir selber brennen.“

Was ist für mich die Volkshilfe: Eine wunderbare, soziale Einrichtung die wesentlich mehr Anerkennung und Aufmerksamkeit in der Bevölkerung verdient.

Was möchte ich in der Volkshilfe Vorarlberg bewegen: Mit meinem medizinischen Wissen und meinem Spezialgebiet „Demenz“, möchte ich Menschen auf diesem Ge-biet begleiten und beraten.Schön, dass es bei der Volkshilfe die Möglichkeit gibt, mein Wissen, meine Kenntnisse und meine Erfahrung auf dem Gebiet Pflege, Medizin und De-menz einbringen zu dürfen.

Anton SchäferBeruf: Rechtsanwalt und Gerichts-sachverständiger

Familie: Ehefrau, 2 Kinder, 1 Hund

Hobby: Lesen, wandern, schreiben

Energie tanke ich: Wikipedia-Artikel schreiben

Diese Person fasziniert mich: Selbstlosigkeit

Das möchte ich einmal machen: keine Ahnung

Mein Lebensmotto: Leben und leben lassen.

Was ist für mich die Volkshilfe: Denen Hilfe geben, die Sie brauchen.

Was möchte ich in der Volkshilfe Vorarlberg bewegen: Unterstützung

| 21www.volkshilfe.at

Vorarlberg

Sandra SennBeruf: Projektleiterin

Familie: meine Tochter Florentina

Energie tanke ich: < Zeit mit Freunden verbringen< bei einer Tasse Chai-Latte in

meinem Lieblingscafé oder < bei Ausflügen mit meiner Tochter Diese Person fasziniert mich: Mira Lobe

Das möchte ich einmal machen: mit dem Postschiff Richtung Nordkap

Mein Lebensmotto: Wer die kleinen Dinge im Leben schätzt, hat den wahren Weg zum Glück gefunden.

Was ist für mich die Volkshilfe: Durch das Engagement meiner Mama bei der Volkshilfe begleitet mich die-se schon seit meiner Kindheit. Es ist schön zu sehen, wie viele Aktionen sich in den letzten Jahren schon eta-bliert haben (Schulstartaktion, Verkauf von Selbstgemachtem auf diversen Märkten), wie neue Ideen umgesetzt werden und benachteiligten Familien unbürokratisch geholfen wird.

Was möchte ich in der Volkshilfe Vorarlberg bewegen: Das Thema Kinderarmut liegt mir per-sönlich sehr am Herzen und ich möch-te mithelfen, damit die Volkshilfe in Vorarlberg bekannter wird und somit manche Aktionen noch erfolgreicher durchgeführt werden können.

Wir danken den nachfolgenden Firmen und Institutionen für einen Druckkostenbeitrag:Tirol: Gemeinde Reith im Alpbachtal, 6235 Reith im Alpbachtal • Gemeinde Sellrain, 6181 Sellrain • Dr. W. Lüftner Reisen

G.m.b.H, 6020 Innsbruck • Neue Heimat Tirol, 6023 Innsbruck

Vorarlberg: Gemeinde Hohenweiler, 6914 Hohenweiler • Marktgemeinde Bezau, 6870 Bezau

22 | Magazin für Menschen

Vorarlberg

Wir sagen allen, die die Volkshilfe Vorarlberg im Jahr 2015 unterstützt haben, ein herzliches DANKESCHÖN! – unseren Mitgliedern und MitarbeiterInnen, allen unseren SpenderInnen und KundInnen, die unsere Märkte und Verkaufsaktionen besucht haben und allen Personen, Firmen und Organisationen, die uns finanziell und ideell unterstützt haben. Danke!

Landeshauptmann Markus Wallner überreicht VH-Präsidentin Annegret Senn das Große Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg

Wir freuen uns und sagen Danke!

Den Tag des Vorarlberger Landes-patrons, den Josefitag am 19. März, nahm Landeshauptmann Markus Wallner auch heuer zum Anlass, um eine Reihe verdienter Persönlichkei-ten, die sich freiwillig und über das normale Maß hinaus für die Gesell-schaft engagieren, auszuzeichnen. Im Montfortsaal des Landhauses über-reichte Wallner am 18. März 2016

neun Landes- und zwei Bundesaus-zeichnungen.Annegret Senn wurde mit dem Großen Verdienstkreuz des Landes geehrt. Seit dreizehn Jahren steht sie als Prä-sidentin an der Spitze der Volkshilfe Vorarlberg. Selbst Mutter von drei er-wachsenen Töchtern, ist es Annegret Senn ein Anliegen, Familien zu unter-stützen, die trotz eines Einkommens

auf finanzielle Unterstützung angewie-sen sind. In den Vordergrund stellt sie dabei das Wohl der Kinder. Auf ihre In-itiative hin gab es 2008 auch erstmals eine Schulstartaktion in Vorarlberg. Bedürftige und kinderreiche Familien erhalten am Beginn eines Schuljahres aktive Unterstützung bei der Beschaf-fung der notwendigen Schulsachen für die Kinder.

Annegret Senn mit großem Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg ausgezeichnet

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| 23www.volkshilfe.at

Pflege

Das Themenfeld der Vereinbar-keit von Pflege von Angehörigen bei gleichzeitiger Berufsausübung findet derzeit in der öffentlichen Diskussion noch geringe Beachtung. Doch die Kombination der beiden Aufgaben stellt eine große Herausforderung für Betroffene dar. Für viele ist die-se Doppelbelastung nicht auf Dauer tragbar und nicht selten wird deshalb der Beruf aufgegeben. Die Notwen-digkeit der Vereinbarung steigt aber, denn in Zukunft werden immer mehr pflegebedürftige Menschen erwartet. Diese Entwicklung bedeutet auch eine steigende Anzahl an pflegenden MitarbeiterInnen.

Handlungsbereich ist daher auf meh-reren Ebenen gegeben. Einerseits sind politische Maßnahmen im Bereich der Entlastung von pflegenden Angehöri-gen und im Ausbau von Betreuungs-angeboten gefragt. Andererseits se-hen sich auch vermehrt Unternehmen damit konfrontiert, Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu treffen. Mit diesem Leitfaden wollen wir Unternehmen eine Übersicht und Hilfestellung über diverse Möglich-keiten geben, gemeinsam mit ihren Beschäftigten diese Vereinbarkeit zu verbessern. Die Broschüre ist auf An-frage gratis erhältlich und auch als Download verfügbar unter:www.volkshilfe.at/broschueren

Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Neuer Ratgeber für Unternehmen!

24 | Magazin für Menschen

Der Österreichische Pflege- und Be-treuungspreis wurde von der Volkshil-fe Österreich 2006 ins Leben gerufen. Er rückt das Engagement, das im pri-vaten Kontext im Bereich Pflege und Betreuung stattfindet, in den Mittel-punkt. In diesem Jahr wird der Preis, der seit 2014 den Namen „Luise“ trägt, am 3. November verliehen.

Benannt nach der ersten Präsiden-tin der Volkshilfe Luise Renner wol-len wir auch heuer wieder jene, die Großartiges leisten und meist im Hin-tergrund stehen ins Rampenlicht ho-len. Wir wollen Danke sagen für die herausragenden Leistungen, die sie vollbringen. Die Auszeichnung wird in vier Kategorien verliehen: pflegen-de Angehörige, ehrenamtliche Helfe-rInnen, Jugendliche und Kinder, die in der Familie und/oder ehrenamtlich pflegen und ArbeitgeberInnen, die die

Vereinbarkeit von Pflege und Beruf fördern.

Rund 120 Menschen besuchten im Vorjahr die Preisverleihung, darunter zahlreiche VertreterInnen von Hilfsor-ganisationen, Selbsthilfegruppen undInteressenvertretungen. Seit vielen Jahren findet die Veran-staltung großen Zuspruch, zumal die gesellschaftlichen Herausforderungen der alternden Gesellschaft auch im-mer mehr zum Thema werden. „Ein wesentlicher Teil der Pflege- und Betreuung hilfsbedürftiger Menschen passiert im privaten Kontext, hinter den Kulissen“, so Erich Fenninger, Di-rektor der Volkshilfe. „Die engagierte Arbeit dieser Privatpersonen möchten wir aufzeigen und unsere größte Wert-schätzung und unseren Respekt davor ausdrücken“, ergänzt Barbara Gross, Präsidentin der Volkshilfe.

Das waren die Preis-trägerInnen 2015Österreichischer Pflege-

und Betreuungspreis 2016In Kürze startet die Bewerbungsfrist So funktioniert die Bewerbung!

Sie pflegen eine/n Angehörige/-n? Sie engagieren sich ehrenamtlich in der Pflege und Betreuung? Du bist Jugendliche/-r und versorgst deine hilfsbedürftigen Eltern? Oder Sie unterstützen pflegende Mitar-beiterInnen in Ihrem Unternehmen? Dann ist der Pflegepreis genau für Sie gedacht!

So einfach geht die Bewerbung:Füllen Sie den Online-Bewerbungs-bogen auf www.pflegepreis.at aus oder schicken Sie uns Ihre Be-werbungsunterlagen per Post und schon sind Sie dabei. Eine Fachjury ermittelt in der Folge die Preisträger-Innen der vier Kategorien.

Fragen beantworten wir Ihnen gerne unter der Tel. 01 / 402 62 08.

Der „Österreichische Pflege- und Betreuungspreis“ wird vom Bundes-ministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz unterstützt.

Die vier Kategorien sind:< pflegende Angehörige

< ehrenamtliche HelferInnen

< pflegende Jugendliche und Kinder

< ArbeitgeberInnen, die die Ver- einbarkeit von Pflege und Beruf fördern

Vlnr.: Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger, Volkshilfe-Präsidentin Barbara Gross und Sozialminister Rudolf Hundstorfer bei der Preisverleihung 2015 im Marmorsaal des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und

Konsumentenschutz

www.pflegepreis.atuise.

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Pflege

| 25www.volkshilfe.at

Flüchtlinge

Am 14. Februar, dem Valentinstag, lud das Volkstheater 130 Flüchtlin-ge zur Aufführung des Stückes „Das Missverständnis“ und einem anschlie-ßendem Essen. Nach einer Einführung zum Theaterstück zeigten Schauspie-lerInnen und MitarbeiterInnen des Volkstheaters Kostüme, erzählten von ihrer Arbeit, und der Puppenspieler und Regisseur Nikolaus Habjan erklärte die

Funktionsweise seiner Puppen. Nicht zuletzt wurde für Übersetzung in Ara-bisch und Farsi gesorgt.

Gemeinsam mit anderen Theaterzu-schauerInnen erlebten die Gäste die Vorstellung des Stückes von Albert Ca-mus. Es ist die Geschichte der Heimkehr eines Mannes nach zwanzigjähriger Ab-wesenheit. Der aus Algerien stammen-

de französische Autor Albert Camus ent-wickelte daraus eine Schicksalstragödie von antikem Ausmaß. Die Inszenierung erzählt die Geschichte mit Schauspie-lerInnen und menschengroßen Puppen. Die Vorstellung wurde in englischer Sprache auf Displays übertitelt.

Im Anschluss an die Theatervorstel-lung gab es Gerichte und Musik aus verschiedenen Heimatländern in der Roten Bar und dem Weißen Salon. Es war ein Abend voller Gespräche und Begegnungen, Musik und Tanz. Ge-meinsam ist es gelungen, einigen der vielen Menschen, die in den letzten Monaten Heimat und Familie verlassen, einen herzlichen Willkommensgruß zu entbieten und ihnen einen Eindruck von der Kultur Wiens zu vermitteln.

Vielen Dank an das Volkstheater, der Direktion und dem Ensemble sowie allen Beteiligten für die Gastfreund-schaft!

Flüchtlingsfest im Volkstheater

Vor der Aufführung gibt’s eine kurze Einführung zum folgenden Stück

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26 | Magazin für Menschen

Die deutsche Musikgruppe „Deich-kind“ trat am 30. Jänner in der Wiener Stadthalle auf. Dabei stellte der Ver-anstalter 30 Freikarten für Geflüchte-

te und ihre BetreuerInnen zur Verfü-gung. Die Idee war von Deichkind, der Konzertveranstalter skalar spendete die Karten. Die Volkshilfe Österreich

sammelte – wie so oft bei Events und Konzerten – freiwillige Spenden. Herz-lichen Dank an alle SpenderInnen!

Vor dem Konzertbeginn noch schnell ein Gruppenfoto...Freikarten für Deichkind

Am 19. März gingen in Wien 16.000 Menschen für eine menschliche Asyl-politik auf die Straße. Der friedliche Demonstrationszug unter dem Motto „Flüchtlinge willkommen! Nein zur Festung Europas!“ marschierte vom Karlsplatz über die Ringstraße zum Parlament und dann weiter zum Haus der Europäischen Union in der Wipp-linger Straße. Die Volkshilfe war mit dabei. Volkshilfe-Direktor Erich Fen-ninger hielt eine packende Rede vor dem Parlament.

„Diese Politik passiert nicht in unse-rem Namen. Wir empören uns: über die Abwehr von Menschen, die in Europa Schutz suchen und über den damit verbundenen Rechtsruck. Uto-pien sind die Kraftquelle jeder Eman-zipationsbewegung. Wir wissen, dass unsere Utopien das einzig Realisti-sche sind, um die Menschenrechte zu verteidigen und Menschenleben zu sichern“, so Fenninger in seiner An-sprache.

Demo-Treffpunkt: 13:00 Uhr am Karlsplatz

Demo: Flüchtlinge willkommen!

Der Demo-Zug auf dem Weg in Richtung Parlament Die Volkshilfe ist mit großem Banner mit dabei

Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger hält eine Rede vor dem Parlament

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| 27www.volkshilfe.at

Förderer

28 | Magazin für Menschen

„Tausende Kinder vor den ge-schlossenen Toren Europas. In Zelten, im Freien, am Boden, ohne entspre-chende Kleidung und ausreichende Versorgung. Kinderrechte gelten nicht für alle und insbesondere nicht für diese Kinder“, sagt Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich nach seiner Rückkehr von der griechisch-mazedonischen Grenze. Idomeni mar-kiere das Ende der Menschenrechte in Europa. Fenninger organisiert die Flüchtlingshilfe vor Ort und war bereits zum zweiten Mal vor Ort, um sich per-sönlich ein Bild der Situation zu ma-chen. 12.000 Menschen, die dem Krieg entkommen sind, leben dort nach wie vor im Elend und wachen mit Blick auf Stacheldrahtzäune und Panzer auf.

Solidarität lebenDie Volkshilfe beteiligt sich am Aufbau von Strukturen für effiziente Soforthilfe. „Wir arbeiten vor Ort mit Menschen zu-sammenarbeiten, die Solidarität leben und nicht nur darüber sprechen. Ohne ihre Hilfe, Kenntnisse und Kontakte würde die Hilfe in der direkten und un-mittelbaren Form nicht funktionieren“, sagt der Volkshilfe-Direktor. Dank der SpenderInnen konnten bereits Babys und Kinder mit Windeln, Baby- und Kin-

dernahrung versorgt werden, Familien mit Decken, Iso-Matten und Lebens-mitteln und vielen weiteren Gütern.

Jede Spende zählt!„Die Balkanroute zu schließen bedeu-tet für die Menschen, die vor Krieg und Terror fliehen, eine humanitäre Katastrophe. Die Zivilgesellschaft darf nicht schweigen, wenn die repräsen-tative Politik in Europa versagt“, sagt Fenninger und bittet in diesem Zusam-menhang um weitere Spenden: „Mit Spendengeldern können wir direkt und unmittelbar helfen und die Situation vor Ort erträglicher machen.“

Zeltlandschaft des Lagers von Idomeni mit Blick auf den Stacheldrahtzaun an der Grenze zu Mazedonien

Soforthilfe in IdomeniDie Volkshilfe organi-siert Flüchtlingshilfe an der griechisch-mazedo-nischen Grenze.

Volkshilfe Spendenkonto:IBAN: AT77 6000 0000 0174 0400BIC: BAWAATWWMit dem Verwendungszweck „6160003“ geht Ihre Spende direkt an die Notfall-Soforthilfe an der griechisch-mazedonischen Grenze.

Die Schutzsuchenden versuchen im Elend des Lagers so etwas wie ein normales Alltagsleben

aufrechtzuerhalten

Hier kommt so gut wie niemand durch: der schwer bewachte Grenzübergang zu Mazedonien

Langanhaltende Regenfälle verwandelten das Lager in eine Schlammwüste

Dank der Volkshilfe-SpenderInnen können u. a. Holzböden zum Schutz vor Schlamm und Nässe in

die Zelte verlegt werden

Die Künstlerin und Aktivistin Christine Schörkhu-ber und Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger beim

Verladen von Soforthilfepaketen für das Lager von Idomeni

Internationale Hilfe

| 29www.volkshilfe.at

Internationale Hilfe

Im Rahmen der Bundesvorstandsit-zung besuchten Barbara Gross, Prä-sidentin der Volkshilfe Österreich, und Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich, gemeinsam mit den Vertre-terInnen der einzelnen Landesorgani-sationen die Entwicklungshilfe-Projek-te der Volkshilfe in Albanien.

Unsere lokale PartnerInnenorganistati-on CDC-TFF (Community Development Center Today for the Future) präsen-tierte ihr Gemeindezentrum in Durres, Albanien. Das Zentrum befindet sich im ehemaligen Überschwemmungs-gebiet, in dem sich in erster Linie sozial benachteiligte Familien ange-siedelt haben. Mit Unterstützung der Volkshilfe-Projekte werden dort Frauen nicht nur zu Köchinnen und Näherinnen ausgebildet, sondern erhalten darüber hinaus auch psychologische Unterstüt-zung und Beratung. Neben den Frauen finden dort auch Kinder und Jugend-

liche einen sicheren Ort zum sozialen Austausch und zum Spielen, u.a. im hauseignen Kindergarten. Für einen leichteren Einstieg der ohnedies sozial benachteiligten Kinder in die Schule finanziert die Volkshilfe Kindergärtne-rinnen und bietet Vorschulbildung an. Für Jugendliche werden Nachhilfe und kunsttherapeutische Kurse angeboten.

Alle TeilnehmerInnen überzeugten sich von der professionellen Arbeit unserer lokalen PartnerInnenorganisation. Bei anschließenden Besuchen bei den von unseren Projekten unterstützten Fami-lien wurde das gesamte Ausmaß der sozialen Exklusion sichtbar. Durch die von der Volkshilfe finanzierten Kurse werden neben den „handwerklichen“ Fähigkeiten auch „Soft-Skills“ vermit-telt.

Die TeilnehmerInnen besuchten auch das Slow Food Restaurant „Mrizi i

Zanave“ in Lezhe, – ein Business-Kooperationspartner des 3-jährigen Volkshilfe-Rahmenprogrammes SEED (Support for Education and Employment Development). Hier haben Jugendliche die Möglichkeit, ein Praktikum im Gast-gewerbe zu absolvieren. Wie in allen Ländern des Balkans gibt es auch in Al-banien kein duales Ausbildungssystem (Lehre). Durch die direkte Zusammen-arbeit mit Tourismusschulen, Hotel- und Gastgewerbe, dem Arbeitsmarkt-service und den lokalen Behörden, wird so nicht nur die Qualität der Ausbildung verbessert sondern auch der Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtert.

Volkshilfe-Bundesvorstand besuchte Projekte in Albanien

Weitere Informationen unter folgenden Links:< Volkshilfe-Projekte in Albanien:

www.volkshilfe.at/albanien_de

< SEED: www.volkhilfe.at/seed_de

< Lokale PartnerInnenorganisation CDC-TFF: www.cdc-tff.org/web/en/

Um den Frauen und Jugendlichen in Albanien weiterhin helfen zu können, sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen.

Volkshilfe SpendenkontoIBAN AT77 6000 0000 0174 0400BIC BAWAATWWVerwendungszweck „6160005“

Bundesvorstand besucht das Projekt PerEdu

Bundesvorstand besucht eine Ausbildungsstätte des Projekts SEED

Gruppenfoto der TeilnehmerInnen der Bundesvorstandsitzung 2016

30 | Magazin für Menschen

Inspektion einer Notunterkunft

Im April und Mai 2015 zerstörte ein Erdbeben der Stärke 7,8 weite Tei-le Nepals. Mehr als 9.000 Menschen kamen dabei ums Leben und über 23.000 Menschen wurden verletzt. Regierungsangaben zufolge wurden etwa 600.000 Häuser komplett zer-

stört, Millionen Menschen verloren ihre Lebensgrundlage.

Die Volkshilfe unterstützte gemeinsam mit Nachbar in Not (NiN) ein Projekt zur Not- und Übergangshilfe. Dieses war Teil eines größeren Projektes, welches von AWO International (Ar-beiterwohlfahrt Int.) und ADH (Aktion Deutschland Hilft) finanziert wurde. Das Gesamtprojekt wurde in 23 VDCs („Village Development Committees“, die unterste Verwaltungsebene in Nepal) in vier der insgesamt 75 ne-palesischen Distrikten umgesetzt. Es erreichte 8.037 Haushalte (45.166 Menschen), die mit Hilfsgütern ver-sorgt wurden. 1.299 Haushalte (7.568 Menschen) wurden mit Materialien zur Errichtung von Notunterkünften ausgestattet.

Das aus Mitteln von Nachbar in Not / Volkshilfe finanzierte Projekt wurde in fünf Dörfern im Distrikt Sindhupal-chowk und in drei Dörfern im Distrikt Nawalparasi umgesetzt. Vor Ort wurde das Projekt von AWO International, die seit 2009 über ein Koordinationsbüro in Kathmandu verfügt, koordiniert. Die Verteilung der Hilfsgüter in den ver-schiedenen Dörfern erfolgte durch die lokalen Partnerorganisationen MAITI und SAHAMATI.

Alle Zielsetzungen des Projektes wurden erfüllt: < 1.308 Haushalte (7.260 Personen)

wurden von MAITI in den beiden Dörfern Thumpakhar und Thulo-pakhar (Distrikt Sindhupalchowk) mit Hilfsgütern (Non Food Items) versorgt; die Verteilung wurde am 11. Juni abgeschlossen.

< 1.308 Haushalte wurden mit Hy-gieneartikel versorgt; MAITI führte die Verteilung in den Dörfern Ta-topani und Fulpingkatti durch. Die Verteilung wurde am 15. Oktober beendet. Grund für die relativ späte Verteilung war die schwierige Er-reichbarkeit der Dörfer. Nach dem Erdbeben und der Monsunzeit war es zu Erdrutschen gekommen, die Straßen und Wege blockiert hatten. Die Hilfsgüter mussten bis zur Frei-gabe der Straßen zwischengela-gert werden.

< 101 Haushalte (560 Personen) in den Dörfern Ratanpur, Danda-jheri und Bulingtar im Distrikt Nawalparasi erhielten Material zur Errichtung von Notunterkünften. SAHAMATI koordinierte als lokale Partnerorganisation die Verteilung, die am 23. Juli 2015 abgeschlos-sen war.

Erdbebenhilfe Nepal 2015Das erfolgreich abgeschlossene Projekt in Nepal leistete Not- und Übergangs-hilfe. Insgesamt profitierten mehr als 50.000 Menschen von diesen Maßnahmen.

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am Tennengebirge • Ortsgemeinde Uttendorf, 5723 Utten-dorf • Marktgemeinde Kuchl, 5431 Kuchl