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A. Schäffler
Abteilung für UnfallchirurgieKlinikum rechts der Isar
TU-München
Erarbeitung, Evaluation und klinische Erprobung einer CT-basierten
Klassifikationshilfe für Azetabulumfrakturen
Unfallchirurgie
Sitzung: Trauma Becken und AcetabulumDatum: 22.10.2009Uhrzeit: 14:30 - 16:00 UhrOrt: Messe/ICC Berlin, Saal 2
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ProblemstellungKlassifikation n. Letournel
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Röntgendiagnostik
Beckenübersicht
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Schrägaufnahmen: AlaRöntgendiagnostik
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Schrägaufnahmen: ObturatorRöntgendiagnostik
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Röntgendiagnostik
radiologische Leitlinien in der a.p.-Aufnahme: 1 – Linea iliopectinea 2 – Linea ilioischiadica3 – Köhler-Tränenfigur
4 – Pfannendach 5 – vorderer Pfannenrand 6 – hinterer Pfannenrand
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Material und Methoden
• 12 ausgesuchte Fälle mit Azetabulumfrakturen (aus dem Datenpool aller Azetabulum- und Beckenverletzungen der Jahre 2005/2006)
• Je acht identische CT-Schichten (fünf axiale, zwei koronare und eine sagittale)
• Beckenübersichtsaufnahme
Diese Fälle wurden den teilnehmenden Mitgliedern der AG Becken vorgelegt. Die Klassifikation der Azetabulumfrakturen erfolgte nach Judet und Letournel anhand eines Fragebogens.
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Axiale SchichtenSchicht 1 liegt in der axialen Ebene am weitesten kranial und befindet sich in Höhe des kaudalen Anteils des Sakroiliakalgelenks (SI-Gelenk) an der Oberkante der Spina iliaca anterior superior. Die Darmbeinschaufel wird beidsseits abgebildet. Sie dient der Beurteilung der Intaktheit SI-Gelenke und möglicher Ausstrahlungen von Zwei-Pfeilerfrakturkomponenten.
Schicht 2 kennzeichnet die axiale Darstellung der Spina iliaca anterior inferior des Iliums. Anhand dieser Schicht können Quer- und Pfeilerfrakturen beurteilt werden.
Schicht 3 bildet das Hüftpfannendach ab. Höhengleich stellt sich am hinteren Bildrand das Os coccygis dar. Impaktionen im Dachbereich können anhand dieser Schicht beurteilt werden.
Schicht 4 zeigt das Azetabulum im größtmöglichen Querschnitt vom vorderen bis zum hinteren Pfeiler mit der typischen Einkerbung durch die Fossa acetabuli. Kennzeichnend sind die Darstellung des Femurkopfes, der Anschnitt des Trochanter majors und die Spitze des Os coccygis. Im Normalfall stellt sich der Hüftkopf im größten Durchmesser dar. Sie dient vorrangig der Beurteilung von Verletzungen an der vorderen und hinteren Wand sowie einer Medialisierung und Protrusion des Hüftkopfes.
Schicht 5 bildet in der axialen Ebene den kaudalen Azetabulumrand ab. Sie zeigt sowohl den Ramus inferior ossis pubis als auch den Ramus ossis ischii. Eine Frakturbeteiligung des Foramen obturatum kann so beurteilt werden.
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SchichtenKoronare Sagittale
Schicht 6 bildet das Hüftgelenk koronar im größtmöglichen Durchmesser ab. In der gleichen Ebene erstreckt sich der vordere Pfeiler von der Crista iliaca bis zum Os pubis. Sie dient der Beurteilung des Hüftkopfes und der Pfannendachbereichs.
Schicht 7 zeigt koronar die gesamten Strukturen des hinteren Pfeilers von der Crista iliaca bis zum Tuber ischiadicum am dorsalen Azetabulumrand. Anhand dieser Schicht können Aussagen über den hinteren Pfeiler getroffen werden.
Schicht 8 liegt in der sagittalen Ebene zur Abbildung des Hüftgelenks in der maximalsten Ausdehnung. Ebenfalls stellt sich der hintere Pfeiler vom Beckenkamm bis zum Sitzbein dar. Sie erlaubt die Beurteilung des supraazetabulären Pfannendach-bereichs und der Gelenkkongruenz.
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Anforderung
Frakturtyp und deren Auftreten von Frakturlinien in den definierten CT-Schichten; X – Frakturlinie vorhanden, (X) – Fragmen vorhanden, S – Schicht, hW – hintere Wand, vP – vorderer Pfeiler, vW/P+hHQ – vordere Wand/Pfeiler + hintere Hemiquer, Q – Querfraktur, 2P - Zweipfeilerfraktur
Fall Frakturtyp S1 S2 S3 S4 S5 S6 S7 S8
1 vP X X X X X X X
2 vP+hHQ X X X X X X X
3 Q+hW X X X X
4 hW X X X X X
5 vP X X X X X X X X
6 2P X X X X X X X X
7 T X X X X X X X X
8 hP+hW (X) X X X X
9 vP+hHQ X X X X X X X
10 hW (X) X X (X) X
11 vP X X X X X X X
12 2P+Becken X X X X X X X
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Beispiele
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Fragebogen
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Ergebnis
• Von 168 möglichen Klassifikationen wurden 167 ausgeführt.
• In 90 Fällen (54%) lag eine Übereinstimmung mit der jeweiligen Referenzklassifikation vor.
• 69 Ergebnisse (41%) ergaben eine abweichender Fraktur, welche aber keine Änderung in dem zu verwendenden operativen Zugang zur Folge gehabt hätte.
• Eine Fehlklassifikation lag acht mal (5%) vor.
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Ergebnis
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Ergebnis gemäß Weiterbildung
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Schlussfolgerung
Unsere CT-basierte Klassifikationshilfe findet in unserem
klinischen Alltag Anwendung, weil sie auf der standardmäßig durchgeführten Diagnostik beruht.
Die Reduzierung auf Beckenübersichtsaufnahme a.p. und acht ausgewählte CT-Schichten in drei Ebenen ermöglicht eine zielgerichtete und zeitsparende Analyse im klinischen Alltag.
(Die Strahlendosis wird durch den Verzicht auf zusätzliche konventionelle Schrägaufnahmen verringert)
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Schlussfolgerung
• Die vorgeschlagene CT-basierte Klassifikationshilfe stellt eine Anpassung an den heutigen Standard der diagnostischen Bildgebung bei Azetabulumfrakturen dar.
• Sie eignet sich zur zugangsrelevanten Einschätzung des Verletzungsausmaßes und Frakturverlaufes.
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Schlussfolgerung
• Für die exakte Klassifikation und die Zuordnung der Fraktur zu einem der Frakturtypen nach dem System von Judet und Letournel sind jedoch mehr Schichten und Rekonstruktionen erforderlich.
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Vielen Dank!