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Universität Hamburg MIN-Fakultät Fachbereich Informatik 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik http://tams.informatik.uni-hamburg.de/ lectures/2013ss/vorlesung/GdSR Jianwei Zhang, Bernd Schütz Universität Hamburg Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften Fachbereich Informatik Technische Aspekte Multimodaler Systeme Sommersemester 2013 J. Zhang, Bernd Schütz 1

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64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

64-544Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

http://tams.informatik.uni-hamburg.de/lectures/2013ss/vorlesung/GdSR

Jianwei Zhang, Bernd Schütz

Universität HamburgFakultät für Mathematik, Informatik und NaturwissenschaftenFachbereich InformatikTechnische Aspekte Multimodaler Systeme

Sommersemester 2013

J. Zhang, Bernd Schütz 1

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64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Gliederung1. Einführung2. Grundlagen der Robotik3. Grundlagen der Sensorik4. Verarbeitung von Scandaten5. Rekursive Zustandsschätzung6. Fuzzy-Logik7. Steuerungsarchitekturen

J. Zhang, Bernd Schütz 2

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6 Fuzzy-Logik 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Agenda6. Fuzzy-Logik

Adaptive Methoden zur RegelungFuzzy-RegelungCharakteristische Funktion / ZugehörigkeitsfunktionFuzzy-MengeLinguistische Variablen und TermeDarstellungen der ZugehörigkeitsfunktionenFuzzy-RegelungLiteratur

J. Zhang, Bernd Schütz 326

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6 Fuzzy-Logik 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Einführung in die Fuzzy-Regelung

„The way we have to describe Nature isgenerally incomprehensive to us“

Richard P. Feynman

„It should be possible to explain the laws of physicsto a barmaid“Albert Einstein

J. Zhang, Bernd Schütz 327

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6 Fuzzy-Logik 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Einführung in die Fuzzy-Regelung

I Lotfi A. Zadeh Begründer der Theorie der unscharfen Mengen(Fuzzy Sets, 1965)I Professor an der Universität Berkeley, Kalifornien seit 1959I Systemtheorie, Entscheidungstheorie, Informationssysteme

I Durchbruch der Fuzzy-Set-Theorie seit 1980er JahrenI insbesondere JapanI Beispiel: U-Bahn in Sendai (1987)

Steuerung der Anfahr- und BremskurvenI präzise Erfassung des Unpräzisen:

nicht durch Objekte (Elemente der Menge) definiert,sondern über den Grad der Zugehörigkeit zur Menge

I wichtiges Anwendungsfeld: Regelungstechnik

J. Zhang, Bernd Schütz 328

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6.1 Fuzzy-Logik - Adaptive Methoden zur Regelung 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Adaptive Methoden zur Regelung

I Regelung kann aufgefasst werden als Abbildung von einemSensorraum auf Aktionen

I klassischer Lösungsansatz: Bestimmung einer Kontrollfunktionϕ : X1 × X2 × . . .× Xn −→ Y mit (x1, x2, . . . , xn) 7−→ y ;(x1, x2, . . . , xn) – Messwerte, y – Regelgröße

I es wird der Prozess modelliertI physikalische Kenntnisse über den Prozess werden benötigtI in vielen Fällen ist a priori nicht bekannt, welche Messgrößen

besonders wichtig für die Auswahl von Aktionen sindI manche Systeme sind nur sehr schwer mathematisch

zu beschreiben

J. Zhang, Bernd Schütz 329

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6.1 Fuzzy-Logik - Adaptive Methoden zur Regelung 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Adaptive Methoden zur Regelung (cont.)I oft sind die Sensordaten ungenau, verrauscht und/oder

hochdimensional

I Das Erstellen einer optimalen Abbildung zwischen Sensorraumund Aktionen ist dann mit klassischen regelungstechnischenMethoden sehr schwierig.Alternative:I ein Mensch kann, obwohl er kein Wissen über

Differentialgleichungen hat, trotzdem gehen

J. Zhang, Bernd Schütz 330

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6.1 Fuzzy-Logik - Adaptive Methoden zur Regelung 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Adaptive Methoden zur Regelung (cont.)I ein Mensch kann ohne das Wissen über Differentialgleichungen

gehenI er kann das Gleichgewicht halten, ohne zu wissen, wie der

Prozess mathematisch modelliert wirdI Idee: statt den Prozess selbst zu modellieren, soll das Verhalten

eines Experten, der den Prozess regelt, modelliert und simuliertwerden

I Erstellen eines Modells für das Verhalten eines menschlichen„Regelungsexperten“ heißt kognitive Analyse

I Experte formuliert sein Wissen in Form linguistischer RegelnI es wird also eine einfachere Methode zur Beschreibung benutzt,

und/oder die Regelung passt sich an die Bedingungen an

J. Zhang, Bernd Schütz 331

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6.1 Fuzzy-Logik - Adaptive Methoden zur Regelung 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Adaptive Methoden zur Regelung (cont.)

Modelle für Adaptive Regler:I Neuronale Netze

hidden layer

output layer

Netz lernt durch:I Veränderung der Gewichte wi,jI Anpassung der Schwellwerte θjI Anlegen neuer, bzw. Löschen alter VerbindungenI Anlegen neuer, bzw. Löschen alter Neuronen

I Fuzzy-ControllerI klassischer Regler (Mamdani-Typ)I Funktionsapproximator (TSK-Modell oder B-Spline-Modell)

J. Zhang, Bernd Schütz 332

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6.1 Fuzzy-Logik - Adaptive Methoden zur Regelung 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Lernverfahren

I Überwachtes LernenI Reinforcement-LernenI Unüberwachtes-Lernen

Mehr zu Lernverfahren in der Vorlesung„Maschinelles Lernen“

J. Zhang, Bernd Schütz 333

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6.2 Fuzzy-Logik - Fuzzy-Regelung 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Fuzzy-Regelung

Kognitive Analyse liefert:I ungenaue natürlichsprachliche Abstufungen von Begriffen wie

„groß“, „schön“, „stark“, „jung“, „alt“ . . .I menschliche Denk- und Verhaltensmodelle auf der Grundlage

der einstufigen LogikI Auto fahren: wenn-dann-RegelnI Auto parken: Genau auf den Millimeter?

(Unschärfe gegeben)I unscharfe Sprache statt numerischer Beschreibung

I „Bremse 2.52 m vor der Kurve!“ → nur in MaschinensystemenI „Bremse kurz vor der Kurve!“ → in natürlicher Sprache

J. Zhang, Bernd Schütz 334

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6.2 Fuzzy-Logik - Fuzzy-Regelung 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Fuzzy-Regelung (cont.)I Fuzzy bedeutet: unscharf, vage, verschwommen, unklar, . . .I Fuzzy-Regelung benutzt Fuzzy-Menge/Fuzzy-Logik als

Mechanismus fürI Behandlung von Problemen, die nicht einfach mit ja oder nein

beantwortet werden könnenI Modellierung von (soft) Konzepten ohne scharfe GrenzenI Abstraktion von unnötigen/zu komplexen DetailsI „Computing with words“

I wie lässt sich Unschärfe realisieren?

J. Zhang, Bernd Schütz 335

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6.3 Fuzzy-Logik - Charakteristische Funktion / Zugehörigkeitsfunktion 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Charakteristische Funktion

Scharfe Mengen (analog zur klassischen Mengenlehre) lassen sichdefinieren durch Angabe ihrer charakteristischen Funktion:

µA(x) =

1 für x ∈ A0 für x /∈ A,

Der Zugehörigkeitsgrad µA(x) eines Elementes x zu einer MengeA aus einem Universum X wird also hier beschrieben durch dieFunktion: µA : X → 0, 1.

J. Zhang, Bernd Schütz 336

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6.3 Fuzzy-Logik - Charakteristische Funktion / Zugehörigkeitsfunktion 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Zugehörigkeitsfunktion

Für Fuzzy-Mengen A verwendet man eine verallgemeinertecharakteristische Funktion µA, die jedem Element x ∈ X eine reelleZahl aus [0, 1] zuordnet:

µA : X → [0, 1]

I die Funktion µA wird als Zugehörigkeitsfunktion (ZF)bezeichnet

I sie gibt den „Grad“ an, mit dem das Element x zurbeschriebenen unscharfen Menge A gehört

J. Zhang, Bernd Schütz 337

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6.4 Fuzzy-Logik - Fuzzy-Menge 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Fuzzy-Menge

Eine Fuzzy-Menge A über einem Universum X ist gegeben durcheine Abbildung µA : X → [0, 1]. Für alle x ∈ X bezeichnet µA(x)den Grad der Zugehörigkeit (des Enthaltenseins) von x in A.

I eine Fuzzy-Menge A über X heißt leer , wenn gilt:µA(x) = 0 ∀x ∈ X

I eine Fuzzy-Menge A über X heißt universell , wenn gilt:µA(x) = 1 ∀x ∈ X

I scharfe Mengen lassen sich als unscharfe Mengen mit denZugehörigkeitsgraden 0 und 1 darstellen

I Fuzzy-Menge und Zugehörigkeitsfunktion werden synonymbenutzt (A =µA)

J. Zhang, Bernd Schütz 338

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6.4 Fuzzy-Logik - Fuzzy-Menge 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Fuzzy-Menge (cont.)I Beschreibungsformen der Fuzzy-Mengen:

I graphische Darstellung durch Vorgabe einer Kennlinie µA(x)

0

0

2 8 x

µ

1

I parametrische Darstellung, die den Verlauf der Kennliniebeschreibt

µA(x) =

0 falls x < 2x−2

6 falls x ≥ 2 und x ≤ 81 falls x > 8

J. Zhang, Bernd Schütz 339

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6.4 Fuzzy-Logik - Fuzzy-Menge 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Fuzzy-Menge (cont.)I Angabe diskreter Wertepaare (µA(x), x):

(bei endlicher Universalmenge)A = (0, 0), (0, 1), (0, 2), (0.167, 3), (0.33, 4), · · · (0.83, 7),

(1.0, 8), (1, 9), (1, 10)auch in kompakter Notation:A = 0/0 + 0/1 + 0/2 + 0.167/3 + 0.33/4 + · · ·+ 0.83/7+

1.0/8 + 1/9 + 1/10Angabe häufig auch in Tabellenform

I Beispiele für Fuzzy-Mengen:

b10

0

µ

1

a1 a2 b2 x 0

0

µ

1

ba x 0

0

µ

1

a x 0

0

µ

1

b xa

J. Zhang, Bernd Schütz 340

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6.4 Fuzzy-Logik - Fuzzy-Menge 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Fuzzy-Menge (cont.)

Notation:

X endlich: A = µA(x1)/x1 + · · ·+ µA(xn)/xn

=n∑

i=1µA(xi )/xi

X unendlich: A =

∫XµA(x)/x

J. Zhang, Bernd Schütz 341

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6.4 Fuzzy-Logik - Fuzzy-Menge 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Fuzzy-Menge (cont.)

Beispiele:I Die Menge der ganzen Zahlen, die ungefähr gleich 10 sind:

G10 = 0.1/7+ 0.5/8+ 0.8/9+ 1/10+ 0.8/11+ 0.5/12+ 0.1/13

I Die Menge der reellen Zahlen, die ungefähr gleich 10 sind:

G10 =

∫<

e−(x−10)2/x

J. Zhang, Bernd Schütz 342

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6.4 Fuzzy-Logik - Fuzzy-Menge 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Fuzzy-Menge (cont.)

Als Trägermenge (auch: Support, Träger) supp(µA) einerFuzzy-Menge bezeichnet man die Menge aller Elemente aus X mitpositiver Zugehörigkeit zu A:

supp(µA) = x ∈ X | µA(x) > 0

Die Toleranz toll(µA) beschreibt, in welchem Intervall [a, b] derZugehörigkeitsgrad gleich 1 ist:

toll(µA) = [a, b] = x ∈ X | µA(x) = 1 (a, b const; a < b)

b1a2 b20

0

µ

1

a1 x

Toleranz

I falls a2 = b2; Dreiecksförmige ZF → keineToleranz

I falls a1 = a2 = b2 = b1; Singleton →Support genau ein Element, keine Toleranz

J. Zhang, Bernd Schütz 343

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6.4 Fuzzy-Logik - Fuzzy-Menge 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Verknüpfung von Fuzzy-Mengen

elementare Verknüpfungen für Fuzzy-Mengen A und B nachL. A. Zadeh:

I

0

µ F

1

µ

µ F

0x

Komplement:µA(x) = 1− µA(x) (13)

I Vereinigung:

µA∪B(x) = max [µA(x), µB(x)] (14)

I Durchschnitt:

µA∩B(x) = min[µA(x), µB(x)] (15)

J. Zhang, Bernd Schütz 344

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6.4 Fuzzy-Logik - Fuzzy-Menge 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Verknüpfung von Fuzzy-Mengen (cont.)I Eigenschaften eines verallgemeinerten Konjunktions-Operators

t-Norm (triangular norm): T:[0, 1]× [0, 1] −→ [0, 1]I 1 ist neutrales Element:T (a, 1) = aI Monotonie: a < b =⇒ T (a, c) ≤ T (b, c)I Kommutativität: T (a, b) = T (b, a)I Assoziativität: T (a,T (b, c)) = T (T (a, b), c)

I

0

1

µ

0x

µ A µ B

µ A µ B

0

1

µ

0x

0

1

µ

0x

µ(A B)

Durchschnittsbildung nach Zadeh erfüllt Eigenschaften

µA∩B(x) = min[µA(x), µB(x)]

J. Zhang, Bernd Schütz 345

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6.4 Fuzzy-Logik - Fuzzy-Menge 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Verknüpfung von Fuzzy-Mengen (cont.)I Eigenschaften eines verallgemeinerten Disjunktions-Operators

s-Norm (t-Conorm): S:[0, 1]× [0, 1] −→ [0, 1]I 0 ist neutrales Element:S(0, a) = aI Monotonie: a < b =⇒ S(a, c) ≤ S(b, c)I Kommutativität: S(a, b) = S(b, a)I Assoziativität: S(a, S(b, c)) = S(S(a, b), c)

I

0

1

µ

0x

µ A µ B

µ A µ B

0

1

µ

0x

0

1

µ

0x

µ(A B)

Vereinigung nach Zadeh erfüllt Eigenschaften

µA∪B(x) = max [µA(x), µB(x)]

J. Zhang, Bernd Schütz 346

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6.5 Fuzzy-Logik - Linguistische Variablen und Terme 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Linguistische Variablen und Linguistische Terme

I Fuzzy-Mengen werden zumeist zur Modellierung linguistischerTerme eingesetzt (warm → [24C– 36C])

I viele Begriffe der natürlichen Sprache lassen sich durchFuzzy-Mengen charakterisieren

I ein linguistischer Term (Wert, Label) ist die Quantifizierungeines Begriffes der natürlichen Sprache durch eine Fuzzy-Menge

I eine linguistische Variable ist eine Variable, die eine Reihelinguistischer Terme annehmen kann(Außentemperatur → (kalt, kühl, angenehm, warm, heiß))

I häufig fünf bis zehn linguistische Terme pro linguistischerVariable

J. Zhang, Bernd Schütz 347

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6.5 Fuzzy-Logik - Linguistische Variablen und Terme 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Linguistische Variablen und Linguistische Terme (cont.)

Beispiel:I linguistische Variable: „Badewassertemperatur“

linguistische Terme von „Badewassertemperatur“:„kalt“, „kühl“, „optimal“, „warm“, „heiß“

x [ C]0

µ

1

0 30 40 50 6020

kalt heiß

warmkühl

optimal

J. Zhang, Bernd Schütz 348

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6.5 Fuzzy-Logik - Linguistische Variablen und Terme 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Linguistische Variable

Eine linguistische Variable ist durch ein Quintupel charakterisiert

(V ,T ,Ω,G ,B)

Dabei ist:

V : der Name der linguistischen VariableT : eine Menge von linguistischen Termen von V , wobei jeder Wert

eine Fuzzy-Menge in dem Universum Ω istG : Menge syntaktischer Regeln, die T aus einer Menge von

Grundtermen erzeugtM: Menge semantischer Regeln, mit der jedem Term eine

unscharfe Menge von Ω zugewiesen werden kannJ. Zhang, Bernd Schütz 349

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6.5 Fuzzy-Logik - Linguistische Variablen und Terme 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Linguistische Variable (cont.)

Quelle:Benno Biewer, Fuzzy-Methoden, Springer

J. Zhang, Bernd Schütz 350

Page 28: 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik (Teil2 ......Zahlaus[0;1] zuordnet: A: X ![0;1] I dieFunktion A wirdalsZugehörigkeitsfunktion(ZF) bezeichnet I siegibtden„Grad“an,mitdemdasElementx

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6.6 Fuzzy-Logik - Darstellungen der Zugehörigkeitsfunktionen 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Darstellungen der Zugehörigkeitsfunktionen

I Diskrete DarstellungI Array mit fester GrößeI Speicherung der ZF-Werte für den gesamten x -WertebereichI beliebige Formen

I Parametrische DarstellungI Funktionen mit ParameternI wenig SpeicherplatzI typische Arten: Singleton, Dreiecksform, Trapezform,

Glockenkurve, B-Spline Basisfunktionen

J. Zhang, Bernd Schütz 351

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6.6 Fuzzy-Logik - Darstellungen der Zugehörigkeitsfunktionen 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Erstellen der Zugehörigkeitsfunktionen

I Kontext-abhängige SpezifikationI experimentell, unter Berücksichtigung der jeweiligen Anwendung

I Aufbau durch Sample-DatenI ClusteringI Lagrange-InterpolationI „Least-square Curve Fitting“I Neuronale Netze

I Wissenserwerb durch ExpertenI ein Experte oder mehrereI direkt und indirekt

J. Zhang, Bernd Schütz 352

Page 30: 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik (Teil2 ......Zahlaus[0;1] zuordnet: A: X ![0;1] I dieFunktion A wirdalsZugehörigkeitsfunktion(ZF) bezeichnet I siegibtden„Grad“an,mitdemdasElementx

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6.7 Fuzzy-Logik - Fuzzy-Regelung 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Grundidee der Fuzzy-Regelung

I Beschreibung des gewünschten Reglerverhaltens mit Hilfeumgangssprachlicher, qualitativer Regeln

I Quantifizierung linguistischer Werte durch Fuzzy-MengenI Regel–Auswertung durch Verfahren der Fuzzy-Logik bzw. der

Interpolation

J. Zhang, Bernd Schütz 353

Page 31: 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik (Teil2 ......Zahlaus[0;1] zuordnet: A: X ![0;1] I dieFunktion A wirdalsZugehörigkeitsfunktion(ZF) bezeichnet I siegibtden„Grad“an,mitdemdasElementx

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6.7 Fuzzy-Logik - Fuzzy-Regelung 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Fuzzy-Regeln

In einer Fuzzy-Regelung wird die Einflussnahme auf diedynamischen Verhältnisse eines Fuzzy-Systems durch eine Mengelinguistischer Beschreibungsregeln in der folgenden Formcharakterisiert

IF (eine Menge Konditionen werden erfüllt)THEN (eine Menge Konsequenzen können bestimmt werden)

In den Prämissen (Antecedenten) vom IF-Teil:linguistische Variablen aus der Domäne der Prozesszustände

In den Konklusionen (Konsequenten) vom THEN-Teil:linguistische Variablen aus der Regelungsdomäne

J. Zhang, Bernd Schütz 354

Page 32: 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik (Teil2 ......Zahlaus[0;1] zuordnet: A: X ![0;1] I dieFunktion A wirdalsZugehörigkeitsfunktion(ZF) bezeichnet I siegibtden„Grad“an,mitdemdasElementx

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6.7 Fuzzy-Logik - Fuzzy-Regelung 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Vorteile der Fuzzy-Regelung

I intelligente RegelungI Verwendung von Expertenwissen

I linguistische RegelungI Regelung ist transparentI ein Pluspunkt für Mensch-Maschine-Schnittstelle

I Reglerentwurf ohne besondere Modellkenntnisse möglichI Reglerentwurf effizientI parallele Regelung

I ModularisierungI hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit

I Echtzeit-Anforderungen erfülltI Robustheit auch beim Einsatz von billigen Sensoren

J. Zhang, Bernd Schütz 355

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6.7 Fuzzy-Logik - Fuzzy-Regelung 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Komponenten der Fuzzy-Regelung

Ein kompletter Fuzzy-Controller besteht aus insgesamt vierKomponentenI einer WissensbasisI einem FuzzyfiziererI einer Inferenz-MaschineI und einem Defuzzyfizierer

J. Zhang, Bernd Schütz 356

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Beispiel eines Fuzzy-Reglers

Regelung der Badewassertemperatur über die Zuführung kaltenoder warmen Wassers.I Sensoren: TemperatursensorI Stellglieder: Zulauf_kalt, Zulauf_warm

I Linguistische Variablen: H2Otemp (kalt, kühl, optimal, warm, heiß)

Zul_kW (Terme: zu, mittel, offen)Zul_wW (Terme: zu, mittel, offen)

x [ C]0

µ

1

0 30 40 50 6020

kalt heiß

warmkühl

optimal

0

µ

1

geöffnetgeschlossen

offenzu

mittel

Zufluss

Temperatur ZulaufJ. Zhang, Bernd Schütz 357

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6.7 Fuzzy-Logik - Fuzzy-Regelung 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Beispiel eines Fuzzy-Reglers (cont.)

Aktuelle Ausgabe des Temp-Sensors: 56 CI Fuzzifizierung

I hier: Fuzzifizierung des Eingabewertes als SingletonI Ermittlung des Zugehörigkeitsgrades der Fuzzy-Menge des

Eingabewertes (hier Singleton) mit den Fuzzy-Mengen derTerme der linguistischen Variablen H2Otemp:

x [ C]0

µ

1

0 30 40 50 6020

kalt heiß

warmkühl

optimal

0.625

0.25

56

I Vektor der Zugehörigkeitsgrade: (0.0, 0.0, 0.0, 0.25, 0.625)J. Zhang, Bernd Schütz 358

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Beispiel eines Fuzzy-Reglers (cont.)

Regelbasis1. WENN H2Otemp = „heiß“, DANN Zul_kW = „offen“, Zul_wW = „zu“2. WENN H2Otemp = „warm“, DANN Zul_kW = „mittel“, Zul_wW = „zu“3. WENN H2Otemp = „kühl“, DANN Zul_kW = „zu“, Zul_wW = „mittel“4. WENN H2Otemp = „kalt“, DANN Zul_kW = „zu“, Zul_wW = „offen “

Regelauswertung mittels Max-Min Operators entsprechendErfüllungsgrad:I abschneiden der Terme der Ausgabevariablen auf Höhe des

Erfüllungsgrades der entsprechenden Regeln (Min)I Vereinigung der Terme der Ausgabevariablen (Max)

(kalt, kühl, optimal, warm, heiß) — (0.0, 0.0, 0.0, 0.25, 0.625)J. Zhang, Bernd Schütz 359

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6.7 Fuzzy-Logik - Fuzzy-Regelung 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Beispiel eines Fuzzy-Reglers (cont.)I Regel 1 zu 0,625 erfüllt −→

Term „offen“ der Linguistischen Variable Zul_kW wird auf 0.625 begrenzt;Term „zu“ der Linguistischen Variable Zul_wW wird auf 0.625 begrenzt

I Regel 2 zu 0,25 erfüllt −→Term „mittel“ der Linguistischen Variable Zul_kW wird auf 0.25 begrenzt:Term „zu“ der Linguistischen Variable Zul_wW wird auf 0.25 begrenzt

0

µ

1

0.625

0.25

geöffnetgeschlossen

offenzu

mittel

Zufluss

0

µ

1

0.625

0.25

geöffnetgeschlossen

offenzu

mittel

Zufluss

Zul_kW Zul_wW

J. Zhang, Bernd Schütz 360

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Beispiel eines Fuzzy-Reglers (cont.)

DefuzzifizierungI Defuzzifizierung hier mittels Schwerpunktbildung:

0

µ

1

0.625

0.25

geöffnetgeschlossen Zufluss0.8

0

µ

1

0.625

0.25

geöffnetgeschlossen Zufluss

Zul_kW Zul_wW

I das Ventil Zulauf_kalt wird etwa zu 80% geöffnetI das Ventil Zulauf_warm bleibt geschlossen

J. Zhang, Bernd Schütz 361

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Komponenten der Fuzzy-Regelung

Ein kompletter Fuzzy-Controller besteht aus insgesamt vierKomponentenI einer WissensbasisI einem FuzzyfiziererI einer Inferenz-MaschineI und einem Defuzzyfizierer

J. Zhang, Bernd Schütz 362

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6.7 Fuzzy-Logik - Fuzzy-Regelung 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Wissensbasis

In der Wissensbasis ist das Expertenwissen abgelegt, auf das sichein Fuzzy-System während einer Regelung stützt, das sind der1. Vorrat der Zugehörigkeitsfunktionen des Fuzzyfizierers

in rechner-internen Darstellungen,2. die Zugehörigkeitsfunktionen,

mit denen die linguistischen Terme der linguistischen Variablen(die Ein- und Ausgangsgrößen) mathematisch beschriebenwerden und

3. die Regelungsstrategien,in Form von wenn-dann-Regeln abgespeichert.

J. Zhang, Bernd Schütz 363

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Partitionierung

I linguistische Terme der linguistischen Variablen werdenfestgelegt

I jede Variable, hier z. B. A, wird mit Hilfe von Fuzzy-Mengenpartitioniert

I auf A werden so t verschiedene Fuzzy-Mengen A1, . . . ,Atdefiniert, mit Zugehörigkeitsfunktion:µA

1 , . . . , µAt ∈ F(A)

I jede dieser Mengen wird mit einem linguistischen Termassoziiert,(z. B. (A1, kalt), (A2, kühl), (A3, warm), (A4, heiss))auch hier wird Fuzzy-Menge Ai und ZF µA

i gerne synonymverwendet

J. Zhang, Bernd Schütz 364

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Fuzzyfizierer

I Der Fuzzyfizierer wandelt die „scharfen“ Eingangsgrößen inFuzzy-Mengen um.

I Die dafür vorgesehenen Zugehörigkeitsfunktionen werden dazuwie eine Hülle um den jeweiligen Eingangswert gelegt.

temp [C ] temp [C ]0

0

µ

1

10090 110

0

0

µ

1

100

I Mit dem Fuzzyfizierer wird es möglich, Unschärfen derEingangsgrößen, wie z.B. Fehlertoleranzen von Sensoren,zu berücksichtigen(Beispiel oben rechts: Messungenauigkeit ± 10%).

J. Zhang, Bernd Schütz 365

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Inferenz-Maschine

I Die Inferenz-Maschine vergleicht die fuzzyfiziertenEingangswerte mit den Zugehörigkeitsfunktionen derAntecedenten für jede Regel.

I Daraus erschließt sie durch geeignete Kombination dieFuzzy-Mengen der Ausgangsvariablen (Konsequenten).

I Für die mathematische Modellierung des Vergleichs und desSchlussfolgerns existieren viele Lösungsvorschläge, Z. B.:

Max-Min-InferenzOrginal

Max−Min

0

0

µ

1

x

Max-Prod-Inferenz

0

0

µ

1

x

Orginal

Max−Prod

J. Zhang, Bernd Schütz 366

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Inferenz-Maschine (cont.)

Beispiel: Gegeben sei ein Regelsystem mit zwei AntecedentenA und B und einer Konsequenten C :

R1: IF (x is A1 and y is B1) THEN (z is C1)

R2: IF (x is A2 and y is B2) THEN (z is C2)

. . .Rk : IF (x is Ak and y is Bk) THEN (z is Ck)

J. Zhang, Bernd Schütz 367

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Inferenz-MaschineMAX-MIN-Inferenz

I Zunächst werden die fuzzyfizierten Eingangsdaten A′ und B′mit den ZF Ai und Bi der i-ten Regel verglichen, und manerhält so für jede Regel die Übereinstimmungsmaße αAi und αBi

αAi = max(min(A′,Ai ))

αBi = max(min(B′,Bi ))

I Diese Übereinstimmungsmaße werden schließlich zu einemGesamtmaß ω′i verknüpft, das den Erfüllungsgrad der gesamtenEingangsbedingungen der i-ten Regel angibt

ω′i = min(αAi , αBi )

J. Zhang, Bernd Schütz 368

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Inferenz-Maschine (cont.)MAX-MIN-Inferenz

I Der Erfüllungsgrad kann noch zusätzlich mit einemRegelgewicht ri ∈ [0, 1] multipliziert werden

I Regeln, die z.B. in Alarmfällen die Sicherheit gewährleistensollen, können dadurch gegenüber anderen Regeln stärkergewichtet werden. Man erhält somit

ωi = ri · ω′i

I Die tatsächliche Schlussfolgerungsfunktion C ′i desKonsequenten Ci errechnet sich aus

C ′i = min(ωi ,Ci )

J. Zhang, Bernd Schütz 369

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Inferenz-Maschine (cont.)MAX-MIN-Inferenz

I Zuletzt fasst man alle Schlußfolgerungen C ′i zusammen underhält die Ausgangsfunktion C

C = max(C ′1,C ′2, . . . ,C ′k)

I Bei Regelsystemen mit mehreren Ausgangsvariablen können dieAusgangsfunktionen unabhängig voneinander nach obigemSchema bestimmt werden

J. Zhang, Bernd Schütz 370

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Inferenz-Maschine (cont.)MAX-MIN-Inferenz

J. Zhang, Bernd Schütz 371

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Defuzzyfikation

I Um in einem Regelungsprozeß konkrete Stellgrößen an dieAktuatoren senden zu können, müssen aus den durch dieInferenz gewonnenen Ausgangsfunktionen „scharfe“Ausgangswerte gebildet werden

I übliche Vorgehensweise ist die SchwerpunktmethodeI Ausgangswert wird hierbei als Schwerpunkt der Ausgangsfunktion

bezüglich ihrer Abszisse berechnetI andere Strategien z. B. Mittelwert-Max, MaxLeft, MaxRight,. . .

J. Zhang, Bernd Schütz 372

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Fuzzy-Regler: Mamdani-Typ (MAX-MIN-Inferenz)

I nach Ebrahim Mamdani, London University, 1975 vorgestelltI der klassische Fuzzy-Regler des Mamdani-Typs basiert auf einer

endlichen Menge R symbolischer Regeln R ∈ R:Rk : IF (x1 is A1

Rk) and (x2 is A2

Rk) and . . . and (xn is An

Rk)

THEN y is Bk

wobei AiRk

den in Regel Rk berücksichtigten linguistischenTerm der linguistischen Variablen i bedeutet und Bk eineFuzzy-Menge mit den gleichen Eigenschaften wie im IF-Teil ist;mit k = 1, . . . , t, und t die Anzahl der Linguistischen Terme,die y modellieren

I erlaubt Expertenwissen intuitiv zu beschreiben; insbesondereaufbauend auf kognitive Analyse

J. Zhang, Bernd Schütz 373

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Fuzzy-Regler: Mamdani-Typ (MAX-MIN-Inferenz) (cont.)I Inferenz mittels Implikation der klassischen zweiwertigen Logik

problematisch:aus (A ∧ (A⇒ C)⇒ C modus ponensfolgt (A⇒ C)⇔ (¬A ∨ C)

mit ¬A → 1− µA(x) siehe (13) Komplementund A ∨ C → maxµA(x), µC (x) siehe (14) Vereinigungfolgt A⇒ C → max1− µA(x), µC (x) abgeleitete Implikation

I falls jedoch µA(x) = 0 wird Konklusion mit 1 bewertetI abgewandelte Implikation erforderlich

I Mamdani-Implikation: µA⇒C (x , y) = minµA(x), µC (x)I algebraisches Produkt: µA⇒C (x , y) = µA(x) · µC (x)

J. Zhang, Bernd Schütz 374

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Fuzzy-Regler: Mamdani-Typ (MAX-MIN-Inferenz) (cont.)I Kontrollregeln nicht als logische Implikation (modus ponens),

sondern im Sinne einer stückweise definierten Funktionauffassen (Mamdani-Inferenz)

I die Teilprämissen einer Regel werden mit dem MIN-Operatorzusammengefasst (UND-Verknüpfung); fallsODER-Verknüpfung enthalten, Regel splitten

I Zusammenfassen der Ausgabewerte aller aktiven Regelngeschieht mit dem MAX-Operator

J. Zhang, Bernd Schütz 375

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6.7 Fuzzy-Logik - Fuzzy-Regelung 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Probleme der Regler des Mamdani-Typs

I viele Freiheitsgrade beim EntwurfI Implikations-RelationI Inferenz-MechanismenI Fuzzyfikation- und Defuzzyfikationsstrategie

I Auswahl und Quantifizierung der linguistischen Werte schwierigI keine systematischen Richtlinien ⇒ Erfahrungswerte

I Auswirkung der Wahl der Zugehörigkeitsfunktions-FormI warum Dreiecke/Trapeze?I andere Funktionen?

I Bewertungskriterien für einen optimalen ReglerI GlätteI Approximations-Genauigkeit

I Nachweis der StabilitätI Aufwändig, wie bei fast allen nicht-linearen Systemen

(z.B. Inverse Laplace-Transformation, Zustandsstabilität, Numerische zeitdiskrete Verfahren)

J. Zhang, Bernd Schütz 376

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Zwei Typen adaptiver Fuzzy-Regler

I Sugeno-TypI nach Michio Sugeno, etwa 1985 vorgestelltI Singleton als Fuzzy-Set der Ausgabemenge (Konsequenz)

Ausgabe: Funktion der EingabewerteI endliche Menge R symbolischer Regeln R ∈ R:

Rk : IF (x1 is A1Rk) and (x2 is A2

Rk) and . . . and (xn is An

Rk)

THEN yk = f (x1, . . . , xn)I beim Sugeno-Regler 0-ter Ordnung degeneriert die Funktion f zur

KonstantenI Parameter der Funktion f im allg. Fall können adaptiv angepasst

werdenI Sugeno-Inferenz ist ähnlich der Mamdani-InferenzI Erfolgreich eingesetzt bei Funktionsapproximation und

überwachtem LernenJ. Zhang, Bernd Schütz 377

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Zwei Typen adaptiver Fuzzy-Regler (cont.)I B-Spline-Typ

I Nachbildung der B-Spline-Interpolation mittels a priori WissenI ein spezieller Sugeno-Typ, aber effektiver, schnellerI geeignet für überwachtes Lernen und unüberwachtes LernenI B-Spline-Basisfunktionen für Modellierung der lingu. TermeI Fuzzy-Singletons als Zugehörigkeitsfunktion der AusgängeI sehr gut geeignet für adaptive Reger, die automatisch aus

Trainingsdaten konstruiert werden können

Grad 3 Grad 4Grad 2Grad 1

J. Zhang, Bernd Schütz 378

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Vergleich von Fuzzy-Controller Modellen

Modellierung der Ein- bzw. Ausgabe:I alle Fuzzy-Controller setzen Fuzzy-Mengen zur Modellierung

von linguistischen Termen für die Eingabe einI Eingabebereich wird überlappend partitioniertI dies reflektiert die vage Modellierung durch linguistische

KonzepteI ein kontinuierlicher Übergang der Ausgabewerte wird ermöglicht

J. Zhang, Bernd Schütz 379

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Vergleich von Fuzzy-Controller Modellen (cont.)

IF-Teil:I IF-Teil einer Regel wird folgendermaßen modelliert:

(x1 is A1ik1) and (x2 is A2

ik2) and . . . (xn is An

ikn)

wobei xj die j-te Eingabe (j = 1, . . . , n) und Ajikl

der kl -telinguistische Term mit l ∈ 1, . . . , n der Permutation i (Regeli) der Variablen Aj ist

I „und“-Operation wird als so genannte t-Norm implementiertI in den meisten Anwendungen handelt es sich dabei um eine

Minimum- oder Produkt-Operation

J. Zhang, Bernd Schütz 380

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Vergleich von Fuzzy-Controller Modellen (cont.)

Zugehörigkeitsfunktion:I typisch: trianguläre oder trapezoide ZugehörigkeitsfunktionenI modernere Systeme: „Gaussian“, „Cauchy“, „sinc“,

„Hyperbolic Tangent“,. . .I Problem: Alle Funktionen brauchen neben den

Partitionspositionen (Knoten) weitere ParameterI weil die Knoten ggf. das Ergebnis einer intrinsischen

Partitionierung sind, ist die Wahl der übrigen Parameter wedernatürlich noch intuitiv

I Linguistische Terme, die auf B-Spline Basisfunktionen beruhen,können allein auf Grundlage der Knoten gebildet werden undbrauchen keine weiteren Parameter

J. Zhang, Bernd Schütz 381

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6.7 Fuzzy-Logik - Fuzzy-Regelung 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

Vergleich von Fuzzy-Controller Modellen (cont.)

KomplexitätI Regler ist bei n Eingängen xn und einem Ausgang y vollständig

über einem n-dimensionalen Gitter definiertI bei vollständig spezifiziertem Regelsystem mit einem Ausgang

und n Eingängen (n linguistische Variablen) und mlinguistischen Termen pro Variable ergibt sich:

#Regeln = mn

I Regelbasis hängt exponentiell von der Dimension desEingangsraumes ab

I nur für niedrigdimensionale Probleme geeignet

I Fluch der Dimensionalität

J. Zhang, Bernd Schütz 382

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6.8 Fuzzy-Logik - Literatur 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

[Bie97] Benno Biewer:Fuzzy-Methoden.Springer-Verlag; Berlin, 1997

[BZ70] R.E. Bellman, L.A. Zadeh:Decision-Making in a Fuzzy Environment.In: Management Science17 (1970)

[Lip06] Wolfram-Manfred Lippe:Soft-Computing mit Neuronalen Netzen, Fuzzy-Logic undEvolutionären Algorithmen.Springer-Verlag; Berlin, 2006

J. Zhang, Bernd Schütz 383

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6.8 Fuzzy-Logik - Literatur 64-544 Grundlagen der Signalverarbeitung und Robotik

[Zad65] L.A. Zadeh:Fuzzy Sets.In: Information Control8 (1965), S. 338–353

J. Zhang, Bernd Schütz 384