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Ring Puffed Up / Puffed Up ring Kim Buck, 2018 Gold, geschweißt / Gold, welded 5.4 × 4 × 3 cm Erworben / acquired 2018 2018.130 VON DER POSTMODERNE INS HEUTE Extreme Positionen sind in Dänemark schon immer verhalten aufgenommen worden. Einer radikalen Abkehr von funktiona- listischen Gestaltungslinien will man in Dänemark nicht folgen: Hier hat sich eine landestypische Mischung aus traditionellem Handwerk, Pragmatismus und einer Vorliebe für natürliche Materialien etabliert – selbst bei industriell erzeugten Produkten. Designrebellen sucht man in Dänemark vergeblich. Nanna Ditzel und Verner Panton, der vielleicht exzentrischste dänische Designer, verstanden sich selbst stets in der Tradition des Funktionalismus und der älteren dänischen Entwerfer- Generation. Neue Impulse kommen aus einer lebendigen Kunsthand- werkerszene, aber auch von jungen Unternehmen, die sich in den letzten Jahren gründeten. Sie haben sich sowohl eine interna- tionale Ausrichtung als auch die Pflege und Neuinterpretation des dänischen bzw. skandinavischen Designs auf die Fahne geschrieben. DER DÄNISCHE JUGEND- STIL UND SEIN PIONIER THORVALD BINDESBØLL Am Ende des 19. Jahrhunderts setzt auch in Dänemark die Suche nach neuen, unverbrauchten Formen ein. Eine zentrale Rolle im Skønvirke, der dänischen Variante des Jugendstils, spielt der Japonis- mus, der Impulsgeber für künstler- ische Auseinandersetzungen wird. Pionierarbeit leistet hier vor allem Thorvald Bindesbøll, der wie viele seiner Zeitgenossen ein Universal- künstler ist. Aus verschiedenen Einflüssen entwickelt Bindesbøll seine charakteristische, an Wolken- formationen erinnernde, orga- nisch-kraftvolle Ornamentik, die stilbildend für weitere namhafte Künstler werden soll. Sa 02.06.2018 / 14:00 ERöFFNUNG 02.06. — 7.10.2018 SPIllE-SAlON. 15 m² Dänemark: Spielen. lesen. Hören. So 10.06.2018 / 11:00 KURATORENFüHRUNG. Dänisches Design: zwischen cool und hygge, mit: Sabine Epple So 17.06.2018 / 13:00 FüHRUNG. Natürlich dänisch: zwischen Tradition und Innovation, mit: Carsten Klodt Fr 13.07.2018 / 12:00 FüHRUNG. Japanisch oder Dänisch? Japanische Formen im dänischen Design, mit: Silvia Gaetti Mi 25.07.2018 / 12:00 KUNSTPAUSE. Jugendstil kompakt: von l’Art Nouveau bis Skønvirke – Führung in der Ständigen Ausstellung und in der Sonderaussstellung, mit: Axel Menz Do 09.08.2018 / 16:30 KURATORENFüHRUNG. Dänisches Design: zwischen cool und hygge, mit: Sabine Epple MADE IN DENMARK Formgestaltung seit 1900 Kunsthandwerk und Design aus Dänemark wird man als Sammlungsthema in norddeutschen Museen ohne weiteres vermuten – aber im leipziger Grassimuseum? Und doch wurde hier, in der sächsischen Metropole, seit Ausgang des 19. Jahrhunderts nach und nach, verstärkt aber in jüngster Zeit, eine mittlerweile über 900 Objekte umfassende aussagekräftige Kollektion dänischer Kunstwerke zusammengetragen, die den Anlass zur Ausstellung »Made in Denmark« gibt. Einen Schwerpunkt bilden die keramischen Erzeugnisse, die schon um 1900 internationale Aufmerksamkeit auf sich zogen. über Jahrzehnte hinweg haben auch dänische Silberschmiede zum Weltruhm des dänischen Kunsthandwerks beigetragen. Doch »Danish modern« ist beinahe ausschließlich mit den Möbeln der 1950er- und 1960er-Jahre sowie mit Designikonen wie Arne Jacobsen, Verner Panton und Ole Wanscher verbunden. Eine Tradition und Verpflichtung zugleich, mit der sich auch die derzeitigen dänischen Designer und Unternehmen auseinandersetzen. Neben Möbeln, Keramik, Silberarbeiten, Glas und Spielzeug aus eigenem Bestand präsentiert das GRASSI Museum für Angewandte Kunst zusätzlich die Sammlung von Marion und Jörg Schwandt, die dänischen Schmuck des 20. Jahrhunderts beinhaltet. Die Ausstellung gliedert sich in folgende sieben Bereiche: MADE IN DENMARK Design since 1900 Arts, crafts and design from Denmark seem like a likely subject for a collection in North German museums – but in the leipzig Grassimuseum? Nevertheless, a collection of Danish artwork that now comprises more than 900 pieces has been gradually collected here, in the Saxon metropolis, since the late 19th century and more specifically in the most recent years. It has inspired the exhibition ‘Made in Denmark’. One focus is on the ceramic products that drew international attention as early as around 1900. Through the decades, Danish silversmiths have contributed to the world renown of Danish arts and crafts. Nevertheless, ‘Danish modern’ is almost exclusively connected to the furniture of the 1950s and 1960s and to design icons such as Arne Jacobsen, Verner Panton and Ole Wanscher. It is a tradition and obligation at the same time that contemporary Danish designers and companies also deal with. In addition to furniture, ceramics, silver work, glass and toys from its own inventory, the GRASSI Museum of Applied Arts additionally presents the collection of Marion and Jörg Schwandt with Danish jewellery from the 20th century. The exhibition is structured in the following seven areas: DANISH ART NOUVEAU AND THE PIONEERING THORVALD BINDESBØLL In the late 19 th century, the search for new, fresh forms started in Denmark as well. Japonism plays a central role in the Skønvirke, the Danish version of Art Nouveau. It becomes a provider of impulses for artistic focus. In particular Thorvald Bindesbøll, a universal artist like many of his contempo- raries, was a particular pioneer in this area. Bindesbøll developed his characteristic organically-powerful ornaments reminiscent of cloud formations based on multiple influences. It was to influence the styles of other renowned artists later. UM 1900: WEGBEREITER DER MODERNE In das Klima des Aufbruchs mischt sich das Nachwirken klassizistischer Tendenzen. Vertreter dieser Strömung ist der Künstler Johan Rohde, der neben Bindesbøll zu einer der führenden Persönlich- keiten der Reformbewegung aufsteigt, welche nach Einheit von Kunst und Handwerk strebt. Rohdes Bewunderung für den klassischen Formenkanon der Antike – bei gleichzeitiger Reduk- tion der Ornamentik – fließt sichtbar in die Entwürfe für Möbel und Silberwaren ein und ebnet schließlich den Weg in die Moderne. Eine Richtung, die auch an vielen Erzeugnissen der berühmten dänischen Silberschmieden und den Porzellanmanufakturen »Royal Copenhagen« und »Bing & Grøndahl« ablesbar ist. AROUND 1900. HARBINGERS OF DANISH MODERNISM The atmosphere of departure becomes mixed with the late effects of classicized trends. This stream is represented by artist Johan Rohde, who became one of the leading personalities of the reformation movement striving for a unity of art and crafts along with Bindesbøll. Rohde‘s admiration for the classical canon of forms of antiquity – with concurrent reduction of ornaments – visibly becomes part of the designs for furniture and silver items, finally paving the way into modernism. This is a development that is evident in many products of the famous Danish silversmiths and the porcelain manufactures ‘Royal Copenhagen’ and ‘Bing & Grøndahl’ as well. IN BALANCE: ART DÉCO UND FUNKTIONALISMUS In den 1920er- und 1930er-Jahren sind es auch in Dänemark im Wesentlichen zwei Strömungen, die das Kunsthandwerk bestimmen: Art déco, das die Formensprache des geometrisch-abstrakten Jugendstils aufgreift und weiter- denkt, und der Funktionalismus, bei dem der Dekor auf ein Minimum zurückgeht oder beinahe voll- ständig verschwindet. Während die Pendel in anderen ländern mitunter extrem ausschlagen, bleiben die dänischen Gestalter in der jeweiligen Formensprache eher gemäßigt. Viele Künstler wenden sich der Keramik als be- vorzugtem Medium zu. Dem gegenüber stehen Silberarbeiten in geometrisch-strengen Formen, die den Silberglanz eindrucksvoll zur Geltung bringen. ‘MADE IN DENMARK’ AN INTERNATIONAL TRADEMARK In the 1950s and 1960s, Scandinavian design conquers the international market. In spite of the modernized production methods, valuation of Danish design was and is always connected to the aspect of solid craftsmanship. The recipe for success also includes simplicity, a certain understatement, the enthusiasm for natural materials and, not least, a helping of prag- matism. These properties become the trademark of many Danish products, and most of all of the expert hit furniture. Denmark‘s famous designers create classics in the 1950s and 1960s, most of which are still being produced. DANISH CERAMICISTS. BETWEEN SERIAL PRODUCTION AND ONE-OFF PIECES The Copenhagen studios of ‘Bing & Grøndahl’ and ‘Royal Copenhagen’ cooperate with artists as employees or freelancers and using the studios to create their own, often artistic, one-of- a-kind pieces until the 1980s. This fruitful exchange for both sides keeps the borders between in- dustry and art permeable at all times. Based on this foundation, Denmark develops a vibrant ceramics scene that gives the intrinsic aesthetic value more freedom and increasingly per- ceives material as a medium of artistic expression of equal value. Both promote the gradual eman- cipation of ceramics as a dedica- ted form of art. DÄNISCHE KERAMIKER: ZWISCHEN SERIE UND KÜNSTLERISCHEM UNIKAT In den Kopenhagener Studios von »Bing & Grøndahl« und »Royal Copenhagen« wird bis in die 1980er-Jahre die Zusammenarbeit mit Künstlern gepflegt, die als feste oder als freie Mitarbeiter tätig sind und die Studios für eigene, oft künstlerische Unikate nutzen. Durch diesen für beide Seiten fruchtbaren Austausch gelingt es, die Grenzen zwischen Industrie und Kunst stets durch- lässig zu halten. Auf diesem Funda- ment entwickelt sich in Dänemark eine lebendige Keramikszene, die dem ästhetischen Eigenwert mehr Freiheit einräumt und das Material zunehmend als eben- bürtiges Medium des künstleri- schen Ausdrucks wertet. Beides befördert die allmähliche Emanzipation der Keramik als eigene Kunstform. IN BALANCE: ART DECO AND FUNCTIONALISM In the 1920s and 1930s, art and crafts in Denmark are also essenti- ally characterized by two streams: Art Deco, taking up the language of forms of geometrically-abstract Art Nouveau and spinning it further, and functionalism, which reduces decoration to a minimum or eliminates it nearly entirely. While the pendulums can swing quite extremely in other countries, the Danish designers maintain a rather moderate language of forms. Many artists turn to ceramics as their preferred medium. This is opposed by silver work in geome- trically-strict forms that impressiv- ely bring out the gloss of silver. Mi 05.09.2018 / 18:00 VERKOSTUNG dänischer Bierspezialitäten durch die leipziger Getränkefeinkost (Teilnahmegebühr 15 €) Sa 08.09.2018 / 16:00 SPEZIAl-FüHRUNG. »SIMPly DANISH« Dänischer Silberschmuck des 20. Jahrhunderts, mit: Jörg Schwandt Mi 12.09.2018 / 17:00 FüHRUNG. Chinesisch oder Dänisch? Chinesische Glasuren in der dänischen Keramik, mit: Silvia Gaetti So 16.09.2018 / 15:00 SAMMlERGESCHICHTEN. Im Gespräch mit dem Sammler Hans lafrenz (Hamburg) Do 20.09.2018 / 16:30 KURATORENFüHRUNG. Dänisches Design: zwischen cool und hygge, mit: Sabine Epple So 07.10.2018 / 15:00 FINISSAGE. Der dänische Designer Ole Jensen zu Gast Weitere Veranstaltungen und aktuelle Informationen finden Sie unter www.grassimuseum.de IN grassi MADE DEN MARK FORMGESTALTUNG SEIT 1900 2.6. —7.10. 2018 GRASSI MUSEUM FüR ANGEWANDTE KUNST lEIPZIG / GRASSI MUSEUM OF APPlIED ARTS lEIPZIG Johannisplatz 5 – 11, 04103 leipzig, Tel. +49 (0)341 / 22 29-100 www.grassimuseum.de, [email protected] öFFNUNGSZEITEN / OPENING HOURS Dienstag bis Sonntag, Feiertage 10 bis 18 Uhr, montags sowie am 24.12. und 31.12. geschlossen / Tuesday to Sunday and on all public holidays from 10 am to 6 pm, closed on Mondays EINTRITTSPREISE / ADMISSION FEES Kinder und Jugendliche bis 18 einschließlich Jahre frei. 8 € (ermäßigt 5,50 €) Gruppen ab 8 Personen 6 € p. P. / Free admission for children and under-19s. 8. € (5,50 € with concessions), Groups of 8 or more: 6 € per person AUSSTEllUNG / ExHIBITION Kuratorin / curator: Sabine Epple Mitarbeit / cooperation: Carsten Klodt, Theresa Stiller AUSSTEllUNGSGESTAlTUNG / ExHIBITION DESIGN Frank lustig GRAFISCHE GESTAlTUNG / GRAPHIC DESIGN Oberberg . Seyde, lurette Seyde RESTAURATORISCHE BETREUUNG / RESTAURATION CARE Thomas Andersch, Ilona Faust und Christian Jürgens FOTOS / PHOTOS Martin Adam, Esther Hoyer, Punctum/Bertram Kober, Christoph Sandig DRUCK / PRINT löhnert-Druck Weinkanne / Wine pitcher Entwurf / design: Johan Rohde, ca. 1913/14 Ausführung / production: A. Dragsted Silber, Ebenholz / silver, ebony Erworben im Kunsthandel / acquired in the art trade, 2015 Spaltekande Entwurf Form / form design: Eva Stæhr-Nielsen, 1932 Glasur / glaze: Nathalie Krebs Ausführung / production: SAxBO Stentøj, 1937 – 1945 Steinzeug, gedreht, geschnitten / stoneware, thrown, cut Erworben im Kunsthandel, 2016 / art trade acquisition, 2016 Dose mit Silberdeckel / Caddy with silver lid Entwurf Dose / caddy design: Nils Thorsson Ausführung Dose / production tin: Royal Copenhagen, Mitte 1920er-Jahre / mid 1920s Deckel / lid: Aage Weimar Keramik, Solfatara-Glasur; Silber / ceramics, Solfatara glaze, silver Schenkung / donation: Rosemarie Willems, Rotterdam, 2015 »MADE IN DENMARK« – EIN INTERNATIONALES MARKENZEICHEN In den 1950er- und 1960er-Jahren erobert das skandinavische Design den internationalen Markt. Trotz der modernisierten Produktions- verfahren – die Wertschätzung des dänischen Designs war und ist immer auch mit der soliden handwerklichen Note verbunden. Zum Erfolgsrezept zählen aber auch Schlichtheit, ein gewisses Understatement, die Begeisterung für Naturmaterialien und nicht zuletzt ein Schuss Pragmatismus. Eigenschaften, die zum Kennzeichen vieler dänischer Produkte werden, vor allem aber des Exportschlagers Möbel. Dänemarks berühmte Designer schaffen in den 1950er- und 1960er-Jahren Klassiker, die größtenteils noch heute in Produk- tion sind. Grand Prix Chair Entwurf / design: Arne Jacobsen, 1957 Ausführung / production: Fritz Hansen Teak-Schichtholz / teak plywood Erworben / acquired 2017 Kaffeekanne / Coffee pot Svend Toxværd, 1950er-Jahre / 1950s Silber, Ebonit, Ebenholz / silver, ebonite, ebony Schenkung / donation Hugo Ströh, Kiel, 2013 Fonduetopf aus der Serie Købenstyle / Fondue pot, from the Købenstyle series Entwurf / design: Jens Harald Quistgaard, 1954 Vertrieb / distributor: Dansk Designs, ab / from 1966 Stahl, Email, Holz / steel, enamel, wood Schenkung / donation Inge & Wilfried Funke, 2017 Polyether Chair Entwurf / design: Nanna Ditzel, 1965 Ausführung / production: Dansk Polyether Industri Polyether, Textilbezug / polyether, fabric cover Schenkung / donation Friedhelm Wachs, 2018 Spülschüssel mit Bürste / Washing-up bowl and brush Entwurf / design: Ole Jensen, 2002 Vertrieb / distribution: Normann Copenhagen Gummi, Buche, Naturborsten / rubber, beech, natural bristles Erworben / acquired 2018 Deckeldose / Caddy Bo Kristiansen, ca. 1980 Steinzeug, Glasur- und Engobenmalerei / stoneware, glaze and slip painting Schenkung / donation Klaus & Gertraude Bruch, Hamburg, 2014 FROM POSTMODERNISM TO THE PRESENT Extreme positions have always been viewed with reservation in Denmark. A radical turn away from the lines of functionalist design is not desired there: A typical mix of traditional craft, pragmatism and a love for natural materials has become established in the country – even in industrially produced products. Denmark has no design rebels at all. Nanna Ditzel and Verner Panton, possibly the most eccentric Danish design- ers, always considered them- selves as following the tradition of functionalism and the older Danish designer generation. New impulses come from a vivid scene of craftspeople as well as from young companies founded in the last few years. They have committed to an international alignment as well as maintenance and reinterpretation of the Danish or Scandinavian design. Armband Nr. 26 / Bracelet No. 26 Entwurf / design: Bent Knudsen, 1957 Silber, Silver, Own workshop, Kolding SIMPLY DANISH Einen separaten Ausstellungsteil bildet die Sammlung von Marion und Jörg Schwandt, die über 160 dänische Schmuckstücke, überwiegend in Silber, zusammen- getragen haben. Das Spektrum reicht von floral gestalteten Gürtelschließen des Jugendstils, über konstruktive Arbeiten aus den 1930er Jahren bis hin zu den typisch organischen Formen der 1950er Jahre. Silberschmuck der späteren Jahrzehnte spiegelt die Vorliebe der dänischen Schmuck- künstler und Werkstätten für große, geometrische Formen und Materialkombinationen wider. SIMPLY DANISH A separate part of the exhibition is the collection of Marion and Jörg Schwandt, who have collect- ed more than 160 pieces of Danish jewellery, mostly made of silver. The spectrum ranges from belt buckles in the floral style of Art Deco, precious items of the Art Nouveau period, to construct- ive works from the 1930s, up to the organic design of the 1950s. Silver jewellery of the more recent decades reflects a preference of Danish jewellery artists and manufacturies for large, geometric shapes and various material combinations. Vase mit vier Henkeln / Vase with four handles Entwurf / design: Thorvald Bindesbøll, 1890/91 Ausführung / production: P. Ipsens Enke Irdenware, gegossen / earthenware, cast Schenkung Familie lafrenz / donation lafrenz family, Hamburg, 2014 Brosche Nr. 307 / Brooch No. 307 Entwurf / design: Henning Koppel, 1947 Ausführung / production: Georg Jensen Sølvsmedie Email / enamel: Nathalie Krebs Silber, Email / Silver, enamel 1 1 2 2 3 3 7 7 6 6 5 5 4 4 MADE IN DENMARK Formgestaltung seit 1900 / Design since 1900. 288. S, Arnoldsche Art Publishers, ISBN 978-3-89790-525-2, 44 € (Vorzugspreis im Museums- shop: 38 €) SIMPly DANISH Silver Jewellery – 20th Century. 176 S., Arnoldsche Art Publishers, ISBN 978-3-89790-526-9, 38 € MADE IN Design since 1900 arnoldsche GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig GRASSI Museum of Applied Arts Leipzig DEN MARK Formgestaltung seit 1900 BEGLEITPROGRAMM Titelabbildung: Affe / monkey, Entwurf / design: Kaj Bojesen, 1951; Foto / photo: Esther Hoyer

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Page 1: 6 made in den marK - grassimuseum.de · Ring Puffed Up / Puffed Up ring Kim Buck, 2018 Gold, geschweißt / Gold, welded 5.4 × 4 × 3 cm Erworben / acquired 2018 2018.130 Von der

Ring Puffed Up / Puffed Up ringKim Buck, 2018Gold, geschweißt / Gold, welded5.4 × 4 × 3 cmErworben / acquired 20182018.130

Von der Postmoderne ins Heute

Extreme Positionen sind in Dänemark schon immer verhalten aufgenommen worden. Einer radikalen Abkehr von funktiona- listischen Gestaltungslinien will man in Dänemark nicht folgen: Hier hat sich eine landestypische Mischung aus traditionellem Handwerk, Pragmatismus und einer Vorliebe für natürliche Materialien etabliert – selbst bei industriell erzeugten Produkten. Designrebellen sucht man in Dänemark vergeblich. Nanna Ditzel und Verner Panton, der vielleicht exzentrischste dänische Designer, verstanden sich selbst stets in der Tradition des Funktionalismus und der älteren dänischen Entwerfer- Generation. Neue Impulse kommen aus einer lebendigen Kunsthand-werkerszene, aber auch von jungen Unternehmen, die sich in den letzten Jahren gründeten. Sie haben sich sowohl eine interna- tionale Ausrichtung als auch die Pflege und Neuinterpretation des dänischen bzw. skandinavischen Designs auf die Fahne geschrieben.

der däniscHe Jugend- stil und sein Pionier tHorVald BindesBøll

Am Ende des 19. Jahrhunderts setzt auch in Dänemark die Suche nach neuen, unverbrauchten Formen ein. Eine zentrale Rolle im Skønvirke, der dänischen Variante des Jugendstils, spielt der Japonis- mus, der Impulsgeber für künstler-ische Auseinandersetzungen wird. Pionierarbeit leistet hier vor allem Thorvald Bindesbøll, der wie viele seiner Zeitgenossen ein Universal-künstler ist. Aus verschiedenen Einflüssen entwickelt Bindesbøll seine charakteristische, an Wolken-formationen erinnernde, orga-nisch-kraftvolle Ornamentik, die stilbildend für weitere namhafte Künstler werden soll.

sa 02.06.2018 / 14:00 ERöFFNUNG 02.06. — 7.10.2018 SPIllE-SAlON. 15 m² Dänemark: Spielen. lesen. Hören.

so 10.06.2018 / 11:00 KURATORENFüHRUNG. Dänisches Design: zwischen cool und hygge, mit: Sabine Epple

so 17.06.2018 / 13:00 FüHRUNG. Natürlich dänisch: zwischen Tradition und Innovation, mit: Carsten Klodt

Fr 13.07.2018 / 12:00 FüHRUNG. Japanisch oder Dänisch? Japanische Formen im dänischen Design, mit: Silvia Gaetti

mi 25.07.2018 / 12:00 KUNSTPAUSE. Jugendstil kompakt: von l’Art Nouveau bis Skønvirke – Führung in der Ständigen Ausstellung und in der Sonderaussstellung, mit: Axel Menz

do 09.08.2018 / 16:30 KURATORENFüHRUNG. Dänisches Design: zwischen cool und hygge, mit: Sabine Epple

made in denmarK Formgestaltung seit 1900

Kunsthandwerk und Design aus Dänemark wird man als Sammlungsthema in norddeutschen Museen ohne weiteres vermuten – aber im leipziger Grassimuseum? Und doch wurde hier, in der sächsischen Metropole, seit Ausgang des 19. Jahrhunderts nach und nach, verstärkt aber in jüngster Zeit, eine mittlerweile über 900 Objekte umfassende aussagekräftige Kollektion dänischer Kunstwerke zusammengetragen, die den Anlass zur Ausstellung »Made in Denmark« gibt.Einen Schwerpunkt bilden die keramischen Erzeugnisse, die schon um 1900 internationale Aufmerksamkeit auf sich zogen. über Jahrzehnte hinweg haben auch dänische Silberschmiede zum Weltruhm des dänischen Kunsthandwerks beigetragen. Doch »Danish modern« ist beinahe ausschließlich mit den Möbeln der 1950er- und 1960er-Jahre sowie mit Designikonen wie Arne Jacobsen, Verner Panton und Ole Wanscher verbunden. Eine Tradition und Verpflichtung zugleich, mit der sich auch die derzeitigen dänischen Designer und Unternehmen auseinandersetzen.

Neben Möbeln, Keramik, Silberarbeiten, Glas und Spielzeug aus eigenem Bestand präsentiert das GRASSI Museum für Angewandte Kunst zusätzlich die Sammlung von Marion und Jörg Schwandt, die dänischen Schmuck des 20. Jahrhunderts beinhaltet. Die Ausstellung gliedert sich in folgende sieben Bereiche:

made in denmarK Design since 1900

Arts, crafts and design from Denmark seem like a likely subject for a collection in North German museums – but in the leipzig Grassimuseum? Nevertheless, a collection of Danish artwork that now comprises more than 900 pieces has been gradually collected here, in the Saxon metropolis, since the late 19th century and more specifically in the most recent years. It has inspired the exhibition ‘Made in Denmark’.One focus is on the ceramic products that drew international attention as early as around 1900. Through the decades, Danish silversmiths have contributed to the world renown of Danish arts and crafts. Nevertheless, ‘Danish modern’ is almost exclusively connected to the furniture of the 1950s and 1960s and to design icons such as Arne Jacobsen, Verner Panton and Ole Wanscher. It is a tradition and obligation at the same time that contemporary Danish designers and companies also deal with.

In addition to furniture, ceramics, silver work, glass and toys from its own inventory, the GRASSI Museum of Applied Arts additionally presents the collection of Marion and Jörg Schwandt with Danish jewellery from the 20th century. The exhibition is structured in the following seven areas:

danisH art nouVeau and tHe Pioneering tHorVald BindesBøll

In the late 19th century, the search for new, fresh forms started in Denmark as well. Japonism plays a central role in the Skønvirke, the Danish version of Art Nouveau. It becomes a provider of impulses for artistic focus. In particular Thorvald Bindesbøll, a universal artist like many of his contempo- raries, was a particular pioneer in this area. Bindesbøll developed his characteristic organically-powerful ornaments reminiscent of cloud formations based on multiple influences. It was to influence the styles of other renowned artists later.

um 1900: WegBereiter der moderne

In das Klima des Aufbruchs mischt sich das Nachwirken klassizistischer Tendenzen. Vertreter dieser Strömung ist der Künstler Johan Rohde, der neben Bindesbøll zu einer der führenden Persönlich- keiten der Reformbewegung aufsteigt, welche nach Einheit von Kunst und Handwerk strebt. Rohdes Bewunderung für den klassischen Formenkanon der Antike – bei gleichzeitiger Reduk- tion der Ornamentik – fließt sichtbar in die Entwürfe für Möbel und Silberwaren ein und ebnet schließlich den Weg in die Moderne. Eine Richtung, die auch an vielen Erzeugnissen der berühmten dänischen Silberschmieden und den Porzellanmanufakturen »Royal Copenhagen« und »Bing & Grøndahl« ablesbar ist.

around 1900. HarBingers oF danisH modernism

The atmosphere of departure becomes mixed with the late effects of classicized trends. This stream is represented by artist Johan Rohde, who became one of the leading personalities of the reformation movement striving for a unity of art and crafts along with Bindesbøll. Rohde‘s admiration for the classical canon of forms of antiquity – with concurrent reduction of ornaments – visibly becomes part of the designs for furniture and silver items, finally paving the way into modernism. This is a development that is evident in many products of the famous Danish silversmiths and the porcelain manufactures ‘Royal Copenhagen’ and ‘Bing & Grøndahl’ as well.

in Balance: art déco und FunKtionalismus

In den 1920er- und 1930er-Jahren sind es auch in Dänemark im Wesentlichen zwei Strömungen, die das Kunsthandwerk bestimmen: Art déco, das die Formensprache des geometrisch-abstrakten Jugendstils aufgreift und weiter- denkt, und der Funktionalismus, bei dem der Dekor auf ein Minimum zurückgeht oder beinahe voll-ständig verschwindet. Während die Pendel in anderen ländern mitunter extrem ausschlagen, bleiben die dänischen Gestalter in der jeweiligen Formensprache eher gemäßigt. Viele Künstler wenden sich der Keramik als be-vorzugtem Medium zu. Dem gegenüber stehen Silberarbeiten in geometrisch-strengen Formen, die den Silberglanz eindrucksvoll zur Geltung bringen.

‘made in denmarK’ an international trademarK

In the 1950s and 1960s, Scandinavian design conquers the international market. In spite of the modernized production methods, valuation of Danish design was and is always connected to the aspect of solid craftsmanship. The recipe for success also includes simplicity, a certain understatement, the enthusiasm for natural materials and, not least, a helping of prag-matism. These properties become the trademark of many Danish products, and most of all of the expert hit furniture. Denmark‘s famous designers create classics in the 1950s and 1960s, most of which are still being produced.

danisH ceramicists. BetWeen serial Production and one-oFF Pieces

The Copenhagen studios of ‘Bing & Grøndahl’ and ‘Royal Copenhagen’ cooperate with artists as employees or freelancers and using the studios to create their own, often artistic, one-of-a-kind pieces until the 1980s. This fruitful exchange for both sides keeps the borders between in-dustry and art permeable at all times. Based on this foundation, Denmark develops a vibrant ceramics scene that gives the intrinsic aesthetic value more freedom and increasingly per-ceives material as a medium of artistic expression of equal value. Both promote the gradual eman-cipation of ceramics as a dedica-ted form of art.

däniscHe KeramiKer: zWiscHen serie und KünstleriscHem uniKat

In den Kopenhagener Studios von »Bing & Grøndahl« und »Royal Copenhagen« wird bis in die 1980er-Jahre die Zusammenarbeit mit Künstlern gepflegt, die als feste oder als freie Mitarbeiter tätig sind und die Studios für eigene, oft künstlerische Unikate nutzen. Durch diesen für beide Seiten fruchtbaren Austausch gelingt es, die Grenzen zwischen Industrie und Kunst stets durch- lässig zu halten. Auf diesem Funda- ment entwickelt sich in Dänemark eine lebendige Keramikszene, die dem ästhetischen Eigenwert mehr Freiheit einräumt und das Material zunehmend als eben-bürtiges Medium des künstleri- schen Ausdrucks wertet. Beides befördert die allmähliche Emanzipation der Keramik als eigene Kunstform.

in Balance: art deco and Functionalism

In the 1920s and 1930s, art and crafts in Denmark are also essenti-ally characterized by two streams: Art Deco, taking up the language of forms of geometrically-abstract Art Nouveau and spinning it further, and functionalism, which reduces decoration to a minimum or eliminates it nearly entirely. While the pendulums can swing quite extremely in other countries, the Danish designers maintain a rather moderate language of forms. Many artists turn to ceramics as their preferred medium. This is opposed by silver work in geome- trically-strict forms that impressiv - ely bring out the gloss of silver.

mi 05.09.2018 / 18:00 VERKOSTUNG dänischer Bierspezialitäten durch die leipziger Getränkefeinkost (Teilnahmegebühr 15 €)

sa 08.09.2018 / 16:00 SPEZIAl-FüHRUNG. »SIMPly DANISH« Dänischer Silberschmuck des 20. Jahrhunderts, mit: Jörg Schwandt

mi 12.09.2018 / 17:00 FüHRUNG. Chinesisch oder Dänisch? Chinesische Glasuren in der dänischen Keramik, mit: Silvia Gaetti

so 16.09.2018 / 15:00 SAMMlERGESCHICHTEN. Im Gespräch mit dem Sammler Hans lafrenz (Hamburg)

do 20.09.2018 / 16:30 KURATORENFüHRUNG. Dänisches Design: zwischen cool und hygge, mit: Sabine Epple

so 07.10.2018 / 15:00 FINISSAGE. Der dänische Designer Ole Jensen zu Gast

Weitere Veranstaltungen und aktuelle Informationen finden Sie unter www.grassimuseum.de

in

grassi

made

denmarK

Formgestaltung seit 1900

2.6.—7.10.2018

GRASSI MUSEUM FüR ANGEWANDTE KUNST lEIPZIG / GRASSI MUSEUM OF APPlIED ARTS lEIPZIG Johannisplatz 5 – 11, 04103 leipzig, Tel. +49 (0)341 / 22 29-100www.grassimuseum.de, [email protected]

öFFNUNGSZEITEN / OPENING HOURSDienstag bis Sonntag, Feiertage 10 bis 18 Uhr, montags sowie am 24.12. und 31.12. geschlossen / Tuesday to Sunday and on all public holidays from 10 am to 6 pm, closed on Mondays EINTRITTSPREISE / ADMISSION FEESKinder und Jugendliche bis 18 einschließlich Jahre frei. 8 €(ermäßigt 5,50 €) Gruppen ab 8 Personen 6 € p. P. / Free admission for children and under-19s. 8. € (5,50 € with concessions), Groups of 8 or more: 6 € per person

AUSSTEllUNG / ExHIBITIONKuratorin / curator: Sabine EppleMitarbeit / cooperation: Carsten Klodt, Theresa Stiller

AUSSTEllUNGSGESTAlTUNG / ExHIBITION DESIGNFrank lustig

GRAFISCHE GESTAlTUNG / GRAPHIC DESIGNOberberg . Seyde, lurette Seyde

RESTAURATORISCHE BETREUUNG / RESTAURATION CARE Thomas Andersch, Ilona Faust und Christian Jürgens

FOTOS / PHOTOSMartin Adam, Esther Hoyer, Punctum/Bertram Kober,Christoph Sandig

DRUCK / PRINTlöhnert-Druck

Weinkanne / Wine pitcherEntwurf / design: Johan Rohde, ca. 1913/14Ausführung / production: A. DragstedSilber, Ebenholz / silver, ebonyErworben im Kunsthandel / acquired in the art trade, 2015

Spaltekande Entwurf Form / form design: Eva Stæhr-Nielsen, 1932Glasur / glaze: Nathalie KrebsAusführung / production: SAxBO Stentøj, 1937 – 1945Steinzeug, gedreht, geschnitten / stoneware, thrown, cutErworben im Kunsthandel, 2016 / art trade acquisition, 2016

Dose mit Silberdeckel / Caddy with silver lidEntwurf Dose / caddy design: Nils Thorsson Ausführung Dose / production tin: Royal Copenhagen, Mitte 1920er-Jahre / mid 1920sDeckel / lid: Aage Weimar Keramik, Solfatara-Glasur; Silber / ceramics, Solfatara glaze, silverSchenkung / donation: Rosemarie Willems, Rotterdam, 2015

»made in denmarK« – ein internationales marKenzeicHen

In den 1950er- und 1960er-Jahren erobert das skandinavische Design den internationalen Markt. Trotz der modernisierten Produktions- verfahren – die Wertschätzung des dänischen Designs war und ist immer auch mit der soliden handwerklichen Note verbunden. Zum Erfolgsrezept zählen aber auch Schlichtheit, ein gewisses Understatement, die Begeisterung für Naturmaterialien und nicht zuletzt ein Schuss Pragmatismus. Eigenschaften, die zum Kennzeichen vieler dänischer Produkte werden, vor allem aber des Exportschlagers Möbel. Dänemarks berühmte Designer schaffen in den 1950er- und 1960er-Jahren Klassiker, die größtenteils noch heute in Produk-tion sind.

Grand Prix ChairEntwurf / design: Arne Jacobsen, 1957Ausführung / production: Fritz HansenTeak-Schichtholz / teak plywoodErworben / acquired 2017

Kaffeekanne / Coffee potSvend Toxværd, 1950er-Jahre / 1950sSilber, Ebonit, Ebenholz / silver, ebonite, ebonySchenkung / donation Hugo Ströh, Kiel, 2013

Fonduetopf aus der Serie Købenstyle / Fondue pot, from the Købenstyle seriesEntwurf / design: Jens Harald Quistgaard, 1954Vertrieb / distributor: Dansk Designs, ab / from 1966Stahl, Email, Holz / steel, enamel, woodSchenkung / donation Inge & Wilfried Funke, 2017

Polyether ChairEntwurf / design: Nanna Ditzel, 1965Ausführung / production: Dansk Polyether IndustriPolyether, Textilbezug / polyether, fabric coverSchenkung / donation Friedhelm Wachs, 2018

Spülschüssel mit Bürste / Washing-up bowl and brushEntwurf / design: Ole Jensen, 2002Vertrieb / distribution: Normann Copenhagen Gummi, Buche, Naturborsten / rubber, beech, natural bristles Erworben / acquired 2018

Deckeldose / CaddyBo Kristiansen, ca. 1980Steinzeug, Glasur- und Engobenmalerei / stoneware, glaze and slip paintingSchenkung / donation Klaus & Gertraude Bruch, Hamburg, 2014

From Postmodernism to tHe Present

Extreme positions have always been viewed with reservation in Denmark. A radical turn away from the lines of functionalist design is not desired there: A typical mix of traditional craft, pragmatism and a love for natural materials has become established in the country – even in industrially produced products. Denmark has no design rebels at all. Nanna Ditzel and Verner Panton, possibly the most eccentric Danish design -ers, always considered them-selves as following the tradition of functionalism and the older Danish designer generation. New impulses come from a vivid scene of craftspeople as well as from young companies founded in the last few years. They have committed to an international alignment as well as maintenance and reinterpretation of the Danish or Scandinavian design.

Armband Nr. 26 / Bracelet No. 26 Entwurf / design: Bent Knudsen, 1957Silber, Silver, Own workshop, Kolding

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Einen separaten Ausstellungsteil bildet die Sammlung von Marion und Jörg Schwandt, die über 160 dänische Schmuckstücke, überwiegend in Silber, zusammen-getragen haben. Das Spektrum reicht von floral gestalteten Gürtelschließen des Jugendstils, über konstruktive Arbeiten aus den 1930er Jahren bis hin zu den typisch organischen Formen der 1950er Jahre. Silberschmuck der späteren Jahrzehnte spiegelt die Vorliebe der dänischen Schmuck-künstler und Werkstätten für große, geometrische Formen und Materialkombinationen wider.

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A separate part of the exhibition is the collection of Marion and Jörg Schwandt, who have collect-ed more than 160 pieces of Danish jewellery, mostly made of silver. The spectrum ranges from belt buckles in the floral style of Art Deco, precious items of the Art Nouveau period, to construct -ive works from the 1930s, up to the organic design of the 1950s. Silver jewellery of the more recent decades reflects a preference of Danish jewellery artists and manufacturies for large, geometric shapes and various material combinations. 

Vase mit vier Henkeln / Vase with four handlesEntwurf / design: Thorvald Bindesbøll, 1890/91Ausführung / production: P. Ipsens EnkeIrdenware, gegossen / earthenware, castSchenkung Familie lafrenz / donation lafrenz family, Hamburg, 2014

Brosche Nr. 307 / Brooch No. 307Entwurf / design: Henning Koppel, 1947Ausführung / production: Georg Jensen SølvsmedieEmail / enamel: Nathalie KrebsSilber, Email / Silver, enamel

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MADE IN DENMARKFormgestaltung seit 1900 / Design since 1900.288. S, Arnoldsche Art Publishers, ISBN 978-3-89790-525-2,44 € (Vorzugspreis im Museums-shop: 38 € )

SIMPly DANISHSilver Jewellery – 20th Century. 176 S., Arnoldsche Art Publishers, ISBN 978-3-89790-526-9,38 €

MADEIN Design since 1900

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GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig GRASSI Museum of Applied Arts Leipzig

DENMARK

Formgestaltung seit 1900

Dänisches Design als Inbegriff eines zeitlos modernen Lebensstils. Rund 350 exemplarische Objekte aus dem Bestand des GRASSI Museum für Angewandte Kunst in Leipzig dokumentieren den Weg der dänischen Form­gebung vom Skønvirke – der dänischen Spielart des Jugendstils – bis zur unmittelbaren Gegenwart. Der opulente Band bietet einen umfassenden Blick auf rund 120 Jahre dänische angewandte Kunst: Eine facettenreiche Geschichte, die Unbekanntes und Überraschendes wie auch strahlende Design-Ikonen vorstellt.

Danish design is the epitome of a timeless modern lifestyle. Some 350 objects from the GRASSI Museum of Applied Arts collections in Leipzig exemplify and document the path taken by Danish design from Skønvirke – the Danish variant of Art Nouveau – to the present. This lavishly illustrated book provides a comprehensive survey covering roughly 120 years of the applied arts in Denmark: a multifaceted history that reveals unknown and surprising aspects as well as vibrant icons of modern design.

ISBN 978­3­89790­525­2

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BegleitProgramm

Titelabbildung: Affe / monkey, Entwurf / design: Kaj Bojesen, 1951; Foto / photo: Esther Hoyer

Page 2: 6 made in den marK - grassimuseum.de · Ring Puffed Up / Puffed Up ring Kim Buck, 2018 Gold, geschweißt / Gold, welded 5.4 × 4 × 3 cm Erworben / acquired 2018 2018.130 Von der

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7.10.2018