50 jahre lebenshilfe rodenkirchen

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Es leitet sich ab von der Aussage der Lebenshilfe "Es ist normal, verschieden zu sein". Ziel unseres Leitbildes soll es sein, dass jeder Mensch mit einer geistigen Behinderung ein eigenständiges Leben führen kann. Hierzu erhält er von uns alle notwendigen Hilfen, die er braucht und wünscht.

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50 Jahre

50 Jahre

LebenshilfeRodenkirchen

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Liebe Leser,mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen einen kurzen Abriss der Geschichte und der Aktivitäten un-seres Vereins geben. Wir haben versucht, möglichst umfassend Material zusammen zu tragen undmöchten uns hiermit bei all jenen bedanken, die bei der Erstellung der Broschüre beteiligt gewesensind.

Den Gästen unserer Feier möchten wir für Ihre Teilnahme an der gelungenen Veranstaltung dankenund wir hoffen, dass es Ihnen ebenso gut gefallen hat, wie uns.

Wir hoffen, dass Ihnen der Inhalt der Broschüre zusagt und wünschen nunmehr viel Spaß beimLesen,

Vorstand und Geschäftsleitung der Lebenshilfe Rodenkirchen e.V.

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ImpressumLebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Ortsvereinigung Rodenkirchen e.V.Im Garten 2a, 50999 KölnTelefon: 02236 966230Telefax: 02236 9662321E-Mail: [email protected]: www.lebenshilfe-rodenkirchen.de

VorstandGundel Blesgen, Elisabeth GottmannAnneliese Damschen, Hildegard WeimerUwe Stantke

Verantwortlich für den InhaltFrank Erhard

Gestaltung & Produktionperey-medienAuf der Ruhr 82, 50999 KölnTelefon: 02236 9699970Internet: www.perey-medien.de

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50 Jahre

Die Lebenshilfe Rodenkirchen ist eine Elternvereinigung, gegründet

zum Wohle von Menschen mit geistiger Behinderung. Gleichzeitig ist

sie ein modernes Dienstleistungsunternehmen, das wirtschaftlich arbeitet.

Dies zu begleiten und zu erhalten, ist mit Aufgabe des Vorstands und der

Geschäftsleitung. Zuhören, miteinander sprechen und helfen, so verstehen

wir unsere ehrenamtliche Arbeit Wir arbeiten als Team in der Erledigung

unserer Tätigkeiten und unterstützen Geschäftsleitung und Mitarbeiter bei

der Ausrichtung von Aktivitäten, wie z.B. Karnevalsfeiern, Hausfeste, Kul-

tur in der Sackgasse, Weihnachtsbasar, u.v.m. …

Neben diesen Aufgaben ist es uns aber vor allem wichtig, intensive Kon-

takte zu den von uns betreuten Menschen und ihren Angehörigen zu

haben. Oftmals begleiten wir unsere Bewohnerinnen und Bewohner zu

verschiedenen Freizeitveranstaltungen oder besuchen sie in ihrem Zu-

hause.

Die Freude und Zufriedenheit, aber auch ihre Sorgen, geben uns immer

wieder Kraft, unsere Arbeit fortzuführen.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Spaß mit der vorliegenden Bro-

schüre zum 50-jährigen Bestehen unseres Vereins, der Lebenshilfe Roden-

kirchen e.V.

Liebe Leser

Bild v.l.n.r Frau Anneliese Damschen,Frau Gundel Blesgen, Frau Elisabeth Gottmann,Herr Uwe Stantke, Frau Hildegard Weimer

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Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen undFreunde der Lebenshilfe Rodenkirchen,seit den Jubiläumsfeierlichkeiten der Bundesver-einigung Lebenshilfe zu ihrem 50. Geburtstag feiern auch immer mehr örtli-che Lebenshilfe-Vereinigungen ihre Aufbauleis-tungen in den ersten fünf Jahrzehnten. AlsBundesvorsitzende darf ich voller Stolz auch aufIhre regionale Geschichte und Ihre Leistungenblicken. Die Lebenshilfe Rodenkirchen hat sehrbald nach ihrer Gründung dem enormen Bedarfnach Wohnangeboten entsprochen, und sie hatsich am Aufbau von Arbeitsplätzen für Men-schen mit geistiger Behinderung beteiligt. DieseAngebote sind auch in Zukunft unerlässlich. Da-neben bieten Sie auch Aktivitäten an, wie sieheute unter dem Begriff der Teilhabe bezie-hungsweise Inklusion von Menschen mit geisti-ger Behinderung diskutiert werden: Ich denkedabei an Ihre Kegelgruppe, die es schon seit1987 gibt und auch an die Einrichtung vonTanzkursen in einer örtlichen Tanzschule, in derTanzabende angeboten werden.Aus heutiger Sicht, in der überall in unserer Ge-sellschaft, und in der Lebenshilfe ganz beson-ders, über Inklusion diskutiert wird, scheint derZugang zu derartigen Angeboten fast selbstver-ständlich zu sein. Damals waren sie es nicht.Ebenso wie sich in der Gesellschaft Bedürfnisseund Interessen der Menschen im Verlauf derletzten 50 Jahre verändert haben, so hat sichauch in der Lebenshilfe ein Wandel in ihren Zie-len und in ihrer Programmatik vollzogen. DieserWertewandel hat sich auch in der sogenanntenUN-Behindertenrechtskonvention niederge-schlagen, die 2009 von der BundesrepublikDeutschland ratifiziert wurde. Im Kern geht es

dabei um gesellschaftliche Inklusion, also umdie Frage, wie ein Gemeinwesen beschaffensein muss, damit Menschen mit Behinderung –unabhängig vom Grad ihres persönlichen Hilfe-bedarfs – selbstverständlich am gesellschaftli-chen Leben teilhaben können. Die Lebenshilfestellt sich der Herausforderung, an der Gestal-tung dieses inklusiven Gemeinwesens mitzuwir-ken. Ihr gutes Wirken ist ein wichtiger Beitragdazu, die Begegnung von unterschiedlichenMenschen aus verschiedenen Alltagswelten zuermöglichen. Visionäres Denken und Realitätssinn sind wohlfür die Akteure in der Lebenshilfe nie ein Wider-spruch gewesen. Deshalb wünsche ich mir, dassauch in Zukunft die Verantwortlichen in allenGliederungen der Lebenshilfe darauf bedachtsein werden, bedarfsgerechte Angebote, indivi-duelle Rechtsansprüche und konzeptionelle In-novationen immer gleichermaßen im Blick zuhalten. Dies unter der Maßgabe, dass gesell-schaftliche Teilhabe auch von Menschen mithohem Hilfebedarf, wo immer die Chancedazu besteht, Wirklichkeit werden muss.In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich!

Ulla Schmidt, MdB und Bundesministerin a.D.Bundesvorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V.

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Grußwort für die Lebenshilfe Rodenkirchen anlässlich des 50jährigen Jubiläums

Ulla Schmidt, MdB und Bundesministerin a.D.Bundesvorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V

Foto: H

ans D. Beyer

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Sehr geehrter Vorstand,

als Landesverband Lebenshilfe NRW e.V. gratu-lieren wir Ihnen sehr herzlich zum 50-jährigenBestehen der Lebenshilfe für geistig Behindertee.V. Ortsvereinigung Rodenkirchen.50 Jahre ist Grund zurückzublicken, aber vorallem nach vorne zu schauen, denn es wartetimmer noch genügend Arbeit auf uns.Mit Stolz und Dank schauen wir zurück undsagen vor allem Dank für das engagierte Zu-sammenwirken von Eltern, Angehörigen, Freun-den und Mitgliedern, Fachleuten und Politik.Sie haben fünf Jahrzehnte Eltern, Angehörigeehrenamtlich informiert, beraten und unter-stützt. Zudem haben Sie Wohneinrichtungenfür Menschen mit geistiger Behinderung in Ro-denkirchen geschaffen.

50 Jahre Lebenshilfe Rodenkirchen – das ist Pro-gramm und Verpflichtung zugleich. Bei derGründung der Bundesvereinigung Lebenshilfewar die Lebenshilfe Rodenkirchen (Frau Schütz)eine herausragende Wegbereiterin und Initiato-rin für grundlegende und innovative Entschei-dungen zum Wohle der Menschen mit geistigerBehinderung in der Region und zur Gründungunserer Bundesvereinigung Lebenshilfe.

Wir freuen uns mit Ihnen über Bewegung undInitiative zugunsten von Menschen mit geistiger Behinderung im RaumRodenkirchen.

Grußwort anläßlich des 50 jährigen Bestehens der Lebenshilfe Rodenkirchen

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Hans Jürgen WagnerLandesgeschäftsführer

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Der Blick zurück sollte uns Mut machen: Die Le-benshilfe hat viel erreicht in den vergangenenJahrzehnten, hat die Menschen mit geistigerBehinderung aus der „Verwahrecke“ herausge-holt und macht sich – zum Teil sehr erfolgreich– stark für die Teilhabe der Menschen mit Be-hinderung am gesellschaftlichen Leben. AuchSie in Rodenkirchen haben dazu beigetragen, inder breiten Öffentlichkeit ein Bewusstsein dafürzu schaffen, dass Menschen mit Behinderunggern leben, sich freuen können und eineChance haben, ihr eigenes selbstbestimmtesLeben zu führen.

Richten wir unseren Blick nach vorn, so sehenwir als eine der großen Zukunftsaufgaben, das„Selbstbestimmte Leben“ der Menschen mitgeistiger Behinderung zu fördern und zu unter-stützen. Eine weitere Möglichkeit, sich selbst alsMensch mit geistiger Behinderung in die Arbeitder Lebenshilfe einbringen zu können, ist mitder Installierung eines Lebenshilferates geschaf-fen worden. Ich würde mir künftig auch einenörtlichen Lebenshilferat von Menschen mit geistiger Behinderung in Rodenkirchenwünschen. Das Wesentliche, das unsere Arbeitprägt und glaubwürdig macht, sind der Artikel1 des Grundgesetzes im Hinblick auf die Men-schenwürde, der Artikel 2 des Grundgesetzes,der den Persönlichkeitsschutz sicherstellt undneben anderen Grundrechten der Artikel 3, derden Gleichheitsschutz bestätigt und ganz klarsagt, dass niemand wegen seiner Behinderung benachteiligt werden darf.

Auf dieser rechtlichen Grundlage arbeitet dieLebenshilfe Rodenkirchen ebenso wie die Le-benshilfe Nordrhein-Westfalen mit ihren fast25.000 Mitgliedern als Selbsthilfeorganisationfür Menschen mit geistiger Behinderung, als El-ternvereinigung, als Fachverband und Trägerin von über 400 Einrichtungen, in denen nahezu20.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsenegefördert werden.

Mit Stolz können wir feststellen, dass wir esauch der Lebenshilfe Rodenkirchen zu verdan-ken haben, dass die Lebenshilfe in Deutschlandeine der wirksamsten Bürgerinitiativen über-haupt geworden ist. Dafür bedanken wir unsvom Landesverband Lebenshilfe NRW auch andieser Stelle noch einmal sehr herzlich. Aneinem solchen Festtag möchten wir abschlie-ßend noch auf die Säule der Lebenshilfe Bezug

nehmen, ohne die unsere Arbeit kaum denkbar wäre: Tausende von Menschen sind in Nordrhein-Westfalen in der Lebenshilfe freiwillig sozial en-gagiert. Täglich werden, auch bei Ihnen inRodenkirchen, unentgeltlich und freiwillig inVorständen, Beiräten, Ausschüssen, in Familienund Wohngruppen unersetzbare Dienstleistun-gen erbracht. Dafür bedanken wir uns an dieserStelle bei Ihnen direkt.

Über 50 Jahre lang einen „sozialen Dienstleis-tungsbetrieb“ in Ihrer Region aufrecht zu halten– das bedeutet schon eine gewaltige Anstren-gung und großartige Leistung. Schließlich wir-ken diese menschlichen Zuwendungen und diepraktizierte Solidarität der oft beklagten sozia-len Kälte in unserer Gesellschaft entgegen.Menschen mit geistiger Behinderung habenauch weiterhin – gerade angesichts der Diskus-sionen über die Entwicklung in der Gentechno-logie – die uneigennützige und entschiedeneUnterstützung in einer Kultur solidarischen Zu-sammenlebens dringend nötig. Noch einmalalso herzlichen Dank an alle ehren- und haupt-amtlichen Menschen in der Lebenshilfe Roden-kirchen, die mitgeholfen haben und dies auchnoch tun, die Lebenshilfearbeit so vielfältig underfolgreich umzusetzen.Für die Zukunft wünsche ich Ihnen und unsallen weiterhin Erfolg für die tägliche Arbeit imSinne der Menschen mit Behinderung.

Landesverband Lebenshilfe NRW e.V.

Hans Jürgen Wagner

Landesgeschäftsführer

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die Gründung der Lebenshilfe Rodenkirchen alsElternvereinigung durch Frau Maria GreteSchütz im Jahr 1962 fiel in eine Zeit der Umbrü-che. Die 1958 gegründete Bundesvereinigungder Lebenshilfe und deren Ortsvereinigungensetzten den Begriff der „geistigen Behinde-rung“ gegen ältere stigmatisierende Begriffedurch. Die 1964 gegründete "Aktion Sorgen-kind" leistete zwar grundsätzlich wichtigelnvestitionshilfen, war aber noch einem veralte-ten Menschenbild verhaftet.

Die Lebenshilfe Rodenkirchen hat sich am Leit-bild „Leben so selbständig wie möglich – so vielHilfe wie nötig“ orientiert. Dies bedeutet vorallem Inklusion im Lebensalltag, Achtsamkeitfür den Einzelnen und ein besonderes Augen-merk für Heim und Wohnung. In diesem Sinnhat die Ortsvereinigung immer neue Angebotefür Menschen mit geistiger Behinderung allerAltersgruppen entwickelt.

Im ambulanten Bereich wurde im letzten Jahrder familienentlastende Dienst wieder einge-richtet. Schon seit Jahren ist die Lebenshilfe Ro-denkirchen zusammen mit der DiakonieMichaelshoven und dem Verein „miteinanderleben e.V.“ Träger der „KoKoBe-Südtstadt“,einer Beratungsstelle für Menschen mit Behin-derung.

Mehr Teilhabe und Partizipation sind auch Zielevon Lokalpolitik und Stadtverwaltung. Die Sozi-alverwaltung unterstützt deshalb beispielsweisedie „KoKoBe-Beratungsstellen“ finanziell.

Über die Jahre wurde von der Lebenshilfe Ro-denkirchen der Weg zu neuen Wohnformengesucht und gefunden - beginnend mit demMaria-Grete-Schütz-Haus, 1982 als Haus Le-benshilfe gegründet. Vierzig Menschen lebendort in drei Wohngruppen. 1989 folgte die Ein-richtung einer Wohnfamilie für acht Menschenund ein Betreuerehepaar und in den Jahren1990 und 1992 die Eröffnung von zwei Außen-wohngruppen mit selbständig lebenden Be-wohnerinnen und Bewohnern. Als Beispiel fürgelungene Inklusion nenne ich den Bau einerAppartementanlage an der Weißer Straße imJahr 2010. Sie steht für die Förderung des ei-genständigen, selbstbestimmten Lebens.

Die Lebenshilfe Rodenkirchen hat sich in denvergangenen 50 Jahren engagiert und innovativfür die Interessen der geistig behinderten Mit-bürgerinnen und Mitbürger eingesetzt undwichtige neue Knoten im sozialen Netz Kölnsgeknüpft. Dafür bedanke ich mich herzlich undwünsche ihr für die Zukunft weiterhin viel Er-folg!

Ihr

Jürgen RotersOberbürgermeister der Stadt Köln

Jürgen RotersOberbürgermeister der Stadt Köln

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Jürgen RotersOberbürgermeister

der Stadt Köln

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Die Lebenshilfe fur Menschen mit geistiger Be-hinderung OV Rodenkirchen e.V. kann auffunfzig Jahre erfolgreicher Arbeit zuruckblicken.Wie andere Ortsvereine der Lebenshilfe istauch die Lebenshilfe Rodenkirchen als Selbst-hilfeinitiative von Eltern behinderter Kinderentstanden.Inzwischen ist dieser aus der Selbsthilfe entstan-dene Verein Träger von verschiedenensozialen Dienstleistungen im Bereich Freizeitund Wohnen mit hauptamtlichenMitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Ange-bote sind wichtiger Bestandteil der sozialenInfrastruktur im Kölner Suden. Nach wie vor er-folgt die Fuhrung des Vereins durch einenehrenamtlich tätigen Vorstand.Seit 1965 ist die Lebenshilfe Rodenkirchen Mit-glied im Paritätischen Wohlfahrtsverband undhat sich auch innerhalb des Verbandes immerdafur stark gemacht, dass jeder Mensch miteiner geistigen Behinderung ein eigenständigesLeben in der Gesellschaft fuhren kann unddazu die Hilfen, die er benötigt, auch be-kommt.Vor diesem Hintergrund ist es naheliegend, dassdas Thema Inklusion breiten Raum in derArbeit der Lebenshilfe Rodenkirchen einnimmt.Gemeinsam mit anderen Trägern undEinrichtungen im Kölner Suden setzt sich dieLebenshilfe Rodenkirchen dafur ein, dassInklusion gelebt wird.

Wir danken der Lebenshilfe Rodenkirchen, ins-besondere den Menschen, die die Arbeit desVereins ehrenamtlich unterstutzen, fur ihr Enga-gement fur die Interessen von Menschen mitgeistiger Behinderung.Herzlichen Gluckwunsch zum 50-jährigen Jubi-läum und fur die Zukunft alles Gute und vielErfolg.

Elfi Scho-Antwerpesstellvertretende Oberbürgermeisterin der Stadt Köln

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50 Jahre

Elfi Scho-AntwerpesStellv. Oberbürgermeisterin der Stadt Köln

Elfi Scho-Antwerpesstellvertretende Oberbürger-meisterin der Stadt Köln

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Von der Fürsorge zur Inklusion – unsereLebenshilfe im Wandel der Jahre

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Der Gedanke, den FrauMaria Grete Schütz im

Jahre 1962 hatte und zurGründung der LebenshilfeRodenkirchen führte, warein bestechend einfacher:da sich niemand um unserebehinderten Kinder küm-

mert, müssen wir Eltern dies selbst tun. Mit die-sem Vorsatz bewaffnet, machte sie sich auf dieSuche nach Gleichgesinnten.Tatsächlich war die Situation für Menschen mitBehinderung zu jener Zeit prekär: bedingt durchden Rassenwahn des Dritten Reiches war inDeutschland ein Großteil der behinderten Men-schen ermordet worden, und Versorgungsmög-lichkeiten, Bildungsangebote und pädagogischeKenntnisse waren entweder verloren gegangenoder gar nicht erst entwickelt worden. Die För-derung behinderter Menschen lag „brach“. DieGründung der Lebenshilfe Rodenkirchen resul-tierte nicht zuletzt aus der Tatsache, dass dieSonderschule in Köln noch im Jahre 1962 geis-tig behinderte Kinder wegen „des zu geringenLernniveaus“ nicht betreuen wollte. In diesem schwierigen Umfeld versuchte die Le-benshilfe Rodenkirchen als ElternorganisationFuß zu fassen und Angebote für Kinder, dieeine geistige Behinderung hatten, zu entwi-ckeln. Mit freiwilliger Unterstützung der Sozial-ämter und des Landesverbandes der Lebenshilfekonnte für die Kinder der Mitglieder erste Ta-gesangebote entwickelt werden, vorerst in denRäumen der Kirchengemeinde St. Georg inWeiß.Die Prämisse, unter der diese Angebote entwi-ckelt werden sollten, war die Fürsorge. In derAnnahme, dass die Kinder auch später umfang-reiche Hilfen zum Leben benötigen würden,wurden Planungen und Entscheidungen vonden Eltern und Verantwortlichen zwar zumWohle der behinderten Menschen, aber ohnederen Mitsprache getroffen. Man ging damalszumeist davon aus, dass es dem Kind/Jugendli-chen mit Behinderung an der Möglichkeit man-gele, komplexe Entscheidungen zu verstehenund die Tragweite des eigenen Tuns beurteilenzu können. Darüber hinaus war in diesen Jahren des Auf-bruchs, in denen überall Lebenshilfe-Vereini-gungen entstanden, immer noch der Wunschvon Eltern und Angehörigen von behindertenMenschen gegenwärtig, ihre Mündel vor denUnabwägbarkeiten des Lebens, vor allem aber

auch vor einer ignoranten und oftmals feindse-lig wirkenden Öffentlichkeit zu schützen. Er-schwerend hinzu kamen mangelnde Hilfen deröffentlichen Hand (ein einheitlicher Behinder-tenbegriff in der Sozialhilfe existiert erst seit1974) Dennoch war der Gedanke der reinen Fürsorgebereits in den späten 60er Jahren von verschie-denster Seite kritisch hinterfragt worden. Auchdie Gründer und Mitglieder der Lebenshilfe Ro-denkirchen wussten, dass es nicht im Interesseihrer Kinder sein konnte, dauerhaft als hilfloseEmpfänger reiner Versorgungsleistungen zu gel-ten, sondern dass diese den Wunsch hatten „zutun, was andere auch tun.“ Mit dem Wissen um diese Wünsche wurde diereale Fragestellung angegangen, was zu tun sei,wenn die Kinder das Erwachsenenalter erreich-ten. Zu Beginn der 70er Jahre hatte sich imZuge der allgemeinen Umwälzungen in der BRDauch die Sicht auf Menschen mit Behinderunggeändert. Der Gedanke der Fürsorge wurdenach und nach vom Gedanken der Rehabilita-tion und der Förderung verdrängt. In Deutsch-land entstand das System der interdisziplinärenFrühförderung, hervorgegangen aus frühen Hil-fen, die bereits Ende der 60er Jahre von einzel-nen Sonderkindergärten der Lebenshilfen

Von der Fürsorge zur Inklusion – unsereLebenshilfe im Wandel der Jahre

Anton Heimann geboren 1939

Maria Grete Schütz

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angeboten wurden. Die Erkenntnisse der For-schung über die Formbarkeit des Gehirns klei-ner Kinder bei entsprechender Förderung führtezu einem großen Schub innerhalb der frühenHilfen zur Förderung „behinderter oder von Be-hinderung bedrohter Kinder“ in der BRD.Gleichzeitig erreichte die erste Generation be-hinderter Menschen nach 1945 das Erwachse-nenalter und sah sich mit der Fragekonfrontiert, was nach Abschluss von Sonder-schule nun zu tun sei. In den späten Sechzigernwaren die ersten Bastel- und Werkstuben derLebenshilfen entstanden. Die Lebenshilfe Ro-denkirchen war sogar noch einen Schritt weitergegangen. 1969 konnte der Verein ein Grund-stück der Stadt Köln in Sürth pachten, auf dereine Anlernwerkstätte für geistig behinderte Ju-gendliche in Form einer Gärtnerei errichtetwurde. Überall im Lande wurden die ersten„beschützenden Werkstätten“ gebaut und imJahr 1974 trat die Bundeswerkstättenverord-nung in Kraft, die den damals ca. 50.000 be-hinderten Menschen in Werkstätten endlicheine sozialpolitische Grundlage für ihre berufli-che und persönlichkeitsbildende Förderung zu-gestand. Im Zuge dessen wurde dieAnlernwerkstatt in die Gemeinnützigen Werk-stätten Köln (GWK) integriert, während die Le-benshilfe Rodenkirchen sich im Gegenzug ander GWK selbst beteiligte. Die Außenwahrnehmung von Menschen mitBehinderung war in diesen Jahren einem tiefenWandel unterworfen. Waren die fünfziger Jahrenoch eine Zeit des schamhaften Versteckensund auch die frühen Sechziger durch Ressenti-ments von Seiten der Öffentlichkeit geprägt,änderte sich diese Wahrnehmung doch durchdie intensive Arbeit der Lebenshilfe. Eine ersteSensibilisierung der Bevölkerung für die Belangevon behinderten Menschen konnte erreichtwerden. Mit dem zunehmenden Erfolg der„Aktion Sorgenkind“ , deren erste Sendung imJahre 1964 durch die Wohnzimmer flimmerteund vor allem auch durch die siebenteilige Sen-dung „Unser Walter“ im Jahre 1974 ändertesich das Bild behinderter Menschen in der Öf-fentlichkeit rasant. Dennoch bestanden bis indie späten siebziger Jahre erhebliche Problemebei der Unterbringung von erwachsenen Men-schen mit geistiger Behinderung. Überwiegendlebten diese in (teilweise psychiatrischen) An-stalten oder auch im Erwachsenenalter weiterbei den Eltern. 1968 lebten in den erstenWohnheimen der Lebenshilfen in ganz Deutsch-land gerade etwa 100 Menschen. Gegen diesemangelnde Form von adäquaten Wohnformenformierte sich von Eltern und Angehörigen, un-terstützt durch die Organisationen der Behin-dertenhilfe – mit dem in den letzten Jahrenerworbenen Selbstvertrauen – massiver Wider-

stand. Im Jahre 1975 erörterte der Deutsche Bundes-tag in der Psychiatrie – Enquête Vorschläge zurgemeindenahen, bedarfsgerechten Versorgungvon Menschen (darunter ca. 20.000 Menschenmit geistiger Behinderung), die bisher in psychi-

atrischen Krankenhäusern lebten. Die Umset-zung der Vorschläge erfolgte sehr zögerlich, sodass die Lebenshilfe selbst den Startschuss fürden Bau von Wohnstätten innerhalb der Ge-meinden gab. Das Maria-Grete-Schütz Haus derLebenshilfe Rodenkirchen wurde im Jahre 1982in Betrieb genommen. Zu diesem Zeitraum leb-ten etwa 8100 Menschen mit Behinderung in500 Wohnheime der Lebenshilfe, eine Zahl, diebis im Jahre 2004 auf 33.000 Menschen in4000 Wohneinrichtungen angewachsen war.Bereits zu Beginn der achtziger Jahre, zeigtesich, dass die Idee der Rehabilitation behinder-ter Menschen in der Arbeit für geistig behin-

Anlernwerkstattca. 1970

Maria Grete Schütz Haus

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derte Menschen kein sinnvoller Ansatz war. Daeine geistige Behinderung keine Krankheit dar-stellte, konnte der vordergründige Gedankenicht Heilung und Wiedereingliederung im Be-rufsleben sein. Statt dessen setzte sich mehrund mehr die Erkenntnis durch, dass es nichtum eine Änderung des Zustands der Persongehen konnte, sondern darum, Benachteiligun-gen im Umfeld eines geistig behinderten Men-schen zu beseitigen, um ihm ein Leben zuermöglichen, dass so normal wie möglich warund eine Integration in die Gesellschaft ermög-lichte.Die Lebenshilfe Rodenkirchen förderte diesenGedanken in Ihrer Arbeit bereits kurz nach derGründung des Maria-Grete-Schütz-Hauses. DieBewohner lebten in Wohngruppen mit dem Ge-danken, wie er damals formuliert wurde:

„Normalität bedeutet für uns, dass wir un-sere behinderten Mitmenschen nicht alsdiejenigen behandeln dürfen, die von unsabhängig sind, sondern dass wir lernenmüssen, sie so zu akzeptieren, wie siesind.“

Auch die Bewohnerinnen und Bewohner desMaria-Grete-Schütz-Hauses begannen schnell,an öffentlichen kulturellen Veranstaltungen teil-zunehmen, Freizeitaktivitäten im öffentlichenRaum durchzuführen und gemeinsame Urlaubezu planen. Es wurden regelmäßige Tanzkurse(seit 1986) angeboten, Musik-, Schwimm-, undSportgruppen gebildet. Dies alles immer unterder Prämisse, es dem Einzelnen zu ermöglichen,im Rahmen seiner Befähigungen sein Lebennach eigenen Bedürfnissen zu leben. Gleichzeitig waren die achtziger Jahre geprägtdurch die flächendeckende Einrichtung famili-enentlastender Dienste durch die Lebenshilfen.

Die Lebenshilfe Rodenkirchen gründete IhrenFeD 1986. Die Konzeption dieser Dienste ver-band die Möglichkeit der Entlastung von Elternund Angehörigen bei gleichzeitiger Teilhabe-möglichkeit der unterstützten Kinder und Ju-gendlichen. Der Gedanke dieser „offenenHilfen“ fand schließlich auch Eingang in das da-malige Bundessozialhilfegesetz (BSHG §3) In den frühen neunziger Jahren wurde mit demZusammenbruch des Eisernen Vorhangs dasAugenmerk auf den Osten Deutschlands ge-lenkt. Bereits im April 1990 wurde von Elternund Fachleuten die „Lebenshilfe für Menschenmit geistiger Behinderung DDR“ gegründet,welche am 9. November der Bundesvereinigungder Lebenshilfe beitrat. Die Ortsvereinigungenin den neuen Bundesländern wuchsen raschund sehr schnell wurde versucht, die vom SED-Regime verantwortete, z.T. katastrophale Ver-sorgungslage von Menschen mit geistigerBehinderung in den neuen Ländern zu beseiti-gen. Gleichzeitig wurden aber im OstenDeutschlands bereits bestehende Krippenange-bote für Kleinkinder und bereits bestehendeKonstruktionen integrativer Arbeitsplätze imWesten übernommen. Das Grundsatzpro-gramm der Lebenshilfe von 1990 war ein wei-terer Schritt auf dem Wege dergesellschaftlichen Integration von Menschenmit Behinderung:

„Ziel der Lebenshilfe ist das Wohl geistigbehinderter Menschen und Ihrer Familien.Sie setzt sich dafür ein, dass jeder geistigbehinderte Mensch so selbständig wiemöglich leben kann, und dass ihm so vielSchutz und Hilfe zuteilwird, wie er fürsich braucht. Maßgebend sind die indivi-duelle Persönlichkeit und die Bedürfnisse,die sich auch aus Art und Schwere der Be-hinderung ergeben.“

Die Lebenshilfe Rodenkirchen trug diesen Be-strebungen mit dem Ausbau ihrer Angebotegerade in diesen Jahren verstärkt Rechnung.

Von der Fürsorge zur Inklusion – unsereLebenshilfe im Wandel der Jahre

Sportgruppeca. 1986

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Mit zwei Außenwohngruppen, in denen Men-schen mit geistiger Behinderung in ihren eige-nen Wohnungen leben und der Wohnfamilie inKöln-Meschenich, in der acht Menschen mitgeistiger Behinderung mit einem Betreuerehe-paar im familiären Verband in einem eigenenDoppelhaus leben, war der Weg hin zu indivi-duelleren Wohnformen ein Stück weiter be-schritten. Gleichzeitig wurde 1996 imDachgeschoß des Maria-Grete Schütz Hausesnach dessen Ausbau eine Trainingsgruppe zurVerselbständigung von Bewohnern eingerichtet.Damit einher ging der Abbau von Doppelzim-mern, um den „Heim“-Charakter des Hausesweiter zugunsten individuellen, persönlichenWohnens zu reduzieren. Barrieren wurden be-seitigt, Gruppen umstrukturiert, der Gedanke,fort von der zentralen Versorgung hin zu indivi-duellen Formen der Betreuung, wurde verstärktumgesetzt. Mit dem 1990 vom Bundestag verabschiedetenGesetz zur „Reform des Rechts der Vormund-schaft und Pflegschaft für Volljährige“, welches1992 in Kraft trat und dem Benachteiligungs-verbot, das 1994 in das Grundgesetz verankertwurde, erfolgte eine wesentliche Stärkung derRechte von Menschen mit Behinderung. Zumersten Mal waren sie nicht mehr entmündigtund entrechtet. Und die Lebenshilfe nahm die-sen Auftrag bei der Hilfe zur Selbstbestimmungan, der 1994 auf dem Duisburger Kongressunter dem Motto: „Ich weiß doch selbst, wasich will!“ formuliert wurde. Menschen mit geis-tiger Behinderung werden seither rechtlich be-treut und sind nicht mehr rechtlich entmündigt.Im Jahre 2000 wurde mit der Wohnstätte Wei-ßer Straße die zweite Einrichtung der Lebens-hilfe Rodenkirchen eröffnet. In dieseWohneinrichtung zogen 24 Menschen mit geis-tiger Behinderung ein, um dort in drei Wohn-gruppen ein gemeinschaftliches, aber dochindividuelles Leben zu führen. Die Gründungder Wohnstätte Weißer Straße geschah zueinem Zeitpunkt, da die Diskussion im öffentli-chen Raum sich von der Teilhabe behinderterMenschen hin zur Inklusion – also des völligenEinschlusses von Menschen mit Behinderung indie Öffentlichkeit – bewegte.Im Zuge dieser Diskussion kam es in den letztenJahren zu dem wohl umfangreichsten Paradig-menwechsel in der Arbeit für Menschen mit Be-hinderung. Die Landschaftsverbände schufenim Jahre 2003 das Projekt „ambulant vor statio-när“ mit der Prämisse, Menschen mit Behinde-

rung das Leben in der eigenen Wohnung auchbei umfangreicher Betreuung zu ermöglichen.Die UN legte im Jahre 2007 einen Völkerrechts-vertrag vor, welcher – von der Bundesregierungim November 2008 ratifiziert – die Rechte be-hinderter Menschen völkerrechtlich verbindlichfestlegt. Diesem Paradigmenwechsel zeigte sich die Le-benshilfe Rodenkirchen leicht gewachsen, da er

unter dem Lebenshilfe-Satz „Es ist normal, ver-schieden zu sein“ bereits in unsere Arbeit mitund für Menschen mit geistiger Behinderungeingeflossen war.Zur Förderung der Inklusion von Menschen mitgeistiger Behinderung entstanden in den letz-ten Jahren innerhalb unserer Lebenshilfe Ro-denkirchen verschiedene Projekte. Um das ambulant betreute Wohnen zu fördern,

Eigenständigkeit istauch in der Küche gefragt (um 2007)

Eröffnung von WohnstätteWeißer Straße 2000

Baustelle BeWo. Hier ent-stand der Erweiterungsbau.(2010)

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wurde im Jahre 2011 eine Appartement-Wohn-anlage in Köln-Rodenkirchen eröffnet. Hier kön-nen Menschen mit geistiger Behinderung ineigenen Appartements individuell wohnen. EinBüro für ambulant betreutes Wohnen dient alsAnlaufpunkt für diejenigen, welche im nahenUmfeld in eigenen Wohnungen leben. Durchangebotene Möglichkeit des Miteinanders solldie Gefahr von Vereinsamung gebannt werden. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit stelltdie Betreuung älterer und alter Menschen miteiner geistigen Behinderung dar. Die Zahl vonSenioren und Rentnern ist in den letzten Jahrenkontinuierlich angestiegen. Mit der Gründungeiner Wohngruppe für Senioren im Maria-Grete-Schütz-Haus im Jahre 2007 haben wirder Tatsache Rechnung getragen, dass geradehier ein Betreuungsangebot entstehen musste,welches den Bedürfnissen von älteren und altenMenschen mit geistiger Behinderung angepasstwerden muss. Darüber hinaus halten wir es füreine Selbstverständlichkeit, dass auch behin-derte Menschen in Wohneinrichtungen dasRecht haben, im hohen Alter und bei Pflegebe-

dürftigkeit in ihrem angestammten Umfeld wei-ter zu leben. Schließlich wurde der zwischenzeitlich einge-stellte familienentlastende Dienst im Jahre 2012wieder aktiviert, um vor allem auch Familien mitKindern die Möglichkeit zu geben, die für sienotwendige Unterstützung in Anspruch zu neh-men.Im Jahre 2011 beschloss der Verein, sich in„Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behin-derung“ umzubenennen, da der Begriff „geis-tig Behinderte“ von vielen Menschenmittlerweile als diskriminierend angesehenwurde. In der Satzung wurde noch einmal um-fänglich unser Aufgabenfeld definiert, um auchin der Zukunft alle Bereiche der Arbeit, mit undfür Menschen mit geistiger Behinderung, ver-treten zu können. Wir sehen die Menschen, mit denen wir arbei-ten, als wichtigen, wertvollen und bereichern-den Teil der Gesellschaft an. Gedankengängeund medizinisches Wissen, welche(s) zu einergewollten Verminderung dieses Teils der Gesell-schaft führen könnten, lehnen wir jetzt undauch zukünftig ab. Da vor allem, im Vergleich zu früheren Jahr-zehnten, der Kampf der Eltern und Angehöri-gen um die rechtliche Gleichstellung vonMenschen mit Behinderung gewonnen scheint,sehen wir es zukünftig als unsere Aufgabe an,das Erreichte zu wahren, weiter bestehende Un-gleichheiten zu beseitigen und Menschen mitgeistiger Behinderung in Zukunft darin zu un-terstützen, im Zentrum der Gesellschaft zuleben.

Frank Erhard

Von der Fürsorge zur Inklusion – unsereLebenshilfe im Wandel der Jahre

Anton Heimann 2008(†2012)

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Wo die Liebe hinfällt.Josi Porschen heiratet

Yves Gerlet

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50 Jahre

Die Lebenshilfe Rodenkirchen bietet einigeFreizeitangebote seit Fertigstellung der

Wohnstätte Haus Lebenshilfe 1982 an. So gabes durch die Gründerin unseres Vereins, FrauMaria Grete Schütz, eine Kegelgruppe für jungeErwachsene.Im Jahre 1987 hatte ich die Idee, ich könnte jaeine zweite Kegelgruppe gründen. Es solltekeine Konkurrenz darstellen, sondern nur eineErweiterung an Angeboten, jetzt auch für un-sere Bewohner und Externe, die noch zu Hauseoder in anderen Einrichtungen lebten. EineGaststätte mit Kegelbahn wurde in Sürth schnellgefunden. Es waren die Eheleute Maassen sen.,die uns sonntags von 10.30 Uhr bis 12.30 Uhrfür kleines Geld die Kegelbahn zur Verfügungstellten. Die Idee kam so gut an, dass es gleich18 Kegelbegeisterte waren. Und so startetenwir im Oktober 1987 alle 4 Wochen. Jetztwurde nur noch ein Vereinsname gesucht undalle machten Vorschläge. Wir einigten uns auf„Lustige Truppe“.Diese Kegelgruppe „Lustige Truppe“ beteiligtesich auch beim Gemeindepokal-Kegeln der Alt-gemeinde Rodenkirchen in den Jahren 1997 bis2004. Die Mannschaft belegte meistens die hin-teren Plätze, in den Einzelwertungen warenauch schon mal die Plätze zwischen den Rän-gen zehn und zwanzig drin. Aber wie heißt dasolympische Motto: Dabei sein ist alles. Und sowaren wir alle sehr traurig, als diese Kegel-Ver-einigung aufgelöst wurde.Aber unser Verein bestand weiter und so kön-

nen wir im Oktober 2012 in der GaststätteMaassen jun. unser 25-jähriges Jubiläum feiern.Die Gruppe besteht heute aus 15 Keglern undKeglerinnen, einige noch aus den ersten Stun-den.In all den Jahren haben wir auch zwei Kegeltou-ren gemacht. Anfang 1990 wurde an einemSonntag ins Hänneschen-Theater gefahren. Einezweite Tour ging dann im April 2010 zum Pa-veier-Konzert ins Millowitsch-Theater.

Elisabeth Gottmann

Kegelgruppe „Lustige Truppe“

Die lustige Truppebei Tisch ca. 1987

Die lustige Truppeca. 2000

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Es leitet sich ab von der Aussage der Lebens-hilfe „Es ist normal, verschieden zu

sein“. Ziel unseres Leitbildes soll es sein, dassjeder Mensch mit einer geistigen Behinderungein eigenständiges Leben führen kann. Hierzuerhält er von uns alle notwendigen Hilfen, dieer bracht und wünscht.

Unser Leitbild……beinhaltet INKLUSION im Lebensalltag,… Inklusion bedeutet mehr als Teilhabe. Unterdem Begriff versteht man den vollständigen Ein-schluss eines Jeden in die Gesellschaft, egalwelche Eigenschaften oder Eigenarten er hat.Jeder hat die gleichen unveräußerlichen Rechteund ein Anrecht darauf, dass Benachteiligungenvermieden werden. Hierzu hat die Erklärungvon Barcelona 1995 einen wichtigen Schrittgetan, bei dem die Beteiligten (u.a. auch dieStadt Köln) sich zur Einhaltung gemeinsame Re-geln und Standards zur Schaffung gleichberech-tigter Lebens- und Entfaltungsmöglichkeiten fürbehinderte Menschen verpflichteten. Im November 2008 hat der Deutsche Bundes-

tag die UN-Konvention über die Rechte vonMenschen mit Behinderung ratifiziert, d.h. dieBundesrepublik verpflichtet sich, diese UN-Kon-vention umzusetzen. Damit sollen Menschenmit Behinderung alle Möglichkeiten zustehen,die auch für alle anderen Menschen in Deutsch-land gelten. Damit ist ein wichtiger Schritt zurInklusion getan. Ziel unserer Bemühungen ist es, weiter dafür zuarbeiten, dass es immer weniger Benachteili-gungen für Menschen mit geistiger Behinde-rung im alltäglichen Leben gibt. UnsereMitarbeiter tragen dafür Sorge, dass die Rechteund Möglichkeiten eines jeden Menschen mitgeistiger Behinderung für sein persönlichesWohlergehen ausgenutzt werden. Gleiches Recht für alle.

…sowie ACHTSAMKEIT für den Einzelnen,…Ein Mensch, der alleine ist, sich vielleicht nichtauskennt, sich vielleicht nicht gut ausdrückenkann, ist oft einsam. Einsamkeit führt dazu,dass man krank werden kann. Einsamkeit führtaber auch dazu, dass man verzweifelt Freunde

Das von der Lebenshilfe Rodenkirchenvertretene Leitbild lautet

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„Leben so selbständig wie möglich –so viel Hilfe wie nötig“.

Page 19: 50 Jahre Lebenshilfe Rodenkirchen

sucht. Es kann sein, dass man bei dieser Sucheauf Menschen trifft, die Übles tun wollen. Dannwird aus Einsamkeit auf einmal Hilflosigkeit.Die Lebenshilfe Rodenkirchen strebt nach demGrundsatz der Achtsamkeit. Unsere Mitarbeiterverpflichten sich, dafür Sorge zu tragen, dassein Mensch mit Behinderung sich nicht ohneUnterstützung in einer Umgebung zu Recht fin-den muss, wo er oftmals – aus welchen Grün-den auch immer – an seine Grenzen gestoßenwird. Achtsamkeit ist nicht Fürsorge. Aber Acht-samkeit ist ein für uns geltendes ethisches Prin-zip, mit dem wir uns vornehmen, dort zuschützen, wo der einzelne Mensch mit Behinde-rung dies selbst nicht vermag. Assistenz, anlei-tende Hilfen und der Gebrauch der nötigenRechtmittel, dienen dazu, Wohlergehen undWürde des Menschen mit Behinderung zu wah-ren. Niemand wird alleine gelassen.

…legt Wert auf HEIM UND WOHNUNG, …Der Begriff Heim leitet sich u. a. von den Wör-tern Heimat und daheim ab. Früher hatte diesesWort einen negativen Klang, weil man meinstglaubte, dass Menschen, die keine Familiehaben, dort leben mussten. Deshalb benutztman heute meist den Begriff Wohnstätte oderWohnhaus.Wir von der Lebenshilfe Rodenkirchen glaubenaber nicht, dass der Begriff Heim wirklichschlecht ist. Fast alle Menschen, die in unserenHäusern leben, sehen diese als ihr persönlichesHeim und fühlen sich dort zu Hause, oder be-heimatet. Viele haben hier Freunde und Partner

gefunden, bilden Cliquen und sind in die Umlie-gende Gemeinde eingebunden, sei es durch Kir-che, Kultur und Karneval, oder einfach durchdas Leben im Stadtviertel.Wer nicht in einem Heim leben möchte, derkann dies auch in einer eigenen Wohnung tun.Unsere Mitarbeiter können ihn oder sie auchdort betreuen. Jeder Mensch mit Behinderungmuss selbst herausfinden, wo er leben möchteund wir helfen ihm dabei. Jedem sein eigenes Heim.

…und Leben und STERBEN IN WÜRDE. Niemand soll am Ende seines Lebens alleine,ohne Freunde und Angehörige sein. Ein geleb-tes Leben schließt ein würdevolles Sterben mitein. Dies kann nur geschehen, wenn der oderdie Betreffende die Möglichkeit hat, in vertrau-ter Umgebung, mit vertrauten Menschen umsich herum. Gerade bei Menschen mit Behinde-rung und deren Angehörigen macht sich oft-mals die Sorge breit, zum Ende des Lebens hinalleine zu sein und niemanden zu haben, derhilft, in Frieden Abschied zu nehmen. Aufgabeunserer Mitarbeiter ist es, den Menschen mitBehinderungen, die in unseren Einrichtungenleben, gerade in der späten Lebensphase inten-siv zur Seite zu stehen, zu helfen, Ängste zumindern und in letzter Notwendigkeit auch zuversuchen, fehlende Angehörige zu ersetzten.Am Ende unter Freunden.

19

50 Jahre

Von unseren Bewohnern gestaltete Gartenbank

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Im Jahre 1986 wurde eine Anfrage in die Tanz-schule Thyssen gestellt, ob man für unsere

tanz- und musikbegeisterten Behinderten eineTanzstunde ins Leben rufen könnte. Die Ehe-leute Thyssen sagten uns zu, und so konnte imSeptember 1986 in der Ringstraße die ersteTanzstunde starten. Mit der Tanzlehrerin Susanne Vager fand dann schon ein halbes Jahrspäter der erste Abschlussball statt. Späterübernahm Herr Thyssen selbst die Gruppe. Alsdie Tanzschule aus Rodenkirchen wegzog,konnten wir Herrn Thyssen als Tanzlehrer aberweiter gewinnen. Zunächst konnten wir 1999die Räume im Pfarrheim St. Georg in Weiß nut-zen. Nach einigen Monaten stellte ich dann inder Maternus-Seniorenwohnanlage in Rodenkir-chen auf der Hauptstraße die Fragen nacheinem geeigneten Raum für unseren Tanz-abend. Das Restaurant wurde zugesagt, so trifftman sich montags von 19:15 Uhr bis 20:15 Uhrmittlerweile mit 58 Tanzfreudigen mit alten undneuen Hits auf dem Parkett. Ein besonderesHighlight ist immer, wenn uns am Montag vorRosenmontag das Dreigestirn der AltgemeindeRodenkirchen besucht. Ich glaube, es war 1988das Dreigestirn mit Prinz Franz Josef I. Bauer Lo-thar und Jungfrau Henriette, das uns als erstesDreigestirn besuchten. Seit dieser Zeit darf dasDreigestirn mit uns zusammen Twist, Walzerund Cha-Cha-Cha tanzen. Im vergangenenSeptember konnten wir unser 25-jähriges Jubi-läum in gewohnten Räumen mit Herrn HartwigThyssen feiern. Elisabeth Gottmann

Tanzgruppe der Lebenshilfe Rodenkirchen

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Herr Thyssen erhält un-sere Plakette zum

Jubiläum

Um ca. 1992 in der Gaststätte Maassen

Das Dreigestirn ist da

Unsere Tanzgruppe tanzt im Maternushaus

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Gründung der Lebenshilfe für geistig Behinderte Ortsvereinigung Rodenkirchen, nachdem bekanntwurde, dass die hiesige Sonderschule Kinder mit einer geistigen Behinderung wegen ihres zu gerin-gen geistigen Niveaus entließ.

Einrichtung einer Tagesbildungsstätte in den Räumen der katholischen Kirchengemeinde St. Georg.

Bau einer Anlernwerkstatt (Gärtnerei) in Köln Sürth, die der Tagesbildungsstätte angeschlossenwird.

Auflösung der Tagessbildungsstätte, da durch das neue Schulgesetz die Schulpflicht für Kinder miteiner geistigen Behinderung eingeführt wird.

Nach Verabschiedung der Bundeswerkstättenverordnung wird die Gärtnerei den GemeinnützigenWerkstätten Köln angeschlossen. Im Gegenzug beteiligt sich die Lebenshilfe Rodenkirchen e.V. ander GWK gGmbH.

Nachdem die Stadt Köln ein Erbpachtgrundstück in Köln Weiß zur Verfügung stellt, wird in diesemJahr die Fertigstellung der ersten Wohnstätte Haus Lebenshilfe in der Heinrichstraße in Köln Weißgefeiert. Vierzig Menschen mit einer geistigen Behinderung können hier zukünftig in drei Wohn-gruppen leben.

Die Sportgruppe für Menschen mit Behinderung wird dem Landessportbund angeschlossen.

Einrichtung von Tanzkursen in der Tanzschule Thyssen. Noch heute finden diese Tanzabende unterder Leitung von Herrn Thyssen statt.

Einrichtung eines familienentlastenden Dienstes (bis1989).

Gründung der Kegelgruppe „Lustige Truppe“, die bis heute existiert.

Erwerb und Umbau eines Hauses in Köln Meschenich zur Einrichtung einer Wohnfamilie, in welcheracht Menschen mit geistiger Behinderung zusammen mit einem Betreuerehepaar leben.

Erste Außenwohngruppe in der Grüngürtelstraße für drei Menschen mit einer geistigen Behinde-rung, die selbstständig leben wollen, wird gegründet.

Die zweite Außenwohngruppe im Nibelungenweg, ebenfalls für drei Personen, wird gegründet.

Zu Ehren der Gründerin der Lebenshilfe Rodenkirchen, wird das Haus Lebenshilfe in der Heinrich-straße in Maria-Grete-Schütz- Haus umbenannt.

Ausbau des Dachgeschosses im Maria-Grete-Schütz-Haus zwecks Abbau von Doppelzimmern undEinrichtung einer Trainingsgruppe zur Verselbständigung.

Eröffnung der Wohnstätte Weißer Straße mit drei Wohngruppen für 24 Menschen mit einer geisti-gen Behinderung. Auch dieses Grundstück wurde von der Stadt Köln als Erbpachtgrundstück zurVerfügung gestellt.

Bau einer Appartementanlage mit sieben Appartements zur Förderung des ambulant betreutenWohnens auf der Weißer Straße.

Wiedereinrichtung eines familienentlastenden Dienstes der Lebenshilfe Rodenkirchen e.V.

Fünfzigjähriges Bestehen der Lebenshilfe Rodenkirchen.

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50 Jahre

Zeittafel1962 Oktober

1964 Februar

1969 Januar

1971

1973

1982

1985

1986

1986

1987

1989

1990

1992

1992

1996

2000

2010

2011

2012

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Karneval mit der Lebenshilfe

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Page 23: 50 Jahre Lebenshilfe Rodenkirchen

23

50 Jahre

Page 24: 50 Jahre Lebenshilfe Rodenkirchen

Unsere Gruppen

24

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50 Jahre

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50 Jähriges Jubiläum der LebenshilfeRodenkirchen e.V.

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Seit Frau Maria Grete Schütz im Jahre 1962 dieLebenshilfe Rodenkirchen als Elternvereinigunggründete, weil es keine vernünftige Versorgungvon Kindern mit geistiger Behinderung gab,sind nunmehr 50 Jahre ins Land gegangen. DieKinder sind groß geworden, unsere Lebenshilfeauch. Grund genug, dieses Jubiläum angemes-sen zu feiern.Am 22.09.2012 öffnete der Vorstand um 13.00Uhr die Pforten zum Pfarrheim St. Remigius inSürth und begrüßte alle geladenen Gäste ersteinmal mit reichlich Sekt und kurzweiligen Ge-sprächen. Dann wurde es ernst. Frau Blesgenbegrüßte die Anwesenden mit einer kurzen An-sprache, bevor Frau Elfie Scho-Antwerpes alsBürgermeisterin der Stadt Köln und Vorsitzendeder DPWV Kreisgruppe Köln, Herr Hans-JürgenWagner als Landesgeschäftsführer der Lebens-hilfe NRW und Herr Mike Homann als Bezirks-bürgermeister des Stadtbezirks Rodenkirchendie Gäste mit stimmigen Grußworten in die Ver-anstaltung einführten. Die Reden wurden mitgroßem Applaus begleitet.Im Anschluss an diesen eher festlichen Teil derVeranstaltung sorgte die Musikgruppe unsererLebenshilfe Wohnstätte Weißer Straße mit Ihrereigenen Art der Interpretation bekannter Songsdafür, dass es die ersten Gäste schon nicht mehrauf den Sitzen hielt. Nach zwei Zugaben durf-ten die erschöpften Musiker und Vortänzerdann endlich die Bühne verlassen. Nach der Musikgruppe folgte ein Tetralog zwi-schen Frau Blesgen, Frau Gottmann, Heike Bles-gen und Alexander Sebus, die im Wechsel die

einzelnen Stationen der 50-jährigen Vereinsge-schichte vortrugen und so ein lebendiges Bilddes Werdegangs der Lebenshilfe Rodenkirchenvermittelten. Es folgte Frau Maria Marx, die zwei ruhige Stü-cke auf dem Akkordeon spielte, damit die Zu-hörer vor der nächsten Darbietung noch einmalverschnaufen konnten. Herr Hans-Jürgen Jansen, der Kölnbarde, warvon uns ausersehen, den Höhepunkt und denAbschluss des ersten Teils unserer Veranstaltungzu bestreiten. Mit kölschem Verzäll, bekanntenKrätzjer und seinen tollen eigenen Kompositio-nen brauchte er nur kurze Zeit, um selbst dasaus weiter gelegenen Landesteilen stammendePublikum zum Schunkeln, Singen und zum La-chen zu bringen. Nachdem schließlich alle Zu-schauer geschworen hatten: Jo, jo, jo, merspreche widder Kölsch, sang er in einem Duettmit dem Geburtstagskind Peter Altendorf mit-tels „hoch sollen sie leben“, die langersehnteGeburtstagstorte herbei. Damit endete der ersteTeil der Feier. Nach dem Anschneiden der leckeren Tortestürzte sich die Schar der Gäste auf ebendieseund das mittlerweile aufgebaute kalte Buffet imGarten. Den dunklen Befürchtungen des Ge-schäftsführers zum Trotz fand dieser Teil derVeranstaltung bei strahlendem Sonnenscheinstatt. Alle dunklen Wolken waren verzogen undso konnten die Gäste bei Smalltalk und kaltenGetränken die aufgetischten Leckereien genie-ßen. Hoch im Kurs standen neben dem Buffetund der tollen Torte selbstgebackene Muffins.

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50 Jahre

Und in all diesem Trubel wandelte ein Zau-berer, der Groß und Klein gleichermaßen mitseinen Tricks in Erstaunen versetzte und demes gelang, Luftballons in Pinguine zu ver-wandeln.Um Viertel nach fünf begann dann der Kar-neval. Die Krageknöpp waren gekommenund legten gleich los. Mit einem urkölschenRepertoire und Ihrem neuen SessionstitelFastelovendsfieber wurde die feierwütigeSchar der Gäste bestens bedient und der ei-gentlich für etwa dreißig Minuten geplanteAuftritt endet in einem Kurzkonzert voneiner Stunde nebst einer anschließenden Au-togrammstunde für die alten und die neuge-wonnenen Fans. Man ließ es noch malkrachen, ein würdiger Abschluss für einenVerein wie uns, dessen Mitglieder Karnevalim Blut haben.Danach hieß es dann leider, leider: Feier-abend. Zufrieden und satt tröpfelten dieGäste nach intensivem Abschiednehmen ausdem Pfarrheim, in der Hoffnung, der sech-zigste Geburtstag möge nicht allzu lange aufsich warten lassen. Wir bedanken uns bei all unseren Gästen,den Künstlern, Rednern und Mitwirkenden,sowie bei all denen, die im Hintergrunddafür gesorgt haben, dass dieses Fest einsolcher Erfolg geworden ist.

Frank Erhard

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Bereits zweimal haben wir als Ferienfreizeiteine Rheinschifffahrt unternommen. Eine

Reise führte uns eine Woche lang über Hollandnach Belgien, weiter zum Ijsselmeer und wie-der zurück.Nach dem Frühstück wurden wir zur Anlege-stelle in der Kölner Altstadt gefahren und gin-gen an Bord. Unser Schiff, hieß MS Britanniaund war sehr groß. Fünf Doppelkabinen habenwir belegt, die jeweils mit einem sehr kleinenBad ausgestattet waren. Zur Begrüßung standin jeder Kabine eine Flasche Sekt. Die Mahlzeiten wurden in einem großen zwei-geteilten Speisesaal eingenommen. Morgensgab es Frühstücksbuffet. Mittags und abendsservierte man uns jeweils ein 4-Gänge Menü.Am Nachmittag gab es noch Kaffee und Ku-chen.Am Abend erreichten wir Amsterdam, wo wirauch die erste Nacht verbrachten. Nach demAbendessen spielte in der Bar ein Alleinunter-halter gute Musik. Wir haben viel getanzt undBekanntschaften mit den anderen Reisendengeschlossen. An manchen Abenden wurdenShows aufgeführt.Am nächsten Tag war Zeit für einen Landgang.Wir haben uns die Stadt angesehen, warenSchoppen und sind in einem Boot die Grachtenentlang gefahren. Nachmittags fuhren wir mitunserem Schiff weiter Richtung Belgien.In Antwerpen hielten wir erneut und haben unsauch die Stadt angeschaut. Dann ging es weiterdurch Kanäle und viele Schiffsschleusen, bis hinins Ijsselmeer. Dort haben wir kleinere Orte undDörfer besucht und viele alte Schiffe gesehen.Dann traten wir wieder die Heimreise an.Unser Schiff hatte auch ein Sonnendeck mit vie-len Liegestühlen, wo wir uns oft auch währendder Fahrt ausgeruht und gesonnt haben. Wei-terhin entdeckten wir eine Leseecke in der auchGesellschaftsspiele zur Verfügung standen. Indem Schiffskiosk haben wir kleine Souvenirsund Postkarten gekauft.Es war eine sehr schöne Reise und wir hatten –vor allem abends – viel Spaß.

Hans-Joachim Glaub und Yves Gerlet

Rhein-Schiffsreise

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Mein Holland Urlaub

In Holland warn ma schon, ne. Hamma Kaffegekocht und Kuchen gegessen, ne. Hab ich in

Holland gar nicht geweint, ne. Hamma in Hol-land `ne Dusche und Toilette im Zimmer gehabt,ne. Simma in Holland Planwagen gefahren. Undsimma mitm Pferdeauto gefahren, ne. Sind waschwimmen gegangen am Strand in den Hol-land, ne, ne, ne. Das war nicht kalt, ne. Und dahamma gegrillt, ne. Das war lecker, ne. Hab ichauch Würstchen gegessen, ne.

Ursula Vormelker

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50 Jahre

Wir haben dieses Jahr 3 Wochen Urlaub inKöln gemacht. Da haben wir eine Schiffs-

tour gemacht. Von Köln nach Königswinter. Da-nach wollten wir auf den Drachenfels. Aber eshat geregnet. Dann sind wir zum Griechen le-cker essen gegangen. Ich habe Tortellini mitSchinken, Ei und Sahnesoße gegessen. Und wirsind durch Königswinter gebummelt. Undhaben noch Eis gegessen. Mannomann ganzschön viel.Ansonsten waren wir im Phantasialand. DieGeisterbahn hat mir besonders gefallen. Wirhaben Picknick gehabt mit Brötchen, Äpfel undSüßigkeiten von zu Hause.Und wir haben eine Stadtrundfahrt mit demBus in Köln gemacht. Wo der Busfahrer uns vielgezeigt hat. Z.B die Köln Arcaden, das Schoko-ladenmuseum und den Zoo. An der Bushalte-stelle haben wir Sabine getroffen. Sie hat unsvorher einmal besucht. Und nach dem Treffenhat sie fest angefangen bei uns zu arbeiten.

Wir sind auch in den Hürth Park gefahren. Undsind wieder bummeln gegangen. Ich habeMusik im Saturn angehört. Aber nichts gekauft.Und wir haben eine Schnitzeljagd gemacht.Eine Gruppe ist vorgelaufen. Und hat Pfeile auf-gehängt. Und einen Schatz versteckt. Ich habeden Schatz gesucht und die Pfeile haben uns ineine Eisdiele geführt. Das war unser Schatz. Die Urlaubszeit in Köln war schön. Kann mangern nächstes Jahr nochmal machen.

Markus Kubista

3 Urlaubswochen in Köln

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Mein Zimmer war zu klein, da konnte ichmich nicht viel bewegen. Wir haben ge-

schaut, ob man die Wand abbrechen kann undob die Wand hohl ist. Wir haben das Zimmerdann zusammen ausgeräumt. Dann haben diedie Wand rausgehauen. Da war hier eine großeBaustelle. Da musste die Küche weggemachtwerden. Damit ich mehr Platz für mein Zimmerhabe. Dann haben die Bauarbeiter ein neuesFenster und eine neue Wand reingemacht. Alsdie fertig waren, musste die Wand wieder ge-strichen werden. Ich durfte mir dann einen

neuen hellen Boden aussuchen. Das hat alleszwei Wochen gedauert, da habe ich einfach Ur-laub auf Gruppe 1 gemacht. Als alles fertig war,bin ich wieder in mein Zimmer gezogen. Ichhabe mir noch einen neuen Schaukelstuhl undeinen neuen Fernseher gekauft. Mein Zimmerist jetzt gemütlich, groß und ich kann mich freibewegen. Dorothea Karstädt

Mein neues Zimmer

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Page 31: 50 Jahre Lebenshilfe Rodenkirchen

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Durch meine Mitgliedschaft:

Ich erkläre meinen Beitritt zum Verein Lebenshilfe

für Menschen mit geistiger Behinderung,

Ortsvereinigung Rodenkirchen e.V.

Ich zahle einen Jahresbeitrag von:

...........................Euro (Mindestbetrag 50,00 Euro)

Durch eine Spende

Ich zahle einen einmaligen Betrag von:

...........................Euro

Ich möchte mehr erfahren

über Möglichkeiten, mich ehrenamtlich zu engagieren.

Name..........................................................................................

Straße.........................................................................................

Ort..............................................................................................

Telefon........................................................................................

E-Mail.........................................................................................

Hiermit ermächtige ich den Verein, diesen Beitrag mittels

Lastschrift von meinem Konto abzubuchen.

Bank..........................................................................................

Konto........................................................................................

BLZ............................................................................................

Datum, Unterschrift...................................................................Hie

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Lebe

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lfe s

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ken

Ich möchte die Arbeit der Lebenshilfe fürMenschen mit geistiger Behinderung,

Ortsvereinigung Rodenkirchen e.V. unterstützen:

Sparkasse KölnBonnKonto-Nr.: 10 123 32 621

BLZ 370 501 98

IBAN: DE 62 3705 0198 1012 3326 21

BIC: COLSDE33

Kölner Bank von 1867Konto-Nr.: 482 420 001

BLZ 371 600 87

IBAN DE 23 3716 0087 0482 4200 01

BIC: GENODED1CGN

Page 32: 50 Jahre Lebenshilfe Rodenkirchen

Sparkasse.Gut für Köln und Bonn.

S-SparkasseKölnBonn

Die Sparkasse KölnBonn ist der wichtigste Finanzdienstleister in der Region. Unsere Privatkunden und die hiesigenmittelständischen Unternehmen profitieren von der Leistungsfähigkeit der größten kommunalen SparkasseDeutschlands. In Köln und Bonn sind wir an über 200 Standorten in Vermögens-, Immobilien- und BeratungsCentern,Geschäftsstellen und Selbstbedienungsstellen für Sie da: persönlich, telefonisch und selbstverständlich auch online.Mehr als 300 Geldautomaten stehen für bequeme Bargeldversorgung – in Ihrer Nähe und rund um die Uhr. Wir fühlenuns der Region in besonderer Weise verpflichtet und zählen zu den größten nichtstaatlichen Förderern von kulturellen,sozialen und anderen gesellschaftlichen Projekten. Sparkasse. Gut für Köln und Bonn.

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